Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 18.11.2014 (Vorschau)

Dienstag, 18. November 2014 SPORT 33
im Derby-Fieber
HSV–Bremen
Sonntag,15.30 Uhr
Sky live,
Cardosowarnt
Di Santo
ist eine
Waffe
Natürlich hat erihn im Auge.
„So ist das mit Landsleuten“,
verrät Rodolfo Cardoso (Foto)
grinsend. Werder kommt
mit Franco diSanto inden
Volkspark, kein anderer Bundesligaspieler
ist aktuell treffsicherer
als der Argentinier
(sechs Tore). „Er ist eine richtigeWaffe,unsereJungsmüssen
höllisch aufpassen“, sagt
Cardoso.Und er weiß, wovon
er spricht –bereits seit sechs
Jahren hat „Pelú“
den Bremer fest
im Visier!
Cardoso und di
Santo – im Sommer
2008 kreuztensich
ihreWege
zum ersten Mal.
„Ich war als Trainer
mit der U19
bei einem großen internationalen
Turnier in Ennepetal“,
erzählt Rodolfo. „Franco
spielte damals für Chelsea.
Man hat sofort gesehen, dass
er etwas Besonderes hat, er
fiel auf. Er ist ein richtiger
Strafraumstürmer, ein Typ
wie Hernan Crespo.“ Der frühere
argentinische Nationalspieler
wurdebei Lazio Rom,
Inter und dem AC Mailand
sowie Chelsea zum Weltstar.
Crespo beendete vor zwei
Jahren mit 37 Lenzen seine
Karriere, die Santoaber blüht
jetzt richtig auf. ImSommer
wird erBremen wohl verlassen,
die Türen zu größeren
Klubs stehen offen. „Es war
ein Risiko für Werder, ihn
2013 zu holen, denn er hatte
davor ein halbes Jahr nicht
gespielt“, erinnert sich Cardoso.
„Aber das Risiko hat
sich gelohnt. Ihn muss der
HSVamSonntag stoppen!“
Das wäre dann wohl die
halbe Miete auf dem Weg
zum Derby-Sieg ...
Fotos: Imago, Witters (3)
Die Fans des HSV werden am Sonntag im Volkspark in der Übermacht sein. Aber auch mehr als 5000 Werder-Anhänger sind im Stadion.
➤Erstmals seit fünf Jahren sind alleWerder-Kartenweg
➤Zinnbauer sagt:„Ichhoffe,eswirdlaut wienochnie!“
HSV gegen Werder, das aus
Hamburger Sicht brisanteste
Duell der Saison. Am Sonntaggeht’szur
Sache –und die
Fans rennen dem HSV die
Bude ein: Nach fünf Jahren
ist das Derby imVolkspark
mal wieder ausverkauft!
Seit gestern geht nichts mehr.
Wersich über die HSV-Hotline
nach Karten für den
Nord-Klassiker erkundigte,
bekam eine freundliche,aber
bestimmte Antwort: „Sorry,
Sie sind zu spät!“ Nur noch
wenige Rückläufer werden
zum Ende der Woche angeboten,
grundsätzlich aber
meldet der HSV schon jetzt
ein ausverkauftesHaus.
Die Fans geben die Richtung
vor–und sind schon im
Derby-Fieber! Das warlange
nicht mehr so, wenn der
Nachbar aus Bremen vorbei
kam. Letztmals meldete der
HSV imDezember 2009 einen
ausverkauften Volkspark,
57000 Fans sahen damals
das 2:1 des
HSV. Boateng, Mathijsen
oder Petric
kickten noch für
den HSV, Bremen
kammit Wiese,Mertesacker,
Özil oder Pizarro. Eine andere
Fußball-Welt.
Am Sonntag regiert knallharter
Abstiegskampf. Auch
deshalb blickt ganz Deutschland
in den Volkspark. Die
größte Sorge: Bleibt es zwischen
den emotionsgeladenen
Fans ruhig?
Die Vorbereitungen für ein
friedliches Derby laufen auf
Hochtouren. Heute empfangen
die HSV-FanbeauftragtenihreBremer
Kollegen, um
das Sicherheitskonzept
durchzusprechen. Joachim
Ranau, Fan-Beauftragter des
HSV, meint: „Unsere Einschätzung
ist, dassdie Rivalität
aus Sicht der
Bremer in den vergangenen
Jahren
größer geworden
ist. Aber wir hoffen
auf ein friedliches Derby.“
Feurig soll es nicht vor
oder nach –sondern nur während
des Derbys werden. Dafür
aber richtig! HSV-Trainer
JoeZinnbauer rief erneutauf:
„Ich hoffe, dassesgegen Werder
so lautwird, wie noch nie!
Jede Anfeuerung für unser
Team und jeder Pfiff gegen
den Gegner ist noch einmal
eine zusätzliche Motivation!“
Der Volkspark soll brennen.
Fest steht: Die Fans sind
schon bereit fürsDerby.
Der langeWeg zum Tor
HSV-Profis und ihreaktuellen Serien ohne Treffer
Vier Liga-Tore aus elf Spielen
–das ist bislang die mickrige
Ausbeute des HSV-Kaders,
der im Jahr immerhin knapp
50 Millionen Euro kostet.
Luft nach oben gibt es in diesem
Bereich für alle Profis.
Die MOPOschaute mal in die
Statistik. Wer wartet beim
HSV eigentlich seit wie vielen
Einsätzen in der Ersten
Ligaauf ein Tor?
Wenig überraschend steht
ganz oben in der Liste ein
Verteidiger. 124 Bundesliga-
Spiele hat Diekmeier bereits
auf dem Konto, getroffen hat
er noch nie. Nicht viel besser
sieht es bei Behrami aus. Der
Schweizer wartet seit 114
Erstliga-Einsätzen auf einen
Treffer. Zuletzt gelang ihm
2010 ein Torfür West Ham.
Auch Djourou (Arsenal)
und Holtby (Fulham) waren
das letzte Mal in London vor
dem gegnerischen Torinder
Ersten Liga erfolgreich. Es
wäre mal wieder an der Zeit.
Gleiches gilt im Übrigen
auch die Mittelfeldspieler
Arslan und Jansen.
VomHSV berichten
Simon Braasch
und Florian Rebien
LIGA-SPIELE OHNE TOR
Diekmeier 124
Behrami 114
Ostrzolek 80
Djourou 74
Arslan 33
Jansen 24
Stieber 17
Holtby 17
Westermann 12
Rudnevs 6
Müller 5
Lasogga 3
Ilicevic 2
Vander Vaart 1
VERLOSUNG
Der HSV empfängtamSonntag
(15.30 Uhr) im Bundesliga-
Nordderby Werder Bremen
in der Imtech-Arena.Die MOPO
und Emirates verlosen 3x2
Sitzplatzkarten!
Teilnahme am Gewinnspiel unter
(01378) 220524 und das
LösungswortEmirates nennen (0,50
€/Anruf aus dem dt.Festnetz/ems;
Mobilfunk abweichend ). Oder per SMS
bittegenau wiefolgt:MOPO EMIRATES
VORNAME NAME STRASSENRPLZ ORT.
Als Empfängernummer bittedie 828
22 wählen, keine Vorwahl erforderlich
(0,50 €/SMS). Der Rechtswegist
ausgeschlossen. Teilnahmeschluss:
heute, 18. November 2014, 18 Uhr.
HSV-KURZPÄSSE
➤ ANSAGE: Bremens Felix
Kroosholte gestern schonmal
dieverbaleBrechstangeraus
und schickte via „Kicker“ ein
paar Grüße Richtung Hamburg:
„Wir werden uns zu wehren
wissen. Wir können dem HSV
richtigwehtun. Ichsehe uns
ein Stück weit vorn. Wir funktionierenbesserals
der HSV.“
➤ ANREISE: FürArtjoms Rudnevs
wardas 0:6 gegenHolland
mit Lettlanddas einzige Länderspiel
in der Pause. Er ist
heutezurück in Hamburg.
➤ ANTRITT: Nach zwei freien
Tagenwirdheutewieder ab 10
Uhr an der Arena trainiert.