pdf-Format 602 kB - Prof. Dr. phil Horst Tiwald
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de Hilfe zu spät. Der niederösterreichische Skisport hat mit dem Tod HAckers<br />
einen unersetzlichen Verlust erlitten, den ihm war das Aufblühen des<br />
Fremdenverkehrs in WIEN und NIEDERÖSTERREICH zu verdanken. Sein Name<br />
lebt in der "Hacker-Mulde" weiter.<br />
DIE LIECHTENSTEINSCHANZE AM SEMMERING<br />
Wenden wir uns wieder erfreulicheren Dingen zu. Bald schon waren die<br />
1909 vom ÖWSC errichteten Schanzen auf dem SEMMERING zu klein geworden,<br />
und so ging man nach einem Vorschlag ROGER DE RIEDMATTENS daran,<br />
eine neue, große Anlage in unmittelbarer Nähe des Passes zu erichten.<br />
FÜRST LIECHTENSTEIN, der Besitzer des Grundes, gab seine Einwilligung und<br />
1911 konnte nach den Plänen GUSTL JAHNS mit dem Bau begonnen werden.<br />
Es war eine Schanze der Superlative: 245 m Gesamtlänge, Höhenunterschied<br />
80 m, Anlauf 70 m mit 20 o Neigung (sogar ein<br />
Anlaufturm wurde errichtet, der erste in Europa). Der Aufsprung<br />
war 125 m lang, mit einer Maximalneigung von 32 o . Auf der<br />
Schanze, die insgesamt 50.000 Kronen kostete, sollten Weiten<br />
bis 45 m erreicht werden. Sie galt lange Zeit wegen des <strong>Dr</strong>ucks<br />
und der Luftigkeit als besonderer Prüfstein.<br />
Nachdem die vorgesehenen Eröffnungen im Jahre 1912 allesamt wegen<br />
Schneemangels abgesagt werden mußten, wurde die Schanze endlich am<br />
19. Jänner 1913 mit einem Städtewettkampf eröffnet. Es siegte<br />
CHRISTIANIA vor DAVOS. Die GRAZER hatten keinen guten Tag, waren aber<br />
immer noch besser als die WIENER, die völlig ausließen. Das sportliche Ereignis<br />
war aber nur von untergeordneter Bedeutung. In erster Linie kam<br />
"man", um gesehen zu werden. Zehntausend Besucher sollen der Eröffnung<br />
beigewohnt haben. Ing. RUDOLF GOMPERZ selbst ein WIENER, doch seit<br />
langer Zeit am ARLBERG zu Hause und in leitender Position für den ÖSV tatig,<br />
urteilte über die Eröffnung hart, aber treffend:<br />
„Das Publikum war in höchster Eleganz, wie zum Fastnachtstreiben,<br />
hinausgezogen, besonders die Damen konnten sich an<br />
Buntheit kaum mehr überbieten, und auch die junge Herrenwelt<br />
ließ die neuesten, schicken Sportdressen der renommiertesten<br />
Wiener Bekleidungsfirmen in Parade aufmarschieren. Dazu ein