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Empowerment in den EQUAL

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Prozesses ab. Diese Differenzierung wurde<br />

gewählt, um die unterschiedlichen Handlungsoptionen<br />

und Bedarfe im Prozess deutlich<br />

zu machen. Jede Phase <strong>in</strong> der vertikalen<br />

Prozessbeschreibung erfordert zum Teil gleiche,<br />

zum Teil unterschiedliche Handlungsansätze<br />

auf der horizontalen Ebene der<br />

Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer und der Initiator<strong>in</strong>nen<br />

bzw. Initiatoren.<br />

Der Prozessablauf lässt sich <strong>in</strong> folgen<strong>den</strong><br />

Phasen beschreiben:<br />

1. Grundlage e<strong>in</strong>es erfolgreichen Ansatzes für<br />

<strong>Empowerment</strong> ist e<strong>in</strong>e partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit, <strong>in</strong> der die Interessen der<br />

beteiligten Seiten anerkannt und gewahrt<br />

wer<strong>den</strong>. Das Teilprojekt muss sich bewusst<br />

für die Umsetzung von <strong>Empowerment</strong> (vgl.<br />

2.1) und die Projektteilnehmen<strong>den</strong> müssen<br />

sich bewusst für e<strong>in</strong>e aktive Beteiligung entschei<strong>den</strong>.<br />

2. In der Anbahnung wer<strong>den</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

und Formen der Zusammenarbeit<br />

und die grundsätzliche strategische<br />

Ausrichtung festgelegt. Sowohl für die<br />

Projekt<strong>in</strong>itiatoren als auch für die Teilnehmen<strong>den</strong><br />

e<strong>in</strong>er Maßnahme muss klar se<strong>in</strong>,<br />

welche Kompetenzen und Handlungsoptionen<br />

geboten wer<strong>den</strong> können, welche<br />

Alternativen möglich, aber auch welche<br />

Grenzen gegeben s<strong>in</strong>d. Wichtig ist, dass die<br />

Teilnehmen<strong>den</strong> sich freiwillig für die Maßnahme<br />

entschei<strong>den</strong>.<br />

3. Bei der Planung wer<strong>den</strong> mit allen Beteiligten<br />

potenzialorientierte Zielvere<strong>in</strong>barungen,<br />

Prozessstrukturen und Ergebnisse festgelegt.<br />

Für die Arbeit mit Zielgruppen bedeutet dies,<br />

dass die Wünsche und Vorstellungen der<br />

Personen zum e<strong>in</strong>en mit <strong>den</strong> <strong>in</strong>dividuellen<br />

Kompetenzen und Potenzialen, zum anderen<br />

mit <strong>den</strong> Möglichkeiten des Projekts abgeklärt<br />

wer<strong>den</strong>. Durch <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz von Stärken-/<br />

Schwächenanalysen können die Teilnehmen<strong>den</strong><br />

selbst erkennen, welche Kompetenzen<br />

vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, welche entwicklungsfähig<br />

s<strong>in</strong>d und ob sie mit <strong>den</strong> eigenen Wünschen<br />

und Zielen vere<strong>in</strong>bar s<strong>in</strong>d.<br />

Für die Initiatoren des <strong>Empowerment</strong>-<br />

Prozesses ist es <strong>in</strong> dieser Phase sehr wichtig,<br />

genügend Zeit für Selbstreflexion und<br />

Veränderungsprozesse e<strong>in</strong>zuplanen. Die<br />

Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer erkennen, dass sie<br />

zwischen Alternativen wählen können, selbst<br />

Verantwortung übernehmen und eigene<br />

Ziele def<strong>in</strong>ieren müssen. Für die Initiatoren<br />

kann es notwendig se<strong>in</strong>, Instrumente anzupassen<br />

und alle Prozessphasen mit <strong>den</strong><br />

Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzern genau auszuarbeiten.<br />

4. Die Umsetzungsphase beschreibt die<br />

Handlungsprozesse <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Rückkopplung<br />

zur Zielvere<strong>in</strong>barung. Während der<br />

Umsetzung der e<strong>in</strong>zelnen Prozessphasen<br />

müssen zum e<strong>in</strong>en die Teilnehmen<strong>den</strong> aktiv<br />

an der Erreichung der e<strong>in</strong>zelnen Ziele arbeiten<br />

und eventuell Unterstützungsbedarf<br />

anfordern, zum anderen begleiten und unterstützen<br />

die Projektmitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

-mitarbeiter die Prozessstufen. In e<strong>in</strong>em kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Prozess überprüfen beide<br />

Seiten die aufgestellten Ziele, reagieren auf<br />

Änderungen und müssen, falls sich der Änderungsbedarf<br />

als zu groß herausstellt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

neue Planungsphase e<strong>in</strong>treten.<br />

5. Nachhaltigkeit me<strong>in</strong>t <strong>den</strong> mittel- bis langfristig<br />

wirken<strong>den</strong> Transferprozess, der strukturell<br />

verankert wer<strong>den</strong> soll. Dies betrifft <strong>den</strong><br />

Aufbau und die Inhalte des Projekts, die aufgrund<br />

gemachter Erfahrungen angepasst<br />

wer<strong>den</strong> sollten. Die Dokumentation der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Projektphasen und von Good-Practice-<br />

Beispielen ist wichtig für die nachhaltige<br />

Entwicklung von <strong>Empowerment</strong>-Prozessen.<br />

Auf Seiten der Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer ist es<br />

bedeutsam, dass die gewonnenen Kompetenzen<br />

und die Handlungsfähigkeit auch über<br />

das Maßnahmeende bestehen bleiben,<br />

<strong>in</strong>dem die erkannten Potenziale selbstverantwortlich<br />

weiterentwickelt wer<strong>den</strong>. Oft hilft<br />

dabei der Aufbau von sozialen Netzwerken<br />

und Selbsthilfegruppen, die Ergebnisse e<strong>in</strong>es<br />

erfolgreichen <strong>Empowerment</strong>-Prozesses se<strong>in</strong><br />

können.<br />

Das Säulenmodell mit se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelnen<br />

Phasen ist nicht als statisches Konstrukt zu<br />

betrachten, sondern vielmehr als e<strong>in</strong> eng verzahnter,<br />

kont<strong>in</strong>uierlicher dynamischer<br />

Prozess, der auch als e<strong>in</strong>e sich permanent<br />

rückkoppelnde Kette von Innovationsschleifen<br />

zu betrachten ist. Um die Dynamik des<br />

<strong>Empowerment</strong>-Prozesses darzustellen, wird<br />

das statische Säulenmodell durch das Spiralmodell<br />

ergänzt. Es wird deutlich, dass die<br />

oben beschriebenen Phasen nicht starr nache<strong>in</strong>ander<br />

ablaufen, sondern dass sie sich zum<br />

Teil überlappen, wiederholen oder e<strong>in</strong>zelne<br />

Säulenmodell<br />

und<br />

Spiralmodell<br />

Kapitel 2<br />

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