Netze der Kraft - Hagia Chora Journal
Netze der Kraft - Hagia Chora Journal
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Arikka Claudia Mayer und Dorothee von Gagern<br />
vom Arinna Institut führen Reisegruppen zu<br />
den vorzeitlichen Kulthöhlen in Südfrankreich.<br />
Ihre energetische Arbeit zielt auf die Aktivierung<br />
alter und neuer Netzwerke <strong>der</strong> Erde. Ein<br />
mo<strong>der</strong>ner – o<strong>der</strong> alter – Umgang mit Leylines?<br />
Die Kulthöhlen<br />
in <strong>der</strong> Ile-de-France<br />
<strong>Netze</strong> <strong>der</strong> <strong>Kraft</strong><br />
Arikka Claudia Mayer<br />
Höhlen werden in den meisten Kulturen seit Menschengedenken<br />
als Schoß von Mutter Erde betrachtet – eine<br />
Art Uterus, aus dem alles Leben auf <strong>der</strong> Erde hervorgeht.<br />
Höhlen waren und sind deshalb auch Orte, an<br />
denen die eigenen Lebenskräfte regeneriert werden können.<br />
Schon seit dem Neolithikum werden die eiszeitlichen Höhlen in<br />
<strong>der</strong> Ile-de-France wohl in erster Linie von Frauen für Heilungen<br />
und spirituelle Erfahrungen aufgesucht. Die Urgeschichtsforscherin<br />
Marie König konnte mit ihrer Arbeit in den vergangenen<br />
Jahrzehnten beweisen, daß in jenen Höhlen ein auf die Große<br />
Göttin ausgerichtetes Weltbild überliefert ist. Sie revolutionierte<br />
damit das wissenschaftliche Bild von <strong>der</strong> spirituellen Entwicklung<br />
des frühen Menschen. Ihrer Initiative verdanken wir, daß<br />
diese <strong>Kraft</strong>orte wie<strong>der</strong> in unser Bewußtsein gerückt sind und<br />
heute erneut vor allem von Frauen als <strong>der</strong> Göttin heilige Orte<br />
aufgesucht werden.<br />
Bereits vor vielen Jahren haben wir uns von den HüterInnen<br />
<strong>der</strong> Höhlen rufen lassen. Einmal im Jahr leiten wir dorthin eine<br />
Exkursion für Frauen zu einer einwöchigen Erfahrung mit sich<br />
selbst und den <strong>Kraft</strong>orten. Ich möchte im folgenden einen beson<strong>der</strong>en<br />
Tag dieser Reise beschreiben, an dem wir ein „Netz <strong>der</strong><br />
<strong>Kraft</strong>“ zwischen den Höhlen aufbauen:<br />
An einem heißen Augusttag wan<strong>der</strong>n wir durch Wäl<strong>der</strong> und<br />
Wiesen in <strong>der</strong> Nähe des Städtchens Milly la Foret in <strong>der</strong> Ile-de-<br />
France. Jede <strong>der</strong> Frauen hat sich bewußt eine Höhle als Ziel ausgesucht,<br />
dort, wo sie sich am meisten zu Hause fühlt. Angekommen<br />
an „ihrer“ Höhle, begrüßen alle den Platz mit seinen weichen,<br />
mit Moos und Flechten überwachsenen Felsen, wilden<br />
Steineichen, dem blühenden Heidekraut o<strong>der</strong> riesigem Wurmfarn.<br />
Manch eine klopft kräftig an die Steine des Höhleneingangs, um<br />
ihr Kommen anzukündigen und bittet um Einlaß. Nach einer Zeit<br />
des Ankommens, Einstimmens und Meditierens sind alle bereit<br />
für die Aktivierung des <strong>Kraft</strong>netzes aus Höhlen und Energielinien.<br />
Nach einem genau abgesprochenen Zeitplan fungieren wir<br />
an jedem <strong>Kraft</strong>ort als Sen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Empfänger <strong>der</strong> Höhlenenergien.<br />
Die Menschen sind in diesem Prozeß <strong>der</strong> aktiven Vernetzung eine<br />
Art Verstärker und Katalysator. Mit Hilfe des gerichteten<br />
Bewußtseins und <strong>der</strong> Visualisierungskräfte <strong>der</strong> Frauen werden<br />
uralte Verbindungslinien <strong>der</strong> Höhlen untereinan<strong>der</strong> reaktiviert.<br />
Auch das persönliche Netz, das die Frauen untereinan<strong>der</strong> knüpfen,<br />
ist entscheidend, denn wenn es einer nicht gelingt, Kontakt<br />
mit einem <strong>Kraft</strong>platz aufzunehmen, verbindet sie sich statt dessen<br />
mit <strong>der</strong> Person an diesem Ort. Nachdem jede Höhle die Energien<br />
aller an<strong>der</strong>en Plätze empfangen hat, die Verbindungen deutlich<br />
spürbar sind und diese <strong>Kraft</strong>orte auf einem höheren Energieniveau<br />
schwingen, geschieht die Gesamtaktivierung. Alle öffnen<br />
sich gleichzeitig den Energien <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Kraft</strong>orte. Anschließend<br />
folgt die Vernetzung mit den kosmischen Energien, dem<br />
kosmischen Lichtnetz. Licht- und Elementarwesen sind vielfältig<br />
darin beteiligt und unterstützen die Menschen dabei, mit diesen<br />
intensiven Schwingungen umzugehen.<br />
Für alle ist diese Erfahrung einzigartig und auch für uns jedesmal<br />
wie<strong>der</strong> neu und an<strong>der</strong>s. Es ist ein ungeheures Gefühl <strong>der</strong><br />
Sicherheit und <strong>der</strong> Geborgenheit, des Getragenseins und Eingebundenseins<br />
in einen unendlichen Kreislauf. Viele können dabei<br />
vielleicht zum ersten Mal Wesenheiten wahrnehmen o<strong>der</strong><br />
spüren. Sensitive sehen vor ihrem inneren Auge, wie durch diese<br />
Aktivierung die Energielinien <strong>der</strong> Region zu pulsieren beginnen.<br />
Für die Frauen, die an solchen Aktivierungen beteiligt sind, entsteht<br />
an den <strong>Kraft</strong>orten ein Gefühl <strong>der</strong> Heimat und des Dorthingehörens.<br />
Für viele ist dieses Fleckchen Erde sehr viel mehr<br />
ein Zuhause geworden als ihr Wohnort.<br />
Die Idee o<strong>der</strong> besser <strong>der</strong> Auftrag zu dieser Art geomantischer<br />
Arbeit entstand aus einer Vision. Vor mehr als vier Jahren meditierten<br />
wir gemeinsam in einem für uns neu entdeckten Abris<br />
(prähistorische Wohnhöhle) im Gebiet Trois Pignon. Im anschließenden<br />
Gespräch stellte sich heraus, daß wir unabhängig voneinan<strong>der</strong><br />
ähnliche Bil<strong>der</strong> empfangen hatten: Wir sahen Menschen,<br />
die an Kultplätzen dieses Gebietes bestimmte Rituale ausführten.<br />
Die Auswahl <strong>der</strong> <strong>Kraft</strong>orte war dabei von Bedeutung, genauso<br />
wie Regelmäßigkeit und die aktive Beteiligung <strong>der</strong> Menschen<br />
darin. Diese rituelle Vernetzung war nötig, um die pulsierende<br />
Lebendigkeit <strong>der</strong> Erde zu erneuern. Daraus resultierten dann<br />
letztlich erst gute Ernten und <strong>der</strong> Frieden im Land. Offensichtlich<br />
hatten die HüterInnen dieses Ortes eine Tür für uns geöffnet und<br />
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G E O M A N T I E D E R S T A D T <strong>Hagia</strong> <strong>Chora</strong> 2 | 1999
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T I C H W O R T L E Y L I N E S<br />
ANZEIGEN<br />
ARINNA INSTITUT<br />
uns teilhaben lassen am Wissen und am Leben einer an<strong>der</strong>en<br />
Zeit. Da diese Vision uns hartnäckig präsent blieb und sich manche<br />
Zusammenhänge auch mit Hilfe unseres Kartenmaterials<br />
nachvollziehen ließen, begannen wir, diese in <strong>der</strong> Innenschau gesehene<br />
Vernetzung auch praktisch mit Exkursionsteilnehmerinnen<br />
auszuprobieren.<br />
Leylines und Ritzungen<br />
Die Praxis hat viel von unseren Theorien und Forschungen bestätigt,<br />
beispielsweise daß alle Höhlen, die sich durch kultische<br />
Ritzungen als alte <strong>Kraft</strong>orte zu erkennen geben, auf Leylines o<strong>der</strong><br />
auf Kreuzungspunkten von Energielinien liegen. Die geographische<br />
Lage mancher Höhlen zueinan<strong>der</strong> ergibt geometrische Muster.<br />
Die Höhlen <strong>der</strong> Ile-de-France sind, an<strong>der</strong>s als z.B. die Höhlen<br />
in <strong>der</strong> Dordogne, sehr klein und reichlich mit kultischen<br />
Symbolen versehen – gerade Linien, Kreuze, <strong>Netze</strong>, Schälchen<br />
und an<strong>der</strong>e Zeichen, die wir auch aus an<strong>der</strong>en megalithischen<br />
Zusammenhängen kennen. In Laufe <strong>der</strong> Jahre fiel uns auf, daß<br />
einige komplizierte Zeichen gerade in jenen Höhlen auftauchen,<br />
die über Leylines miteinan<strong>der</strong> in Verbindung stehen und ein spezielles<br />
Schwingungsniveau besitzen. Durch die Vernetzung dieser<br />
Höhlen untereinan<strong>der</strong> fanden wir heraus, daß die geometrischen<br />
Beziehungsmuster – Dreiecke, Rauten, Sterne – unterschiedliche<br />
Qualitäten <strong>der</strong> Leylines betonen und in <strong>der</strong> Aktivierung bestimmte<br />
kosmische Schwingungen für die Region materialisiert werden.<br />
Die Kenntnis <strong>der</strong> Ritzungen und Symbole hilft uns oft entscheidend<br />
beim Auffinden <strong>der</strong> Kulthöhlen. Aus geologischen und<br />
hydrologischen Zusammenhängen sowie intensivem Kartenstudium<br />
ergab sich z.B., daß eine gesuchte Höhle in einem bestimmten<br />
Areal liegen muß. Im dornigen Dickicht <strong>der</strong> Brombeerranken<br />
haben wir den Ort aber oft noch lange nicht gefunden.<br />
Inzwischen haben wir gelernt, die Höhlensymbole als Wegweiser<br />
zu benützen. Wir öffnen uns für die Qualität <strong>der</strong> Zeichen, damit<br />
wir in Resonanz mit dem Ort kommen, dort willkommen sind<br />
und ihn letztlich auch finden. Dies beinhaltet immer auch ein tiefes<br />
Eintauchen und einen intensiven persönlichen Prozeß. Kein<br />
Wun<strong>der</strong>, daß insbeson<strong>der</strong>e die Höhlensymbole und ihre Heilwirkung<br />
ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit geworden sind.<br />
Durch das intensive Einlassen auf die <strong>Kraft</strong>plätze bekommen<br />
wir einen Einblick in die Komplexität <strong>der</strong> Orte, aber auch in ihre<br />
Schmerzen und Nöte. Viele <strong>der</strong> französischen Kultorte werden<br />
getragen und gestützt durch Zwergen- und Feenplätze o<strong>der</strong> Wohnungen<br />
<strong>der</strong> Elementarwesen. Diese Stellen haben oft eine feine<br />
und weiche Energie. Lei<strong>der</strong> wurden gerade diese Orte, sei es aus<br />
Dummheit o<strong>der</strong> Absicht, häufig als Steinbrüche für den Straßenund<br />
Hausbau benützt und so in ihrer äußeren Struktur für immer<br />
zerstört. Aus Mitgefühl und aus dem Entsetzen heraus, daß auch<br />
heute noch Menschen achtlos Feuer in den Kulthöhlen machen,<br />
wodurch die Höhlenwände völlig verrußt und die Ritzungen zerstört<br />
werden, o<strong>der</strong> daß jugendliche Wan<strong>der</strong>er die Wände <strong>der</strong><br />
Abris in blindem Vandalismus für ihre Spraydosengraffiti mißbrauchen,<br />
entstand das Bedürfnis nach Patenschaften und einem<br />
erweiterten Netzwerk. Die Teilnehmerinnen <strong>der</strong> Exkursionen<br />
übernehmen dabei geistige und emotionale Patenschaften indem<br />
sie sich selbst und ihren eigenen <strong>Kraft</strong>orte zuhause konstant mit<br />
einer Höhle verbinden. Zusätzlich senden sie diesen Orten ihre<br />
<strong>Kraft</strong>, Liebe und Verbundenheit. Ob es nun diese Verbindung ist,<br />
die wir mit den <strong>Kraft</strong>orten herstellen, o<strong>der</strong> das gewachsene Bewußtsein<br />
<strong>der</strong> Menschen – die Zerstörungen in den uns bekannten<br />
Höhlen haben in den letzten beiden Jahren abgenommen. 7<br />
Anmerkung: Aus dem Netz <strong>der</strong> ExkursionsteilnehmerInnen hat sich das „Netzwerk<br />
Erde“ entwickelt. Den Mitglie<strong>der</strong>n des Netzwerks geht es darum, bewußt zu machen,<br />
daß Kultorte, Heil- und <strong>Kraft</strong>plätze nicht nur benützt werden dürfen, um sich selbst<br />
aufzutanken, son<strong>der</strong>n daß ein harmonisches Geben und Nehmen notwendig ist. Jeden<br />
zweiten Monat findet in München ein Treffen statt. Wer nicht persönlich anwesend<br />
sein kann, ist eingeladen anzurufen, zu schreiben und Fotos zu schicken, damit<br />
auch die persönlichen <strong>Kraft</strong>plätze mit ins Netz gehen können.<br />
Kontakt: ARINNA Institut für angewandte Energieheilweisen, Arikka Cl. Mayer und<br />
Dorothee v. Gagern, Mühlbichl 21, D-83550 Emmering, Tel. (08039) 408760.<br />
<strong>Hagia</strong> <strong>Chora</strong> 2 | 1999 G E O M A N T I E D E R S T A D T<br />
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