Kosmetikwerbeanzeigen in deutschen und ... - Universität Siegen
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Den Sprachpragmatiker <strong>in</strong>teressiert, was für Sprachhandlungen bei der Äußerung<br />
e<strong>in</strong>es Satzes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er konkreten Sprechsituation vollzogen werden (vgl. Anton Näf<br />
1984:29).<br />
Da sich die vorliegende Analyse der Anzeigentexte hauptsächlich mit den<br />
l<strong>in</strong>guistischen Fragen beschäftigt, werden die Sprachhandlungen im S<strong>in</strong>ne der<br />
Pragmatik nicht weiter berücksichtigt.<br />
6.2. Zum Begriff ´Satzarten´<br />
Der Begriff ′Satzart′ wird oft mit dem Begriff ′Satzmodus′ <strong>in</strong> Zusammenhang<br />
gebracht. Beide Begriffe werden sogar mitunter geme<strong>in</strong>sam bzw. gleichwertig<br />
verwendet.<br />
Unter ′Satzmodus′ (auch ′Satzart′) werden <strong>in</strong> der traditionellen Grammatik E<strong>in</strong>heiten<br />
wie Aussage(satz), Frage(satz), Imperativ(satz), manchmal auch Wunsch(satz) <strong>und</strong><br />
Exklamativ(satz) verstanden, wobei für e<strong>in</strong>en Großteil der mit dieser Thematik<br />
befassten Literatur die Vermischung von Form- <strong>und</strong> Funktionsaspekten schon <strong>in</strong> der<br />
Benennung der e<strong>in</strong>zelnen Satzarten/ Satzmodi offenk<strong>und</strong>ig ist. Geme<strong>in</strong>t ist allgeme<strong>in</strong><br />
der Beitrag grammatischer Formen zur Funktion des entsprechenden Ausdrucks <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em konkreten Handlungszusammenhang, wobei unterstellt wird, dass bestimmte<br />
Typen von Sätzen für e<strong>in</strong>en Sprecher dazu geeignet oder bestimmt s<strong>in</strong>d, Aussagen,<br />
Fragen, Befehle, evtl. auch Wünsche oder Ausrufe zu äußern. Der ′Satzmodus′ stellt<br />
also e<strong>in</strong> komplexes sprachliches Zeichen mit e<strong>in</strong>em Form- <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Funktionsaspekt dar. Beide Aspekte können nur im engen Bezug aufe<strong>in</strong>ander<br />
untersucht werden (vgl. Hans Altmann 1987:22).<br />
E<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>en Unterschied zwischen den beiden Begriffen f<strong>in</strong>det man bei Hans Werner<br />
Eroms (1987), der ausführt, dass man eher von Satzarten spricht, wenn die formalen<br />
Kennzeichen von Sätzen <strong>in</strong> ihren Gr<strong>und</strong>funktionen angesprochen werden, <strong>und</strong> von<br />
Satzmodi, wenn ihre <strong>in</strong>haltliche Leistung geme<strong>in</strong>t ist. Diese Unterscheidung setzt<br />
voraus, dass damit Unterschiede zur sprechakttheoretischen Bestimmung von<br />
Sätzen bestehen (vgl. Eroms 1987:98).<br />
Es werden nach der Form, der kommunikativen Intention <strong>und</strong> der funktionalen<br />
Bestimmung fünf Modi unterschieden:<br />
1. Aussagemodus (Aussagesätze, Deklarativsätze)<br />
2. Fragemodus (Fragesätze, Interrogativsätze)<br />
3. Aufforderungsmodus (Aufforderungssätze)<br />
4. Wunschmodus (Wunschsätze)<br />
5. Exklamativmodus (Ausrufsätze, Exklamativsätze)<br />
Für die vorliegende Analyse werden die Begriffe <strong>in</strong>haltliche Satzarten <strong>und</strong> formale<br />
Satzarten verwendet.<br />
Zu den <strong>in</strong>haltlichen Satzarten gehören: Aussagesätze, Fragesätze, Aufforderungs-<br />
sätze <strong>und</strong> Ausrufesätze.<br />
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