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Westlichen Oberfranken

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Februar 2012<br />

Peter<br />

Maffay<br />

Eine starke<br />

Stimme für Kinder<br />

Die besten<br />

Zukunftsprojekte im<br />

<strong>Westlichen</strong><br />

<strong>Oberfranken</strong>


alverde 02/2012<br />

40<br />

BAMBERG<br />

Jugendliche für Nachhaltigkeit sensibilisieren<br />

Nur wenn alle mitmachen, wird die Zukunft<br />

schön. Nach diesem Motto arbeitet „NEFA“,<br />

das Projekt „Nachhaltige Entwicklung für alle“<br />

in Bamberg. Es will möglichst viele Jugendliche<br />

für ein sozial, ökologisch und ökonomisch verträgliches<br />

Leben sensibilisieren. Um das zu erreichen,<br />

setzt der Trägerverein Change – Chancen.<br />

Nachhaltig.Gestalten e. V. auf Multiplikatoren.<br />

Umweltschutz, nachhaltige Energieproduktion, klimaneutrales Heizen –<br />

wie kann man Kindern diese wichtigen Zukunftsaufgaben erklären? Das<br />

Bamberger Spielmobil mit der Diplompädagogin und Projektleiterin Anja<br />

Gunreben hat dafür die Prima-Klima-Kinderstadt erfunden. Der federführende<br />

Jugendhilfeträger Chapeau Claque e. V. hat eine Prima-Klima-<br />

Hütte anfertigen lassen, in denen die Kinder spielend erproben, was sie<br />

später in den eigenen vier Wänden anwenden können: den Klimaschutz.<br />

„Die Kinder sollen hier zunächst das Wetter erforschen und ihre kleinen<br />

Häuser dann mit Windmühlen und Sonnenkollektoren ausstatten“, erklärt<br />

Anja Gunreben. Sie lernen klimaneutrales Kochen und Heizen. Und wie<br />

wichtig Wind, Wasser, Sonne und nachwachsende Rohstoff e sind. Das<br />

funktioniert, weil die Kinder spielerisch lernen. Experimentierfreude und<br />

Forschergeist stehen im Vordergrund. Die Klimastadt kann aber noch viel<br />

mehr. Beim Bauspielplatz machen Kinder aus unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

Schichten und verschiedenen Nationalitäten mit. „Unsere<br />

Arbeit hat auch sozialen Charakter“, sagt Anja Gunreben. „Wir sorgen<br />

für Integration.“<br />

Das Bamberger Spielmobil bietet ein buntes Ferienprogramm. Die Termine<br />

gibt es unter Telefon: 0951 39333, E-Mail: info@chapeau-claque-bamberg.de<br />

Vorstandsmitglied Sarah Weise erklärt: „Wir wollen<br />

die Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit<br />

weiterbilden.“ Die wiederum geben ihr neues<br />

Wissen an die nächste Generation weiter. Durch<br />

das Fördergeld von dm-drogerie markt konnte<br />

Change mit seinem Projekt starten. Nach der<br />

Th eorie haben sich die ersten Teilnehmer bereits<br />

eigene Projekte überlegt, die über Nachhaltigkeit<br />

| OBEN | Die Kinder sind stolz<br />

auf ihre eigenen Häuser.<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

informieren. „Es gibt nicht den einen Weg, die<br />

Umwelt zu schützen. Da ist Kreativität gefragt<br />

und die fördern wir gezielt“, betont Sarah Weise.<br />

Sie und ihre Kollegen aus dem Verein beziehen<br />

in den Workshops Pädagogen, Sozialarbeiter und<br />

Umweltexperten mit ein, die die neuen Ideen begleiten.<br />

„In ein bis zwei Jahren wird in Bamberg<br />

ein regionales Bildungsnetzwerk bestehen“,<br />

sagt Sarah Weise stolz. „Wir bringen die einzelnen<br />

Institutionen mit ihren unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten zusammen und schaff en neue<br />

Bildungsangebote im Bereich Nachhaltigkeit.“<br />

www.chancen-gestalten.de<br />

| LINKS | Der Vereinsvorstand will<br />

Nachhaltigkeit vermitteln.<br />

„Nachhaltige Entwicklung für alle“ sucht<br />

Unterstützer und Teilnehmer. E-Mail: kontakt@<br />

chancengestalten.de<br />

www.chapeau-claque-bamberg.de<br />

Bildnachweis: Elias Weinacht, Anja Gunreben, Georg Pelzer, Marcus Appel<br />

BAMBERG<br />

BAMBERG EFFELTER<br />

Carsharing in Bamberg<br />

| OBEN | Schon Kinder lernen Alternativen zum Besitz<br />

eines eigenen Autos kennen.<br />

Eff elter versorgt sich selbst. Strom und Wärme für das Dorf stammen<br />

komplett aus erneuerbaren Energien. Die 280 Einwohner wollten unabhängig<br />

von fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle und Gas sein – und<br />

haben das auch geschaff t. Der Weg dorthin war lang. Häufi g saßen die<br />

engagierten Bürger zusammen, beriefen Dorfversammlungen ein und entwickelten<br />

Schritt für Schritt das Konzept für eine kostengünstige und um-<br />

Autos warten 23 Stunden am Tag darauf, eine<br />

Stunde gefahren zu werden. Das besagt die<br />

Statistik. In Bamberg gibt es für Wenig-Fahrer<br />

eine Alternative: das Carsharing. „Eines unserer<br />

Fahrzeuge ersetzt 10 bis 20 andere“, erklärt<br />

Georg Pelzer, Leiter des Carsharings. Das<br />

sei ein kleiner Beitrag, die Umwelt zu schonen.<br />

Vor 20 Jahren gründete Georg Pelzers<br />

Vorgänger den Verein Ökobil e. V. Damals startete<br />

der Verein mit einem Wagen und sieben<br />

| OBEN | Beim Stadtfest in Oberasbach stellte<br />

Ökobil e. V. das Modell Carsharing vor.<br />

Bamberger Kinder für das Klima Bioenergie aus Effelter<br />

Teilnehmern. Inzwischen machen mehr als 300<br />

Nutzer mit und teilen sich 15 Fahrzeuge. Diese<br />

stehen auf Parkplätzen in der ganzen Stadt. Die<br />

Vereinsmitglieder müssen sich nur online oder<br />

telefonisch aussuchen, wann sie welches Auto<br />

wo benutzen wollen. Das kann ein kleiner Wagen<br />

zum Einkaufen sein, ein Kombi für den Umzug<br />

oder ein Sieben-Sitzer für den Familienausfl ug.<br />

Umweltbewusste können sich eines der beiden<br />

Erdgasfahrzeuge leihen.<br />

Bei Ökobil e. V. kann man Mitglied werden.<br />

Informationen gibt es unter Telefon: 0951 2976807,<br />

E-Mail: info@oekobil.de und www.oekobil.de<br />

weltfreundliche Heizung. In Eff elter steht mittlerweile eine Biogasanlage,<br />

die mit Rindergülle gefüllt wird. Wenn die Anlage nicht ausreicht, schaltet<br />

sich ein Hackschnitzelheizwerk zu, das nachhaltig aus dem Wald befüllt<br />

wird. Die Biogasanlage erzeugt zusammen mit den Photovoltaikanlagen<br />

auf den Dächern doppelt so viel Strom wie das Dorf benötigt. „Unsere<br />

Energieversorgung ist nicht nur besser für die Umwelt“, erklärt Marcus<br />

Appel, Geschäftsführer der Bioenergiedorf Eff elter GmbH & Co. KG.<br />

„Sie ist auch sicherer. Das Geld bleibt in der Region und die Preise können<br />

wir selbst festlegen, da die Rohstoffl ieferanten gleichzeitig auch die<br />

Endverbraucher sind.“ Und noch etwas hat das neue Energiekonzept<br />

gebracht: „Das gemeinsame Projekt fördert die Dorfgemeinschaft ungemein“,<br />

weiß Marcus Appel.<br />

| LINKS | Das Hackschnitzelheizwerk wird mit<br />

Holz aus dem benachbarten Wald befüllt.<br />

www.oekobil.de<br />

www.bioenergiedorf-effelter.de<br />

Die Einwohner von Effelter haben Tipps für den Bau einer eigenen<br />

Heizungsanlage. Telefon: 09260 9481, E-Mail: info@bioenergiedorf-effelter.de<br />

alverde 02/2012<br />

41


alverde 02/2012<br />

42<br />

WEISSENBRUNN FORCHHEIM<br />

Hilfe für Weißenbrunn<br />

und die Welt<br />

| OBEN | Der Verein sammelt Spenden und bringt sie zu Bedürftigen.<br />

Wenn jemand Hilfe braucht, ist der Verein Humanitäre Hilfe für<br />

Menschen in Not da. Seit 1994 unterstützen die ehrenamtlichen<br />

Mitglieder Menschen aus der Region. „Wir sind aber nicht auf<br />

Weißenbrunn und Umgebung festgelegt“, sagt der Vorsitzende<br />

Tom Sauer. Er gründete den Verein damals, um Hilfe während des<br />

Bosnienkrieges zu leisten. Seit mehr als sieben Jahren betreuen er und<br />

seine Kollegen eine Roma-Großfamilie nahe Sarajevo. „Roma werden in<br />

Bosnien ausgegrenzt“, erklärt Sauer. „Durch unsere Spenden können<br />

die Kinder zur Schule gehen.“ Auch zu Hause ist der Verein seit seiner<br />

Gründung aktiv. Zu Beginn fuhren die Ehrenamtlichen Lebensmittel<br />

aus. Mittlerweile leisten sie Mitbürgern in Notlagen vor allem fi nanzielle<br />

Überbrückungshilfe, begleiten sie zu Behörden, erledigen Einkäufe,<br />

richten Wohnungen ein, bezahlen Kindern die Fahrt ins Schullandheim<br />

und organisieren Nachbarschaftsfeste. Dort werben die hilfsbereiten<br />

Vereinsmitglieder für ihre Arbeit – und für eine verantwortungsvolle<br />

Gesellschaft.<br />

www.humanitaere-hilfe-weissenbrunn.de<br />

Humanitäre Hilfe für Menschen in Not e. V. ist auf Spenden angewiesen.<br />

Wer die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützen möchte,<br />

wendet sich an den Vorsitzenden Tom Sauer, Telefon: 09261 94738,<br />

E-Mail: human.help@gmx.de<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

Sonne über<br />

Forchheim<br />

Das Wetter ist bei den Kleinen ein großes Th ema. „Schon unsere<br />

Kindergartenkinder unterhalten sich darüber, wenn die Sonne wenig<br />

scheint“, hat Erzieherin Melanie Regus beobachtet. Aus diesem<br />

Grund griff sie das Th ema auf und machte ihre Schützlinge aus der<br />

Kita Sattlertor zu Sonnendetektiven. „Die Kinder können so Umwelt<br />

und Energie besser begreifen“, sagt sie. Mit einer einfache Übung ging<br />

es damals in der Gruppe los: Die Kinder sollten jemandem die Sonne<br />

beschreiben, der sie noch nie gesehen hat. „Die ist schön warm, die<br />

ist dort, wo die Planeten sind, bloß in der Mitte“, sprudelte es aus<br />

den Mündern heraus. Die Kinder malten einen Sonnen-Steckbrief, bastelten<br />

einen Wetterkalender und dachten sich Sonnengeschichten aus.<br />

Die Erzieherinnen klärten auch darüber auf, wie man sich vor einem<br />

Sonnenbrand oder einem Sonnenstich schützen kann. Mit der Sonnen<br />

kennen sich die Kinder jetzt schon sehr gut aus. Nun kommt der Müll<br />

dran. „Die Kinder lernen, wie sie Müll trennen und vermeiden können“,<br />

sagt die Erzieherin. „Außerdem planen wir, die Stadt von Abfall zu<br />

befreien.“ Mit der neuen Lernreihe konnte die Kita starten, weil sie ein<br />

Fördergeld von dm-drogeriemarkt erhalten hat.<br />

Die Kita Sattlertor ist erste bayerische Konsultationseinrichtung für<br />

nachhaltige Erziehung im Projekt Leuchtpol und gibt Energie-Infos.<br />

Telefon: 09191 65756, E-Mail: kita.sattlertor@stadt.forchheim.de<br />

| OBEN | Das Lieblingsmotiv der Kinder ist die Sonne.<br />

Bildnachweis: Tom Sauer, Melanie Regus, Andreas Friedrich • mauritius images/Zen Shui (S. 43)<br />

PRETZFELDS<br />

Blüten und Früchte für Pretzfelds Kinder<br />

Knochige Obstbäume stehen im Garten von<br />

Andreas Friedrich, dem Besitzer des Obsthofs<br />

Reißer Pretzfeld. Im Frühjahr sind sie reich geschmückt:<br />

weiße Apfelblüten, wohin das Auge<br />

reicht. An gleicher Stelle warten im Herbst<br />

knallrote Äpfel darauf, gepfl ückt und gegessen<br />

zu werden. Diese Farbenpracht wollte Andreas<br />

Friedrich den Kindergartenkindern des Ortes<br />

nicht vorenthalten. Jedes Jahr lädt er sie zu<br />

einer Exkursion ein. „Und zwar immer dann,<br />

wenn die Apfelblüte in ihrer vollen Pracht steht“,<br />

sagt Andreas Friedrich. Dann lernen die jungen<br />

Gäste alles über Bäume, Vögel, Bienen, die<br />

Befruchtung der Blüten und die vielen Nützlinge<br />

und Schädlinge. Mit einer Kindergarten-Gruppe<br />

hat Andreas Friedrich sogar 15 Nützlingshotels<br />

gebaut. Das sind kleine Holzhäuschen, die die<br />

Kinder mit Holz, Stroh und Moos auslegen und<br />

in denen Insekten und Schmetterlinge leben<br />

können. Wenn das Obst reif ist, dürfen die<br />

Kinder wiederkommen und die Früchte eines<br />

ganzen Baumes ernten. „Dann reden wir über<br />

Vitamine und die richtige Ernährung“, erzählt<br />

Andreas Friedrich. Denn viele Kinder wüssten<br />

nicht, was gesundes Essen ist. Auf dem Obsthof<br />

lernen sie es nicht nur kennen, sondern vor<br />

allem schmecken.<br />

| LINKS | Die Kinder sind begeistert<br />

von dem Ausflug zum Obsthof.<br />

Andreas Friedrich plant jedes Jahr Exkursionen.<br />

Wann die nächste ansteht erfahren Interessierte unter<br />

Telefon: 0163 1860279 oder E-Mail: ohrf@gmx.de<br />

Mehr Wohnkomfort durch frische Luft<br />

Bewusstes Lüften sorgt für ein angenehmes Raumklima und geringere Heizkosten<br />

| OBEN | Räume wärmen sich nach dem Stoßlüften schnell wieder auf.<br />

Vier Personen geben pro Tag etwa zwölf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf<br />

an die Umgebungsluft ab. Wenn die relative Luftfeuchtigkeit in einem Wohnraum<br />

auf über 70 Prozent ansteigt, begünstigt dies die Bildung von Schimmel. Nur wenn<br />

die Bewohner durch regelmäßiges Lüften die entstandene Feuchtigkeit hinauslassen,<br />

wirken sie dem entgegen.<br />

Wer mindesten zwei- bis dreimal täglich lüftet, trägt zu einem guten Raumklima<br />

bei. Die eff ektivste Methode, um die Luft schnell auszutauschen, ist ein Lüften<br />

mit Durchzug. Dazu macht man gegenüberliegende Fenster für etwa 10 bis<br />

15 Minuten weit auf. In der Heizperiode im Winter verbraucht das kurzzeitige<br />

Stoßlüften weniger Energie als das Lüften mit kontinuierlich gekippten<br />

Fenstern. Denn nur die feuchtwarme Luft entweicht. Die in den Wänden und<br />

Einrichtungsgegenständen gespeicherte Wärme bleibt bestehen und sorgt dafür,<br />

dass sich die frische Luft schnell erwärmt. Das ist wichtig, da Luft bei unter 14<br />

bis 16 Grad Celsius weniger Feuchtigkeit aufnimmt und sie diese als Kondensat<br />

abgibt. Auch für Bad und Küche gibt es einen Rat: Beim Duschen oder Kochen<br />

hält man die entsprechenden Räume geschlossen, damit die Feuchtigkeit nicht<br />

in andere Zimmer gelangt. Die entstandene Feuchte verschwindet aus Bad und<br />

Küche am besten, wenn für etwa fünf Minuten mit geschlossener Tür und weit<br />

geöff netem Fenster gelüftet wird.<br />

alverde 02/2012<br />

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