KISSsoft Tutorial: Schraubenauswahl und Nachrechnung nach ...
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<strong>KISSsoft</strong> <strong>Tutorial</strong> 004: <strong>Schraubenauswahl</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrechnung</strong> <strong>nach</strong> VDI2230<br />
1 / 8 10. Mai 2006<br />
<strong>KISSsoft</strong> <strong>Tutorial</strong>:<br />
<strong>Schraubenauswahl</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrechnung</strong> <strong>nach</strong> VDI2230<br />
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Für Release 04/2006<br />
Letzte Änderung 05.05.2006 17:39<br />
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<strong>KISSsoft</strong> starten<br />
Nach Installation <strong>und</strong> Freischaltung von <strong>KISSsoft</strong> als Testversion (siehe dazu<br />
Installationsanleitung) wird <strong>KISSsoft</strong> über „Start/Programme/<strong>KISSsoft</strong>-Hirnware 04-<br />
2006/<strong>KISSsoft</strong>- Hirnware“ gestartet. Es erscheint die folgende Maske:<br />
Abbildung 0-1 Starten von <strong>KISSsoft</strong>, Startfenster.<br />
Auswahl der Berechnung<br />
Über das Menü „Berechnungen“ wird die Berechnung für Schrauben aufgerufen:<br />
Abbildung 0-1 Auswahl von Schraubenberechnung.
Aufgabenstellung<br />
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Berechnen einer Flanschverbindung<br />
Auslegung <strong>und</strong> <strong>Nachrechnung</strong> der Verschraubung einer Flanschverbindung, Daten:<br />
Zu übertragendes Drehmoment 13kNm<br />
Teilkreisdurchmesser 258mm<br />
Anzahl Schrauben auf Teilkreis 12<br />
Material Flansch (links/rechts) GG25/34CrNiMo6<br />
Dicke Flansch (links/rechts) 22mm/18mm<br />
Oberfläche Flansch (links/rechts) N7/N8<br />
Diese Daten werden wie folgt eingegeben:<br />
Reibkoeffizient 0.15<br />
Wirkende Axialkraft unterer Wert 0kN<br />
Wirkende Axialkraft oberer Wert 10kN<br />
Festigkeitsklasse der Schraube 10.9<br />
Typ: Sechskantschraube mit Schaft (AB)<br />
ISO4014<br />
Mit Drehmomentschlüssel angezogen<br />
Abbildung 0-1 Eingabe der bekannten Daten. Auswahl der Rechenmethode (VDI2230, Ausgabe 2003),<br />
Auswahl der Berechnungsart (Flanschverbindung)<br />
Die Festigkeitsklasse <strong>und</strong> der Typ der Schraube wird unter „Details zur Schraube“ gewählt:<br />
Abbildung 0-2 Auswahl der Schraubenfestigkeit <strong>und</strong> des Schraubentyps<br />
Es soll nun in einem ersten Schritt ein passender Schraubendurchmesser abgeschätzt werden.<br />
Vorschlag für einen möglichen Schraubendurchmesser<br />
Nach der Definition der Belastung <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlichen Angaben zur Schraube kann über den<br />
Auslegeknopf im Hauptfenster ein Vorschlag für einen Schraubendurchmesser unterbreitet
werden. Dieser Vorschlag basiert auf einer vereinfachten Schraubenauslegung gemäss VDI2230.<br />
Sie liefert in der Regel überdimensionierte Schrauben, erfahrungsgemäss liegt die minimal<br />
zulässige Schraubengrösse ein bis zwei Nennabmessungen tiefer! Darauf wird in der unten<br />
gezeigten Meldung hingewiesen.<br />
Abbildung 0-1 Aufruf der Auslegung, wird der Auslegeknopf gedrückt schlägt die Software basierend auf<br />
VDI2230 einen Nenndurchmesser, hier M20, vor.<br />
Abbildung 0-2 Hinweis dass der vorgeschlagene Wert konservativ ist.<br />
Der Nenndurchmesser wird manuell auf 16mm reduziert:<br />
Abbildung 0-3 Nenndurchmesser auf 16mm festgelegt.<br />
Definition der zu verbindenden Bauteile<br />
In der Hauptmaske wird nun über „Details zu verschraubten Teile“ eine Untermaske aufgerufen<br />
in der alle geklemmten Teile (also alle Teile ausser der Schraube selbst) definiert werden. Da<br />
eine Flanschverbindung berechnet wird, empfiehlt die Software, die Geometrie der verspannten<br />
Teile (der Flansch), als Kreisringsegment zu definieren (eine entsprechende Meldung wird<br />
ausgegeben).<br />
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Die geklemmten Flansche werden über<br />
„Definition der Teile“ definiert. Siehe<br />
Abbildung 0-3<br />
Die Krafteinleitung ist gemäss Bild SV3<br />
(Hinweis: Abbildung über „?“ Knopf<br />
aufrufen).<br />
Die Schraube geht durch beide Flanschhälften<br />
durch <strong>und</strong> wird mit einer Mutter angezogen.<br />
Die Ausführung der Bohrung kann über den<br />
Plusknopf weiter definiert werden (siehe<br />
Abbildung 0-2, links oben)<br />
Es werden Unterlagsscheiben verwendet (Flag<br />
setzen), (siehe Abbildung 0-2, rechts oben)<br />
Details zur Mutter (siehe Abbildung 0-2, rechts<br />
unten)<br />
Der Flansch ist ein Kreisringsegment. Die<br />
Geometrie kann über „Detail“ weiter definier<br />
werden (siehe Abbildung 0-2, links unten)<br />
Abbildung 0-1 Definitionen der verschraubten Teile, Aufruf der verschiedenen Untermasken.<br />
Weitere Angaben zur Bohrung, ein eigener<br />
Bohrungsdurchmesser kann durch Auswahl von „Eigene<br />
Definition“ unter „Norm“ <strong>und</strong> Eingabe bei<br />
„Bohrungsdurchmesser“ definiert werden<br />
Angaben zu Aussen- <strong>und</strong> Innenradius, Teilkreisradius <strong>und</strong><br />
Schraubenteilung (letztere kann über den Auslgegeknopf<br />
bestimmt werden)<br />
Angaben zur Unterlagscheibe (einmal für Unterlagscheibe<br />
unter der Mutter, einmal für Unterlagscheibe unter dem<br />
Schraubenkopf). Auswahl aus Norm oder Eingabe einer eigenen<br />
Geometrie<br />
Auswahl der Mutter aus Norm oder Definition einer eigenen<br />
Geometrie<br />
Abbildung 0-2 Weiter Angaben zu Mutter, Unterlagscheibe <strong>und</strong> Typ der verb<strong>und</strong>enen Teile.
Es müssen noch die beiden Flanschhälften über „Definition der Teile“ definiert werden. (Knopf<br />
in der rechten oberen Ecke in der Maske wie in Abbildung 0-1 gezeigt):<br />
Definition des linken Flansches, zweiten Abschnitt durch „>>“<br />
Knopf aktivieren<br />
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Definition des rechten Flansches, Eingabe mit „Ok“ beenden. Es<br />
könnten maximal acht Querschnitte definiert werden<br />
Abbildung 0-3 Definition der beiden Flanschhälften.<br />
Wird die Eingabe mit „Ok“ abgeschlossen/bestätigt, erscheint die folgende Meldung <strong>und</strong> die<br />
berechnete Klemmlänge ist angepasst (siehe Abbildung 0-5):<br />
Abbildung 0-4 Meldung <strong>nach</strong> Definition der geklemmten Teile.<br />
Abbildung 0-5 Angepasste Klemmlänge <strong>nach</strong> Definition der geklemmten Teile.<br />
Damit ist die Definition der verb<strong>und</strong>enen Teile abgeschlossen <strong>und</strong> das Fenster „Details zu<br />
verschraubten Teile“ kann über „Ok“ verlassen werden.<br />
Definition der Schraube<br />
In der Hauptmaske wird nun über den Knopf „Details zur Schraube“ ein Fenster geöffnet in dem<br />
die Schraube fertig definiert wird (eine eventuelle Fehlermeldung „Schraubenlänge muss grösser<br />
0 sein“ kann hier ignoriert werden). Es fehlt lediglich noch die Angabe zur Schraubenlänge.<br />
Diese kann über den Auslegungsknopf bestimmt (es wird die kleinstmögliche Schraubenlänge<br />
bestimmt) oder manuell eingegeben werden. Die nun fertig definierte Verbindung kann über<br />
„Schraube darstellen...“ betrachtet werden:
Abbildung 0-1 Abschliessende Definition der Schraube.<br />
Abbildung 0-2 Fertig definierte Verbindung mit Flansche, Schraube, Unterlagsscheiben <strong>und</strong> Mutter<br />
Abschliessende Eingaben<br />
Massgeblich in die Berechnung gehen die Annahmen der Reibwerte zwischen Gewinde <strong>und</strong><br />
Gewindebohrung sowie zwischen Kopf/Mutter <strong>und</strong> Bauteil ein. Diese Angaben sind unter<br />
„Reibwerte anzugeben. Die VDI Richtline schlägt verschiedene Reibwerte vor, diese Vorschläge<br />
können über die „?“ Knöpfe aufgerufen werden.<br />
Abbildung 0-1 Reibwerte, Empfehlungen können über die „?“ Knöpfe aufgerufen werden.<br />
Weiter ist das Anziehverfahren auszuwählen. Der Anziehfaktor wird entsprechend bestimmt:<br />
Abbildung 0-2 Auswahl des Anziehverfahrens, resultierender Anziehfaktor.<br />
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Ausühren der Berechnung, Protokoll<br />
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Berechnung <strong>und</strong> Resultate<br />
Die <strong>Nachrechnung</strong> wird über „Berechnen F5“ aufgerufen. Die wichtigsten Resultate werden im<br />
unteren Bereich des Fensters gezeigt. Das umfassende Protokoll wird über „Protokollieren F6“<br />
aufgerufen, das Verspannungsdiagramm über den Knopf „Verspannungsdiagramm“:<br />
Abbildung 0-1 Ausführung der Berechnung, Protokoll generieren, wichtigste Resultate<br />
Abbildung 0-2 Verspannungsdiagramm<br />
Hinweise zu den Resultaten<br />
Resultate im Hauptfenster:<br />
Vorspannkraft (N), alphaA=1, Kennzeichnet die erforderliche Montagevorspannkraft damit die Verbindung auf<br />
alphaA eff<br />
Schub belastet werden kann. Es wird der minimale Wert (Anziehfaktor=1)<br />
sowie der maximale Wert (Anziehfaktor=1.6, in diesem Beispiel) ausgewiesen.<br />
Anzugsdrehmoment (Nm), Angabe über das erreichte Anzugsmoment, minimaler Wert (Anziehfaktor=1)<br />
alphaA=1, alphaA eff sowie maximaler Wert (Anziehfaktor=1.6, in diesem Beispiel).<br />
Sicherheit Schraube Sicherheitsfaktor gegen Fliessgrenze<br />
Sicherheit Pressung Minimale Sicherheit der Flächenpressungen<br />
Sicherheit Wechsellast Sicherheitsfaktor gegen Ermüdung der Schraube<br />
Resultate im Protokoll, Abschnitt „Rechnung mit maximal erreichter Vorspannkraft:„<br />
Montage-Vorspannkraft<br />
(N) [FM]<br />
Anzugsdrehmoment<br />
(Nm) [MA]<br />
Neben der erforderlichen Vorspannkraft (siehe Tabelle oben) ist im Protokoll<br />
die Montage-Vorspannkraft aufgeführt. Dieser Werte entspricht den Werten für<br />
das Anzugsmoment wie in Anhang A der VDI2230 ausgewiesen<br />
Angabe zum Anzugsdrehmoment. Dieser Werte entspricht den Werten für das<br />
Anzugsmoment wie in Anhang A der VDI2230 ausgewiesen<br />
Weiterführende Berechnungen<br />
Versuch mit kleinerer Schraube<br />
Es soll zum Schluss geklärt werden ob M16 der kleinste mögliche Schraubendurchmesser<br />
darstellt oder nicht. Dafür wird der Schraubendurchmesser auf M14 gesetzt <strong>und</strong> die Berechnung
erneut aufgerufen. Die Fehlermeldung zeigt dass die Verbindung mit M14 rechnerisch nicht<br />
machbar ist.<br />
Abbildung 0-1 Neuer Schraubendurchmesser, M14, Ausführen der Berechnung, Fehlermeldung dass<br />
zulässige Vorspannkraft überschritten wird.<br />
Vorgaben zur Berechnung, Einstellungen<br />
Unter „Vorgaben zur Berechnung“ im Hauptfenster respektive über das Menü<br />
„Einstellungen/Modul-Spezifisch“ können weitere Vorgaben zur Berechnung getroffen werden.<br />
Diese bedingen jedoch vertiefte Kenntnisse der VDI Richtline 2230.<br />
Abbildung 0-1 Vorgaben zur Berechnung<br />
Abbildung 0-2 Modulspezifische Einstellungen<br />
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