pdf-Format 602 kB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald
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HORN (siehe voriges Kapitel).<br />
Dennoch wird die Idee nicht aufgegeben; die neue Einrichtung<br />
wird zum ersten Mal am 19. März 1905 beim Wettfahren auf dem<br />
MUCKENKOGEL benützt.<br />
Über die genaueren Umstände gibt die von ZDARSKY herausgegebene, 23<br />
Seiten starke "Wettkampfurkunde“ in erschöpfender Weise Auskunft. Sie<br />
enthält Angaben über Ort (Lichtbild), Teilnehmer (Lichtbilder, Listen, Alter,<br />
Gewicht), Wettfahrbedingungen, Abfahrts- und Ankunftszeit sowie Stürze,<br />
und die Strecke (Tore, Angaben von Länge, Höhenunterschied, Neigungswinkel<br />
zwischen den einzelnen Toren). Ein Aufsatz über die Beziehung des<br />
Wettfahrens zur Alpinen Ausbildung beschließt die Urkunde. Die wichtigsten<br />
Angaben seien dem Leser nicht vorenthalten:<br />
Die Wettkampfstrecke führte in einer Länge von 1950 m von der<br />
Spitze des Muckenkogels (1246 m) zum Fuße des KOLMWALDES<br />
(757 m) und hatte somit 489 m Höhenunterschied. 40 m mußten<br />
eben, 258 m mit einer Gegensteigung von 40 m zurückgelegt<br />
werden. Es waren 85 Fahnentore ("Fahrmale") aufgestellt, die<br />
von oben nach unten fortlaufend numeriert waren. Das Gefälle<br />
war an 10 Stellen größer als 35 0, und an einer Stelle 45 0, wobei<br />
aber die "Schneidigkeit der Bahn stark gemildert werden<br />
musste“ (ZDARSKY). Uns erscheint das heute eher steil!<br />
Insgesamt nahmen 24 Läufer an diesem ersten Torlauf teil, darunter - als<br />
einziger "Norweger" - JOSEF WALLNER.<br />
Zum großen Leidwesen der LILIENFELDER Gemeinschaft gewann er<br />
dieses Rennen sogar mit 12 Minuten und 6 Stürzen vor FRANZ<br />
KAUBA mit 16 1/2 Minuten und 5 Stürzen. Sturzfrei konnte keiner<br />
das Rennen meistern. Bei der Gegensteigung war der Zweistockfahrer<br />
WALLNER natürlich im Vorteil.<br />
Da der Name JOEEF WALLNER immer wieder in den Ergebnislisten aufscheint,<br />
wollen wir uns ein wenig näher mit ihm beschäftigen: Er wurde<br />
(ca. 1884) in PREIN an der RAX geboren. Sein Vater übernahm bald darauf<br />
als Pächter das FRIEDRICH SCHÜLER-SCHUTZHAUS auf dem SONNWENDSTEIN. Er<br />
wurde bald ein so guter Skifahrer, daß ihn der Besitzer des "Panhans" im<br />
Jahre 1900 als Skilehrer anstellte. Am 10. Februar 1901 holte sich<br />
WALLNER erstmals die Vereinsmeisterschaft der SEKTION SEMMERING DES<br />
ÖSVN. Zwei Wochen später kam es zu der bereits erwähnten Episode beim