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München - Wo bekomme ich mein Baby?

Die Zeitschrift "Wo bekomme ich mein Baby"? unterstützt seit 1985 die Schwangeren und werdenden Eltern bei der Suche nach Entbindungskliniken, Hebammen, Familienbildungsstätten und vielen weiteren Institutionen in der Region München. Dazu kommen wichtige Informationen vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Babys.

Die Zeitschrift "Wo bekomme ich mein Baby"? unterstützt seit 1985 die Schwangeren und werdenden Eltern bei der Suche nach Entbindungskliniken, Hebammen, Familienbildungsstätten und vielen weiteren Institutionen in der Region München. Dazu kommen wichtige Informationen vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Babys.

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Fotos: Fotolia<br />

„Die Geburt – die natürl<strong>ich</strong>ste<br />

Sache der Welt!“<br />

Eine Geburt gliedert s<strong>ich</strong> in vier Phasen bis<br />

das <strong>Baby</strong> endl<strong>ich</strong> auf der Welt ist. Den Beginn<br />

macht die Latenzphase, die man mit der<br />

Ankunft in der Klinik meist bereits hinter s<strong>ich</strong><br />

hat. Hier geht es um den langsamen Beginn<br />

einzelner Wehen und das sanfte Öffnen des<br />

Muttermundes um zwei bis drei Zentimeter.<br />

Danach kommt die Eröffnungsphase. Das<br />

<strong>Baby</strong> begibt s<strong>ich</strong> nun auf seine Reise vom<br />

Beckenein- zum Beckenausgang. Dabei muss<br />

es s<strong>ich</strong> um 90° in seiner Achse drehen, denn<br />

der Beckeneingang ist queroval, der Beckenausgang<br />

längsoval. Sobald s<strong>ich</strong> die Gebärmutter<br />

etwa fünf bis sechs Zentimeter geöffnet<br />

hat, ‚massieren‘ die Geburtswehen das <strong>Baby</strong><br />

immer tiefer ins Becken hinein, dabei liegt es<br />

meist noch geschützt in seinem Fruchtwasser.<br />

Erst am Ende der Eröffnungsphase platzt<br />

normalerweise die Fruchtblase.<br />

Als nächstes kommt die Übergangsphase. Der<br />

Muttermund ist nun ganz geöffnet und die<br />

Gebärmutter stellt von ‚Öffnen‘ auf ‚Schieben‘<br />

um. Die Wehen kommen nun unregelmäßig<br />

und sind sehr schmerzhaft. Oft werden die<br />

Gebärenden nun mutlos und frustriert, aber<br />

das dauert n<strong>ich</strong>t lange, denn bald geht’s zur<br />

nächsten Phase.<br />

Die oft sehr schmerzhafte Austreibungsphase<br />

bildet den Abschluss und Höhepunkt einer<br />

Geburt. Zuerst ist das Köpfchen des <strong>Baby</strong>s<br />

noch ganz an seine Brust gedrückt, doch der<br />

Weg führt um das Schambein herum, der<br />

kleine Kopf wird in die andere R<strong>ich</strong>tung<br />

gestreckt, bis es im Normalfall mit dem<br />

Hinterkopf nach oben liegt. Die gesamte<br />

Phase dauert meist zwischen 15 und 20<br />

„Geburt durch Operation – der Kaiserschnitt“<br />

Manche Frauen entscheiden s<strong>ich</strong> ganz bewusst für die Geburt mittels Kaiserschnitt, manche<br />

haben keine andere Wahl – sei es, dass die Lage des <strong>Baby</strong>s sie dazu zwingt oder<br />

die Wehen n<strong>ich</strong>t ausre<strong>ich</strong>en. Ein Kaiserschnitt ist eine mittelschwere Bauch-Operation.<br />

Hierfür wird mittels PDA eine Teil-Narkose gesetzt und auf Taillenhöhe ein S<strong>ich</strong>tschutz<br />

aus Tüchern angebracht. Der Arzt öffnet unterhalb der Schamhaargrenze die oberste<br />

Sch<strong>ich</strong>t der Bauchdecke und dehnt die tieferen Sch<strong>ich</strong>ten meist mit den Fingern, um die<br />

Verletzung mögl<strong>ich</strong>st gering zu halten, dann wird die Gebärmutter geöffnet, das Fruchtwasser<br />

abgesaugt und das <strong>Baby</strong> vors<strong>ich</strong>tig herausgehoben. Die Mutter kann nun Ihr<br />

Kleines begrüßen, das in warme Decken gewickelt von der Hebamme übergeben wird.<br />

Die Nachgeburt setzt wenige Minuten später automatisch ein. Während man nach einer<br />

natürl<strong>ich</strong>en Geburt recht schnell wieder auf den Füßen ist und meist im Laufe der nächsten<br />

zwei Tage nach Hause darf, muss man nach einem Kaiserschnitt erst einmal ruhig<br />

im Bett bleiben und kommt nach etwa einer <strong>Wo</strong>che und länger mit dem <strong>Baby</strong> heim.<br />

Eines ist s<strong>ich</strong>er: Ganz gle<strong>ich</strong>, wie das <strong>Baby</strong> auf die Welt gekommen ist oder wie<br />

schmerzhaft die Geburt war, es gibt keinen innigeren intensiveren und emotionaleren<br />

Moment für die Mutter wie der, wenn sie Ihren kleinen Liebling zum ersten Mal sehen<br />

und in den Armen halten kann. Kosten Sie diese Minuten aus und fördern Sie den Hautkontakt.<br />

Es gibt niemals zu viel Nähe zwischen Mutter und Kind – gönnen Sie s<strong>ich</strong> diese<br />

Bonding-Phase, im besten Fall zusammen mit dem Papa und genießen Sie das überwältigende<br />

Glücksgefühl. Herzl<strong>ich</strong>en Glückwunsch zu Ihrem <strong>Baby</strong>!<br />

Minuten und ist gekennze<strong>ich</strong>net durch heftige<br />

intensive Presswehen, die das <strong>Baby</strong> kontinuierl<strong>ich</strong><br />

durch den Geburtskanal drücken. Ihre<br />

Hebamme gibt Ihnen Kommandos und Hilfen.<br />

Zeitweise kann die Gebärende das Köpfchen<br />

schon selbst ertasten, dann rutscht es wieder<br />

etwas zurück bis es dann ganz nach draußen<br />

drängt und der restl<strong>ich</strong>e Körper sehr schnell<br />

nachgleitet. Es ist geschafft, nun kann die<br />

Mama Ihr Kleines ganz schnell in Empfang<br />

nehmen.<br />

Wenige Minuten nach der Geburt kommen<br />

noch einmal le<strong>ich</strong>tere Wehen und die<br />

Plazenta, die sogenannte Nachgeburt, wird<br />

ausgestoßen. Das erste Stillen des <strong>Baby</strong>s und<br />

die damit verbundene Hormonausschüttung<br />

erle<strong>ich</strong>tern diese Nachgeburtsphase.<br />

„Geht es auch einfacher?“<br />

Es gibt vieles, was der Gebärenden die<br />

schmerzhafte und anstrengende Geburt etwas<br />

erle<strong>ich</strong>tern kann. Angefangen von im<br />

Vorbereitungskurs gelernten speziellen<br />

Atemtechniken, Entspannungsübungen,<br />

verschiedenste Stellungswechsel bis zu<br />

gezielter Akupunktur oder homöopathischen<br />

Mitteln, mit denen s<strong>ich</strong> viele Hebammen sehr<br />

gut auskennen. Natürl<strong>ich</strong> besteht auch die<br />

Mögl<strong>ich</strong>keit, schmerzstillende Medikamente zu<br />

verabre<strong>ich</strong>en, die krampflösend wirken und<br />

deshalb meist auch müde machen. Zudem<br />

gelangen sie über die Plazenta zum <strong>Baby</strong>, so<br />

dass dieses nach der Geburt auch längere<br />

Zeit schläfrig und müde sein kann. Eine<br />

weitere Mögl<strong>ich</strong>keit in Kliniken ist die<br />

Periduralanästhesie (PDA), eine Teil-Narkose,<br />

die den gesamten Bere<strong>ich</strong> unterhalb der Taille<br />

betäubt. So angenehm es ist, manche Frauen<br />

von ihren unerträgl<strong>ich</strong>en Schmerzen zu<br />

erlösen, bewirkt eine PDA jedoch, dass s<strong>ich</strong><br />

die Zeiten der Austreibungsphase verlängern,<br />

weniger intensiv sind und deshalb häufiger zu<br />

Saugglocke, Geburtszange oder Kaiserschnitt<br />

gegriffen wird.<br />

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