Empowerment in den EQUAL

traf auf einen Qualifizierungsträger, der vorrangig
in der Jugendhilfe mit jugendlichen
Flüchtlingen arbeitete, jedoch auch über
gute Erfahrungen in der Erwachsenenbildung
verfügte.
4. Umsetzung
Der junge Mann fiel im Vorbereitungskurs
durch seine rasche Auffassungsgabe auf.
Seine über das Anforderungsmaß hinausgehende
Mitarbeit ließ vermuten, dass er im
Kurs unterfordert war, weil er bereits über
eine weiterführende Schulbildung verfügte.
Das positive Feedback im Kurs ließ ihn
zunehmend selbstbewusster werden.
Situation komplett verändert dar. Wozu sollte
sich ein junger Mensch noch auf den Hauptschulabschluss
vorbereiten, wenn er über die
Zugangsvoraussetzungen für die Hochschule
verfügt?
6. Anbahnung
Mirsad stand jetzt vor der Alternative, die
Qualifizierung im Projekt abzubrechen und
die weiterführende Fachausbildung an der
Hoch- oder Fachschule anzustreben, oder
sich im Projekt für einen anderen Qualifizierungsgang
zu entscheiden. Im ersten Fall
hätte das Projekt die soziale Begleitung übernommen.
Empowerment
mit
Migrantinnen
und Migranten
Nach halbjähriger Anwesenheit im Projekt
lud ihn der Regionalkoordinator zu einem
Gespräch zusammen mit dem Zielgruppenmediator
ein. Ziel des Gesprächs war eine
Zwischenevaluation von Mirsads Qualifizierung.
5. Grundlagen
Im Gespräch berichtete er erstmalig und
zunächst zurückhaltend über seine Ausbildung
zum Verkehrstechniker, die er in
Serbien-Montenegro absolviert hatte. Er
hatte nie in diesem Beruf gearbeitet, sondern
war als Hilfsarbeiter eingestellt. Die vierjährige
Ausbildung öffnet in Deutschland innerhalb
des Berufsfeldes den Weg in die
Hochschule, außerhalb des Berufsfeldes
ermöglicht sie den Zutritt zur Fachschule.
Mit dieser Offenbarung stellte sich für alle
Beteiligten, die Regionalkoordination, den
Mediator wie auch den Teilprojektträger die
Teilnehmende an der Qualifizierung zum Mediengestalter
7. Planung
Mit der Sicherheit, dass seine bisherigen
Zeugnisse aus dem ehemaligen Jugoslawien
ihm die weiterführende Ausbildung ermöglichen
würden, entschied er sich, im Projekt
zu verbleiben. Er begründete seine Entscheidung
damit, dass das Teilprojekt wie auch
die gesamte Entwicklungspartnerschaft ihm
die Gelegenheit geben würde, sich zu orientieren,
Fuß zu fassen und erstmals seit seiner
Flucht über eine längerfristige Perspektive
nachzudenken.
Mirsad entschied sich für die Teilnahme an
einer Qualifizierung zum Mediengestalter,
die von einem Teilprojekt der Entwicklungspartnerschaft
durchgeführt wurde, das eng
mit dem Bereich Mediatorenqualifizierung
zusammenarbeitete. Entstanden war die
Qualifizierungsmaßnahme auf Initiative von
sieben engagierten Roma im Alter von 18 bis
45 Jahren aus Ländern des ehemaligen Jugoslawien,
die durch die EQUAL-Entwicklungspartnerschaft
"Roma und Sinte durch
Selbstorganisation zu Beschäftigung und
Existenzsicherung" betreut wurden. Die im
Rahmen der Initiative gegründete Gruppe
MeDIA-RrOMA hat eine mobile Medienwerkstatt
aufgebaut, die es ihr ermöglicht,
jugendliche Roma ohne medientechnische
Vorbildung in die Arbeit mit elektronischen
Medien einzubeziehen. Mit Hilfe der neuen
Medien sollen so neue Wege der Integration
Die Teilnehmenden des Moduls „Mediengestaltung“
entwickeln begleitend zur
Qualifizierung eigene Projekte, die sich vor
allem auf das Leben der Roma-Community
beziehen. Somit entsteht eine medientechnische
Begleitung der Roma-Community.
Kapitel 3
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