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Feste feiern - Lutherkirche Wiesbaden

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Das diesjährige Beispiel des Mordes an einem wohnungslosen<br />

Mann in <strong>Wiesbaden</strong> durch Jugendliche<br />

aus absurder Lust führt die Aktualität des Themas Gewalt<br />

vor Augen: Gewalt fängt häufig schon im Elternhaus an.<br />

Mit einer Ausstellung und verschiedenen Begleitveranstaltungen<br />

zum Thema »Häusliche Gewalt« stellten sich das<br />

Frauenhaus <strong>Wiesbaden</strong> des Diakonischen Werkes, der<br />

Verein der Evangelischen Frauen der <strong>Lutherkirche</strong> <strong>Wiesbaden</strong><br />

e.V. und die <strong>Lutherkirche</strong> diesem Thema und versuchten<br />

Wege aus der Gewalt aufzuzeigen. In der Zeit<br />

vom 4. März bis zum 17. April 2011 fand im Rahmen der<br />

100 Jahr-Feier der <strong>Lutherkirche</strong>ngemeinde diese Ausstellung<br />

»Familie – eine etwas andere Ausstellung« statt.<br />

50 Kinderbilder gaben Einblicke in die<br />

Ängste und Nöte der Bewohner, aber<br />

auch in ihre Hoffnungen. Kinder malten<br />

diese Bilder unter Anleitung des Initiators der Ausstellung,<br />

Stefan Weiller vom Diakonischen Werk, und von Mitarbeiterinnen<br />

des Frauenhauses. Die Bilder wurden nach Gesprächen<br />

mit den Kindern von Stefan Weiller mit Texten<br />

versehen, in denen er die Gefühle der Kinder zu Wort kommen<br />

ließ. In den vergangenen 25 Jahren haben 1.476<br />

Frauen mit 1.558 Kindern im Frauenhaus vor gewalttätigen<br />

Männern und Vätern Zuflucht gefunden.<br />

Am 4. März dann stellte Frau Dr. Käßmann viele nachdenklich<br />

machende Fragen und eröffnete damit eine weitere<br />

Veranstaltungsreihe. Das Quartett der Matthäuskirche<br />

Frankfurt untermalte den Abend mit einfühlsamen Interpretationen<br />

von Schlaf- und Wiegenliedern, die Sprecherin<br />

Daniela Fonda füllte die anschaulichen Lebensläufe von<br />

Frauen aus dem Frauenhaus mit Leben.<br />

Professor Simmel-Joachim, Professorin der Hochschule<br />

Rhein-Main sprach dann am 24. März zum Thema »Wie<br />

Kinder häusliche Gewalt betrifft«.<br />

Ein Satz blieb besonders in Erinnerung:<br />

»Wer gegen häusliche<br />

Gewalt nichts tut, sollte<br />

zur Jugendgewalt schweigen«.<br />

Wer im Elternhaus Gewalt erfährt,<br />

läuft unbewusst Gefahr das<br />

Verhalten der Eltern auch in seinem<br />

Erwachsenenleben weiterzuführen.<br />

»Was passiert mit mir und meiner Familie,<br />

wenn ich Hilfe im Frauenhaus suche?<br />

Welche rechtlichen und finanziellen Folgen hat<br />

der Einzug in das Frauenhaus?« Diese Fragen<br />

griffen am 6. April Eva Boscheck, Leiterin Haus für<br />

Frauen in Not, und Birgit Kulzer, Fachanwältin für Familienrecht,<br />

auf. Zum Fachvortrag »Kinder und Traumata«<br />

von Referentin Prof. Dr. phil. Heidrun Schulze versammelte<br />

sich am 13. April ein großes Publikum. Anschließend<br />

wurde der Film »Precious« vorgeführt.<br />

Auch wenn die Ausstellung in der <strong>Lutherkirche</strong> vorüber ist,<br />

so bleiben doch die Sorgen von Frauen und Kindern in<br />

häuslichen Gewaltsituationen bestehen. Deshalb sucht das<br />

Diakonische Werk <strong>Wiesbaden</strong> Begleiterinnen und Begleiter,<br />

die bereit sind Frauen und Kinder auf dem Weg in ein<br />

selbstbestimmtes Leben zu unterstützen. Im Englischen<br />

spricht man bei Frauenhäusern mitunter von »Half-Way-<br />

Houses«, da mit dem Einzug in ein Frauenhaus nur die<br />

Hälfte des Weges zu einem besseren Leben zurückgelegt<br />

wird. Mit guten Bildungs- und Entlastungsangeboten, mit<br />

Freizeitmaßnahmen und mit der Schaffung einer wohltuenden,<br />

ansprechenden Atmosphäre gelingt es den Frauen,<br />

weitere Schritte zu gehen. Dabei tut es gut, von einer<br />

Familie–<br />

eine etwas andere Ausstellung<br />

von Elle Krack-Roberg<br />

starken Gemeinschaft gestützt oder notfalls auch eine<br />

Weile getragen zu werden. Die Diakonie <strong>Wiesbaden</strong> plant<br />

deshalb die Errichtung eines Fördervereins für das Frauenhaus.<br />

Wer sich engagieren möchte, wird gebeten mit dem<br />

Diakonischen Werk Kontakt aufzunehmen:<br />

Diakonisches Werk <strong>Wiesbaden</strong><br />

Rheinstr. 65<br />

65185 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit Stefan Weiller<br />

Telefon: 0611/3 60 91-44<br />

Fax: 0611/3 60 91-20<br />

Email: weiller@diakonisches-werk-wiesbaden.de<br />

Telefon für Frauen in Not: 0611/80 60 50<br />

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himmel und erde | November – Februar 2012

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