Badische Leichtathletik - Heft 2/2014

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Der BLV steckt mittendrin –
Fünf Wochen Leichtathletik in der
Messehalle 2 in Karlsruhe
ie Sperrung der Karlsruher Europahalle ist für die
Leichtathletik in Deutschland Herausforderung
und Chance zugleich. Erstmals wird eine Deu- Dtsche Hallenmeisterschaft in einer Messehalle durchgeführt,
zum Einsatz kommt die Infrastruktur, die 2013 in
Göteborg für die Hallen-Europameisterschaften genutzt
wurde. Sechs Bahnen werden für die Laufwettbewerbe
zur Verfügung stehen, die imposanten Abmessungen
der Messehalle 2 reichen nicht nur aus, um die über 90 m
lange und 46 m breite Wettkampfanlage unterzubringen,
sie bietet auch ausreichend Platz für Aufwärmflächen,
Pressebüros und natürlich für rund 4.300 Zuschauer, die
Leichtathletik hautnah erleben werden.
Überraschend war es schon, als die Nachricht verkündet
wurde, dass die Europahalle, seit drei Jahrzehnten Austragungsort
des rekordträchtigen INDOOR MEETINGS
KARLSRUHE, 2015 für Veranstaltungen nicht genutzt
werden kann. Für Karlsruher Verhältnisse beeindruckend
war die Geschwindigkeit, mit der die Stadtverwaltung
eine Lösung aus dem Hut zauberte, die DLV-Sportdirektor
Frank Kowalski kurz die Sprache
verschlagen hatte. „Dass die Stadt Karlsruhe
die Bahn aus Göteborg gekauft hat
bietet uns in Deutschland neue Perspektiven
für internationale Herausforderungen.
Mit einer Sechs-Bahnen-Anlage sind
auch Europameisterschaften möglich.“
Für Karlsruhes Sportbürgermeister Martin
Lenz spielten mehrere Faktoren zusammen,
die es dem Gemeinderat ermöglicht
hatte, die finanziellen Mittel für den Kauf
der Bahn und den Umzug in die Messe
Karlsruhe frei zu machen. „Es standen
nicht nur 30 Jahre INDOOR MEETING KARLSRUHE und
verbindliche Zusagen der Stadt zur Unterstützung der
Ausrichtung der Süddeutschen und Deutschen Hallenmeisterschaften
im Jahr des Stadtjubiläums zur Diskussion,
sondern auch unsere Verantwortung für die etablierten
Schul- und Talentsichtungsveranstaltungen, die
in Karlsruhe Tradition haben.“ Hinzu kam, dass sein
Dezernat gemeinsam mit der neu ins Leben gerufenen
Karlsruher Event GmbH eine mutige, aber auch schlüssige
Konzeption vorgelegt hatte, die uneingeschränkte
Zustimmung fand.
Kauf statt Miete fordert ein Konzept über 2015 hinaus,
gibt somit der Deutschen Leichtathletik die Chance,
neue Wege bei Hallenveranstaltungen zu gehen, Berlin
hat es mit seinem Aushängeschild Robert Harting beim
ISTAF Indoor-Meeting in der O2-Arena mit spektakulären
Wür-fen bereits vorgemacht.
Fünf Wochen Leichtathletik in der Messehalle 2 sind
eine logistische Herausforderung für die Organisatoren,
allen voran das Eventteam um Geschäftsführer Martin
Wacker, der sich zusätzlich zu seinem Stammpersonal
die Dienste von Darrell Tuxford gesichert hat, der sich um
Transport und Aufbau der Bahn kümmert. „Wettkampffläche
und Rundbahn lagern auf einem Podest, das von
der Tribüne eingerahmt wird. Die Bahn wird derzeit in
Tallin (Estland) aufbereitet und wird somit nahezu neuwertig
errichtet.“ Auf- und Abbau in der Messe Karlsruhe
sind bereits so geplant, dass die Bahn auch bei weiteren
Veranstaltungen in Europa zum Einsatz kommen, aber
natürlich auch künftig in einer der Messehallen genutzt
werden kann.
Foto: d-teq.de/VB
Exakte Planung ist auch bei der Hallentechnik gefordert,
weil die Verkabelung für Licht, Ton, Video und Wettkampftechnik
für fünf verschiedene Veranstaltungen
konzipiert werden muss und ein nachträglicher Umbau
mit sehr großem Mehraufwand verbunden ist. „Die Infield-Datenerfassung
und die professionelle Ansteuerung
der Videowände, die wir bereits in diesem Jahr bei
allen Hallenmeisterschaften in der Europahalle realisiert
haben, wollen wir natürlich auch in der Messe als neuen
Standard festlegen“, konstatiert BLV-Vizepräsident
Leistungssport Michael Manke Reimers.