Perspektiven der Wirtschaftsentwicklung in Hockenheim
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<strong>Perspektiven</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsentwicklung</strong>. Analysen, Bewertungen und Vorschläge<br />
Lokale Agenda <strong>Hockenheim</strong> - Arbeitskreis Wirtschaft und Arbeit<br />
Von den reichlich drei Dutzend Betrieben hatten bislang etwa 18 Betriebe mehr als 20 Beschäftigte;<br />
im Mittel über 1.000 Beschäftigte bei e<strong>in</strong>em ebenfalls mittleren Umsatz von mehr als 10<br />
Mio. Euro.<br />
Zu beachten ist bei dieser Übersicht, dass sich sowohl 1997 wie auch 2002 <strong>der</strong> sog. Berichtskreis<br />
<strong>der</strong> Datenerfassung geän<strong>der</strong>t hat. Streng genommen ist damit e<strong>in</strong> Vergleich zum jeweiligen<br />
Vorjahr nicht möglich.<br />
Wir bezwecken damit jedoch ke<strong>in</strong>e exakte statistische Analyse, son<strong>der</strong>n wollen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />
die Größenordnung und den Verän<strong>der</strong>ungsprozess geben, <strong>der</strong> für die Stadt an Wichtigkeit<br />
gew<strong>in</strong>nt.<br />
So hat sich bei numerisch fast gleicher Anzahl dieser Betriebe das Beschäftigungsvolumen<br />
drastisch verr<strong>in</strong>gert: etwa e<strong>in</strong> Fünftel aller gewerblichen Arbeitsplätze s<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong>e bei diesen<br />
Betrieben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von nur sieben Jahren verloren gegangen.<br />
Der Arbeitsplatzverlust aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten <strong>in</strong> <strong>Hockenheim</strong> ist für den<br />
gleichen Zeitraum noch dramatischer: - 46,4 %. Näheres hierzu <strong>in</strong> Kapitel 3 (Strukturwandel und<br />
Bedeutungsverlust).<br />
Diese Daten deuten daraufh<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> Strukturwandel <strong>in</strong> <strong>Hockenheim</strong> (Abnahme des sekundären,<br />
produzierenden Sektors bei gleichzeitiger Zunahme des tertiären, des Dienstleistungssektors)<br />
zum<strong>in</strong>dest seit Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre recht drastisch verläuft.<br />
Das hängt möglicherweise mit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Unternehmen zusammen, die seit den 60er Jahre<br />
im Talhaus angesiedelt wurden.<br />
Insofern ist <strong>der</strong> außerordentlich hohe Anteil des Dienstleistungssektors von 79,8 % aller Betriebe<br />
e<strong>in</strong>erseits schon e<strong>in</strong>e Reaktion auf den wirtschaftlichen Wandel, an<strong>der</strong>erseits deutet er auf<br />
e<strong>in</strong>en erheblich wachsenden Bereich mit e<strong>in</strong>em vergleichsweise ger<strong>in</strong>gem ökonomischen Entwicklungspotential<br />
h<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Aufbereitung <strong>der</strong> statistischen Daten über die Betriebe wird sicherlich auch<br />
für die Bestandspflege <strong>der</strong> Unternehmen durch die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stadt nützlich se<strong>in</strong>.<br />
Aus <strong>der</strong> Sicht e<strong>in</strong>er nachhaltigen <strong>Wirtschaftsentwicklung</strong> fällt auf, dass im Bereich ‚Zukunftstechnologien’<br />
noch e<strong>in</strong> großes Entwicklungspotential bestehen dürfte, da bisher nur wenig Betriebe<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich tätig s<strong>in</strong>d.<br />
Im Energie- und Recycl<strong>in</strong>gbereich hat die Stadt seit den 90er Jahren e<strong>in</strong>ige Erfahrungen mit<br />
Betriebsansiedlungen bzw. <strong>der</strong>en Produktionsän<strong>der</strong>ungen gemacht. Diese Erfahrungen sollten<br />
<strong>in</strong> die langfristige Perspektivplanung <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>fliesen.<br />
In diesem Bereich liegen auch Chancen für zukünftiges Wachstum. Ob dies <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />
auch die Schaffung von langfristigen Arbeitsplätzen bedeutet, ist umstritten. Möglicherweise<br />
kann eher das Handwerk von dieser Entwicklung profitieren (z. B. Installation und<br />
Wartung von Solarzellen zur Strom- und Wärmeerzeugung, ökologisches Bauen, Umrüstung<br />
von Fahrzeugen auf neue Motoren usw.).<br />
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