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Logik - Fachgebiet Theoretische Informatik - Universität Kassel

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Prof. Dr. F. Otto 12.02.2007<br />

Fachbereich Mathematik/<strong>Informatik</strong><br />

Universität <strong>Kassel</strong><br />

Klausur zur Vorlesung<br />

<strong>Theoretische</strong> <strong>Informatik</strong>: <strong>Logik</strong><br />

WS 2006/2007<br />

Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Matrikelnummer: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Hinweise:<br />

– Tragen Sie zunächst Namen und Matrikelnummer oben ein.<br />

– Die Klausur besteht aus 7 Aufgaben, bei denen jeweils 10 Punkte erreichbar sind.<br />

Die Bearbeitungszeit beträgt zwei Stunden.<br />

– Lesen Sie sich die jeweilige Aufgabenstellung genau durch, ehe Sie mit der Bearbeitung<br />

anfangen.<br />

– Bearbeiten Sie die Aufgaben auf dem jeweiligen Blatt. Erläutern Sie dabei Ihre<br />

Vorgehensweise ausführlich. Sollte der Platz nicht ausreichen, so können Sie auf<br />

dem freien Blatt gegenüber und auf den freien Blättern am Ende fortfahren. Im<br />

letzteren Fall bitte unbedingt einen entsprechenden Hinweis auf der Aufgabenseite<br />

angeben.<br />

Lose Blätter sind nicht erlaubt! Insbesondere werden sie bei der Korrektur<br />

nicht berücksichtigt. Ferner sind keine Hilfsmittel außer einem handschriftlich<br />

beschriebenen Blatt zugelassen.<br />

– Die Ergebnisse werden durch einen Aushang und im WWW bekannt gegeben, wo<br />

dann auch Ort und Zeit für die Einsichtnahme in die Klausur genannt werden.<br />

VIEL ERFOLG !<br />

Punktzahl (von 70): . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Note: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .


AUFGABE 1. [Aussagenlogik: Normalformen]<br />

Seien F und G die folgenden aussagenlogischen Formeln:<br />

F := ( ((¬A ∨ B) → (¬B ∧ C)) ∧ A ),<br />

G := ( (A → ¬B) → (¬A ∧ C) ).<br />

(a) Bestimmen Sie durch schrittweises Umformen eine Formel in DNF, die zur Formel<br />

F äquivalent ist. Geben Sie bei jedem Schritt die verwendete Umformungsregel<br />

an.<br />

(b) Bestimmen sie mithilfe von Wertetafeln eine KNF zur Formel G.<br />

1


AUFGABE 2. [Aussagenlogik: Folgerungsbegriff]<br />

Gegeben seien die drei Formeln:<br />

F 1 := ( (C ∨ ¬B) ∧ (A ∧ (¬D ∨ E)) ),<br />

F 2 := ( (A → B) ∧ (C → D) ),<br />

F 3 := (A ∧ (C ∧ E)).<br />

Zeigen Sie, dass F 3 eine Folgerung von {F 1 , F 2 } ist.<br />

Hinweis: Begründen Sie Ihre Vorgehensweise und erläutern Sie jeden einzelnen<br />

Schritt!<br />

3


AUFGABE 3. [Prädikatenlogik: Modelle]<br />

Sei F die prädikatenlogische Formel<br />

F := ∀x∀y∀z( (P (x, y) ∧ P (y, z)) → P (f(x, y), z) ).<br />

Sei A = (U A , I A ) eine zu F passende Struktur mit U A = R (die reellen Zahlen) und<br />

I A (P ) = { (r, s) | r, s ∈ R mit s = r 2 }.<br />

Bestimmen Sie die Interpretation I A (f) derart, dass A damit zu einem Modell für F<br />

wird.<br />

Hinweis: Sie müssen die Funktion I A (f) angeben und dann nachweisen, dass<br />

die entstandene Struktur tatsächlich ein Modell für F ist.<br />

5


AUFGABE 4. [Prädikatenlogik: Herbrand-Strukturen]<br />

Sei F die prädikatenlogische Formel<br />

F := ∀x∀y( (P (f(x)) → Q(g(y))) ∨ (¬P (f(x)) ∧ Q(g(b))) ),<br />

und sei A = (U A , I A ) eine Herbrand-Struktur zu F .<br />

(a) Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Antworten Sie jeweils nur mit ”<br />

ja“<br />

oder ”<br />

nein“.<br />

(1) A ist ein Modell für F . . . . . . .<br />

(2) g(b) ∈ U A . . . . . . .<br />

(3) I A (Q) ⊆ U A . . . . . . .<br />

(4) Ist F erfüllbar, so ist A ein Modell für F . . . . . . .<br />

(5) I A (g)(f(b)) = g(f(f(b))). . . . . . .<br />

(6) U A enthält die Menge { f(g(g(. . . (g(f(b))) . . .))) | n ≥ 0 }. . . . . . .<br />

} {{ }<br />

n−mal<br />

Hinweis: Beantworten Sie nur Fragen, bei denen Sie sich sicher sind, da falsche<br />

Antworten zum Punktabzug führen.<br />

(b) Bestimmen Sie eine Klauseldarstellung von F .<br />

7


AUFGABE 5. [Prädikatenlogik: Herbrand-Modelle]<br />

Sei F die prädikatenlogische Formel:<br />

F := ∀x(P (x) ∨ ¬P (f(f(x)))) ∧ ∀x(¬P (x) ∨ P (f(f(x)))) ∧ ∀x(¬P (f(x))).<br />

(a) Bestimmen Sie eine zu F äquivalente Aussage in bereinigter Pränexform mit<br />

minimaler Anzahl von Quantoren.<br />

(b) Geben Sie ein Herbrand-Modell A für F an.<br />

Hinweis: Hier müssen Sie das Universum von A und die Interpretationsfunktion<br />

I A angeben und anschließend nachweisen, dass tatsächlich A(F ) = 1 gilt.<br />

9


AUFGABE 6. [Prädikatenlogische Resolution]<br />

(a) Bestimmen Sie alle Resolventen der Klauselmenge<br />

K := { {P (x), P (f(x))}, {¬P (x), ¬P (f(f(x)))} }.<br />

Hinweis: Zwei Resolventen, die bis auf Umbenennung der auftretenden Variablen<br />

übereinstimmen, werden als gleich angesehen. Beispielsweise sind {Q(x)} und<br />

{Q(y)} in diesem Sinne gleich. Hier sollen Sie nur Resolventen von K aufführen,<br />

die nicht gleich sind! Natürlich müssen Sie für jeden Resolventen von K, den Sie<br />

auflisten, nachweisen, dass er wirklich ein Resolvent von K ist. Außerdem müssen<br />

Sie zeigen, dass es keine weiteren Resolventen von K gibt außer denen, die Sie<br />

aufgelistet haben!<br />

(b) Zeigen Sie durch Anwendung der prädikatenlogischen Resolution, dass die Klauselmenge<br />

K unerfüllbar ist. Beschreiben Sie Ihre Lösung durch die Angabe eines<br />

übersichtlichen Resolutionsgraphen.<br />

Hinweis: Um den Suchraum einzuschränken bietet es sich hier an, nur P -Resolutionsschritte<br />

zu verwenden.<br />

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AUFGABE 7. [Prädikatenlogische Resolution]<br />

Sei F eine prädikatenlogische Aussage in Skolemform, deren Matrix F ∗ die Klauseldarstellung<br />

K habe.<br />

(a) Zeigen Sie, dass die Formel G := ∀x(P (x) → Q(x)) genau dann eine Folgerung<br />

von F ist, wenn die Klauselmenge K ∪ { {P (a)}, {¬Q(a)} } unerfüllbar ist, wobei<br />

a eine neue Konstante ist.<br />

(b) Sei K := { {R(g(x), x), Q(x)}, {¬P (g(y))}, {¬R(z, y), ¬P (y), P (z)} }. Zeigen Sie<br />

mittels prädikatenlogischer Resolution, dass F ∀x(P (x) → Q(x)) gilt.<br />

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