Download - Fachverband DaF
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Evaluation<br />
Obwohl die „Kenntnis von Wörtern“ mittlerweile als „die Voraussetzung von fremdsprachlicher<br />
Verständigung überhaupt“ (Huneke/Steinig 2010) anerkannt wird, spielt „Wortschatzkompetenz“<br />
in der fachlichen Diskussion bislang kaum eine Rolle. Noch immer vermitteln Rahmenvorgaben<br />
(wie der GER), Lernmedien und Fortbildungsmaterialien (wie die <strong>DaF</strong>-Fernstudieneinheiten) ein<br />
diffuses Bild davon, was es bedeutet, „Vokabeln zu beherrschen“ – mit entsprechenden Folgen<br />
für weite Teile der Unterrichtspraxis: dysfunktionalen Wortgleichungen, geringer Kontextualisierung<br />
und Vernetzung, mangelnder Lerner-Orientierung sowie problematischen Operationalisierungs-<br />
und Testformaten. Dabei hat K. Aguado bereits 2004 in die um die Jahrtausendwende<br />
aufgekommene, angelsächsisch geprägte Debatte (mit B. Laufer, I. Nation, J. Read, N. Schmitt<br />
et al.) eingeführt und den Weg zur Erforschung dieser zentralen Frage geebnet.<br />
Anhand eines Problemaufrisses sollen im ersten Teil des Vortrags internationale Modelle von<br />
Wortschatzkompetenz und ihre Implementierungen in Curricula und Lehrwerken vorgestellt<br />
werden. Den Fokus der Untersuchung bildet deren Eignung für einen kommunikativ- und prozessorientierten<br />
<strong>DaF</strong>-Unterricht. Zugleich wird der Versuch unternommen, die Modelle zu<br />
synthetisieren, einzelne Beschreibungsgrößen (die Konstrukte „Wortschatz“, „Rezeption“ und<br />
„Produktion“, „lexikalische Qualität“) zu qualifizieren und funktionale Aspekte einzubeziehen.<br />
Darauf aufbauend sollen abschließend einige gängige Operationalisierungs- und Evaluierungsformen<br />
problematisiert werden. Die Möglichkeit kontextualisierter und integrativer Verfahren<br />
bildet hier das Erkenntnisinteresse.<br />
12:30-13:30 Uhr<br />
Dorrie Goossens, Arnheim<br />
GER-Tests zur Evaluierung der verschiedenen Sprachkompetenzen<br />
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen passt sehr gut zum Thema der Fa<strong>DaF</strong> Jahrestagung<br />
„Grenzen überwinden mit Deutsch“. Dadurch, dass Staaten verschiedene Unterrichtsund<br />
Bewertungssysteme haben, ist die Verständigung über das Niveau der Sprachkompetenzen<br />
schwierig, wenn nicht unmöglich. Durch den GER können diese Verständigungsgrenzen überwunden<br />
werden.<br />
Der GER ist natürlich wichtig, wenn man im Ausland studieren/arbeiten möchte. Wenn ein<br />
niederländischer Abiturient bei seiner Anmeldung an der Uni schreibt „Ich hatte im vwo eine 8 in<br />
Deutsch“ wird das wahrscheinlich nicht verstanden. Auch eine „15 im collège“ besagt wenig,<br />
wenn der Manager von seiner französischen Mitarbeiterin wissen möchte, wie gut sie Deutsch<br />
versteht, spricht, liest und schreibt.<br />
Aber auch beim Fremdsprachenunterricht im Inland spielt der GER eine wichtige Rolle, vor allem,<br />
weil Niveauunterschiede in den verschiedenen Sprachkompetenzen beschrieben und evaluiert<br />
und damit Fortschritte und Förderbedürfnisse festgestellt werden können. Lehrende und Lernende<br />
wissen, wie frustrierend es ist, dass man die im Allgemeinen bessere Beherrschung der<br />
rezeptiven Kompetenzen in den gängigen Bewertungssystemen nicht feststellen und zeigen<br />
kann. GER-Tests eignen sich aber nicht nur zur Evaluierung der verschiedenen Sprachkompetenzen,<br />
sondern können die Entwicklung dieser Kompetenzen auch fördern<br />
Das niederländische Cito-Institut für Bildung, zentrale Schultests und Testentwicklung hat GER-<br />
Tests (A1-C1) für Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen entwickelt. Die Tests können, mit<br />
Anpassungen, auch für Lernende mit einer anderen Muttersprache eingesetzt werden.<br />
Ich möchte die Cito-GER-Tests <strong>DaF</strong> vorstellen, indem ich kurz Hintergründe und Entwicklungsprozess<br />
schildere, aber vor allem die Tests selbst präsentiere, wenn möglich pro Kompetenz<br />
verschiedene Niveaus. Anschließend möchte ich mit den Teilnehmern über den Einsatz der<br />
Tests im Unterricht diskutieren.