Die Zukunft der Mitarbeiterkommunikation: Wie ... - HR ROUNDTABLE
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ó PeRsonalsucHe<br />
Universitäre Talententwicklung<br />
„Ein guter Start währt ein Leben lang“, so wirbt<br />
die Kin<strong>der</strong>gartenkette Villa Luna. Vermehrt taucht<br />
in <strong>der</strong> Diskussion um die Entwicklung <strong>der</strong> Talente<br />
von morgen die For<strong>der</strong>ung nach frühestmöglicher<br />
För<strong>der</strong>ung von Potenzialen und Talenten auf. Das<br />
beginnt mit dem Englischunterricht im Kin<strong>der</strong>garten,<br />
dem Besuch einer internationalen Schule sowie<br />
Freizeitaktivitäten, die junge Menschen früh<br />
auf die Übernahme beruflicher und gesellschaftlicher<br />
Verantwortung vorbereiten. Man mag und<br />
sollte einer solch frühen Businessorientierung in<br />
<strong>der</strong> Ausbildung durchaus kritisch gegenüberstehen,<br />
aber spätestens im Rahmen des Studiums muss<br />
eine gezielte Potenzial- und Talententwicklung für<br />
junge Menschen starten.<br />
Der einsetzende War for Talents, hervorgerufen<br />
durch den demographischen Wandel, konfrontiert<br />
die jährlich rund 250.000 Hochschulabsolventen<br />
mit einem immer größeren Portfolio an beruflichen<br />
Optionen. Eine Vielfalt, welche die sich noch in<br />
<strong>der</strong> Entwicklung ihrer Persönlichkeit befindlichen<br />
Studierenden einerseits erfreut, an<strong>der</strong>erseits aber<br />
auch ängstigt. Sie stellen sich die Frage nach <strong>der</strong><br />
eigenen beruflichen Perspektive: Welche Talente<br />
habe ich? Welche Aktivitäten machen mir Freude?<br />
Welche beruflichen Ziele möchte ich erreichen?<br />
Bei <strong>der</strong> Beantwortung dieser Fragen können natürlich<br />
zum einen praktische Erfahrungen im Rahmen<br />
von Gastvorträgen, Fallstudienarbeiten und<br />
Praktika hilfreich sein, an<strong>der</strong>erseits bedarf es einer<br />
systematischen Begleitung <strong>der</strong> Studierenden in <strong>der</strong><br />
Entwicklung ihres professionellen Selbstverständnisses<br />
durch die Hochschulen. <strong>Wie</strong> also kann solch<br />
eine Betreuung durch die Alma Mater gestalt werden?<br />
Grundsätzlich ähnelt so ein Prozess, im Rahmen<br />
des Studiums, den Kernelementen gut durchdachter<br />
Personalentwicklungsprogramme von Unternehmen.<br />
Career Services Abteilungen privater<br />
Hochschulen zum Beispiel verstehen sich längst<br />
nicht mehr als bloße Jobvermittlungsstelle son<strong>der</strong>n<br />
als aktiver Bestandteil des Ausbildungskonzepts an<br />
Hochschulen.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeiter solcher Abteilungen können zu<br />
Beginn des Studiums das jeweilige Profil <strong>der</strong> Studierenden<br />
erheben und in einer ersten Potenzialanalyse<br />
die Beweggründe für die Aufnahme eines<br />
Studiums sowie die individuellen Ziele, die mit<br />
dem Studium erreicht werden sollen, festhalten.<br />
Hierbei können zudem <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Selbstreflektion<br />
sowie vorhandene professionelle Kompetenzen<br />
ermittelt werden. Somit kann auf Basis dieses<br />
Gesprächs, ergänzend zur Studienberatung und<br />
gemeinsam mit dem Studenten, ein individueller<br />
Entwicklungsplan festgelegt werden. <strong>Die</strong>ser kann,<br />
außer dem Besuch bestimmter Vorlesungen, auch<br />
die Teilnahme an extracurricularen Workshops zur<br />
Entwicklung professioneller Kompetenzen, gezielte<br />
Networking-Vorhaben o<strong>der</strong> die Teilnahme an Tests<br />
zur individuellen Potenzialanalyse beinhalten. In<br />
regelmäßigen Entwicklungsgesprächen wird dann<br />
<strong>der</strong> individuelle Entwicklungsfortschritt des Studierenden<br />
festgehalten.<br />
Vielfach muss den Studierenden zunächst jedoch<br />
ein Kompass für die weite Welt <strong>der</strong> beruflichen<br />
Möglichkeiten mitgegeben werden. Medien, Familie<br />
und Freunde kolportieren bestimmte Erwartungshaltungen<br />
und Berufsbil<strong>der</strong> – aber auch Vorurteile.<br />
Talent Development an Universitäten sollte<br />
daher auch durch die Ausrichtung von Kaminabenden,<br />
Exkursionen sowie Gesprächsrunden mit<br />
Unternehmensvertretern Berufsbil<strong>der</strong> und Karrierewege<br />
exemplarisch aufzeigen und Studierenden in<br />
einem vertrauten Rahmen die Möglichkeit bieten,<br />
Informationen zu sammeln und eine eigene Haltung<br />
in Bezug auf ihre künftige berufliche Aufgabe<br />
zu entwickeln.<br />
Außer <strong>der</strong> Betreuung durch die Career Services<br />
stellen Coaching- und Mentoringprogramme eine<br />
wesentliche Säule eines universitären Talent Developments<br />
dar. Hierbei kann zwischen aktivem<br />
Coaching – welches kollegial unter Studierenden<br />
o<strong>der</strong> durch die Mitarbeiter <strong>der</strong> Hochschule stattfinden<br />
kann – und passivem Coaching unterschieden<br />
werden. Als Element des passiven Coachings nutzt<br />
die Kühne Logistics University den durch die Studierenden<br />
zu erstellenden Praktikumsbericht, <strong>der</strong>,<br />
im Unterschied zu einem klassischen Tätigkeitsbericht,<br />
die Studierenden während des neunwöchigen<br />
Praktikums dazu anhält in wöchentlichen<br />
Fragesets Auskunft über ihre persönlichen Entwicklungsziele,<br />
ihre Tätigkeit im Unternehmenskontext<br />
sowie das allgemeine strategische Setup zu geben.<br />
Durch die wie<strong>der</strong>kehrende Reflektion zu spezifischen<br />
Themen ruft <strong>der</strong> Studierende im Rahmen<br />
einer Praxisphase deutlich mehr Entwicklungspotenzial<br />
ab und kann so bestimmte Kompetenzbereiche<br />
langfristig verbessern. Der Studierende<br />
beendet das Praktikum somit deutlich bewusster<br />
und persönlich wie fachlich gestärkt.<br />
Aufgenommen wird das Momentum <strong>der</strong> persönlichen<br />
Reflektion durch ein anschließendes Mentoringprogramm,<br />
welches gemeinsam mit den Alumni<br />
<strong>der</strong> Hochschule durchgeführt werden sollte. So<br />
wird dem Studierenden für das letzte halbe Jahr<br />
des Studiums und das erste halbe Jahr des beruflichen<br />
Lebens eine erfahrene Persönlichkeit in<br />
einem ähnlichen Berufsfeld zur Seite gestellt, mit<br />
<strong>der</strong> er die Herausfor<strong>der</strong>ungen des professionellen<br />
und persönlichen Lebens in einem geschützten<br />
Rahmen besprechen und lösen kann. Es zeigt sich,<br />
dass insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Austausch mit Personen außerhalb<br />
des Familien- und Freundeskreises Studierenden<br />
einen deutlichen Mehrwert erbringen kann,<br />
da die emotionale Bindung zwischen den Beteiligten<br />
eine an<strong>der</strong>e ist.<br />
Durch das dargestellte Progamm, welches auf<br />
den drei Säulen Entwicklunsgplan, extracurriculare<br />
Weiterbildung sowie individuelles Coaching<br />
und Mentoring beruht, wird <strong>der</strong> Student in <strong>der</strong><br />
Reflektion <strong>der</strong> eigenen persönlichen Entwicklung<br />
geschult und tritt deutlich reifer und überlegter<br />
in das berufliche Leben ein. Er kann somit die anschließenden<br />
Personalentwicklungsprogramme im<br />
Unternehmen vorbereitet beginnen und wird offen<br />
dafür sein, über seine eigenen Potentiale und Interessen,<br />
Stärken und Schwächen Auskunft zu geben.<br />
Fazit<br />
<strong>Die</strong> Kühne Logistics University – Wissenschaftliche<br />
Hochschule für Logistik und Unternehmensführung<br />
(KLU) ist eine eigenständige, staatlich anerkannte,<br />
private Hochschule mit Sitz in <strong>der</strong> Hamburger<br />
HafenCity.<br />
Weitere Informationen: www.the-klu.org<br />
MARTHA HANNAPPEL<br />
Career and Alumni Service Manager<br />
Kühne Logistics University – The KLU<br />
E-Mail: Martha.Hannappel@the-klu.org<br />
Tel.: 040/328707-130<br />
20 > April 2012