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celluloid<br />
Ausgabe 3a/2012 - 28. April 2012 gegründet 2000<br />
filmmagazin<br />
ARTIG.<br />
NICHT<br />
BRAV.<br />
sie starb vor 30 jahren<br />
Beilage zur<br />
omySCHNeIdeR<br />
Mit ausgewählten beiträgen aus deM filMMagazin celluloid<br />
© Eva Sereny / CameraPress / Gamma-Rapho<br />
www.celluloid-filMMagazin.coM
artig, nicht brav<br />
celluloid<br />
CoVeR<br />
4 30 Jahre ohne Romy<br />
Die letzten Tage einer Legende.<br />
Plus: Neue Bücher, DVDs, TV-Termine<br />
FeATUReS<br />
6 <strong>Evolution</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong> heißt Fritz Ofners<br />
Doku über Guatemala. Ein Gespräch<br />
8 Profile: Catalina Molina ist eine junge<br />
österreichische Filmemacherin mit<br />
argentinischen Wurzeln<br />
9 Crossing Europe: Das Linzer Filmfestival<br />
öffnet diese Woche seine Pforten<br />
10 Filmkritik: „Stillleben“, „Outing“ und<br />
Audrey Tautou in „Nathalie küsst“<br />
12 Neu auf DVD und Blu-ray:<br />
Die Woody Allen-Collection<br />
14 Die Top-Filme im Mai und Juni<br />
WeITeRe THemeN<br />
des celluloid Filmmagazins<br />
(Ausgabe 3/12 ist am Kiosk erhältlich)<br />
18 Der König bin ich<br />
Mads Mikkelsen im Interview zu seinem<br />
Kostümdrama „Die Königin und <strong>der</strong><br />
Leibarzt“<br />
20 Erwachsen werden? Wozu?<br />
Die Darsteller von „American Pie 4“<br />
machten Filmwerbung in Wien<br />
22 Jean Reno, Michaël Youn<br />
im Interview über die Komödie<br />
„Kochen ist Chefsache“<br />
24 Valérie Donzelli, Jérémie Elkaïm<br />
sprechen über ihren „Kriegsfilm“<br />
„Das Leben gehört uns“<br />
26 David & Stéphane Foenkinos<br />
drehten mit Audrey Tautou „Nathalie<br />
küsst“. Ein Gespräch<br />
28 Céline Sciamma über „Tomboy“<br />
30 17 schwangere Mädchen<br />
zeigen Muriel & Delphine Coulin<br />
32 Pierre Richard pfeift aufs Altersheim,<br />
wie er im Interview verriet<br />
34 Exotische Vögel Filmproduzentinnen<br />
sind in Österreich sehr selten<br />
36 Christopher Lee Kurz vor seinem 90.<br />
Geburtstag besuchte Lee Wien<br />
38 Am Set bei Gustav Deutschs Spielfilm-<br />
Debüt „Visions of Reality“<br />
40 Renaissance <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>kinos<br />
42 <strong>Evolution</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong> heißt Fritz Ofners<br />
Doku über Guatemala. Ein Gespräch<br />
44 Susanne Brandstätter über ihre Doku<br />
„The Future‘s Past“<br />
FILmKRITIK<br />
48 Stillleben/Outing (mit Interview<br />
Sebastian Meise) / Kuma / Nathalie<br />
küsst / Lachsfischen im Jemen<br />
Life Size Memories / Wie zwischen<br />
Himmel und Erde / Tabu / Moneyball<br />
filMMagazin - beilage zur wiener zeitung<br />
ausgabe 3a / 2012 - 13. jahrgang<br />
Mai / juni 2012<br />
6<br />
8<br />
4<br />
12<br />
Greuling; Tuma; Poool, ORF<br />
edIToRIAL<br />
Liebe Leser,<br />
Einen „Feiertag“ für den österreichischen<br />
Film nannte Martin<br />
Schweighofer von <strong>der</strong> Austrian<br />
Film Commission den Tag <strong>der</strong> Bekanntgabe<br />
des offiziellen Cannes-<br />
Wettbewerbs 2012. Gleich zwei<br />
heimische Produktionen treten<br />
um die Goldene Palme an: Michael<br />
Hanekes „Amour“ und Ulrich<br />
Seidls erster Teil seiner „Paradies“-<br />
Trilogie „Liebe“. Dass beide Filme<br />
denselben Titel haben, ist aber wohl schon<br />
die einzige Gemeinsamkeit.<br />
Für den österreichischen Film ist es tatsächlich<br />
ein Grund zum Feiern: Nicht nur, weil<br />
die Erfolgsserie damit ungebremst weitergeht,<br />
son<strong>der</strong>n auch, weil damit erstmals<br />
zwei österreichische Filme im Cannes-Hauptbewerb<br />
antreten (Seidls Wunsch, alle drei<br />
Teile seiner Trilogie gemeinsam aufzuführen,<br />
wurde allerdings nicht entsprochen).<br />
Alle Hintergründe, sowie eine Reihe weiterer<br />
spannen<strong>der</strong> Filmthemen (siehe links) erwarten<br />
Sie in unserer vollwertigen Ausgabe<br />
celluloid 3/2012, die ab 30.4. im Handel<br />
erhältlich ist. Wie Sie das Heft bestellen<br />
können, erfahren Sie auf Seite 15!<br />
Wir wünschen Ihnen viel informatives<br />
Vergnügen beim Lesen!<br />
Matthias greuling<br />
Chefredakteur & Herausgeber<br />
celluloid@gmx.at<br />
und die Wiener Zeitung<br />
LESEPROBE<br />
Große Freude: Ulrich Seidl und Michael Haneke<br />
sind beide im Cannes-Wettbewerb 2012 vertreten<br />
celluloid Filmmagazin Beilage. Nummer 3a/2012, Mai/Juni 2012<br />
Beilage zur „Wiener Zeitung“ am 28. April 2012.<br />
Medieninhaber und Herausgeber: Werbeagentur Matthias Greuling.<br />
Printed in Austria. Die Beiträge in dieser Beilage wurden uns mit freundlicher<br />
Genehmigung vom Verein zur För<strong>der</strong>ung des österreichischen und des europäischen<br />
Films zur Verfügung gestellt. Die Interviews wurden von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
celluloid-Redaktion geführt. Die Beiträge geben in jedem Fall die Meinung <strong>der</strong><br />
AutorInnen und nicht unbedingt jene <strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>. Fotos: Filmverleiher.<br />
celluloid versteht sich als publizistische Plattform für den österreichischen und den<br />
europäischen Film und bringt Berichte über aktuelle Filme.<br />
Anschrift: Anningerstrasse 2/1, A-2340 Mödling,<br />
Tel: +43/664/462 54 44, Fax: +43/2236/23 240, e-mail: celluloid@gmx.at,<br />
Internet: http://www.celluloid-filmmagazin.com<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung <strong>der</strong><br />
Redaktion und Quellenangabe. © 2012 by Werbeagentur Matthias Greuling<br />
CeLLULoId oNLINe: WWW.CeLLULoId-FILmmAGAzIN.Com<br />
celluloid 3a/2012 3
Foto: ORF/3sat<br />
„<br />
cover<br />
eINe KeRze,<br />
die an beiden Enden brannte<br />
roMY schnei<strong>der</strong> starb vor 30 Jahren, am 29. Mai 1982.<br />
Die letzten Tage im Leben <strong>der</strong> großen Schauspielerin<br />
Romy Schnei<strong>der</strong> in „Der Swimmingpool“<br />
(1968), Regie: Jacques Deray<br />
In den letzten Monaten ihres Lebens liest<br />
Romy Schnei<strong>der</strong> ein Buch, die Autobiographie<br />
<strong>der</strong> Schauspiel-Diva Eleonora<br />
Duse. Darin unterstreicht sie einen Satz,<br />
den die Duse zitiert, es ist ein Satz des<br />
italienischen Dichters Gabriele D´Annunzio:<br />
„Ich weiß, was <strong>der</strong> Ruhm bedeutet und was<br />
das Nahen <strong>der</strong> Nacht.“ Und beides, das<br />
kennt auch Romy Schnei<strong>der</strong> nur allzu gut,<br />
diesen unermesslichen Ruhm, und, ja, das<br />
Nahen <strong>der</strong> Nacht…<br />
Anfang Mai reist Romy mit ihrem Lebensgefährten<br />
Laurent Pétin in die Schweiz, nach<br />
Zürich, und sucht dort ihren Vermögensverwalter,<br />
Rechtsanwalt Dr. Jürg Henrik Kaestlin<br />
auf. Romy hat finanzielle Probleme, und sie<br />
will das alte Haus in Boissy-sans-Avoir doch<br />
kaufen. In <strong>der</strong> Nacht des 10. Mai 1982 setzt<br />
sie handschriftlich urplötzlich ihr Testament<br />
auf. Es ist, als nähme sie das bevorstehende<br />
Nahen <strong>der</strong> Nacht vorweg, als ahne sie ihr ei-<br />
4 celluloid 3a/2012<br />
genes nahendes Ende. Von den noch lebenden<br />
Verwandten – Tochter Sarah Biasini, Ex-<br />
Ehemann Daniel Biasini, Bru<strong>der</strong> Wolf-Dieter<br />
Albach – tritt kurz darauf keiner das Erbe<br />
Romy Schnei<strong>der</strong>s an, da vom Vermögen, an<br />
dem sich so manche aus ihrem Umfeld so<br />
ungehemmt bedienten, nichts mehr geblieben<br />
ist außer Schulden, französischen Steuerschulden<br />
vor allem, die Angaben variieren<br />
verschiedentlich zwischen drei Summen: sieben,<br />
neun und elf Millionen Francs.<br />
Am 28. Mai, es ist ein Freitag, da gehen<br />
Romy Schnei<strong>der</strong> und Laurent Pétin zu Laurents<br />
Bru<strong>der</strong> Jérôme und dessen Frau Claude,<br />
sie essen alle gemeinsam in <strong>der</strong>en Wohnung,<br />
trinken, reden. Etwa über das im März neu<br />
gefundene Haus in dem Dorf Boissy-sans-<br />
Avoir, knapp 50 Kilometer westlich von Paris,<br />
dort, wo sie sich noch richtig einrichten müssen,<br />
den Sommer verbringen wollen, nur sie<br />
beide und Töchterchen Sarah. An Pfingsten,<br />
am bevorstehenden Wochenende, da sind<br />
sie schon mit Jean-Claude Brialy verabredet,<br />
auch zum Abendessen. Romy und Jean-Claude,<br />
sie kennen sich seit den fünfziger Jahren,<br />
schon seit damals, als sie mit Alain zusammen<br />
in Christine spielten. Das ist fast 25 Jahre her.<br />
Eine Freundschaft über ein Vierteljahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Er kennt sie mit am besten. Und doch merkt<br />
auch er nicht, dass <strong>der</strong> Tod um seine Freundin<br />
Romy herum strich, wie er es später einmal<br />
formuliert. Zu dem Treffen mit diesem, einem<br />
ihrer ältesten Freunde überhaupt, soll es nicht<br />
mehr kommen. Und keiner scheint zu spüren,<br />
dass es das Nahen <strong>der</strong> Nacht ist.<br />
Am frühen Morgen des 29. Mai wacht<br />
Laurent Pétin allein im Bett in <strong>der</strong> im siebten<br />
Arrondissement unweit des Invalidendoms<br />
gelegenen Wohnung in <strong>der</strong> Rue Barbet de<br />
Jouy auf. Romy liegt nicht neben ihm. Es ist<br />
etwa sieben Uhr. Tochter Sarah schläft noch.<br />
Er geht durch die Wohnung und findet Romy<br />
im Salon, am Schreibtisch sitzend, kopfüber.<br />
Inmitten eines handschriftlichen Briefes an<br />
eine französische Zeitschrift bricht sie ab. Er<br />
spricht sie an, doch sie reagiert nicht. Romy<br />
Schnei<strong>der</strong>s Herz, es hat gegen fünf Uhr in<br />
<strong>der</strong> Nacht einfach zu schlagen aufgehört.<br />
Herzversagen lautet die offizielle Todesursache.<br />
Sie konnte nicht mehr. O<strong>der</strong>, wollte sie<br />
nicht mehr? Sie ist 43 Jahre alt.<br />
Romy Schnei<strong>der</strong>s Begräbnis findet am Vormittag<br />
des 2. Juni 1982 in Boissy-sans-Avoir<br />
statt. Dort, wo sie eigentlich leben wollte, dort<br />
wird sie nun beerdigt. Hubschrauber kreisen<br />
über dem kleinen Friedhof mit <strong>der</strong> mittelalter-<br />
lichen Dorfkirche Sankt Sebastian, Fotografen<br />
sitzen in den Hubschraubern, die als erste das<br />
beste Foto schießen und meistbietend an die<br />
Weltpresse verkaufen wollen. Das Foto vom<br />
Sarg und <strong>der</strong> Bestattung eines Weltstars. Zeitweise<br />
ist die Grabrede von Regisseur Jacques<br />
Rouffio nicht zu hören, die Motoren- und<br />
Propellergeräusche in <strong>der</strong> Luft sind zu laut.<br />
Eine geradezu pervertierte Situation.<br />
alain DelOn Fehlte Viele sind gekommen<br />
an diesem Tag. Neben Romy Schnei<strong>der</strong>s<br />
Familie, Bru<strong>der</strong> Wolf-Dietrich mit Frau Alba<br />
und Tochter, Laurent Pétin sowie dem geschiedenen<br />
Ehemann Daniel Biasini, nehmen<br />
auch langjährige Wegbegleiter wie ihr Kollege<br />
Michel Piccoli o<strong>der</strong> Jean-Claude Brialy<br />
von ihr Abschied. Mutter Magda Schnei<strong>der</strong><br />
bleibt nach ihrem erlittenen Herzinfarkt in<br />
Deutschland. Nur einer fehlt sonst auf <strong>der</strong><br />
Beerdigung. Er kommt später, an einem an<strong>der</strong>en<br />
Tag, als die gierige Meute weg ist und<br />
aller Rummel vorbei. Still und leise nimmt<br />
Alain Delon allein von seiner Romy, von seinem<br />
„Puppele“ Abschied. Und so ist denn<br />
auch jener umstrittene öffentliche Brief, <strong>der</strong><br />
in Frankreich in Paris Match, in Deutschland<br />
zeitgleich auf Deutsch in <strong>der</strong> Quick erscheint,<br />
„Adieu ma Puppele“ überschrieben (Paris<br />
Match, 11. Juni 1982). Umstritten, da Delon<br />
ihn nicht allein aufsetzt, umstritten, da er bei<br />
aller von ihm stets betonten Diskretion seinen<br />
Abschied öffentlich macht. Ist das notwendig,<br />
fragen sich viele.<br />
Es war Romys Großmutter Rosa Albach-<br />
Retty, von <strong>der</strong> <strong>der</strong> viel zitierte und die Dinge<br />
so ambivalent antizipierende Satz stammt,<br />
den sie zu bei<strong>der</strong> Lebzeiten äußerte: „Wer<br />
sich wie sie so hemmungslos von seinen<br />
Emotionen, Leidenschaften und Begierden<br />
treiben lässt, denkt sicher nicht daran, dass<br />
eine Kerze, die man an beiden Seiten anzündet,<br />
auch schneller abbrennt...“<br />
Auch am 29. Mai 2012, an Romy Schnei<strong>der</strong>s<br />
30. Todestag, wird dieses leicht zu übersehende<br />
unauffällige Grab wie<strong>der</strong> vollgestellt<br />
sein, werden es die Menschen, die es wirklich<br />
finden wollen, auch finden: Diesen Ort, <strong>der</strong><br />
so ganz eigen ist in seiner Atmosphäre und<br />
Stimmung. Der so abgelegen ist von allem,<br />
so weit weg. Der wie <strong>der</strong> Welt abhanden gekommen<br />
scheint. Diesen Ort, an dem Romy<br />
Schnei<strong>der</strong> begraben ist. � Thilo Wydra<br />
Von Thilo Wydra ist unter an<strong>der</strong>em die Biografie<br />
„Romy Schnei<strong>der</strong>. Leben – Werk – Wirkung“<br />
im Suhrkamp Verlag erschienen.
© R. Lebeck / Stern / Picture Press<br />
Zum 30. Todestag<br />
Romy ALS BUCH, AUF dVd & Im TV<br />
Romy Schnei<strong>der</strong>, fotografiert 1976 von Robert Lebeck, mit <strong>der</strong> Mütze des Fotografen. Dieses<br />
Foto, sowie unser Titelbild sind Bestandteil einer großen Romy-Schnei<strong>der</strong>-Ausstellung, die<br />
<strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Bonner Bundeskunsthalle zu sehen ist. Infos: www.bundeskunsthalle.de<br />
Anlass ihres 30. Todestages, und im Fernsehen<br />
widmet 3sat Romy Schnei<strong>der</strong> eine große Filmreihe<br />
mit zehn Filmen und zwei Porträts (Details siehe<br />
Kasten unten). Außerdem erscheint bei StudioCanal<br />
eine umfangreiche (wenn auch unvollständige)<br />
neue DVD-Edition, mit insgesamt 13 Filmen,<br />
darunter die DVD-Premieren „Die Bankiersfrau“,<br />
„Die Geliebte des An<strong>der</strong>en“ und „Le Train – Nur<br />
ein Hauch von Glück“<br />
alle tv-terMine auf einen Blick<br />
19.05.2012, 11:20 Uhr: Christine, ORF 2<br />
20.05.2012, 23:00 Uhr: Die letzten Tage einer Legende: Romy Schnei<strong>der</strong>, ORF 2<br />
20.05.2012, 23:45 Uhr: Die Spaziergängerin von Sans-Souci, ORF 2<br />
21.05.2012, 01:55 Uhr: Die letzten Tage einer Legende: Romy Schnei<strong>der</strong>, ORF 2<br />
23.05.2012, 00:15 Uhr: Leih mir deinen Mann, ORF 2<br />
27.05.2012, 17:20 Uhr: Monpti, 3sat<br />
27.05.2012, 20:15 Uhr: Romy, 3sat<br />
28.05.2012, 17:20 Uhr: Christine, 3sat<br />
28.05.2012, 20:15 Uhr: Ludwig II, 3sat<br />
28.05.2012, 02:25 Uhr: Ludwig II, 3sat<br />
29.05.2012, 22:25 Uhr: Romy Schnei<strong>der</strong> Eine Frau in drei Noten, 3sat<br />
30.05.2012, 22:25 Uhr: Das wilde Schaf, 3sat<br />
31.05.2012, 22:25 Uhr: Die Liebe einer Frau, 3sat<br />
01.06.2012, 16:15 Uhr: Die Halbzarte, 3sat<br />
01.06.2012, 22:25 Uhr: Die Spaziergängerin von Sans-Souci, 3sat<br />
Fotos: StudioCanal; ORF Romy überall: Neue (Hör-)Bücher erscheinen aus<br />
Das Leben von Romy Schnei<strong>der</strong> als Hörbuch,<br />
erschienen in <strong>der</strong> Reihe „Berühmte Persönlichkeiten“<br />
bei Monarda Publishing House (EUR 9,99)<br />
roMY in buchforM<br />
„Wir wollen, dass dieses Buch abbildet,<br />
wer Romy Schnei<strong>der</strong> wirklich war und was<br />
sie bis heute verkörpert. Wir wollen, dass<br />
unsere Leser von<br />
ihrer Anmut und<br />
ihrer Schönheit<br />
überwältigt werden,<br />
von diesem<br />
Leben, dass sich<br />
um sie spann mit<br />
all seinen Dramen“,<br />
schreibt Sarah<br />
Biasini, Herausgeberin<br />
und Tochter<br />
Romy Schnei<strong>der</strong>s<br />
über dieses Buch.<br />
Der großformatige,<br />
in qualitativ hochwertiger Ausstattung<br />
produzierte Bildband versammelt seltene<br />
Dokumente und 300 zum Teil unveröffentlichte<br />
Fotografien. Das Buch ist bei Edel.<br />
Books erschienen. (EUR 36,00)<br />
Die Romy-Biografie von Günther Krenn (Filmarchiv<br />
Austria) wurde als E-Book neu aufgelegt,<br />
erhältlich im Amazon Kindle-Store (EUR 8,10)<br />
„Die Liebe einer Frau“ (31.05., 22.25 Uhr, 3sat)<br />
celluloid 3a/2012 5
interview<br />
fritz ofner hat für seinen<br />
Dokumentarfilm „<strong>Evolution</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong>“ als One-Man-<br />
Show in Guatemala gedreht<br />
diE dynamik dER<br />
GeWALT<br />
An einem Wochenende 50 Morde, das<br />
ist keine Seltenheit in Guatemala: In einem<br />
Land, das seinen Bürgerkrieg nie<br />
aufgearbeitet hat, dreht sich die <strong>Gewalt</strong>spirale<br />
immer weiter und immer tiefer in die Menschen<br />
selbst. Der österreichische Filmemacher<br />
Fritz Ofner versucht in seiner Dokumentation<br />
„<strong>Evolution</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong>“ eine Annäherung an<br />
die Kausalität <strong>der</strong> brutalen Dynamik.<br />
celluloid: Das Wort „<strong>Evolution</strong>“ ist<br />
positiv konnotiert, als „Weiterentwicklung“.<br />
Die <strong>Gewalt</strong> in Guatemala entwickelt<br />
sich aber nach innen, und kontraproduktiv<br />
...<br />
6 celluloid 3a/2012<br />
FRITZ OFNER: Ich glaube, „<strong>Evolution</strong>“ ist<br />
we<strong>der</strong> positiv noch negativ gemeint, es bezeichnet<br />
einfach eine Verän<strong>der</strong>ung und ihre<br />
Dynamik. Ich wollte keinen Film über Guatemala<br />
per se machen, son<strong>der</strong>n über die<br />
Mechanismen von <strong>Gewalt</strong>, unter welchen<br />
Bedingungen <strong>Gewalt</strong> zustande kommt. In<br />
Guatemala sind seit <strong>der</strong> Conquista Gesellschaftsformen<br />
geschaffen worden, die bis<br />
heute auf <strong>der</strong> Ausbeutung von Ressourcen<br />
und Arbeitskräften aufgebaut sind. Das<br />
ganze System wird durch Repression und<br />
<strong>Gewalt</strong> zusammengehalten, und die Strukturen<br />
haben sich nicht verän<strong>der</strong>t. Das ging<br />
von Silber über Gold, über Kautschuk und<br />
Filmstart:<br />
04.05.12<br />
Bananen, jetzt ist es Soja in Brasilien. Die<br />
Güter, die gehandelt werden, haben sich<br />
geän<strong>der</strong>t, aber die Mechanismen sind gleich<br />
geblieben. Um für diesen Film dem Mechanismus<br />
auch ein Gesicht zu geben, hat sich<br />
<strong>der</strong> Bananenhandel angeboten, weil die Geschichte<br />
des Bürgerkriegs mit <strong>der</strong> Geschichte<br />
des Bananenhandels zusammenhängt.<br />
Guatemala ist die archetypische Bananenrepublik.<br />
Dieses Wort kommt davon, weil die<br />
exportierenden Firmen, in diesem Fall die<br />
United Fruit Company, so mächtig waren,<br />
dass sie effektiv über die Politik des Landes<br />
bestimmt haben. Als es Anfang <strong>der</strong> 50er<br />
einen demokratischen Wandel gab und<br />
Fotos: Poool Film
unser viDeO-interview auF yOutube<br />
http://www.youtube.com/celluloidVideo<br />
<strong>der</strong> damalige demokratische Präsident eine<br />
Landreform durchführen wollte, die vorgesehen<br />
hätte, Land von den Bananenfirmen<br />
zu nehmen und es an landlose Bauern zu<br />
geben, hat die amerikanische Regierung<br />
gemeinsam mit <strong>der</strong> United Fruit Company<br />
eine militärische Intervention gestartet, die<br />
den demokratischen Frühling beendet und<br />
in weiterer Folge zum Bürgerkrieg geführt<br />
hat, <strong>der</strong> dann 36 Jahre lang dauerte und in<br />
einem Genozid endete. Die Geschichte des<br />
Genozids beinhaltet auch die Tatsache, dass<br />
Hun<strong>der</strong>ttausenden jungen Männern beigebracht<br />
wurde, wie man tötet, vergewaltigt,<br />
wie man erpresst. Nach dem Krieg sind diese<br />
Männer mit genau diesen „Kenntnissen“<br />
in den Alltag zurück. Daher also auch <strong>der</strong><br />
Begriff „<strong>Evolution</strong>“: Etwas hat einen Mechanismus<br />
ausgelöst, <strong>der</strong> immer neue Formen<br />
und Konsequenzen hatte. Der Ausgangspunkt<br />
für diese <strong>Gewalt</strong>spirale sind ökonomische<br />
und politische Zusammenhänge.<br />
Der in Guatemala kulturell sehr tiefgehende<br />
Konflikt mit den Indiginas<br />
wird im Film thematisiert, aber nicht<br />
näher auf seine Ursprünge und Auswirkungen<br />
untersucht.<br />
Richtig. Ich habe die These <strong>der</strong> Bananenrepublik<br />
für den Film gewählt; ein Soziologe<br />
würde die <strong>Gewalt</strong>spirale vielleicht in<br />
an<strong>der</strong>en Mechanismen verorten. Mir war<br />
<strong>der</strong> Ausdruck <strong>der</strong> emotionalen Kraft dieser<br />
<strong>Gewalt</strong> wichtiger, als die Analyse, die im<br />
Film einfach nicht <strong>der</strong>art viel Raum haben<br />
konnte.<br />
Sie lassen auch einen Militär-Kämpfer<br />
zu Wort kommen, <strong>der</strong> über seine<br />
Gräueltaten berichtet – warum war es<br />
Ihnen wichtig, alle Seiten zu zeigen?<br />
Ich wollte die verschiedenen Aggregatszustände<br />
<strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong> aufzeigen. Die erste<br />
Episode im Film zeigt den voyeristischen<br />
Blick <strong>der</strong> Journalisten, die zweite darüber,<br />
wie jemand innerhalb des Systems dagegen<br />
kämpft, also die Sozialarbeiterin. Genauso<br />
wollte ich Opfern, aber auch Tätern<br />
eine Stimme geben, um diese „<strong>Evolution</strong>“<br />
<strong>der</strong> <strong>Gewalt</strong> darstellen zu können. Der Soldat<br />
ist ein integraler Bestandteil des Films,<br />
weil Täter generell selten zu Wort kommen.<br />
In <strong>der</strong> Dynamik des Konflikts in Guatemala<br />
sind die Täter oft zugleich Opfer. Dieser Soldat<br />
zum Beispiel hatte sich nicht freiwillig<br />
gemeldet, son<strong>der</strong>n das waren Zwangsrekrutierungen.<br />
Man konnte damals entwe<strong>der</strong><br />
zur Armee gehen o<strong>der</strong> fliehen und sich im<br />
Wald <strong>der</strong> Guerrilla anschließen. So o<strong>der</strong> so<br />
war man gezwungen zu kämpfen. Für ihn<br />
war die Teilnahme am Film sehr wichtig, um<br />
eine Form von Katharsis zu finden, indem er<br />
das, was er erlebt hat, auch einmal erzählen<br />
kann. Die Suche nach einem Soldaten<br />
war aber sehr schwierig, weil niemand vor<br />
die Kamera wollte, denn die meisten haben<br />
Angst, deswegen umgebracht zu werden.<br />
Sie zeigen auch Gespräche in Therapiegruppen,<br />
die aber wie immer eigentich<br />
von den „Falschen“ besucht<br />
werden, nämlich den Frauen. Es sollten<br />
dort nämlich vor allem Männer<br />
sitzen...<br />
Die <strong>Gewalt</strong> gegen Frauen hat in Guatemala<br />
schon ein <strong>der</strong>artiges Ausmaß angenommen,<br />
dass man – in Anlehnung an<br />
Genozid – bereits von Femizid spricht. Die<br />
Selbsthilfegruppe im Film ist für min<strong>der</strong>jährige,<br />
vergewaltigte Mädchen. Sie arbeiten in<br />
den Gesprächen die Geschichte des Landes<br />
auf. Aber es gibt keinerlei Therapieform für<br />
Täter, das ist richtig. So wird sich die <strong>Gewalt</strong><br />
weiter reproduzieren, weil sie keine Möglichkeit<br />
haben, selbst mit ihren Traumata<br />
sich an jemanden zu wenden.<br />
Erschreckend ist es, zu sehen, wie<br />
die Menschen in dieser alltäglichen<br />
Trauer schon wie gelähmt reagieren...<br />
Ich habe im Laufe <strong>der</strong> Recherchen mit einem<br />
Schamanen gesprochen, <strong>der</strong> mir von<br />
einer Krankheit erzählt hat, die „Susto“<br />
heißt. Das ist ein ethnologisch definiertes<br />
Krankheitsbild; eine Art von „Seelenverlust“<br />
aufgrund eines Traumas. Diese Angstkrankheit<br />
kann die Formen von Schlafstörungen<br />
über Essensstörungen bis hin zu Tod o<strong>der</strong><br />
Selbstmord annehmen. Ich glaube, dass die<br />
gesamte Gesellschaft in Guatemala unter<br />
„Susto“ leidet, und auch, dass ich im Zuge<br />
<strong>der</strong> Dreharbeiten meine Portion davon abbekommen<br />
habe. Aber für mich war <strong>der</strong><br />
Filmschnitt eine Form von Therapie, diese<br />
Bil<strong>der</strong> in meinem Kopf wie<strong>der</strong> raus und in<br />
eine an<strong>der</strong>e Form zu bekommen.<br />
Was hatten Sie sich als formales<br />
Konzept überlegt?<br />
Weil ich als so genannte One-Man-Show<br />
drehe, müssen meine Filme mit den Mitteln<br />
funktionieren, die ich zur Verfügung habe.<br />
Diese Arbeitsweise definiert also bereits sehr<br />
viel. Das hat den Vorteil, dass ich mehr Zeit<br />
mit dem Dreh verbringen kann, aber den<br />
Nachteil, dass ich stilistisch eingeschränkt<br />
bin, weil ich eben kein Team habe, in dem<br />
sich einer um das Bild, ein an<strong>der</strong>er um den<br />
Ton kümmert. In diesem Fall wollte ich den<br />
Film mit dem Moment <strong>der</strong> Gegenwart beginnen<br />
und davon in die Vergangenheit gehen.<br />
Geschehnisse in <strong>der</strong> Gegenwart kann<br />
ich beobachten, Vergangenes muss ich mir<br />
aber erzählen lassen. Für mich war hier das<br />
Zen-Prinzip von „form follows function“<br />
sehr nützlich; so hat <strong>der</strong> Film keine einheitliche<br />
stilistische Form, son<strong>der</strong>n mäan<strong>der</strong>t<br />
zwischen verschiedenen hin und her. Ich<br />
hoffe aber, dass das wie<strong>der</strong>um eine eigene<br />
Form ergibt.<br />
� Interview: Alexandra Zawia<br />
celluloid 3a/2012 7
Foto: Greuling<br />
profile<br />
8 celluloid 3a/2012<br />
„Unser Lied“ von Catalina Molina ist demnächst<br />
bei den Cinema Next-Filmnächten, z.B. am 10.5.<br />
im Topkino, Wien, 22.30 Uhr, zu sehen<br />
Catalina moLINA<br />
Daheim spricht Catalina Molina mit<br />
ihren Eltern und ihrem Bru<strong>der</strong> noch<br />
immer Spanisch. Und das, obwohl die<br />
Familie <strong>der</strong> 28-jährigen Nachwuchs-Regisseurin<br />
von Buenos Aires nach Gröbming zog, als<br />
Catalina fünf Jahre alt war. „Ich fühle mich<br />
als Argentinierin genauso wie als Steirerin“,<br />
sagt Molina, in bestem Steirisch selbstverständlich.<br />
Schon als Kind hat Molina eine Begeisterung<br />
für das Medium Film entwickelt, vor<br />
allem, weil ihr Vater als Filmfreak ständig die<br />
Werke von Fritz Lang, Bergman o<strong>der</strong> Peter<br />
Greenaway zeigte. Und Catalina dabei aufmerksam<br />
zusah.<br />
Gerade erst hat Molinas Film „Unser Lied“<br />
bei <strong>der</strong> Diagonale in Graz den Preis für den<br />
besten Kurzfilm gewonnen, nachdem sie das<br />
Drehbuch dazu mit <strong>der</strong> Wiener Stoffentwicklungsfirma<br />
Witcraft Scenario entwickelte. Die<br />
Regisseurin erzählt in „Unser Lied“ von einem<br />
jungen, alleinerziehenden Vater, gespielt von<br />
ihrem Bru<strong>der</strong> Conrado, <strong>der</strong> seine Arbeit, seine<br />
Erziehungspflichten und seine Karriere als<br />
Musiker unter einen Hut zu bringen sucht.<br />
Als eines Tages die Mutter (Emily Cox) <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Tochter plötzlich wie<strong>der</strong> vor<br />
<strong>der</strong> Tür steht, bringt das den jungen Mann<br />
vollends durcheinan<strong>der</strong>. Molinas einfühlsame<br />
Beobachtung einer Vater-Tochter-Beziehung<br />
und ihr direktes, unmittelbares Filmerzählen<br />
machen sie zu einer <strong>der</strong> großen Nachwuchshoffnungen<br />
des österreichischen Films.<br />
Nach ihrer Matura hat Molina die Aufnahmsprüfung<br />
an die Wiener Filmakademie<br />
bestanden, und studiert seither Filmregie bei<br />
Michael Haneke und Drehbuch bei Walter<br />
Wippersberg. Molina ist aber nicht erst seit<br />
„Unser Lied“ ein Begriff in <strong>der</strong> Filmszene: Bereits<br />
ihre Filme „Talleres Clandestinos“ (2009),<br />
„Zeitfeld“ (2007) und ihr Matura-Film an <strong>der</strong><br />
Ortweinschule Graz, „Waisenhaus“ (2004),<br />
sorgten für Aufsehen und wurden mehrfach<br />
ausgezeichnet.<br />
„Mit meinen Filmen will ich vor allem<br />
berühren“, sagt Molina, die sich gerne kleine<br />
Geschichten aussucht, um sie in ihren Filmen<br />
in größere Kontexte zu setzen. Ihr Herkunftsland<br />
Argentinien spielt dabei immer wie<strong>der</strong><br />
eine zentrale Rolle. „Talleres Clandestinos“<br />
handelte von heimlichen Nähwerkstätten in<br />
Argentinien, in denen Mitarbeiter ausgebeutet<br />
werden. Dafür gab es sogar eine Nominierung<br />
zum Europäischen Filmpreis. Auch ihr<br />
nächstes Projekt „Cordoba 1978“ wird wie<strong>der</strong><br />
mit Südamerika zu tun haben. Darin will sie<br />
eine Brücke zwischen Österreich und Argentinien<br />
schlagen - <strong>der</strong> Konnex dürfte schon<br />
anhand des Titels unschwer zu erkennen<br />
sein - Fußball-Film wird „Córdoba 1978“ aber<br />
keiner. Catalina Molina: „Mich interessiert<br />
anhand einer Begegnung zweier Menschen<br />
während des legendären Matches, was hinter<br />
<strong>der</strong> kollektiven Erinnerung des ‚Wun<strong>der</strong>s von<br />
Córdoba‘ noch verborgen steckt“. �
FeSTIVAL Crossing Europe startet in Linz<br />
Zum bereits neunten Mal hat sich Linz von<br />
24. bis 29. April dem europäischen Film<br />
verschrieben: Dann findet in <strong>der</strong> oberösterreichischen<br />
Hauptstadt wie<strong>der</strong> das Crossing<br />
Europe Filmfestival Linz statt. Ziel des Festivals<br />
an <strong>der</strong> Donau ist es, hochkarätiges Filmschaffen<br />
aus Europa zu präsentieren, und zugleich<br />
dem jungen Arthaus-Film eine Plattform zu<br />
bieten – und das mit einem dicht geschnürten<br />
cineastischen Paket. So sind im offiziellen<br />
Programm heuer 146 Spiel-, Dokumentar- und<br />
Kurzfilme aus 43 Län<strong>der</strong>n zu sehen, davon 96<br />
Österreich-Premieren und 22 Ur-Aufführungen.<br />
Festival-Leiterin Christine Dollhofer: „Es ist uns<br />
wichtig, dass Crossing Europe auf ,Cross Over'<br />
und Querverweise setzet. Dabei sind die Synergien<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig.“<br />
autOrenKinO Trotz <strong>der</strong> globalen Betrachtungsweise<br />
von Crossing Europe – im Mittelpunkt<br />
des zweitgrößten österreichischen Filmfestivals<br />
stand von Anbeginn an <strong>der</strong> europäische<br />
AutorInnen-Film. Die Wettbewerbssektion „Europäisches<br />
Kino" bietet neun Langfilmdebüts<br />
beziehungsweise zweite Langfilme, die bereits<br />
in den letzten Monaten auf an<strong>der</strong>en Festivals<br />
Erfolge feiern konnten. Dabei spielt 2012 neben<br />
<strong>der</strong> Darstellung bemerkenswerter Frauenfiguren<br />
die Stille eine entscheidende Rolle. So kommt „Z<br />
daleka widok jest piekny"/„It looks pretty from<br />
a distance“ (Regie: Anna und Wilhelm Sasnal)<br />
mit <strong>der</strong> Geschichte eines abgelegenen Dorfes,<br />
für das es keine Hoffnung zu geben scheint, nahezu<br />
ohne Dialoge aus. Ebenso eine reduzierte<br />
Sprache verwendet Lisa Aschan in „Apflickorna“/„She<br />
monkeys“, wenn sie von den Schwestern<br />
Erna und Sara erzählt, die zwischen Sexualität<br />
und Scheinmoral gefangen sind.<br />
Welche enorme Bedeutung <strong>der</strong> beobachtende<br />
Film im internationalen Festivalgeschehen<br />
hat, wird in <strong>der</strong> Crossing Europe-Schiene „Panorama<br />
Europa Documentary“ deutlich, die die<br />
unkonventionelle Position des europäischen Dokumentarfilms<br />
in all seinen unterschiedlichen,<br />
bunten und kreativen Facetten beleuchtet. So<br />
werden unter an<strong>der</strong>em Arbeiten über das Leben<br />
mit Behin<strong>der</strong>ungen („Louisa“), urbane Skater in<br />
<strong>der</strong> DDR („This ain‘t California“), junge, kämpferische<br />
Lybier („Libya Hurra"/„Free Lybia“) und<br />
die Vision eines mo<strong>der</strong>nen Stadtstaats in Estland<br />
(„Uus Maailm“/„The new world“) gezeigt.<br />
Das diesjährige Tribut schließlich ist <strong>der</strong> rumänischen<br />
Filmemacherin Anca Damian gewidmet,<br />
die mit drei Lang-, sowie einem Kurzfilm in Linz<br />
vertreten sein wird. � Sandra Wobrazek<br />
Mehr inFOs: www.crOssingeurOpe.at<br />
Crossing-Europe-Highlight: „Ave“ (l.),<br />
Regie: Konstantin Bojanov, BG 2011<br />
celluloid 2a/2012 9<br />
Foto: Crossing Europe
filmkritik<br />
�����/�����<br />
STILLLeBeN / oUTING<br />
Ein Spielfilm und eine Doku von Sebastian Meise über unausgelebte Pädophilie<br />
Ein Projekt <strong>der</strong> Berliner Charite, das eine<br />
Therapie für Menschen mit pädophilen<br />
Neigungen anbietet, die nicht zu<br />
Tätern werden wollen, war die erste Inspiration<br />
für seinen Spielfilm „Stillleben“, erzählt<br />
Regisseur Sebastian Meise. Wo beginnt<br />
Schuld, und ist Pädosexualität synonym für<br />
strafbares Gedankengut?, waren die ersten,<br />
offensichtlichen Fragen, die sich daraus ergaben<br />
und die auch die – eigentlich als Nebenprodukt<br />
<strong>der</strong> Recherche parallel entstandene<br />
– Dokumentation „Outing“ prägen.<br />
Mit wenigen Strichen und Hinweisen<br />
entwirft Meise im Spielfilm „Stillleben“ ein<br />
Familienuniversum und zeichnet die Geschichte<br />
von vier Menschen – Vater, Mutter,<br />
Tochter und Sohn - die während langer<br />
Jahre mit sich und umeinan<strong>der</strong> gerungen<br />
haben. Diese fragile Gemeinschaft implodiert<br />
beinah lautlos durch die Ahnung eines<br />
Inzests, eines pädophilen Übergriffs, als <strong>der</strong><br />
Sohn den sexuellen Phantasien seines Vaters<br />
auf die Spur kommt, <strong>der</strong> seine Tochter zwar<br />
noch nie angerührt hat, aber Prostituierte<br />
dafür bezahlt, nach genauen Anweisungen<br />
in ihre Rolle zu schlüpfen. „Stillleben“ beschreibt<br />
das zerbrochene Familiengefüge,<br />
das sich nun auftut, ganz ruhig und intensiv.<br />
10 celluloid 3a/2012<br />
STILLLEBEN<br />
Ö 2011, Regie: Sebastian Meise.<br />
Mit Fritz Hörtenhuber, Christoph<br />
Luser, Daniela Golpashin<br />
FILMSTART: 18. 05. 2012<br />
Dabei vergisst er nicht auf die Umgebung<br />
<strong>der</strong> Figuren: <strong>der</strong> kleine Vorort, die täglich<br />
gelebte Stagnation. Meise nähert sich seinem<br />
Thema unaufgeregt und aufmerksam<br />
und nimmt sich vom ersten Augenblick an<br />
Zeit, den Zuschauer mitatmen zu lassen.<br />
Mit geradezu schmerzlicher Wärme und auf<br />
schmalem Grat präzis inszeniert, beschreibt<br />
er den Verlust <strong>der</strong> Familiengemeinschaft,<br />
das Unwie<strong>der</strong>bringliche. Während sich <strong>der</strong><br />
Bru<strong>der</strong> vorwirft, nicht rechtzeitig erkannt<br />
zu haben, was vor Jahren passiert ist, steht<br />
die Mutter fassungslos vor <strong>der</strong> Misere einer<br />
sexuellen Obsession, für die sich <strong>der</strong> Vater<br />
selber hasst und für die er geradezu nach<br />
einer Bestrafung für sich selbst sucht. Fritz<br />
Hörtenhuber verleiht diesem Vater den richtigen<br />
Ausdruck, beinahe unbeweglich nach<br />
außen, aber im Inneren ein grelles Durcheinan<strong>der</strong>.<br />
„Soap and Skin“-Sängerin Anja<br />
Plaschg ist hier in ihrer ersten kleinen Rolle<br />
zu sehen und lieferte für den Film unter<br />
an<strong>der</strong>em eine grandiose Neuinterpretation<br />
von „Voyage Voyage“.<br />
Outing Das Thema Pädophilie beleuchten<br />
Meise und Ko-Autor Thomas Rei<strong>der</strong> auch<br />
in ihrer Dokumentation „Outing“ genauer:<br />
OUTING<br />
Ö 2012, Regie: Sebastian Meise,<br />
Thomas Rei<strong>der</strong>.<br />
Dokumentarfilm<br />
FILMSTART: 18. 05. 2012<br />
Anhand <strong>der</strong> Geschichte von Sven, einem pädophilen<br />
jungen Mann, <strong>der</strong> alles dafür tut,<br />
seine Neigung nie in die Tat umzusetzten,<br />
wirft <strong>der</strong> Film wichtige Fragen auf.<br />
Seit seiner Pubertät ist dem jungen Archäologen<br />
Sven klar, dass er sich sexuell<br />
zu Kin<strong>der</strong>n hingezogen fühlt. Als einer <strong>der</strong><br />
ersten Pädophilen erzählt er hier ausführlich<br />
von seinen Träumen, seinen Ängsten und<br />
Hoffnungen. Er artikuliert sich extrem reflektiert,<br />
ist in Dauer-Therapie und weiß, er muss<br />
sich von kleinen Buben fernhalten. Und doch<br />
verschieben sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit (die Dokumentation<br />
fängt dies gut ein) langsam die<br />
Grenzen, die er sich selbst setzt. Sven spricht<br />
offen über seine pädophile Neigung und sein<br />
Ziel, diese niemals in die Tat umzusetzen. Er<br />
verschleiert auch seine Identität nicht - man<br />
sieht sein Gesicht. Der Film begleitet ihn vier<br />
Jahre lang, zeigt seinen inneren Kampf und<br />
wirft Fragen auf nach moralischen Grenzen,<br />
und danach, welchen Platz Menschen wie<br />
Sven in <strong>der</strong> Gesellschaft haben können. Getragen<br />
vom echten menschlichen Interesse<br />
an ihrem Protagonisten, gelingt den Filmemachern<br />
hier eine Nähe und Atmosphäre<br />
<strong>der</strong> Offenheit, die schockiert und berührt.<br />
� Klara Verthoer<br />
Stadtkino
NATHALIe KÜSST<br />
Dass ein einziger Kuss das gesamte Leben verän<strong>der</strong>n kann, machen die Regie-Brü<strong>der</strong><br />
David & Stéphane Foenkinos auf romantische Weise deutlich<br />
Nur wenige Schauspielerinnen schaffen<br />
es, Kinopublikum und Filmkritiker<br />
gleichermaßen zu begeistern.<br />
Audrey Tautou gelingt dieses Kunststück<br />
seit ihrem internationalen Durchbruch in<br />
„Die fabelhafte Welt <strong>der</strong> Amélie“ immer<br />
wie<strong>der</strong> – auch in ihrem aktuellen Film. Als<br />
Titelheldin in „Nathalie küsst“ schlüpft das<br />
Ausnahmetalent in die Rolle einer feinfühligen<br />
aber willensstarken jungen Frau, die<br />
mit ihren Rehaugen und dem mädchenhaften<br />
Charme sogar Eisberge zum Schmelzen<br />
bringt. Ein solcher ist Markus: Der hünenhafte<br />
Büro-Angestellte ist zwar eine imposante<br />
Erscheinung, optisch aber das Gegenteil<br />
eines Märchenprinzen. Unscheinbar<br />
und unauffällig schleicht er als graue Maus<br />
durchs Leben, ist jeden Tag als erster im<br />
Büro, um pünktlich nach Dienstschluss zu<br />
Hause bei seinen Eltern zum Abendessen<br />
zu sein. Völlig an<strong>der</strong>s sieht <strong>der</strong> Alltag seiner<br />
attraktiven Chefin aus, die sich nach dem<br />
Unfalltod ihres Mannes ganz auf ihre Karriere<br />
konzentriert, um ihren inneren Schmerz<br />
in Arbeit zu ersticken. Kurz: Nathalie und<br />
Markus haben nichts gemeinsam – bis auf<br />
einen unbedachten Kuss, <strong>der</strong> das Leben <strong>der</strong><br />
beiden für immer verän<strong>der</strong>t.<br />
�����<br />
Eindrucksvoll führen die Gebrü<strong>der</strong> Foenkinos<br />
vor, wie fruchtbar die (filmische) Zusammenarbeit<br />
von Blutsverwandten sein kann:<br />
Während David das auf seinem gleichnamigen<br />
Roman basierende Drehbuch schrieb,<br />
sorgte Stéphane für die leinwandgerechte<br />
Umsetzung.<br />
intelligente twists Das Resultat ist<br />
eine bezaubernde Tragikomödie, die mit<br />
Wortwitz und intelligent platzierten Plottwists<br />
gekonnt zwischen Drama und (Romantik-)Komödie<br />
balanciert. Mit großer Sorgfalt<br />
stellt das französische Filmemacher-Duo die<br />
Liaison des ungleichen Protagonisten-Paars<br />
auf jenen dramaturgischen Boden – <strong>der</strong> Tod<br />
von Nathalies Ehemann –, auf dem später<br />
eine neue Liebe sprießt. Aber was wäre<br />
eine Leinwand-Romanze ohne Intermezzo?<br />
An dieser Stelle kommt Bruno Todeschini<br />
ins Spiel: Als intriganter Nebenbuhler, <strong>der</strong><br />
schon seit Langem ein Auge auf Nathalie<br />
geworfen hat, verzweifelt <strong>der</strong> virile Feschak<br />
auf sympathisch-bemitleidenswerte Weise<br />
an Markus’ menschlichen Qualitäten.<br />
„Er hat etwas von dem Gogol-Charakter<br />
an sich. Er vereint in sich diese groteske<br />
Zartheit von Figuren aus osteuropäischen<br />
Romanen, die mich stark beeinflussen. Physisch<br />
war er perfekt für die Rolle. Ich hatte<br />
aber Befürchtungen, Damiens sei vielleicht<br />
zu extrovertiert, denn Markus ist schüchtern<br />
und diskret“, erzählt David Foenkinos über<br />
das Casting für die männliche Hauptrolle.<br />
Eine unbegründete Sorge, denn François<br />
Damiens, <strong>der</strong> zuletzt in „Nichts zu verzollen“<br />
zu sehen war, erweist sich dank markanter<br />
Physiognomie und seinen Ecken und<br />
Kanten als Idealbesetzung, um seiner Rollenfigur<br />
Tiefgang und Wärme zu verleihen.<br />
Gemeinsam mit <strong>der</strong> feenhaft wirkenden<br />
Audrey Tautou ist es die schauspielerische<br />
Leistung des belgischen Humoristen, die die<br />
märchenhafte Botschaft des Films mit jener<br />
Authentizität auflädt, die man im Blockbuster-Mainstream<br />
zumeist vermisst: wahre<br />
Schönheit kommt von innen – in „Nathalie<br />
küsst“ von François Damiens.<br />
� Jürgen Belko<br />
NATHALIE KÜSST<br />
F 2011. Regie: David & Stéphane<br />
Foenkinos. Mit: Audrey Tautou,<br />
François Damiens, Bruno Todeschini.<br />
FILMSTART: 11. 05. 2012<br />
celluloid 3a/2012 11<br />
Filmladen
lu-ray und dvd<br />
12 celluloid 3a/2012<br />
Diane Keaton und Woody Allen in „Manhattan“ (1979), ab 25. Mai erstmals auf Blu-ray<br />
woodY allen-collection<br />
20 allen-KlassiKer als box und einzel-discs<br />
Am 25. Mai bringt Twentieth Century Fox Home<br />
Entertainment die „Woody Allen Collection“ in den<br />
Handel. Sie enthält 20 Filme, die das Genie des Filmemachers<br />
eindrucksvoll wi<strong>der</strong>spiegeln – und je<strong>der</strong><br />
einzelne ist ein Klassiker. Ein ganz beson<strong>der</strong>er<br />
Leckerbissen: Erstmals ist auch „Stardust Memories“<br />
dabei. Die Tragikomödie von 1980 war bei<br />
uns noch nie zuvor auf DVD erhältlich. Außerdem<br />
erscheint zeitgleich Woody Allens romantische Komödie<br />
„Manhattan“ zum ersten Mal auf Blu-ray.<br />
„Der Stadtneurotiker“ war bereits vor wenigen<br />
Monaten auf Blu-ray erschienen.<br />
KOMöDiant unD genie Woody Allen sagte<br />
einmal: „Wenn man im Leben scheitert, kann das<br />
gefährlich sein. Wenn man in <strong>der</strong> Kunst scheitert,<br />
dann ist das peinlich.“ Doch das Schicksal des künstlerisch<br />
Gescheiterten ist Woody Allen erspart geblieben.<br />
Wer Lust auf einen garantiert unpeinlichen,<br />
dafür aber rundum unterhaltsamen Querschnitt<br />
durch das filmische Werk des kleinen großen Mannes<br />
aus Brooklyn hat, <strong>der</strong> kann sich auf die „Woody<br />
Allen Collection“ freuen. 20 Filme – von „Bananas“<br />
(1971) bis „Melinda & Melinda“ (2004) – sind in <strong>der</strong><br />
umfangreichen DVD-Box enthalten.<br />
Dass ausgerechnet Woody Allen in den 50er<br />
Jahren einen Filmkurs an <strong>der</strong> New York University<br />
hinwarf und auch als Stand-up-Comedian zunächst<br />
nur bedingt erfolgreich war, scheint heute<br />
fast unglaublich. Vielleicht brauchte er ja einfach<br />
etwas Zeit, um jene selbstzweiflerische und neurotische<br />
Wesensart zu akzeptieren, die bald darauf<br />
zu seinem Markenzeichen werden sollte. Sicher<br />
ist jedenfalls, dass <strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> eigentlich Allan<br />
Stewart Konigsberg heißt, seit Jahrzehnten zu den<br />
erfolgreichsten, vielseitigsten und produktivsten<br />
Filmschaffenden <strong>der</strong> Welt zählt. Seit Mitte <strong>der</strong> 60er<br />
Jahre liefert er mit schöner Regelmäßigkeit neue<br />
Filme ab, die mit ebenso schöner Regelmäßigkeit<br />
mit Kritikerlob und Auszeichnungen überhäuft<br />
werden. Viermal alleine wurden seine Filme mit<br />
dem Oscar ausgezeichnet, das letzte Mal im Februar<br />
dieses Jahres.<br />
DvD-preMiere Insgesamt umfasst die Collection<br />
20 <strong>der</strong> erfolgreichsten Werke des Autorenfilmers.<br />
Zum ersten Mal ist auch „Stardust Memories“<br />
auf DVD dabei. Woody Allen spielt darin den<br />
schrägen Filmemacher Sandy Bates, <strong>der</strong> sich auf<br />
einem Filmfestival mit aufdringlichen Fans, Möchtegern-Drehbuchautoren<br />
und – nicht zuletzt – mit<br />
<strong>der</strong> holden Weiblichkeit herumschlagen muss. Zwei<br />
<strong>der</strong> oscarprämierten Streifen Woody Allens sind<br />
ebenfalls an Bord <strong>der</strong> Collection: „Der Stadtneurotiker“<br />
von 1977 erhielt die begehrte Auszeichnung<br />
gleich zweimal, in den Kategorien „Beste Regie“<br />
und „Bestes Drehbuch“. Für das beste Drehbuch<br />
bei „Hannah und ihre Schwestern“ durfte Allen die<br />
Trophäe 1986 noch einmal in Empfang nehmen.<br />
Die Filme <strong>der</strong> „Woody Allen Collection“ sind neben<br />
<strong>der</strong> DVD-Box auch als Einzel-DVDs erhältlich.<br />
In den Genuss aufwändiger Artworks kommen<br />
Woody Allen-Liebhaber dabei in beiden Varianten:<br />
Die Cover <strong>der</strong> Single-DVDs wurden in einem mo<strong>der</strong>nen,<br />
einheitlichen Look neu gestaltet, die Box<br />
liegt als hochwertiges DigiStack vor, den das stilisierte<br />
Antlitz des Meisters ziert.<br />
Wer nach dieser umfangreichen Woody-Werkschau<br />
noch einen Nachschlag möchte, <strong>der</strong> kann<br />
ihn sich mit „Manhattan“ (1979) holen. Der Film,<br />
auf den Allen selbst am allermeisten stolz ist, gibt<br />
es unabhängig von <strong>der</strong> Collection ebenfalls ab 25.<br />
Mai zum ersten Mal auf Blu-ray-Disc.<br />
Erhältlich ab 25.05.<br />
Promotion (C) 2012 TCFHE
aMerican dad!<br />
die 6. staffel, neu auf dvd<br />
Wenn WAHNSINNIG KOMISCH draufsteht,<br />
dann ist auch WAHNSINNIG<br />
KOMISCH drin: Dafür stehen die verrückten<br />
Komikerköpfe von Mike Barker, Matt<br />
Weitzman und Family Guy-Schöpfer Seth<br />
MacFarlane. Auch die sechste Staffel von<br />
„American Dad!“, die am 25. Mai als<br />
3-Disc-DVD-Box erscheint, strotzt wie<strong>der</strong><br />
vor sternübersätem Irrsinn – vor allem in<br />
<strong>der</strong> Episode „Die verrückte Entrückung“,<br />
wo Stan es mit dem Antichristen persönlich<br />
aufnimmt.<br />
Immer mit dem Finger am Abzug macht<br />
CIA-Agent Stan Smith vor nichts Halt, um<br />
alles zu schützen, was die Vereinigten Staaten<br />
zu einem großartigen Land macht – von<br />
Strip-Bars bis hin zu Amerikas Allerheiligstem,<br />
dem Kokain. Egal, ob er buchstäblich<br />
einem Rennpferd seinen Willen aufzwingt<br />
o<strong>der</strong> Roger vor blutrünstigen Revolutionären<br />
rettet - in dieser sagenhaft übertriebenen<br />
Hommage auf die USA kennt Stan<br />
keine Gnade, wenn es um die Segnungen<br />
<strong>der</strong> Freiheit geht. Erhältlich ab 25.05.<br />
futuraMa<br />
die 5. staffel, neu auf dvd<br />
Die Crew von Planet Express hat die Rufe<br />
<strong>der</strong> Fans erhört: „Futurama“, die legendäre<br />
Animationsserie von „Simpsons”-<br />
Schöpfer Matt Groening, ist zurück und unserer<br />
Zeit um Lichtjahre voraus! Die 5. Staffel<br />
erscheint am 25. Mai als 2-Disc-Box.<br />
Fry, Ben<strong>der</strong>, Leela und <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Gang<br />
sind also wie<strong>der</strong> da: 13 brandneue Episoden,<br />
die einige <strong>der</strong> heiß umstrittensten Themen<br />
<strong>der</strong> Galaxie behandeln, inklusive Katzen-Intelligenz,<br />
robosexuelle Ehe, Einweg-Zeitmaschinen<br />
und <strong>Evolution</strong>… Schließlich erfährt<br />
die Planet Express-Crew auch noch die wahre<br />
Bedeutung von Weihnachten, Robanukka<br />
und Kwanzaa…<br />
Die DVD-Box bietet auch jede Menge Bonusmaterial:<br />
So gibt es unter an<strong>der</strong>em Audiokommentare,<br />
entfallene Szenen, die Featurettes<br />
„Die Entstehung des Superhits ‚Shut<br />
up and love me‘“, „Was bisher geschah“,<br />
und „Die Abenteuer von Lieferjungen-Man“<br />
von Philip J. Fry, sowie das „Bieg es wie<br />
Ben<strong>der</strong>“-Musikvideo und die „Im Körper des<br />
Freundes“-Skriptlesung Erhältlich ab 25.05.<br />
celluloid 2a/2012 13
abspann<br />
iM Mai & juni 2012<br />
14 celluloid 3a/2012<br />
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