Jahresbericht 2012 - Bezirk Oberpfalz
Jahresbericht 2012 - Bezirk Oberpfalz
Jahresbericht 2012 - Bezirk Oberpfalz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Berufsfachschule<br />
für Musik<br />
Sulzbach-Rosenberg<br />
J a h r e s b e r i c h t<br />
2011/<strong>2012</strong>
<strong>Jahresbericht</strong> 2011/<strong>2012</strong><br />
Berufsfachschule für Musik<br />
des <strong>Bezirk</strong>s <strong>Oberpfalz</strong><br />
Konrad-Mayer-Str. 2<br />
92237 Sulzbach-Rosenberg<br />
Telefon: 09661/3088<br />
Telefax: 09661/53551<br />
eMail: bfsm@bezirk-oberpfalz.de<br />
Internet: http://www.bfsm-sulzbach.de<br />
Schulleiter: Benedikt Boßle<br />
Sekretariat: Angelika Lutter<br />
Redaktionsteam:<br />
Andreas Enßlin, Ruth Kern<br />
Bilder: Ruth Kern,<br />
Musicalbilder: Eugen Gebhardt<br />
3
Eine Maske hat zwei Seiten -<br />
unser <strong>Jahresbericht</strong> sogar zweiundfünfzig!<br />
Wir wünschen genussvolles und aufmerksames „Schmökern“<br />
[Wer den freundlichen Maraca-Spieler nicht (er)kennt, hier eine kleine Suchhilfe: den unmaskierten<br />
Akteur, aufgenommen beim Konzert des Berichtes von Seite 9, finden Sie auf Seite 41<br />
in der Mitte, im obersten Bild]<br />
4
Vorwort<br />
Ein arbeits- und erlebnisreiches Schuljahr geht seinem Ende zu. 35 Absolventinnen<br />
und Absolventen werden die Schule verlassen und sich beruflich neu positionieren.<br />
Zum ersten Mal konnten wir heuer das „Künstlerische Aufbaujahr“ anbieten; mit<br />
Erfolg, wie man feststellen kann. Drei Damen und drei Herren haben nicht nur in<br />
einem einzigen Schuljahr einen umfangreichen Stoff bewältigt und locker das Klassenziel<br />
erreicht, sie haben auch mit einer bestandenen Aufnahmeprüfung die Intention<br />
dieses Ausbildungsjahres voll erfüllt.<br />
Erfreulich hoch ist auch das Niveau der regulären Abschlussklasse. Nach wie vor<br />
bietet die zweijährige Ausbildung das Herzstück unserer Ausbildungspalette. Hier<br />
wird das Fundament für eine solide Musikausbildung und eine künstlerisch entwicklungsfähige<br />
Persönlichkeitsbildung gelegt.<br />
Qualitätssicherung nach außen geschieht spätestens dann, wenn sich unsere Jugendlichen<br />
bei Aufnahmeprüfungen mit bis zu 200 Konkurrenten messen müssen. Und da<br />
sind wir, wie der heurige Abschlussjahrgang zeigt, bestens aufgestellt.<br />
Wenn es auch für die Qualität der Ausbildung sprechen mag, die hohe Zahl der<br />
Abgänger bereits nach dem ersten Ausbildungsjahr an eine Hochschule für Musik, an<br />
der ja bekanntermaßen zunächst eine Aufnahmeprüfung zu bestehen ist, stimmt eher<br />
nachdenklich und gibt Anlass über Wertigkeit und Bedeutung einer Berufsfachschule<br />
für Musik nachzudenken.<br />
Da wäre zunächst die Entrümpelung der Stundentafel hinsichtlich des allgemeinbildenden<br />
Unterrichts (Religion/Ethik, Deutsch, Sozialkunde) für Abiturienten. Die<br />
bewusst gewollte Stärkung der beruflichen Ausbildungsschiene, der sogenannte<br />
zweite Bildungsweg, darf nicht dazu führen, dass man Abiturienten mit außermusikalischem<br />
Lernstoff eindeckt, den sie in der höchsten Form unseres Ausbildungssystems<br />
bereits abgeschlossen haben. Die Einbettung des Schultyps in das berufliche<br />
Schulwesen bringt viele Vorteile, setzt aber der künstlerischen Entfaltung gewisse<br />
Grenzen. Der kostenintensive Einzelunterricht, immerhin vier Stunden pro Woche<br />
und Schüler und die Kleingruppen im Theorieunterricht führen gegenüber dem<br />
Klassenunterricht an den meisten anderen beruflichen Schulen für die Schulträger zu<br />
erhöhten Kosten. Die pauschale Lehrpersonalbezuschussung aller Schulen des beruflichen<br />
Schulwesens wird der bildungspolitischen Entwicklung des Ausbildungssystems<br />
daher nicht mehr gerecht. Die Überführung der Konservatorien in die<br />
Hochschulen und somit der Wegfall der mittleren Ausbildungsebene in der Musik hat<br />
den Status der Berufsfachschulen deutlich verändert. Neben der Einbindung in das<br />
Laienmusikwesen (nach wie vor ist die Ensembleleitung Hauptfach für alle!) wächst<br />
der Schule in der Studienvorbereitung - primär die Aufgabe des Staates - immer mehr<br />
Bedeutung zu.<br />
5
Ohne diese „Dienstleistung“ wären viele talentierte Jugendliche aus dem ländlichen<br />
Umfeld der musikalischen Konkurrenz von Bewerbern aus dem In- und Ausland<br />
kaum gewachsen.<br />
Die Kombination dieser beiden Aufgabenfelder macht uns so erfolgreich. Denn wie<br />
wir aus mehreren Erhebungen wissen, engagieren sich vor allem ehemalige Berufsfachschüler<br />
nach ihrem Musikstudium in besonderer Weise in allen Bereichen der<br />
Laienmusik.<br />
Am Ende des Schuljahres danke ich allen Kolleginnen und Kollegen und allen<br />
Schülerinnen und Schülern, dass wir in gutem Miteinander und beiderseitigem<br />
Vertrauen wieder ein Schuljahr gemeistert haben.<br />
Ich danke unserem Schulträger, dem <strong>Bezirk</strong>stag der <strong>Oberpfalz</strong>, namens Herrn<br />
<strong>Bezirk</strong>stagspräsidenten Franz Löffler, für die finanzielle Ausstattung unseres<br />
Schulbetriebs und des Schulgebäudes. Ich danke den Damen und Herren der<br />
<strong>Bezirk</strong>sverwaltung, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Mit Freude und Zuversicht blicken wir auf das neue Schuljahr.<br />
Zunächst aber wünsche ich uns allen schöne und erholsame Ferien.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre des <strong>Jahresbericht</strong>s!<br />
Benedikt Boßle<br />
Schulleiter<br />
6
Rückblick auf die Schulschlussfeier,<br />
27. Juli 2011<br />
DIE BESTEN des Jahrgangs 2010/2011<br />
(v.l.n.r) Sven Biermeier, Rivka Kühnlein, Richard Darian,<br />
eingerahmt von <strong>Bezirk</strong>srat Peter Braun, <strong>Bezirk</strong>stagspräsident<br />
Franz Löffler, Schulleiter B. Boßle, <strong>Bezirk</strong>srat Richard<br />
Gaßner und stellv. Schulleiterin Ruth Kern<br />
7
Abschlussjahrgang 2011<br />
und „was aus ihm geworden ist“<br />
Biermeier Sven (Klavier): Studium HfM Würzburg<br />
Bruckdorfer Lydia (Gesang): Musikstudium Konservatorium Hamburg<br />
Brunner Alexander (Gitarre): Polizeidienst<br />
Crespo Alexander (Gesang): Studium HfM Saarbrücken<br />
Darian Richard (Gitarre): Studium HfM Nürnberg<br />
Dittmann Anahita (Musical/Gesang): Pädagogisches Aufbaujahr<br />
Fitzer Andrea (Gesang): Pädagogisches Aufbaujahr<br />
Hofmann Sophia (Trompete): Studium HfM Würzburg<br />
Kleine-Möller Till (Musical/Gesang): Musical-, Theaterakademie München<br />
Kühnlein Rivka-Miriam (Gesang): EMP-Studium HfM Nürnberg<br />
Mayer Frauke (Gesang): Studium HfM Nürnberg<br />
Niller Agnes (Querflöte): Pädagogisches Aufbaujahr<br />
Oroudji Patrick (Tenorhorn): Studium Leopold Mozartzentrum Augsburg<br />
Paukner Sonja (Klarinette): Studium Schulmusik Regensburg<br />
Pförtner Tim (Percussion): EMP-Studium HfM Stuttgart<br />
Prösl Sabrina (Klavier): Studium Mozarteum Salzburg<br />
Putzer Vanessa (Klavier): EMP-Studium HfM Würzburg<br />
Rieß Sebastian (Perkussion): Künstlerisches Aufbaujahr<br />
Rogers Olissa (Musical/Gesang): Studium Musical College in Dänemark<br />
Schneeberger Judith (Querflöte): Studium HfM Nürnberg<br />
Ulrich Tatjana (Blockflöte): Pädagogisches Aufbaujahr<br />
Vestner Felix (Percussion): Studium HfM Weimar<br />
Weber Klaus (Trompete): Künstlerisches Aufbaujahr<br />
Wild Marek (Gesang): Studium HfM Bremen<br />
Wlochowitz Karoline (Gesang): Studium HfM Münster<br />
8
Perkussion<br />
Mit acht Schülern war die Schlagzeugklasse des zurückliegenden<br />
Schuljahres 2011/12 die zahlenmäßig größte in der Historie der<br />
BFSM Sulzbach-Rosenberg. Dass sie in ihrer Schlagfertigkeit auch<br />
zu den besten Ensembles zählten, bewies die Percussionsgruppe in<br />
mehreren Auftritten und Konzerten. Absolvent der Klasse 12 ist<br />
Sebastian Rieß; in der 11. Klasse sind es Jakob Ahrends, Julian<br />
Fuchs, Bernd Ketterl und Steffen Kirchpfening. Neu in der Klasse 10<br />
waren Yung Ju Tsai, Jakob Adam und Tim Weidig.<br />
Unbestrittener Konzerthöhepunkt des Schuljahres war die 3. „Night<br />
of Percussion“ am 29. März <strong>2012</strong> mit einem herausragenden Konzertprogramm.<br />
Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den beiden<br />
vorangegangenen Jahren warteten die Schlagzeuger mit einem besonderen<br />
Programm auf. Bilder wie aus einem antiken griechischen<br />
Theater mit maskierten Spielern begeisterten die Zuschauer und<br />
Zuhörer. Im auswendig (!!) vorgetragenen Stück „Trio per Uno“ von<br />
N. Zivkovic sausten die Trommelstöcke der Spieler wie Irrwische<br />
über die Trommeln und zogen das Publikum des bis auf den letzten<br />
9
Platz gefüllten Konzertsaals in ihren Bann. Im weiteren Verlauf des<br />
Konzerts wurden fast alle Kompositionen auswendig gespielt; u.a.<br />
„Gold-Rush“ von Jacob ter Veldhuis. Und dass die Schlagzeuger<br />
nicht nur zuschlagen können, wurde nochmals eindrucksvoll mit<br />
einer Gesangszugabe á la Comedian Harmonists mit einer Variation<br />
über „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ am Ende des ungemein<br />
musikalischen Konzertabends bewiesen.<br />
Für dieses phantastische Programm möchte ich den Mitwirkenden<br />
meinen allergrößten Respekt und meine Dankbarkeit zollen. Es war<br />
ein absolutes Highlight der vielen Jahre Percussionensemble an der<br />
Berufsfachschule für Musik.<br />
Allen Abgängern viel Erfolg auf ihren zukünftigen musikalischen<br />
Wegen und den „Alten“ viel Spaß beim Üben im nächsten Schuljahr.<br />
Eckhard Kopetzki<br />
Tim Weidig, Eckhard Kopetzki und Bernd Ketterl bei der<br />
„Night of percussion“ am 29. März <strong>2012</strong><br />
10
Vom großen Mysterium der Weihnachtsbotschaft<br />
bis zu Bildern aus vergangenen Zeiten<br />
Chor-, Orchester- und Ensemblearbeit im Schuljahr<br />
2011/<strong>2012</strong><br />
„Singen als Fundament jeglichen Musizierens und das gemeinsame Musizieren<br />
zur Entwicklung sozialer Kompetenz und Intelligenz!“ So lehrte man es früher,<br />
so lehren es auch heute wieder die aufstrebenden Kulturen Asiens und Südamerikas<br />
und das Ergebnis muss überwältigend sein. Immer wieder hört man<br />
begeisterte Stimmen bekannter Größen unseres Kulturlebens, wenn sie von<br />
ihren Erfahrungen mit den jungen und abendländisch orientierten Kulturen<br />
jener Länder berichten.<br />
Die Chor- und Vokalarbeit an der BFSM ist ganz in dieser, unserer Tradition<br />
verankert und versucht, mit nimmermüden Kräften, den Rückstand einzelner<br />
Schülerinnen und Schüler aufzufangen. Die besonders „coolen“ unter den<br />
jungen Musikerinnen und Musikern zeigen sich auch immer wieder sehr motiviert<br />
und diese Motiviertheit überträgt sich dann doch auf die „grauen Mäuschen“,<br />
die in ihrem musikalischen Niemandsland ein rettendes Plätzchen für das<br />
eigene „Musen-Ich“ finden wollen. Die öffentlichen Konzerte bieten alljährlich<br />
ein Podium, um auch ein breites Publikum an den Ergebnissen teilhaben zu<br />
lassen.<br />
Der Rezensent unseres Weihnachtskonzertes war sichtlich angetan, wenn er den<br />
großen Chor mit entsprechenden Adjektiven wie: „strahlende Soprane, souveräne,<br />
warm klingende Alt- und geschmeidige Männerstimmen mit erstaunlich<br />
kultiviert singenden Tenören“ in der Öffentlichkeit lobt. In der Tat, es war eine<br />
Freude, die Chorsätze von Hassler, Rivulo Nössler, Thiel oder Lauridsen, in<br />
ihrer disziplinierten, sowie homogenen Klanglichkeit, dem Publikum zu präsentieren.<br />
Ein kleiner Hit war dabei sicher das harmonisch nicht ganz leichte<br />
Werk „O Magnum Mysterium“ von dem 1943 geborenen Amerikaner Morten<br />
Lauridsen. Aber wie überall auf der Welt, so auch in Sulzbach-Rosenberg – vor<br />
den Lorbeeren haben die Götter den Schweiß gesetzt.<br />
Wie jedes Jahr, so kamen ebenso bei diesem Weihnachtskonzert die Dirigiereleven<br />
des zweiten und dritten Jahrgangs zum Zug. Angelika Linder und Bernd<br />
Ketterl dirigierten sicher (Angelika beim ersten und Bernd beim zweiten Kon-<br />
11
zertabend) die Weihnachtskantate „Zu Bethlehem geboren“ von Walter Rein<br />
und Carola Zeller interpretierte das Weihnachtslied „Stern über Bethlehem“, in<br />
einer Bearbeitung für Chor und Instrumente von Dieter Müller, gekonnt und mit<br />
musikalischem Gespür. Ihr gutes dirigentisches Abschneiden bei der diesjährigen<br />
Aufnahmeprüfung für Schulmusik in Weimar bestätigt im Nachhinein<br />
ihre im Weihnachtskonzert gezeigte Leistung.<br />
„<br />
Weihnachtskonzert 2011 in unserem Konzertsaal<br />
Auf lasst uns singen, während uns die Liebe erfüllt. Nicht lange dauert die<br />
Jugend und das Alter ereilt uns; jetzt ist die beste Zeit, unser Vergnügen zu<br />
haben.“ – So gegenwärtig uns der Text aus dem Madrigal von Thomas Morley<br />
anspricht, so schnell vergeht auch die Frische des Gegenwärtigen und zurück<br />
bleibt die süße Erinnerung des Vergangenen. Dieser einleitende Text zu unserem<br />
Chor-, Orchester und Ensemblekonzert am 5. und 6. Mai im Konzertsaal<br />
der BFSM, schlug gewissermaßen den Bogen zum Thema des Abends „Pictures<br />
from the past“ – „Bilder aus der Vergangenheit“. Auch dieses Konzert begann<br />
mit dem vokalen Element, also dem Chor, der von der Renaissance aus beginnend,<br />
über die Romantik bis hin zur frühen Moderne reichend, versuchte, Bilder<br />
aus der Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Aus „Deutsche Volkslieder<br />
für gemischten Chor“ von Johannes Brahms trug der Chor die Liedbearbei-<br />
12
tungen „Morgengesang“, „Mit Lust tät ich ausreiten“ und „In stiller Nacht“<br />
klangschön vor. Letzteres gelang besonders schön. Folkloristische Bilder aus<br />
dem Mähren des 19. Jahrhunderts, Bilder, die den ewigen Kreislauf von Liebe<br />
und Natur zeigen, folgten in der Vortragsfolge. Mit der Klavierbegleitung von<br />
Ruth Kern erklangen die „Klänge aus Mähren“ von Antonin Dvořák, plastisch<br />
und ausdrucksvoll in der Darbietung. Der Schritt in die frühe Moderne wurde<br />
durch Kompositionen von Béla Bartók und Carl Orff erreicht. Bartóks Zyklus<br />
für gemischten Chor und Klavier „Vier slowakische Volkslieder“ zeichnen<br />
heute noch ein eindrucksvolles Bild von der echten Volksmusik Osteuropas.<br />
Auch bei diesen Stücken intonierte der Chor mit warmem Klang und mit gut<br />
empfundener Rhythmik. Nach all den folkloristischen Bildern schloss der<br />
gemischte Chor samt Klavier und Perkussionsensemble den ersten Teil mit<br />
einem „realistischen“ Bild technischer Errungenschaften unserer Zeit ab. Nach<br />
Texten von Bert Brecht vertonte Orff in den frühen 1930er Jahren den Chorzyklus<br />
„Vom Frühjahr, Öltank und vom Fliegen“. Die Bildhaftigkeit dieser Musik<br />
wollte Orff u.a. mit filmischen Passagen parallelisieren. Es kam jedoch nie<br />
dazu. Auch unsere Aufführung kam ohne dieses zusätzliche Medium aus und<br />
das Publikum durfte diese Bilder aus der jüngeren Vergangenheit (deren Aktualität<br />
allerdings nach wie vor außer Frage steht!) vor ihrem „inneren Auge“<br />
entstehen lassen.<br />
Die Ensemble-Komposition „Pictures From The Past“ von Dieter Müller, die<br />
noch im ersten Teil erklang, war Ensemblearbeit und Namenspatron des Konzertabends<br />
zugleich. Vier „Bilder“ aus den 1970er Jahren des Autors wurden<br />
von einem Kammerensemble á 9 erfolgreich dargeboten. Songs, die der damals<br />
16-jährige für die eigene Schülerband schrieb, erhielten hier ein völlig neues<br />
Gewand und mutierten aus der Rock- und Pop-Ära in eine Ära des zeitgenössischen<br />
Klassizismus.<br />
Der zweite Teil des Konzertes wurde vom Sinfonieorchester der BFSM bestritten<br />
und brachte ebenso Bilder aus vergangenen Tagen zum Klingen. So erlebten<br />
„Die Ruinen von Athen“ in einer Komposition von Ludwig van Beethoven ihre<br />
glorreiche Wiederbelebung. Die Musik zu dem gleichnamigen Festspiel, das die<br />
Verbindung von moderner und antiker Kultur zum Inhalt hat und im Jahre 1808<br />
zur Einweihung des Theaters von Pest geschrieben wurde, machte dabei den<br />
Auftakt. Mit der „Pavane“ von Gabriel Fauré wurden Bilder aus der Renaissance<br />
wieder lebendig, die in der eindrucksvollen 1. Orchestersuite „Antiche<br />
Danze ed Arie“ von Ottorino Respighi noch intensivere Farben annahmen.<br />
Respighi malte in diesem Werk, welches aus Übertragungen alter Gitarren- und<br />
Lautentabulaturen entstand, die pure Lebenslust der Menschen des 16. und 17.<br />
13
Jahrhunderts. Bei dieser Komposition waren sowohl unsere einzelnen Solobläser,<br />
wie auch die im Tutti spielenden Streicher im höchsten Maße gefordert und<br />
manch nervöses Bangen vor dem Konzert „Hoffentlich gelingt die Stelle!“,<br />
wich einem erleichterten Aufatmen und einem anerkennenden Nicken des<br />
Dirigenten, nachdem es doch ganz gut geklappt hat.<br />
An dieser Stelle sei wiederum allen ein herzliches Danke gesagt, die mit viel<br />
Enthusiasmus und Engagement bei den Proben, bei den Vorbereitungen, sowie<br />
bei den Konzerten mitgewirkt haben. Danke auch nochmal an alle „coolen“<br />
Mitstreiter (singend, spielend oder beides) die, wie Eingangs schon erwähnt, die<br />
„grauen Mäuschen“ aus deren Reserve gelockt und mitgerissen haben.<br />
Dieter Müller<br />
Dieter Müller dirigiert den Chor beim Chor- und Orchesterkonzert<br />
unserer BFSM am 05. und 06. Juni <strong>2012</strong><br />
14
I like Musical<br />
Die Abteilung MUSICAL schaut auf ein bewegtes und bewegendes Schuljahr<br />
zurück. Zunächst starteten wir mit einigen erfreulichen Neuerungen. Da die<br />
Ausbildungsrichtung MUSICAL an der Berufsfachschule einen stetig steigenden<br />
Zulauf erfährt, konnten wir unsere Klasse ausbauen, zwei Schülerinnen mehr<br />
aufnehmen als ursprünglich angedacht und erhielten zudem eine zusätzliche<br />
Stunde „Ensemblegesang im Genre Musical“, die den Unterrichtsplan sinnvoll<br />
erweitert und ergänzt. Außerdem durften wir eine neue Kollegin in unserem Kreis<br />
begrüßen: Die in der <strong>Oberpfalz</strong> geborene Stefanie Polster studierte an der<br />
Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin Jazz- und Popularmusik und<br />
sammelte im Anschluss daran Bühnenerfahrungen im Friedrichstadtpalast Berlin<br />
und auf mehreren deutschlandweiten Tourneen mit einer Musical-Company. Seit<br />
September 2011 unterrichtet sie am Music College in Regensburg und an unserer<br />
Berufsfachschule.<br />
Bald reifte der Plan, in diesem Schuljahr wieder ein großes Musicalprojekt auf<br />
die Beine stellen zu wollen. Allein die Stückauswahl bereitete Sorgen. Welches<br />
Musical könnte man sinnvoll mit 12 Frauen und einem Mann besetzen?<br />
Um auf Gehaltvolles zu treffen, mussten wir uns hinab begeben in die Untiefen<br />
gewisser Arbeitswelten, die immer noch von längst (so sollte man meinen)<br />
überfälligen geschlechterspezifischen Rollenbildern beherrscht werden. Wir<br />
15
trafen auf Sekretärinnen in Großraumbüros und das Objekt ihrer Begierde: ein<br />
gutmütiger Laufbursche. Franz Wittenbrink buddelt in Klischees. Doch wie<br />
sich herausstellte, kann man dabei - wenn man Glück hat - auf echte Emotionen<br />
und starke Persönlichkeiten stoßen. Wir sind stolz auf die außergewöhnlichen<br />
Leistungen unserer SchülerInnen!<br />
Michael Blumenthal inszenierte, Claudia Kurrle choreografierte, Nicole<br />
Baumann studierte die Ensemblenummern ein, die Gesangslehrer Nico Müller,<br />
Stefanie Polster und Nicole Baumann erarbeiteten die solistischen Songs und<br />
Peter Adamietz leitete die BAND (arrangierte und spielte außerdem mit), die<br />
dem Ganzen den richtigen Drive verpasste! Ein dickes Dankeschön an unsere<br />
Musiker.<br />
Wir möchten uns bei unserer Schulleitung dafür bedanken, dass sie das<br />
Vertrauen in unser großes Vorhaben gesetzt, uns unterstützt und die Mittel zur<br />
Verfügung gestellt hat! Wir freuen uns, dass wir mit den drei Aufführungen<br />
unserer "Sekretärinnen" zum positiven Außenbild unserer Schule beitragen und<br />
für eine Menge vergnüglicher Momente sorgen konnten.<br />
Nicole Baumann<br />
16
Sekretärinnen: Anahita Dittmann, Alina Grzeschik, Franziska Kroner, Cora Megele<br />
Chefsekretärin: Sandra Steinmetz<br />
Bürobote: Michael Neugirg<br />
Putzfrauen: Franziska Heger, Regina Mühlberg, Scarlett Saurat, Sandra Steinmetz<br />
Musikal. Leitung und Klavier: Peter Adamietz (oben links)<br />
Band: (von oben links nach unten rechts)Jana Hartinger (kb-bass), Valerie Berendes (pos),<br />
Adam Gräbner (tenorsax), Andreas Bayer (git), Simon Arnold (tp), Michael Gonsior (altsax),<br />
Sebastian Rieß (dr)<br />
17
Was haben Omas Pfannkuchen mit Musik zu tun?<br />
Eine humoristische Übeanleitung<br />
Von unserem Klavierkorrespondenten Andreas Weimer<br />
Man sagt immer, Musik sei eine universelle Sprache, die alle Menschen verstehen<br />
würden, egal welcher Herkunft sie seien, und vor allem auch überall auf der Welt.<br />
Doch ganz so einfach gibt die Musik ihre Geheimnisse und ihre Botschaften nicht preis.<br />
Besser gesagt, gibt sie sie nicht umsonst preis. Diese Erkenntnis ist das Los eines jeden,<br />
der sich intensiv mit Musik auseinandersetzt und feststellt, dass hinter jeder Tür, durch<br />
die er im Laufe seiner Arbeit bildlich hindurch gegangen ist, fünf weitere darauf warten,<br />
geöffnet und durchschritten zu werden, hinter jeder gelösten Frage schon die nächste<br />
wartet, und einem mit jedem Etappenziel nur ein kurzes Verschnaufen vergönnt ist.<br />
Warum ist es nur so schwer, Musik mit der gleichen Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit<br />
zu spielen, mit der wir sie uns so problemlos vorstellen können? Gibt es da<br />
eventuell doch ein kleines sprachliches Problem, so eine Art Übersetzungsfehler vielleicht?<br />
Lässt sich die Sprache der Musik vielleicht doch nicht so einfach verstehen, wie<br />
es immer suggeriert wird? Ein Beispiel:<br />
Stellen wir uns doch einmal vor, wir könnten Mäuschen spielen und eine ganz normale<br />
Klavierstunde an der BFSM in Sulzbach-Rosenberg beobachten. Unter Umständen sagt<br />
der Lehrer gerade zum Schüler: Die Melodietöne an dieser Stelle sollten etwas mehr<br />
„marcato“ (hervorgehoben, markiert) gespielt werden! Aha, denkt der Schüler und<br />
scheint verstanden zu haben. Beim nächsten Durchlauf klingt es aber eher wie<br />
„getackert“, das nächste Mal dann „behäbig“, oder „geklotzt“, „laut“, „akzentuiert“,<br />
„gemeißelt“, „gehämmert“, „grob“ „ungehobelt“, „spitz“, und so weiter...<br />
Die Reihe ließe sich lange fortsetzen, und eigentlich wollte der Lehrer nur ein bisschen<br />
mehr „marcato“ und hatte sogar eine genaue Vorstellung wie das an dieser Stelle<br />
klingen sollte. Aber wie soll man das dem Schüler „rüberbringen“?<br />
Ein kurzer Exkurs:<br />
Ich wundere mich oft, wie beispielsweise ein gutes Orchester bei den vielen wechselnden<br />
Dirigenten und den unglaublich wenigen Proben, so schnell eine gemeinsame Linie<br />
finden kann. Im Klartext bedeutet das: innerhalb von zweieinhalb Tagen oder 4 Proben<br />
plus Generalprobe wird ein Programm von etwa zwei Stunden Länge konzertreif aus<br />
dem Boden gestampft.<br />
Extremer noch: einmal habe ich erlebt, wie bei einer Tournee das Violinkonzert von<br />
Brahms zwei Stunden vor dem Konzert überhaupt das erste Mal mit dem Solisten<br />
geprobt wurde - Durchspielprobe um 18 Uhr und Konzert um 20 Uhr. Wie kann das<br />
funktionieren? Vielleicht gibt es ja doch einen Schlüssel, um den oben beschriebenen<br />
Übersetzungsfehler zu korrigieren? Man könnte ja lapidar behaupten, wenn man gut<br />
genug ist, geht alles. Auch mit wenigen oder nur einer Durchspielprobe. Diese Erklärung<br />
ist aber meiner Meinung nach zu einfach.<br />
Zurück zu unserer heimlich beobachteten Klavierstunde:<br />
18
Wie reagiert der Lehrer auf die verschiedenen Durchläufe, die allesamt nicht das sind,<br />
was er sich vorgestellt hat? Er hat verschiedene Optionen. Er kann die verschiedenen<br />
Resultate relativieren, differenzieren, modifizieren oder auch einfach aufgeben.<br />
Oder er erinnert sich daran, wie Oma damals in der Küche stand. Warum? Damals gab<br />
es keine Rezepte, wie wir sie heute finden. Heute lesen wir: 115 g von dem, 65 ml von<br />
jenem, 2 Eier Größe 4, etc. Früher hatte man das Rezept schlicht und ergreifend „im<br />
Gefühl“. Oma wusste, wie der Teig vom Löffel tropfen musste, oder wie der Plätzchenteig<br />
in der Hand krümeln musste, damit es die unschlagbarsten Resultate geben<br />
konnte. Das Problem ist nur, um das genauso gut hin zu bekommen, muss man es<br />
ebenso oft probieren wie Oma.<br />
Da sagt man schnell zu sich, da nehme ich mir doch lieber ein Rezeptbuch. Das ist viel<br />
einfacher. Da steht doch alles bis auf das Gramm genau drin.<br />
(Es könnte allerdings passieren, dass die Freunde, bei denen man eingeladen ist, das<br />
gleiche Kochbuch haben wie man selbst – Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass<br />
es den gleichen Nachtisch gibt, den wir vorgestern hatten...)<br />
Omas Pfannkuchen aber, die, die gab’s nur bei ihr! Die waren einzigartig.<br />
So einzigartig übrigens wie „unsere“ Schüler, die nach geduldigem Arbeiten einen<br />
Studienplatz ergattert haben. Sie haben das Gefühl für die richtige „Mischung“ hinbekommen.<br />
Sie haben sich nicht nur an Rezeptanweisungen gehalten, sondern ihren<br />
Instinkt und ihr Gefühl für die Musik geduldig geschärft. Musik ist Handarbeit und gute<br />
Musik entsteht immer erst dann, wenn wir uns mit ihr in Liebe und Geduld auseinandersetzen.<br />
Aktiv. Irgendwann wissen wir dann, wie die Tonleitern von der Hand laufen<br />
müssen....<br />
Andreas Weimer<br />
beim Klavierabend<br />
am 26. Januar<br />
<strong>2012</strong> im<br />
Konzertsaal der<br />
Berufsfachschule<br />
19
Zeitung Su-Ro vom 01.02.<strong>2012</strong>, Klavierabend Andreas Weimer<br />
20
Die Querflötenklasse<br />
Das Schuljahr 2011/<strong>2012</strong> war ein Rekordjahr, was die Größe der Flötenklasse<br />
betraf.<br />
Für die Klasse 10 sind vier Hauptfachschülerinnen aufgenommen worden.<br />
In der Klasse 11 waren es zwei und eine Schülerin besuchte die 12. Klasse.<br />
Eine Schülerin der Klasse 11 war als Pflichtfächlerin dabei. So bestand die<br />
Flötenklasse in diesem Schuljahr aus acht jungen Flötistinnen. Da ich eine<br />
Klasse in dieser<br />
Größe unterichtstechnisch<br />
nicht<br />
alleine versorgen<br />
konnte, machten<br />
wir uns auf die<br />
Suche nach einer<br />
zweiten Lehrkraft.<br />
Wir waren sehr<br />
froh, Gabriella<br />
Damkier aus Regensburg<br />
für ein<br />
Jahr bei uns verpflichten zu können. Frau Damkier ist Soloflötistin beim<br />
Philharmonischen Orchester in Regensburg. Sie konnte die Lehrverpflichtung<br />
bei uns annehmen, da sie in der ablaufenden Spielzeit im Erziehungsurlaub<br />
war. Sie übernahm die Ausbildung von zwei Schülerinnen und leitete<br />
ein Ensemble, mit dem sie unter anderem im Weihnachtskonzert auftrat.<br />
Die Zusammenarbeit mit Frau Damkier war von großer fachlicher Übereinstimmung<br />
und freundschaftlichem Umgang geprägt. An dieser Stelle<br />
möchte ich mich für die Zusammenarbeit und ihr großes Engagement<br />
bedanken und Gabriella weiterhin alles Gute wünschen.<br />
Am Ende dieses Schuljahres verlassen uns drei Schülerinnen. Agnes Niller,<br />
die drei Jahre bei uns war hat im Mai die Aufnahmeprüfung an der Hochschule<br />
für Musik Nürnberg bestanden und wird ein Studium für EMP<br />
beginnen. Herzlichen Glückwunsch Agnes.<br />
Johanna König hat eine Lehrstelle und beginnt im September eine Ausbildung<br />
als Instrumentenbauerin. Sarah Simonides ist noch in der Bewerbungsphase.<br />
Ich wünsche allen dreien einen erfolgreichen weiteren Ausbildungsweg<br />
und alles Gute.<br />
Anke Trautmann<br />
21
„Ente Tod und Tulpe“<br />
Die aktuelle Produktion des Theaters „Pfütze“ mit dem Nürnberger ensembleKONTRASTE,<br />
welche im Rahmen eines Unterrichtsprojektes besucht wurde,<br />
hat den Titel „Ente Tod und Tulpe“. Es heißt wie das gleichnamige Buch<br />
von Wolf Erlbruch und ist angekündigt als Musiktheater mit zwei Schauspielern<br />
und fünf Musikern.<br />
Einen ausführlichen Bericht über den Besuch unserer Schule beim Theater<br />
„Pfütze“ am 16.02.<strong>2012</strong> in Nürnberg finden Sie auf unserer<br />
Homepage:<br />
www.bfsm-sulzbach.de<br />
(unter Menüpunkt „AKTUELLE NACHRICHTEN“)<br />
22
„Tierisch klavierisch“<br />
Mit diesem ausgeliehenen Titel einer kurzweiligen Stückesammlung der Klavierpädagogin<br />
Karin Groß gestalteten alle Haupt- und Pflichtfächler der Klavierklasse<br />
Kern ein Vorspiel rund um das Thema „Tiere am Klavier“.<br />
Tiere bevölkern die Musikgeschichte seit ihren Anfängen. Mit ihren vielfältigen<br />
Stimmen waren sie als konkretes musikalisches Vorbild bei den Komponisten<br />
äußerst beliebt. Der Vogelgesang als Inspirationsquelle für hochvirtuose Gesangskoloraturen<br />
ist nur ein Beispiel dafür. Beruhte der Umgang mit dem<br />
lautlichen Potential der Tiere vom Barock bis zur Romantik vornehmlich auf<br />
Imitation, so hat sich die Rolle der Tiere als Materiallieferant und Metaphernspender<br />
im 20. und 21. Jahrhundert noch einmal erstaunlich ausdifferenziert.<br />
Bei Sophia Gubaidulina, Jacques Ibert, Joaquin Turina und vielen anderen<br />
Komponisten fanden wir ein breites Betätigungsfeld. Das Spektrum der Stile<br />
und Charaktere war vielfältig, von fröhlich verspielt bis virtuos und reichte vom<br />
romantischen Stimmungsbild bis zu jazzigen Elementen.<br />
Wir bedanken uns für diesen abwechslungsreichen Vorspielabend bei flinken<br />
Ameisen, Schmetterlingen, Paradiesvögeln, dressierten Hunden, traurigen Elephanten,<br />
weißen Eseln und rockenden Nilpferden…!<br />
Ruth Kern<br />
23
Die Gesangsklassen<br />
Auch dieses Schuljahr waren die Gesangsklassen mit 10 Studierenden (8<br />
Frauen und 2 Männer) bestens besetzt. In verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen<br />
der Berufsfachschule (z.B Weihnachtskonzert, Chor- und Osterkonzert)<br />
durften sie Auftrittserfahrung sammeln; sowohl solistisch, als auch im Ensemble.<br />
Grosse "Highlights" waren natürlich die beiden Gesangsklassenabende mit<br />
vorausgegangenem Workshop "Szenisches Gestalten" vom 29. - 31. März.<br />
Dafür konnte wieder die renommierte international tätige Regisseurin Andrea<br />
Mellis gewonnen werden. Sie widmete sich mit grossem Engagement unseren<br />
Studierenden. Körpertraining, Schauspielunterricht und "Staging" standen auf<br />
dem Programm.<br />
Die von den Gesangslehrern H. Eittinger, D. Plohs, J. Nennemann und U.<br />
Kohlhäufl-Steffl bestens einstudierten Arien, Songs, Duette und Ensembles aus<br />
Oper, Operette und Musical von Mozart, Rossini, Lortzing, Cole Porter und<br />
anderen wurden auf die Bühne gebracht - sogar einige Tanzchoreographien<br />
waren mit eingebaut.<br />
Aus diesen verschiedenen Programmteilen entstand ein unterhaltsames und<br />
kurzweiliges Singspiel mit dem Titel "Adrian öffnet die Tür".<br />
24
Es war schön zu sehen, wie sich jeder Einzelne innerhalb von drei Tagen<br />
entwickelte und immer mehr Souveränität in seinen Vortragsstücken gewann.<br />
Dafür lohnte es sich wirklich für Lehrer und Studierende, auch mal einen<br />
Ferientag zu opfern.<br />
Am 9. Mai war es dann so weit. Um 13.30 Uhr fuhr der "Tour Bus" los in<br />
Richtung Ingolstadt. Dort fand in der Reihe "Soiree im Klinikum" unsere<br />
Premiere statt.<br />
Wir hatten noch genügend Zeit, unser Stück den gegebenen Verhältnissen<br />
anzupassen. Die Bühnenausmaße waren anders als in unserem gewohnten<br />
Konzertsaal in Sulzbach-Rosenberg und die Tür an einer anderen Stelle, so dass<br />
die Auf- und Abgänge der einzelnen Nummern geändert werden mussten. Es<br />
war wunderbar, mit welcher Konzentration und Professionalität alle Mitwirkenden<br />
bei der Sache waren. Dementsprechend gelungen war dann auch die Aufführung.<br />
Zum Dank gab es ein grosses mehrgängiges Abendessen und jeder erhielt als<br />
Anerkennung ein kleines Gastgeschenk. Die Veranstalter waren so begeistert,<br />
dass eine Einladung für nächstes Jahr bereits vorliegt.<br />
Eine Woche später, am 15. Mai, wurde das Ganze im heimischen Sulzbach-<br />
Rosenberg wiederholt. Es tat gut, mit einer positiven Erfahrung im Rücken das<br />
Stück noch einmal zu spielen.<br />
Ein prima Training für alle Sängerinnen und Sänger! Unser Konzertsaal war mit<br />
vielen Kollegen, Mitstudenten und Angehörigen gut gefüllt. Ein gelungener<br />
Abend, der mit Blumen vom unserem Schulleiter Herrn Boßle belohnt wurde.<br />
Last but not Least ein ganz grosses Dankeschön an unseren Korrepetitor und<br />
Klavierbegleiter Peter Steinfelder, der mit seiner grossartigen Unterstützung<br />
einen wesentlichen Anteil zum Erfolg dieses Projekts beigetragen hat.<br />
Hanna Eittinger<br />
25
Vokales Ensemblesingen<br />
Vokalsolistenensemble „VOICES PUR“<br />
Leitung: Ursula Kohlhäufl-Steffl<br />
„Sag beim Abschied leise .…“<br />
Johann Michael Haydn (1737-1806) der fünf Jahre jüngere Bruder von<br />
Josef Haydn, war Kapellknabe zu St. Stephan in Wien, Nachfolger von<br />
Mozart als Hoforganist in Salzburg und Lehrer von Carl Maria von<br />
Weber. Entsprechend dieser dienstlichen Verpflichtungen hat er für<br />
die Salzburger Kapellknaben wunderbare Werke der Kirchenmusik<br />
komponiert, für kleine Besetzungen, die fast in Vergessenheit geraten<br />
sind und zu Unrecht kaum in der kirchenmusikalischen Praxis zu<br />
finden sind. Das Vokalsolistenensemble sang das „Kyrie“ aus der<br />
Litanei „De Beata Virgine Maria“, Salzburg um 1770 in historischer<br />
Aufführungspraxis wie es wohl auch Johann Michael Haydn musizierte,<br />
vom Continuo-Instrument aus leitend, die Sänger um das Instrument<br />
gruppiert. (Mittagsmusik „Fünf nach Zwölf“ Dompfarrei St.<br />
Ulrich Niedermünster, Regensburg). Im Konzert am Annaberg am 22.<br />
Juli <strong>2012</strong> waren „Salvete flores Martyrum“, ein Vesperhymnus, und<br />
„Wie lieblich ist doch, Herr, die Stätte“ und ein Stück des berühmteren<br />
großen Bruders Josef Haydn „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“<br />
aus dem Oratorium die „Schöpfung“ im Programm. Es ist immer<br />
wieder interessant wie solch klassische Musik junge Sänger begeistern,<br />
ja mitreißen kann, als ob nicht mehr als hundert Jahre seit ihrer<br />
Entstehung vergangen sind! Zeitlos schöne Musik, die auf den Zuhörer<br />
positive Schwingungen verteilt. Über Schuberts Besuch an M.<br />
Haydns Grabmonument in der Stiftskirche St. Peter wird berichtet:<br />
„Es wehe auf mich, dachte ich mir, dein ruhiger, klarer Geist, du guter<br />
Haydn, und wenn ich auch nicht so ruhig und klar sein kann, so verehrt<br />
dich doch gewiss niemand auf Erden so innig als ich.“ Eine schwere<br />
Träne entfiel seinen Augen….. .<br />
Ein kleines Problem machte uns das mittelalterliche „Kirchenlatein“<br />
im Vesperhymnus „Salvete …“ mit Begriff: „ceu“, aber intensives<br />
Nachforschen bei wissenschaftlich profunden Persönlichkeiten ergab<br />
26
schnell, daß „ceu“ wie „zoi“ zu singen ist und vom Wort „cewe“<br />
stammt was „gleichwie“ bedeutet. „Ceu turbo“ gleichwie eine ungeordnete<br />
Menge/Gruppe“ sagt das Lexikon…. umgedeutet machten wir<br />
in so mancher Probe den Ausdruck gleichbedeutend mit<br />
„gleichwie….ein Vokalensemble“…… nein , aber natürlich nur im<br />
Spass!<br />
Homogenität, sicheres Intonieren, Hören auf die Anderen, gleichzeitiges<br />
Agieren “just in time“, Verantwortung für sich und die anderen<br />
Sänger/innen übernehmen, aktiv musikalische Intentionen umsetzen,<br />
Versiertheit in stilistischer Vielfalt, und man könnte hier noch mehr<br />
aufzählen, all dies wurde gefordert und vom Vokalsolistenensemble<br />
bestmöglich umgesetzt in all unseren Auftritten:<br />
Mittagsmusik „Fünf nach Zwölf“ Dompfarrei St. Ulrich<br />
Niedermünster/Regensburg (u.a. bayerisch-böhmische Adventslieder<br />
mit dem ensemble, Fauré, Gregorianischer Choral, M. Haydn)<br />
Weihnachtskonzerte/Konzertsaal der Schule<br />
„Info-Tag“ an der Schule („Mein kleiner grüner Kaktus“ B. Reisfeld,<br />
„Wochenend und Sonnenschein“ M. Ager)<br />
Sängerabend/Ingolstadt und Konzertsaal Schule (u.a. „Bei mir bist<br />
du schön“ S. Secunda und „Sag beim Abschied…“ P. Kreuder)<br />
Kirchenkonzert in der Wallfahrtskirche St. Anna, Sulzbach-Rosenberg<br />
(M. Haydn)<br />
Ein rundum gelungenes Arbeitsjahr geht zu Ende, ich sage „leise<br />
Servus“, danke allen, die sich engagiert haben, und wünsche meinen<br />
Vokalsolistenensemblesängern/innen viel Erfolg und Glück auf weiteren<br />
musikalischen Wegen!<br />
Ursula Kohlhäufl-Steffl<br />
27
Vokalsolistenensemble (hintere Reihe) Carola Zeller, Andrea Dietl, Josefa Winter, Winfried Hyronimus<br />
(vordere Reihe) Alexandra Dukart, Julia Wagner, Jana Reis, Kathrin Ehrnsberger, Marion Weißmeyer,<br />
Adrian Beer, Ursula Kohlhäufl-Steffl<br />
28
Das Blechbläserensemble<br />
„BFSM-Brass“<br />
Wieder einmal kann das Blechbläserensemble der BFSM auf ein ereignisreiches<br />
Schuljahr 2011/<strong>2012</strong> mit zahlreichen Auftritten zurückblicken.<br />
Eine äußerst engagierte „Mannschaft“ erarbeitete ein Repertoire querbeet durch<br />
alle Epochen, um den an uns herangetragenen Wünschen und musikalischen<br />
Ansprüchen gerecht zu werden. Mit Ideenreichtum arbeiteten alle Spielerinnen<br />
und Spieler bei unserer Probenarbeit in vorbildlicher Art und Weise mit. Vor<br />
allem der Tubist Wolfgang Geiger, der schon als erfahrener Ensemblespieler an<br />
unsere Schule kam, wusste immer wieder mit geeigneten Übungen und Anregungen<br />
aus seinem Erfahrungsschatz wunderbare Akzente zu setzen. Auch<br />
Arrangements von ihm fanden in unserem Programm tollen Anklang.<br />
Nachfolgend einige Highlights des Ensembles:<br />
• „Fünf nach Zwölf“ Mittagsmusik zusammen mit „Voices pur“ in der<br />
Dompfarrei St. Ulrich Niedermünster, Regensburg<br />
• Musikalische Ausgestaltung des Festaktes anlässlich der Meisterbriefübergabe<br />
in der Max-Reger-Halle, Weiden<br />
• Traditionelles Weihnachtskonzert an der Berufsfachschule<br />
• Musikalische Umrahmung anlässlich des Besuches des bayerischen Ministerpräsidenten<br />
Horst Seehofer im Schloss Theuern<br />
• Feierliche Einweihung des „Haus 18“ im <strong>Bezirk</strong>sklinikum, Regensburg<br />
• Feierliche Einweihung des „Haus 14“ im <strong>Bezirk</strong>sklinikum Wöllershof<br />
• Musikalische Ausgestaltung eines Gottesdienstes zum Annabergfest<br />
Mein herzlicher Dank gilt allen Mitgliedern, die zu diesem Erfolg mit ihrem<br />
guten und schönen Spiel beigesteuert haben. Danke an „BFSM-Brass“!<br />
• Trompeten: Klaus Weber, Johannes Kellermann, Angelika Bouillon,<br />
Simon Arnold<br />
• Horn: Paul Müller<br />
• Posaune: Hannes Meyer<br />
• Tuba: Wolfgang Geiger<br />
29
In erweiterter Besetzung:<br />
• Nicole Steinhäuser – Trompete<br />
• Valerie Berendes – Posaune<br />
Ich wünsche Allen, die nach diesem Schuljahr unsere Schule verlassen, weiterhin<br />
viel Erfolg und Durchhaltevermögen auf ihrem musikalischen Werdegang.<br />
Norbert Lodes<br />
von links nach recht:<br />
Simon , Johannes, Hannes, Angi, Wolfgang, Paul, Klaus<br />
30
Das Klarinettenensemble<br />
Weit über die Mauern des Schulgebäudes hinaus waren die Klänge<br />
unseres Klarinettenensembles zu vernehmen. So geschehen bei der<br />
Amtseinführung des neuen Direktors an der Staatl. Berufsschule Amberg,<br />
bei der Eröffnung der Sommersaison des Freilandmuseums Neusath<br />
und bei der Verleihung der <strong>Bezirk</strong>smedaillen der <strong>Oberpfalz</strong> in der<br />
Weinschenkvilla Regensburg. Unser vielfältiges Programm beinhaltete<br />
Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, W.A. Mozart, Lennie Niehaus<br />
sowie Gottfried Veits volkstümlichen „Klarinettenmuckl“. Ein erlesenes<br />
Ensemble für repräsentative Auftritte!<br />
Johannes Neuner<br />
(v.l.n.r.) Stefanie Brunner, Verena Kalb, Michael Gonsior, Carola Stauber,<br />
Johannes Neuner, Jonathan Groß<br />
31
Das Saxophontrio<br />
„Klein aber oho“, so lautete das Motto der pfiffig-agilen Gruppe von Adam Gräbner,<br />
Bernd Ketterl und Johannes Neuner. Egal ob auf Sopran-, Alt-, Tenor- oder Baritonsaxophon<br />
spielten wir uns durch Jazzstandarts und Salonmusik bis hin zu barocken<br />
Transkriptionen von Corelli und J.S. Bach. Mit diesem gelungenen Mix gestaltete<br />
sich der Neujahrsempfang der Stadt Sulzbach-Rosenberg ebenso sie die Serenade im<br />
Seniorenheim Kastenbauer. Unerwartet auch der Wechsel von polyphonen Linien<br />
und kompaktem Unisonospiel sowie von zartem Klanggefüge und ausdrucksstarken<br />
Passagen. Das Saxophon ist für manche Überraschung gut!<br />
Johannes Neuner<br />
Bernd Ketterl, Johannes Neuner, Adam Gräbner<br />
32
Filmhits unterm Höhlendach<br />
Bigband der Berufsfachschule für Musik aus Sulzbach-Rosenberg<br />
und Harmonikaorchester aus Hersbruck reißen mit<br />
Das war Klasse, das Konzert „Filmmusik trifft Bigbandsound“ in der Teufelshöhle<br />
in Pottenstein. Drei Zugaben forderten die Gäste und sie wollten noch mehr.<br />
An dem romantischen Spielort hatten nicht nur Neuners Sulzbacher Musiker<br />
überzeugt, sondern auch das Harmonikaorchester aus Hersbruck unter der Leitung<br />
von Wolfgang Herger. Die Spielfreude der Musiker machte die Ohrwürmer zu<br />
einem Genuss. Johannes Neuner, der Leiter der Bigband der Berufsfachschule<br />
Sulzbach-Rosenberg, begrüßte die Zuhörer und führte sympathisch durch das<br />
zweistündige Programm.<br />
Der Spielplan<br />
war wunderbar<br />
gestaltet. Die Bigband<br />
und der grandiose<br />
Sound der<br />
Akkordeons wechselten<br />
sich ab. Das<br />
Hersbrucker Harmonika<br />
Orchester begeisterte<br />
ebenso mit<br />
seinen Beiträgen.<br />
Immer wieder wurden<br />
phantastische solistische<br />
Leistungen<br />
präsentiert, die jeweils mit heftigem Applaus belohnt wurden.<br />
Die Bigband eröffnete mit „Up to date“, „Fly me to the Moon“, „Over the Rainbow“<br />
und ließ „Watermelon Man“, „Funky Cha-Cha“ und „Die Sendung mit der<br />
Maus“ folgen. Dabei griff Johannes Neuner auch selbst zum Instrument. „What do<br />
you say“ folgte. Die Titel „The Lady is a Tramp“ und „Summertime“ wurden sogar<br />
mit Gesang vorgetragen.<br />
Das Harmonika-Orchester begann den Reigen mit der vierteiligen „James Bond<br />
Concert Suite“. Packend und gänsehautverdächtig war die Filmmelodie „Das<br />
Boot“. Mit „Mask of Zorro“ wurden die Gäste in die Pause geschickt und danach<br />
bezaubernd mit „Tea for Two“ wieder begrüßt. Einen dicken Applaus erhielt auch<br />
33
„Spiel mir das Lied vom Tod“. Temperamentvoll rauschte der „Starlight Express“<br />
in die Spätsommernacht, um mit „Fluch der Karibik“ einen fulminanten Schlussakzent<br />
zu setzen.<br />
Das gleiche Konzertprogramm wurde auch bereits Ende Juli im idyllischen Hof des<br />
Hirtenmuseums in Hersbruck zu Gehör gebracht. Auch hier erlebten die zahlreichen<br />
begeisterten Zuhörer diesen Ohrenschmauß aus fetziger Musik und unvergesslichen<br />
Filmmelodien.<br />
Eine gelungene Zusammenarbeit zweier Musik-Ensembles, die auf weitere Auftritte<br />
hoffen lässt.<br />
Wolfgang Herger<br />
34
Strategien zum „Auswendiglernen“<br />
„Damit man die Tasten auswendig finden lerne und das nöthige Noten-Lesen<br />
nicht beschwerlich falle, wird man wohl thun, wenn man das gelernte fleißig auswendig<br />
im Finstern spielt“ Carl Philipp Emanuel Bach 1753.<br />
Das Gedächtnis und seine Arbeitsweise<br />
Das Gehirn wiegt etwa 1,4 kg. Ausgereift weist es etwa 100 Milliarden Neuronen,<br />
Nervenzellen auf. Jede Zelle der Großhirnrinde (Cortex), ist mit bis zu 10.000 anderen<br />
Nervenzellen verbunden. Sauerstoff und Glukose, wenn man so will, der<br />
Sprit des Körpers, werden im Gehirn 10x so schnell verbrannt wie vom übrigen<br />
Körpergewebe. Das Gehirn ist nicht nur mit der Verarbeitung von Außenreizen<br />
beschäftigt, sondern verknüpft und vergleicht diese ständig mit den gespeicherten<br />
Erinnerungen und Gefühlen.<br />
• Unser autobiographisches (episodisches) Gedächtnis bewahrt Wissen, über<br />
all das, was wir wahrnehmen, erleben und erfahren auf.<br />
• Unser semantisches Gedächtnis bewahrt Faktenmaterial für uns auf, ist unser<br />
Wissenssystem. An der Erweiterung und Umgestaltung diese Netzwerkes arbeiten<br />
wir ein Leben lang.<br />
• Unser prozedurales Gedächtnis bewahrt Bewegungsabläufe für uns auf. Vor<br />
allem Stimmungen, Gefühle, körperliche Reaktionen auf die Belastungen denen<br />
wir ausgesetzt werden, lassen unser Gedächtnis manchmal nicht das leisten,<br />
was wir von ihm erwarten!<br />
Die Gedächtnis-Speicher<br />
• Der sensorische Speicher: Er wird als erster mit neuen Informationen, die<br />
über die Sinne (Augen, Ohren, Nase und Mund) wahrgenommen werden, konfrontiert.<br />
Die Speicherkapazität ist sehr hoch, allerdings ist die Speicherdauer<br />
für die von den Sinnen weitergeleiteten Impulsen sehr kurz. Informationen die<br />
keine Aufmerksamkeit erhalten, oder nicht bewußt wahrgenommen werden,<br />
gehen wieder verloren. Daher hat der sensorische Speicher nur eine geringe<br />
Bedeutung für das Üben!<br />
• Das Arbeitsgedächtnis: Die angekommenen Informationen kreisen in der<br />
Regel ca. 20-30 Sekunden im Arbeitsgedächtnis. Während dieser Zeit werden<br />
die Informationen weiterverarbeitet, überprüft auf vorhandene Anknüpfungs-<br />
35
punkte (Analoges, ähnliches Verwandtes im Gedächtnis). Im Arbeitsgedächtnis<br />
wird festgelegt, ob eine Information später wieder abrufbar und somit im<br />
Langzeitgedächtnis gespeichert werden soll. Für das Üben ist das Arbeitsgedächtnis<br />
sicherlich der wichtigste Bereich des Verarbeitungsprozesses der Informationen<br />
im Gehirn.<br />
Das Langzeitgedächtnis: Wenn eine Information dann endgültig im Langzeitgedächtnis<br />
angelangt ist, wird sie dauerhaft gespeichert und auf lange Zeit wieder<br />
abrufbar sein!<br />
Die Strategien zum „Auswendiglernen“<br />
Manche Musiker memorieren schon am Anfang, andere warten damit, bis sie die<br />
vollständige Komposition in einem vorläufigen Tempo ausführen können. Andere<br />
warten, bis ein Stück ausgereift ist. Generell sollte man jedoch mit dem Auswendiglernen<br />
so lange warten, bis die interpretatorischen und technischen Elemente<br />
fixiert sind.<br />
Das Wahrnehmen<br />
Unsere Wahrnehmung sollte eine reiche vielschichtige Vorstellung des Stückes<br />
erzeugen.<br />
a) Wie sieht die Form im Ganzen aus? b) Wo beginnen Phrasen und wo enden<br />
sie? c) Wo sind Wiederholungen? d) Wo entdecken wir rhythmische, harmonische<br />
oder melodische Muster? e) Durch welche Tonarten bewegt sich die Musik?<br />
f)Wie sieht der emotionale Gehalt des Stückes aus? g) Ist unsere Ausführung präzise?<br />
( Fingersätze, sind die technisch- musikalischen Elemente klar…)<br />
Das Einprägen<br />
1. Mit einem Plan beginnen 2. Erst visualisieren, dann ausführen<br />
3. Verschiedene Gedächtnistypen verwenden.<br />
Einprägen ist das schrittweise Verfahren, mit dem wir Gleise in unserem Gedächtnis<br />
verlegen!<br />
Identifizieren wir zu bewältigende Passagen, ein zusammenhängendes Segment<br />
Musik, das wir uns als Einheit einprägen werden. Je nach Komplexität könnte eine<br />
Passage so klein wie ein Takt sein oder so groß wie ein oder zwei Phrasen.<br />
Visualisiere präzise und in einem entspannten Tempo, ohne auf die Noten zu blicken,<br />
ein bis dreimal eine Passage, dann spielen oder singen.<br />
36
Verbinde die Passagen. Wenn wir uns einzelne Passagen einprägen, lassen wir sie<br />
ein wenig überlappen, damit sie sich geschmeidig ausführen lassen.<br />
Behalte beim Wiederholen dasselbe Tempo bei. Später wenn die größeren Linien<br />
sicherer werden, beschleunigen wir das Tempo nach Bedarf.<br />
Verschiedene Gedächtnistypen:<br />
• Wir setzen unser Hörgedächtnis ein, um eine umfassende akustische Vorlage<br />
zu erstellen!<br />
• Wir setzen das konzeptionelle Gedächtnis ein, um jeden Abschnitt zu seinem<br />
Platz im kompositorische Gefüge in Beziehung zu setzen!<br />
• Wir aktivieren unsere taktilen und kinästhetischen Sinne, damit wir unsere<br />
technische Ausführung leiten können – erlebe das Gefühl jeder bevorstehenden<br />
Passage!<br />
• Sammle visuelle Informationen! Wie sieht die Passage im Notentext aus, wo<br />
steht sie?<br />
• Koste den Gefühlsgehalt jeder Phrase aus, sodass sich jede Schicht,<br />
die wir uns einprägen, mit Sinn erfüllt!<br />
• Indem du Material aufschreibst, stärkst du sowohl das visuelle als auch das<br />
konzeptionelle Gedächtnis! Vor allem bei schwierigen Abschnitten und zur<br />
Vorbereitung eines Auftritts!<br />
Das Erhalten<br />
a) Mental proben b) Vorspielen üben c) Sich erneut einzelne Komponenten vornehmen<br />
d) Viele Einstiegspunkte schaffen<br />
Das Abrufen<br />
a) Sich vorbereiten b) Vorausvisualisieren c) Mühe reduzieren d) Weitermachen.<br />
Dieser Artikel sollte einige Anregungen zum Auswendiglernen anbieten und zum<br />
Ausprobieren und diskutieren anregen. Über Rückmeldungen würde ich mich sehr<br />
freuen.<br />
Thomas Bauser<br />
37
Bilder 1. Jahrgang (Kl.10)<br />
Marion Weißmeyer, Jakob Adam, Annemarie Bauer<br />
Adrian Beer, Nicole Steinhäuser, Valerie Berendes<br />
Katharina Hillebrand, Rita Seewald, Julia Lang<br />
38
Stefanie Kowatsch, Josefa Winter, Yung-Ju Tsai<br />
Alina Grzeschik, Michael Gonsior, Jana Reis<br />
Franziska Heger, Madlen Poguntke, Cora Megele, Carola Stauber<br />
39
Carolina Walker, Scarlett Saurat, Stephanie Junge<br />
Andreas Bayer, Anna-Lisa Seiler, Jana Hartinger<br />
Markus Zoitl, Jonathan Groß, Tim Weidig<br />
40
Bilder 2. Jahrgang (Kl.11)<br />
Paul Müller, Bernd Ketterl, Simon Arnold<br />
Adam Gräbner, Ralph Amberger, Steffen Kirchpfening<br />
Johanna König, Verena Helbig, Carola Zeller<br />
41
Birgitta Englhard, Kathrin Ehrnsberger, Katharina Strobl<br />
Winfried Hyronimus, Sarah Simonides, Hannes Meyer<br />
Ruth Fuchs, Franziska Kroner, Verena Kalb<br />
42
Angelika Bouillon, Sandra Steinmetz, Michael Neugirg<br />
Jacob Ahrends, Angelika Linder, Johannes Kellermann<br />
Hohoho! Ja, doch! Es gibt ihn, den Nikolaus!<br />
43
Jonna Fröhlich , Klaus Weber, Agnes Niller, Tatjana Ulrich, Sebastian Rieß, Anahita Dittmann,<br />
Julia Wagner, Wolfgang Geiger, Andrea Dietl, Johanna Troesch<br />
44
Adamietz Peter<br />
Arzberger Katrin<br />
Baumann Nicole<br />
Bauser Thomas<br />
Blumenthal Michael<br />
Boßle Benedikt<br />
Brunner Stefanie<br />
Damkier Gabriella<br />
Eittinger Johanna<br />
Enßlin Andreas<br />
Göpfert Ruthard<br />
Herger Wolfgang<br />
Kaes Thomas<br />
Kern Ruth<br />
Kohlhäufl-Steffl Ursula<br />
Kopetzki Eckhard<br />
Kurrle Claudia<br />
Lodes Norbert<br />
Meier Siegfried<br />
Müller Dieter<br />
Müller Nico<br />
Nennemann Jürgen<br />
Neuner Johannes<br />
Plohs Dorothe<br />
Polster Stefanie<br />
Richter Carola<br />
Schäffner Georg<br />
Schmidt Heinz-Ulrich<br />
Schwarz Roland<br />
Steinfelder Peter<br />
Trautmann Anke<br />
Waldner Ralf<br />
Waskowski Leszek<br />
Weimer Andreas<br />
Wittenberg Margarete<br />
Rock - Pop - Jazz<br />
Klavier, Korrepition<br />
Gesang, Musical, Songclass<br />
Gitarre, Theorie<br />
Schauspiel<br />
Schulleitung, Theorie<br />
Klarinette<br />
Flöte<br />
Gesang<br />
Musik und Bewegung<br />
Tuba<br />
Akkordeon, Klavier<br />
Orchester<br />
Stellv. Schulleitung, Klavier<br />
Kirchenmusik, Theorie<br />
Perkussion, Theorie, Stundenplan<br />
Tanz<br />
Trompete<br />
Religion, Ethik<br />
Chor- Ensembleleitung, Musikgeschichte<br />
Gesang, Musical<br />
Gesang<br />
Saxophon, Klarinette, Big Band<br />
Gesang<br />
Gesang-Musical, Songclass<br />
Violine, Viola<br />
Orgel<br />
Sozialkunde<br />
Deutsch<br />
Klavier, Korrepition<br />
Querflöte<br />
Cembalo, Alte Musik, Korrepetition<br />
Horn<br />
Klavier, Korrepetition<br />
Blockflöte 45<br />
L<br />
e<br />
h<br />
r<br />
e<br />
r<br />
k<br />
o<br />
l<br />
l<br />
e<br />
g<br />
i<br />
u<br />
m
Termine 2011/<strong>2012</strong><br />
September 2011<br />
10.09.11 Stadthalle Cham, 50. Geburtstag des <strong>Bezirk</strong>stagspräsidenten<br />
Franz Löffler. Es spielt unser Perkussionsensemble.<br />
10.09.11 Film- und Swingmusik der Teufelshöhle Pottenstein<br />
Hersbrucker Harmonikaorchester und Big Band der BFSM<br />
13.09.11 Schuljahresanfang 2011/<strong>2012</strong><br />
17.09.11 Orchesterprobe BFSM-VHS<br />
24.09.11 NBMB Prüfungen D1/D2 ohne Vorkurs<br />
Oktober 2011<br />
01.10.11 Konzert Weidener Kammerorchester im Rathaussaal<br />
Eine Veranstaltung des SMI (Sudetendeutsches Musikinstitut)<br />
22.10.11 Orchesterprobe BFSM-VHS<br />
November 2011<br />
11.11.11 Das Jazz-Quartett spielt bei der Jubiläumsausstellung 30 Jahre<br />
Gruppe 81 im LCC<br />
12.11.11 Orchesterprobe BFSM-VHS<br />
12.11.11 NBMB Praxis-Prüfung D2<br />
14.11.11 Vorspielabend<br />
24.11.11 Opernfahrt nach Nürnberg, „Tosca“<br />
26.11.11 Mittagsmusik „Fünf nach Zwölf“ Dompfarrei, Niedermünsterkirche<br />
Regensburg (Vokalensemble und Bläserensemble)<br />
Dezember 2011<br />
12.12.11 Vorspielabend<br />
15.12.11 Adventskonzert im Seniorenheim St. Benedikt, Amberg<br />
(Blockflöten, Gesang und Gitarre)<br />
17.12.11 Benefizkonzert Förderverein Auenpark Städtische Turnhalle<br />
Marktredwitz (Blechbläserensemble)<br />
18.12.11 Weihnachtskonzert I<br />
22.12.11 Weihnachtskonzert II<br />
Januar <strong>2012</strong><br />
10.01.12 Neujahrsempfang im Seniorenheim „Bühler Höhe“<br />
Sulzbach-Rosenberg (Saxophonensemble)<br />
23.01.12 Vorspielabend<br />
46
26.01.12 Klavierabend Andreas Weimer, Konzertsaal<br />
28.01.12 Orchesterprobe BFSM-VHS<br />
Februar <strong>2012</strong><br />
06.02 –<br />
10.02.12 Zwischenprüfungen<br />
08.02.12 Solistenkonzert der SMS Sulzbach-Rosenberg<br />
09.02.12 Zwischenprüfungen Musicalklasse<br />
11.02.12 Regionalwettbewerb Jugend Musiziert<br />
13.02.12 Lehrerkonferenz zum Zwischenzeugnis<br />
15.02.12 Kulturwerkstatt Andreas Giebel<br />
16.02.12 Besuch der Vorstellung „Ente, Tod und Tulpe“ im Theater Pfütze,<br />
Nürnberg<br />
17.02.12 Ausgabe des Zwischenzeugnisses<br />
März <strong>2012</strong><br />
01.03.12 Besuch des Bay. Ministerpräsidenten im Landkreis Amberg-Sulzbach,<br />
Festakt im Schloss Theuern (Blechbläserensemble)<br />
03.03.12 Tag der offenen Tür<br />
04.03.12 Regionalwettbewerb Jugend Musiziert Preisträgerkonzert<br />
08.03.12 Freisprechungsfeier der Metallinnung im König-Rupprechtsaal des<br />
Landratsamtes Amberg-Sulzbach<br />
10.03.12 Probentag Bigband des <strong>Bezirk</strong>sverbandes des NBMB<br />
10.03.12 Musikerleistungsprüfung D1 / D2 ohne Vorkurse<br />
16.03.12 Saisoneröffnung im Oberpf. Freilandmuseum Neusath<br />
(Klarinettenensemble)<br />
20.03.12 Verleihung der <strong>Bezirk</strong>smedaille in der „Weinschenk-Villa, Regensburg<br />
23.03.-<br />
24.03.12 Musik Intensiv<br />
24.03.12 Orchesterprobe BFSM-VHS<br />
29.03.12 Night of Percussion (Schlagzeugklasse)<br />
29.03. –<br />
31.03.12 Szenisches Gestalten mit Andrea Mellis (Gesangsklassen)<br />
30.03.12 Sozialempfang der <strong>Bezirk</strong>stagsfraktion der SPD im Konzertsaal.<br />
April <strong>2012</strong><br />
21.04.12 Orchesterprobe BFSM-VHS<br />
23.04.12 Aufnahmeprüfung Klassik 1<br />
Mai <strong>2012</strong><br />
03.05.12 Klinikeinweihung Regensburg <strong>Bezirk</strong>sklinikum (Blechbläserensemble)<br />
47
04.05.12 Chor- und Orchesterkonzert Probe<br />
05.05.12 Chor- und Orchesterkonzert Probe<br />
05.05.12 1. Aufführung Chor- und Orchesterkonzert<br />
06.05.12 2. Aufführung<br />
09.05.12 Soiree im Klinikum Ingolstadt (Gesangsklassen)<br />
15.05.12 Konzertabend der Gesangsklassen<br />
23.05.12 Aufnahmeprüfung Klassik 2<br />
Juni <strong>2012</strong><br />
15.06.12 Premiere „Sekretärinnen“ (Musicalklassen)<br />
16.06.12 2. Aufführung „Sekretärinnen“ (Musicalklassen)<br />
17.06.12 3. Aufführung „Sekretärinnen“ (Musicalklassen)<br />
21.06.12 Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg: "Wenn<br />
einer eine Reise tut“ (Klarinetten-Duo)<br />
25.06.12 Aufnahmeprüfung Klassik 3<br />
26.06.12 Klinikeinweihung in Wöllershof (Blechbläserensemble)<br />
Juli <strong>2012</strong><br />
06.07.12 „Night of Percussion“, Klosterhof Waldsassen (Schlagzeugensemble)<br />
09.07. –<br />
12.07.12 Abschlussprüfungen mit dem Prüfungsbeauftragten<br />
Professor Kellhuber<br />
13.07.12 Aufnahmeprüfung Klassik 4 und Aufnahmeprüfung Musical<br />
14.07.12 Orchesterprobe BFSM-VHS<br />
16.07.12 Serenade im Seniorenheim „Kastenbauerhaus“ (Saxophon/Klarinetten)<br />
16.07.-<br />
21.07.12 Jahresprüfung Klasse 10<br />
22.07.12 Konzert zum Annabergfest in der Wallfahrtskirche<br />
St. Anna Sulzbach-Rosenberg<br />
23.07.12 Lehrerkonferenz<br />
23.07.12 Gestaltung des Wallfahrtsgottesdienstes auf dem Annaberg<br />
(Blechbläser- und Vokalensemble)<br />
24.07.12 Nachholtermin für versäumte Prüfungen, auch Chorprüfungen, Abgabe<br />
von Noten und Büchern<br />
25.07.12 Nachholtermin für versäumte Prüfungen, auch Chorprüfungen, Abgabe<br />
von Noten und Büchern<br />
25.07.12 Abschlussfeier der Fachangestellten für Arbeitsförderung in der Staatl.<br />
Berufsschule Sulzbach-Rosenberg (Jazz-Trio)<br />
26.07.12 Abschlussfeier mit Herrn <strong>Bezirk</strong>stagspräsidenten Franz Löffler –<br />
Beginn der Ferien<br />
48
Besuch aus dem Bundestag<br />
Auf Einladung von Frau <strong>Bezirk</strong>srätin Ingeborg Hubert statteten die beiden Bundestagsabgeordneten<br />
von Bündnis 90/Die Grünen Frau Agnes Krumwiede und Dr. Anton Hofreiter am<br />
15. Mai der Schule einen Besuch ab. Beim Rundgang durch das Schulgebäude hatte Frau<br />
Krumwiede als studierte Pianistin für Schülerinnen und Schüler so manchen guten Rat parat.<br />
Sie, so die Abgeordnete, kenne die Berufsfachschulen bereits aus ihrer eigenen Studienzeit.<br />
Die Mitstudenten, die von einer Berufsfachschule kamen, seien vor allem durch ihre guten<br />
Theoriekenntnisse aufgefallen.
Auf Wiedersehen bis<br />
zum nächsten Jahr,<br />
mit einem Bild der „Flötenschar“!<br />
Barockes Ensemble beim Weihnachtskonzert <strong>2012</strong> unter Leitung von<br />
Ralf Waldner<br />
(v.l.n.r.) Ralf Waldner, Julia Wagner, Kathrin Ehrnsberger,<br />
Jona Fröhlich, Tatjana Ulrich, Birgitta Englhard<br />
50