Dieburgund im Odenwald
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Februar 2012<br />
Hannes<br />
Jaenicke<br />
Aktiv für den<br />
Umweltschutz<br />
Die besten<br />
Zukunftsprojekte in<br />
Dieburg und <strong>im</strong><br />
<strong>Odenwald</strong>
alverde 02/2012<br />
40<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
RHEINHEIM-SPACHBÜCKEN BROMBACHTAL<br />
Reinhe<strong>im</strong>er Schule sagt Nein zu Gewalt Vorreiter für Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />
BAD KÖNIG<br />
In Reinhe<strong>im</strong> glaubt man nicht an das Märchen<br />
von der heilen Welt, sondern setzt sich lieber<br />
aktiv mit der Realität auseinander. Das Projekt<br />
„Stark aber fair“ integriert Konfl ikttraining und<br />
Selbstbehauptung in den Schulalltag – selbst in<br />
den der Drittklässler. „In zunehmendem Maße<br />
erschreckten uns Berichte über gewalttätige<br />
Jugendliche. Daher haben wir <strong>im</strong> Sommer<br />
2004 beschlossen, solchen Tendenzen schon<br />
<strong>im</strong> Grundschulalter entgegenzuwirken und<br />
wollen als Elternschaft und Lehrerkollegium<br />
diesen Entwicklungen gezielt begegnen.“ erklärt<br />
Dietmar Sauerwein, Schulleiter der Dils-<br />
Häuser aus Bambus und Stroh<br />
| OBEN | Bambus als Baumaterial – das Ergebnis<br />
kann sich sehen lassen.<br />
| LINKS | Herausforderungen stärken das<br />
Selbstbewusstsein der Schüler.<br />
bachschule Reinhe<strong>im</strong>-Spachbrücken. Dazu<br />
schlossen sie sich mit dem Ober-Ramstädter<br />
Kooperationspartner „Stark aber fair“ zusammen<br />
und führen jährlich in den dritten Klassen<br />
sechs bis acht Unterrichtseinheiten durch, um<br />
die soziale Kompetenz der Schüler zu fördern<br />
und das Gruppengefühl zu stärken. Durch das<br />
Fördergeld der „Ideen Initiative Zukunft“ ist es<br />
auch weiterhin möglich, das Projekt durchzuführen.<br />
So können Lehrer die Kinder frühzeitig<br />
für Lösungen von alltäglichen Problemen und<br />
Konfl iktsituationen ohne Gewalt sensibilisieren.<br />
Wenn Sie mehr über das Projekt „Stark aber fair“ erfahren möchten, wenden Sie sich an die Dilsbachschule<br />
Reinhe<strong>im</strong>-Spachbrücken, Telefon: 06162 3846.<br />
Wer hätte es gedacht? Der Bau von Gebäuden<br />
verschlingt einen Großteil des Gesamtenergie-<br />
und Ressourcenverbrauchs. Aufgrund der<br />
<strong>im</strong>mer knapper werdenden Rohstoff e ist die<br />
Verwendung von ressourcenschonenden Baumaterialien<br />
eine unabdingbare Notwendigkeit.<br />
Susanne Körner und Tilman Schäberle aus Bad<br />
König beherzigen das und entwickeln Häuser,<br />
die in erster Linie mit nachwachsenden, ökologischen<br />
und recyclebaren Rohstoff en errichtet<br />
werden. 2006 baute das Architektenpaar<br />
das erste Gebäude in Deutschland, in dem<br />
Bambus als Tragkonstruktion verwendet worden<br />
ist. Zudem weist ihr Gebäude eine innovative<br />
und hochdämmende Außenwand auf:<br />
einfache Strohballen vom Acker. Das schnelle<br />
www.dilsbachschule.de<br />
Nachwachsen und das einfache Recycling machen<br />
diese Materialien für nachhaltiges Bauen<br />
so interessant. Susanne Körner: „Unsere Idee ist<br />
es, Gebäude aus Bambus und Strohballen zu opt<strong>im</strong>ieren<br />
und auch Bambussorten einzusetzen,<br />
die in Europa wachsen. Dann könnte sich jeder<br />
interessierte Bauherr sein eigenes Haus regelrecht<br />
selbst anpfl anzen.“ Die Ergebnisse können<br />
sich sehen lassen. Nicht nur der Nachhaltigkeit<br />
wegen, sondern weil die Architekten es verstehen,<br />
die verwendeten Materialien in einem eleganten<br />
Design zu präsentieren.<br />
www.shaktihaus.de<br />
Mehr Wissenswertes über ungewöhnliche ökologische Baustoffe verraten Ihnen die Architekten Susanne<br />
Körner und Tilman Schäberle, Telefon: 06063 9517588, E-Mail: info@shaktihaus.de<br />
Bildnachweis: Susanne Körner, Heike-Christiane Neder, Francesca Schmeller, Vera Zuehlke<br />
Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden auf Hof Herrenberg bei<br />
Brombachtal groß geschrieben. „Wir wollen unsere ökologischen Ideen<br />
in die Praxis umsetzen und uns aktiv daran beteiligen, dass sich mehr<br />
Verantwortungsbewusstsein für zukünftige Generationen entwickelt“,<br />
beschreibt Heike-Christiane Neder, die Leiterin des Seminarzentrums,<br />
dessen Ausrichtung. Veranstaltungen zu Umweltthemen, Meditation,<br />
Yoga und Kunst sind auf Hof Herrenberg nicht alles. Ganzheitliche<br />
Konzepte werden in allen Lebensbereichen vorgelebt und in der Breite<br />
vermittelt – ob es um die Versorgung durch regionale und saisonale<br />
Lebensmittel, die Verwendung von Grünstrom aus regenerativen Energien<br />
oder die Errichtung eines ökologischen Feuchtbiotops geht. Ihr Wissen<br />
geben Heike-Christiane Neder und ihr ehrenamtliches Team gern weiter.<br />
Mehr noch: Sie begeistern andere Menschen für einen umweltbewussten<br />
Lebensstil und zeigen, dass sich neue Wege auch mit geringen fi nanziellen<br />
Mitteln verwirklichen lassen.<br />
Der auf dem Hof Herrenberg bei Brombachtal angesiedelte landwirtschaftliche Betrieb mit Pferdehaltung<br />
bietet Interessierten die Möglichkeit, ein freiwilliges ökologisches Jahr zu absolvieren. Nähere<br />
Informationen gibt es be<strong>im</strong> Reitverein Hof Herrenberg - Brombachtal e. V., Telefon: 06063 579933.<br />
BROMBACHTAL<br />
Junges Gemüse in Brombachtal<br />
Die Erde spüren, Samen säen und den Pfl anzen be<strong>im</strong> Wachsen zusehen<br />
– das erleben Jugendliche <strong>im</strong> Rahmen des internationalen Projekts<br />
„GrowIn“. Seine deutsche Sektion organisiert in Brombachtal regelmäßig<br />
Seminare, in denen junge Erwachsene in lockerer Atomsphäre das Knowhow<br />
des Gemüseanbaus an Gleichaltrige weitergeben. Die Erfahrung<br />
des autonomen Anbaus von Gemüse macht die Vorgänge in der Natur<br />
| OBEN | Auf Hof Herrenberg wird das Engagement für nachhaltige<br />
Projekte groß geschrieben.<br />
nachvollziehbar und stärkt das Verantwortungsgefühl für die Umwelt.<br />
Mit dem dm-Fördergeld wurde der Grundstein für den weiteren Ausbau<br />
des Projekts gelegt. „Damit konnten wir unser GrowIn-Treff en und einen<br />
Teil der Öff entlichkeitsarbeit fi nanzieren“, erklärt Johanna Oswald. Der<br />
Seminarleiterin ist neben dem neuen ökologischen Bewusstsein auch der<br />
Kontakt mit den weltweit agierenden Einzelprojekten wichtig. So waren<br />
zum Beispiel am Earthday 2010 sehr viele Jugendliche aus Europa, Asien<br />
und Afrika über das Internet miteinander verbunden, um gemeinsam<br />
unter Anleitung eines Gärtners „Samen der Veränderung“ zu säen. Das<br />
sind nachhaltige Online-Trainings, die die Welt ein Stück näher zusammenwachsen<br />
lassen.<br />
| LINKS | Rein in die Kartoffeln – selbst<br />
gezogenes Gemüse findet viele Freunde.<br />
www.hof-herrenberg.de<br />
www.ayudh.eu/growin/<br />
Wenn Sie Fragen zu aktuellen Terminen haben, über die E-Mail info@<br />
ayudh.eu erfahren Sie mehr.<br />
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WERSAU DIEBURG<br />
Kleine Dorfschule mit<br />
großen Zielen<br />
| OBEN | In der Dorfschule Wersau wird individuelles Lernen großgeschrieben.<br />
Das individuelle Lernen <strong>im</strong> Mikrokosmos einer kleinen Dorfschule<br />
fi ndet in Wersau nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit statt. Die<br />
Wirtschaftlichkeit sieht die Schulleiterin Christine Hartmann durch<br />
die kleinen Lerngruppen verwirklicht. Hier werden die Kinder individuell<br />
betreut, je nach persönlichen Anlagen gefordert oder gefördert<br />
und opt<strong>im</strong>al auf den Besuch weiterführender Schulen vorbereitet. „Die<br />
Durchlässigkeit in den Klassen, das vielseitige Angebot der Schule und<br />
der jahrgangsübergreifende Unterricht ermöglicht es den Kindern,<br />
sich für unterschiedliche Dinge zu interessieren und diese auch verwirklichen<br />
zu können“, sagt Christine Hartmann. Die ökologische<br />
Versorgung und die Gesundheitsförderung ist gewährleistet durch die<br />
Zusammenarbeit mit ortsansässigen Landwirten. Außerdem lernen die<br />
Schüler bei jahreszeitlichen Wanderungen und Ausfl ügen <strong>im</strong> <strong>Odenwald</strong><br />
die Natur kennen. Sozial-kulturelle Nachhaltigkeit wird durch den<br />
Kontakt zu anderen Schulen und in externen Unterrichtseinheiten über<br />
Konfl iktbewältigung zum Th ema gemacht. Auf diese Weise verbindet<br />
die zukunftsorientierte Schule die Aspekte Sozialkompetenz, emotionale<br />
Bildung und moderne Lernkultur miteinander.<br />
www.schulserver.hessen.de/brensbach/gs-wersau/pages/index.html<br />
Das außergewöhnliche Angebot der Dorfschule umfasst unter anderem<br />
auch Yoga, digitale Fotografie und eine Forscherwerkstatt. Mehr<br />
Auskünfte unter Telefon: 06161 1265<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
Clevere Energie<br />
kommt aus Dieburg<br />
Der Geistesblitz kam Karl-Heinz Rosenkranz <strong>im</strong> Schwarzwald-Urlaub:<br />
„Auf jedem zweiten Hausdach sind uns Photovoltaikanlagen aufgefallen,<br />
die sich aufgrund der dunklen Farbe in der Sonne aufheizen.“<br />
Und die Idee für seine neu entwickelten Solarwärmestromkollektoren<br />
war geboren. Eine Mehrfachglasscheibe <strong>im</strong> selben Format wie das<br />
Photovoltaikmodul, die mit einer transparenten, solaren Flüssigkeit<br />
zwischen den Glasscheiben befüllt ist, n<strong>im</strong>mt die absorbierte Wärme<br />
auf. Sie lässt die solare Energie zur Stromgewinnung oder Erhitzung<br />
von Wasser durch. Und damit hat Karl-Heinz Rosenkranz die weltweite<br />
Produktion von ökologischem Strom um eine Komponente bereichert.<br />
Im Innovationszentrums Dieburg hat diese Idee für nachhaltigen Erfolg<br />
gesorgt. Dort setzt man auf die Vernetzung von Ideenfi ndern und die<br />
Kombination ihrer ökologisch wertvollen Errungenschaften. „Ein<br />
Mensch ist sinnbildlich wie ein Sandkorn, und wenn viele Sandkörner<br />
zusammenkommen und sie sich verbinden, wachsen Berge <strong>im</strong> besten<br />
Fall bis in den H<strong>im</strong>mel“, so die Philosophie von Karl-Heinz Rosenkranz.<br />
www.innovationszentrum-dieburg.de<br />
Das Innovationszentrum Dieburg entwirft Prototypen, die unter<br />
den verschiedensten Anforderungsbedingungen analysiert werden.<br />
Aus den gewonnenen Daten wird der Wert erkennbar und ermutigt<br />
zur weiteren Nachahmung und Umsetzung. Weitere Informationen<br />
per E-Mail: info@ideenschatz.de<br />
| OBEN | Das Innovationszentrum Dieburg stellt sich vor.<br />
Bildnachweis: Patrick Eckert, Torsten Hormel, Karl-Heinz Rosenkranz, Anna Zaaki<br />
MÜNSTER BEI DIEBURG<br />
Südhessen unterstützt Ghana<br />
| OBEN | N<strong>im</strong>a e. V. unterstützt Projekte in Ghana, für die sich auch Freiwillige vor Ort<br />
engagieren.<br />
Nähere Auskunft gibt die Vorsitzende Anna Zaaki, Telefon: 06071<br />
33392, E-Mail: info@n<strong>im</strong>a-ev.de. Jeder kann spenden – Kto.-Nr. 7 430 370,<br />
Vereinigte Volksbank Maingau eG, BLZ 505 614 15<br />
REICHELSHEIM<br />
Politik beginnt vor der eigenen Haustür – oder auf<br />
dem Schulweg. Wie wichtig die politische Bildung<br />
sowie die Urteils- und Handlungsfähigkeit<br />
sind, das hat ein Oberstufenprojekt der Georg-<br />
August-Zinn-Schule Reichelshe<strong>im</strong> an einem<br />
ganz konkreten Beispiel deutlich gemacht: Das<br />
alte Schulbad soll vor der Schließung gerettet<br />
und nach ökologischen Gesichtspunkten saniert<br />
werden. Lehrer Patrick Eckert machte seine<br />
Schüler zunächst mit den Grundlagen der<br />
nachhaltigen Sanierung und den Mechanismen<br />
der Öff entlichkeitsarbeit vertraut – und arbeitete<br />
eng mit den Stadt- und Ländervertretungen<br />
zusammen. „Da die Finanzierung seitens des<br />
kommunalen Trägers schwierig war, suchten<br />
die Schüler nach Sponsoren“, sagt der Pädagoge<br />
Hilfe zur Selbsthilfe – so lautet der Grundsatz des Vereins N<strong>im</strong>a e. V. aus<br />
Münster bei Dieburg. „Da die junge Generation der Welt unsere Hoff nung<br />
und unsere Zukunft ist, unterstützen wir hilfsbedürftige Kinder und<br />
Jugendliche in Ghana auf ihrem Lebensweg – unabhängig von Herkunft<br />
oder Religion“, sagt die Vorstandsvorsitzende Anna Zaaki. Zusammen mit<br />
ihrem Mann hat sie aus der Privatinitiative für Projekte in Afrika den Verein<br />
N<strong>im</strong>a gemacht. Das war 2006. Die Zaakis reisen seitdem mehrmals <strong>im</strong> Jahr<br />
nach Ghana, um die Hilfsprojekte und die freiwilligen Helfer aus Deutschland<br />
persönlich zu betreuen und deren Einsätze zu koordinieren. Dazu gehören<br />
die Arbeit in einer Kindertagesstätte, einem Waisen- und Straßenkinderhaus<br />
und ein Stipendienprogramm, das Jugendlichen eine berufl iche Ausbildung<br />
und einen gelungenen Start ins Berufsleben ermöglicht. Spenden sammelt<br />
das Projekt unter anderem bei dem einmal <strong>im</strong> Jahr stattfi ndenden Ghana-<br />
Hilfe-Tag in Münster bei Dieburg. Die Besucher erhalten Einblick in den für<br />
sie unbekannten Kulturkreis, ihnen werden landestypische Speisen serviert<br />
und Kunsthandwerk, Afro-Reggae-Partys und Workshops in afrikanischem<br />
Tanz geboten.<br />
Schüler retten Reichelshe<strong>im</strong>er Hallenbad<br />
| OBEN | Das alte Schulbad soll nach Kriterien der<br />
Nachhaltigkeit saniert werden.<br />
www.n<strong>im</strong>a-ev.de<br />
und ist sichtbar stolz auf das Engagement seiner<br />
Klasse. Ganz <strong>im</strong> Sinne des Projektnamens GAZ,<br />
der für Gemeinsam ans Ziel steht, sammelten<br />
die Jugendlichen nicht nur zahlreiche Spenden,<br />
sondern erhielten auch für ihre gelungene<br />
Umsetzung die Auszeichnung der dm-Kunden<br />
be<strong>im</strong> Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft“.<br />
Dank des Fördergeldes wurde der entscheidende<br />
Schritt für die Erhaltung und nachhaltige<br />
Erneuerung des lokalen Hallenbads getan.<br />
www.gaz-reichelshe<strong>im</strong>.de/html/<br />
kl<strong>im</strong>acharta_gaz_2010.html<br />
Jede Unterstützung zählt. Weitere Auskünfte gibt die Georg-August-Zinn-Schule Reichelshe<strong>im</strong>,<br />
Telefon: 06164 51680, E-Mail: info@gaz-reichelshe<strong>im</strong>.de<br />
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ERBACH<br />
Stiftung für fröhliche Kinder<br />
| OBEN | Die Stiftung „Fröhliches Kind“ verfügt über ein eigenes Austellungskonzept.<br />
Sie können die Heinz Müller Stiftung „Fröhliches Kind“ auf vielfältige<br />
Weise unterstützen. Darüber informiert Sie: Heinz Müller, Telefon: 0151<br />
24090006, E-Mail: info@heinzmuellerstiftung.de<br />
GROSS-UMSTADT<br />
Nein, naturwissenschaftlich und technisch<br />
interessierte Schüler der Max-Planck-Schule<br />
in Groß-Umstadt müssen nicht zum Tüfteln<br />
in den Keller gehen. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
(AG) Zukunftstechnologie bietet ihnen den<br />
geeigneten Raum, um vielversprechende<br />
Lösungsansätze für aktuelle Energie- und<br />
Umweltprobleme zu fi nden. AG-Mitglied Bastian<br />
Dörig freut sich über die erfolgreiche Umsetzung<br />
der Schul-Projekte: „Zuletzt haben wir ein mit<br />
einer Brennstoff zelle ausgerüstetes Modellauto<br />
entwickelt, das mit reinem Wasserstoff angetrieben<br />
wird.“ Wir, das ist ein fünfköpfi ges<br />
Team, das sich sowohl um die Konzeption als<br />
auch um den Bau und die Tests des Autos küm-<br />
mert. Bis auf 15 Stundenkilometer hat es das<br />
H 2 O-Auto der Nachwuchswissenschaftler bereits<br />
gebracht. Der große Vorteil der Technologie<br />
ist die Möglichkeit, Strom aus der Reaktion von<br />
Wasserstoff mit Sauerstoff zu gewinnen und<br />
diesen direkt zum Antrieb eines Elektromotors<br />
zu nutzen. Eine saubere Lösung, denn als<br />
Abfallprodukt entsteht hier nur Wasser und<br />
kein schädliches Kohlenstoff dioxid wie be<strong>im</strong><br />
Benzinmotor. So ist aus einer Zukunftsidee ganz<br />
schnell Realität geworden – wenn auch vorerst<br />
nur <strong>im</strong> Kleinen.<br />
Aktuell widmet sich die AG Zukunftstechnologie der Entwicklung eines solarbetriebenen MP3-Players.<br />
Wer die Schüler unterstützen will, wendet sich an Alexander Best, Lehrer an der Max-Planck-Schule,<br />
Telefon: 06078 93930, E-Mail: AG-ZT@best-mps.de<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
Heinz Müller hat ein wichtiges Anliegen: Er möchte ein kinder- und<br />
jugendfreundlicheres Deutschland erschaff en. Dazu gehört für ihn neben<br />
mehr Spiel- und Freiraum für die Kleinen auch die Stärkung ihrer<br />
Persönlichkeiten. „Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen<br />
und sich mit Eigeninitiative einzumischen, das macht einen gefestigten<br />
Charakter aus“, sagt Heinz Müller. „Dazu benötigen Kinder und<br />
Jugendliche Initiativen und Projekte, die ihnen Eigenaktivitäten ermöglichen<br />
und die ihre Dialog- und Entscheidungsfähigkeit sowie ihre<br />
Handlungskompetenzen fördern.“ Um Kindern genau das zu bieten, hat<br />
er die gemeinnützige Treuhandstiftung „Fröhliches Kind“ gegründet. Die<br />
Kinder können sich hier an Präventivprojekten und Aufklärungskampagnen<br />
beteiligen, um gemeinsam gegen Gewalt, Rassismus, Vandalismus,<br />
Kr<strong>im</strong>inalität und Integrationsprobleme anzugehen. Aber auch Aktionen<br />
zur Schaff ung und zur Verbesserung von Kinderspielplätzen, Sport- und<br />
Freizeitanlagen sowie der Natur- und Umweltschutz stehen auf der Agenda<br />
der Stiftung. Langfristig soll deren Engagement über deutsche Grenzen<br />
hinausgehen, denn sogar in Nepal wird das Angebot an Jugendprojekten<br />
ausgebaut.<br />
Schüler bauen H 2 O-Auto in Groß-Umstadt<br />
www.heinzmuellerstiftung.de<br />
| OBEN | Das H O-Auto läuft mit zwölf Litern Wasserstoff<br />
2<br />
16 Minuten lang.<br />
www.best-mps.de/hy-tech-challenge<br />
Bildnachweis: Bastian Dörig, Tom Hicking, Heinz und Ludmila Müller • mauritius <strong>im</strong>ages/Zen Shui (S. 45)<br />
GROSS-ZIMMERN<br />
Was für ein Zirkus<br />
Was kommt dabei heraus, wenn ein Zirkus und eine Kinder- und<br />
Jugendförderung in Groß-Z<strong>im</strong>mern aufeinandertreff en? Ein ambitioniertes<br />
Projekt, das sich Kinder-Mit-Mach-Zirkus nennt. Eine Woche lang<br />
werden die Kinder von den Artisten des Familienzirkus Baldini unterrichtet<br />
und verwandeln sich in kleine Seiltänzer, Dompteure, Feuerspucker<br />
und Zauberer. Für die Aktion, die vor sechs Jahren in Groß-Z<strong>im</strong>mern<br />
ihren Anfang nahm, haben sich inzwischen Gemeinden und Schulen in<br />
ganz Deutschland begeistert. Je nach Spielort kommen 50 bis 250 Kinder<br />
zusammen, wenn die Baldinis <strong>im</strong> Ort sind. Zirkusdirektor Tom Hicking<br />
behält den Überblick und ist zufrieden mit der Resonanz der jungen<br />
Artisten: „Die Kinder erleben das Projekt und sich selbst in authentischer<br />
Kulisse. Sie müssen alle an einem Strang ziehen, sonst gelingt die Gala<br />
am Ende der Woche nicht.“ Eine gute Möglichkeit, um soziale Kompetenz,<br />
Selbstvertrauen und Teamfähigkeit zu erlernen. Auch körperliche Grenzen<br />
lernen die kleinen Akrobaten neu auszuloten. Und nach einer gelungenen<br />
Vorstellung ernten die Zirkus-Kinder tosenden Applaus – dafür, dass sie<br />
in der Manege gestanden haben.<br />
| LINKS | Die Kinder sind vom<br />
Zirkusleben begeistert.<br />
Manege frei – für die Kinder aus Groß-Z<strong>im</strong>mern, die mit dem Zirkus Baldini<br />
gemeinsame Sache machen. Aktuelle Termine und Aktionen finden Sie <strong>im</strong><br />
Internet unter www.zirkus-baldini.de in der Rubrik „Kinderzirkusprojekte“.<br />
Mehr Wohnkomfort durch frische Luft<br />
Bewusstes Lüften sorgt für ein angenehmes Raumkl<strong>im</strong>a und geringere Heizkosten<br />
| OBEN | Räume wärmen sich nach dem Stoßlüften schnell wieder auf.<br />
Vier Personen geben pro Tag etwa zwölf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf<br />
an die Umgebungsluft ab. Wenn die relative Luftfeuchtigkeit in einem Wohnraum<br />
auf über 70 Prozent ansteigt, begünstigt dies die Bildung von Sch<strong>im</strong>mel. Nur wenn<br />
die Bewohner durch regelmäßiges Lüften die entstandene Feuchtigkeit hinauslassen,<br />
wirken sie dem entgegen.<br />
Wer mindesten zwei- bis dre<strong>im</strong>al täglich lüftet, trägt zu einem guten Raumkl<strong>im</strong>a<br />
bei. Die eff ektivste Methode, um die Luft schnell auszutauschen, ist ein Lüften<br />
mit Durchzug. Dazu macht man gegenüberliegende Fenster für etwa 10 bis<br />
15 Minuten weit auf. In der Heizperiode <strong>im</strong> Winter verbraucht das kurzzeitige<br />
Stoßlüften weniger Energie als das Lüften mit kontinuierlich gekippten<br />
Fenstern. Denn nur die feuchtwarme Luft entweicht. Die in den Wänden und<br />
Einrichtungsgegenständen gespeicherte Wärme bleibt bestehen und sorgt dafür,<br />
dass sich die frische Luft schnell erwärmt. Das ist wichtig, da Luft bei unter 14<br />
bis 16 Grad Celsius weniger Feuchtigkeit aufn<strong>im</strong>mt und sie diese als Kondensat<br />
abgibt. Auch für Bad und Küche gibt es einen Rat: Be<strong>im</strong> Duschen oder Kochen<br />
hält man die entsprechenden Räume geschlossen, damit die Feuchtigkeit nicht<br />
in andere Z<strong>im</strong>mer gelangt. Die entstandene Feuchte verschwindet aus Bad und<br />
Küche am besten, wenn für etwa fünf Minuten mit geschlossener Tür und weit<br />
geöff netem Fenster gelüftet wird.<br />
alverde 02/2012<br />
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