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Leitfaden Praxisarbeit (Modulabschluss eidg ... - ICT-Berufsbildung

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

1 Zulassungsvoraussetzung zur Abschlussprüfung 2<br />

2 <strong>Praxisarbeit</strong> 2<br />

3 Zweck 2<br />

4 Modul-/Kompetenzauswahl 3<br />

5 schriftlicher Teil der <strong>Praxisarbeit</strong> 4<br />

6 Vorgaben für den schriftlichen Teil der <strong>Praxisarbeit</strong> 5<br />

7 Fachgespräch 6<br />

8 Ablauf 6<br />

9 Beurteilung 7<br />

10 Kandidatinnen und Kandidaten akkreditierter Bildungsanbieter 8


<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

1Zulassungsvoraussetzung zur Abschlussprüfung<br />

Zu den Zulassungsvoraussetzungen zur Abschlussprüfung auf Diplomstufe gehören<br />

zwei Modulabschlüsse, davon einer in Form einer <strong>Praxisarbeit</strong>.<br />

Die Zulassung zur Abschlussprüfung für den Erwerb des <strong>eidg</strong>enössisch geschützten<br />

Titels «Diplomierte Informatikerin/Diplomierter Informatiker» setzt voraus, dass die<br />

Kandidatinnen und Kandidaten über die zwei erforderlichen Modulabschlüsse bzw.<br />

Gleichwertigkeitsbestätigungen verfügen (Prüfungsordnung über die Höhere<br />

Fachprüfung Informatikerin / Informatiker, Ziffer 3.32).<br />

Bei einem dieser Modulabschlüsse handelt es sich um eine sog. «<strong>Praxisarbeit</strong>».<br />

Ob der <strong>Modulabschluss</strong> direkt bei <strong>ICT</strong>-BERUFSBILDUNG gemacht wird oder bei einem<br />

von <strong>ICT</strong>-BERUFSBILDUNG akkreditierten Anbieter, ist unerheblich ( vgl. nachfolgend<br />

Punkt 10).<br />

2<strong>Praxisarbeit</strong><br />

Die <strong>Praxisarbeit</strong> setzt sich zusammen aus einer schriftlichen Arbeit und einem<br />

mündlichen Fachgespräch.<br />

Die <strong>Praxisarbeit</strong> hat einen schriftlichen und einen mündlichen Teil, weil von<br />

Absolventinnen und Absolventen des <strong>eidg</strong>. Diploms verlangt wird, dass sie sowohl<br />

schriftlich als auch mündlich kompetent sind. Damit wird dem Anliegen Rechnung<br />

getragen, dass Kompetenz in der Regel aus Sach-, Methoden-, Sozial- und<br />

Selbstkompetenz besteht und möglichst ganzheitlich nachzuweisen ist.<br />

3Zweck<br />

Zweck der <strong>Praxisarbeit</strong> ist der Kompetenznachweis in der gewählten Fachrichtung<br />

«Business Solutions» oder «Service & Technology Solutions».<br />

In der <strong>Praxisarbeit</strong> sollen die Kandidatinnen und Kandidaten sowohl in schriftlicher<br />

Form als auch mündlich nachweisen, dass sie in ihrer beruflichen Praxis über die<br />

geforderten Kompetenzen im Fachrichtungsteil verfügen.<br />

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

4Modul-/Kompetenzauswahl<br />

Mit der <strong>Praxisarbeit</strong> wird mindestens eine Kompetenz aus den Modulen der<br />

gewählten Fachrichtung nachgewiesen.<br />

Der Nachweis muss nicht auf eine Kompetenz eingeschränkt werden, er kann auch<br />

mehrere umfassen.<br />

Die beiden Fachrichtungen auf Diplomstufe umfassen je 4 fachrichtungsspezifische<br />

Module und die dazugehörigen Kompetenzen:<br />

Business Solutions<br />

Service & Technology Solutions<br />

IT Projektportfolio einer Geschäftseinheit oder<br />

des Unternehmens initialisieren, kontrollieren<br />

und steuern. Die Priorisierung der IT Projekte<br />

durch die verantwortlichen Gremien sicherstellen.<br />

Die beteiligten Personen über die Entscheidungen<br />

und Massnahmen informieren. Die nötigen<br />

Standards, Methoden und Tools vorgeben,<br />

implementieren und durchsetzen (250)<br />

Service Levels unter Berücksichtigung der Servicestrategie<br />

und Kundenvorgaben (allgemeine<br />

Geschäftsbedingungen AGB, Rahmenverträgen,<br />

etc.) entwickeln, Messverfahren definieren,<br />

Kosten mit verschiedenen Kostenmodellen<br />

berechnen und die Vereinbarung mit dem<br />

Leistungs-bezüger aushandeln (206)<br />

Applikationsarchitektur analysieren und<br />

zielorientiert (IT Strategie) beurteilen.<br />

Umsetzungsvarianten definieren und Soll-<br />

Applikationsarchitektur entwickeln. Migration<br />

und Umsetzung planen und zur Entscheidung<br />

führen (203)<br />

Auswirkungen von ERP-Systemen aus Unternehmens-,<br />

Kunden und Lieferantensicht<br />

beurteilen. Einführungsempfehlung für ein ERP-<br />

System ausarbeiten (196)<br />

Geschäftsprozesse eines Unternehmens<br />

priorisieren, analysieren, optimieren und<br />

anpassen. Voraussetzungen für kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozesse schaffen (198)<br />

Bestehende Systemarchitektur analysieren und<br />

zielorientiert (IT Strategie) beurteilen. Soll-<br />

Systemarchitektur entwickeln und<br />

Umsetzungsvarianten definieren. Migration und<br />

Umsetzung planen und zur Entscheidung führen<br />

(204)<br />

Bestehende Netzwerk-Architektur analysieren,<br />

Umsetzungsvarianten definieren und eine Soll-<br />

Architektur unter Berücksichtigung der <strong>ICT</strong>-<br />

Strategie entwickeln. Migration und Umsetzung<br />

planen und zur Entscheidung bringen (205)<br />

Verrechnungsmodelle für IT Dienstleistungen<br />

erstellen. Unterschiedliche Arten der Leistungsverrechnung<br />

beurteilen und für den Einsatz<br />

vorschlagen. Verrechnungsmodelle operativ<br />

umsetzen und Controlling aufbauen (258)<br />

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

5schriftlicher Teil der <strong>Praxisarbeit</strong><br />

Der schriftliche Teil der <strong>Praxisarbeit</strong> behandelt eine Aufgabenstellung aus der eigenen<br />

Berufspraxis, mit der die berufliche Handlungskompetenz nachgewiesen werden<br />

kann.<br />

Wie lässt sich die berufliche Handlungskompetenz für eines oder mehrere Module der<br />

Fachrichtung nachweisen? - Entscheidend ist, dass es dabei um «Praxis» und um<br />

«Arbeit» geht. Negativ ausgedrückt: Es darf sich nicht um eine theoretische<br />

Abhandlung zu einem bestimmten Thema handeln, das keine unmittelbare<br />

berufspraktische Bedeutung hat.<br />

Die gute Themenwahl erfolgt also erstens aus dem Blickwinkel der eigenen<br />

beruflichen Tätigkeit und ist präzis, einfach verständlich und nachvollziehbar.<br />

Zweitens handelt es sich um ein Thema, dessen Bearbeitung mit dem Zweck erfolgt,<br />

seine Kompetenz für eines oder mehrere Module der Fachrichtung überzeugend<br />

nachzuweisen.<br />

Konkret wird es darum gehen, eine berufliche Auftragserfüllung zu beschreiben, das<br />

Vorgehen, die Mittel- und Methodenwahl etc. zu begründen und das erzielte Ergebnis<br />

zu beurteilen. Beim Auftrag kann es sich um ein (Teil-)Projekt handeln oder um die<br />

Auftragserfüllung im Rahmen dauerhaft auszuführender Tätigkeiten am eigenen<br />

Arbeitsplatz.<br />

Es kann ein Auftrag ausgewählt werden, der bereits bewältigt worden ist<br />

(vergangenheitsbezogen); er kann aber auch aktuell sein (gegenwartsbezogen).<br />

Die schriftliche <strong>Praxisarbeit</strong> wird in der Regel in der einen oder anderen Form<br />

mindestens folgende Teile enthalten:<br />

Auftragsbeschreibung und Ziel(e) (inkl. Ausgangslage) - Analyse des Auftrags und<br />

der Rahmenbedingungen - ggf. Anpassung/Präzisierung Ziel(e) - Lösungsvorschlag<br />

für die Auftragsbearbeitung (Antrag) - Begründung des Vorschlags<br />

Handelt es sich um einen bereits durchgeführten Auftrag, so wird die schriftliche<br />

<strong>Praxisarbeit</strong> um die Aspekte der Umsetzung, der erzielten Ergebnisse und deren<br />

Beurteilung ergänzt.<br />

Wie immer der formale Aufbau gestaltet wird, im Ergebnis muss deutlich sein:<br />

• Wie wurde der Auftrag erfüllt? - «Beschreiben»<br />

• Warum wurde der Auftrag so erfüllt, und nicht anders? - «Begründen»<br />

• Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus der Auftragserfüllung? - «Beurteilen»<br />

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

6Vorgaben für den schriftlichen Teil der <strong>Praxisarbeit</strong><br />

Länge<br />

Selbständigkeitserklärung<br />

Vertraulichkeit<br />

20 - 22 Seiten (Anhänge nicht eingerechnet)<br />

eigenhändige Anfertigung unterschriftlich bestätigt<br />

<strong>Praxisarbeit</strong>en unterliegen Geheimhaltungspflicht<br />

Die <strong>Praxisarbeit</strong> besteht aus 20 - 22 Seiten redigierten Texts (inkl. Tabellen und<br />

Abbildungen). Alle Kandidatinnen und Kandidaten bezeugen unterschriftlich, dass die<br />

von ihnen eingereichte schriftliche <strong>Praxisarbeit</strong> von ihnen selbst stammt, nicht bereits<br />

für eine andere Prüfung eingesetzt wurde und ohne fremde Hilfe für den<br />

Kompetenznachweis «<strong>Praxisarbeit</strong>» als <strong>Modulabschluss</strong> zur Zulassung zur<br />

Abschlussprüfung für das <strong>eidg</strong>. Diplom als Informatiker/in erstellt worden ist.<br />

Zu den 20 - 22 Seiten zählen auch das Titelblatt und das Inhaltsverzeichnis. Die<br />

Schriftgrösse des Texts beträgt 12 points, die Standardschrift «ARIAL». Als<br />

Zeilenabstand ist «einfach» zu wählen. Etwaige Anhänge (maximal 10 Seiten) kommen<br />

zu den 20 - 22 Seiten hinzu. Wir empfehlen, mit einer Formatvorlage zu arbeiten.<br />

Folgende Fragestellungen erleichtern die Arbeit an der <strong>Praxisarbeit</strong>:<br />

• Ist der Titel treffend gewählt, geht aus ihm klar hervor, worüber geschrieben wird?<br />

• Ist die Ausgangslage genügend beschrieben?<br />

• Wurde ein einleitender Überblick gegeben, das Thema klar umrissen, das Ziel oder<br />

die Ziele klar formuliert?<br />

• Ist die <strong>Praxisarbeit</strong> klar und verständlich gegliedert?<br />

• Erreicht die Arbeit das gesetzte Ziel / die Ziele?<br />

• Ist die Arbeit frei von überflüssigen Teilen?<br />

• Sind die formalen Vorgaben erfüllt?<br />

Auf dem Titelblatt wird mit Modulnummer(n) angegeben, auf welche Kompetenz bzw.<br />

Kompetenzen sich die <strong>Praxisarbeit</strong> bezieht.<br />

Alle <strong>Praxisarbeit</strong>en werden durch <strong>ICT</strong>-BERUFSBILDUNG bzw. die akkreditierten<br />

Schulen und deren Expertinnen und Experten vertraulich behandelt. Prüfungsakten,<br />

deren Aufbewahrungspflicht abgelaufen ist, werden vernichtet.<br />

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

7Fachgespräch<br />

Zusätzlich zum schriftlichen Teil findet ausgehend vom Inhalt der <strong>Praxisarbeit</strong> ein<br />

halbstündiges Fachgespräch (inkl. Kurzpräsentation) mit zwei Experten statt, das<br />

ebenfalls bewertet wird.<br />

Die Kurzpräsentation dauert 5 Minuten und hat den Inhalt der <strong>Praxisarbeit</strong> zum<br />

Thema. Das Fachgespräch hat den Zweck sicher zu stellen, dass<br />

• die <strong>Praxisarbeit</strong> durch den Kandidaten selbst erstellt wurde;<br />

• Aspekte der Präsentation und Kommunikation berücksichtigt werden,<br />

(Sozialkompetenz);<br />

• die fachliche Argumentation zum <strong>Praxisarbeit</strong>sthema geprüft werden kann.<br />

• An Hilfsmitteln für die Kurzpräsentation stehen Flip Chart und Hellraumprojektor zur<br />

Verfügung<br />

8Ablauf<br />

Einreichen des Themas/Ziels (Formular) Freigabe zur Ausfertigung <br />

Ausferti Bekanntgabe des Ergebnisses.<br />

Die Daten für Kandidatinnen und Kandidaten von <strong>ICT</strong>-BERUFSBILDUNG werden<br />

rechtzeitig auf der Site aufgeschaltet.<br />

Der <strong>Modulabschluss</strong> «<strong>Praxisarbeit</strong>» hat folgenden zeitlichen Ablauf:<br />

• Zuerst muss für jede <strong>Praxisarbeit</strong> der Arbeitstitel, der Bezug zu einem bestimmten<br />

oder zu mehreren Modulen/Kompetenzen und das bzw. die Ziele der <strong>Praxisarbeit</strong><br />

bei der Geschäftsstelle von <strong>ICT</strong>-BERUFSBILDUNG - Schweiz oder beim akkreditierten<br />

Schulungsanbieter zur Freigabe eingereicht werden<br />

• Experten der Prüfungskommission bzw. der akkreditierten Schulungsanbieter<br />

erhalten die Arbeiten zugewiesen und geben sie zur Ausfertigung frei bzw.<br />

veranlassen Anpassungen, sofern es notwendig ist.<br />

• Nach der Freigabe der <strong>Praxisarbeit</strong> haben die Kandidatinnen und Kandidaten Zeit für<br />

die Ausfertigung und Eingabe.<br />

• Bewertung durch 2 Experten<br />

• Fachgespräch<br />

• Bekanntgabe der Noten zum angekündigten Termin<br />

Von der Anmeldung bis zum Prüfungsgespräch ist insgesamt mit einer Dauer von ca.<br />

drei Monaten zu rechnen. <strong>ICT</strong>-BERUFSBILDUNG bietet ab 2009 jährlich drei<br />

Eingabetermine für die <strong>Praxisarbeit</strong>en an. Die genauen Daten werden auf der Website<br />

veröffentlicht.<br />

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

9Beurteilung<br />

Schriftliche Arbeit und Fachgespräch werden je mit einer Note (Zehntelnoten<br />

zulässig) bewertet. Die Gesamtnote ist gleich dem Durchschnitt dieser beiden Noten.<br />

Wird eine <strong>Praxisarbeit</strong> mit einer Gesamtnote bewertet, die unter der Note 4 liegt, ist<br />

sie zu wiederholen. Einsichtnahme und Beschwerdemöglichkeit für die <strong>Praxisarbeit</strong><br />

sind gewährleistet.<br />

Bestanden ist der <strong>Modulabschluss</strong> <strong>Praxisarbeit</strong>, wenn die Durchschnittsnote<br />

mindestens 4.0 beträgt.<br />

Auch wer in der schriftlichen Arbeit eine ungenügende Note erzielt hat, wird zum<br />

Fachgespräch aufgeboten. Damit wird die Bedeutung des Fachgesprächs<br />

unterstrichen.<br />

Die <strong>Praxisarbeit</strong>en werden nach folgenden Kriterien beurteilt:<br />

• Es wird überprüft, ob mit der <strong>Praxisarbeit</strong> tatsächlich die Kompetenz im<br />

ausgewählten Modul bzw. in den Modulen nachgewiesen wird (sachliche<br />

Übereinstimmung der Kompetenz, die in der <strong>Praxisarbeit</strong> beschrieben wird mit der<br />

Kompetenz des betreffenden Moduls (bzw. der betreffenden Module).<br />

• Das Niveau der <strong>Praxisarbeit</strong> muss den Anforderungen des Moduls entsprechen.<br />

• Der Bezug zur beruflichen Tätigkeit muss nachvollziehbar vorliegen und die<br />

verschiedenen Kompetenzbereiche (Fach-, Methoden-, Sozial- und<br />

Selbstkompetenz) müssen in der <strong>Praxisarbeit</strong> berücksichtigt werden. Während Fachund<br />

Methodenkompetenz in der Informatik in der Regel ohne weiteres zur<br />

Bewältigung einer Situation beigezogen werden, stellt sich bei Sozial- und<br />

Selbstkompetenz (Einstellungen, Überzeugungen, Werthaltungen etc. gegenüber<br />

anderen und sich selbst) die Frage, inwiefern diese für das Handeln in einer Situation<br />

relevant sind und bewusst für die Lösungsfindung eingesetzt werden<br />

können/müssen. Sozialkompetenz ist ferner ein Gegenstand des Fachgesprächs.<br />

• Der Inhalt der <strong>Praxisarbeit</strong> muss handlungsorientiert sein. Handlungsorientierung<br />

setzt voraus, dass eine Transferleistung erbracht wird. Das bedeutet, dass fachliches<br />

und methodisches Know-how in einer neuen, noch nicht vollständig bekannten<br />

Situation angewendet worden ist oder angewendet wird.<br />

• Handlungsorientierung heisst ferner, das Prinzip der vollständigen Handlung zu<br />

befolgen: Vollständige Handlungen bestehen aus Vorbereitungshandlungen<br />

(konzeptioneller oder ausführender Art wie z.Bsp. Planen, Arbeitsvorbereitung etc.),<br />

ausführenden Tätigkeiten und Nachbereitung (z.Bsp. Testen, Kontrollieren,<br />

Dokumentieren etc.). Bewertet werden dabei insbesondere konzeptionelle Leistung,<br />

Arbeitsverhalten, erzielte Ergebnisse und Reflexion.<br />

• Die beschreibenden, erklärenden und beurteilenden Elemente der schriftlichen<br />

Arbeit müssen erkennbar sein. Es genügt nicht, eine bestimmte Problemlösung zu<br />

beschreiben. Es muss auch klar werden, warum ein bestimmtes Vorgehen und<br />

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>Praxisarbeit</strong><br />

(<strong>Modulabschluss</strong> <strong>eidg</strong>. Diplom Informatikerin / Informatiker)<br />

Verhalten gewählt wird oder gewählt worden ist, und es braucht eine Reflexion, ob<br />

und wie gut damit der Auftrag erfüllt werden kann oder konnte.<br />

• Im Fachgespräch werden zusätzlich zum Inhalt (selber verfasst? verstanden?<br />

beruflich handlungskompetent?) die Präsentation und Kommunikation beurteilt; es<br />

geht hier also um Aspekte der Sozial- und Selbstkompetenz.<br />

Einsichtnahme und Beschwerdemöglichkeit sind für die <strong>Praxisarbeit</strong>en gleich geregelt<br />

wie für andere Modulabschlüsse. Sie finden gemäss Rechtsmittelbelehrung <strong>ICT</strong>-<br />

BERUFSBILDUNG bzw. akkreditiertem Bildungsanbieter statt.<br />

Kandidatinnen oder Kandidaten, welche die <strong>Praxisarbeit</strong> als <strong>Modulabschluss</strong><br />

repetieren müssen, sind frei, das gleiche Thema nochmals einzureichen oder eine<br />

neue Situation auszuwählen. Beträgt die Note für den schriftlichen Teil der<br />

<strong>Praxisarbeit</strong> 5.0 oder mehr, ist nur das Fachgespräch zu wiederholen.<br />

Die Repetentinnen bzw. Repetenten erhalten für die Korrektur der <strong>Praxisarbeit</strong> und<br />

für das Fachgespräch neue Experten zugewiesen.<br />

10Kandidatinnen und Kandidaten akkreditierter Bildungsanbieter<br />

<strong>ICT</strong>-BERUFSBILDUNG anerkennt gleichwertige Abschlüsse akkreditierter<br />

Bildungsanbieter. Die Verantwortung für die Planung, Durchführung und Bewertung<br />

der <strong>Praxisarbeit</strong>en liegt vollständig beim akkreditierten Bildungsanbieter.<br />

Die Vorgaben aus Prüfungsordnung und Wegleitung, sowie das Merkblatt und der<br />

<strong>Leitfaden</strong> für die <strong>Praxisarbeit</strong> sind für Kandidatinnen und Kandidaten von <strong>ICT</strong>-<br />

BERUFSBILDUNG gleich wie bei akkreditierten Bildungsanbietern.<br />

Akkreditierte Bildungsanbieter wählen passende Termine selbst und organisieren die<br />

Durchführung und Bewertung, Einsichtnahme- und Beschwerdemöglichkeit<br />

selbständig. Damit ist gewährleistet, dass überall die gleichen Regeln zur Anwendung<br />

kommen.<br />

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