Verständliche Elektrizitätslehre - plappert-freiburg.de
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Verständliche Elektrizitätslehre<br />
Das Energie-Träger-Konzept<br />
Es strömt Energie von <strong>de</strong>r Pumpe zur Turbine.<br />
Das Wasser ist <strong>de</strong>r Energieträger.<br />
Die Pumpe belädt das Wasser mit Energie.<br />
Die Turbine lädt Energie vom Wasser ab.<br />
Die Druckdifferenz ∆p gibt an, wie viel Energie in einem<br />
Umla<strong>de</strong>r auf bzw. vom Wasser abgela<strong>de</strong>n wird.<br />
Die Energiestromgleichung I E = ∆p I W gibt die Stärke<br />
<strong>de</strong>s Energiestroms an, <strong>de</strong>r in einem Umla<strong>de</strong>r mit<br />
einem Wasserstrom verbun<strong>de</strong>n bzw. von einem Wasserstrom<br />
getrennt wird.<br />
Es strömt Energie vom Dynamo zum Motor.<br />
Die Elektrizität ist <strong>de</strong>r Energieträger<br />
Der Dynamo belädt die Elektrizität mit Energie<br />
Der Motor lädt Energie von <strong>de</strong>r Elektrizität ab.<br />
Die Differenz <strong>de</strong>s el. Potenzials ∆ϕ = U (el. Spannung)<br />
gibt an, wie viel Energie in einem Umla<strong>de</strong>r auf<br />
bzw. von <strong>de</strong>r Elektrizität abgela<strong>de</strong>n wird.<br />
Die Energiestromgleichung I E = UI Q gibt die Stärke<br />
<strong>de</strong>s Energiestroms an, <strong>de</strong>r in einem Umla<strong>de</strong>r mit einem<br />
elektrischen Strom verbun<strong>de</strong>n bzw. von einem<br />
elektrischen Stromg etrennt wird.<br />
Kasten 1<br />
Das Strom-Antrieb-Konzept<br />
Es wer<strong>de</strong>n zwei Leitungen benötigt, damit das Wasser<br />
hin und zurück fließen kann.<br />
(„Wasserstromkreis“)<br />
Die Wasserstromstärke I W = Menge /Zeit ist im<br />
unverzweigten Stromkreises an je<strong>de</strong>r Stelle gleich.<br />
Die Druckdifferenz ∆p gibt an, wie stark <strong>de</strong>r Wasserstrom<br />
angetrieben wird.<br />
Die Antrieb-Strom-Gleichung ∆p = RI W gibt an, wie<br />
groß die Druckdifferenz ∆p bei <strong>de</strong>m Strömungswi<strong>de</strong>rstand<br />
R sein muss, um einen Wasserstrom <strong>de</strong>r Stärke I W<br />
zu erhalten.<br />
Es wer<strong>de</strong>n zwei Leitungen benötigt, damit die Elektrizität<br />
hin und zurück fließen kann.<br />
(„elektr. Stromkreis“)<br />
Die el. Stromstärke I Q = Elektrizitätsmenge /Zeit ist<br />
im unverzweigten Stromkreises an je<strong>de</strong>r Stelle gleich.<br />
Die Differenz <strong>de</strong>s el. Potenzials ∆ϕ = U (el. Spannung)<br />
gibt an, wie stark <strong>de</strong>r el. Strom angetrieben wird.<br />
Die Antrieb-Strom-Gleichung U = RI Q gibt an, wie<br />
groß die elektrische Spannung U bei <strong>de</strong>m elektrischen<br />
Wi<strong>de</strong>rstand R sein muss, um einen el. Strom <strong>de</strong>r Stärke I Q<br />
zu erhalten.<br />
Kasten 2<br />
gie und Impuls, Energie und Entropie klar unterschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n konnten. Im Alltag wer<strong>de</strong>n die entsprechen<strong>de</strong>n Begriffe<br />
in <strong>de</strong>r Regel nicht voneinan<strong>de</strong>r getrennt: „In einer<br />
Glühlampe wir Strom in Licht umgewan<strong>de</strong>lt.“ „Licht ist<br />
Energie!“ Im Unterricht kann die Differenzierung <strong>de</strong>r Begriffe<br />
mit <strong>de</strong>m „Energie-Träger-Bild“ erfolgen: Betrachten<br />
wir <strong>de</strong>n in Abb. 15 beschriebenen Versuch noch einmal, so<br />
stellen wir einerseits fest, dass die Energie von <strong>de</strong>r Dampfmaschine<br />
bis zum Hammerwerk hindurch strömt, dass sie<br />
aber unterwegs von unterschiedlichen „Energieträgern“<br />
transportiert wird, von Propangas-Sauerstoff, von Dampf,<br />
von Treibriemen, von Elektrizität; ... Energie kann nie alleine<br />
strömen, sie benötigt immer einen Träger.<br />
In Gasbrenner, Dampfmaschine, Dynamo, Motor und<br />
Hammerwerk wechselt die Energie ihren Träger. Diese<br />
Geräte bekommen die Be<strong>de</strong>utung von Energie-Umla<strong>de</strong>-<br />
Stationen. Wir nennen sie kurz „Energieumla<strong>de</strong>r“. Durch<br />
diese und ähnliche Überlegungen, können die Begriffe<br />
„Energie“ und „Energieträger“ gebil<strong>de</strong>t und gegeneinan<strong>de</strong>r<br />
abgegrenzt wer<strong>de</strong>n. Die Energieträger strömen zusammen<br />
mit <strong>de</strong>r Energie, sie sind die extensiven Größen, die<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Gibbs'schen Fundamentalform, je<strong>de</strong> Energieän<strong>de</strong>rung<br />
eines Systems begleiten:<br />
dE = TdS+ ϕ dQ +vdp+ µdn+…,<br />
wobei T die Temperatur, ϕ das elektrische Potenzial, v die<br />
Geschwindigkeit und µ das chemische Potenzial sind.<br />
Auf die Be<strong>de</strong>utung und Erklärung dieser Gleichung soll<br />
hier nicht näher eingegangen wer<strong>de</strong>n. Statt<strong>de</strong>ssen sei auf<br />
die Lehrbücher <strong>de</strong>r Thermodynamik verwiesen.<br />
Um im Unterricht <strong>de</strong>n Unterschied <strong>de</strong>r Begriffe Energie<br />
und Träger eindrucksvoll <strong>de</strong>monstrieren zu können, wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r in Abb. 23 dargestellte „Energieträger-Stromkreis“ entwickelt<br />
[9]: Die Drehung <strong>de</strong>s Propellers zeigt an, dass dort<br />
Energie ankommt. Diese wird mithilfe von Wasser und<br />
Elektrizität von <strong>de</strong>r Pumpe dorthin transportiert. Das Wasser<br />
jedoch nimmt einen an<strong>de</strong>ren Weg als die Energie: es<br />
strömt im Kreis. In <strong>de</strong>r Pumpe wird es von neuem immer<br />
wie<strong>de</strong>r mit Energie bela<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Turbine gibt das Wasser<br />
die Energie immer wie<strong>de</strong>r ab. Dasselbe gilt für die Elektrizität.<br />
Darauf wer<strong>de</strong>n wir an späterer Stelle zurückkommen.<br />
PdN-Ph. 7/52. Jg. 2003 9