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Landwirtschaft in China: Zwischen ... - Globe Spotting

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ländlichen Regionen aufgestockt und spezielle staatliche<br />

Programme zur Förderung weniger entwickelter<br />

Prov<strong>in</strong>zen aufgelegt.<br />

• Bereits 2002 hatte der Staatsrat erklärt, MigrantInnen<br />

wären ebenfalls „Mitglieder der Arbeiterklasse“<br />

und sollten deshalb gleich behandelt werden. 2008<br />

begannen Sonderwirtschaftszonen wie Shenzhen, das<br />

Hukou-System aufzuweichen. Arbeitsmigranten werden<br />

teilweise <strong>in</strong> die Sozialversicherung e<strong>in</strong>bezogen<br />

und ihr Zugang zu Bildungs- und Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />

verbessert.<br />

• Mit Wahlen auf der Dorfebene wird zudem e<strong>in</strong>e Demokratisierung<br />

vorangetrieben, die die Rechenschaftspfl<br />

icht der lokalen Kader und die Transparenz <strong>in</strong> der<br />

Verwaltung erhöhen soll. Beobachter klagen allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dass sie vielfach durch Partei- oder Regierungsmitglieder<br />

manipuliert würden und nicht auf höhere<br />

Verwaltungsebene ausgedehnt wurden. 30<br />

30 Walden Bello 2009.<br />

Fünf Schwerpunkte für das<br />

„Neue Sozialistische Ländliche Ch<strong>in</strong>a“<br />

● Schnellere Entwicklung der ländlichen Infrastruktur wie<br />

Straßen, Strom- und Wasserversorgung, Schulen und Krankenhäusern,<br />

sowie sanitärer E<strong>in</strong>richtungen.<br />

● Bessere Zugangsmöglichkeiten zu öffentlichen Dienstleistungen,<br />

besonders Bildung und Gesundheitsversorgung,<br />

sowie e<strong>in</strong> soziales Sicherungssystem für Bauern und e<strong>in</strong>e<br />

Altersversorgung.<br />

● E<strong>in</strong>kommenssteigerungen, unter anderem durch die Entwicklung<br />

landwirtschaftlicher Produktionskapazitäten, die<br />

Förderung von Township and Village Enterprises und e<strong>in</strong>e<br />

gesteuerte Abwanderung <strong>in</strong> die Städte. Geplant ist e<strong>in</strong> Umzug<br />

von 25 Millionen Arbeitskräften vom Land <strong>in</strong> städtische<br />

Regionen.<br />

● Bessere Bed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>e Steigerung der Getreideerzeugung,<br />

zum Beispiel durch e<strong>in</strong>e Festschreibung der Getreideanbaufl<br />

ächen, durch direkte Subventionen und bessere<br />

Bewässerung.<br />

● Breitere <strong>in</strong>stitutionelle Reformen e<strong>in</strong>schließlich des Aufbaus<br />

von ländlichen Selbstverwaltungsmechanismen, der<br />

Entwicklung von autonomen Bauernorganisationen und<br />

berufsständischen Organisationen.<br />

Quelle: OECD 2007.<br />

Nach der Förderung der exportorientierten Industrie<br />

wird seit e<strong>in</strong>igen Jahren wieder die andere, die ländliche<br />

Hälfte Ch<strong>in</strong>as stärker <strong>in</strong> den Blick genommen, wobei <strong>in</strong>nen-<br />

und entwicklungspolitische Gründe gleichermaßen<br />

e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Mit zahlreichen Initiativen versucht<br />

die Regierung <strong>in</strong> Beij<strong>in</strong>g, die Benachteiligung der ländlichen<br />

Regionen auszugleichen und die <strong>Landwirtschaft</strong> zu<br />

fördern. Aber mit der agrar<strong>in</strong>dustriellen Modernisierung<br />

wird auch <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong> selbst e<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

vorangetrieben, die grundlegende Veränderungen für<br />

die bäuerliche <strong>Landwirtschaft</strong> br<strong>in</strong>gen wird. Ob und wie<br />

sie sich <strong>in</strong> Zukunft angesichts der übermächtigen Konkurrenz<br />

durch Urbanisierung, Industrie und <strong>in</strong>dustrielle<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> um Land, Wasser, Arbeitskräfte und<br />

staatliche Unterstützung behaupten kann, ist ungewiss.<br />

Konfl iktfeld ländlicher Raum Seite 15

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