Panorama Sommerausgabe
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BAUTÄTIGKEIT IM ALPENGEBIET<br />
EISPLATZ UND ÖFFENTLICHES<br />
INFRASTRUKTURGEBÄUDE<br />
Der Bau der «Kurhaus- und Touristenstation<br />
zum Sareiserjoch», dem heutigen<br />
Alpenhotel Malbun in den Jahren<br />
1907/1908 durch Theodor und<br />
Heinrike Jehle-Müller aus Schaan, bildete<br />
den Auftakt zum Sommertourismus<br />
in Malbun. Niemand aber hätte<br />
es damals gewagt, den bösen Malbun-Geistern<br />
zu trotzen und in der<br />
Zeit nach Weihnachten im Malbuntal<br />
zu verbleiben. 1918 haben Jakob<br />
und Elisabeth Hilti-Frick, die Urgrosseltern<br />
des heutigen Wirtes Karlheinz<br />
Vögeli, das Haus um 60’000 Kronen<br />
erworben. 1930 kauft Maria Hilti das<br />
Kurhaus von ihrem Vater Jakob für<br />
25’000 Franken und übernimmt dessen<br />
Leitung ab 1931. Einige Monate<br />
später, am 18. Mai 1931, heiratet sie<br />
einen früheren Feriengast, den Bankkaufmann<br />
Simon Schroth aus Deutschland.<br />
1931/32 ist das Kurhaus zum<br />
ersten Mal im Winter – und zwar von<br />
Weihnachten bis Ostern – geöffnet.<br />
Familie Schroth legte damit einen der<br />
Grundsteine für die spätere Entwicklung<br />
des kleinen Malbuntals, das damals<br />
den Bauern als Maiensäss diente.<br />
Nachdem noch im Winter 1957/58 ein<br />
Raupenfahrzeug für den Transport<br />
von Menschen und Material zum Einsatz<br />
kam, steht der Winter 1959/60<br />
für den endgültigen Durchbruch im<br />
Wintertourismus: die Strasse Steg–<br />
Malbun und das Alpenhotel sind erstmals<br />
ganzjährig geöffnet.<br />
1962 ging der Hochegg-Schlepplift als<br />
erster Skilift Malbuns in Betrieb. Die<br />
Sechziger- und Siebzigerjahre waren<br />
geprägt von einem beispiellosen Bauboom.<br />
Lifte, Hotels und Ferienhäuser<br />
entstehen. Und noch heute ist Malbun<br />
im Sommer und Winter das Naherholungsgebiet<br />
für Liechtenstein und die<br />
Region. Im Winter locken die gut präparierten<br />
Pisten viele Skifahrer ins Malbuntal<br />
und Wintersportbegeisterte<br />
suchen abseits der Skipis ten Erholung<br />
beim Schlitteln, Wandern, Skitourengehen<br />
oder auch beim Schlittschuhlaufen.<br />
Die Alternativen zum alpinen Skifahren<br />
sind auch dann wichtig, wenn die Liftanlagen<br />
wegen starkem Föhn stillstehen,<br />
wie das in der Vergangenheit oftmals<br />
der Fall war. Leider konnte bei<br />
Föhn auf dem alten Natureisplatz eine<br />
Eisfläche zum Schlittschuhlaufen in der<br />
Regel aber auch nicht gewährleistet<br />
werden. Nach mehreren Jahren Vorbereitung,<br />
während der das Projekt immer<br />
wieder angepasst, das Raumprogramm<br />
verkleinert und laufend optimiert<br />
wurde, ist es nun endlich so weit: Malbun<br />
bekommt einen Kunsteisplatz.<br />
32 I PANORAMA SOMMERAUSGABE 2014