itz ausgabe 13-14/2013 - ITJ | Transport Journal
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>13</strong>-<strong>14</strong>20<strong>13</strong> Binnenschifffahrt<br />
15<br />
WestküsteUSA<br />
Hafen Stockton schliesst<br />
an Meeresautobahn an<br />
Die Strassen und Bahnverbindungen an der Westküste der USA sind<br />
stark überlastet. Der sogenannte «M-5 Korridor» zwischen San Diego<br />
(Kalifornien) und Seattle (Washington) entlang der pazifischen Küste<br />
soll Entlastung für den Landverkehr bringen und gleichzeitg die Umwelt<br />
schonen. Der Hafen Stockton im Hinterland von San Franciso wird an<br />
dem Programm für die maritime Schnellstrasse teilnehmen.<br />
Foto: Port ofStockton<br />
Der Verkehr über die «Meeresautobahn»<br />
soll bereits im Frühjahr starten. Der Hafen<br />
Stockton hat aus diesem Grund gerade<br />
bekanntgegeben, dass erden Terminalbetreiber<br />
SSA Marine mit Haupts<strong>itz</strong><br />
in Seattle beauftragt hat, den Terminal<br />
für Abfahrten auf dem neuen maritimen<br />
<strong>Transport</strong>weg zu verantworten.<br />
Das U.S. Department of <strong>Transport</strong><br />
vergabimJahr2010eineSumme in Höhe<br />
von 30 Mio. USDandie HäfenStockton,<br />
Oakland und West Sacramento. Dieses<br />
Geld warvorgesehen, um denAusbauder<br />
nötigen Infrastruktur für den Containertransport<br />
per Binnenschiff zwischen den<br />
kalifornischen Regionen Central Valley<br />
und San Franciso Bay Area einzurichten.<br />
Der Hafen Stockton erhielt <strong>13</strong>Mio.<br />
USD von diesem Betrag und investierte<br />
diese vor allem indie<br />
Anschaffung von zwei<br />
mobilen <strong>14</strong>0-t Hafenkräne<br />
sowie von zwei auf den<br />
<strong>Transport</strong>von Containern<br />
ausgelegtenBarges.Der Hintergrund dieser<br />
Investitionen ist klar: Das amerikanische<br />
<strong>Transport</strong>ministerium geht davon<br />
aus, dass der Güterverkehr zwischen den<br />
Staaten Kalifornien, Oregon und Washington<br />
bis zum Jahr 2030 um mehr als<br />
das Doppelte zunehmen und dann bei<br />
bis zuknapp 370 Mio. tpro Jahr liegen<br />
wird.<br />
Momentan werden ca. 1600 TEU am<br />
Tagallein zwischen den Häfen Stockton<br />
undOakland aufder Strassetransportiert.<br />
Als Folge gehört die Autobahn zwischen<br />
den beiden Häfen zu den amstärksten<br />
Einer der neuen Kräne des Hafens Stockton<br />
überlasteten Strassen imBundestaat. Der<br />
«M-5 Korridor» soll eine umweltfreundliche,<br />
treibstoffeffiziente und kostengünstige<br />
Alternative darstellen.<br />
Der Hafen Stockton wird hauptsächlich<br />
von Exporteuren für den Versand<br />
ihrer Agrarprodukte genutzt. Indiesem<br />
Zusammenhang hat der <strong>Transport</strong> auf<br />
der Wasserstrasse einen weiteren Vorteil,<br />
denn hier kann ein höheres Gewicht als<br />
auf der Strasse bewegt werden. Somit<br />
kann sich die Anzahl der notwendigen<br />
Container pro Ladung reduzieren. av<br />
www.portofstockton.com<br />
Jahresberichtdes Bundesverbands der deutschen Binnenschifffahrt e.V.<br />
Binnenschifffahrt auch 2012<br />
in schwierigem Fahrwasser<br />
Kaum verwunderlich: Auch inder Binnenschifffahrt<br />
macht sich die Wirtschaftskrise<br />
bemerkbar. Die Branche verzeichnet im<br />
vierten Jahr inFolge schwierige Marktbedingungen.<br />
Insbesondere die niedrigen Frachtraten<br />
bereiten nach wie vor Probleme. Der<br />
Bundesverband der deutschen Binnenschifffahrt<br />
e.V. (BDB)führt an,dassdiese<br />
für viele Unternehmen eine Existenzgefährdung<br />
darstellten, insbesondere in<br />
Kombination mit besonderen Umständen<br />
wie beispielsweise der Umstellung<br />
von Einhüllen- auf Doppelhüllentankschiffe.<br />
Aus der Perspektive des BDB war das<br />
Jahr 2012 dennoch durchaus erfolgreich:<br />
Der Verband erreichte eine Fortsetzung<br />
der bisherigen Investitionslinie von rund<br />
850 Mio. EUR für Erhalt und Ausbau<br />
der Bundeswasserstrassen. Zusätzliche<br />
<strong>14</strong>0 Mio. EUR wird der Bund imRahmen<br />
seines sogenannten Infrastrukturbeschleunigungsprogramms<br />
in die Wasserstrasseninfrastruktur<br />
investieren. Wichtige<br />
und dringende Massnahmen aus der<br />
Sicht des BDB wie der Bau der zweiten<br />
Schleusenkammer an der Mosel in Trier,<br />
die Anpassung der Mittelweser oder die<br />
Planungen für eine neue Schleuse am<br />
Elbe-Seitenkanal können im Jahr 20<strong>13</strong><br />
in Angriff genommen werden.<br />
Zudem konnte der BDB die vom Bundesverkehrsministerium<br />
vorgesehene, rein<br />
tonnagebasierte Neustrukturierung der<br />
Flüsse und Kanäle abwehren, der zufolge<br />
weiteTeile desWasserstrassennetzes nicht<br />
weiter ausgebaut worden wären. Auch die<br />
Pläne zur Maut auf dem Rhein sind vorerst<br />
nichtspruchreif. Fürdas laufende Jahr<br />
sieht der BDB insbesondere durch die im<br />
September anstehende Bundestagswahl<br />
neue Herausforderungen. Hier stünden<br />
Fragen rund um den weiteren Ausbau der<br />
Flüsse undKanälesowie dieFinanzierung<br />
der anstehenden Bauarbeiten anvorderster<br />
Stelle.<br />
av<br />
www.binnenschiff.de