Geschäftsbericht 2010 - Pro Senectute Luzern - bei Pro Senectute ...
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S O Z I A L E A R B E I T<br />
«Schicksal ist das, was so ist,<br />
ohne dass man sagen könnte, warum.»<br />
Unbekannt<br />
Beratungsleistungen<br />
Im Berichtsjahr ist die Anzahl der unentgeltlichen Sozialberatungen erneut gestiegen, auf<br />
2’023 gegenüber 1’942 im Vorjahr. Seit einigen Jahren ist eine kontinuierlich steigende<br />
Anzahl von hilfesuchenden und unterstützungsbedürftigen Rentnerinnen und Rentnern<br />
festzustellen. In den letzten sieben Jahren haben sie um 35 <strong>Pro</strong>zent zugenommen. Die<br />
Gründe sind vielfältig. Die verschiedenen Armutsstudien belegen, dass in unserer Gesellschaft<br />
das Risiko für einen sozialen Abstieg aufgrund der Zunahme von sozialen Ungleichheiten<br />
grösser geworden ist. Es kann jeden treffen, auch gut ausgebildete und gesunde<br />
Menschen. Im Kanton <strong>Luzern</strong> leben 20 bis 25 <strong>Pro</strong>zent der älteren Menschen an oder nahe<br />
der Armutsgrenze. Neben materieller Einschränkung bedeutet arm sein vor allem mehr<br />
Zwänge und weniger Wahlfreiheiten.<br />
Bei den Beratungen waren die Finanzen mit 47 <strong>Pro</strong>zent das häufigste Thema, gefolgt von<br />
den Themen Lebensgestaltung (25%), Gesundheit (12%), Wohnen (9%) und Recht (7%).<br />
Die Beratungsleistungen wurden mit 61 <strong>Pro</strong>zent mehrheitlich von Frauen genutzt. Die<br />
Anteile der Männer betrugen 34 <strong>Pro</strong>zent, diejenigen der Paare 5 <strong>Pro</strong>zent. Die Auswertung<br />
nach Alter zeigt, dass von der Gruppe der 70 bis 79-Jährigen die Beratungen am meisten<br />
nachgefragt wurden, gefolgt von den 80 bis 89-Jährigen mit 31 <strong>Pro</strong>zent. Etwa 60 <strong>Pro</strong>zent<br />
der Klientinnen und Klienten suchen die Sozialberatungsstellen aus eigenem Antrieb, 25<br />
<strong>Pro</strong>zent auf Vermittlung der Angehörigen und die restlichen 15 <strong>Pro</strong>zent auf Ersuchen von<br />
Behörden und anderen sozialen Institutionen auf.<br />
Individuelle Finanzhilfen<br />
Das Ausrichten von individuellen Finanzhilfen gehört nach wie vor zu den wichtigsten Aufgaben<br />
der Sozialberatung und stellt für die Gesuchstellenden eine wertvolle Ergänzung zur<br />
AHV und EL dar. Die Anträge werden von den Sozialar<strong>bei</strong>tenden gemäss reglementarischen<br />
Vorgaben zur Prüfung und Bewilligung an die Geschäftsleitung von <strong>Pro</strong> <strong>Senectute</strong> Kanton<br />
<strong>Luzern</strong> eingereicht. Interne Ar<strong>bei</strong>tshilfen gewährleisten eine einheitliche Gesuchspraxis.<br />
Alle finanziellen Leistungen werden nur subsidiär zu den gesetzlichen Ansprüchen und<br />
unter Erbringung einer angemessenen Eigenleistung erbracht. Im Berichtsjahr konnten insgesamt<br />
rund 1 Million Franken aus Bundes-, eigenen Stiftungsmitteln sowie durch Zuwendungen<br />
von privaten Stiftungen und Fonds an 940 Personen in Form von vielen kleinen<br />
Beiträgen, z.B. für eine Zahnbehandlung, ein Busabonnement, ein Mietzinsdepot, ein Hörgerät,<br />
etc. ausgerichtet werden.