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Was tun wir in der Schulgeographie? Metakognition, Reflexion und ...

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Der Weg von e<strong>in</strong>er diffusen Auffälligkeit (I) über die fachliche Betrach<strong>tun</strong>g/Fenster (II) aus e<strong>in</strong>er<br />

jeweiligen Perspektive (III) bis zur Kommunikation <strong>der</strong> lohnend ersche<strong>in</strong>enden Problemladung (IV)<br />

zum Arbeitsthema (V).<br />

(eig. Entwurf)<br />

<strong>Was</strong> machen <strong>wir</strong> also (III) ? Wir kommunizieren über e<strong>in</strong>e mögliche Problemstellung, die<br />

dann faktenreich <strong>und</strong> mehrperspektivisch aufgeschlossen <strong>wir</strong>d. Wir erkennen im fact-f<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation mögliche Lösungen. Wir arbeiten an e<strong>in</strong>em erkennbar<br />

legitimierten <strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvollen Thema <strong>und</strong> lernen, die Erkenntnisse zu fachlich zu beurteilen<br />

<strong>und</strong> subjektiv zu bewerten.<br />

<strong>Was</strong> machen <strong>wir</strong> da eigentlich (IV) ?<br />

In <strong>der</strong> obigen Problemliste von Czapek war von <strong>der</strong> Doppelnatur <strong>der</strong> Geographie als Natur<strong>und</strong><br />

als Gesellschaftswissenschaft die Rede; <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur <strong>wir</strong>d dies auch als „Zwei<br />

Kulturen“ bezeichnet, denn Naturwissenschaftler denken, fragen <strong>und</strong> forschen zumeist<br />

an<strong>der</strong>s als Geisteswissenschaftler. Wenn <strong>wir</strong> als Geographen es ernst nehmen mit dieser<br />

Doppelnatur des Faches, s<strong>in</strong>d <strong>wir</strong> hoffnungslos überfor<strong>der</strong>t. Nur <strong>in</strong> glücklichen<br />

E<strong>in</strong>zelmomenten trifft man sich hier, bewusst <strong>und</strong> gewollt, wenn man z.B. den Systembegriff<br />

von Luhmann auf die Physische Geographie anzuwenden versucht. Dann <strong>wir</strong>d z.B. e<strong>in</strong><br />

Sedimentologe erkennen, dass er den Transport von Schotter <strong>und</strong> Sand durch e<strong>in</strong><br />

Fließgewässer zwar weitgehend kausal erklären kann als Produkt <strong>der</strong> Faktoren<br />

Transportkraft <strong>und</strong> Korngröße, dass aber die konkrete Lage e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Sandkorns im<br />

Gleithang emergent, d.h. nicht letztendlich erklärbar ist. Man <strong>wir</strong>d sich also auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

kausal denkenden Naturwissenschaft <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>begriffen Kont<strong>in</strong>genz, Emergenz <strong>und</strong><br />

Pfadabhängigkeit e<strong>in</strong>richten müssen.<br />

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