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HYDRauLikPResse - Hansa Flex

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YacHt ODeR RennMascHine ?<br />

Während des nun folgenden rundgangs wird klar,<br />

was für eine rennmaschine dieser 20 meter lange<br />

Einrümpfer ist. „Hier wurde alles der Geschwindigkeit<br />

untergeordnet“ erklärt Jan. das bedeutet in erster<br />

Linie: Gewicht sparen. unter deck fällt das sofort<br />

auf. die Ausstattung ist mehr als spartanisch. Es gibt<br />

keine klotür, Fenster oder Polster. Geschlafen wird in<br />

rohrkojen. Ein Gasbrenner dient zum Wasserkochen.<br />

kurzum: Luxus hat hier keinen Platz! „Während des<br />

volvo ocean race hatte die crew sogar die Hälse<br />

der Zahnbürsten abgeschnitten, weil sie unnötiger<br />

Ballast gewesen wären“, sagt Jan mit einem breiten<br />

Grinsen in seinem schmalen Gesicht. „Außerdem<br />

mussten für zwölf mann<br />

Besatzung fünf Schlafsäcke<br />

ausreichen.“<br />

das „volvo ocean race<br />

Around the World“ ist<br />

die extremste regatta<br />

der Welt. Entstanden ist<br />

sie wahrscheinlich aus einer Bierlaune heraus: In einem<br />

britischen Pub sollen colonel Bill Whitbread und<br />

Admiral otto Steiner 1972 die Idee für eine regatta<br />

rund um die Welt geboren haben. der erste Start<br />

fand 1973 statt. Seither entwickelte sich der damals<br />

noch „Whitbread round the World“ genannte Segelwettbewerb<br />

zum härtesten der Welt. Glühende Hitze<br />

und Flauten in den windstillen regionen am äquator,<br />

Eisberge und temperaturen um den Gefrierpunkt am<br />

rande der Antarktis, brüllende Stürme im Indischen<br />

ozean – das waren und sind die zermürbenden Härten<br />

dieser regatta. über 32.000 Seemeilen führt der<br />

kurs in mehreren Etappen einmal um den Erdball<br />

herum.<br />

HYdRauLiKPReSSe 08|2009<br />

HYDRauLik an BORD<br />

Seit der Saison 2001/02 wird die regatta mit einer<br />

einheitlichen Bootsklasse, den so genannten v.o.<br />

60 (60 Fuß Länge) gesegelt. In der gleichen Saison<br />

gewinnt mit der „Illbruck“ erstmals eine deutsche<br />

yacht die Gesamtwertung. mit an Bord: jede menge<br />

Hydraulik. So wird der so genannte „Niederholer“,<br />

welcher dazu dient sowohl Segel als auch mast unten<br />

zu halten, durch hydraulische Systeme gesteuert. Ein<br />

weiteres hydraulisches System hält den mast in der<br />

Senkrechten. ohne diese technik könnten die masten<br />

der v.o 60 den vorherrschenden Winddrücken nicht<br />

standhalten.<br />

Im volvo ocean race 2005/06<br />

waren erstmals die neuen<br />

v.o.70 racer im Einsatz. die<br />

damals noch nicht ausgereifte<br />

hydraulische Schwenkkieltechnik<br />

brachte einige teams<br />

in große Schwierigkeiten,<br />

zeigte aber auch das enorme<br />

Potential was in dieser Bootsklasse steckt. Wie zum<br />

Beweis durchbrach das team Ericsson beim rennen<br />

2008/09 als erstes Einrumpfboot die magische 600<br />

meilen Schallmauer und konnte 602,88 Seemeilen in<br />

24 Stunden zurücklegen.<br />

Ganz so schnell sind wir auf der „rostocker“ nicht.<br />

Als wir mit Jan wieder an deck kommen, beginnt<br />

die crew gerade mit dem Ablegemanöver. mit motorkraft<br />

schippern wir beschaulich richtung ostsee.<br />

Am Steuerrad steht martin. der Bootsführer ist<br />

ein erfahrener Segler. Als ob er das langsam in uns<br />

aufsteigende unbehagen erkennt, dreht er sich um<br />

und lächelt. „Wir machen heute eine trainingsfahrt.<br />

HigHtecH-BOOte Mit HYDRauLiscHen anLagen die Mast und segel bei erhöhtem Winddruck über Hydraulikzylinder<br />

wieder in die richtige Position zurückziehen – der erforderliche öldruck wird dabei mit einer Handpumpe aufgebaut.<br />

Foto: Nico krauss / speedsailing<br />

»Die Ausstattung ist mehr als<br />

spartanisch – hier wurde alles der<br />

Geschwindigkeit untergeordnet !«<br />

Foto: speedsailing<br />

Foto: martin kringel / speedsailing Foto: dirk Brunne<br />

SPEEd-SAILING FaszinatiOn tecHnik<br />

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