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Bestrahlung von Lebermetastasen: Vergleich von Behandlungsplänen<br />

für CT-geführte Brachytherapie (BT) und Helikale Tomotherapie (HT)<br />

C. Stromberger, W. Wlodarczyk,<br />

B. Gebauer, S. Marnitz, P. Wust, V. Budach<br />

Klinik für Strahlentherapie, Campus Virchow Klinikum, Charite Universitätsmedizin, Berlin<br />

Hintergrund<br />

Behandlung von Lebermetastasen ist per <strong>de</strong>finitionem palliativ, allerdings hohes Langzeitüberleben zeugt<br />

von großem kurativen Potential. Als Gold-Standard gilt chirurgische Resektion. Gleich effektiv und dabei<br />

weniger invasiv sind Thermoablation (Vogl: Radiology 2003) und Stereotaxie. Noch effektiver ist<br />

Radioablation mittels CT-gesteuerter interstitieller Brachytherapie (Ricke: IJROBP 2004).<br />

Allerdings<br />

...viele Patienten eignen sich oft nicht für eine (wenn auch minimal, so doch invasive) Intervention<br />

...Krebszellen können im Normalgewebe verstreut wer<strong>de</strong>n<br />

…CT-gesteuerte Implantation von Kathetern ist nicht immer optimal wegen schwacher Kontraste und Nähe<br />

zu kritischen Strukturen (Gefäße, Darm)<br />

…Fraktionierung ist kaum praktikabel<br />

…radiobiologische Auswertung ist schwierig wegen inhomogener Dosisverteilung<br />

Ziel<br />

…zu untersuchen, ob Helikale Tomotherapie (HT) als nicht-invasive Alternative zu Brachytherapie (BT) für<br />

Behandlung von Lebermetastasen eingesetzt wer<strong>de</strong>n kann, in<strong>de</strong>m die bei<strong>de</strong>n Modalitäten im Hinblick auf<br />

Ab<strong>de</strong>ckung, Konformität und Leberbelastung bei <strong>de</strong>r Therapieplanung verglichen wer<strong>de</strong>n.


Material und Metho<strong>de</strong>n<br />

Brachytherapie (BT):<br />

2 kolorektale Metastasen<br />

vor <strong>de</strong>r Behandlung<br />

Implantierte Katheter<br />

3D-Visualisierung<br />

<strong>de</strong>r Tumorab<strong>de</strong>ckung<br />

- 33 Patienten, je<strong>de</strong>r mit nur einer Lebermetastase von folgen<strong>de</strong>n<br />

Karzinomen: Kolon (19), Mamma (10) und Pankreas (4).<br />

- behan<strong>de</strong>lt mit HDR BT (Gammamed 12i mit 192-Ir)<br />

- 1-4 Katheter implantiert unter CT<br />

- CTVs unterteilt in 3 Größen (nach Min/Max/Mean):<br />

klein (1.4/7.4/4.8 cc), mittel (7.8/70/25 cc) und groß (81/148/108 cc)<br />

- Verschriebene umschließen<strong>de</strong> Dosis: 20 Gy<br />

Helikale Tomotherapie (HT):<br />

- Parameter <strong>de</strong>r HT-Studie waren die Sicherheitssäume (R) auf BT-CTV:<br />

-- Werte für cranio-caudalen Saum (R cc )<br />

waren 0,5, 1,0 und 1,5 cm<br />

-- Entsprechen<strong>de</strong> Werte für <strong>de</strong>n radialen Saum (R r )<br />

waren 0,5 cm kleiner<br />

- Kriterien für <strong>de</strong>n Planvergleich waren:<br />

-- Ab<strong>de</strong>ckung mit 20 Gy: CVF = PTV20 / PTV<br />

-- Konformität als<br />

--- Totalvolumen mit 20 Gy: V20<br />

--- Konformitätszahl (van’t Riet et al. IJROBP 1997):<br />

CN20 = PTV20/PTV x PTV20/V20<br />

R cc<br />

R r<br />

4 Monate nach <strong>de</strong>r Behandlung<br />

-- Leberbelastung mit 10 Gy: V10 Leber


Resultate 1<br />

- BT-Belastungsgrenzen für Risikoorgane (v.a. Darm, Magen, Nieren & Herz) auch bei HT eingehalten<br />

- Bestrahlungszeiten bei:<br />

-- BT: 3-40 min, abhängig von CTV-Größe, Katheterzahl und –anordnung sowie <strong>de</strong>r aktuellen Quellenaktivität<br />

-- HT (berechnet): 2-14 min abhängig von PTV-Größe und Modulationsfaktor (@ fw/pitch = 2.5/2.5)<br />

-Ab<strong>de</strong>ckung: CVF [%]: Min Max Mean<br />

BT 91.9 100 98.2<br />

HT(R cc<br />

= 0.0) 100 100 100<br />

HT(R cc<br />

= 1.0) 97.7 100 99.4<br />

HT(R cc<br />

= 1.5) 93.8 100 97.3<br />

- Qualitativer Vergleich <strong>de</strong>r Dosisverteilungen (gleiche Isolinien): BT vs. HT<br />

BT<br />

HT


Isodose<br />

[Gy]<br />

Resultate 2<br />

- Dosisverteilung bei HT abhängig vom Sicherheitssaum PTV-CTV<br />

Parameter: cranio-caudaler (R cc<br />

) und radialer (R r<br />

) Sicherheitssaum<br />

R cc = 0 cm<br />

R r = 0 cm<br />

R cc = 1,0 cm<br />

R r = 0,5 cm<br />

R cc = 0,5 cm<br />

R r = 0 cm<br />

R cc = 1,5 cm<br />

R r = 1,0 cm<br />

V20 [cc]<br />

Conformation number (CN)<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

4.8 25 108<br />

Parameter: craniocaudal margin<br />

CTVmean [cc]<br />

radial margin = craniocaudal margin - 0.5 cm<br />

BT(CTV)<br />

1,0<br />

HT(CTV)<br />

HT(CTV+0.5cm)<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

Parameter: craniocaudal margin<br />

radial margin = craniocaudal margin - 0.5 cm<br />

BT(CTV)<br />

HT(CTV)<br />

HT(CTV+0.5cm)<br />

HT(CTV+1cm)<br />

HT(CTV+1.5cm)<br />

HT(CTV+1cm)<br />

HT(CTV+1.5cm)<br />

4.8 25 108<br />

Parameter: craniocaudal margin<br />

CTVmean [cc]<br />

radial margin = craniocaudal margin - 0.5 cm<br />

- Quantitativer Vergleich zwischen BT und HT<br />

mit zunehmen<strong>de</strong>m PTV als Parameter bei kleinen (4,8 cc),<br />

mittleren (25 cc) und großen (108 cc) Läsionen (= CTV):<br />

-- Mit 20 Gy exponiertes Totalvolumen: V20 [cc]<br />

-- Konformitätszahl für 20 Gy: CN20<br />

-- Leberbelastung mit > 10 Gy: V10/V(Leber) [%]<br />

V10 / V(Liver) [%]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

BT(CTV)<br />

HT(CTV)<br />

Toleranzschwelle<br />

HT(CTV+0.5cm)<br />

HT(CTV+1cm)<br />

HT(CTV+1.5cm)<br />

4.8 25 108<br />

CTVmean [cc]


Zusammenfassung<br />

Helikale Tomotherapie (HT) bietet eine nicht-invasive Alternative zur CTgeführten<br />

Brachytherapie (BT) von Lebermetastasen.<br />

Bis zu einem Sicherheitssaum von 1 cm kranio-kaudal und 0,5 cm radial sind<br />

Ab<strong>de</strong>ckung, Konformität und Strahlenexposition <strong>de</strong>r Leber vergleichbar für<br />

bei<strong>de</strong> Therapiemetho<strong>de</strong>n.<br />

Auch bei größeren Sicherheitssäumen bleibt Leberexposition bei <strong>de</strong>r HT immer<br />

noch vergleichbar mit <strong>de</strong>r BT.<br />

Auch wenn HT über respiratorisches Gating nicht verfügt, ermöglicht ein<br />

starker MV-CT Kontrast <strong>de</strong>s Diaphragmas eine gute Lagekontrolle.<br />

Die radiobiologische Effizienz <strong>de</strong>r BT kann allerdings noch nicht auf die HT<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n und muss erst untersucht wer<strong>de</strong>n.

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