Sport Report 2008-2.indd - Wiesbaden-barrierefrei.de
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Ausgabe <strong>2008</strong><br />
Freu<strong>de</strong>, Faszination, Inspiration - <strong>Sport</strong>report für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
SPORTREPORT<br />
Freu<strong>de</strong>, Faszination, Inspiration - <strong>Sport</strong>report für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
Paralympics Beijing<br />
<strong>2008</strong> in Wort und Bild<br />
Henry Wanyoike und<br />
sein Einsatz für Blin<strong>de</strong><br />
Welche <strong>Sport</strong>arten<br />
gibt es?<br />
Mobilitätstraining für<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />
Den Schmerzkreislauf<br />
durchbrechen:<br />
<strong>Sport</strong> trotz Rheuma<br />
<strong>Sport</strong> nach Schlaganfall<br />
Wer finanziert <strong>Sport</strong>?<br />
Herausgeber:<br />
För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport e. V.<br />
und Informationsstelle für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Sport</strong> behin<strong>de</strong>rter Menschen
AZ Soziale Red 210x297:Soziales Redaktionell 03.07.<strong>2008</strong> 17:36 Uhr Seite 1<br />
Arzneimittel sind keine Allheilmittel.<br />
Arzneimittel sind keine Allheilmittel –<br />
<strong>de</strong>shalb hilft HEXAL auch dort, wo<br />
die Hightech-Medizin an ihre Grenzen<br />
stößt. Einer <strong>de</strong>r größten <strong>de</strong>utschen<br />
Hersteller patentfreier Me dika<br />
mente, sogenannter Generika,<br />
för<strong>de</strong>rt schon seit langem zahlreiche<br />
humanitäre Projekte in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Gesundheit und Medizin.<br />
Einfach helfen<br />
Gebün<strong>de</strong>lt wird dieses soziale Engagement<br />
in <strong>de</strong>r HEXAL Foundation.<br />
Mit <strong>de</strong>m Ziel, die Lebensqualität von<br />
kranken, behin<strong>de</strong>rten und benachteiligten<br />
Menschen – vor allem von<br />
Kin<strong>de</strong>rn – zu verbessern, unterstützt<br />
die gemeinnützige Gesellschaft verschie<strong>de</strong>ne<br />
soziale Projekte und sorgt<br />
dafür, dass die Hilfe schnell und unbürokratisch<br />
vor Ort ankommt. Hier<br />
zwei Beispiele von vielen:<br />
Ein Chromosom mehr<br />
Lebensfreu<strong>de</strong><br />
Kin<strong>de</strong>r mit Down-Syndrom liegen <strong>de</strong>r<br />
HEXAL Foundation beson<strong>de</strong>rs am<br />
Herzen. Eine Aufklärungskampagne<br />
informiert seit 2001 über diese genetische<br />
Verän<strong>de</strong>rung. Das Down-<br />
<strong>Sport</strong>lerfestival, ein in Deutschland<br />
einmaliges <strong>Sport</strong>- und Spaßfest für<br />
Down-Kin<strong>de</strong>r, ihre Geschwister und<br />
Familien, hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
zu einer festen Größe entwickelt.<br />
»Dabeisein ist alles«.<br />
HEXAL organisiert<br />
Spaß- und <strong>Sport</strong>feste<br />
für Down-Kin<strong>de</strong>r und<br />
ihre Familien.<br />
Lachen ist die beste Medizin<br />
Kin<strong>de</strong>r im Krankenhaus aufmuntern<br />
und ihnen Zuversicht geben – das<br />
möchte die Augsburger Puppenkiste<br />
auf ihrer Kliniktour. Seit nunmehr<br />
sechs Jahren ist Deutschlands berühm<br />
teste Marionettenbühne im<br />
Auftrag <strong>de</strong>r HEXAL Foundation unterwegs<br />
und bringt die kleinen Patienten<br />
mit ihrem Mutmachstück<br />
»Das kleine Känguru und <strong>de</strong>r Angsthase«<br />
zum Lachen.<br />
»Vorhang auf!« Die niedlichen Charaktere <strong>de</strong>r Augsburger<br />
Puppenkiste besuchen kranke Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Klinik und<br />
bringen Freu<strong>de</strong> mit.<br />
Der Rabe Hexalus ist sicher:<br />
»Das wird schon wie<strong>de</strong>r.«<br />
HEXAL för<strong>de</strong>rt soziale Projekte in <strong>de</strong>n<br />
Bereichen Gesundheit und Medizin.<br />
Mehr unter:<br />
www.soziales.hexal.<strong>de</strong>
INHALT<br />
Vorwort Gerda pleitgen, Vorsitzen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport 7<br />
Interview mit Karin evers-Meyer, Beauftragte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung 9<br />
Grußwort Frank-Walter Steinmeier, SpD 10<br />
Grußwort Hubert Hüppe, CDU/CSU 10<br />
Grußwort Markus Kurth, Bündnis 90/Die Grünen 11<br />
Grußwort Detlef parr, FDp 11<br />
Grußwort Dr. Ilja Seifert, DIe LINKe. 12<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport – eine wissenschaftliche einführung 13<br />
Welche <strong>Sport</strong>arten gibt es? 15<br />
1. WER BIETET BREITENSPORT AN?<br />
Deutscher Behin<strong>de</strong>rtensportverband e. V. 16<br />
Deutscher rollstuhl-<strong>Sport</strong>verband e. V. 18<br />
Deutscher Gehörlosen-<strong>Sport</strong>verband 19<br />
Special olympics Deutschland e. V. 20<br />
Deutscher Schwerhörigen <strong>Sport</strong> Verband 22<br />
BEISPIELE:<br />
tSV Bayer 04 Leverkusen 23<br />
Deutsches Kuratorium für therapeutisches reiten 24<br />
ANKÜNDIGUNG: NACHT DER STARS <strong>2008</strong> 26<br />
PARALYMPICS BEIJING <strong>2008</strong><br />
ein unvergessliches erlebnis 27<br />
Das Leben selbst ist nicht perfekt 28<br />
Interview mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten 31<br />
Interview mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>skanzlerin 32<br />
Die <strong>de</strong>utschen Medaillengewinner 38<br />
2. WER ENGAGIERT SICH FÜR SPORT?<br />
Bun<strong>de</strong>svereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung e. V. 44<br />
Bun<strong>de</strong>sverband für Körper- und Mehrfachbehin<strong>de</strong>rte e. V. 45<br />
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe 46<br />
Deutsche Aka<strong>de</strong>mie für psychomotorik 47<br />
AG Lungensport in Deutschland 47<br />
Deutsche rheuma-Liga Bun<strong>de</strong>sverband e. V. 48<br />
Deutscher Diabetiker Bund e. V. 49<br />
Deutsche parkinson Vereinigung Bun<strong>de</strong>sverband e. V. 50<br />
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bun<strong>de</strong>sverband e. V. 50<br />
Deutsche Krebshilfe e. V. 51<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Selbsthilfe Körperbehin<strong>de</strong>rter e. V. 52<br />
Deutscher Blin<strong>de</strong>n- und Sehbehin<strong>de</strong>rtenverband e. V. 53<br />
einsatz für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen 56<br />
3. WER BERÄT IM BEREICH SPORT?<br />
Informationsstelle für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> behin<strong>de</strong>rter Menschen 57<br />
Sozialverband VdK 58<br />
Deutsche rentenversicherung Bund 59<br />
„eine neue Lebensqualität ent<strong>de</strong>cken“ von Dr. Beatrix raudszus 61<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. 63<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales 64<br />
Forum selbstbestimmter Assistenz behin<strong>de</strong>rter Menschen 65<br />
Weitere Kontakte für Beratung 66<br />
Link-empfehlungen: Medien und <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtensport 67<br />
„LVr tag <strong>de</strong>r Begegnung“ im Bun<strong>de</strong>skanzleramt 70<br />
Impressum 70<br />
SEITE<br />
Inhalt<br />
„Der paralympische Botschafter<br />
und Beinamputierte Hou Bin<br />
entzün<strong>de</strong>te die paralympische<br />
Flamme in 69 Metern Höhe.“
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die vorliegen<strong>de</strong> Ausgabe „Freu<strong>de</strong>, Faszination, Inspiration - <strong>Sport</strong>report für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen“<br />
enthält vereinsunabhängige Informationen über das vielfältige Thema Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
in Deutschland. <strong>Sport</strong>verbän<strong>de</strong> und -vereine, Organisationen, Selbsthilfegruppen und Unternehmen,<br />
die in ganz Deutschland tätig sind, stellen sich und ihre Arbeit vor. Eine aufschlussreiche<br />
Zusammenstellung, für die wir uns bei allen Autoren herzlich bedanken.<br />
Der <strong>Sport</strong>report ist ein Kompendium, in <strong>de</strong>m Sie Informationen über <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rtensport in seinen<br />
vielen unterschiedlichen Facetten nachschlagen können. Er berichtet über die zahlreichen<br />
Angebote und Leistungen, die es bereits im Rehabilitations- und Breitensport gibt. Selbstverständlich<br />
haben wir im Sommer-Paralympics Jahr <strong>2008</strong> auch einen langen Bericht über die Paralympics<br />
Beijing <strong>2008</strong> beigefügt: Die Spiele haben alle Athleten begeistert und die Medien berichteten in<br />
bisher einmaliger Ausführlichkeit über die Spiele. Für uns alle be<strong>de</strong>uten die Spitzenleistungen und<br />
das Engagement unserer Leistungssportlerinnen und -sportler immer wie<strong>de</strong>r Ansporn und Vorbild.<br />
In diesem Jahr konnten wir die „Informationsstelle für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> behin<strong>de</strong>rter Menschen“ als Mitherausgeber<br />
für unseren <strong>Sport</strong>report gewinnen. Die Informationsstelle wird gemeinsam von <strong>de</strong>r<br />
<strong>Sport</strong>ministerkonferenz <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r, vertreten durch das Land Berlin, vom Deutschen Olympischen<br />
<strong>Sport</strong>bund und <strong>de</strong>r Freien Universität Berlin getragen. Seit 20 Jahren bietet sie für je<strong>de</strong>n Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />
in Sachen Behin<strong>de</strong>rtensport kostenlos ihren Service an. Sie ist ein kompetenter Partner<br />
mit Überblick über die <strong>de</strong>utsche Behin<strong>de</strong>rtensportlandschaft.<br />
Vor allem soll dieser <strong>Report</strong> aber <strong>de</strong>njenigen dienen, die sich als Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen für<br />
<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> interessieren. Die wissen möchten, welcher <strong>Sport</strong> für ihre spezifische Indikation sinnvoll<br />
ist, wo man Gleichgesinnte fin<strong>de</strong>t und an welche fachmännischen Partner man sich bei Interesse<br />
wen<strong>de</strong>n kann.<br />
Ich wünsche Ihnen nicht nur viel Spaß beim Lesen, son<strong>de</strong>rn auch Freu<strong>de</strong>, Faszination und Inspiration<br />
durch Bewegung und <strong>Sport</strong>!<br />
Ihre<br />
Gerda Pleitgen<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport e. V.<br />
www.foer<strong>de</strong>rkreis-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong><br />
Der För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport ist ein gemeinnütziger Verein.<br />
Bitte för<strong>de</strong>rn Sie <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rtensport mit einer Spen<strong>de</strong>.<br />
Spen<strong>de</strong>nquittungen wer<strong>de</strong>n ausgestellt.<br />
Spen<strong>de</strong>nkonto bei <strong>de</strong>r Sparkasse Leverkusen: 111 111 118 mit BLZ: 37 551 440.<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 7
Interview<br />
Mit Karin Evers-Meyer,<br />
Beauftragte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung für<br />
die Belange behin<strong>de</strong>rter Menschen<br />
Die Beauftragte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
für die Belange<br />
behin<strong>de</strong>rter Menschen,<br />
Karin Evers-Meyer im Gespräch<br />
mit <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkreises<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport, Gerda<br />
Pleitgen:<br />
Pleitgen: Frau Evers-Meyer, welche<br />
Schwerpunkte hat die Arbeit <strong>de</strong>r Beauftragten<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung für die Belange<br />
behin<strong>de</strong>rter Menschen?<br />
Wir haben uns vor rund 10 Jahren daran<br />
gemacht, die Politik für Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rung neu zu gestalten - weg vom<br />
reinen Fürsorgegedanken, hin zu echter<br />
Teilhabe und Selbstbestimmung. Dieser<br />
Gedanke ist in verschie<strong>de</strong>nen Gesetzen manifestiert.<br />
Ich sehe es als meine wichtigste<br />
Aufgabe an, darauf zu drängen, dass dieses<br />
Recht praktisch umgesetzt und die Gesetze<br />
im alltäglichen Leben angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />
Pleitgen: Wo ist da <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> für die<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen angesie<strong>de</strong>lt?<br />
Gibt es ein Recht auf <strong>Sport</strong>?<br />
Es gibt kein explizites Recht auf <strong>Sport</strong>,<br />
aber es gibt ein Recht auf Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe. Und Voraussetzung für aktive<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist<br />
neben <strong>de</strong>r Ausstattung mit Hilfsmitteln, medizinischen<br />
und therapeutischen Leistungen<br />
wie Rehabilitationssport auch <strong>de</strong>r Zugang<br />
zu Freizeitaktivitäten, also <strong>de</strong>m Freizeitsport.<br />
Wenn Sie so wollen, gibt es doch ein Recht<br />
auf <strong>Sport</strong>.<br />
Pleitgen: Wie wichtig sind die internationalen<br />
Entwicklungen in <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenpolitik<br />
für uns in Deutschland?<br />
Weltweit leben rund 600 Millionen Menschen<br />
mit einer Behin<strong>de</strong>rung, 80 Prozent von<br />
ihnen in so genannten Entwicklungslän<strong>de</strong>rn.<br />
Die Situation von behin<strong>de</strong>rten Menschen ist<br />
vor diesem Hintergrund natürlich sehr unterschiedlich.<br />
Umso wichtiger scheint mir,<br />
das Thema Behin<strong>de</strong>rung weniger in <strong>de</strong>n<br />
sozialpolitischen Kontext als in <strong>de</strong>n Kontext<br />
Menschenrechte zu stellen. Teilhabe behin<strong>de</strong>rter<br />
Menschen ist kein sozialpolitischer<br />
Gna<strong>de</strong>nakt, son<strong>de</strong>rn ein Menschenrecht.<br />
Ich bin froh, dass wir mit <strong>de</strong>r jetzt gezeichneten<br />
UN-Menschenrechtskonvention über<br />
die Rechte behin<strong>de</strong>rter Menschen diesen<br />
Ansatz international stärker in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
rücken können. Vor diesem Hintergrund<br />
wer<strong>de</strong>n sich auch in Deutschland<br />
noch einige Dinge än<strong>de</strong>rn müssen.<br />
Pleitgen: Was möchten Sie unseren Lesern<br />
mit auf <strong>de</strong>n Weg geben, die überlegen,<br />
sportlich aktiv zu wer<strong>de</strong>n?<br />
<strong>Sport</strong> hat so viele wichtige Facetten –<br />
auch und gera<strong>de</strong> für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen.<br />
Natürlich ist <strong>Sport</strong> wichtig für<br />
die Gesundheitsför<strong>de</strong>rung. Aber <strong>Sport</strong> ist<br />
nicht nur eine Möglichkeit zur körperlichen<br />
Rehabilitation. <strong>Sport</strong> ist eine Riesenchance<br />
zur gesellschaftlichen Teilhabe und Integration.<br />
Gemeinsame sportliche Aktivität<br />
för<strong>de</strong>rt zwischenmenschliche Beziehungen<br />
zwischen behin<strong>de</strong>rten und nichtbehin<strong>de</strong>rten<br />
Menschen und hilft dabei, Berührungsängste<br />
abzubauen.<br />
Pleitgen: Was be<strong>de</strong>uten die Leistungen<br />
unserer Athleten in Peking bei <strong>de</strong>n Paralympics<br />
für Sie?<br />
Die Athleten haben eine wichtige Vorbildfunktion.<br />
Sie beweisen, dass es mit einer<br />
Behin<strong>de</strong>rung nicht nur möglich ist, ein<br />
erfolgreiches, selbstbestimmtes Leben zu<br />
führen, son<strong>de</strong>rn dass behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />
auch in <strong>de</strong>r Lage sind, Höchstleistungen zu<br />
erbringen. In Sachen Motivation, Kampfgeist<br />
und Professionalität stehen sie nicht<br />
behin<strong>de</strong>rten <strong>Sport</strong>lern in nichts nach. Sie<br />
bieten spannen<strong>de</strong>, packen<strong>de</strong> Wettkämpfe,<br />
die ich je<strong>de</strong>m Zuschauer nur ans Herz legen<br />
kann. Das haben auch die Fernsehsen<strong>de</strong>r<br />
realisiert, die in diesem Jahr so viel wie nie<br />
zuvor von <strong>de</strong>n Paralympics berichten. Wichtig<br />
ist mir, dass wir die Integrationskraft <strong>de</strong>s<br />
<strong>Sport</strong>s noch mehr betonen. Ziel sollte es aus<br />
meiner Sicht sein, eines Tages Olympische<br />
Spiele und Paralympics zu fusionieren.<br />
Pleitgen: Der För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
will mit seinem Engagement ausdrücklich<br />
allen Menschen mit Einschränkungen<br />
dienen, die gerne <strong>Sport</strong> treiben<br />
möchten, unabhängig von je<strong>de</strong>r Vereinszugehörigkeit<br />
o<strong>de</strong>r von Leistungsgedanken.<br />
Unterstützen Sie das?<br />
Behin<strong>de</strong>rten Menschen die Möglichkeit<br />
zu geben, <strong>Sport</strong> zu treiben – in <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>art,<br />
die sie selber auswählen, und unter <strong>de</strong>n<br />
Rahmenbedingungen, die ihnen am liebsten<br />
sind – ist Grundlage für Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe. Ich begrüße das Engagement<br />
<strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport <strong>de</strong>shalb<br />
ausdrücklich.<br />
Pleitgen: Vielen Dank für dieses Gespräch!<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 9
gruSSworte<br />
Frank-Walter Steinmeier,<br />
SPD<br />
Liebe <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler,<br />
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer <strong>de</strong>s<br />
Behin<strong>de</strong>rtensports,<br />
ich freue mich sehr, dass <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtensport in<br />
Deutschland in <strong>de</strong>n letzten Jahren immer populärer<br />
gewor<strong>de</strong>n und aus <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>familie nicht wegzu<strong>de</strong>nken<br />
ist. Behin<strong>de</strong>rte Menschen erbringen je<strong>de</strong>n<br />
Tag sportliche Höchstleistungen, die unseren<br />
größten Respekt verdienen und uns zum Staunen<br />
bringen. Wer hätte vor Jahren gedacht, dass behin<strong>de</strong>rte<br />
<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler es bis zu <strong>de</strong>n<br />
Olympischen Spielen schaffen? Viele Siegerzeiten<br />
<strong>de</strong>r Paralympics hätten noch vor Jahren zu Po<strong>de</strong>stplätzen<br />
bei Olympischen Spielen gereicht.<br />
Das tolle Abschnei<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n Paralympischen<br />
Spielen in Peking war auch <strong>de</strong>r Lohn für das Engagement<br />
und die harte Trainingsarbeit, die unsere<br />
Athleten seit Jahren in ihren <strong>Sport</strong> investieren. Diese<br />
Leistungen erfüllen uns alle mit Stolz und begeistern<br />
die Zuschauer vor <strong>de</strong>m Fernseher. Ich möchte<br />
alle Teilnehmer zu ihren großartigen Leistungen<br />
beglückwünschen - auch jene, die keine Medaillen<br />
gewonnen haben, aber ihre persönlich gesteckten<br />
Ziele erreichen konnten.<br />
Dass <strong>de</strong>utsche <strong>Sport</strong>ler in China diese beson<strong>de</strong>ren<br />
Leistungen erbringen konnten, ist auch nicht unwesentlich<br />
<strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport zu verdanken.<br />
In <strong>de</strong>n über zehn Jahren seines Bestehens,<br />
konnten mit über einer Million Euro Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn<br />
zahlreiche Athleten unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kraft <strong>de</strong>s <strong>Sport</strong>s wird im Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich. Ich danke allen, die<br />
sich für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> und im <strong>Sport</strong> von körperlich o<strong>de</strong>r<br />
geistig behin<strong>de</strong>rten Menschen engagieren.<br />
Ich wünsche allen <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern viel<br />
Erfolg und alles Gute für Ihre weitere Laufbahn. Ich<br />
hoffe, dass Sie Ihre Ziele im <strong>Sport</strong> und im Alltag erreichen.<br />
Ihr<br />
Frank-Walter Steinmeier<br />
Stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r SPD<br />
Hubert Hüppe,<br />
CDU/CSU<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport fin<strong>de</strong>t große<br />
Anerkennung in <strong>de</strong>r Politik<br />
Gesellschaftspolitisch <strong>de</strong>m I<strong>de</strong>al von einem chancengleichen<br />
Zusammenleben von Menschen mit<br />
und ohne Behin<strong>de</strong>rungen näher zu kommen, ist<br />
ohne Behin<strong>de</strong>rtensport nicht <strong>de</strong>nkbar.<br />
Die öffentlichkeitswirksamen Paralympics <strong>2008</strong><br />
sind Beispiel für einen erstrebenswerten Blickwinkel:<br />
Behin<strong>de</strong>rung darf im Bewusstsein <strong>de</strong>r Allgemeinheit<br />
nicht als negative Abweichung von <strong>de</strong>r<br />
„normalen“ Konstitution <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n. Vielmehr<br />
muss die Anerkennung <strong>de</strong>r Vielfalt zur Normalität<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Sport</strong> verbin<strong>de</strong>t und för<strong>de</strong>rt gera<strong>de</strong> die Tugen<strong>de</strong>n,<br />
die die Gesellschaft bereichern: Respekt, Engagement,<br />
Teamgeist und vor allem Fairness. Neben<br />
Spaß, För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r eigenen Gesundheit, <strong>de</strong>s<br />
Selbstbewusstseins und <strong>de</strong>r mentalen Stärke können<br />
<strong>Sport</strong>ler mit und ohne Behin<strong>de</strong>rungen gera<strong>de</strong><br />
im gemeinsamen Training und sportlichen Wettkampf<br />
voneinan<strong>de</strong>r lernen. Dieser im <strong>Sport</strong> spielerisch<br />
erreichte Lernprozess muss aber auch auf alle<br />
an<strong>de</strong>ren Lebensbereiche übertragen wer<strong>de</strong>n. Denn<br />
dort wo Gemeinsamkeiten in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund gerückt<br />
wer<strong>de</strong>n, fängt Inklusion an.<br />
Um diesen Effekt <strong>de</strong>s <strong>Sport</strong>s, <strong>de</strong>n Abbau von existieren<strong>de</strong>n<br />
Barrieren und Ängsten, auszu<strong>de</strong>hnen,<br />
müssen noch viele neue Möglichkeiten in diesem<br />
Bereich geschaffen wer<strong>de</strong>n. Es bedarf nicht nur<br />
eines <strong>barrierefrei</strong>en Zugangs zu <strong>Sport</strong>stätten, son<strong>de</strong>rn<br />
auch neuer I<strong>de</strong>en. In <strong>de</strong>n ersten Bezirken gibt<br />
es beispielsweise schon Bun<strong>de</strong>sjugendspiele für<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen. Eine flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Erweiterung hier ist wünschenswert. Auch<br />
die <strong>Sport</strong>vereine können mit ihrem Angebot dazu<br />
beitragen, die Vielfalt zur Normalität wer<strong>de</strong>n zu lassen.<br />
Ihr<br />
Hubert Hüppe,<br />
Beauftragter <strong>de</strong>r CDU/CSU-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion für<br />
die Belange von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
10 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
gruSSworte<br />
Markus Kurth,<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Liebe <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler,<br />
Die Paralympics <strong>2008</strong> in Peking haben wie<strong>de</strong>r neue<br />
Maßstäbe gesetzt. Die Medien berichteten so viel<br />
wie nie und ließen uns an <strong>de</strong>n Paralympics im fernen<br />
Asien teilhaben!<br />
Schrittweise entfernt sich <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> von Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rungen aus seinem Nischendasein und<br />
das ist gut so! Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung haben<br />
ein Interesse sich mit an<strong>de</strong>ren sportlich zu messen.<br />
Darin unterschei<strong>de</strong>n sie sich nicht von nichtbehin<strong>de</strong>rten<br />
<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern. Auch Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung sind leistungsorientiert und<br />
ihre Leistungen verdienen Anerkennung. Was aber<br />
auch zählt ist <strong>de</strong>r Spaß am <strong>Sport</strong>, das „Dabei sein<br />
ist alles“ bei <strong>de</strong>n Paralympics.<br />
herrscht lei<strong>de</strong>r bis heute vor. Diese Sichtweise<br />
müssen wir än<strong>de</strong>rn. Hierbei spielt auch <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong><br />
eine wichtige Rolle. Es ist in Zukunft entschei<strong>de</strong>nd,<br />
dass sich <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> in <strong>de</strong>n Vereinen auch für Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rungen öffnet. Menschen mit<br />
und ohne Behin<strong>de</strong>rung sollen und müssen gemeinsam<br />
trainieren und Wettbewerbe bestreiten. Davon<br />
sind wir lei<strong>de</strong>r noch weit entfernt, wie auch die<br />
Trennung <strong>de</strong>r olympischen Spiele beweist.<br />
Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen viel Spaß<br />
beim <strong>Sport</strong>, <strong>de</strong>nn „Dabei sein ist alles“!<br />
Ihr<br />
Markus Kurth,<br />
Sozial- und behin<strong>de</strong>rtenpolitischer Sprecher<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />
Darüber hinaus gilt jedoch: Eine <strong>de</strong>fizitorientierte<br />
Denkweise über Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
Detlef Parr,<br />
FDP<br />
Fu Niu Lele und die Paralympics Peking <strong>2008</strong><br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen brauchen je<strong>de</strong>n Tag<br />
Voraussetzungen für ein freies und selbstbestimmtes<br />
Leben. Sie haben ein Recht auf uneingeschränkte<br />
Teilhabe an allen Bereichen <strong>de</strong>s gesellschaftlichen<br />
Lebens. Der <strong>Sport</strong> kann dabei eine sehr große<br />
Rolle spielen. Wir müssen die Paralympics nutzen,<br />
um über die Vorbil<strong>de</strong>r eine wesentliche Wirkung in<br />
die Breite zu erzielen.<br />
An <strong>de</strong>n Paralympischen Spielen in Peking nahmen<br />
an die 4000 Athleten aus 150 verschie<strong>de</strong>nen Nationen<br />
teil. „Fu Niu Lele“, <strong>de</strong>r kleine „Glücksbüffel“,<br />
hat als Maskottchen <strong>de</strong>r Spiele 20 Disziplinen begleitet.<br />
Die Paralympics sind längst kein Anhängsel<br />
<strong>de</strong>r Olympischen Spiele mehr. Sie unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich von ihnen in <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Wettbewerbe innerhalb<br />
einer <strong>Sport</strong>art. Denn die Athleten wer<strong>de</strong>n<br />
je nach Grad <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung in Startklassen eingeteilt,<br />
um die Leistungen vergleichbar zu machen.<br />
Fairer Wettbewerb gehört zu <strong>de</strong>n Grundprinzipien<br />
paralympischen <strong>Sport</strong>s und strahlt in unser tägliches<br />
Leben aus.<br />
Der Kampfgeist und die Einsatzbereitschaft dieser<br />
<strong>Sport</strong>ler sind bewun<strong>de</strong>rnswert. Das gewählte Emblem<br />
<strong>de</strong>r Spiele in Peking - die kalligrafische Figur<br />
eines Athleten in Bewegung – hat diese Leistungen<br />
eindrucksvoll herausgestrichen. Beson<strong>de</strong>rs<br />
begrüßenswert war <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Medien, die so<br />
umfangreich wie nie zuvor über die Paralympics<br />
berichtet haben.<br />
Ich wünsche mir, dass <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtensport ganzjährig<br />
die gleiche Aufmerksamkeit und För<strong>de</strong>rung<br />
erhält und viele Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung durch<br />
<strong>Sport</strong> das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten<br />
vertiefen und weiterentwickeln können.<br />
Ihr<br />
Detlef Parr,<br />
sportpolitischer Sprecher <strong>de</strong>r<br />
FDP-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 11
gruSSworte<br />
Dr. Ilja Seifert,<br />
Die Linke.<br />
Behin<strong>de</strong>rten – <strong>Sport</strong> – Fest für ALLE<br />
Die Paralympics in Peking <strong>2008</strong> waren ein begeistern<strong>de</strong>s<br />
<strong>Sport</strong>fest. Behin<strong>de</strong>rte <strong>Sport</strong>lerinnen und<br />
<strong>Sport</strong>ler zeigten, zu welchen Leistungen sie fähig<br />
sind. Die Wettkämpfe fan<strong>de</strong>n in ausverkauften Stadien<br />
statt. Das <strong>de</strong>utsche öffentlich-rechtliche Fernsehen<br />
berichtete darüber rund 100 Stun<strong>de</strong>n – soviel<br />
wie nie zuvor. Das setzt Maßstäbe.<br />
Im Mittelpunkt stand die sportliche Leistung, nicht<br />
das Handicap. Was zählt, sind Fähigkeiten, nicht<br />
Defizite.<br />
<strong>Sport</strong> heischt nicht Mitleid und mil<strong>de</strong> Gaben, son<strong>de</strong>rn<br />
Anerkennung von Leistungen. Die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
verkün<strong>de</strong>te in Peking, künftig Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
und „normalen“ (Spitzen)<strong>Sport</strong> gleichwertig<br />
för<strong>de</strong>rn zu wollen. Das erfor<strong>de</strong>rt die Mitwirkung <strong>de</strong>r<br />
Verbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r. Auch die För<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>s<br />
<strong>Sport</strong>es aus <strong>de</strong>r Wirtschaft sowie die Medien sind<br />
gefragt.<br />
Umfassen<strong>de</strong> Teilhabe – Kernfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r UN-<br />
Konvention für die Rechte von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
– schließt <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> ein. Dafür brauchen<br />
wir erschwingliche Trainingsmöglichkeiten<br />
und <strong>Sport</strong>ausrüstungen, <strong>barrierefrei</strong>e <strong>Sport</strong>stätten<br />
und Infrastrukturen sowie fähige Übungsleiter und<br />
Trainer – auch im Breitensport. Die Linke for<strong>de</strong>rt:<br />
<strong>Sport</strong>för<strong>de</strong>rung gehört ins Grundgesetz.<br />
Diese Paralympics zeigten, dass Behin<strong>de</strong>rtensportwettkämpfe<br />
Feste für alle sein können.<br />
Ihr<br />
Dr. Ilja Seifert,<br />
Behin<strong>de</strong>rtenpolitischer Sprecher<br />
<strong>de</strong>r Fraktion DIE LINKE.<br />
(seit 1967 durch einen Ba<strong>de</strong>unfall querschnittsgelähmt)<br />
Teilhaben!<br />
Wir for<strong>de</strong>rn die umfassen<strong>de</strong>, diskriminierungsfreie und selbstbestimmte<br />
Teilhabe am Leben in <strong>de</strong>r Gemeinschaft – auch für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen.<br />
Dazu gehört das Recht auf Bildung, Kultur, Arbeit, Wohnung, Mobilität<br />
und auch auf <strong>Sport</strong>. Ihre Ansprechpartner bei uns sind Katrin Kunert,<br />
<strong>Sport</strong>politische Sprecherin und Dr. Ilja Seifert, Behin<strong>de</strong>rtenpolitischer Sprecher<br />
<strong>de</strong>r Fraktion DIE LINKE. im Bun<strong>de</strong>stag, Platz <strong>de</strong>r Republik 1, 11011 Berlin,<br />
im Internet unter www.linksfraktion.<strong>de</strong>
Einführung<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
Eine wissenschaftliche Einführung<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
Allgemeiner Hintergrund<br />
Für Menschen mit einer Behin<strong>de</strong>rung<br />
hat Bewegung, Spiel und <strong>Sport</strong> eine zentrale<br />
Be<strong>de</strong>utung für die positive motorische<br />
und psychosoziale Entwicklung. Daher sollten<br />
bewegungstherapeutische und sportbezogene<br />
Angebote in <strong>de</strong>r Rehabilitation<br />
bei erworbenen o<strong>de</strong>r angeborenen Behin<strong>de</strong>rungen<br />
möglichst frühzeitig einen wichtigen<br />
Stellenwert einnehmen. Aber auch in<br />
<strong>de</strong>r lebenslangen Rehabilitation kann diese<br />
Entwicklung je nach Interesse und eigenen<br />
Fähigkeiten <strong>de</strong>r Betroffenen weiter geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die drei Ebenen <strong>de</strong>s Behin<strong>de</strong>rtensports<br />
in Deutschland – Rehabilitationssport,<br />
Freizeit- und Breitensport sowie<br />
Leistungssport – bieten hierzu ein enges<br />
Netz an individuellen Angeboten an.<br />
Die <strong>de</strong>mographischen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
unserer Gesellschaft wer<strong>de</strong>n in Zukunft<br />
beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Stellenwert <strong>de</strong>s Rehabilitationssports<br />
noch stärker in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />
rücken lassen. Die „chronisch Kranken“ als<br />
neue Zielgruppe im <strong>Sport</strong> von Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung benötigen entsprechend<br />
ausgerichtete Angebote, die über die <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Strukturen <strong>de</strong>s organisierten Rehabilitationssports<br />
hinausgehen, um eine<br />
bewegungsbezogene Inaktivität dieser Personengruppe<br />
zu vermei<strong>de</strong>n. Aber auch die<br />
„klassischen“ Behin<strong>de</strong>rungen müssen über<br />
<strong>de</strong>n Rehabilitationssport wie<strong>de</strong>r intensiver<br />
angesprochen wer<strong>de</strong>n und zum eigenmotivierten<br />
<strong>Sport</strong> treiben in <strong>de</strong>r Freizeit hingeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies trifft uneingeschränkt<br />
auch für Kin<strong>de</strong>r zu. Nicht zuletzt benötigen<br />
beson<strong>de</strong>rs verunfallte Personen wie<strong>de</strong>r<br />
eine bessere Verzahnung von stationärer<br />
Rehabilitationsphase und wohnortnaher<br />
Nachsorge durch Bewegung und <strong>Sport</strong>, um<br />
nahtlos Ansprechpartner und Anlaufstellen<br />
zu fin<strong>de</strong>n, die die intensive För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Rehabilitationskliniken weiterführen.<br />
Individualität <strong>de</strong>r<br />
Angebote<br />
Die individuelle Ausrichtung <strong>de</strong>r Angebote<br />
ist ein wesentliches und wichtiges<br />
Merkmal im Behin<strong>de</strong>rtensport, da je nach<br />
Behin<strong>de</strong>rung unterschiedliche körperliche,<br />
kognitive und soziale Voraussetzungen vorliegen.<br />
Diese Stärken und Schwächen treten<br />
im <strong>Sport</strong> beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Der Behin<strong>de</strong>rtensport kann diese Heterogenität<br />
durch sein vielfältiges Angebot auffangen<br />
und individuell ausgerichtete Bewegungsangebote<br />
liefern. Je<strong>de</strong>r Mensch mit<br />
einer Behin<strong>de</strong>rung hat <strong>de</strong>mnach die Wahl,<br />
unterstützt durch <strong>de</strong>n Kostenträger in <strong>de</strong>r<br />
Rehabilitationssportgruppe o<strong>de</strong>r eigenverantwortlich<br />
in Freizeit bzw. Verein o<strong>de</strong>r mit<br />
leistungsorientiertem Anspruch sportlich<br />
aktiv zu sein.<br />
Präventive Wirkung<br />
Die Stärkung <strong>de</strong>r körperlichen und psychosozialen<br />
Fähigkeiten eines Menschen<br />
mit einer Behin<strong>de</strong>rung durch Bewegung,<br />
Spiel und <strong>Sport</strong> trägt nicht nur zur lebenslangen<br />
Rehabilitation bei. Vielmehr för<strong>de</strong>rt<br />
Bewegung auch ein gesundheitsorientiertes<br />
Verhalten, dass Folge- und Begleiterkrankungen<br />
vermei<strong>de</strong>n hilft. Risikofaktoren<br />
wie z. B. Übergewicht sollten gera<strong>de</strong> bei<br />
Menschen mit einer eingeschränkten Motorik<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Das för<strong>de</strong>rt nicht nur<br />
die Mobilität und Lebensqualität <strong>de</strong>r Betroffenen<br />
im Alltag, son<strong>de</strong>rn hat auch auf Seiten<br />
<strong>de</strong>r Kostenträger positive Auswirkungen,<br />
da medizinische Leistungen weniger in Anspruch<br />
genommen wer<strong>de</strong>n und Hilfsmittel<br />
reduziert wer<strong>de</strong>n können. Die präventive<br />
Wirkung von <strong>Sport</strong> für Menschen mit einer<br />
Behin<strong>de</strong>rung müsste dringend mehr Beachtung<br />
fin<strong>de</strong>n. <br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 13
Einführung<br />
Gesellschaftliche<br />
Teilhabe unterstützen<br />
Die beschriebene För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r physischen<br />
und psychosozialen Fähigkeiten von<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung durch Bewegung<br />
und <strong>Sport</strong> hat auch positive Auswirkungen<br />
auf die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben. Motivation, Selbstvertrauen<br />
und Eigenverantwortung im Alltag o<strong>de</strong>r Beruf<br />
können positiv beeinflusst wer<strong>de</strong>n. Darüber<br />
hinaus führt eine bessere motorische<br />
Leistungsfähigkeit unmittelbar zu einer gesteigerten<br />
Mobilität. Diese ermöglicht ein<br />
stärkeres Teilhaben am sozialen Umfeld.<br />
Alltägliche Situationen wie z. B. <strong>de</strong>r Kinobesuch,<br />
das Treffen mit Freun<strong>de</strong>n im Restaurant<br />
o<strong>de</strong>r die Geselligkeit <strong>de</strong>s Vereinslebens<br />
um die Ecke wer<strong>de</strong>n wie selbstverständlich<br />
möglich.<br />
Im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong>report wer<strong>de</strong>n die<br />
unterschiedlichen Facetten im Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
aufgegriffen und dargestellt. Der Titel<br />
<strong>de</strong>r diesjährigen Ausgabe bringt dabei eine<br />
treffen<strong>de</strong> Beschreibung <strong>de</strong>s Behin<strong>de</strong>rtensports:<br />
Freu<strong>de</strong>, Faszination, Inspiration.<br />
Autor: Dr. <strong>Sport</strong>wiss. Volker Anneken<br />
Kontakt:<br />
Institut für Rehabilitation und<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
Dr. Volker Anneken<br />
Deutsche <strong>Sport</strong>hochschule Köln<br />
Am <strong>Sport</strong>park Müngersdorf 6<br />
50933 Köln<br />
Telefon: 0221-4982-7112<br />
anneken@dshs-koeln.<strong>de</strong><br />
www.dshs-koeln.<strong>de</strong><br />
(Rubrik: Universität/Behin<strong>de</strong>rtensport)<br />
Christiane Reppe<br />
Bettina Eistel<br />
Gerd Schönfel<strong>de</strong>r<br />
Rainer Schmidt<br />
14 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
Einführung<br />
Welche <strong>Sport</strong>arten<br />
gibt es?<br />
<strong>Sport</strong> für Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
Der Behin<strong>de</strong>rtensport hat sich in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahrzehnten stetig<br />
weiterentwickelt. Neben <strong>de</strong>n klassischen<br />
<strong>Sport</strong>arten Leichtathletik,<br />
Schwimmen o<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Rollstuhlsportarten,<br />
haben sich neue sportliche Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
und Angebote beson<strong>de</strong>rs<br />
im Freizeitbereich für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
durchgesetzt. Dabei spielt weniger<br />
die Tatsache eine Rolle, dass <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> für<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung geeignet sein<br />
sollte. Vielmehr wer<strong>de</strong>n die <strong>Sport</strong>arten so<br />
modifiziert, dass Sie für die eigenen Bedürfnisse<br />
„passen“. Es gilt das Motto: „Alles<br />
geht, man muss es nur ausprobieren“. Im<br />
Folgen<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n Sie eine Liste mit Beispielen,<br />
die eine erste I<strong>de</strong>e geben soll, wie viele<br />
verschie<strong>de</strong>ne <strong>Sport</strong>arten oftmals lapidar unter<br />
<strong>de</strong>m Begriff „Behin<strong>de</strong>rtensport“ zusammengefasst<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Sport</strong>arten:<br />
• Aikido<br />
• Aquajogging/Aquarobic/<br />
Wassergymnastik<br />
• Badminton<br />
• Basketball/Rollstuhlbasketball<br />
• Bergsteigen<br />
• Billard<br />
• Blasrohr schießen<br />
• Boccia<br />
• Bogenschießen<br />
• Bosseln<br />
• Bowling<br />
• Curling/Rollstuhl-Curling<br />
• E-Stuhl-<strong>Sport</strong><br />
• Faustball<br />
• Fechten/Rollstuhlfechten<br />
• Fußball/Sitz-Fußball<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
5er-Fußball für Blin<strong>de</strong><br />
7er-Fußball für Cerebralparetiker<br />
Fußballtennis<br />
Gewichtheben<br />
Goalball<br />
Golf<br />
Gymnastik<br />
Handbike<br />
Hockey/ Rollstuhlhockey<br />
Inlineskaten<br />
Judo<br />
Karate<br />
Kartsport<br />
Kegeln<br />
Klettern<br />
Leichtathletik<br />
Monoski<br />
Motorradsport<br />
Pad<strong>de</strong>ln/Kanusport<br />
Paragliding<br />
Powersoccer<br />
Prellball<br />
Psychomotorik<br />
Quigong<br />
Radfahren/Tan<strong>de</strong>m<br />
Reiten (Dressur, Springen,<br />
Vielseitigkeit, etc.)<br />
Ru<strong>de</strong>rn/Handicapru<strong>de</strong>rn<br />
Rugby/Rollstuhl-Rugby<br />
Schwimmen<br />
Segeln<br />
Selbstverteidigung<br />
Ski Alpin<br />
Ski Langlauf<br />
Sledge-Eishockey<br />
• <strong>Sport</strong>schießen<br />
• Tanzen<br />
• Tauchen<br />
• Tennis/Rollstuhltennis<br />
• Thai Chi<br />
• Tischtennis<br />
• Torball<br />
• Trekking<br />
• Volleyball/Sitz-Volleyball<br />
• Wasserball<br />
• Wasserski<br />
Wenn Sie sich für eine dieser <strong>Sport</strong>arten<br />
interessieren, können Sie sich Mo-Fr<br />
von 9.00 bis 15.00 Uhr bei <strong>de</strong>r „Informationsstelle<br />
für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> behin<strong>de</strong>rter Menschen“<br />
(außer<strong>de</strong>m Mit-Herausgeber <strong>de</strong>s <strong>Sport</strong>reports,<br />
siehe auch S. 57) je<strong>de</strong>rzeit über die<br />
entsprechen<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong>gruppen, Vereine<br />
und Verbän<strong>de</strong> in Ihrer Nähe informieren.<br />
Erste Informationen auch im Internet unter:<br />
www.info-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong>.<br />
Auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten stellen sich<br />
die Anbieter von Breitensport-Angeboten<br />
selber vor.<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 15
Wer bietet Breitensport an?<br />
Immer mehr Mitglie<strong>de</strong>r<br />
Deutscher Behin<strong>de</strong>rtensportverband (DBS) e.V.<br />
Der DBS ist:<br />
•<br />
•<br />
<strong>de</strong>r kompetente Ansprechpartner<br />
für <strong>de</strong>n gesamten <strong>Sport</strong> in Deutschland<br />
für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
das NPC und vertritt die Interessen<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Behin<strong>de</strong>rtensportler<br />
auf internationaler Ebene und<br />
entsen<strong>de</strong>t alleinverantwortlich<br />
<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler zu internationalen<br />
<strong>Sport</strong>veranstaltungen<br />
Der Deutsche Behin<strong>de</strong>rtensportverband<br />
e.V. (DBS) ist anerkannter<br />
Fachverband für die Bereiche<br />
Leistungs-, Breiten- und Rehabilitationssport<br />
für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
und das Nationale Paralympische Komitee<br />
(NPC) für Deutschland. In dieser Funktion ist<br />
er auch Mitglied im International Paralympic<br />
Committee (IPC). Er ist <strong>de</strong>r Dachverband<br />
aller sporttreiben<strong>de</strong>n Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
in Deutschland und ein Spitzenverband<br />
im Deutschen Olympischen <strong>Sport</strong>bund<br />
(DOSB). Der DBS hat, im Rahmen seiner<br />
Satzung, eine sich selbst verwalten<strong>de</strong> Ju-<br />
besserung ihrer Lebenssituation geleistet.<br />
Mit qualifizierten Übungsleitern unterstützt<br />
<strong>de</strong>r DBS die Integration von Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rungen. Die Teilbereiche sind dabei<br />
eng verbun<strong>de</strong>n. Der Breitensport knüpft zum<br />
einen im Sinne eines lebensbegleiten<strong>de</strong>n<br />
<strong>Sport</strong>treibens an <strong>de</strong>n Rehabilitationssport<br />
an und kann zum an<strong>de</strong>ren ein Sprungbrett<br />
zum Leistungssport sein.<br />
Der Deutsche Behin<strong>de</strong>rtensportverband<br />
arbeitet mit einer Vielzahl von Kooperationspartnern<br />
zusammen, um Synergieeffekte zu<br />
nutzen und gemeinsam <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> von Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung zu etablieren. Die<br />
•<br />
im Rehasport <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> Verband<br />
und <strong>de</strong>r größte Leistungserbringer<br />
•<br />
im Präventionssport erster Ansprechpartner<br />
für <strong>de</strong>n gesundheitsorientierten<br />
<strong>Sport</strong> von Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
in allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn über seine<br />
17 Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> gut vertreten<br />
und bietet im Breitensport ein<br />
nachhaltiges Vereinsangebot an<br />
Aus- und Fortbil<strong>de</strong>r für spezialisierte<br />
Übungsleiter und Trainer<br />
spezifisch medizinisch kompetent:<br />
Er begleitet das gesamte <strong>Sport</strong>angebot,<br />
vom Rehabilitationssport bis<br />
zum Spitzensport und bringt partnerschaftlich<br />
vernetzte Aspekte in<br />
das Netzwerk Gesundheit ein.<br />
gendorganisation, die Deutsche Behin<strong>de</strong>rten-<strong>Sport</strong>jugend<br />
(DBSJ).<br />
Seit 1951 steht <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> von Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung im Fokus <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s<br />
DBS, zu <strong>de</strong>m 17 Lan<strong>de</strong>s- und zwei Fachverbän<strong>de</strong><br />
und <strong>de</strong>rzeit ca. 4.700 Vereine gehören.<br />
Überaus erfreulich und auch mehr als<br />
überraschend konnte im Jahr 2007 eine Zuwachsrate<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Behin<strong>de</strong>rtensportverband zusammen mit<br />
seinen angeschlossenen Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n<br />
seit seinem Bestehen noch nie erreicht hat.<br />
Mit seinen 414.000 Mitglie<strong>de</strong>rn ist <strong>de</strong>r DBS<br />
<strong>2008</strong> einer <strong>de</strong>r weltgrößten <strong>Sport</strong>verbän<strong>de</strong><br />
für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung.<br />
Der <strong>Sport</strong> ermöglicht allen Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung die Teilhabe an <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />
Dadurch wird ein Beitrag zur Ver-<br />
Arbeit <strong>de</strong>s DBS wird durch <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rkreis<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport, die Stiftung Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
und Sponsoren unterstützt.<br />
Kontakt:<br />
Deutscher Behin<strong>de</strong>rtensportverband e.V.<br />
National Paralympic Committee Germany<br />
Friedrich-Alfred-Str.10<br />
47055 Duisburg<br />
Telefon: 0203 - 7174 170<br />
Telefax: 0203 - 7174 178<br />
dbs@dbs-npc.<strong>de</strong><br />
www.dbs-npc.<strong>de</strong><br />
16 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
Wer bietet Breitensport an?<br />
Präventionskampagne<br />
„sicher mobil“<br />
Deutscher Rollstuhl-<strong>Sport</strong>verband e. V. (DRS)<br />
In Deutschland sind ca. 7 Millionen<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung registriert.<br />
Davon sind ca. 400.000 Menschen permanent<br />
auf <strong>de</strong>n Rollstuhl angewiesen<br />
und 500.000 Menschen nutzen ihn partiell.<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr kommen ca. 1.700 neue querschnittverletzte<br />
Menschen dazu. Für Menschen<br />
mit Einschränkungen in <strong>de</strong>r Mobilität<br />
ist das sichere Unterwegssein Wunsch und<br />
Ziel. Auch für die Berufsgenossenschaft für<br />
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />
(BGW) als Unfallversicherer ist die sichere<br />
Mobilität ein wichtiges Thema und ein<br />
Präventionsschwerpunkt. Der Deutsche<br />
Rollstuhl-<strong>Sport</strong>verband (DRS) bemüht sich<br />
seit drei Jahrzehnten um die För<strong>de</strong>rung und<br />
Sicherung <strong>de</strong>r Mobilität von rollstuhlnutzen<strong>de</strong>n<br />
Menschen in Deutschland. Aus diesen<br />
Grün<strong>de</strong>n haben die BGW und <strong>de</strong>r DRS eine<br />
gemeinsame Präventionskampagne beschlossen.<br />
Es sollen Maßnahmen entwickelt wer<strong>de</strong>n,<br />
mit <strong>de</strong>nen Unfällen von Rollstuhlfahrern<br />
vorgebeugt und die Gesundheit von<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung in Beruf und<br />
Freizeit gestärkt wer<strong>de</strong>n kann. Dabei soll die<br />
Präventionskampagne auf <strong>de</strong>r einen Seite<br />
Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen<br />
sind, direkt ansprechen und sie in ihrer<br />
Mobilitätssicherheit för<strong>de</strong>rn. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Seite sollen durch die Kampagne Beschäftigte<br />
in <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe bei ihrer<br />
Präventionsarbeit unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das soll u. a. folgen<strong>de</strong>n Interessen von Rollstuhlfahrern<br />
dienen:<br />
• Selbstbestimmung<br />
• Erfahrung von sicherer Mobilität als<br />
Lebensqualität<br />
• ganzheitliche Entwicklung<br />
• Teilhabe am Leben in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
und in <strong>de</strong>r Arbeitswelt.<br />
Quelle: BGW<br />
Um diese Ziele zu erreichen, erarbeiten<br />
DRS und BGW spezielle Maßnahmen. Angedacht<br />
sind zum Beispiel verschie<strong>de</strong>ne Workshops<br />
für die Mitgliedsbetriebe <strong>de</strong>r BGW<br />
und für Rollstuhlnutzer. Die Veranstaltungsprogramme<br />
sind individuell auf die Zielgruppen<br />
abgestimmt: Die <strong>de</strong>rzeitigen Pläne reichen<br />
von <strong>de</strong>r Übungsleiterausbildung über<br />
technische und rechtliche Themen bis hin<br />
zur betrieblichen Gesundheitsför<strong>de</strong>rung.<br />
Die Kampagne hat <strong>2008</strong> begonnen und<br />
ist zunächst drei Jahre – perspektivisch fünf<br />
Jahre - angesetzt. Somit wollen wir auch<br />
eine Nachhaltigkeit und die praktische Umsetzung<br />
in die DRS-Vereine gewährleisten.<br />
Der DRS hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> im Rollstuhl<br />
zu för<strong>de</strong>rn und fortzuentwickeln. „Sich bewegen<br />
bewegt etwas“ ist sein Motto und<br />
soll Menschen mit und ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />
zum <strong>Sport</strong>treiben motivieren. 26 <strong>Sport</strong>arten<br />
bietet <strong>de</strong>r DRS mittlerweile an. Alle Angebote<br />
sind für Rollstuhlnutzer, aber auch für<br />
Menschen, die sich nur zur Ausübung von<br />
<strong>Sport</strong> in <strong>de</strong>n Rollstuhl setzen, geeignet. Weitere<br />
Informationen zu allen Themen gibt es<br />
auf unserer Internetseite.<br />
Kontakt:<br />
Deutscher Rollstuhl-<strong>Sport</strong>verband e. V.<br />
(DRS)<br />
Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle<br />
Friedrich-Alfred-Straße 10<br />
47055 Duisburg<br />
Telefon: 0203 - 71 74 - 190<br />
Telefax: 0203 - 71 74 – 181<br />
info@rollstuhlsport.<strong>de</strong><br />
www.rollstuhlsport.<strong>de</strong><br />
18 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
Wer bietet Breitensport an?<br />
In <strong>de</strong>r Mitte:<br />
Heike Albrecht, neue Europameisterin<br />
Mehr als nur <strong>Sport</strong><br />
Deutscher Gehörlosen-<strong>Sport</strong>verband<br />
Basketball EM Bamberg<br />
Fußball WM Patras<br />
Björn Koch<br />
Mit einer knapp 100jährigen<br />
Tradition ist <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Gehörlosen-<strong>Sport</strong>verband<br />
<strong>de</strong>r älteste <strong>Sport</strong>verband für<br />
Menschen mit spezifischer Behin<strong>de</strong>rung in<br />
Deutschland. Mit knapp 10.000 Mitglie<strong>de</strong>rn,<br />
15 Lan<strong>de</strong>ssportverbän<strong>de</strong>n und 23 <strong>Sport</strong>arten<br />
versammelt <strong>de</strong>r Verband Menschen mit<br />
Hörbehin<strong>de</strong>rung unter einem Dach und unter<br />
einem Motto: „Gehörlosensport – für uns<br />
mehr als nur <strong>Sport</strong>!“<br />
Auch weltweit hat sich <strong>de</strong>r Gehörlosensport<br />
stets entwickelt. Seit 84 Jahren gibt es<br />
die Weltspiele <strong>de</strong>r Gehörlosen – die heutigen<br />
Deaflympics – das Äquivalent zu <strong>de</strong>n<br />
Olympischen Spielen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Paralympics.<br />
Alle vier Jahre bringt diese weltumfassen<strong>de</strong><br />
Veranstaltung hörgeschädigte Spitzensportler<br />
aller Nationen zu Wettkämpfen in<br />
vielen <strong>Sport</strong>arten zusammen – Deutschland<br />
wird im Deaflympics-Jahr 2009 in Taipeh mit<br />
13 <strong>Sport</strong>arten vertreten sein. Neben <strong>de</strong>n<br />
Deaflympics, <strong>de</strong>m absoluten Höhepunkt<br />
in <strong>de</strong>r Karriere eines DGS Ka<strong>de</strong>rsportlers,<br />
fin<strong>de</strong>n in allen <strong>de</strong>aflympischen Disziplinen,<br />
ebenfalls im Vier-Jahres-Rhythmus, Europameisterschaften<br />
und Weltmeisterschaften<br />
statt.<br />
Warum treiben Menschen mit Hörbehin<strong>de</strong>rung<br />
weltweit ihren <strong>Sport</strong> im eigenen<br />
Verband?<br />
Durch die eigene Kommunikationsform<br />
<strong>de</strong>r Betroffenen, die auf visueller Vermittlung<br />
und optischer Wahrnehmung beruht,<br />
ergeben sich für die <strong>Sport</strong>ler beson<strong>de</strong>re<br />
Voraussetzungen und Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Hören<strong>de</strong> sind in <strong>de</strong>r Lage, Spieltaktik und<br />
-richtung im letzten Moment auf Zuruf zu<br />
än<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Traineranweisungen am Ran<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Spielgeschehens zu hören. Dagegen<br />
braucht <strong>de</strong>r Gehörlose Augenkontakt und<br />
seine Hän<strong>de</strong> zur Kommunikation. Zu<strong>de</strong>m<br />
liefert das ‚immer wache’ Gehör spezifische<br />
Informationen über die Nähe eines Gegners<br />
o<strong>de</strong>r Mannschaftskollegen, die Beschaffenheit<br />
<strong>de</strong>s Spielfel<strong>de</strong>s und die Qualität eines<br />
Schusses o<strong>de</strong>r Wurfs. Der Hören<strong>de</strong> kann<br />
Schlagstärke und -art über das Gehör wahrnehmen<br />
und seine Abwehr o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Gegenangriff<br />
entsprechend schnell vorbereiten.<br />
Dagegen darf <strong>de</strong>r Gehörlose <strong>de</strong>n Blickkontakt<br />
zum Ball und zu Mit- und Gegenspielern<br />
nicht verlieren, er muss sich die Umgebung<br />
„erfühlen“, um seine Orientierungssicherheit<br />
zu behalten.<br />
Tatsache ist, dass sich im internationalen<br />
<strong>Sport</strong> <strong>de</strong>r Hören<strong>de</strong>n kaum Hörbehin<strong>de</strong>rte<br />
fin<strong>de</strong>n, die mit <strong>de</strong>m dort herrschen<strong>de</strong>n Leistungsniveau<br />
mithalten können. Um im Wettkampf<br />
<strong>de</strong>nnoch gleiche Voraussetzungen zu<br />
schaffen, haben sich die Nationalverbän<strong>de</strong><br />
unter ihren Dachverbän<strong>de</strong>n EDSO und ICSD<br />
zusammengeschlossen. Das ist für sportbegeisterte<br />
hörbehin<strong>de</strong>rte Menschen die<br />
einmalige Gelegenheit, sich auf internationaler<br />
Ebene zu messen, bei Meisterschaften<br />
große Erfolge zu feiern und ihr Land zu<br />
vertreten.<br />
Der Deutsche Gehörlosen-<strong>Sport</strong>verband<br />
ist ständig auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>Sport</strong>lern<br />
und Nachwuchstalenten, die Interesse an<br />
persönlicher und absoluter Leistung haben<br />
– gleichgültig ob gehörlos, schwerhörig<br />
o<strong>de</strong>r CI Träger. Im heimatlichen Verein und<br />
bei zentralen Ka<strong>de</strong>rlehrgängen wer<strong>de</strong>n die<br />
<strong>Sport</strong>ler gezielt geför<strong>de</strong>rt und auf eine internationale<br />
<strong>Sport</strong>karriere vorbereitet.<br />
Kontakt:<br />
Deutscher Gehörlosen-<strong>Sport</strong>verband<br />
Ten<strong>de</strong>rweg 9<br />
45141 Essen<br />
Telefon: 0201 – 81417 - 12<br />
Telefax: 0201 – 81417 - 29<br />
dgs-geschaeftstelle@dg-sv.<strong>de</strong><br />
www.dg-sv.<strong>de</strong><br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 19
Wer bietet Breitensport an?<br />
Patrick Brehmer,<br />
International Global Messenger<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg<br />
nach drauSSen<br />
Special Olympics Deutschland<br />
Am 20. Juli <strong>2008</strong> beging Special<br />
Olympics International das 40. Jubiläum<br />
<strong>de</strong>s Tages, an <strong>de</strong>m Eunice<br />
Kennedy Shriver die ersten International<br />
Special Olympics Games (heute:<br />
World Games) mit <strong>de</strong>n Worten “Lasst mich<br />
gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen<br />
kann, so lasst mich mutig mein Bestes geben”<br />
offiziell eröffnete.<br />
Von <strong>de</strong>n USA und <strong>de</strong>r Kennedy-Familie<br />
ausgehend, hat sich seit<strong>de</strong>m eine weltweite<br />
Bewegung entwickelt, die heute in 180<br />
Län<strong>de</strong>rn mehr als 2,8 Millionen Athleten mit<br />
geistiger Behin<strong>de</strong>rung und mehr als 29.000<br />
Wettbewerbe jährlich umfasst. Special<br />
Olympics ist die weltweit größte <strong>Sport</strong>organisation<br />
für Menschen mit geistiger und<br />
mehrfacher Behin<strong>de</strong>rung und die einzige<br />
Organisation weltweit, die durch das Internationale<br />
Olympische Komitee berechtigt<br />
ist, <strong>de</strong>n Namen „Olympics“ zu tragen.<br />
Special Olympics Deutschland e.V. wur<strong>de</strong><br />
im Jahr 1991 gegrün<strong>de</strong>t und bietet heute<br />
in 13 Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n und ca. 500 Mitgliedsorganisationen<br />
rund 30.000 Menschen<br />
in Deutschland sportliche Angebote nach<br />
<strong>de</strong>m Regelwerk von Special Olympics. Im<br />
Zweijahres-Rhythmus wer<strong>de</strong>n abwechselnd<br />
Sommer- und Winterspiele veranstaltet.<br />
„Der Weg nach draußen“ lautete die<br />
Schlagzeile über <strong>de</strong>m Bericht <strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschen<br />
Zeitung über die Special Olympics<br />
National Games <strong>2008</strong> in Karlsruhe – und bezeichnete<br />
damit treffend <strong>de</strong>n Anspruch, <strong>de</strong>n<br />
diese nationalen Sommerspiele für Menschen<br />
mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung im Juni<br />
dieses Jahres vermittelten.<br />
10.000 Teilnehmer, davon 3.600 aktive<br />
Wettkämpfer, trugen in 17 olympischen<br />
<strong>Sport</strong>arten ihre Wettbewerbe aus und begeisterten<br />
eine ganze Region. „Es waren<br />
faszinieren<strong>de</strong> Spiele“, so Gernot Mittler, Präsi<strong>de</strong>nt<br />
von Special Olympics Deutschland.<br />
„Dennoch: Für Special Olympics ist <strong>Sport</strong><br />
nicht <strong>de</strong>r Zweck, son<strong>de</strong>rn Mittel zum Zweck.<br />
20 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
SOD Athlet A. Nürnberg und <strong>Sport</strong>patin<br />
Hockey-Olympionikin N. Keller<br />
<strong>Sport</strong> ist das Medium, dass <strong>de</strong>n Menschen<br />
mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung die Teilhabe am<br />
gesellschaftlichen Leben erleichtern soll.<br />
Insofern verstehen wir uns als Alltagsbewegung,<br />
in <strong>de</strong>r die regionalen, nationalen und<br />
internationalen Wettbewerbe und Spiele<br />
dann die Höhepunkte bil<strong>de</strong>n.“<br />
Im Winter 2009 stehen zwei solcher Höhepunkte<br />
an: Die Special Olympics World<br />
Winter Games im US-Bun<strong>de</strong>sstaat Idaho<br />
vom 03. bis 15. Februar und die National<br />
Winter Games im bayerischen Inzell vom<br />
02. bis 06. März 2009. Wer einmal die unvergleichliche<br />
Atmosphäre, <strong>de</strong>n Kampfgeist,<br />
das Können und die unendliche Begeisterung<br />
von Special Olympics live erleben will,<br />
ist herzlich eingela<strong>de</strong>n, sich die Spiele in Inzell<br />
anzuschauen. Auch auf regionaler Ebene<br />
wer<strong>de</strong>n in allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn Special<br />
Olympics Wettbewerbe in vielen <strong>Sport</strong>arten<br />
ausgetragen, die über die jeweiligen Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong><br />
organisiert wer<strong>de</strong>n. Allen ist<br />
eines gemein: Es gibt keine Verlierer, je<strong>de</strong>/r<br />
einzelne gewinnt, in<strong>de</strong>m er o<strong>de</strong>r sie getreu<br />
<strong>de</strong>m Special Olympics Schwur han<strong>de</strong>lt: „…<br />
so lasst mich mutig mein Bestes geben“.<br />
Seit 2007 gehört Special Olympics<br />
Deutschland e.V. als gleichberechtigtes Mitglied<br />
<strong>de</strong>m Deutschen Olympischen <strong>Sport</strong>bund<br />
an – ein weiterer Schritt nach draußen,<br />
heraus aus <strong>de</strong>r Isolation. „Wir sind auf<br />
<strong>de</strong>m richtigen Weg“, so Präsi<strong>de</strong>nt Mittler.<br />
„In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten wollen wir unsere<br />
Strukturen in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn stärken und<br />
zunächst auf jene <strong>Sport</strong>verbän<strong>de</strong> zugehen,<br />
mit <strong>de</strong>nen wir schon intensiv zusammenarbeiten.<br />
Wir wollen Special Olympics <strong>Sport</strong>ler<br />
noch mehr einzubeziehen o<strong>de</strong>r auch in<br />
Unified Teams gemeinsame Angebote zu<br />
schaffen.“ Zu diesen Verbän<strong>de</strong>n gehören<br />
<strong>de</strong>r Deutsche Basketball- und <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Schwimmverband, <strong>de</strong>r Deutsche Tischtennis-Bund<br />
und vor allem <strong>de</strong>r Deutsche Fußball-Bund.<br />
Denn auch bei Special Olympics<br />
ist Fußball die beliebteste <strong>Sport</strong>art. Der DFB<br />
unterstützt SOD auf vielfältige Weise. Bei<strong>de</strong><br />
Verbän<strong>de</strong> freuen sich auf die nächste European<br />
Football Week im Frühjahr 2009. Wie<br />
schon in diesem Jahr wird es wie<strong>de</strong>r zu vielfältigen<br />
Begegnungen, gemeinsamen Trainingseinheiten<br />
und Freundschaftsspielen<br />
zwischen Bun<strong>de</strong>sliga-Mannschaften und<br />
Special Olympics Teams kommen.<br />
Kontakt:<br />
Special Olympics Deutschland e.V.<br />
Invali<strong>de</strong>nstraße 124<br />
10115 Berlin<br />
Telefon: 030 - 24 62 52 0<br />
Telefax: 030 - 24 62 52 19<br />
info@specialolympics.<strong>de</strong><br />
www.specialolympics.<strong>de</strong>
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 21
wer bIetet breIten<strong>Sport</strong> an?<br />
zWEi nEuE<br />
ProjEKtE<br />
in 2009<br />
Deutscher schwerhörigen sport Verband<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der Deutsche Schwerhörigen <strong>Sport</strong><br />
Verband (DSSV) hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, die sportlichen<br />
Aktivitäten von Schwerhörigen<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Deutschen Behin<strong>de</strong>rtensportverban<strong>de</strong>s<br />
als eigenständigem <strong>Sport</strong>verband<br />
zu organisieren. Unser Ziel ist,<br />
Schwerhörige in die Gesellschaft zu integrieren.<br />
Neben <strong>de</strong>n zahlreichen Deutschen<br />
Meisterschaften wird <strong>de</strong>r DSSV 2009 zwei<br />
größere projekte durchführen.<br />
1.) Vom 21.5.-24.5.2009 fin<strong>de</strong>t ein Bun<strong>de</strong>sfrauentreffen<br />
in Quedlinburg/ Sachsen-<br />
Anhalt statt. Hier sollen schwerhörige Frauen<br />
mit Hörstress durch Kurztherapien und<br />
Wellness einige tage abschalten können.<br />
Neben Beratung und entspannen<strong>de</strong>m <strong>Sport</strong><br />
steht Kultur auf <strong>de</strong>m programm. In Quedlinburg<br />
(Weltkulturerbe) einfach ein Muss.<br />
2.) Im Sommer fin<strong>de</strong>t vom 1.8.-8.8.2009<br />
im <strong>Sport</strong>zentrum Bran<strong>de</strong>nburg in Lindow<br />
ein <strong>Sport</strong>camp für junge Menschen (16-27<br />
Jahre) statt. Viele <strong>Sport</strong>arten wer<strong>de</strong>n dort<br />
auf Breitensportbasis angeboten. Dazu gehören<br />
Fußball, Beach-Fußball, tischtennis, telefax: 030 - 364 80 93<br />
telefon: 030 - 363 06 03<br />
Beach-Volleyball, Inline-Skating und Bowling.<br />
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22 <strong>Sport</strong>report<br />
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Beispiele<br />
Nachhaltige För<strong>de</strong>rung<br />
für <strong>Sport</strong>ler mit Handicap<br />
TSV Bayer 04 Leverkusen<br />
Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist einer<br />
<strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong>vereine in NRW<br />
und bietet optimale Rahmenbedingungen<br />
für Nachwuchs- und Leistungssportler<br />
mit Handicap. Die Verantwortlichen<br />
<strong>de</strong>nken weit über das beflügeln<strong>de</strong><br />
Großereignis „Paralympics <strong>2008</strong>“ hinaus.<br />
Jetzt möchten sie die Nachwuchsarbeit<br />
nochmals intensivieren: „Vielleicht fin<strong>de</strong>n<br />
sich heute bereits Talente für die Paralympics<br />
2012“, hofft Jörg Frischmann, selbst<br />
erfolgreicher Kugelstoßer und Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtensportabteilung in Leverkusen.<br />
Leverkusen ist Lan<strong>de</strong>sleistungsstützpunkt<br />
für die <strong>Sport</strong>arten Leichtathletik,<br />
Schwimmen, Judo und Sitzvolleyball. Hier<br />
wer<strong>de</strong>n sowohl Nachwuchs- als auch Leistungssportler<br />
intensiv geför<strong>de</strong>rt.<br />
Die Rahmenbedingungen für die Aktiven<br />
sind hervorragend: Bayer Leverkusen<br />
ist bun<strong>de</strong>sweit einer <strong>de</strong>r wenigen Vereine,<br />
bei <strong>de</strong>m hauptamtliche Trainer arbeiten,<br />
darunter auch Weltstars wie die mehrfache<br />
Olympiateilnehmerin Steffi Nerius. Die letztjährige<br />
WM-Dritte leitet regelmäßig eine<br />
Nachwuchsgruppe für Kin<strong>de</strong>r im Alter zwischen<br />
sechs und zehn Jahren.<br />
Allerdings beschäftigt auch <strong>de</strong>n TSV ein<br />
Problem, mit <strong>de</strong>m viele Vereine zu kämpfen<br />
haben: „Lei<strong>de</strong>r ist die paralympische Bewegung<br />
noch immer nicht so bekannt, wie wir<br />
es uns wünschen. Wir könnten durchaus<br />
noch mehr Mitglie<strong>de</strong>r vertragen“, erklärt<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtensportabteilung.<br />
„Viele <strong>Sport</strong>ler mit Handicap trainieren<br />
aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Grün<strong>de</strong>n<br />
bei nichtbehin<strong>de</strong>rten <strong>Sport</strong>lern mit. Einige<br />
wissen gar nicht, dass sie im Behin<strong>de</strong>rtensportbereich<br />
aktiv sein können“, ist Frischmann<br />
überzeugt. „<strong>Sport</strong>ler mit Handicap<br />
sollten <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rtensport einfach mal<br />
ausprobieren! Freun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Geschwister<br />
sind dabei immer willkommen.“<br />
Nichtbehin<strong>de</strong>rte können bei Bayer je<strong>de</strong>rzeit<br />
im Behin<strong>de</strong>rtensport mittrainieren.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re Sitzvolleyball übernimmt eine<br />
Vorbildfunktion für integrative Gruppen.<br />
„Hier bekommen auch Spieler ohne Handicap<br />
eine Spielberechtigung, beispielsweise<br />
weil sie aufgrund einer Verletzung nicht<br />
mehr in ihrem alten Volleyballverein mitspielen<br />
können“, erklärt Frischmann.<br />
<strong>Sport</strong>ler mit Handicap können sich beim<br />
TSV Bayer 04 auch über sportartgerechte<br />
Prothesen, Fahrdienste und berufliche Möglichkeiten<br />
beraten lassen. „Wir bieten hier<br />
Rundum-Hilfe“, wie Frischmann lächelnd<br />
anmerkt.<br />
Zweimal jährlich haben alle Interessierten<br />
die Möglichkeit an Schnupperkursen <strong>de</strong>r<br />
Leverkusener Behin<strong>de</strong>rtensportabteilung<br />
teilzunehmen. Die aktuellen Termine sowie<br />
alle weiteren Informationen stehen auf <strong>de</strong>r<br />
Homepage bereit unter www.tsvbayer04.<strong>de</strong><br />
Autor: Daniel Engel<br />
Kontakt:<br />
TSV Bayer 04 Leverkusen<br />
Abteilung Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
Tannenbergstr. 57<br />
51373 Leverkusen<br />
Telefon: 0214 - 868 0036<br />
Telefax: 0214 - 868 0089<br />
joerg.frischmann.jf@tsvbayer04.<strong>de</strong><br />
www.tsvbayer04.<strong>de</strong><br />
(unter: Behin<strong>de</strong>rtensport)<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 23
Beispiele<br />
Deutsche Meisterin (G I)<br />
Patricia Falk mit Rosenprinz<br />
Pfer<strong>de</strong> für Körper,<br />
Geist und Seele<br />
Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten<br />
Das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches<br />
Reiten e. V. (DKThR) ist<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband, <strong>de</strong>r sich mit allen<br />
Aspekten <strong>de</strong>s Therapeutischen<br />
Reitens befasst. Das DKThR bietet qualitativ<br />
hochwertige Fort- und Weiterbildungen für<br />
Therapeuten, Pädagogen und Reitausbil<strong>de</strong>r<br />
an, stellt Kontakte her und kennzeichnet<br />
ausführen<strong>de</strong> Betriebe. Neben Therapieformen<br />
wie Hippotherapie, heilpädagogische<br />
För<strong>de</strong>rung, ergotherapeutische Behandlung<br />
mit <strong>de</strong>m Pferd und <strong>de</strong>r zunehmend an Be<strong>de</strong>utung<br />
gewinnen<strong>de</strong>n Arbeit mit Pfer<strong>de</strong>n im<br />
psychotherapeutischen Kontext betreut das<br />
PST Image AZ:210x148,5 01.08.<strong>2008</strong> 10:55 Uhr Seite 1<br />
DKThR auch die gesamte Bandbreite <strong>de</strong>s<br />
Behin<strong>de</strong>rtensports mit Pfer<strong>de</strong>n.<br />
Reiten, Fahren und Voltigieren zählen zu<br />
<strong>de</strong>n ganz wenigen <strong>Sport</strong>arten, die Behin<strong>de</strong>rte<br />
und Nichtbehin<strong>de</strong>rte sogar im Wettkampf<br />
auf höchstem Niveau gemeinsam ausüben<br />
können. Die <strong>de</strong>utschen Dressurreiter und<br />
Fahrer mit Behin<strong>de</strong>rung messen sich auch<br />
häufig mit Erfolg mit <strong>de</strong>n Konkurrenten aus<br />
<strong>de</strong>m Regelsport. 2010 wer<strong>de</strong>n in Lexington/<br />
USA <strong>de</strong>shalb zum ersten Mal in <strong>de</strong>r Geschichte<br />
gemeinsame Weltmeisterschaften<br />
für behin<strong>de</strong>rte und nichtbehin<strong>de</strong>rte Athleten<br />
ausgerichtet!<br />
Höhepunkt für <strong>de</strong>n DKThR ist 2009 die<br />
Ausrichtung <strong>de</strong>s 13. Weltkongresses Therapeutisches<br />
Reiten unter <strong>de</strong>m Motto „Horses<br />
for Body, Mind and Soul“ in Münster. Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
ist dabei ein zentrales Thema.<br />
Kontakt:<br />
Deutsches Kuratorium für<br />
Therapeutisches Reiten e. V.<br />
Telefon: 0 25 81 - 92 79 19 1/2<br />
Telefax: 0 25 81 - 92 79 19 9<br />
www.dkthr.<strong>de</strong><br />
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Firmen- und Produktpräsentationen<br />
Shows und Festivals<br />
Gala und Dinner<br />
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PST Paul Schockemöhle Marketing GmbH<br />
24 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
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„Die hippologische<br />
Kunstschmie<strong>de</strong> von<br />
Ullrich Kasselmann und<br />
Paul Schockemöhle“<br />
P.S.I. – Performance Sales International<br />
Paul Schockemöhle: Je<strong>de</strong>m<br />
bekannt als einer <strong>de</strong>r<br />
erfolgreichsten Springreiter<br />
<strong>de</strong>r Welt. Er wur<strong>de</strong> mit seinem<br />
Ausnahmepferd „Deister“ in<br />
<strong>de</strong>n 80er Jahren dreimal<br />
hintereinan<strong>de</strong>r Europameister.<br />
Der quirlige Multi-Unternehmer hat<br />
sich heute ein riesiges Firmen–Imperium<br />
aufgebaut.<br />
Ullrich Kasselmann: Arbeitet<br />
seit 30 Jahren Hand<br />
in Hand mit Paul Schockemöhle.<br />
Er hat <strong>de</strong>n elterlichen<br />
Bauernhof zu einem<br />
<strong>de</strong>r größten Dressurausbildungsställe<br />
<strong>de</strong>r Welt<br />
geformt. Höhepunkt seiner Veranstaltungen<br />
war 2005 die Europa-Meisterschaft <strong>de</strong>r<br />
Dressurreiter.<br />
Vier Säulen mit Top-Qualität und hohem<br />
Anspruch:<br />
1. Ausbildung von Spring- und Dressurpfer<strong>de</strong>n:<br />
250 Springpfer<strong>de</strong> und fast ebenso viele<br />
Dressurpfer<strong>de</strong> stehen täglich im Training.<br />
Hier wer<strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong> für die unterschiedlichen<br />
Ansprüche und Preisvorstellungen angeboten.<br />
Und auch nach <strong>de</strong>m Verkauf bleibt<br />
<strong>de</strong>r Kontakt eng.<br />
2. Eigene Aufzucht im Gestüt Lewitz: Dieser<br />
mo<strong>de</strong>rne Pfer<strong>de</strong>zuchtbetrieb sucht in Europa<br />
seinesgleichen. Hier stehen mittlerweile<br />
3.000 Pfer<strong>de</strong>, rund 600 Fohlen wer<strong>de</strong>n im<br />
Jahr geboren. (Eckdaten: 3.000 h Wei<strong>de</strong>flächen,<br />
30.000 qm Hallenkomplex, 12 Tierärzte<br />
und ca. 90 Mitarbeiter).<br />
3. P.S.I.-Auktion in Ankum: 13./14.12.<strong>2008</strong>:<br />
Eine <strong>de</strong>r weltweit größten Privatpfer<strong>de</strong>auktionen<br />
stellt die diesjährige Top-Auswahl<br />
an erlesenen Nachwuchspfer<strong>de</strong>n vor. Hier<br />
wer<strong>de</strong>n nur Pfer<strong>de</strong> angeboten, die ein außergewöhnliches<br />
Potential für <strong>de</strong>n internationalen<br />
<strong>Sport</strong> offenbaren.<br />
4. P.S.I. -Events: Paul Schockemöhle und Ullrich<br />
Kasselmann bieten <strong>de</strong>n nationalen und<br />
internationalen Reitern immer wie<strong>de</strong>r exzellente<br />
Veranstaltungen. Die hoch dotierte<br />
Turnierserie „Ri<strong>de</strong>rs Tour“ wird auf höchstem<br />
internationalen Level <strong>de</strong>s Springsports<br />
ausgetragen. Das Reiterfestival „Horses &<br />
Dreams“ präsentiert internationalen Springund<br />
Dressursport und zählt zu <strong>de</strong>n abwechslungsreichsten<br />
Turnieren Deutschlands.<br />
www.psi-sporthorses.<strong>de</strong><br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 25
nacht Der StarS <strong>2008</strong><br />
preisträger 2007<br />
anKünDiGunG:<br />
naCHt DEr stars <strong>2008</strong><br />
11. november <strong>2008</strong> in Berlin<br />
am 11. November <strong>2008</strong> ist es wie<strong>de</strong>r<br />
soweit: Der För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
lädt zu seiner Benefiz-<br />
Gala „Die Nacht <strong>de</strong>r Stars – ein<br />
Festabend <strong>de</strong>s paralympischen <strong>Sport</strong>s in<br />
<strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s-Welt am Salzufer“ in Berlin<br />
ein. rund 400 prominente Gäste aus <strong>Sport</strong>,<br />
politik, Wirtschaft und Kultur erleben das<br />
jährliche gesellschaftliche Highlight <strong>de</strong>s<br />
Behin<strong>de</strong>rtensports. Im Mittelpunkt steht das<br />
Gespräch mit <strong>Sport</strong>lern und <strong>de</strong>n Freun<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r paralympischen Bewegung. Die erlöse<br />
<strong>de</strong>s Abends kommen <strong>de</strong>m Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
zugute.<br />
Durch <strong>de</strong>n Abend führt die erfolgreiche<br />
paralympics-reiterin Bettina eistel, die seit<br />
Juli 2007 die ZDF Sendung „MeNSCHeN<br />
– das magazin“ mo<strong>de</strong>riert. Frisch von <strong>de</strong>n<br />
paralympics Beijing <strong>2008</strong> hat die Contergan-<br />
Geschädigte eine Bronzemedaille im Dressurreiten<br />
mit nach Hause gebracht.<br />
Höhepunkte <strong>de</strong>s Abends sind wie<strong>de</strong>r die<br />
preisverleihungen: Drei verschie<strong>de</strong>ne Auszeichnungen<br />
wer<strong>de</strong>n übergeben:<br />
1. Die Schirmherrin <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkreis<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport, Bun<strong>de</strong>skanzlerin Dr.<br />
Angela Merkel, gibt die Paralympischen<br />
<strong>Sport</strong>ler <strong>de</strong>s Jahres <strong>2008</strong> in <strong>de</strong>n drei Kategorien<br />
<strong>Sport</strong>lerin, <strong>Sport</strong>ler und Mannschaft<br />
bekannt. Sie übergibt <strong>de</strong>n durch publikumswahl<br />
ausgewählten <strong>Sport</strong>lern die trophäen<br />
persönlich.<br />
2. Verleihung <strong>de</strong>s German Paralympic<br />
Media Award in verschie<strong>de</strong>nen Kategorien.<br />
3. erstmalige Verleihung „Le Mobilie“ – ein<br />
Son<strong>de</strong>rpreis für herausragen<strong>de</strong>s engagement<br />
zugunsten <strong>de</strong>r Chancengleichheit von<br />
Menschen mit eingeschränkter Mobilität.<br />
Die eingestreuten Showacts fin<strong>de</strong>n gegen<br />
en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bühnenprogramms mit einem<br />
unplugged Auftritt von Musiker peter Maffay,<br />
einem engagierten Behin<strong>de</strong>rtensport-<br />
För<strong>de</strong>rer, ihren Höhepunkt.<br />
Weitere Informationen entnehmen Sie<br />
bitte unseren Internetseiten:<br />
www.foer<strong>de</strong>rkreis-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong><br />
Dr. Christoph Bergner und Karin evers-Meyer<br />
Gerda pleitgen mit erlöscheck für <strong>de</strong>n DBS<br />
Kirsten Bruhn und Dr. Dieter Zetsche<br />
26 <strong>Sport</strong>report
paralyMpIcS<br />
ParalyMPiCs<br />
BEijinG <strong>2008</strong><br />
Ein unvergessliches Erlebnis<br />
ein viel beachtetes projekt während <strong>de</strong>r paralympischen Spiele in Beijing <strong>2008</strong> war die Paralympics Zeitung – erstellt von einer internationalen<br />
Schülerredaktion aus sechs Län<strong>de</strong>rn. Schüler aus Berlin, darunter eine englän<strong>de</strong>rin, eine Französin, eine Italienerin und ein Spanier<br />
und Schüler aus Beijing von <strong>de</strong>r Mittelschule Nr. 80 erstellten vier Ausgaben <strong>de</strong>r mehrsprachigen paralympics Zeitung. Von <strong>de</strong>n Wettkampfstätten<br />
und <strong>de</strong>m paralympischen Dorf berichteten sie direkt von <strong>de</strong>n Spielen. Im Folgen<strong>de</strong>n drucken wir Auszüge.<br />
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05.08.<strong>2008</strong> 12:33:57 Uhr
paralympics<br />
Das Leben selbst<br />
ist nicht perfekt<br />
Was haben wir <strong>de</strong>nn eigentlich<br />
von <strong>de</strong>r chinesischen Eröffnungsfeier<br />
erwartet? China ist<br />
bekannt für seine Sei<strong>de</strong>nklei<strong>de</strong>r,<br />
für traditionelle Musik und Perfektion<br />
bis ins letzte Detail. Aber im Vogelnest vor<br />
91000 Zuschauern zeigte das Land eine an<strong>de</strong>re<br />
Seite: Es gab Comicfiguren in bunten<br />
Anzügen, Tänzerinnen in weißen Brautklei<strong>de</strong>rn<br />
und das farbenfrohe Bild <strong>de</strong>r Athleten.<br />
Schon im Vorfeld sang <strong>de</strong>r chinesische Chor<br />
ein Stück aus <strong>de</strong>r italienischen Oper „La<br />
Traviata“. Zum Einmarsch wur<strong>de</strong> eine Mischung<br />
aus feierlicher und fröhlicher Musik<br />
gespielt, um die <strong>Sport</strong>ler aller Nationen zu<br />
ehren.<br />
Starre Perfektion ist es nicht, und das<br />
ist keineswegs negativ. Was die Zuschauer<br />
erlebten, war ein eminent wichtiger, fast<br />
historischer Moment für die chinesische<br />
Gesellschaft - unter <strong>de</strong>n Augen von Staatspräsi<strong>de</strong>nt<br />
HU Jin Tao.<br />
Bei <strong>de</strong>r Bühnenperformance zu Vivaldis<br />
Stück „Vier Jahreszeiten“ formte sich die<br />
mittlere Bühne mit technischen Mitteln um:<br />
von Winter zu Frühling, dann zu Sommer und<br />
zu Herbst. Doch man vertraute nicht allein<br />
auf die Technik. Am Rand stan<strong>de</strong>n farblich<br />
von <strong>de</strong>r Kulisse abstechen<strong>de</strong> Helfer, die für<br />
je<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich sichtbar bei technischen Problemen<br />
einsprangen.<br />
Und gera<strong>de</strong> das ist neu. Fehler wer<strong>de</strong>n<br />
nicht versteckt. Passend zu <strong>de</strong>n Paralympics<br />
bekannte sich China zu <strong>de</strong>m, was das<br />
Leben behin<strong>de</strong>rt. Eine erstaunlich ehrliche<br />
Botschaft – ein Brechen <strong>de</strong>s Klischees <strong>de</strong>s<br />
„Gesichtwahrens“? China erkennt, dass<br />
nichts und niemand perfekt sein kann, dass<br />
das Leben selbst nicht perfekt ist. Unvorhergesehenes<br />
gehört dazu und Spontaneität ist<br />
gefragt.<br />
So reagierte auch Sun Changtin bei <strong>de</strong>r<br />
Weitergabe <strong>de</strong>r paralympischen Flamme<br />
ganz spontan, als die Fackel <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Trägerin, <strong>de</strong>r blin<strong>de</strong>n Ping Yali, nicht<br />
entflammte: Er reichte seine Eigene weiter.<br />
Es scheint eine gute Entscheidung gewesen<br />
zu sein, die Paralympics nach Beijing<br />
zu vergeben. Die gesellschaftlichen Auswirkungen<br />
sind schon jetzt sichtbar.<br />
Autorinnen: Kyra Ksinzyk und Hanna Leibold<br />
28 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
First Reisebüro<br />
<strong>Sport</strong>lich<br />
unterwegs mit FIRST<br />
sein ist alles“ heißt es so<br />
schön und tröstet alle, die bei<br />
Wettkämpfen nicht auf <strong>de</strong>n<br />
„Dabei<br />
vor<strong>de</strong>rsten Plätzen lan<strong>de</strong>n. Das<br />
ist wahr und gilt natürlich auch für das größte<br />
Treffen <strong>de</strong>r besten Behin<strong>de</strong>rten-<strong>Sport</strong>ler <strong>de</strong>r<br />
Welt. Insgesamt 170 <strong>de</strong>utsche <strong>Sport</strong>lerinnen<br />
und <strong>Sport</strong>ler, an ihrer Seite 100 Begleiter, waren<br />
bei <strong>de</strong>n Paralympics <strong>2008</strong> in Peking dabei. Die<br />
Planung und Organisation einer so großen Gruppenreise,<br />
inklusive Rollstühle und Son<strong>de</strong>rgepäck,<br />
stellen eine beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung dar.<br />
Eine Herausfor<strong>de</strong>rung, die das First Reisebüro<br />
in Neuss hervorragend gemeistert hat. Nach <strong>de</strong>r<br />
erfolgreichen Zusammenarbeit für die Paralympics<br />
2004 in Athen vertraute <strong>de</strong>r DBS erneut auf<br />
das umfassen<strong>de</strong> Know-how <strong>de</strong>s First Reisebüro<br />
Teams. Der Verband verlässt sich jedoch nicht<br />
nur bei sportlichen Großereignissen auf seinen<br />
erfahrenen Reisepartner, son<strong>de</strong>rn bucht dort sowohl<br />
alle Behin<strong>de</strong>rten-Gruppenreisen als auch<br />
sämtliche Einzelflüge weltweit.<br />
Das Team vom First Reisebüro Neuss in <strong>de</strong>r<br />
Oberstraße 93 hält nicht nur Urlaubs-, Städteund<br />
Studienreisen jeglicher Art bereit, son<strong>de</strong>rn<br />
auch Flug-, Zug und Veranstaltungstickets sowie<br />
einen Mietwagen- und Geschäftsreisenservice.<br />
„Wir machen je<strong>de</strong>n Wunsch zur Reise und sehen<br />
die Erfüllung <strong>de</strong>r individuellen Kun<strong>de</strong>nwünsche<br />
als persönliche Herausfor<strong>de</strong>rung“, unterstreicht<br />
Büroleiter Stefan Schmitz-Ro<strong>de</strong>. So viel Engagement<br />
fällt auf: <strong>de</strong>r TÜV SÜD verlieh <strong>de</strong>n First<br />
Reisebüros bereits mehrmals in Folge das Gütesiegel<br />
„Geprüfte Servicequalität“, eine Auszeichnung<br />
für beson<strong>de</strong>rs hohe Fachkompetenz in Verbindung<br />
mit überragen<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nfreundlichkeit.<br />
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paralympics<br />
“Schaut auf <strong>de</strong>n Geist<br />
dieser Athleten”<br />
Interview mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten<br />
Am Sonntagmorgen, <strong>de</strong>n 08.09.<strong>2008</strong>,<br />
hat Franziska Kjasimow (19) im<br />
Paralympischen Dorf <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nten<br />
das Projekt “Paralympics<br />
Zeitung” vorgestellt. Während<br />
<strong>de</strong>s Empfangs beim Deutschen Botschafter<br />
nahm sich Horst Köhler Zeit, die Fragen von<br />
vier Redakteurinnen <strong>de</strong>r Zeitung zu beantworten.<br />
Die Chinesinnen Wu Yudi (16), Wu<br />
Chenyu (16), die Englän<strong>de</strong>rin Joanna Bartlett<br />
(16) und Astrid Klein fragten ihn nach<br />
seinen Eindrücken.<br />
Herr Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt, so wie wir haben<br />
auch Sie die Eröffnungsfeier <strong>de</strong>r Paralympischen<br />
Spiele angeschaut. Was hat Sie am<br />
meisten beeindruckt?<br />
Ich war am meisten von <strong>de</strong>n Elementen<br />
<strong>de</strong>r Feier beeindruckt, die Gefühle ansprachen.<br />
Das erste war das junge Mädchen,<br />
das eine Ballerina wer<strong>de</strong>n wollte, und dann<br />
verlor sie ein Bein durch das Erdbeben in<br />
Sichuan. Und jetzt hat sie die Möglichkeit<br />
mit professionellen Tänzern vor 90.000 Zuschauern<br />
zu tanzen. Ich bin mir sicher, sie<br />
wird dies niemals vergessen und es wird ihr<br />
Mut machen für die Zukunft.<br />
Das zweite, was ich wirklich bewun<strong>de</strong>rt<br />
habe, war die Person im Rollstuhl, die die<br />
Flamme nach oben trug, um das Paralympische<br />
Feuer zu entzün<strong>de</strong>n.<br />
Herr Präsi<strong>de</strong>nt, warum haben Sie sich dazu<br />
entschie<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n Paralympics zu kommen<br />
und nicht zu <strong>de</strong>n Olympischen Spielen?<br />
Ich wollte <strong>de</strong>n Paralympischen Spielen<br />
beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit schenken. Ich<br />
hätte nicht gezögert auch zu <strong>de</strong>n Olympischen<br />
Spielen zu kommen, aber innerhalb<br />
so kurzer Zeit konnte ich das nicht. So habe<br />
ich die Priorität auf die Paralympischen<br />
Spiele gelegt, um meinen <strong>de</strong>utschen Landsleuten<br />
zu sagen: Schaut auf die Leistungen,<br />
schaut auf <strong>de</strong>n Geist dieser Athleten; es ist<br />
auch eine Ermutigung für die Menschen<br />
ohne Behin<strong>de</strong>rung. Unser Ziel ist es eine<br />
Gesellschaft zu schaffen, in <strong>de</strong>r Menschen<br />
mit und ohne Behin<strong>de</strong>rung einfach ganz<br />
normal zusammen leben. Und ich sehe<br />
gute Fortschritte hier in China und auch in<br />
Deutschland.<br />
Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt Köhler mit Paralympics-Zeitungs-Redakteuren und Herausgeber Gregor Doepke (DGUV)<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 31
paralympics<br />
Interview mit<br />
<strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sKanzlerin<br />
Schirmherrin För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
Bun<strong>de</strong>skanzlerin Dr. Angela Merkel<br />
ist <strong>de</strong>m <strong>Sport</strong> sehr verbun<strong>de</strong>n. Das<br />
gilt für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> von Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rung ebenso wie für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Sport</strong> von Menschen ohne Behin<strong>de</strong>rung.<br />
Die Paralympics Zeitung hatte Gelegenheit<br />
zu einem Gespräch mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Regierungschefin.<br />
Das Interview erschien in<br />
Ausgabe 4 <strong>de</strong>r Paralympics Zeitung vom<br />
17.09.<strong>2008</strong>.<br />
Die Fragen stellten die Schülerinnen<br />
Joanna Bartlett und Hanna Leibold.<br />
Frau Bun<strong>de</strong>skanzlerin, welches Wort<br />
beschreibt die Paralympics am besten?<br />
Das Wort „Faszination“ trifft es für mich<br />
sehr gut. Ich bin immer wie<strong>de</strong>r beeindruckt,<br />
wie <strong>Sport</strong>ler es schaffen, ihre eigenen Grenzen<br />
zu überwin<strong>de</strong>n. Dies gilt für <strong>de</strong>n Spitzensport<br />
im Allgemeinen und für <strong>de</strong>n paralympischen<br />
<strong>Sport</strong> im Beson<strong>de</strong>ren. <strong>Sport</strong>ler mit<br />
Behin<strong>de</strong>rungen zeigen außergewöhnliche<br />
und hervorragen<strong>de</strong> Leistungen und sie treten<br />
vorbildlich auf. Sie sind großartige Botschafter<br />
unseres Lan<strong>de</strong>s. Dazu kommt eine<br />
wahrnehmbare Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Bewegung,<br />
die gera<strong>de</strong>zu ansteckend ist. Insofern <strong>de</strong>nke<br />
ich, dass auch die Paralympics <strong>2008</strong> in<br />
Peking für alle teilnehmen<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong>lerinnen<br />
und <strong>Sport</strong>ler ein unvergessliches Ereignis<br />
sein wer<strong>de</strong>n.<br />
Haben Sie Kontakt zu<br />
Behin<strong>de</strong>rtensportlern?<br />
32 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
Soweit mein enger Terminplan es zulässt,<br />
suche ich <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>Sport</strong>lern<br />
mit Behin<strong>de</strong>rungen bei möglichst vielen<br />
Gelegenheiten. Erst im letzten Monat habe<br />
ich eine Reihe von Spitzensportlern zum Tag<br />
<strong>de</strong>r offenen Tür ins Bun<strong>de</strong>skanzleramt eingela<strong>de</strong>n.<br />
Dabei hatte ich unter an<strong>de</strong>rem die<br />
Möglichkeit, mit <strong>de</strong>n Paralympics-Siegern<br />
von 2004, Kirsten Bruhn im Schwimmen<br />
und Holger Nikelis im Tischtennis, zu sprechen.<br />
Bei<strong>de</strong> sind auch in diesem Jahr bei<br />
<strong>de</strong>n Paralympics am Start. Die persönliche<br />
Begegnung und das Gespräch mit <strong>Sport</strong>lern<br />
sind mir immer sehr wichtig. Ich freue<br />
mich <strong>de</strong>shalb schon sehr auf <strong>de</strong>n Besuch<br />
aller Medaillengewinner <strong>de</strong>r Olympischen<br />
und Paralympischen Spiele von Peking im<br />
Bun<strong>de</strong>skanzleramt im Oktober. Als weitere<br />
Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen<br />
mit behin<strong>de</strong>rten <strong>Sport</strong>lern möchte ich die<br />
„Nacht <strong>de</strong>r Stars“ im November <strong>2008</strong> in Berlin<br />
erwähnen, die ich wie im Vorjahr besuchen<br />
wer<strong>de</strong>.<br />
Welche Vor- und Nachteile haben<br />
Behin<strong>de</strong>rtensportler nichtbehin<strong>de</strong>rten<br />
<strong>Sport</strong>lern gegenüber?<br />
Meiner Meinung nach sollten wir bei <strong>de</strong>r<br />
Beurteilung <strong>de</strong>r sportlichen Leistungen auf<br />
keinen Fall eine Unterscheidung zwischen<br />
<strong>Sport</strong>lern mit und ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />
machen. Alle <strong>Sport</strong>ler, die an Olympischen<br />
bzw. Paralympischen Spielen teilnehmen,<br />
sind ausnahmslos Spitzensportler, die<br />
an ihren Leistungen gemessen wer<strong>de</strong>n<br />
möchten und auch sollten. Das öffentliche<br />
Interesse an <strong>de</strong>n Leistungen <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>ler<br />
mit Behin<strong>de</strong>rungen hat sich spätestens seit<br />
<strong>de</strong>n Olympischen Spielen 2004 in Athen<br />
<strong>de</strong>utlich verbessert. Aber es könnte noch<br />
besser wer<strong>de</strong>n. Dazu möchte ich gern<br />
meinen Beitrag leisten.<br />
Nur sehr wenige Behin<strong>de</strong>rtensportler<br />
können es sich mit Hilfe von Sponsoren<br />
leisten, <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> als Beruf zu wählen.<br />
Viele müssen arbeiten und zusätzlich<br />
trainieren. Das ist bei <strong>de</strong>n Olympischen<br />
Spielen nicht <strong>de</strong>r Fall. Ist das gerecht?<br />
Diese Aussage trifft so pauschal nicht<br />
zu. Vom <strong>Sport</strong> allein leben zu können, vermag<br />
auch nur <strong>de</strong>r kleinere Teil von <strong>Sport</strong>lern<br />
ohne Behin<strong>de</strong>rungen. Aus unserer <strong>de</strong>utschen<br />
Olympiamannschaft wer<strong>de</strong>n etwa 90<br />
Prozent aller <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler von<br />
<strong>de</strong>r Stiftung Deutsche <strong>Sport</strong>hilfe geför<strong>de</strong>rt.<br />
Auch diese <strong>Sport</strong>ler sind also ein<strong>de</strong>utig unterstützungsbedürftig.<br />
Mit an<strong>de</strong>ren Worten:<br />
Auch unter <strong>de</strong>n nicht behin<strong>de</strong>rten <strong>Sport</strong>lern<br />
kann nur ein geringer Prozentsatz <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>ler<br />
vom <strong>Sport</strong> leben.<br />
Viele Menschen stehen Behin<strong>de</strong>rten trotz<br />
Veranstaltungen wie <strong>de</strong>n Paralympics<br />
negativ gegenüber und haben Ängste im<br />
Umgang mit ihnen. Welche Wege neben<br />
<strong>de</strong>m <strong>Sport</strong> sind wichtig, um Behin<strong>de</strong>rte<br />
zu einem völlig selbstverständlichen Teil<br />
unserer Gesellschaft wer<strong>de</strong>n zu lassen?<br />
Berührungsängste gegenüber Behin<strong>de</strong>rten<br />
sind lei<strong>de</strong>r immer noch verbreitet,<br />
was viel mit Unsicherheit zu tun hat. Allerdings<br />
glaube ich nicht an eine negative<br />
Grun<strong>de</strong>instellung gegenüber <strong>de</strong>n Paralympics<br />
o<strong>de</strong>r ähnlichen Veranstaltungen, ganz<br />
im Gegenteil. Der beste und schnellste Weg,<br />
einan<strong>de</strong>r besser kennen und verstehen zu<br />
lernen, ist die Begegnung. Viele Millionen<br />
Menschen wer<strong>de</strong>n die Berichte von <strong>de</strong>n<br />
Paralympics verfolgen. Ich selbst habe die<br />
Erfahrung gemacht, dass <strong>de</strong>r normale und<br />
respektvolle Umgang miteinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r beste<br />
Weg ist, Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
in das Alltagsleben <strong>de</strong>r Gesellschaft zu integrieren.<br />
Deshalb sollten wir das im <strong>Sport</strong><br />
wie auch überall sonst im täglichen Leben<br />
praktizieren.<br />
Laut <strong>de</strong>r New York Times dürfen während<br />
<strong>de</strong>r Olympischen Spiele in ganz Beijing
paralyMpIcS<br />
und Umland private Autos nur eingeschränkt<br />
fahren. Während <strong>de</strong>r Paralympics<br />
gelten diese Verordnungen aber nur für das<br />
Zentrum Beijings. Wie stehen Sie dazu,<br />
sollte das geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />
ohne genau zu wissen, ob dies tatsächlich<br />
zutrifft, bin ich grundsätzlich <strong>de</strong>r<br />
Meinung, dass bei<strong>de</strong> Veranstaltungen<br />
gleich behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n sollten. In Bezug<br />
auf Verkehrsregelungen mag es allerdings<br />
aufgrund <strong>de</strong>r unterschiedlichen Größe <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltungen sachliche Grün<strong>de</strong> für unterschiedliche<br />
regelungen geben. Wenn<br />
ich richtig informiert bin, wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n<br />
paralympischen Spielen wie bei <strong>de</strong>n olympischen<br />
Spielen auch geson<strong>de</strong>rte Fahrspuren<br />
eingerichtet, die <strong>de</strong>n reibungslosen Ablauf<br />
<strong>de</strong>s Verkehrsgeschehens gewährleisten<br />
sollen. eine entsprechen<strong>de</strong> regelung gab<br />
es bereits 2004 in Athen.<br />
Als Schirmherrin <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkreises Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
kennen Sie sich mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
<strong>Sport</strong>arten aus. Vor welcher<br />
Paralympischen <strong>Sport</strong>art haben Sie am<br />
meisten Respekt und welche fin<strong>de</strong>n Sie am<br />
spannendsten? Wieso ist das so? Welcher<br />
Paralympicssportler ist Ihr persönlicher<br />
Favorit und warum?<br />
Sicher habe ich auch bei <strong>de</strong>n paralympics<br />
Favoriten unter <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
<strong>Sport</strong>arten und <strong>Sport</strong>lern. Aber ich wer<strong>de</strong><br />
jetzt nicht einzelne herausheben. Meinen<br />
großen respekt zolle ich allen <strong>Sport</strong>lerinnen<br />
und <strong>Sport</strong>lern gleichermaßen für ihre große<br />
Leistungsbereitschaft und -fähigkeit.<br />
Welche Leistung wer<strong>de</strong>n speziell die<br />
<strong>de</strong>utschen Paralympics-Athleten erbringen<br />
und wie viel Teamgeist wer<strong>de</strong>n sie<br />
zeigen? Wie stehen die Chancen, dass<br />
unsere <strong>de</strong>utschen <strong>Sport</strong>ler viele Medaillen<br />
heimbringen?<br />
Unsere <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler haben<br />
sich vorgenommen, jeweils ihre persönliche<br />
Bestleistung abzurufen und insgesamt<br />
eine gute platzierung unter <strong>de</strong>n Spitzennationen<br />
zu erreichen. Wenn ihnen das gelingt,<br />
haben sie die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung eindrucksvoll <strong>de</strong>monstriert.<br />
Wir wünschen uns alle, dass sie<br />
darüber hinaus unser Land in China sympathisch<br />
vertreten und damit für uns und unser<br />
Land werben.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Bun<strong>de</strong>skanzlerin.<br />
Auszug: titelblatt paralympics Zeitung, Ausgabe 4<br />
<strong>Sport</strong>report 35
paralympics<br />
In <strong>de</strong>r Mitte: Michael Teuber<br />
Die <strong>de</strong>utschen<br />
Medaillengewinner<br />
Paralympics Beijing <strong>2008</strong><br />
Basketball:<br />
Silber:<br />
Damen Mannschaft<br />
Judo:<br />
Silber:<br />
Ramona Brussig (57kg)<br />
Bronze:<br />
Carmen Brussig (48kg)<br />
Leichtathletik:<br />
Gold:<br />
Marianne Buggenhagen (Diskus)<br />
Katrin Green (200m)<br />
Matthias Schrö<strong>de</strong>r (400m)<br />
Martina Monika Willing (Speerwurf)<br />
Wojtek Czyz (Weitsprung)<br />
Silber:<br />
Martina Monika Willing (Kugelstoßen)<br />
Andrea Hegen (Speerwurf)<br />
Frances Herrmann (Diskus)<br />
Thomas Ulbricht (Fünfkampf)<br />
Claudia Nicoleitzik (200m T 36 und 100m)<br />
Heinrich Popow (100m)<br />
Matthias Mester (Kugel)<br />
Birgit Pohl (Kugel)<br />
Bronze:<br />
Astrid Höfte (Weitsprung)<br />
Marianne Buggenhagen (Kugelstoßen)<br />
Maria Seifert (100m T 37)<br />
Thomas Loosch (Kugelstoßen)<br />
Birgit Pohl (Speerwerfen)<br />
Maria Seifert (200m)<br />
Michaela Floeth (Weitsprung)<br />
Radsport<br />
Gold:<br />
Michael Teuber (Straße/Einzelzeitfahren)<br />
Wolfgang Sacher (Straße/Einzelzeitfahren)<br />
Andrea Eskau (Straßen-Rennen)<br />
Silber:<br />
Natalie Simanowski (500m Zeitfahren<br />
und Einzelverfolgung)<br />
Wolfgang Sacher (Einzelverfolgung)<br />
Michael Teuber (Einzelverfolgung)<br />
Barbara Weise (Mixed Zeitfahren)<br />
Max Weber (Straßenrennen)<br />
Bronze:<br />
Wolfgang Sacher (1km Zeitfahren)<br />
Tobias Graf (Einzelverfolgung)<br />
Dorothee Vieth (Zeitfahren und Straßen-Rennen)<br />
Reiten:<br />
Gold:<br />
Britta Näpel (Pflicht Gra<strong>de</strong> II)<br />
Hannelore Brenner (Pflicht Gra<strong>de</strong> III und Kür<br />
Gra<strong>de</strong> III)<br />
Silber<br />
Mannschaft<br />
Bronze<br />
Bettina Eistel (Pflicht Gra<strong>de</strong> II)<br />
Britta Näpel (Pflicht Gra<strong>de</strong> II)<br />
Schwimmen<br />
Gold:<br />
Kirsten Bruhn (100m Brust)<br />
Silber:<br />
Maria Götze (200m Lagen)<br />
Kirsten Bruhn (100m Rücken)<br />
Thomas Grimm (100m Brust)<br />
Bronze:<br />
Kirsten Bruhn (100m Freistil, 400m Freistil und<br />
50m Freistil)<br />
Maria Götze (200m Freistil)<br />
Daniela Schulte (100m Freistil)<br />
Segeln<br />
Gold:<br />
Mannschaft (Sonar)<br />
<strong>Sport</strong>schießen<br />
Silber:<br />
Manuela Schmermund (10m<br />
Luftgewehr stehend)<br />
Nobert Gau (10m Luftgewehr stehend)<br />
Tischtennis<br />
Gold:<br />
Jochen Wollmert (Einzel Klasse 7)<br />
Silber:<br />
Daniel Arnold (Einzel Klasse 6)<br />
Mannschaft<br />
Bronze:<br />
Andrea Zimmerer (Einzel Klasse 5)<br />
Die <strong>de</strong>utschen<br />
Medaillengewinner<br />
38 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
paralympics<br />
Britta Näpel<br />
Hannelore Brenner<br />
Katrin Green<br />
Kirsten Bruhn<br />
Martina Willing<br />
Wolfgang Sacher<br />
40 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
paralympics<br />
Andrea Eskau,<br />
Radsport<br />
Jochen Wollmert,<br />
Tischtennis<br />
Matthias Schrö<strong>de</strong>r<br />
Mannschaft, Segeln<br />
Wojtek Czyz<br />
Marianne Buggenhagen<br />
42 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
Spiel und <strong>Sport</strong> für<br />
Menschen mit<br />
geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />
Bun<strong>de</strong>svereinigung Lebenshilfe<br />
Die Bun<strong>de</strong>svereinigung Lebenshilfe<br />
– 1958 gegrün<strong>de</strong>t – ist mit 135.000<br />
Mitglie<strong>de</strong>rn die größte Selbsthilfeorganisation<br />
für die Belange<br />
von Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />
in Deutschland. Die Bun<strong>de</strong>svereinigung Lebenshilfe<br />
ist <strong>de</strong>r Zusammenschluss von 530<br />
unabhängigen Orts- und Kreisvereinigungen<br />
und 16 Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n ca. 3.000<br />
Einrichtungen und Diensten in Trägerschaft<br />
<strong>de</strong>r Orts- und Kreisvereinigungen wer<strong>de</strong>n<br />
150.000 Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />
betreut und begleitet.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Einrichtungen und<br />
Dienstleistungen <strong>de</strong>r Lebenshilfe (Frühför<strong>de</strong>rung,<br />
Kin<strong>de</strong>rgärten, Schulen, Werkstätten<br />
für behin<strong>de</strong>rte Menschen, Wohn- und Freizeitangebote)<br />
wer<strong>de</strong>n in vielfältiger Weise<br />
Bewegungs-, Spiel- und <strong>Sport</strong>angebote für<br />
Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung im<br />
Alltag angeboten. Auf regionaler Ebene und<br />
über die Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n Aktivitäten<br />
wie Vereins- und Familiensport, Spielund<br />
<strong>Sport</strong>feste sowie <strong>Sport</strong>freizeiten und<br />
Erlebnispädagogik organisiert. Eine fachlich<br />
differenzierte Positionsbestimmung fin<strong>de</strong>t<br />
sich in <strong>de</strong>r Empfehlung „Bewegung, Spiel<br />
und <strong>Sport</strong> im Leben von Menschen mit geistiger<br />
Behin<strong>de</strong>rung“, die Sie kostenpflichtig<br />
anfor<strong>de</strong>rn können.<br />
<strong>Sport</strong>, Spiel und Bewegung von Menschen<br />
mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung haben<br />
auf nationaler Ebene in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
mit Blick auf Konzeption, Vernetzung von<br />
Strukturen und Kooperation eine gute Entwicklung<br />
genommen. Nutzerorientierung<br />
wird dabei im <strong>Sport</strong> von Menschen mit geistiger<br />
Behin<strong>de</strong>rung immer entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r:<br />
Welche Wünsche haben die Nutzer <strong>de</strong>r<br />
Angebote und wie können diese umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n? Immer <strong>de</strong>utlicher wird, dass Menschen<br />
mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m<br />
ganzen Spektrum <strong>de</strong>s <strong>Sport</strong>s auswählen<br />
wollen. Nicht die Frage Leistungssport bzw.<br />
Integrationssport ja o<strong>de</strong>r nein ist wichtig,<br />
son<strong>de</strong>rn alle Ansätze im <strong>Sport</strong> haben ihre<br />
Berechtigung, <strong>de</strong>nn die Bedürfnisse behin<strong>de</strong>rter<br />
<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler sind sehr<br />
unterschiedlich. Da es Integrationssportangebote<br />
nur an einigen Orten in Deutschland<br />
gibt, sind solche Initiativen beson<strong>de</strong>rs zu<br />
begrüßen.<br />
Folgen<strong>de</strong> Angebote bietet die<br />
Bun<strong>de</strong>svereinigung Lebenshilfe:<br />
• Veranstaltungen von Fachsymposien<br />
für Multiplikatoren wie z.B. “Begrenzung<br />
o<strong>de</strong>r Entgrenzung ? Zur Sinnhaftigkeit<br />
von Definitionen geistiger<br />
Behin<strong>de</strong>rung im Spitzensport von<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung“<br />
• Unterstützung integrativer <strong>Sport</strong>- und<br />
Bewegungsangebote (z. B. als Mitglied<br />
im „Forum Integrationssport“)<br />
• Vernetzung mit an<strong>de</strong>ren (Behin<strong>de</strong>rten-)<strong>Sport</strong>-<br />
und Fachverbän<strong>de</strong>n, wie<br />
beispielsweise mit Special Olympics<br />
Deutschland (SOD) und <strong>de</strong>m Deutschen<br />
Behin<strong>de</strong>rten-<strong>Sport</strong>verband<br />
(DBS) sowie <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband<br />
evangelische Behin<strong>de</strong>rtenhilfe (BeB)<br />
und <strong>de</strong>r Caritas Behin<strong>de</strong>rtenhilfe und<br />
Psychiatrie (CBP) im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Run<strong>de</strong>n Tisches <strong>Sport</strong>.<br />
KOntakt<br />
Bun<strong>de</strong>svereinigung Lebenshilfe<br />
für Menschen mit geistiger<br />
Behin<strong>de</strong>rung e. V.<br />
Raiffeisenstraße 18<br />
35043 Marburg<br />
Telefon: 0 64 21 - 4 91 – 0<br />
Telefax: 0 64 21 - 4 91 – 167<br />
Bun<strong>de</strong>svereinigung@Lebenshilfe.<strong>de</strong><br />
www.lebenshilfe.<strong>de</strong><br />
www.integrationssport.<strong>de</strong>*<br />
(*Link-Empfehlung)<br />
44 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
<strong>Sport</strong> für Menschen<br />
mit cerebraler<br />
Bewegungsstörung<br />
Bun<strong>de</strong>sverband für Körper- und Mehrfachbehin<strong>de</strong>rte<br />
Der Bun<strong>de</strong>sverband für Körper- und<br />
Mehrfachbehin<strong>de</strong>rte för<strong>de</strong>rt im<br />
<strong>Sport</strong> vor allem die vermehrte Teilnahme<br />
von Menschen mit Cerebralparese<br />
am Freizeit- und Wettkampfsport<br />
ihrer Wahl in Schulen, Vereinen und an<strong>de</strong>ren<br />
Einrichtungen. Diesem Ziel dienen insbeson<strong>de</strong>re<br />
Fortbildungen und Wettkampfveranstaltungen.<br />
Fortbildungen mit behin<strong>de</strong>rten Kin<strong>de</strong>rn,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen sind zum<br />
Beispiel:<br />
•<br />
„Musik, Bewegung, Rollstuhltanz“<br />
• „<strong>Sport</strong> und Bewegungsför<strong>de</strong>rung in<br />
heterogenen Gruppen“<br />
• „Rollstuhlversorgung und Mobilitätsför<strong>de</strong>rung“.<br />
Seit 2004 führt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband<br />
einmal im Jahr Deutsche Boccia-Meisterschaften<br />
durch. Boccia ist beson<strong>de</strong>rs für<br />
Menschen mit schweren und schwersten<br />
motorischen Beeinträchtigungen geeignet.<br />
Höhepunkt bil<strong>de</strong>n die alle zwei Jahre<br />
stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Deutschen CP-<strong>Sport</strong>spiele,<br />
an <strong>de</strong>nen sportlich aktive Jugendliche und<br />
Erwachsene mit einer cerebralen Bewegungsstörung<br />
teilnehmen. Die Wettkämpfe<br />
wer<strong>de</strong>n in folgen<strong>de</strong>n Disziplinen ausgetragen:<br />
Tischtennis, Boccia, Schwimmen, Rollstuhlrennen,<br />
Zwei- und Dreiradfahren, Läufe<br />
(100, 200, 400, 800 und 1500 Meter), Rollstuhlslalom,<br />
Ziel- und Hochwerfen, Diskus- und<br />
Speerwerfen, Kugelstoßen und Weitsprung.<br />
Bei <strong>de</strong>r Konzeption und Durchführung<br />
<strong>de</strong>r genannten Maßnahmen wird <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband<br />
vom Fachausschuss <strong>Sport</strong> beraten<br />
und unterstützt. Ihm gehören Experten<br />
aus Medizin, Pädagogik, Physiotherapie und<br />
Psychomotorik an.<br />
Kontakt:<br />
Bun<strong>de</strong>sverband für Körper- und<br />
Mehrfachbehin<strong>de</strong>rte e.V.<br />
Reinhard Jankuhn<br />
Brehmstraße 5 – 7<br />
40239 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211 - 6 40 04 - 13<br />
Telefax: 0211 - 6 40 04 - 20<br />
reinhard.jankuhn@bvkm.<strong>de</strong><br />
www.bvkm.<strong>de</strong><br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 45
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
<strong>Sport</strong> nach<br />
Schlaganfall<br />
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe<br />
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-<br />
Hilfe verfolgt seit vielen Jahren das<br />
Ziel, <strong>de</strong>n Rehabilitationssport nach<br />
Schlaganfall flächen<strong>de</strong>ckend als<br />
eine Ergänzung <strong>de</strong>r Rehabilitationskette zu<br />
etablieren. Welche <strong>Sport</strong>art für Schlaganfall-Patienten<br />
die richtige ist, ist individuell<br />
sehr unterschiedlich und hängt neben <strong>de</strong>r<br />
körperlichen Konstitution auch von <strong>de</strong>n<br />
sportlichen Erfahrungen ab, die Patienten<br />
vor <strong>de</strong>m Schlaganfall gemacht haben.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Beispiele ver<strong>de</strong>utlichen die<br />
Vielfalt <strong>de</strong>r Möglichkeiten <strong>de</strong>s Reha-<strong>Sport</strong>s<br />
nach Schlaganfall:<br />
Marathonlauf<br />
Der ehemalige Lehrer und Schulpsychologe<br />
Matthias Oles erlitt 1999, im Alter von<br />
51 Jahren einen Schlaganfall. „Damals war<br />
ich fast tot“, erinnert sich Oles. In <strong>de</strong>r Reha<br />
nahm Oles 15 Kilo ab und begann anschließend<br />
mit <strong>de</strong>m Laufen. „Das habe ich schon<br />
immer gern getan“, sagt er und erinnert sich<br />
an seine Sprints als jugendlicher Fußballstürmer,<br />
mit <strong>de</strong>nen er zahlreiche Bälle erfolgreich<br />
ins Tor schoss. Mittlerweile ist <strong>de</strong>r<br />
60-Jährige mehrere Marathons gelaufen.<br />
Darunter auch <strong>de</strong>n Hamburg- und <strong>de</strong>n New<br />
York-Marathon.<br />
Tischtennis<br />
„Mein Leben wäre an<strong>de</strong>rs verlaufen, wenn<br />
ich nicht vor vielen Jahren in die DJK Avenwed<strong>de</strong><br />
eingetreten wäre“, sagt Manfred<br />
Przybilla aus Gütersloh. Seit 1967 spielt er<br />
dort lei<strong>de</strong>nschaftlich Tischtennis. Daran hat<br />
sich auch nach seinem Schlaganfall im Jahr<br />
2004 nichts geän<strong>de</strong>rt. Schon im Krankenhaus<br />
und in <strong>de</strong>r Reha versuchte er mit sportlichen<br />
Übungen voran zu kommen. Das Tischtennis-Training,<br />
das er gleich im Anschluss an<br />
die Reha unter ärztlicher Betreuung wie<strong>de</strong>r<br />
aufnahm, half ihm, seine motorischen Fähigkeiten<br />
kontinuierlich zu verbessern. „Tischtennis<br />
för<strong>de</strong>rt die Koordination zwischen<br />
46 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
Hirn, Hand und Fuß“, sagt Przybilla.<br />
BogenschieSSen<br />
Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Straubing/Mallersdorf<br />
unter Leitung von Hans<br />
Inkoferer hat das Bogenschießen für sich<br />
ent<strong>de</strong>ckt. Die Gruppe bietet Kurse im traditionellen<br />
Bogenschießen an, das im Gegensatz<br />
zum olympischen Bogenschießen auf<br />
eine Zieleinrichtung verzichtet. Es funktioniert<br />
wie Ballwerfen, man schaut sich das<br />
Ziel an und konzentriert sich darauf, es zu<br />
treffen. Das hat viel mit Meditation zu tun<br />
und för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Informationsfluss zwischen<br />
Körper und Geist. Beim Zielen wird die<br />
Steuerung durch <strong>de</strong>n Kopf geför<strong>de</strong>rt und<br />
verbessert. Die Verbindung zwischen Kopf<br />
und Hand wird wie<strong>de</strong>r hergestellt.<br />
Autoren: Stefan Stricker und Andrea Nagl<br />
Kontakt:<br />
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe<br />
Ansprechpartner Stefan Stricker<br />
Carl-Miele-Str. 210<br />
33311 Gütersloh<br />
Telefon: 05241 - 977049<br />
Telefax: 05241 – 81681749<br />
stefan.stricker@schlaganfall-hilfe.<strong>de</strong><br />
www.schlaganfall-hilfe.<strong>de</strong>
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
Neue Fortbildungsreihe:<br />
Psychomotorik für<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Deutsche Aka<strong>de</strong>mie für Psychomotorik<br />
In <strong>de</strong>r Betreuung von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
nehmen körperorientierte<br />
Angebote einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Platz ein.<br />
Sich bewegen und bewegt wer<strong>de</strong>n,<br />
spüren und erleben – all dies leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit sich selbst, <strong>de</strong>n Mitmenschen sowie <strong>de</strong>n<br />
Dingen und Materialien unserer Umwelt.<br />
Für behin<strong>de</strong>rte Menschen bieten psychomotorische<br />
Angebote die Möglichkeit, ihre<br />
Umwelt, ihre Mitmenschen und sich selbst<br />
in einem verän<strong>de</strong>rten Kontext zu erleben.<br />
So können sie Erfahrungen sammeln und<br />
<strong>de</strong>m Alltag mit seinen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
mit größerer Kompetenz begegnen. Vor <strong>de</strong>m<br />
Hintergrund erlebnisorientierter Gestaltung<br />
bieten psychomotorisch orientierte Angebote<br />
viele Gelegenheiten, Spaß und Freu<strong>de</strong><br />
zu haben und sich mit sich selbst und an<strong>de</strong>ren<br />
wohl zu fühlen.<br />
Die Deutsche Aka<strong>de</strong>mie für Psychomotorik<br />
bietet dazu eine Fortbildungsreihe an:<br />
Sie vermittelt interessierten Kolleginnen<br />
und Kollegen auf <strong>de</strong>r Basis aktueller son<strong>de</strong>rpädagogischer<br />
Ansätze theoretische und<br />
praktische Grundlagen für die psychomotorische<br />
Arbeit mit Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung.<br />
Die Gestaltung <strong>de</strong>r Kursreihe erfolgt im<br />
Wechsel von praktischen und theoretischen<br />
Anteilen. Dabei wird beson<strong>de</strong>rer Wert auf<br />
die Selbsterfahrung <strong>de</strong>r TeilnehmerInnen<br />
gelegt. Die Vermittlung von methodischen<br />
und didaktischen Grundlagen ermöglicht die<br />
Ausrichtung <strong>de</strong>r psychomotorischen Angebote<br />
an <strong>de</strong>n individuellen Bedürfnissen. So<br />
stellt sie sicher, dass das Fachwissen in <strong>de</strong>n<br />
konkreten Bezug zur Praxis gestellt wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
Autor: Roman Mayr<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Aka<strong>de</strong>mie für Psychomotorik<br />
Dr. Astrid Krus<br />
Heinrich-Könn-Str. 215<br />
40625 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211 - 29 26 497<br />
Telefax: 0211 - 29 26 497<br />
krus@dakp.<strong>de</strong><br />
www.dakp.<strong>de</strong><br />
Keine Angst vor Lungensport<br />
AG Lungensport in Deutschland<br />
Lungensport richtet sich nicht an<br />
durchtrainierte <strong>Sport</strong>lergruppen, son<strong>de</strong>rn<br />
an <strong>de</strong>n ganz normalen Patienten<br />
mit einer chronischen Atemwegserkrankung,<br />
<strong>de</strong>r oftmals schon seit Jahren<br />
nicht mehr sportlich aktiv war und körperlichen<br />
Belastungen eher ausgewichen ist.<br />
In einer Lungensportgruppe wer<strong>de</strong>n auch<br />
keine Trainingsmetho<strong>de</strong>n durchgeführt, die<br />
zu extremen Spitzenleistungen führen. Viel<br />
eher geht es um die Wie<strong>de</strong>rholung einfacher,<br />
von je<strong>de</strong>m zu bewältigen<strong>de</strong>n Übungen.<br />
In <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rholung – nicht in <strong>de</strong>r Extrembelastung<br />
- liegt das Geheimnis <strong>de</strong>s Erfolgs.<br />
Also: Lungensport ist kein Leistungssport,<br />
niemand wird dabei überfor<strong>de</strong>rt. Man<br />
ist gewissermaßen unter sich, d.h. unter<br />
„Gleichen“.<br />
Alle Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gruppe haben eine<br />
obstruktive Atemwegserkrankung: entwe<strong>de</strong>r<br />
Asthma bronchiale, eine obstruktive<br />
Bronchitis mit o<strong>de</strong>r ohne Lungenemphysem<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re pneumologische Erkrankungen.<br />
Allen geht es aber gleich, alle kämpfen<br />
mit ihrer Atmung und beginnen schnell<br />
unter körperlicher Belastung zu schnaufen:<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger, beson<strong>de</strong>rs schnell o<strong>de</strong>r<br />
weniger schnell. Ab und zu muss fast je<strong>de</strong>r<br />
einmal „pausieren“, um Luft zu schnappen.<br />
Da es aber allen so geht o<strong>de</strong>r wenigstens je<strong>de</strong>m<br />
so gehen könnte, ist das wirklich nichts<br />
Beson<strong>de</strong>res. Je<strong>de</strong>r versteht das, niemand<br />
fällt dabei wirklich auf.<br />
Weitere Informationen und das aktuelle<br />
Verzeichnis <strong>de</strong>r Lungensportgruppen entnehmen<br />
Sie bitte unserer Homepage www.<br />
lungensport.org.<br />
Kontakt:<br />
AG Lungensport in Deutschland e. V.<br />
Wormser Straße 81<br />
55276 Oppenheim<br />
Telefon: 061 33 – 20 23<br />
Telefax: 061 33 – 20 24<br />
lungensport@onlinehome.<strong>de</strong><br />
www.lungensport.org<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 47
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
Den Schmerzkreislauf<br />
durchbrechen<br />
Deutsche Rheuma-Liga<br />
Schmerzen sind das Hauptproblem<br />
rheumatischer Erkrankungen. Die<br />
Bandbreite reicht vom kurzen Anlaufschmerz<br />
am Morgen bis zu zermürben<strong>de</strong>n<br />
Dauerschmerzen. Ganz ohne<br />
Medikamente geht es selten. Der individuelle<br />
Krankheitsverlauf und die damit einhergehen<strong>de</strong>n<br />
Schmerzen lassen sich jedoch<br />
auch durch Bewegung gezielt und effektiv<br />
beeinflussen. Da sich alle körperlichen Aktivitäten<br />
positiv auf die Nährstoffversorgung<br />
<strong>de</strong>r Gelenke auswirken, för<strong>de</strong>rt Bewegung<br />
die Gelenkfunktionen, verzögert <strong>de</strong>n Krankheitsverlauf<br />
und wirkt zugleich schmerzlin<strong>de</strong>rnd.<br />
Durch krankengymnastische Übungen,<br />
regelmäßigem <strong>Sport</strong> o<strong>de</strong>r Gymnastik<br />
können Patienten die eindrucksvolle Erfahrung<br />
machen, selbst etwas gegen ihre<br />
Schmerzen zu tun – unabhängig von Ärzten<br />
und Experten.<br />
Im Internetforum „<strong>Sport</strong> und Rheuma“<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Rheuma-Liga (unter: www.<br />
rheuma-liga.<strong>de</strong>) tauschen sich Betroffene<br />
darüber aus, was Ihnen Freu<strong>de</strong> macht und<br />
trotz Handicap möglich ist. Hier einige <strong>de</strong>r<br />
Beiträge:<br />
„Beim Schwimmen entspannt man sich nicht<br />
nur völlig, man hat auch weniger Schmerzen<br />
beim Bewegen <strong>de</strong>r Gelenke und kräftigt die<br />
Muskeln! In zwei Jahren habe ich es geschafft,<br />
endlich Muskeln aufzubauen (ich<br />
hatte so gut wie keine) und kann jetzt einen<br />
Kilometer am Stück schwimmen.“<br />
„Ich war noch nie sportlich, das hat sich<br />
jetzt noch verschlechtert durch Bechterew<br />
und an<strong>de</strong>re Rheumabeschwer<strong>de</strong>n. Für mich<br />
hat sich Qigong als passen<strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> herausgestellt<br />
und erstaunlicherweise kommt man<br />
da auch ins Schwitzen, trotz langsamer Bewegungen.“<br />
Für die Mehrzahl <strong>de</strong>r chronisch Rheumakranken<br />
ist jedoch vor allem das Funktionstraining<br />
ein wichtiger Baustein in <strong>de</strong>r<br />
Versorgung. Um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass die<br />
Gelenke versteifen, wird diese Bewegungstherapie<br />
von Rentenversicherung und Krankenversicherung<br />
als Trockengymnastik o<strong>de</strong>r<br />
Warmwassergymnastik geför<strong>de</strong>rt. Vor Ort<br />
organisieren die Gruppen <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Rheuma-Liga diese Angebote.<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Rheuma-Liga<br />
Bun<strong>de</strong>sverband e. V.<br />
Maximilianstraße 14<br />
53111 Bonn<br />
Telefon: 01804 – 60 00 00 (20 Cent pro Anruf aus<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz, ggf. abweichen<strong>de</strong> Preise<br />
aus <strong>de</strong>m Mobilfunknetz)<br />
Telefax: 0228 - 76 60 620<br />
bv@rheuma-liga.<strong>de</strong><br />
www.rheuma-liga.<strong>de</strong><br />
„Mein <strong>Sport</strong> ist Nordic Walking. Das Tempo<br />
bestimme ich – geht es mir gut, bin ich halt<br />
schneller unterwegs. Auch wenn ich mal<br />
einen schlechten Tag habe und nur 30 Minuten<br />
unterwegs bin, fühle ich mich besser.“<br />
„Seit 1998 weiß ich, dass ich chronische<br />
Polyarthritis habe, Hauptprobleme in <strong>de</strong>n<br />
Knien, Füßen und Hän<strong>de</strong>n. Seit 2003 fahre<br />
ich regelmäßig Mountainbike-Touren, erst<br />
langsam, kleinste Run<strong>de</strong>n und dann immer<br />
mehr. Heute können es ruhig mal 60 Kilometer<br />
sein…Und mir geht es besser.“<br />
48 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
<strong>Sport</strong> – eine Therapie für<br />
Menschen mit Diabetes<br />
Deutscher Diabetiker Bund<br />
Für Menschen mit Diabetes mellitus<br />
– das sind in Deutschland mehr als<br />
sieben Millionen in allen Altersgruppen<br />
– ist <strong>Sport</strong> eine beständige Säule<br />
<strong>de</strong>r Therapie. Ein selbst bestimmtes Leben<br />
mit Diabetes fußt auf einer gesun<strong>de</strong>n Ernährung,<br />
regelmäßiger Bewegung entsprechend<br />
<strong>de</strong>n körperlichen Möglichkeiten, im<br />
Bedarfsfall <strong>de</strong>r Verabreichung oraler Antidiabetika<br />
und / o<strong>de</strong>r Zuführung von Insulin<br />
mittels Injektions-Pen o<strong>de</strong>r Insulinpumpe.<br />
Die chronische Erkrankung selbst schließt<br />
so gut wie keine Form von sportlicher Betätigung<br />
aus, auch Hochleistungssport ist<br />
möglich.<br />
Im Alltag muss je<strong>de</strong>r die ihm gemäße<br />
Art <strong>de</strong>r Bewegung fin<strong>de</strong>n – allein o<strong>de</strong>r in<br />
einer Gruppe, in Form von Spazierengehen<br />
o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rn, Walken o<strong>de</strong>r Joggen,<br />
Tanzen, Schwimmen o<strong>de</strong>r Rad fahren, Ball<br />
spielen o<strong>de</strong>r Surfen. Wichtig ist, dass die<br />
Betroffenen wissen, wie sich ihr Blutzuckerverlauf<br />
während und infolge <strong>de</strong>r sportlichen<br />
Betätigung verhält. Bewegung senkt<br />
<strong>de</strong>n Blutzuckerspiegel – egal, wie er sonst<br />
noch behan<strong>de</strong>lt wird. Deshalb ist es immer<br />
wichtig, die sogenannte <strong>Sport</strong>-Broteinheit in<br />
Form von Traubenzucker o<strong>de</strong>r einem süßen<br />
Getränk bereit zu halten. <strong>Sport</strong>freun<strong>de</strong> und<br />
Übungsleiter, aber auch Verwandte, Freun<strong>de</strong><br />
und Kollegen müssen wissen, woran sie<br />
eine Unterzuckerung erkennen, und wie sie<br />
sich in einem entsprechen<strong>de</strong>n Fall zu verhalten<br />
haben.<br />
Da es nicht immer gelingt, <strong>de</strong>n „inneren<br />
Schweinhund“ zum <strong>Sport</strong>treiben zu<br />
überwin<strong>de</strong>n, bietet <strong>de</strong>r Deutsche Diabetiker<br />
Bund (DDB) Hilfe an. Der DDB ist die<br />
größte und älteste Selbsthilfeorganisation<br />
für Menschen mit Diabetes in Deutschland.<br />
Er existiert seit mehr als 50 Jahren und ist<br />
nach Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n aufgestellt. Seine<br />
rund 40 000 Mitglie<strong>de</strong>r sind in etwa 800<br />
Selbsthilfegruppen organisiert, die zum großen<br />
Teil auch Möglichkeiten <strong>de</strong>r sportlichen<br />
Betätigung bereithalten. Auch auf bun<strong>de</strong>sund<br />
lan<strong>de</strong>sweiten, regionalen und lokalen<br />
Großveranstaltungen zum Thema Diabetes<br />
sind <strong>Sport</strong>angebote mit im Programm und<br />
wer<strong>de</strong>n gern wahrgenommen.<br />
Für Übungsleiter, Ärzte und Fitnesstrainer,<br />
selbstverständlich auch für Betroffene<br />
selbst, gibt es einen sehr guten Leitfa<strong>de</strong>n von<br />
Detlev Kraft mit <strong>de</strong>m Titel „<strong>Sport</strong> mit Diabetikern“.<br />
Das Buch richtet sich nach <strong>de</strong>r Curricula<br />
<strong>de</strong>r Interessengemeinschaft Diabetes<br />
und <strong>Sport</strong> e. V. als Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Diabetes-Gesellschaft, <strong>de</strong>s<br />
Deutschen <strong>Sport</strong>studio-Verban<strong>de</strong>s e. V. und<br />
<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rten- und Rehasportverbän<strong>de</strong>.<br />
Unter <strong>de</strong>n ISBN-Nummern 13: 978-3-87409-<br />
424-5 und 10: 3-87409-424-3 kann es über<br />
<strong>de</strong>n Buchhan<strong>de</strong>l bezogen wer<strong>de</strong>n. Der Autor<br />
hat selbst seit seinem 25. Lebensjahr Diabetes,<br />
ist von Beruf <strong>Sport</strong>lehrer und führt eine<br />
eigene <strong>Sport</strong>schule. Er betreibt erfolgreich<br />
<strong>Sport</strong>karate und Kickboxen, ist Welt- und<br />
Europameister und mehrfacher Deutscher<br />
Meister.<br />
Autor: Rosmarie Johannes, Pressereferentin DDB<br />
Kontakt:<br />
Deutscher Diabetiker Bund e.V. (DDB)<br />
Goethestr. 27<br />
34119 Kassel<br />
Telefon: 0561 - 703 47 70<br />
Telefax: 0561 - 703 47 71<br />
info@diabetikerbund.<strong>de</strong><br />
www.diabetikerbund.<strong>de</strong><br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 49
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
In Bewegung<br />
bleiben<br />
Deutsche Parkinson Vereinigung<br />
Die Erkrankung Morbus Parkinson ist<br />
durch vier Hauptsymptome gekennzeichnet:<br />
• Ruhezittern (Tremor)<br />
• Verarmung <strong>de</strong>r Bewegung (Hypokinese)<br />
• erhöhte Muskelsteifigkeit (Rigor)<br />
• Gang- und Haltungsstörungen<br />
Diese Symptome wirken sich auf<br />
wichtige Bereiche <strong>de</strong>s täglichen<br />
Lebens <strong>de</strong>s Patienten aus. Ehemals<br />
flüssige Bewegungsabläufe<br />
wie z. B. Zähneputzen o<strong>de</strong>r Schreiben fallen<br />
zunehmend schwer; Parkinson Patienten<br />
haben ein Gefühl von Steifheit o<strong>de</strong>r Schwere<br />
<strong>de</strong>s Körpers, ihr Gesichtsausdruck wird<br />
starrer und sie unterstreichen ihre Re<strong>de</strong><br />
nicht mehr durch Gestik mit Hän<strong>de</strong>n und<br />
Armen. Der <strong>Sport</strong> ist daher als wichtige<br />
Ergänzung zur medikamentösen Therapie<br />
anzusehen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs für einen guten Langzeiterfolg<br />
ist eine ständige körperliche Bewegung<br />
notwendig und wünschenswert. För<strong>de</strong>rn<br />
Sie <strong>de</strong>shalb dauerhaft und gezielt Ihre Beweglichkeit.<br />
Auch, um vielleicht schon<br />
erzielte Trainingserfolge nicht innerhalb<br />
weniger Wochen und Monate wie<strong>de</strong>r zu<br />
verlieren. Sie profitieren in je<strong>de</strong>m Stadium<br />
ihrer Erkrankung vom <strong>Sport</strong>. Denn körperliche<br />
Betätigung im Kreise gleichbetroffener<br />
Patienten verbin<strong>de</strong>t und vermittelt „gemeinsames<br />
Erleben“. Soziale Verbindung aufrechterhalten,<br />
neue Kontakte aufbauen mit<br />
Menschen, die das gleiche Lebensschicksal<br />
tragen, trägt dazu bei, über das gemeinsame<br />
Los die Lebensplanung besser fortführen zu<br />
können.<br />
In über 450 Gruppen wird bun<strong>de</strong>sweit<br />
spezieller <strong>Sport</strong> für Parkinson Patienten angeboten.<br />
Für Rückfragen nach nächstgelegenen<br />
Gymnastik-<strong>Sport</strong>gruppen wen<strong>de</strong>n Sie sich<br />
bitte an:<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Parkinson Vereinigung<br />
Bun<strong>de</strong>sverband e. V.<br />
Moselstraße 31<br />
41464 Neuss<br />
Telefon: 02131 - 740 270 (8 – 14 Uhr)<br />
Telefax: 02131 - 45445<br />
parkinsonv@aol.com<br />
www.parkinson-vereinigung.<strong>de</strong><br />
Die richtige <strong>Sport</strong>art<br />
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft<br />
<strong>Sport</strong> und MS schließen sich nicht<br />
aus. Regelmäßiges Training, das<br />
nicht überfor<strong>de</strong>rt, hat positive Auswirkungen<br />
auf Herz, Kreislauf sowie<br />
Stoffwechsel und baut Stress ab. Für jüngere<br />
MS-Erkrankte ist die Möglichkeit, <strong>Sport</strong><br />
zu treiben, zu<strong>de</strong>m auch eine Frage <strong>de</strong>r Lebensqualität.<br />
Ausmaß und Dauer <strong>de</strong>r sportlichen<br />
Betätigung sollten sich aber an <strong>de</strong>r häufig<br />
vermin<strong>de</strong>rten Leistungsfähigkeit und <strong>de</strong>r<br />
leichteren Ermüdbarkeit orientieren und<br />
eventuelle Behin<strong>de</strong>rungen berücksichtigen.<br />
MS-Erkrankte sollten <strong>Sport</strong>arten, die nicht<br />
je<strong>de</strong>rzeit gefahrlos unterbrochen wer<strong>de</strong>n<br />
können, in je<strong>de</strong>m Fall mei<strong>de</strong>n. Dazu gehören<br />
50 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
etwa das Schwimmen im Meer, eine längere<br />
Bergtour in größeren Höhen o<strong>de</strong>r eine Skiwan<strong>de</strong>rung<br />
in unwegsamem Gelän<strong>de</strong>.<br />
Es gibt jedoch eine ganze Reihe von<br />
<strong>Sport</strong>arten, die einen speziellen Nutzen für<br />
MS-Erkrankte haben. Dazu zählen beispielsweise<br />
Nordic Walking, Reiten, Golf o<strong>de</strong>r<br />
Wassertherapie. Derzeit erarbeitet <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Multiple Sklerose<br />
Gesellschaft eine neue Broschüre, die<br />
sich mit allen Aspekten zum Thema „<strong>Sport</strong>“<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzt und MS-Erkrankten dabei<br />
helfen soll, die für sie richtige <strong>Sport</strong>art zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Dieser umfassen<strong>de</strong> Ratgeber „<strong>Sport</strong><br />
und MS – Praktische Tipps für Fitness und<br />
körperliches Wohlbefin<strong>de</strong>n“ wird En<strong>de</strong> <strong>2008</strong><br />
erscheinen.<br />
Die Internetseiten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />
und <strong>de</strong>r 16 Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r DMSG<br />
informieren umfassend.<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft,<br />
Bun<strong>de</strong>sverband e.V. (DMSG)<br />
Küsterstr. 8<br />
30519 Hannover<br />
Telefon: 0511-96834-0<br />
Telefax: 0511-96834-50<br />
dmsg@dmsg.<strong>de</strong><br />
www.dmsg.<strong>de</strong>
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
Bewegung und <strong>Sport</strong><br />
bringen Lebensfreu<strong>de</strong><br />
Wie<strong>de</strong>r durchatmen<br />
Deutsche Krebshilfe<br />
Die Diagnose Krebs und die notwendige<br />
Therapie verän<strong>de</strong>rn das Leben<br />
<strong>de</strong>r Betroffenen grundlegend:<br />
Operationen und Medikamente<br />
belasten <strong>de</strong>n Körper – und auch die Lebenseinstellung<br />
ist nach <strong>de</strong>r Konfrontation mit<br />
<strong>de</strong>r lebensbedrohlichen Erkrankung oftmals<br />
eine an<strong>de</strong>re. Bewegung und <strong>Sport</strong> können<br />
sich gera<strong>de</strong> in dieser Situation positiv auf<br />
das körperliche und seelische Befin<strong>de</strong>n<br />
auswirken. Die Deutsche Krebshilfe gibt<br />
mit ihrer Broschüre „Bewegung und <strong>Sport</strong><br />
bei Krebs“ <strong>de</strong>n Betroffenen wichtige Hilfestellungen,<br />
um die Lebensqualität und das<br />
Wohlbefin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich zu verbessern.<br />
Ein Beispiel: Marion war 56 Jahre alt,<br />
als sie die Diagnose erhielt: Dickdarmkrebs.<br />
Ein Teil ihres Darms und <strong>de</strong>r Schließmuskel<br />
mussten entfernt wer<strong>de</strong>n und sie bekam einen<br />
künstlichen Darmausgang, ein Stoma.<br />
Dann folgten sechs Zyklen Radio-Chemotherapie.<br />
Psychisch fiel Marion in ein Loch:<br />
ständig kreisten ihre Gedanken um <strong>de</strong>n<br />
Krebs. Die Krankheit hatte ihr <strong>de</strong>n Optimismus,<br />
die Leichtigkeit und Unbeschwertheit,<br />
kurz: ihre positive Lebenseinstellung, genommen.<br />
Seit einigen Wochen macht Marion<br />
Ausdauertraining unter ärztlicher Anleitung.<br />
Beim Training kann sie endlich wie<strong>de</strong>r lächeln.<br />
Denn <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> befreit Marion von<br />
<strong>de</strong>n verzweifelten Gedanken an <strong>de</strong>n Krebs<br />
und auch von ihrer lähmen<strong>de</strong>n Angst.<br />
Wie Marion geht es vielen Krebs-Patienten.<br />
Bewegung kann ihnen wie<strong>de</strong>r zu mehr<br />
Lebensqualität verhelfen. In Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Deutschen <strong>Sport</strong>hochschule<br />
Köln hat die Deutsche Krebshilfe die Broschüre<br />
„Bewegung und <strong>Sport</strong> bei Krebs“ herausgegeben.<br />
Diese Broschüre beschreibt<br />
allgemeinverständlich die Be<strong>de</strong>utung von<br />
sportlichen Aktivitäten bei einer Krebserkrankung<br />
und gibt viele praktische Tipps. Sie<br />
kann kostenfrei bei <strong>de</strong>r Deutschen Krebshilfe<br />
e.V. angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Krebshilfe e. V.<br />
Buschstraße 32<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 0228 - 72 99 0-0<br />
Telefax: 0228 - 72 99 0-11<br />
<strong>de</strong>utsche@krebshilfe.<strong>de</strong><br />
www.krebshilfe.<strong>de</strong><br />
Bewegungstipps für Krebs-Patienten<br />
Körperliche Aktivität wirkt ganzheitlich auf <strong>de</strong>n Körper und die Psyche <strong>de</strong>s Patienten.<br />
1.<br />
Beginnen Sie Ihre körperlichen Aktivitäten so früh wie möglich – zunächst mit<br />
einem Therapeuten und nach ärztlicher Absprache.<br />
2.<br />
Fangen Sie langsam an und steigern Sie sich, wenn es geht, stetig.<br />
3.<br />
Schon 10 Minuten Bewegung pro Tag reichen anfangs aus, um Fortschritte bei <strong>de</strong>r<br />
körperlichen Leistungsfähigkeit und auch im Wohlbefin<strong>de</strong>n zu erzielen.<br />
4.<br />
Gestalten Sie auch Ihren Alltag bewegungsfreudig.<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 51
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
Lukas<br />
Mobilitätstraining für<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Selbsthilfe Körperbehin<strong>de</strong>rter<br />
Im Mai <strong>2008</strong> fand in <strong>de</strong>r Zentrale <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Selbsthilfe Körperbehin<strong>de</strong>rter<br />
(BSK) im ba<strong>de</strong>n-württembergischen<br />
Krautheim ein Mobilitätstraining<br />
für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche statt. Mehr Sicherheit<br />
im Rollstuhl bei alltäglichen Situationen<br />
will <strong>de</strong>r BSK in Kooperation mit <strong>de</strong>r<br />
gemeinnützigen Gesellschaft zur För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s integrativen <strong>Sport</strong>s (gGFiS) mit seinen<br />
Kursen bieten.<br />
Lukas, 7 Jahre, ist Teilnehmer an diesem<br />
Wochenen<strong>de</strong>. Er kennt die Schwierigkeiten<br />
beim Manövrieren seines Rollstuhls ganz<br />
genau: am Bordstein ist Endstation. Mit Anlauf<br />
und Schwung gelingt es ihm dann doch,<br />
das Hin<strong>de</strong>rnis zu überwin<strong>de</strong>n. Für Fußgänger<br />
sind diese Barrieren nicht sofort erkennbar.<br />
Für Rollstuhlfahrer kann ein Bordstein zu einem<br />
unüberwindbaren Hin<strong>de</strong>rnis wer<strong>de</strong>n.<br />
„Wir wollen <strong>de</strong>n Jugendlichen zeigen,<br />
was im Rollstuhl alles machbar ist“, erläutert<br />
Carola Rennstich, Jugendreferentin<br />
beim BSK. Rund 15 Teilnehmer trafen sich<br />
zum ersten Mobilitätstraining in Krautheim.<br />
Darunter auch E-Rollstuhlfahrer und Angehörige.<br />
„Das Erleben in <strong>de</strong>r Gruppe ist uns<br />
an diesem Wochenen<strong>de</strong> sehr wichtig“, erläutert<br />
Seminarleiter Holger Kranz. Dazu<br />
hat er ein Programm zusammengestellt,<br />
das sowohl für die Jugendlichen als auch<br />
ihren Begleitpersonen abwechslungsreich<br />
und informativ ist. „Neben <strong>de</strong>m praktischen<br />
Outdoortraining stehen Rollstuhltanz, Spiele<br />
und Infos zum Handbikefahren auf <strong>de</strong>m<br />
Programm“, betont Kranz. „Für Eltern gibt es<br />
spezielle Beratungsangebote rund um das<br />
Thema Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche mit Behin<strong>de</strong>rung“,<br />
ergänzt Carola Rennstich.<br />
Zum Abschluss <strong>de</strong>r theoretischen und<br />
praktischen Übungseinheiten geht es dann<br />
auf <strong>de</strong>n Rollstuhlparcours. Schräge Rampen<br />
und enge Passagen simulieren die Barrieren<br />
im Straßenverkehr. „Hier wer<strong>de</strong>n die erlernten<br />
Fertigkeiten an realistischen Hin<strong>de</strong>rnissen<br />
eingesetzt“, sagt Holger Kranz. „Das<br />
52 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
gibt <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Sicherheit und sie trauen<br />
sich dann draußen viel mehr“, fügt Carola<br />
Rennstich hinzu.<br />
Doch nicht nur die Kin<strong>de</strong>r lernen an diesem<br />
Tag dazu. Ihre Eltern erfahren, wie es<br />
ist, im Rollstuhl zu sitzen. „Das erlebt man<br />
nur, wenn man wirklich mal drin sitzt“, sagt<br />
Bernd Maier, Vater von Annika. Schon <strong>de</strong>n<br />
ganzen Nachmittag fährt er im Rollstuhl<br />
durch die Halle und macht alle Übungseinheiten<br />
mit. Er wünscht sich, „dass am En<strong>de</strong><br />
je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Erwachsenen weiß, was sein Kind<br />
leistet“. Er weiß: „Ein Rollstuhlfahrer muss<br />
oft viel mehr leisten als Nicht-Behin<strong>de</strong>rte.“<br />
Nach <strong>de</strong>m ersten Mobilitätstraining<br />
steht fest: Diese Kurse wer<strong>de</strong>n weiter angeboten.<br />
Termine stehen zu gegebener Zeit im<br />
Internet.<br />
Der BSK ist eine bun<strong>de</strong>sweit wirken<strong>de</strong><br />
Selbsthilfevereinigung mit rund 45.000 Mitglie<strong>de</strong>rn,<br />
die sich als Interessenvertretung<br />
von Menschen mit Körperbehin<strong>de</strong>rung versteht.<br />
Sie beraten Hilfesuchen<strong>de</strong> und bieten<br />
einen persönlichen Erfahrungsaustausch in<br />
Gruppen an.<br />
Kontakt:<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Selbsthilfe<br />
Körperbehin<strong>de</strong>rter e.V. (BSK)<br />
Altkrautheimer Straße 20<br />
74238 Krautheim<br />
Telefon: 06294 – 42 81- 0<br />
Telefax: 06294 – 42 81- 79<br />
zentrale@bsk-ev.org<br />
www.bsk-ev.org
Wer engagiert sich für <strong>Sport</strong>?<br />
Wenn das<br />
Sehvermögen nachlässt<br />
Deutscher Blin<strong>de</strong>n- und Sehbehin<strong>de</strong>rtenverband<br />
... ist das kein Grund, sich nicht mehr<br />
sportlich zu betätigen. Menschen mit<br />
Seheinschränkung können die meisten<br />
<strong>Sport</strong>arten wie Schwimmen, Leichtathletik,<br />
Fahrrad fahren und Judo sehr gut ausüben.<br />
Fußball spielen zählt auch hier zu <strong>de</strong>n beliebtesten<br />
<strong>Sport</strong>arten.<br />
Bei manchen <strong>Sport</strong>arten sind Hilfsmittel<br />
o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Vorkehrungen<br />
nötig, wie Begleitläufer beim Laufen<br />
o<strong>de</strong>r ein Tan<strong>de</strong>m beim Radfahren.<br />
Bei an<strong>de</strong>ren <strong>Sport</strong>arten ist <strong>de</strong>r Aufwand etwas<br />
größer: Ausgebil<strong>de</strong>te Blin<strong>de</strong>nskilehrer<br />
leiten alpines Skifahren an, beim Blin<strong>de</strong>nfußball<br />
gelten beson<strong>de</strong>re Regeln und es<br />
wird auf einem speziellen Spielfeld gekickt.<br />
Die DBSV-Broschüre „<strong>Sport</strong> und Spiel<br />
für blin<strong>de</strong> und sehbehin<strong>de</strong>rte Menschen“<br />
erklärt, wie man mit Seheinschränkung<br />
<strong>Sport</strong> machen kann: www.dbsv.org/infothek/sport/<br />
Genauere Informationen über Blin<strong>de</strong>nfußball<br />
unter: www.blin<strong>de</strong>nfussball.info<br />
Kontakt:<br />
Deutscher Blin<strong>de</strong>n- und<br />
Sehbehin<strong>de</strong>rtenverband e. V. (DBSV)<br />
Sozialreferent Reiner Delgado<br />
Rungestraße 19<br />
10179 Berlin<br />
Telefon: 030 - 285387 - 24<br />
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30.07.<strong>2008</strong> 14:13:06 Uhr
Christoffel-Blin<strong>de</strong>nmission<br />
Henry Wanyoike<br />
setzt sich für<br />
blin<strong>de</strong> Menschen ein<br />
Christoffel-Blin<strong>de</strong>nmission Deutschland<br />
Der schnellste blin<strong>de</strong> Marathon-Läufer Als Henry Wanyoike im Mai 1995 klar wur<strong>de</strong>,<br />
dass er sein Augenlicht verloren hatte, brach<br />
<strong>de</strong>r Welt, <strong>de</strong>r Kenianer Henry Wanyoike,<br />
verlor 1995 sein Augenlicht. Mit für <strong>de</strong>n damals 21-jährigen Kenianer eine Welt<br />
Hilfe <strong>de</strong>r CBM (Christoffel-Blin<strong>de</strong>nmission)<br />
zusammen: Im CBM-geför<strong>de</strong>rten Augenhospital<br />
baute er sich ein neues Leben auf. Als in Kikuyu stellten die Ärzte fest, dass ihm nicht<br />
CBM-Botschafter macht <strong>de</strong>r Paralympics-Sieger mehr geholfen wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
und Weltrekordler mit seinen Läufen in aller Welt „Es dauerte zwei Wochen, bis ich das akzeptierte“,<br />
auf die Belange blin<strong>de</strong>r Menschen aufmerksam.<br />
erinnert sich <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>ler. „Nach<strong>de</strong>m mir<br />
Dankbar gibt er an<strong>de</strong>ren blin<strong>de</strong>n Menschen etwas<br />
klar war, dass ich wirklich blind bin, bekam ich<br />
von <strong>de</strong>r Hilfe zurück, die er selbst erhalten psychische Probleme: Ich konnte mich auf nichts<br />
hat: In <strong>de</strong>r Kikuyu-Augenklinik hilft er <strong>de</strong>r CBM konzentrieren.“ Mit Hilfe <strong>de</strong>r CBM-Mitarbeiterin<br />
immer wie<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r seelischen Unterstützung Petra Verweyen ging es ihm bald viel besser.<br />
Werth A5 quer_gw.qxd:Layout 1 04.07.<strong>2008</strong> 16:27 Uhr Seite 1<br />
von Neuerblin<strong>de</strong>ten.<br />
Heute ist Henry nicht nur mental, son<strong>de</strong>rn auch<br />
körperlich in Hochform und eilt von Erfolg zu Erfolg.<br />
Im Oktober kommt er wie<strong>de</strong>r nach Deutschland,<br />
um beim Dresdner Marathon zu laufen.<br />
KONTAKT:<br />
CBM Christoffel-Blin<strong>de</strong>nmission<br />
Deutschland e. V.<br />
Telefon: 06251 - 131 131<br />
Telefax: 06251 - 131 199<br />
info@cbm.<strong>de</strong><br />
www.cbm.<strong>de</strong> und www.cbm.<strong>de</strong>/Wanyoike<br />
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behin<strong>de</strong>rten<br />
Kin<strong>de</strong>rn das Glück<br />
dieser Er<strong>de</strong>!“<br />
Isabell Werth unterstützt<br />
die CBM. Informieren Sie sich unter:<br />
ww.cbm.<strong>de</strong><br />
Helfen auch Sie!<br />
Mit Euro schenken Sie einem<br />
blin<strong>de</strong>n Menschen Augenlicht!<br />
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Bank f. Sozialwirtschaft<br />
BLZ <br />
Seit Jahren kümmert sich die Christoffel-Blin<strong>de</strong>nmission<br />
um behin<strong>de</strong>rte Menschen in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn.<br />
Sie macht u.a. mit Operationen am Grauen<br />
Star Blin<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r sehend.<br />
<br />
AZ_
A n n K at h r i n L i n s e n h o f f U N I C E F S t i f t u n g<br />
Kin<strong>de</strong>r sind kostbar –<br />
überall auf <strong>de</strong>r Welt<br />
Ann Kathrin Linsenhoff UNICEF Stiftung<br />
Ann Kathrin Linsenhoff<br />
Kambodscha ist ein armes Land, gezeichnet<br />
vom Unrechtsregime Pol Pot und<br />
<strong>de</strong>m Bürgerkrieg. Kein schönes Land<br />
für Kin<strong>de</strong>r. Aber durch die Einnahmen<br />
<strong>de</strong>s vierten Schafhof-Festivals <strong>de</strong>r Ann Kathrin<br />
Linsenhoff UNICEF Stiftung wur<strong>de</strong> inzwischen<br />
gezielt geholfen.<br />
Kambodscha ist ein asiatisches Land mit<br />
sehr hoher HIV-Infektionsrate und das hat natürlich<br />
auch Folgen für das Leben <strong>de</strong>r jüngsten<br />
Kambodschaner. Etliche haben ihre Eltern durch<br />
die Infektion und folgen<strong>de</strong> Erkrankung verloren,<br />
etwa 12.000 Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche unter 15<br />
Jahren sind selbst infiziert.<br />
Gezielte Hilfe kam durch das Stiftungs-<br />
Festival: In <strong>de</strong>r Hauptstadt Phnom Penh ist eine<br />
Station für HIV-positive Kin<strong>de</strong>r ausgebaut wor<strong>de</strong>n.<br />
Dabei geht es um so schlichte Dinge wie<br />
Sanitäreinrichtungen, Betten, Küchen, Schränke<br />
o<strong>de</strong>r einen Schulungsraum für das medizinische<br />
Personal. Die gleichen Ausbaumaßnahmen sind<br />
in zwei Provinzkrankenhäusern vorgenommen<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Zugleich wur<strong>de</strong>n Maßnahmen zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r familiären Situation angeschoben.<br />
Streetworker <strong>de</strong>r UNICEF-Partnerorganisation<br />
Mith Samlanh kümmern sich gezielt um auf <strong>de</strong>r<br />
Straße leben<strong>de</strong> und arbeiten<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r, ebenso<br />
konnte die Integration von Kin<strong>de</strong>rn in Familien<br />
und die bessere Versorgung von Heimen und<br />
Pflegefamilien vorangebracht wer<strong>de</strong>n. Für Ann<br />
Kathrin Linsenhoff ist das aber nur <strong>de</strong>r erste<br />
Schritt. Kambodschas Kin<strong>de</strong>r brauchen noch lange<br />
je<strong>de</strong> Hilfe. Zehntausen<strong>de</strong> leben in unvorstellbar<br />
schmutzigen Elendsvierteln unter schwierigsten<br />
Bedingungen ohne die Chance auf Besserung<br />
und ohne Bildung.<br />
www.linsenhoff-unicef-stiftung.<strong>de</strong><br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
„Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen,<br />
ist, sie gemeinsam zu gestalten.“<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 55<br />
AZ_Linsenhoff_<strong>Sport</strong>report.indd 1<br />
10.09.<strong>2008</strong> 15:49:48 Uhr
F ö r d e r k r e i s M i t g l i e d R W E A G<br />
Einsatz für Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
RWE Rhein-Ruhr<br />
Die RWE Rhein-Ruhr AG übernimmt<br />
gesellschaftliche Verantwortung.<br />
Dazu gehört auch, sich für Menschen<br />
zu engagieren, <strong>de</strong>ren Leben<br />
durch Behin<strong>de</strong>rungen erschwert wird. Als<br />
Partner <strong>de</strong>s Landschaftsverban<strong>de</strong>s Rheinland<br />
(LVR) bietet RWE in vielen Reitställen<br />
<strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s „Therapeutisches Reiten“<br />
an. Außer<strong>de</strong>m för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Energieversorger<br />
seit einigen Jahren die „IntegraTour“ und<br />
<strong>de</strong>n „Tag <strong>de</strong>r Begegnung“ <strong>de</strong>s LVR in Xanten.<br />
RWE Rhein-Ruhr unterstützt seit 2005<br />
<strong>de</strong>n LVR und die Kultur- und Sozialstiftung<br />
<strong>de</strong>r Provinzial Rheinland bei <strong>de</strong>r Durchführung<br />
<strong>de</strong>s „Therapeutischen Reitens“, das<br />
sich an lern- und geistig behin<strong>de</strong>rte o<strong>de</strong>r<br />
entwicklungsverzögerte Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche<br />
richtet. Die Wärme und Ruhe <strong>de</strong>r<br />
Pfer<strong>de</strong> geben <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Vertrauen. Auch<br />
Bewegungsaspekte, das Gleichgewichtsgefühl,<br />
Geschicklichkeit und Reaktionsfähigkeit<br />
wer<strong>de</strong>n beim regelmäßigen Reiten verbessert.<br />
Durch <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n Tieren<br />
nehmen die Kin<strong>de</strong>r ihren eigenen Körper intensiver<br />
wahr, gewinnen an Selbstbewusstsein<br />
und stärken die Motorik. An 22 Schulen<br />
in <strong>de</strong>r Trägerschaft <strong>de</strong>s LVR wird das Reiten<br />
als Ergänzung zum ganzheitlichen Therapiekonzept<br />
angeboten. Die Kin<strong>de</strong>r haben hier<br />
die Gelegenheit, regelmäßig mit <strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong>n<br />
zu arbeiten.<br />
Die „IntegraTour“ ist ein weiteres Projekt,<br />
für das sich RWE Rhein-Ruhr engagiert.<br />
Angelehnt an <strong>de</strong>n Staffellauf <strong>de</strong>s<br />
olympischen Feuers laufen Schüler von<br />
För<strong>de</strong>rschulen aus <strong>de</strong>m Rheinland für die<br />
Integration behin<strong>de</strong>rter Menschen und die<br />
I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s gesellschaftlichen Miteinan<strong>de</strong>rs.<br />
Anstelle eines Feuers tragen sie bei <strong>de</strong>r „IntegraTour“<br />
jedoch ein großes Banner und<br />
übergeben es an die nächste Schule. Damit<br />
setzen sie ein Zeichen für die Integration<br />
und das gesellschaftliche Miteinan<strong>de</strong>r von<br />
behin<strong>de</strong>rten und nicht behin<strong>de</strong>rten Menschen.<br />
Ihre Etappen legen sie beispielsweise<br />
mit Rä<strong>de</strong>rn, Rollstühlen, Inline-Skatern,<br />
<strong>de</strong>r Schwebebahn o<strong>de</strong>r zu Fuß zurück.<br />
Nach verschie<strong>de</strong>nen Stationen – zum<br />
Beispiel vor <strong>de</strong>r Zentrale <strong>de</strong>r RWE Rhein-<br />
Ruhr in Essen - mün<strong>de</strong>t die „IntegraTour“<br />
in <strong>de</strong>n „Tag <strong>de</strong>r Begegnung“ im Archäologischen<br />
Park Xanten. Mit diesem größten<br />
integrativen Familienfest sollen Berührungsängste<br />
und Unsicherheiten zwischen<br />
behin<strong>de</strong>rten und nicht behin<strong>de</strong>rten Menschen<br />
abgebaut wer<strong>de</strong>n. RWE Rhein-Ruhr<br />
för<strong>de</strong>rt die Veranstaltung und ist mit Informations-<br />
und Unterhaltungsangeboten vertreten.<br />
Kontakt:<br />
RWE Rhein-Ruhr AG<br />
Kruppstraße 5<br />
45128 Essen<br />
www.rwe.com<br />
(unter: Privatkun<strong>de</strong>n/Info-Themen/Engagement)<br />
56 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
Wer berät im Bereich <strong>Sport</strong>?<br />
Der passen<strong>de</strong> <strong>Sport</strong><br />
Informationsstelle für<br />
<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> behin<strong>de</strong>rter Menschen<br />
Die Informationsstelle für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong><br />
behin<strong>de</strong>rter Menschen berät und<br />
informiert individuell in allen Fragen<br />
<strong>de</strong>s <strong>Sport</strong>s von Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rungen, insbeson<strong>de</strong>re hilft sie bei<br />
<strong>de</strong>r Suche nach passen<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong>gruppen,<br />
stellt aber auch Literaturhinweise zusammen,<br />
empfiehlt Experten, gibt Hinweise auf<br />
spezielle <strong>Sport</strong>geräte, Fortbildungsmöglichkeiten<br />
o<strong>de</strong>r Veranstaltungen im <strong>Sport</strong> von<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen.<br />
Schon seit zwanzig Jahren gibt es in<br />
Berlin diese bun<strong>de</strong>sweit tätige Stelle, <strong>de</strong>nnoch<br />
bleibt es eine ständige Aufgabe, auf<br />
sich und die Informationsmöglichkeiten dort<br />
aufmerksam zu machen. Denn es interessieren<br />
sich immer wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Menschen<br />
für die Fragen rund um <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> auch bei<br />
Behin<strong>de</strong>rung, sei es, weil eine Behin<strong>de</strong>rung<br />
später aufgetreten ist, sei es weil erst spät<br />
ein Interesse am <strong>Sport</strong> entstan<strong>de</strong>n ist.<br />
Die Informationsstelle wird gemeinsam<br />
von <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>ministerkonferenz <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r,<br />
vertreten durch das Land Berlin, vom<br />
Deutschen Olympischen <strong>Sport</strong>bund und <strong>de</strong>r<br />
Freien Universität Berlin getragen und bietet<br />
ihren Service für je<strong>de</strong>n kostenlos. Dieses<br />
Jahr ist die Informationsstelle für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong><br />
Anzquer_Foer<strong>de</strong>rkreis.qxd 22.09.<strong>2008</strong> 8:21 Uhr Seite 1<br />
behin<strong>de</strong>rter Menschen erstmalig Mitherausgeber<br />
<strong>de</strong>s <strong>Sport</strong>reports <strong>2008</strong> <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkreis<br />
Behin<strong>de</strong>rtensport. So unterstützt sie<br />
eine weitere <strong>de</strong>utschlandweite Informationsquelle<br />
über <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rtensport.<br />
Für die eigene Suche nach einer passen<strong>de</strong>n<br />
<strong>Sport</strong>gruppe steht die Seite http://<br />
www.info-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Rubrik<br />
„Regional“ zur Verfügung. Hier können<br />
spezielle Gruppen zu einer Behin<strong>de</strong>rung als<br />
auch gemischte Gruppen verschie<strong>de</strong>nartig<br />
behin<strong>de</strong>rter <strong>Sport</strong>ler sowie integrative<br />
Gruppen von Menschen mit und ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />
gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Immer noch sind Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
in weit geringerem Maße im <strong>Sport</strong><br />
engagiert als dies bei Nichtbehin<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>r<br />
Fall ist. Oftmals liegt das an fehlen<strong>de</strong>n Informationen.<br />
Hier kann die Informationsstelle<br />
entsprechen<strong>de</strong> Hilfe leisten und damit nach<br />
einer Rehabilitation <strong>de</strong>n ersten Schwung zu<br />
mehr Bewegung nutzen o<strong>de</strong>r jungen Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung helfen, <strong>de</strong>n Grundstein<br />
für ein lebenslanges <strong>Sport</strong>treiben zu<br />
legen.<br />
Kontakt:<br />
Informationsstelle für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong><br />
behin<strong>de</strong>rter Menschen<br />
Ansprechpartner:<br />
Erika Schmidt-Gotz<br />
Bernd Reitemeyer<br />
Fabeckstr. 69<br />
14195 Berlin<br />
Telefon: 030 - 838 51303 (12.00 – 15.00 Uhr)<br />
Telefax: 030 - 838 55837<br />
behin<strong>de</strong>rtensport@gmx.<strong>de</strong><br />
www.info-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong><br />
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<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 57
wer berÄt IM bereIch <strong>Sport</strong>?<br />
PartnEr iM<br />
BEHinDErtEnsPort<br />
sozialverband VdK<br />
gerda pamler hat schon diverse Medaillen<br />
gewonnen. Die Münchnerin<br />
ist Spitzensportlerin. Skier sind ihre<br />
Lei<strong>de</strong>nschaft – im Winter Monoski,<br />
im Sommer Wasserski. Gerda pamler ist<br />
querschnittsgelähmt und sitzt selbst im rollstuhl.<br />
„Skifahren be<strong>de</strong>utet für rollstuhlfahrer<br />
eine unglaubliche Freiheit, Spaß und Action<br />
in tief verschneiter Winterlandschaft“,<br />
sagt sie. Und sie bringt rollstuhlfahrern und<br />
gehbehin<strong>de</strong>rten Menschen das Skifahren<br />
bei – im Schnee und auf <strong>de</strong>m Wasser.<br />
Wer die ehemalige Weltmeisterin und<br />
paralympics-Siegerin im Monoskifahren<br />
einmal kennenlernen möchte, muss sich nur<br />
zu einem ihrer Kurse beim VdK anmel<strong>de</strong>n.<br />
Denn seit 1995 bietet <strong>de</strong>r Sozialverband VdK<br />
Bayern gemeinsam mit <strong>de</strong>m Behin<strong>de</strong>rtenund<br />
Versehrten-<strong>Sport</strong>verband (BVS) Monoski-Kurse<br />
für behin<strong>de</strong>rte Menschen an. Im<br />
Kaunertal, in Sankt Johann und in Galtür fin<strong>de</strong>n<br />
behin<strong>de</strong>rte <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler<br />
dabei i<strong>de</strong>ale Bedingungen. Mit einem speziellen<br />
Monoskigerät kann <strong>de</strong>r Monoskifahrer<br />
durch einsatz <strong>de</strong>r oberkörpermuskulatur<br />
und <strong>de</strong>r Arme die Skischwünge ausführen.<br />
Zielgruppen sind: Querschnittgelähmte,<br />
Doppeloberschenkelamputierte, Multiple<br />
Sklerose-erkrankte (mit guter Armfunktion)<br />
und Spastiker (Cerebralparetiker mit guter<br />
Armfunktion). Anfänger können in <strong>de</strong>n vier<br />
bis fünf Kurstagen erste Grundkenntnisse<br />
erlernen und leichte Abfahrten meistern.<br />
Aber auch fortgeschrittenen Skifahrern<br />
kann Gerda pamler noch viele tricks und<br />
Feinheiten beibringen.<br />
Und um auch im Sommer in Bewegung<br />
zu bleiben, wird Gerda pamler zusammen<br />
mit <strong>de</strong>m VdK Bayern auch in <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n<br />
Saison zum dritten Mal Wasserskikurse<br />
für Wassersportbegeisterte mit Handicap<br />
anbieten. Am Fetzersee bei Günzburg fin<strong>de</strong>n<br />
behin<strong>de</strong>rte <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler dafür<br />
i<strong>de</strong>ale Bedingungen.<br />
Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Behin<strong>de</strong>rtensports<br />
ist in <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>s Sozialverbands VdK<br />
Deutschland fest verankert. Die Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s VdK för<strong>de</strong>rn schon seit vielen<br />
Jahren <strong>de</strong>n Breitensport für Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rungen, pflegen Kooperationen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rtensportverbän<strong>de</strong>n und sind Mitgesellschafter<br />
von reha-einrichtungen. So<br />
zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, wo<br />
<strong>de</strong>r VdK gemeinsam mit <strong>de</strong>m Behin<strong>de</strong>rten-<br />
<strong>Sport</strong>verband NrW träger <strong>de</strong>r rehabilitationsklinik<br />
Bensberg ist. o<strong>de</strong>r in Hessen, wo<br />
<strong>de</strong>r VdK in Kooperation mit <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>jugend<br />
Hessen alljährlich zwei integrative Freizeiten<br />
für behin<strong>de</strong>rte und nichtbehin<strong>de</strong>rte<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche anbietet. In Hessen<br />
wird <strong>de</strong>rzeit außer<strong>de</strong>m zusammen mit <strong>de</strong>m<br />
Hessischen Behin<strong>de</strong>rten- und rehabilitations-<strong>Sport</strong>verband<br />
ausgelotet, inwieweit in<br />
Zukunft gemeinsame <strong>Sport</strong>gruppen und Aktivitäten<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Auf das<br />
programm darf man gespannt sein.<br />
KoNtAKt:<br />
Sozialverband VdK Deutschland<br />
Wurzerstraße 4a<br />
53175 Bonn<br />
telefon: 02 28 - 8 20 93 - 0<br />
telefax: 02 28 - 8 20 93 - 43<br />
kontakt@vdk.<strong>de</strong><br />
www.vdk.<strong>de</strong><br />
58 <strong>Sport</strong>report
wer berÄt IM bereIch <strong>Sport</strong>?<br />
naCH DEr rEHaBilitation<br />
aKtiV BlEiBEn<br />
Deutsche rentenversicherung Bund<br />
Die Deutsche rentenversicherung<br />
investiert jährlich über 4 Milliar<strong>de</strong>n<br />
eUr in Leistungen zur teilhabe, insbeson<strong>de</strong>re<br />
zur medizinischen rehabilitation,<br />
die ein vorzeitiges Ausschei<strong>de</strong>n<br />
ihrer Versicherten aus <strong>de</strong>m erwerbsleben<br />
verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r eine dauerhafte Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung<br />
ins erwerbsleben ermöglichen<br />
sollen. Langfristig lohnen sich diese Investitionen<br />
dann, wenn <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r rehabilitation<br />
gesetzte Impuls zur Lebensstilverän<strong>de</strong>rung<br />
nach <strong>de</strong>r rehabilitation weiter wirkt. eine<br />
Schlüsselrolle spielt dabei die körperliche<br />
Aktivität. Die rentenversicherungsträger<br />
unterstützen daher diese Aktivitäten mit rehabilitationssport<br />
und Funktionstraining.<br />
Weitere Informationen dazu halten die<br />
reha-Beraterinnen und Berater <strong>de</strong>r Deutschen<br />
rentenversicherung Bund bereit. Sie<br />
sind Ansprechpartner für alle am rehabilitationsprozess<br />
Beteiligten.<br />
ebenso wie die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter <strong>de</strong>r Auskunft- und Beratungsstellen<br />
beraten und unterstützen auch die<br />
Gemeinsamen Servicestellen für Rehabilitation<br />
kostenlos in allen Fragen <strong>de</strong>r rehabilitation.<br />
Zu erkennen sind sie an ihrem<br />
einheitlichen Logo.<br />
KoNtAKt:<br />
Deutsche rentenversicherung Bund<br />
10704 Berlin<br />
telefon: 0800-10 00 480 70 (kostenlos)<br />
www.<strong>de</strong>utsche-rentenversicherung-bund.<strong>de</strong><br />
(unter „rehabilitation/Leistungen/Sicherung <strong>de</strong>s<br />
rehabilitationserfolges“)
Interview<br />
„Eine neue Lebensqualität<br />
ent<strong>de</strong>cken“<br />
Dr. Beatrix Raudszus<br />
Dr. Beatrix Raudszus<br />
Dr. Beatrix Raudszus ist Leiterin <strong>de</strong>s<br />
Zentrums für <strong>Sport</strong>medizin am Unfallkrankenhaus<br />
Berlin. Mit <strong>Sport</strong>report sprach sie<br />
darüber, warum <strong>Sport</strong> für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
so wichtig ist.<br />
<strong>Sport</strong>report: Frau Dr. Raudszus, Sie empfehlen<br />
Ihren Patienten auf je<strong>de</strong>n Fall <strong>Sport</strong><br />
zu treiben. Ist <strong>Sport</strong> bei einer Behin<strong>de</strong>rung<br />
tatsächlich immer gut?<br />
Ja, das ist er, in welcher Form auch immer.<br />
Viele <strong>de</strong>nken bei <strong>Sport</strong> automatisch an Leistungs-<br />
o<strong>de</strong>r Extremsport. Sie vergessen dabei:<br />
<strong>Sport</strong> beginnt bereits beim Strecken und<br />
Dehnen. Auch Greifübungen in <strong>de</strong>r Luft und<br />
rhythmisches Bewegen gehören zum <strong>Sport</strong>.<br />
Welche Vorteile bringt <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>?<br />
Die Vorteile liegen im physischen und psychischen<br />
Bereich: <strong>Sport</strong> verbessert zum<br />
Beispiel die Durchblutung – und damit die<br />
Leistungsfähigkeit – <strong>de</strong>s Gehirns und regt<br />
<strong>de</strong>n Stoffwechsel an. Die Lunge wird besser<br />
belüftet und durchblutet. Davon profitieren<br />
Menschen mit einer Behin<strong>de</strong>rung, speziell<br />
Menschen, die auf <strong>de</strong>n Rollstuhl angewiesen<br />
sind. Bei Querschnittgelähmten verbessert<br />
Bewegung die Darmfunktion und schult<br />
die Rückenmuskulatur. Letzteres wirkt sich<br />
positiv auf die Haltung <strong>de</strong>r Rollstuhlfahrer<br />
aus.<br />
Das wirkt sich sicher auch auf die Seele positiv<br />
aus.<br />
Ja, das beobachten wir in <strong>de</strong>r Rehabilitation<br />
von Profisportlern und Unfallpatienten. Ziel<br />
<strong>de</strong>r gesetzlichen Unfallversicherung ist neben<br />
<strong>de</strong>r beruflichen auch die soziale Rehabilitation.<br />
Reha-<strong>Sport</strong> unter fachlicher Anleitung<br />
ermöglicht <strong>de</strong>n Patienten ihre Grenzen<br />
auszutesten und so ein Stück Alltag wie<strong>de</strong>rzugewinnen.<br />
Dazu kommt <strong>de</strong>r Kontakt zu an<strong>de</strong>ren<br />
<strong>Sport</strong>lern.<br />
Das heißt, Sie wür<strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> in <strong>de</strong>r Gruppe<br />
<strong>de</strong>m Einzelsport vorziehen?<br />
Ja, Mannschaftssportarten wirken sich<br />
positiv auf die Unfallverarbeitung aus. Das<br />
Miteinan<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Mannschaft hilft dabei,<br />
<strong>de</strong>n Alltag besser zu bewältigen, <strong>de</strong>nn neben<br />
<strong>de</strong>m Training haben die <strong>Sport</strong>ler die<br />
Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Die<br />
einzelnen Teammitglie<strong>de</strong>r können einan<strong>de</strong>r<br />
über schwierige Phasen hinweghelfen.<br />
Wie motivieren Sie Ihre Patienten für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Sport</strong>?<br />
Die Motivation muss von innen kommen. Der<br />
<strong>Sport</strong>mediziner kann dabei unterstützen und<br />
<strong>Sport</strong>ler mit und ohne Behin<strong>de</strong>rung gezielt<br />
beraten. Insbeson<strong>de</strong>re nach einem schweren<br />
Unfall kann <strong>Sport</strong> dabei helfen, eine völlig<br />
neue Lebensqualität zu ent<strong>de</strong>cken.<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 61
Wer berät im Bereich <strong>Sport</strong>?<br />
Eine Versicherung<br />
fürs Leben<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
Natalie Simanowski<br />
Nach einem schweren Unfall kann<br />
gezieltes Training helfen, <strong>de</strong>n Weg<br />
zurück ins Leben zu erleichtern.<br />
<strong>Sport</strong> stärkt nicht nur die körperliche<br />
und seelische Gesundheit, er ermöglicht<br />
<strong>de</strong>n Betroffenen auch, wie<strong>de</strong>r ein Teil<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft zu sein. Berufsgenossenschaften<br />
und Unfallkassen unterstützen daher<br />
auch sportliche Aktivitäten während <strong>de</strong>r<br />
Rehabilitation nach einem Arbeits-, Schulo<strong>de</strong>r<br />
Wegeunfall.<br />
„Ziel <strong>de</strong>r gesetzlichen Unfallversicherung<br />
ist, die Gesundheit nach einem Unfall<br />
wie<strong>de</strong>rherzustellen – und zwar möglichst<br />
so, als ob <strong>de</strong>r Unfall nie passiert wäre“, sagt<br />
Gregor Doepke von <strong>de</strong>r Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (DGUV). „Das<br />
be<strong>de</strong>utet nicht nur, dass <strong>de</strong>r Versicherte die<br />
bestmögliche medizinische Behandlung erhält.<br />
Wir setzen auch alle geeigneten Mittel<br />
ein, damit er wie<strong>de</strong>r am beruflichen und gesellschaftlichen<br />
Leben teilhaben kann.“<br />
Der Hintergrund: Die gesetzliche Unfallversicherung<br />
übernimmt die Haftung <strong>de</strong>s<br />
Arbeitgebers für Unfälle und Erkrankungen,<br />
die bei <strong>de</strong>r Arbeit und auf <strong>de</strong>m Weg dorthin<br />
passieren. Standardisierte Leistungskataloge<br />
sucht man in <strong>de</strong>r Unfallversicherung<br />
daher vergebens. Statt<strong>de</strong>ssen bekommt <strong>de</strong>r<br />
Versicherte genau die Hilfe, die er braucht<br />
und annehmen möchte.<br />
<strong>Sport</strong> spielt dabei eine große Rolle. Deswegen<br />
stehen Krankengymnastik und Reha-<br />
<strong>Sport</strong> in <strong>de</strong>n Krankenhäusern <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />
Unfallversicherung bei allen Patienten<br />
so früh wie möglich auf <strong>de</strong>m Therapieplan.<br />
„Lei<strong>de</strong>r lässt sich nicht in allen Fällen eine<br />
bleiben<strong>de</strong> Behin<strong>de</strong>rung vermei<strong>de</strong>n“, sagt<br />
Doepke. Berufsgenossenschaften und<br />
Unfallkassen stellen daher auch nach Abschluss<br />
<strong>de</strong>r Heilbehandlung Leistungen, um<br />
<strong>de</strong>n beruflichen und privaten Alltag mit einer<br />
Behin<strong>de</strong>rung zu meistern.<br />
Das kann zum Beispiel be<strong>de</strong>uten, dass<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsplatz behin<strong>de</strong>rtengerecht umgebaut<br />
o<strong>de</strong>r eine Umschulung finanziert wird.<br />
Im Privatleben kann es <strong>de</strong>r rollstuhlgerechte<br />
Wohnungsumbau o<strong>de</strong>r eine Kfz-Hilfe sein,<br />
die die Unfallversicherung übernimmt. O<strong>de</strong>r<br />
eben die Kosten für spezielle <strong>Sport</strong>prothesen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>Sport</strong>rollstühle.<br />
Leistungen sind jedoch nur die eine Seite,<br />
die an<strong>de</strong>re ist, was <strong>de</strong>r Versicherte daraus<br />
macht. Gute Grün<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> gibt<br />
es genug: Der Betroffene gewinnt daraus<br />
körperliche und seelische Kraft, kann voll im<br />
Leben stehen und daran teilnehmen (siehe<br />
auch Interview mit Dr. Raudszus). Mit allem,<br />
was dazu gehört. Arbeiten, unter Menschen<br />
sein. Damit es am Schluss heißt: Mittendrin<br />
statt nur dabei.<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Gesetzliche<br />
Unfallversicherung e. V. (DGUV)<br />
Mittelstraße 51<br />
10117 Berlin-Mitte<br />
Telefon: 030 - 28 87 63 - 800<br />
Telefax: 030 - 28 87 63 - 771<br />
info@dguv.<strong>de</strong><br />
www.dguv.<strong>de</strong><br />
Holger Nikelis bei <strong>de</strong>r BG-Kliniktour <strong>2008</strong><br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 63
Wer berät im Bereich <strong>Sport</strong>?<br />
Jetzt entschei<strong>de</strong><br />
ich selbst!<br />
Das ‚Persönliche Budget’ für<br />
Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales<br />
Der 1. Januar <strong>2008</strong> war ein guter Tag für behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />
in Deutschland. Denn pünktlich zum Neujahrstag<br />
trat <strong>de</strong>r Rechtsanspruch zur neuen Leistungsform <strong>de</strong>s ‚Persönlichen<br />
Budgets’ in Kraft.<br />
Die Leistungsform <strong>de</strong>s ‚Persönlichen Budgets’ wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m<br />
Neunten Buch <strong>de</strong>s Sozialgesetzbuches (SGB IX) zum 1. Juli 2001<br />
eingeführt. Dadurch können Leistungsempfänger/-innen von <strong>de</strong>n<br />
Rehabilitationsträgern anstelle von Dienst- o<strong>de</strong>r Sachleistungen auf<br />
Antrag zur Teilhabe eine Geldleistung wählen. Damit bezahlen sie<br />
die Aufwendungen, die zur Deckung ihres persönlichen Hilfebedarfs<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sind. So wer<strong>de</strong>n behin<strong>de</strong>rte Menschen zu Budgetnehmern/<br />
Budgetnehmerinnen, die <strong>de</strong>n „Einkauf“ <strong>de</strong>r Leistungen eigenverantwortlich<br />
regeln können; sie wer<strong>de</strong>n Käufer, Kun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
Forum <strong>Sport</strong><br />
in <strong>de</strong>r SPD<br />
Arbeitgeber. Als Expertinnen und Experten in eigener Sache entschei<strong>de</strong>n<br />
sie also selbst, welche Hilfen für sie am besten sind, und<br />
welcher Dienst und welche Person zu <strong>de</strong>m von ihnen gewünschten<br />
Zeitpunkt eine Leistung erbringen soll.<br />
Das Selbstverständnis behin<strong>de</strong>rter Menschen und die Grundlagen<br />
<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenpolitik haben sich tiefgreifend gewan<strong>de</strong>lt. ‚Persönliche<br />
Budgets’ stehen für eine neue Behin<strong>de</strong>rtenpolitik, die sich<br />
am Leitbild <strong>de</strong>s selbstständigen und selbstbestimmten behin<strong>de</strong>rten<br />
Menschen orientiert. Im Mittelpunkt steht <strong>de</strong>r Mensch mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
nicht mehr als Objekt <strong>de</strong>r Fürsorge, son<strong>de</strong>rn als selbstbestimmte<br />
Person mit individuellem Anspruch auf Rehabilitation und<br />
Teilhabe. Dadurch wur<strong>de</strong> ein grundlegen<strong>de</strong>r Paradigmenwechsel<br />
vollzogen. Es wird <strong>de</strong>utlich: Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen haben einen<br />
individuellen Anspruch auf Rehabilitation und gleichberechtigte<br />
Teilhabe. Das ‚Persönliche Budget‘ löst dabei das bisherige Dreieck<br />
zwischen Leistungsträger, Leistungsempfänger/-innen und Leistungserbringer<br />
auf; Sachleistungen wer<strong>de</strong>n durch Geldleistungen<br />
o<strong>de</strong>r Gutscheine ersetzt.<br />
Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung für die Fortentwicklung <strong>de</strong>r Leistungen<br />
zur Teilhabe haben trägerübergreifen<strong>de</strong> ‚Persönliche Budgets’ als<br />
Komplexleistungen, also wenn mehrere Leistungsträger unterschiedliche<br />
Teilhabe- und Rehabilitationsleistungen in einem Budget<br />
erbringen. Maßgeschnei<strong>de</strong>rt aus einer Hand können neben<br />
allen Leistungen zur Teilhabe auch an<strong>de</strong>re Leistungen <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />
Krankenkassen, Leistungen <strong>de</strong>r sozialen Pflegeversicherung<br />
sowie Pflegeleistungen <strong>de</strong>r Sozialhilfe in ‚Persönliche Budgets’ einbezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Sport</strong>anzeige Paralympics <strong>2008</strong>-OK:<strong>Sport</strong>anzeige Paralympics <strong>2008</strong>-OK 14.08.<strong>2008</strong> 19:30 Uhr Se<br />
Foto: allOver Bildagentur<br />
SPORT - grund<br />
sätzlich gut.<br />
<strong>Sport</strong> ist Lebensinhalt für Millionen Menschen, die ihn treiben.<br />
Und für viele weitere Millionen, die durch ihr Engagement <strong>Sport</strong><br />
treiben erst unterstützen!<br />
Danke an alle, die unsere Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen trainieren,<br />
die Kleinen zu Training und Wettkämpfen fahren.<br />
Danke an alle, die am Spielfeldrand mitfiebern, die Erfolge<br />
feiern und nach Enttäuschungen trösten.<br />
Danke an alle, für die Fairplay mehr ist als eine Worthülse,<br />
die sich aktiv engagieren, damit es im <strong>Sport</strong> keinen Platz für<br />
Frem<strong>de</strong>nfeindlichkeit, Gewalt und Intoleranz gibt.<br />
<strong>Sport</strong> ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Deshalb unterstützt<br />
die SPD die Aufnahme <strong>de</strong>s <strong>Sport</strong>s als Staatsziel im Grundgesetz.<br />
Bei uns ist <strong>de</strong>r <strong>Sport</strong> in guten Hän<strong>de</strong>n!<br />
Mehr Informationen zum Thema „<strong>Sport</strong> in <strong>de</strong>r SPD“ gewünscht?<br />
Bitte sen<strong>de</strong>n Sie eine E-Mail an sportpolitik@spd.<strong>de</strong><br />
64 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
Kontakt:<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit und Soziales<br />
Referat Information, Publikation, Redaktion<br />
Telefon 1: 0228 - 99 - 527 - 2202<br />
Telefon 2: 01805 - 6767 - 15<br />
Infos für behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />
(Mo - Do von 8 bis 20 Uhr, 0,14 €/Minute aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz)<br />
Telefon 3: 01805 – 6767 - 16<br />
(Schreibtelefon für Gehörlose/Hörgeschädigte*)<br />
Telefax: 0228 99 527 2254<br />
info@bmas.bun<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />
www.bmas.<strong>de</strong>
Wer berät im Bereich <strong>Sport</strong>?<br />
Ohne Assistenz<br />
geht nichts<br />
ForseA e.V.<br />
Elke Bartz<br />
Wer an Behin<strong>de</strong>rtensport <strong>de</strong>nkt,<br />
hat in <strong>de</strong>r Regel, je nach Mentalität<br />
und Kenntnis, zwei<br />
konträre Bil<strong>de</strong>r im Kopf: Den<br />
absolut fitten Hochleistungssportler, <strong>de</strong>n<br />
hoch<strong>de</strong>korierten Paralympioniken, <strong>de</strong>r beinahe<br />
einhändig seinen Rollstuhl in seinen<br />
<strong>Sport</strong>wagen verlädt und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Seite <strong>de</strong>n „Breitensportler“, einen Menschen<br />
mit Lernschwierigkeiten, <strong>de</strong>r sich aus<br />
lauter Spaß an <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> bewegt.<br />
Viele vergessen, dass es dazwischen<br />
eine bunte Palette von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
gibt, die sowohl Hochleistungsals<br />
auch Breitensport betreiben. Diese Vielfalt<br />
ist gut, <strong>de</strong>nn Bewegung bringt immer<br />
Vorteile. Zum einen stärkt sie <strong>de</strong>n Körper,<br />
zum an<strong>de</strong>ren das Selbstbewusstsein und<br />
die Teilhabe am Leben in <strong>de</strong>r Gemeinschaft.<br />
So wie bei Menschen ohne Behin<strong>de</strong>rungen<br />
auch.<br />
Das ist allgemein bekannt. Dennoch<br />
haben es insbeson<strong>de</strong>re diejenigen schwer,<br />
die zur Ausübung sportlicher Aktivitäten auf<br />
Assistenz angewiesen sind. Diese Assistenz<br />
kann sich auf reine Fahrdienste beschränken,<br />
aber auch auf die so genannte Grundpflege<br />
wie Hilfe beim Umklei<strong>de</strong>n, Duschen<br />
und Toilettengang am Trainings- o<strong>de</strong>r Wettbewerbsort.<br />
Selbst diejenigen, die zuhause<br />
noch ohne Hilfe Dritter auskommen, können<br />
unterwegs darauf angewiesen sein. Und<br />
wer zuhause die notwendigen Hilfen durch<br />
Angehörige erhält, hat als erwachsener<br />
Mensch nicht unbedingt Lust, mit Papa o<strong>de</strong>r<br />
Mama zum <strong>Sport</strong> zu fahren.<br />
Da ist es sehr viel sinnvoller, eine Assistentin<br />
o<strong>de</strong>r einen Assistenten, entwe<strong>de</strong>r<br />
über einen 400 Euro-Job o<strong>de</strong>r bei geringfügigen<br />
Hilfen gegen Aufwandsentschädigung<br />
zu beschäftigen. Eine gute Möglichkeit<br />
die Assistenz zu finanzieren, bietet das<br />
‚Persönliche Budget’, auf das seit <strong>de</strong>m 1.<br />
Januar <strong>2008</strong> ein Rechtsanspruch besteht.<br />
Es gibt zwar einige „Haken“, doch kann es<br />
vielen behin<strong>de</strong>rten <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>lern<br />
helfen, ihren <strong>Sport</strong> auszuüben. So muss<br />
ein genereller Leistungsanspruch bestehen.<br />
Wer <strong>de</strong>n nicht hat, bekommt auch kein Budget.<br />
Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s Rehasports sind die<br />
Krankenkassen zuständig. Wer jedoch keinen<br />
Rehasport betreibt – wer Rollstuhlrugby<br />
als Rehasport klassifizieren will, braucht viel<br />
Fantasie – kann sich an <strong>de</strong>n Sozialhilfeträger<br />
wen<strong>de</strong>n. Der mag <strong>Sport</strong> vor<strong>de</strong>rgründig<br />
als Leistung nicht in seinem Bewusstsein<br />
haben, wohl aber die Einglie<strong>de</strong>rungshilfe<br />
(§ 53 SGB XII) als Teilhabe am Leben in <strong>de</strong>r<br />
Gemeinschaft. Und wie man seine Teilhabe<br />
organisiert, etwa durch Bezahlung von<br />
Begleitung ins Kino, zum Fußball o<strong>de</strong>r aber<br />
zum <strong>Sport</strong>, bleibt einem<br />
selbst überlassen. Das<br />
‚Persönliche Budget’<br />
nicht als Begleitung zum<br />
<strong>Sport</strong>, son<strong>de</strong>rn zur Teilhabe<br />
zu beantragen, hat<br />
zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />
in trainings- und spielfreien<br />
Zeiten das Budget<br />
eben auch für <strong>de</strong>n<br />
Kinobesuch etc. genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Und nun ein Wermutstropfen:<br />
Die Leistungen<br />
nach <strong>de</strong>m SGB XII<br />
sind einkommens- und<br />
vermögensabhängig.<br />
Das be<strong>de</strong>utet, wenn das<br />
Einkommen und/o<strong>de</strong>r<br />
das Vermögen bestimmte<br />
Freibeträge übersteigen,<br />
gibt es keine o<strong>de</strong>r<br />
nur geringe Leistungen<br />
<strong>de</strong>s Sozialhilfeträgers.<br />
Einen Antrag zu stellen,<br />
kann aber auf je<strong>de</strong>n Fall<br />
sinnvoll sein, wenn man<br />
nur über ein geringes<br />
Einkommen und/o<strong>de</strong>r Vermögen verfügt.<br />
Kann es doch unter Umstän<strong>de</strong>n die einzige<br />
Möglichkeit sein, trotz Assistenzbedarfs seinen<br />
<strong>Sport</strong> auszuüben.<br />
Autorin: Elke Bartz ( 25.08.<strong>2008</strong>)<br />
Kontakt:<br />
Forum selbstbestimmter Assistenz<br />
behin<strong>de</strong>rter Menschen (ForseA e.V.)<br />
Nelkenweg 5<br />
74673 Mulfingen<br />
Telefon: 07938 - 515<br />
Telefax: 07938 - 8538<br />
info@forsea.<strong>de</strong><br />
www.forsea.<strong>de</strong><br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 65
1246_Behin<strong>de</strong>rtensport<strong>Report</strong>.qxp 27.08.<strong>2008</strong> 12:54 Uhr Seite 1<br />
Erfolgreich:<br />
Wer berät im Bereich <strong>Sport</strong>?<br />
Weitere Kontakte für Beratung rund um <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong><br />
für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen:<br />
Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)<br />
(Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft schaffen z.B. die Grundlage,<br />
um die im Recht auf Rehabilitation und Teilhabe (SGB IX) festgeschriebenen<br />
Ansprüche auf Rehabilitation umzusetzen)<br />
Walter-Kolb-Straße 9-11<br />
60594 Frankfurt am Main<br />
Telefon: 069 - 605018 - 0<br />
Telefax: 069 - 605018 - 29<br />
info@bar-frankfurt.<strong>de</strong><br />
www.bar-frankfurt.<strong>de</strong><br />
Deutschlands „Beliebteste Bank“<br />
Über sechs Millionen zufrie<strong>de</strong>ne<br />
Kun<strong>de</strong>n wissen es bereits:<br />
Die ING-DiBa ist zum zweiten Mal in Folge<br />
Deutschlands „Beliebteste Bank“.<br />
Profitieren auch Sie von <strong>de</strong>r Leistungsstärke<br />
und Zuverlässigkeit <strong>de</strong>s Testsiegers.<br />
1246<br />
Service rund um die Uhr:<br />
0180 2 / 29 29 29<br />
(Festnetz <strong>de</strong>r Dt. Telekom – 0,06 Euro<br />
pro Anruf, ggf. abweichen<strong>de</strong> Mobiltarife)<br />
www.ing-diba.<strong>de</strong><br />
66 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung und chronischer Erkrankung und ihren<br />
Angehörigen e.V. (BAG SELBSTHILFE)<br />
(Die Vereinigung <strong>de</strong>r Selbsthilfeverbän<strong>de</strong> mit mehr als ein Million<br />
Menschen tritt in Ausgestaltung <strong>de</strong>s Sozialstaatsgebots <strong>de</strong>s Grundgesetzes<br />
unter <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r Selbstbestimmung, Selbstvertretung,<br />
Normalisierung, Integration und Teilhabe für die rechtliche<br />
und tatsächliche Gleichstellung behin<strong>de</strong>rter und chronisch kranker<br />
Menschen ein.)<br />
Kirchfeldstr. 149<br />
40215 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211 – 310 06 - 0<br />
Telefax: 0211 – 310 06 - 48<br />
info@bag-selbsthilfe.<strong>de</strong><br />
www.bag-selbsthilfe.<strong>de</strong><br />
Jobnummer: 1246 Kun<strong>de</strong>: ING-DiBa Format: 102,5 x 297 mm ET: 01.10.<strong>2008</strong><br />
WKZ: Ohne Farbe: 4c Euroskala Datum: 27.08.<strong>2008</strong> Werbeträger: Behin<strong>de</strong>rtensport-<strong>Report</strong><br />
Motiv: 1/3 Streifband – Image – Abklatsch DU: 29.08.<strong>2008</strong> Master: 90.699<br />
Digital-Pre-Press GmbH • Tel.: 069/85 70 01 83 • Fax: 069/85 70 01 86 • Email: info@digital-pre-press.<strong>de</strong><br />
Deutscher Betriebssportverband e. V.<br />
(Bietet Informationen über <strong>Sport</strong> für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
organisiert über Betriebe)<br />
Geschäftsstelle<br />
Arcostr.11-19<br />
10587 Berlin<br />
Telefon: 030 - 347 094 83<br />
Telefax: 030 - 347 094 84<br />
uwe.tronnier@betriebssport.net<br />
www.<strong>de</strong>utscher-betriebssportverband.<strong>de</strong><br />
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung<br />
und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)<br />
(Selbsthilfegruppen verschie<strong>de</strong>nster Art, jeweils mit eigenen<br />
Empfehlungen zum Thema <strong>Sport</strong>)<br />
Wilmersdorfer Straße 39<br />
10627 Berlin<br />
Telefon: 030 - 31 01 89 60<br />
Telefax: 030 - 31 01 89 70<br />
selbsthilfe@nakos.<strong>de</strong><br />
www.nakos.<strong>de</strong><br />
REHADAT<br />
Informationssystem zur beruflichen Rehabilitation<br />
(Bietet Informationen über Hilfsmittel für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong>)<br />
Institut <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft Köln<br />
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88<br />
50968 Köln<br />
Telefon: 0221 - 4981 - 812<br />
Telefax: 0221 - 4981 - 855<br />
info@rehadat.<strong>de</strong><br />
www.rehadat.<strong>de</strong>
Medien im bereich behin<strong>de</strong>rtensport<br />
Die Medien und <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtensport -<br />
Link-Empfehlungen<br />
Neben <strong>de</strong>n großen <strong>de</strong>utschen nationalen Zeitungen und politischen<br />
Zeitschriften, <strong>de</strong>n ARD-Lan<strong>de</strong>srundfunkanstalten, <strong>de</strong>m ZDF und vielen<br />
Radiosen<strong>de</strong>rn, gibt es viele speziell am Behin<strong>de</strong>rtensport interessierte<br />
Medien, die immer wie<strong>de</strong>r die öffentliche Aufmerksamkeit<br />
auf <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rtensport lenken, wie zum Beispiel:<br />
Aktiv dabei<br />
Magazin <strong>de</strong>s Behin<strong>de</strong>rten – <strong>Sport</strong>verban<strong>de</strong>s NRW e. V.<br />
www.bsnw.<strong>de</strong><br />
B-Journal für behin<strong>de</strong>rte Menschen<br />
Humanis Verlag GmbH<br />
www.humanis-verlag.<strong>de</strong><br />
bsb.Info<br />
Magazin <strong>de</strong>s Behin<strong>de</strong>rten-<strong>Sport</strong>verban<strong>de</strong>s Berlin e. V.<br />
www.bsberlin.<strong>de</strong><br />
Der Paraplegiker<br />
www.medizinverlage.<strong>de</strong>/fz/mvs.html<br />
Der Rehatreff<br />
www.rehatreff.<strong>de</strong><br />
Deutsche Gehörlosen-Zeitung<br />
Hrsg.: Gehörlosen-Verlag Essen GmbH<br />
www.gehoerlosen-bund.<strong>de</strong>/verschie<strong>de</strong>nes/medien.htm<br />
DJK Magazin<br />
Katholischer Bun<strong>de</strong>sverband für Breiten- und Leistungssport:<br />
<strong>Sport</strong> + Werte<br />
www.djk.<strong>de</strong><br />
Frankfurter Woche<br />
1x im Monat Son<strong>de</strong>rseite „GEHANDICAPT“<br />
www.frankfurterwoche.<strong>de</strong><br />
Handicap - Das Magazin für Lebensqualität für Menschen mit<br />
Behin<strong>de</strong>rung und ihre Freun<strong>de</strong><br />
www.handicap.<strong>de</strong><br />
Handicap Net24<br />
www.handicap-net24.<strong>de</strong><br />
Handicapped-Rollstuhl-Kurier<br />
www.fmg-verlag.<strong>de</strong><br />
Kobinet Nachrichten<br />
Nachrichtendienst von und für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
www.kobinet-nachrichten.<strong>de</strong><br />
Lan<strong>de</strong>ssportmagazin Me-Vo<br />
Magazin <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s für Behin<strong>de</strong>rten- und Rehabilitationssport<br />
Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />
www.vbrs-mv.<strong>de</strong><br />
Leben mit <strong>Sport</strong><br />
Magazin <strong>de</strong>s Behin<strong>de</strong>rten- und Rehabilitations-<strong>Sport</strong>verban<strong>de</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt e. V.<br />
www.bssa.<strong>de</strong><br />
Life InSight<br />
Lifestyle-Magazin von Hörgeschädigten für Hörgeschädigte<br />
http://life-insight.<strong>de</strong><br />
Outrun (Das <strong>Sport</strong>magazin)<br />
www.outrun.<strong>de</strong><br />
Radio 4 Handicapped<br />
www.r4h.<strong>de</strong><br />
Rehacare.<strong>de</strong><br />
Beta-Web GmbH<br />
www.beta-web.<strong>de</strong><br />
Rollstuhlsport<br />
Verbandszeitschrift <strong>de</strong>s DRS<br />
www.drs.<strong>de</strong><br />
Running –Das Laufmagazin<br />
www.running-magazin.<strong>de</strong><br />
<strong>Sport</strong> 1<br />
Deutschlands größtes <strong>Sport</strong>portal<br />
Rubrik Behin<strong>de</strong>rtensport<br />
www.sport1.<strong>de</strong><br />
Stiftung MyHandicap gemeinnützige GmbH<br />
Mit MyHandicap Sprechstun<strong>de</strong>:<br />
Tel.: 0180 55 77 66 9 (0,14 EUR/Min. aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz)<br />
www.myhandicap.<strong>de</strong><br />
Wheel it AG<br />
www.wheel-it.<strong>de</strong><br />
Der German Paralympic Media Award zeichnet seit 1999 herausragen<strong>de</strong><br />
journalistische Beiträge zum Thema Behin<strong>de</strong>rtensport aus.<br />
Wir danken allen bisherigen Gewinnern, die sich beson<strong>de</strong>rs um das<br />
Thema Behin<strong>de</strong>rtensport verdient gemacht haben!<br />
Am 11. November <strong>2008</strong> wird <strong>de</strong>r German Paralympic Media Award<br />
auf <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport-Gala „Nacht <strong>de</strong>r Stars“ an die<br />
Gewinner <strong>2008</strong> in Berlin verliehen.<br />
<strong>Sport</strong><strong>Report</strong> 67
geberit<br />
Das Dusch-WC als<br />
therapeutisches<br />
Hilfsmittel<br />
Neue Standards in <strong>de</strong>r<br />
mo<strong>de</strong>rnen Badkultur<br />
Das Dusch-WC Balena ist wie ein<br />
herkömmliches Bi<strong>de</strong>t für <strong>de</strong>n täglichen<br />
Gebrauch entstan<strong>de</strong>n. Doch<br />
es ist komfortabler, Platz sparen<strong>de</strong>r<br />
und zeitgemäßer als ein Bi<strong>de</strong>t. Neue<br />
Standards in <strong>de</strong>r WC-Kultur und <strong>de</strong>r technischen<br />
Fortschritt ermöglichen hier mehr<br />
Sauberkeit und ein individuelles Gefühl von<br />
Frische. Was für gesun<strong>de</strong>, junge Menschen<br />
zu Hause angenehm und zeitgemäß ist, wird<br />
bei einigen Krankheiten und Behin<strong>de</strong>rungen<br />
zur Notwendigkeit.<br />
Das Balena 8000 als Toilette mit Duschstrahl<br />
und zusätzlicher Fönfunktion unterstützt<br />
die ärztliche Therapie, wenn Organe<br />
o<strong>de</strong>r Systeme erkrankt sind, die zum<br />
Ausschei<strong>de</strong>n nötig sind. Das Dusch-WC<br />
kann hier heilen, lin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Krankheitsfortschritte<br />
verlangsamen. Zum Beispiel<br />
wer<strong>de</strong>n Scherkräfte, die bei trockener Reinigung<br />
bei Erkrankungen <strong>de</strong>s Darms, wie<br />
Hämorrhoi<strong>de</strong>n, Fisteln, Operationen und Tumoren,<br />
schmerzhaft sind, verhin<strong>de</strong>rt. Auch<br />
die Übertragungskette von Keimen kann<br />
durch berührungslose Bedienung unterbrochen<br />
o<strong>de</strong>r Hautkrankheiten verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. Schließmuskelschwäche kann bei<br />
Querschnittsgelähmten durch <strong>de</strong>n stimulieren<strong>de</strong>n<br />
Massagestrahl günstig beeinflusst<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Neben <strong>de</strong>n medizinischen und pflegerischen<br />
Anwendungsmöglichkeiten sollte die<br />
psychologische Wirkung nicht unterschätzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Selbstständigkeit und Unabhängigkeit<br />
im Intimbereich sind für je<strong>de</strong>n Menschen<br />
wichtig. Wer schon einmal auf Hilfe<br />
angewiesen war, kann dies leicht nachvollziehen.<br />
Das Dusch-WC liefert damit einen<br />
Beitrag zu Wür<strong>de</strong> und Achtung im Umgang<br />
mit Menschen. Die so entstan<strong>de</strong>ne Lebensqualität<br />
kann aktivieren, mobilisieren und<br />
stabilisieren. Sie ist auch ein Beitrag für<br />
unabhängige <strong>Sport</strong>ler mit Behin<strong>de</strong>rungen.<br />
Auch die Anfor<strong>de</strong>rungen an Hygiene und<br />
Ausstattung von <strong>Sport</strong>stätten steigen weiter.<br />
Das Dusch-WC ist zunächst ein Wellnessprodukt.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Einsatz aber Stress<br />
vermei<strong>de</strong>t, Unsicherheit abbaut und die Lebensqualität<br />
verbessert, kann dieses Hilfsmittel<br />
von großer Be<strong>de</strong>utung sein. Es ist<br />
bekannt, dass Menschen, die sich wohler<br />
fühlen eher gesun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ihre Krankheit<br />
langsamer fortschreitet. Die Krankenkassen<br />
empfehlen oftmals die kostengünstigste<br />
Metho<strong>de</strong>, d. h. mobile Patienten duschen<br />
sich in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne o<strong>de</strong>r Dusche. Es gibt<br />
jedoch Ausnahmeregelungen, Teilfinanzierungen,<br />
Steuerermäßigungen und sogar Arbeitgeberzuschüsse,<br />
wenn das Dusch-WC<br />
am Arbeitsplatz benötigt wird.<br />
Geberit forscht und entwickelt nicht nur<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen optimaler Funktionalität<br />
und Badgestaltung (Technik, Farben, Formen<br />
und Materialien), son<strong>de</strong>rn auch zum Thema<br />
„Barrierefreiheit“. Barrierefreie Bä<strong>de</strong>r sind<br />
nicht mehr sterile Pflegebä<strong>de</strong>r. Heute wird<br />
Wert gelegt auf schönes Design mit einer<br />
individuellen und wohnlichen Atmosphäre.<br />
Weitere Informationen unter: www.balena.<br />
<strong>de</strong> (Dusch-WC) und www.geberit.<strong>de</strong><br />
68 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong>
www.foer<strong>de</strong>rkreis-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong><br />
Der För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport e. V. lädt Sie ein zur Berliner Benefizgala<br />
in <strong>de</strong>r Merce<strong>de</strong>s-Welt am Salzufer -<br />
eine <strong>de</strong>r wichtigsten gesellschaftlichen Veranstaltungen <strong>de</strong>r paralympischen Bewegung.<br />
Und das erwartet Sie:<br />
Bekanntgabe Otto Bock <strong>Sport</strong>ler <strong>de</strong>s Jahres durch Schirmherrin Angela Merkel Entertainment<br />
mit Peter Maffay unplugged und weitere Highlights Ein exquisites Gala-Buffet mit Getränken<br />
Wann: Dienstag, 11. November <strong>2008</strong><br />
Wo: Merce<strong>de</strong>s-Welt Berlin, Salzufer 1<br />
Preis: 400,- € pro Person (inkl. 200,- € Min<strong>de</strong>stspen<strong>de</strong>)<br />
Der Reinerlös <strong>de</strong>r Veranstaltung geht an <strong>de</strong>n Breitensport für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
<strong>de</strong>r Hotline<br />
Maurice Lehmann<br />
Telefonisch: 030 330 99 89 41<br />
Per Fax: 030 330 99 89 50<br />
Per Mail: foer<strong>de</strong>rkreis@in-mind.eu<br />
Im Internet: www.foer<strong>de</strong>rkreis-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong><br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Impressum<br />
Freu<strong>de</strong>, Faszination, Inspiration - <strong>Sport</strong>report für Menschen mit Behin<strong>de</strong>rungen<br />
Ausgabe Herbst <strong>2008</strong><br />
Herausgeber<br />
För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport e. V. (www.foer<strong>de</strong>rkreis-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong>)<br />
Informationsstelle für <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> behin<strong>de</strong>rter Menschen (www.info-behin<strong>de</strong>rtensport.<strong>de</strong>)<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport e. V.<br />
Gerda Pleitgen<br />
„LVR Tag <strong>de</strong>r Begegnung“<br />
im Bun<strong>de</strong>skanzleramt<br />
Auf Einladung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rkreises Behin<strong>de</strong>rtensport e. V. präsentierte<br />
<strong>de</strong>r Landschaftsverband Rheinland (LVR) <strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r Begegnung<br />
beim Tag <strong>de</strong>r offenen Tür im Bun<strong>de</strong>skanzleramt <strong>2008</strong>. Das Fest ist<br />
Deutschlands größtes Integrationsfest für Menschen mit und ohne<br />
Behin<strong>de</strong>rung. Als Schirmherrin <strong>de</strong>s Tag <strong>de</strong>r Begegnung, zu <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r LVR je<strong>de</strong>s Jahr nach Xanten an <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rrhein einlädt, würdigte<br />
Bun<strong>de</strong>skanzlerin Angela Merkel das Engagement <strong>de</strong>s LVR:<br />
„Dem LVR gilt mein beson<strong>de</strong>rer Dank. Für die Zukunft wünsche ich<br />
weiterhin viel Erfolg und Unterstützung bei seiner für Menschen<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung so wichtigen Arbeit.“<br />
Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Landschaftsversammlung<br />
<strong>de</strong>s LVR (re. im Bild), bedankte sich für die Einladung an die Spree:<br />
„Integration be<strong>de</strong>utet zusammen Arbeiten, im gleichen Viertel<br />
Wohnen, aber auch zusammen Feiern.“ LVR-Direktor Harry Voigtsberger<br />
(li. im Bild) unterstrich das Anliegen <strong>de</strong>s LVR: „ Mit diesem<br />
Fest wollen wir gera<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n <strong>Sport</strong> einen Beitrag zur Verän<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r gesellschaftlichen Wahrnehmung von Behin<strong>de</strong>rung leisten<br />
und so <strong>de</strong>r Integration im Alltag neuen Schwung geben.“<br />
www.tag-<strong>de</strong>r-begegnung.lvr.<strong>de</strong><br />
70 <strong>Sport</strong><strong>Report</strong><br />
Geschäftsführung För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport e. V.<br />
Joachim Krannich, Ministerialrat a. D.<br />
Geschäftsstelle För<strong>de</strong>rkreis Behin<strong>de</strong>rtensport e. V.<br />
c/o Panta Rhei GmbH<br />
Am Hof 28; 53113 Bonn<br />
Telefon: 0228 – 90 90 89 - 0<br />
Telefax: 0228 – 90 90 89 - 99<br />
agentur@panta-rhei-berlin.eu<br />
Redaktion<br />
Joachim Krannich (Jochen-Krannich@t-online.<strong>de</strong>)<br />
Felicitas Fletcher (fletcher@ panta-rhei-berlin.eu)<br />
Wir danken allen Autoren <strong>de</strong>r Textbeiträge.<br />
Gestaltung<br />
Ingomar Lies<br />
Anzeigen<br />
<strong>Sport</strong>-Sponsoring, Werbung Regine Lapp<br />
Telefon: 06039 – 926 38 00<br />
Bildnachweis<br />
Absen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Textbeiträge, Behin<strong>de</strong>rten Golf Club Deutschland, Bildarchiv DRV Bund,<br />
CBM/Meyer, CBM/www.blen<strong>de</strong>4.<strong>de</strong>, Christian Irrgang, DKthR/Julia Rau, Lebenshilfe/<br />
<strong>Sport</strong>jugend Hessen, Paralympics Zeitung, SOD/Brüggemann, SOD/Lennermann, SOD/<br />
Reetz, SOD/Werner, SPD, Thorsten Baering, ukb, Unicef/Kosecki.<br />
Druck<br />
Druckerei Schmidt, Lünen<br />
info@druckerei-schmidt.<strong>de</strong>