Kosmetikwerbeanzeigen in deutschen und ... - Universität Siegen
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steigern zu können, analysieren die Verlage ständig ihre Zielgruppen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
Alter, Bildung, Familienstand, E<strong>in</strong>kommensverhältnisse usw. Auf diese Weise<br />
verfügen die Herausgeber über Detailkenntnisse, die ihnen verraten, welche<br />
Erwartungen <strong>und</strong> Bedürfnisse Frauen haben, <strong>und</strong> was sie anspricht. Produzenten<br />
bestimmter Waren <strong>und</strong> Händler machen sich schon lange die Tatsache zunutze,<br />
dass es überwiegend Frauen s<strong>in</strong>d, die das selbst oder von ihrem Mann verdiente<br />
Geld für die Belange des alltäglichen Lebens, aber z.B. auch für Mode <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong>dividuelle Bedürfnisse oder Körperpflege für die Familie etc. ausgeben. Sie s<strong>in</strong>d<br />
auch oft die Entscheidungsträger <strong>in</strong> der Familie, ob e<strong>in</strong>e Ware gekauft wird oder<br />
nicht. Daher werden dieser großen Käufergruppe unter Berücksichtigung <strong>in</strong>dividueller<br />
Kriterien gezielt Angebote unterbreitet, die e<strong>in</strong>erseits traditionellen Bedarf decken,<br />
aber andererseits auch neuen Bedarf wecken sollen. In dieser H<strong>in</strong>sicht s<strong>in</strong>d<br />
Zeitschriften nicht unabhängig, sondern wegen ökonomischer Zwänge dem<br />
Anzeigenmarkt unterworfen.<br />
Die Zeitschriften, aus denen <strong>in</strong> dieser Arbeit analysierte Anzeigen stammen, werden<br />
im folgenden kurz dargestellt.<br />
1.1.1.1. 'Brigitte'<br />
Die 'Brigitte' gehört zu den ältesten Frauenzeitschriften Deutschlands. Sie wurde<br />
zwar erst ab 1954 unter diesem Namen publiziert, aber ihre Vorläufer<strong>in</strong> mit dem Titel<br />
'Dies Blatt gehört der Hausfrau' gab es schon seit 1886. Obgleich die 'Brigitte' e<strong>in</strong>e<br />
traditionelle Frauenzeitschrift ist <strong>und</strong> konventionelle Werte propagiert, trägt sie<br />
modernen Aspekten, wie der modernen Selbstentfaltung <strong>und</strong> Emanzipation der<br />
Frauen, durchaus Rechnung. Damit leistet sie e<strong>in</strong>en Beitrag zum Wertewandel<br />
<strong>in</strong>nerhalb der <strong>deutschen</strong> Gesamtbevölkerung. In ihrem redaktionellen Teil greift sie<br />
überwiegend Frauenthemen mit praktischer Nutzanwendung auf, z.B. Mode,<br />
Kosmetik, E<strong>in</strong>richtungselemente, Reisen usw. In der 'Brigitte' werden Frauen<br />
angesprochen, die mehrheitlich bereits e<strong>in</strong>e Partnerschaft e<strong>in</strong>gegangen s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e<br />
Familie gründen wollen bzw. gegründet haben. Die altersmäßige Spanne reicht bei<br />
Brigitte-Lesern etwa von 20 bis zu 49 Jahren.<br />
1.1.1.2. 'Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>'<br />
Die Zeitschrift 'Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>' wurde erstmals 1948 herausgegeben. Sie richtet sich an<br />
gut situierte, gebildete Frauen. In der 'Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>' werden frauenspezifische Themen<br />
wie Familie, Schönheit, modernes Leben, Wohnen, Essen, D<strong>in</strong>ge zum<br />
Selbermachen, Trends <strong>in</strong> der Mode, Unterhaltung, Berufswelt <strong>und</strong> Karriere, Reise<br />
etc. präsentiert. Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>-Leser<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d anspruchvolle, konsumfreudige <strong>und</strong><br />
qualitätsbewusste Frauen zwischen 25 <strong>und</strong> 49 Jahren <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Zielgruppe für die werbungstreibende Wirtschaft. Man nimmt die Frau wie sie ist, als<br />
Fre<strong>und</strong><strong>in</strong> neben sich <strong>und</strong> handelt nach dem Motto: 'Da frag ich lieber me<strong>in</strong>e<br />
Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>'.<br />
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