Jahresbericht 2012 - Bezirk Oberpfalz
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Vorwort<br />
Ein arbeits- und erlebnisreiches Schuljahr geht seinem Ende zu. 35 Absolventinnen<br />
und Absolventen werden die Schule verlassen und sich beruflich neu positionieren.<br />
Zum ersten Mal konnten wir heuer das „Künstlerische Aufbaujahr“ anbieten; mit<br />
Erfolg, wie man feststellen kann. Drei Damen und drei Herren haben nicht nur in<br />
einem einzigen Schuljahr einen umfangreichen Stoff bewältigt und locker das Klassenziel<br />
erreicht, sie haben auch mit einer bestandenen Aufnahmeprüfung die Intention<br />
dieses Ausbildungsjahres voll erfüllt.<br />
Erfreulich hoch ist auch das Niveau der regulären Abschlussklasse. Nach wie vor<br />
bietet die zweijährige Ausbildung das Herzstück unserer Ausbildungspalette. Hier<br />
wird das Fundament für eine solide Musikausbildung und eine künstlerisch entwicklungsfähige<br />
Persönlichkeitsbildung gelegt.<br />
Qualitätssicherung nach außen geschieht spätestens dann, wenn sich unsere Jugendlichen<br />
bei Aufnahmeprüfungen mit bis zu 200 Konkurrenten messen müssen. Und da<br />
sind wir, wie der heurige Abschlussjahrgang zeigt, bestens aufgestellt.<br />
Wenn es auch für die Qualität der Ausbildung sprechen mag, die hohe Zahl der<br />
Abgänger bereits nach dem ersten Ausbildungsjahr an eine Hochschule für Musik, an<br />
der ja bekanntermaßen zunächst eine Aufnahmeprüfung zu bestehen ist, stimmt eher<br />
nachdenklich und gibt Anlass über Wertigkeit und Bedeutung einer Berufsfachschule<br />
für Musik nachzudenken.<br />
Da wäre zunächst die Entrümpelung der Stundentafel hinsichtlich des allgemeinbildenden<br />
Unterrichts (Religion/Ethik, Deutsch, Sozialkunde) für Abiturienten. Die<br />
bewusst gewollte Stärkung der beruflichen Ausbildungsschiene, der sogenannte<br />
zweite Bildungsweg, darf nicht dazu führen, dass man Abiturienten mit außermusikalischem<br />
Lernstoff eindeckt, den sie in der höchsten Form unseres Ausbildungssystems<br />
bereits abgeschlossen haben. Die Einbettung des Schultyps in das berufliche<br />
Schulwesen bringt viele Vorteile, setzt aber der künstlerischen Entfaltung gewisse<br />
Grenzen. Der kostenintensive Einzelunterricht, immerhin vier Stunden pro Woche<br />
und Schüler und die Kleingruppen im Theorieunterricht führen gegenüber dem<br />
Klassenunterricht an den meisten anderen beruflichen Schulen für die Schulträger zu<br />
erhöhten Kosten. Die pauschale Lehrpersonalbezuschussung aller Schulen des beruflichen<br />
Schulwesens wird der bildungspolitischen Entwicklung des Ausbildungssystems<br />
daher nicht mehr gerecht. Die Überführung der Konservatorien in die<br />
Hochschulen und somit der Wegfall der mittleren Ausbildungsebene in der Musik hat<br />
den Status der Berufsfachschulen deutlich verändert. Neben der Einbindung in das<br />
Laienmusikwesen (nach wie vor ist die Ensembleleitung Hauptfach für alle!) wächst<br />
der Schule in der Studienvorbereitung - primär die Aufgabe des Staates - immer mehr<br />
Bedeutung zu.<br />
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