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Februar 2012<br />

Julia<br />

Neigel<br />

Seelenstark<br />

und hilfsbereit<br />

Die besten<br />

Zukunftsprojekte in der<br />

<strong>Westpfalz</strong>


alverde 02/2012<br />

40<br />

SCHNECKENHAUSEN<br />

Info-Film für junge Parkinson-Patienten<br />

Der Verein sucht Sponsoren zur Finanzierung eines Pferdeanhängers<br />

oder Wetternetzes für die Reithalle. Kontakt: Mathias Dahl, E-Mail:<br />

mathias-dahl@t-online.de<br />

Parkinson tritt meist im Alter auf, doch immer<br />

öfter erkranken auch Menschen, die deutlich unter<br />

40 Jahre alt sind. Die Diagnose Parkinson<br />

kann schwerwiegende Folgen für das Privat-<br />

und Berufsleben haben. Um junge Patienten,<br />

ihre Angehörigen sowie das Pfl egepersonal<br />

über die Krankheit aufzuklären, hat der Club<br />

U40 Pfalz – Junge Parkinsonkranke mit<br />

Sitz in Schneckenhausen eine DVD mit dem<br />

Titel „Zu jung für Parkinson“ produziert.<br />

In Form von Filmen und Fotos liefert sie<br />

Fakten und Hintergründe, listet Adressen von<br />

Beratungsstellen und Selbsthilfeorganisationen<br />

| LINKS | Die DVD „Zu jung für Parkinson“ ist ein<br />

Ratgeber für Betroffene unter 40 Jahren.<br />

Der Pferdesportverein Bundenbacher Pferdefreunde ist mit seinen 60<br />

Mitgliedern ein vergleichsweise kleiner Verein. Groß geschrieben wird<br />

hier jedoch die Jugendarbeit. Besonders die Integration von entwicklungsverzögerten,<br />

verhaltensauff älligen und behinderten Kindern sowie<br />

Kindern mit Migrationshintergrund liegt dem Verein am Herzen.<br />

Die Pferdenarren im Alter zwischen drei und 21 Jahren lernen hier das<br />

Reiten und Voltigieren – und gemeinsam in der Gruppe macht das besonders<br />

viel Spaß. Um auch Kindern, die sozial eingeschränkt sind, den<br />

Zugang zum Reitsport zu ermöglichen, ist der Mitgliedsbeitrag von jährlich<br />

120 Euro sehr niedrig angesetzt. Außerdem besteht die Möglichkeit<br />

der Ratenzahlung, in manchen Fällen sogar Beitragsfreiheit. Als Dank<br />

bringen sich die Mitglieder bei den zahlreichen Aktionen des Vereins ein.<br />

Da wird gekocht, gewaschen, geputzt, organisiert, getröstet und verarztet.<br />

Viele Eltern bilden auch Fahrgemeinschaften. „Jahreshöhepunkt ist immer<br />

unser ,Volticamp` in den Sommerferien, das wir schon Wochen zuvor<br />

mit den Kindern und Jugendlichen planen und organisieren“, berichtet<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

auf und gibt Hinweise auf Fachliteratur und<br />

relevante Internet-Links. „Die DVD zeigt authentische<br />

Fallbeispiele und Problemlösungen<br />

aus dem Leben betroff ener junger Menschen“,<br />

sagt Wilfried Scholl, Leiter des Projekts. Um<br />

Unwissenheit und Vorurteile in der Bevölkerung<br />

abzubauen, soll die DVD möglichst vielen<br />

Menschen zugänglich sein. Deshalb würde<br />

sich das Projekt wünschen, dass die DVD bald<br />

auch als Schulungsmaterial in Krankenhäusern<br />

und Ambulanzen, in Beratungsstellen oder<br />

Fachschulen zum Einsatz käme.<br />

Die Vertriebskosten für die DVD werden zurzeit zwar durch Partnerorganisationen sichergestellt, über<br />

Unterstützung würde sich das Projekt aus Schneckenhausen dennoch freuen. Kontakt: Wilfried Scholl,<br />

Telefon: 06301 31759, E-Mail: parkisu40pfalz@aol.com<br />

Tanja Stahl, 1.Vorsitzende des Vereins, „dabei spüren alle ganz besonders,<br />

dass wir eine Gemeinschaft sind“.<br />

www.bundenbacher-pferdefreunde.de<br />

www.parkinson-club-u40-pfalz.de<br />

| OBEN | Beim Voltigieren schöpfen die Jugendlichen Selbstvertrauen und Mut,<br />

über sich hinauszuwachsen.<br />

Bildnachweis: Wilfried Scholl, Mathias Dahl, Heinrich Kimmle Stiftung, Jürgen Rock<br />

PIRMASENS<br />

KLEINBUNDENBACH PIRMASENS<br />

Gemeinsam singen fördert die Gemeinschaft<br />

Seit 1985 kommen ein Mal in der Woche in den Werkstätten der Heinrich<br />

Kimmle Stiftung Pirmasens behinderte und nicht behinderte Menschen<br />

zusammen, um miteinander zu singen. Die Zahl der Sänger hat sich in<br />

| OBEN | Chormitglieder beim gemeinsamen Proben. Bis zum nächsten Auftritt muss<br />

alles sitzen.<br />

Integration auf dem Rücken der Pferde Fußball spielen verbindet<br />

Alle Kinder und Jugendlichen, die im TuS/DJK<br />

Pirmasens e. V. gemeinsam trainieren, verbindet<br />

eine Leidenschaft: der Fußball. Der Verein<br />

mit christlich-sozialem Hintergrund liegt mitten<br />

im sozialen Brennpunkt der Stadt. Die jungen<br />

Sportler stammen aus 20 verschiedenen<br />

Nationen, viele von ihnen zudem aus sozial<br />

schwachen Familien. Viele Eltern sind arbeitslos<br />

und können sich den Mitgliedsbeitrag in<br />

einem normalen Sportverein nicht leisten. Doch<br />

der TuS/DJK Pirmasens e. V. ist kein normaler<br />

Sportverein. Er sieht seine Hauptaufgabe<br />

nicht vordergründig in der Ausbildung starker<br />

Fußballspieler, sondern eher in der Integration<br />

sozial schwach gestellter Jugendlicher. Bei zahlreichen<br />

kostenlosen Unternehmungen, welche<br />

die ehrenamtlichen Betreuer organisieren, erleben<br />

diese das schöne Gefühl, ein vollwertiges<br />

den letzten Jahren so erhöht, dass es mittlerweile drei Chöre gibt. Diese<br />

proben zwar getrennt, haben aber zu besonderen Anlässen gemeinsame<br />

Auftritte. Die Chöre gestalten interne Feiern, wie das Sommerfest, den Tag<br />

der off enen Tür, Jubiläen oder die Weihnachtsfeier. Aber auch außerhalb<br />

der Einrichtung treten die Chöre auf, zum Beispiel in Altenheimen oder<br />

in der Kirche. Ein besonderer Höhepunkt war im Mai 2009 die musikalische<br />

Gestaltung des Pontifi kalamtes zum Tag der Begegnung in Speyer.<br />

„Musik überschreitet Grenzen, und das Singen verbindet Menschen verschiedener<br />

Nationen, Religionen, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher<br />

intellektueller Fähigkeiten“, fi ndet Winfried Dillinger von der<br />

Heinrich-Kimmle-Stiftung, „unser Projekt soll das Bild von Menschen mit<br />

Behinderungen in unserer Gesellschaft verändern“. Um die Integration<br />

behinderter Musiker weiter zu realisieren, sind nun auch Auftritte mit<br />

anderen Musikgruppen aus der Region geplant.<br />

Sie suchen eine musikalische Untermalung für Ihre Feierlichkeiten? Nehmen<br />

Sie Kontakt mit den Chören der Heinrich Kimmle Stiftung auf, über Gabi Seleiter,<br />

Telefon: 06331 546121, E-Mail: seleiter@hk-stiftung.de<br />

Mitglied der Gesellschaft zu sein. „Bei den<br />

Ausfl ügen bekommen die Jugendlichen ein Gefühl<br />

für die Umwelt, unsere Gesellschaft und unsere<br />

Kultur“, sagt Jürgen Rock, Turnierkoordinator<br />

des TuS/DJK Pirmasens e. V., „freundschaftliches<br />

Miteinander und Füreinander stehen dabei an<br />

erster Stelle“. Damit will der Verein Vorbild sein<br />

für andere Vereine und Einrichtungen und zeigen,<br />

dass man durch uneigennützige Aktionen<br />

viel für die Integration benachteiligter Menschen<br />

erreichen kann.<br />

www.djk-tus-pirmasens.de<br />

www.hk-stiftung.de<br />

| LINKS | Der Besuch beim 1. FC Kaiserslautern war für<br />

die Jugendlichen ein Erlebnis.<br />

Mehr Informationen über das Projekt erteilt Jürgen<br />

Rock, E-Mail: info@djk-tus-pirmasens.de<br />

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KATZWEILER-MEHLBACH KATZWEILER<br />

Orangen verkaufen für<br />

einen guten Zweck<br />

| OBEN | André Klein, 1. Vorsitzende des CVJM Katzweiler, mit zwei Kindern aus<br />

Purral.<br />

Seit vielen Jahren verbindet den Christlichen Verein Junger Menschen<br />

(CVJM) Pfalz eine Partnerschaft mit dem CVJM in Purral in Costa Rica.<br />

Der Ortsverein Katzweiler-Mehlbach unterstützt diese auf vielfältige<br />

Weise. Denn die Menschen in Costa Rica haben mit vielen Problemen<br />

zu kämpfen. Beispielsweise hat das Land eine hohe Bandenkriminalität<br />

und eine schlechte medizinische Versorgung. Viele Kinder leben auf der<br />

Straße. Die Jugendlichen des CVJM wollen mit ihrem Projekt „Kids<br />

for Kids – Horizonte öff nen“ helfen, diese Probleme in den Griff zu<br />

bekommen, indem sie in der Adventszeit fair gehandelte Orangen<br />

verkaufen. Der Erlös geht an das Partnerprojekt in Purral. Mit ihrer<br />

Aktion tun die Kids auch indirekt Gutes für die Umwelt. Denn geht<br />

es den Orangenpfl ückerfamilien in Costa Rica gut, können sie ihre<br />

Produkte anbauen, ohne Schädlingsbekämpfungsmittel einzusetzen.<br />

Außerdem können sie ihre Kinder zur Schule schicken. „Wir freuen<br />

uns, dass uns auch immer wieder engagierte Bürger oder Institutionen<br />

aus der Region unterstützen“, sagt Margit Obländer-Zech vom CVJM<br />

Pfalz, „eine Grundschulleiterin zum Beispiel hat einem Elternbrief ein<br />

Bestellformular angehängt. Auf diese Weise konnten wir innerhalb von<br />

zwei Stunden über 500 Orangen verkaufen“.<br />

www.cvjm-katzweiler.de<br />

Das Projekt freut sich über Unterstützung. Kontakt: Margit<br />

Obländer-Zech, Telefon: 06301 33085, E-Mail: margit.ozech@gmx.de<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

Kinder entdecken<br />

die Natur<br />

Regelmäßig gehen die jungen Mitglieder des Christlichen Vereins Junger<br />

Menschen (CVJM) Katzweiler hinaus in die Natur. Gemeinsam mit den<br />

Gruppenbetreuern besuchten die Grundschulkinder beispielsweise eine<br />

Imkerei. Dort beobachteten sie die Bienen, lernten die Unterschiede zu<br />

Hummeln und Wespen kennen, durften selbst Honig schleudern und<br />

natürlich Honigbrötchen essen. Bei einer Schmetterlingswanderung erklärte<br />

ihnen ein Referent vom Naturschutzbund (NABU) den Unterschied<br />

zwischen Tag- und Nachtfaltern und wie wichtig viele Pfl anzen sind, die<br />

wir leichtfertig als „Unkraut“ bezeichnen. An einem Zeltwochenende am<br />

See untersuchten die Kinder Gewässerproben auf ihre Qualität. Ein anderes<br />

Mal machten sie sich auf die Spur von Fledermäusen. Schon seit<br />

2008 bietet der Verein in Kooperation mit dem Forstamt das Projekt<br />

„Natur erleben“ an. Die Kinder entdecken Naturräume, experimentieren<br />

und spielen darin. Zu speziellen Th emen werden Referenten eingeladen.<br />

„Manche Väter haben sich schon Urlaub genommen, weil unsere Th emen<br />

so interessant sind, dass sie gerne gemeinsam mit ihren Kindern daran<br />

teilnehmen wollten“, lacht Margit Obländer-Zech vom CVJM Pfalz. Das<br />

Projekt soll Kindern einen positiven Zugang zur Natur vermitteln und<br />

ihre natürliche Wissbegier wecken.<br />

www.cvjm-katzweiler.de<br />

Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, wendet sich an<br />

Margit Obländer-Zech, Telefon: 06301 33085, E-Mail: margit.ozech@<br />

gmx.de<br />

| OBEN | Mit selbstgebauten Unterwasserlupen untersuchen die Kinder den<br />

Eselsbach.<br />

Bildnachweis: André Klein, Joachim Kunz, Margit Obländer-Zech<br />

KATZWEILER-MEHLBACH-HIRSCHHORN<br />

Junge Menschen wollen die Welt verändern<br />

Sich zu engagieren steht bei den Jugendlichen des<br />

Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM)<br />

Katzweiler-Mehlbach-Hirschhorn hoch im Kurs.<br />

An Ideen, wie sie sich für die Umwelt oder für<br />

bedürftige Menschen einsetzen können, mangelt<br />

es ihnen jedenfalls nicht. Wer sich für das<br />

Th ema Dritte Welt interessiert, kann sich beim<br />

| OBEN | Der Boden lebt! Die Kinder untersuchen Erde mit selbstgebauten Lupen.<br />

Seit 18 Jahren pfl egt die Grundschule Katzweiler eine Partnerschaft mit<br />

einer Grundschule in Gishubi in Ruanda. Da ein reger Austausch zwischen<br />

dem Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Katzweiler<br />

und Ruanda besteht, statten Studierende aus Ruanda, die in Deutschland<br />

die Uni besuchen, auch den Grundschülern ab und zu einen Besuch ab.<br />

Gemeinsam organisieren sie Aktionen, deren Erlös der Partnerschule in<br />

Projekt „Kids for Kids – Horizonte öff nen“ einklinken<br />

und durch den Verkauf fair gehandelter<br />

Orangen in der Adventszeit Geld für Menschen<br />

in armen Ländern erwirtschaften. Bei „Natur<br />

erleben“ pfl anzen die Teilnehmer Bäume oder<br />

unterstützen die Auff orstung in Ruanda. Bei<br />

Jugendaustauschfahrten nach Costa Rica lernen<br />

KATZWEILER<br />

Grundschüler helfen Afrika<br />

sie, wie wichtig fairer Handel ist und beginnen,<br />

global zu denken. „Wir wollen Jugendliche zu<br />

gesellschaftlichem Engagement motivieren“,<br />

sagt Margit Obländer-Zech vom CVJM. Viele<br />

Institutionen aus der Region wie Kindergärten,<br />

Schulen, Forstamt oder Kirche unterstützen<br />

den CVJM bei seinen Aktivitäten. Auch Bürger<br />

aus der Region bringen sich ein. So bietet zum<br />

Beispiel eine Imkerin für Kindergartengruppen<br />

Honigschleudern an. Zudem sind viele Projekte<br />

in bundesweite Aktionen eingebunden wie in<br />

den Geotag der Artenvielfalt oder die Kampagne<br />

„Internationales Jahr der Wälder“.<br />

Der Verein sucht für seine zahlreichen Projekte<br />

Helfer, Referenten und Ideengeber. Bitte melden<br />

bei Margit Obländer-Zech, Telefon: 06301 33085,<br />

E-Mail: margit.ozech@gmx.de<br />

Gishubi zugute kommt. Zu St. Martin beispielsweise verkauften sie gemeinsam<br />

Glühwein. Auf dem Adventsbasar boten sie Waren aus fairem<br />

Handel zum Kauf an. „Wir wollen zeigen, dass jede Hilfe nützlich ist,<br />

und dass auch eine kleine Grundschule wie wir eine Partnerschaft pfl egen<br />

kann“, so Margit Obländer-Zech vom Förderverein der Grundschule<br />

Katzweiler und dem CVJM Pfalz. Auch das Sommerfest der protestantischen<br />

Kirchengemeinde, das vom Förderverein der Grundschule unterstützt<br />

wurde, stand unter dem Motto „Gemeinsam für Afrika“. Es gab<br />

ein Afrika-Quiz, Torwandschießen mit Bananenblätterbällen aus Ruanda,<br />

ein Tischfußballturnier und vieles mehr. Nicht zuletzt fand ein Benefi z-<br />

Fußballspiel zugunsten eines ruandischen Waisenhauses zwischen der<br />

1. Mannschaft des SV Katzweiler und den ruandischen Studierenden statt.<br />

| LINKS | Spannende Tischfußball-Turniere gab<br />

es beim vergangenen Afrika-Sommerfest.<br />

www.cvjm-katzweiler.de<br />

Nähere Informationen über das Projekt der Grundschule Katzweiler erteilt<br />

Margit Obländer-Zech, E-Mail: margit.ozech@gmx.de<br />

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KAISERSLAUTERN<br />

Tierschutzverein baut Kompetenzzentrum<br />

Traurig, aber wahr: Im Tierheim Kaiserslautern<br />

werden immer mehr Tiere abgegeben. Vor allem<br />

in der Hundehalle wird langsam der Platz knapp.<br />

Darüber hinaus weist der Trakt erhebliche Baumängel<br />

auf. Da sich eine Sanierung nicht rentieren<br />

würde und die Energiekosten des alten<br />

Baus extrem hoch sind, hat der Tierschutzverein<br />

beschlossen, eine neue Halle zu errichten –<br />

mit hochenergieeffi zienten Gebäudeteilen. So<br />

KAISERSLAUTERN<br />

Nach ihrem Abitur 2008 entschied sich Felicitas Lauer, für 3 Monate nach<br />

Arequipa (Peru) zu gehen, um dort an einer Schule mitzuarbeiten. Die<br />

Eindrücke, die sie dort gewann, ließen sie nicht mehr los: Viele der Kinder<br />

litten unter Infektionen oder hatten faulige Zähne. Eine medizinische<br />

Versorgung war praktisch nicht existent. Spontan hatte sie die Idee, ein<br />

Benefi zkonzert zu veranstalten. Hierfür gewann sie das Kaiserslauterner<br />

Blechbläserensemble „Brasscats“. Mit dem Erlös bauten Felicitas Lauer<br />

und ihre Freunde vom Projekt „Sonnenkinder – Zukunft für Arequipa“<br />

eine Krankenstation in der Schule in Arequipa auf und stellten eine<br />

Krankenschwester ein. Über die Wundversorgung hinaus, klärt sie die<br />

rund 500 Kinder auch über Hygiene oder gesunde Ernährung auf und zeigt<br />

ihnen, wie sie sich richtig die Zähne putzen. Mit dem dm-Fördergeld will<br />

das Projekt nun eine Leseecke in der Schule einrichten, so dass die Kinder<br />

dort ungestört lernen können. „Wir wollen auch weitere Benefi zkonzerte<br />

geben, da wir planen, die Stunden der Krankenschwester von derzeit 30<br />

auf 40 zu erhöhen, damit sie sich auch um die Versorgung von Säuglingen<br />

und die Beratung der Mütter aus den Slumvierteln kümmern kann“, sagt<br />

können die Heizkosten zukünftig erheblich<br />

minimiert werden. Der Wasserverbrauch soll<br />

durch eine Regenwassernutzungsanlage und<br />

die Wiederverwertung von Abwasser reduziert<br />

werden. Außerdem plant der Verein, eine<br />

Photovoltaikanlage anzubringen. „Unser Projekt<br />

hat Pilotcharakter. Bisher gibt es kein nach<br />

solchen Gesichtspunkten gebautes Tierheim“,<br />

erzählt Anne Knauber vom Tierschutzverein<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

Kaiserslautern und Umgebung e. V., „mit der<br />

Umsetzung unserer Idee tragen wir aktiv zum<br />

Umweltschutz bei und übernehmen so Vorbild-<br />

und Aufklärungsfunktion“. Das neue Hundehaus<br />

soll neben einem Vermittlungsbüro auch einen<br />

Tierarztbehandlungsraum, Büroräume und einen<br />

Seminarraum beherbergen.<br />

www.tierheim-kaiserslautern.de<br />

| LINKS | So soll das neue energieeffiziente<br />

Tierheim aussehen, wenn es fertig ist.<br />

Sie wollen den Tierschutzverein Kaiserslautern<br />

bei seinem Projekt unterstützen? Infos über<br />

Anne Knauber, Telefon: 0631 3503666, E-Mail:<br />

Neubau.Tierheim-Kaiserslautern@t-online.de<br />

Medizinische Hilfe für peruanische Kinder<br />

| OBEN | Ob afrikanisch oder asiatisch – alle freuen sich auf das gemeinsame Essen.<br />

Ein Mal im Monat duftet es in der Küche des Mehrgenerationenhauses<br />

(MGH) in Kaiserslautern nach exotischen Gewürzen. Denn bei den<br />

internationalen Kochabenden im MGH bereitet jedes Mal eine<br />

Mitbürgerin aus einem anderen Land ein schmackhaftes, für ihre<br />

Heimat typisches Gericht zu. Die Gäste, die ebenfalls alle aus verschiedenen<br />

Nationen kommen, dürfen ihr dabei über die Schulter schauen.<br />

Beim anschließenden gemeinsamen Essen lernen sich alle besser kennen.<br />

Es wird erzählt und gelacht, und natürlich werden auch Rezepte<br />

getauscht. Was kann genüsslicher sein, als sich über die Kochkultur mit<br />

der Lebensart und den Gepfl ogenheiten eines fremden Landes vertraut<br />

zu machen? „Bei den Kochabenden wird deutlich, dass ausländische<br />

Mitbürger dazu beitragen, unser Land ein Stück lebenswerter und vielseitiger<br />

zu machen“, erzählt Petra Neumahr, Leiterin des MGH, „das<br />

Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass gelebte Toleranz, Verständnis<br />

und ein friedvolles Miteinander funktionieren können.“<br />

www.mgh-kl.de/int_kueche.htm<br />

Felicitas Lauer. Sie haben Lust, andere Menschen mit einem leckeren Essen aus<br />

| OBEN | Kinder stark machen<br />

Ihrer Heimat zu erfreuen? Dann schauen Sie doch einfach bei<br />

Mehr Informationen über das Projekt in Peru und über nächste für ein gesundes Leben<br />

einem der Kochabende des MGH vorbei oder kontaktieren Sie Petra<br />

Konzerttermine erteilt Felicitas Lauer, E-Mail: felicitas_lauer@yahoo.de<br />

www.sonnenkinder-peru.de.vu<br />

Neumahr, Telefon: 06313 71490, E-Mail: petra.neumahr@mgh-kl.de<br />

Bildnachweis: Tierschutzverein Kaiserslautern und Umgebung e.V., istock, Petra Neumahr<br />

KAISERSLAUTERN KAISERSLAUTERN<br />

Kochen und einander<br />

kennenlernen<br />

Die Welt trifft sich im<br />

Weltenbummlercafé<br />

Ein Mal im Monat finden sich Migranten und Globetrotter im<br />

Mehrgenerationenhaus – Haus der Familie in Kaiserslautern ein, um<br />

Geschichten aus fernen Ländern zu erzählen und zu lauschen. Die<br />

Veranstaltungsreihe, die den romantischen Namen Weltenbummlercafé<br />

trägt, läuft bereits seit 3 Jahren und wird von den Besuchern sehr gut<br />

angenommen. Deutsche und ausländische Mitbürger aller Altersgruppen<br />

kommen zusammen, um sich über das gemeinsame Interesse an fremden<br />

Ländern näher kennenzulernen. Es wird über den letzten Urlaub<br />

gesprochen, über Heimat oder über zukünftige und vergangene<br />

Auslandsaufenthalte und das, was davon in Erinnerung geblieben<br />

ist. Mehr als 25 Länder wurden bereits vorgestellt. „Wir wollen das<br />

Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft fördern und sie<br />

motivieren, sich ihrerseits für gesellschaftliche Integration einzusetzen“,<br />

erklärt Petra Neumahr vom Mehrgenerationenhaus. Mittlerweile<br />

engagieren sich einige deutsche Gäste nun ehrenamtlich im Bereich<br />

Sprachförderung, einige Migranten gestalten internationale Kochabende.<br />

www.mgh-kl.de/wbc.htm<br />

Das Mehrgenerationenhaus Kaiserslautern sucht Referenten<br />

aus fremden Ländern, die je einen der Abende im WBC gestalten<br />

wollen. Kontakt: Petra Neumahr, Telefon: 06313 71490, E-Mail:<br />

petra.neumahr@mgh-kl.de<br />

| OBEN | Das Weltenbummlercafé ist bei Groß und Klein sehr beliebt.<br />

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LANDKREIS KAISERSLAUTERN<br />

Hausbesuche gegen die Isolation<br />

Unter dem Motto „Mehr Gemeinsamkeit, weniger Einsamkeit“ ist<br />

der Ehrenamtliche Besuchsdienst seit über zehn Jahren im Landkreis<br />

Kaiserslautern unterwegs. Die darin organisierten Aktiven versuchen,<br />

Lücken menschlicher Versorgung zu schließen. Viele ältere, kranke, alleinstehende<br />

oder sozial isolierte Mitbürgerinnen und Mitbürger werden<br />

| OBEN | Mit Herz dabei: Die Ehrenamtlichen stellen ihre Arbeit am Projektstand vor.<br />

HÜTSCHENHAUSEN<br />

Naturschutz ohne Grenzen<br />

Seit 1994 pfl egt Hütschenhausen eine Partnerschaft<br />

mit der französischen Stadt Précy sur Oise.<br />

Um ihre Freundschaft immer wieder zu erneuern,<br />

organisieren die beiden Gemeinden regelmäßig<br />

gemeinnützige Projekte. So wie kürzlich,<br />

als eine Gruppe Jugendlicher aus Frankreich mit<br />

Gleichaltrigen aus Hütschenhausen eine Wand<br />

für bedrohte Tierarten errichtet haben. Diese<br />

dienen beispielsweise Wildbienen und anderen<br />

nützlichen Insekten als Nistplatz. Die jungen<br />

Leute sammelten Materialen, bauten sie in der<br />

Wand ein und stellten Infotafeln auf. Diese sollen<br />

auf die bedrohten Tierarten aufmerksam machen<br />

und das Bewusstsein dafür wecken, dass man<br />

auch mit kleinen Schritten die Artenvielfalt und<br />

Mehr Informationen zu den Projekten des<br />

Partnerschaftsvereins Hütschenhausen e. V.<br />

über Eliane Berg, Telefon: 06371 62974, E-Mail:<br />

elianeberg@web.de<br />

das ökologische Gleichgewicht der Natur unterstützen<br />

kann. Beim diesjährigen Gegenbesuch in<br />

Précy sur Oise wird diese Aktion nochmals durchgeführt.<br />

Schulen und Vereine konnten sich an dem<br />

Projekt beteiligen. „Wir möchten Jugendliche für<br />

eine sinnvolle Freizeitgestaltung motivieren,<br />

sodass sie Umwelt- und Naturschutz als selbst-<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

durch Angehörige oder medizinische Pfl egedienste zwar gut versorgt,<br />

dennoch fehlt den Pfl egern oft die Zeit, sich den Bedürftigen über die<br />

notwendigen Maßnahmen hinaus zu widmen. Die ehrenamtlichen Helfer<br />

des Besuchsdiensts unterhalten sich mit den Menschen, hören zu, sind<br />

einfach da. „Durch unsere Besuche möchten wir wenigstens kurzzeitig etwas<br />

Abwechslung in ihren tristen Alltag bringen und vielleicht ein Stück<br />

weit dazu beitragen, dass ältere Menschen so lange wie irgend möglich in<br />

ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben können“, sagt Jutta Spies,<br />

Leiterin des Projekts. Zudem werden Angehörige, die einen pfl egebedürftigen<br />

Menschen rund um die Uhr betreuen, aufgrund dieser Belastung oft<br />

selbst krank. Sie zu entlasten ist ein weiteres Anliegen des Ehrenamtlichen<br />

Besuchsdiensts.<br />

www.kaiserslautern-kreis.de/aemter/jugend-und-soziales/<br />

leitstelle-aelterwerden/190/besuchsdienst-fuer-senioren.html<br />

Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren und andere mit ihrem Besuch<br />

erfreuen? Oder fühlen Sie sich selbst einsam und wünschen sich Besuch?<br />

Kontaktieren Sie Jutta Spies, Telefon: 06317 105353, E-Mail: jutta.spies@<br />

kaiserslautern-kreis.de<br />

verständlich ansehen“, erklärt Eliane Berg vom<br />

Partnerschaftsverein Hütschenhausen e. V., „außerdem<br />

festigen wir so unsere Freundschaft mit<br />

unseren französischen Nachbarn“.<br />

www.partnerschaftsverein.de<br />

| OBEN | Bei dem Projekt entstanden neue Nistplätze für Wildbienen und bedrohte Insekten.<br />

Bildnachweis: Mechthild Lehr, Ernst Berg, Jutta Spies, Margit Obländer-Zech<br />

KUSEL<br />

Arbeiten an einer fairen Welt<br />

Viele Verbraucher beklagen sich, wenn der Preis für Kleidung oder Bananen<br />

mal um ein paar Cent steigt. Dabei werden diese und andere Waren hierzulande<br />

sowieso schon zu einem Spottpreis angeboten. Was viele nicht<br />

wissen: Damit wir im Wohlstand leben können, werden anderswo auf<br />

der Welt die Menschen, die diese Waren produzieren, ausgebeutet. Sie<br />

bekommen wenig Lohn, arbeiten unter schlechten und zum Teil gefährlichen<br />

Bedingungen. Häufi g müssen schon kleine Kinder arbeiten. Auch die<br />

Umwelt leidet, denn billig produzieren heißt, oft auch die Umwelt zerstörende<br />

Pestizide einsetzen. Seit nunmehr zehn Jahren leistet die „AG Fairer<br />

Handel“ im Landkreis Kusel Aufklärungsarbeit: Die Mitglieder organisieren<br />

Ausstellungen und Vorträge sowie Info-und Verkaufsstände, etwa beim<br />

Hoff est eines Biobauern, auf dem Wochen- oder Weihnachtsmarkt oder<br />

bei kirchlichen Veranstaltungen. „Wir wollen zeigen, dass jeder einzelne<br />

| OBEN | Die „AG Fairer Handel“ will die Menschen in der Region wachrütteln.<br />

Nähere Informationen über das Projekt der AG Fairer Handel erteilt<br />

Mechthild Lehr, E-Mail: mechthild.lehr@gmx.de<br />

Konsument durch den Kauf fair gehandelter Produkte die Welt verändern<br />

kann“, so Mechthild Lehr von der „AG Fairer Handel“. Das Engagement der<br />

Gruppe trägt bereits Früchte: In der Cafeteria des Krankenhauses und im<br />

Rathaus wird mittlerweile fair gehandelter Kaff ee ausgeschenkt. Zudem<br />

haben mehrere Geschäfte fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment aufgenommen.<br />

OTTERBERG<br />

Bildung mit Kopf,<br />

Herz und Hand<br />

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Pfalz mit Sitz<br />

in Otterberg sieht seine Aufgabe darin, seine jungen Mitglieder<br />

für ökologische, ökonomische und soziale Th emen und Probleme<br />

zu sensibilisieren und sie zu ehrenamtlichem Engagement zu<br />

motivieren. Je nach Interesse können sie sich in verschiedene<br />

gemeinnützige Projekte einbringen. In Kooperation mit dem<br />

Forstamt pfl anzen sie zum Beispiel Bäume oder unterstützen<br />

eine Wiederauff orstungsaktion in Ruanda. Einige von ihnen<br />

absolvierten auch schon ein Volontariat in Costa Rica, wo sie<br />

beispielsweise bei der Einrichtung eines interaktiven Lernraums<br />

für Englisch und Musik in der dortigen Kindertagesstätte halfen.<br />

Ökonomisches Denken ist auch bei diesem Bildungsprojekt<br />

gefragt: Jede Gruppe erhält 100 Euro sowie Informationen<br />

über die sozialen Missstände in Costa Rica. Nun sollen sich die<br />

Jugendlichen überlegen, wie sie das Geld kreativ vermehren<br />

können. Der Erlös geht entweder an interne Projekte oder an<br />

das Partnerprojekt in Costa Rica. Besonders stolz ist Margit<br />

Obländer-Zech vom CVJM auf ihre jungen Projektgruppenleiter:<br />

„Sie sind mit Kopf, Herz und Hand dabei“, erzählt sie, „deshalb<br />

ist es uns sehr wichtig, ihnen eine gute Ausbildung mitzugeben“.<br />

www.cvjm-pfalz.de<br />

| LINKS | Starkes Team: Bäume pflanzen<br />

als Auftakt zum „Internationalen Jahr<br />

der Wälder“.<br />

www.protestantische-kirche-kusel.de<br />

Wer den CVJM Pfalz unterstützen möchte, kontaktiert bitte Margit<br />

Obländer-Zech, Telefon: 06301 733085, E-Mail: margit.ozech@gmx.de<br />

alverde 02/2012<br />

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