2008 PDF
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sung!“<br />
vorleben<br />
ung zum Umgang mit Alkohol<br />
Vielleicht ist dies genau der Grund, warum in grauer Vorzeit die damals in der Jugendverbandsarbeit Tätigen sich genau die<br />
gleichen Fragen gestellt haben. Auf dem „Ersten freideutschen Jugendtag“ im Jahr 1913 versammelten sich viele Jugendbünde<br />
und -verbände am „Hohe Meißner“, einem Berg in Hessen. Die damals gefundene Erklärung, die so genannte „Meißner-Formel“,<br />
enthielt den Passus: „Alle gemeinsamen Veranstaltungen der freideutschen Jugend sind alkohol- und nikotinfrei.“ Und das<br />
zu einer Zeit, in der man um die Gefahren von unmäßigem Genuss von Alkohol oder Nikotin viel weniger wusste als heute.<br />
Das führt uns zurück auf die Frage, was wir wollen und was wir für die Kinder und Jugendlichen wollen. Die Bundesjugendversammlung<br />
hat sich hier eindeutig positioniert. Die beschlossenen Leitlinien zum Thema „Umgang mit Alkohol“ lauten:<br />
• Bei der Johanniter-Jugend gilt grundsätzlich und uneingeschränkt das Jugendschutzgesetz.<br />
• Alkoholische getränke werden auf Veranstaltungen der JJ nicht mehr kostenfrei ausgeschenkt,<br />
stattdessen werden alkoholfreie getränke stärker subventioniert oder kostenfrei zur Verfügung gestellt.<br />
• Branntweinhaltige getränke und Alkopops haben auf unseren Veranstaltungen keinen Platz.<br />
• Alkohol wird nicht tagsüber, sondern erst zu einer späteren abendlichen Stunde ausgeschenkt und konsumiert.<br />
eine verantwortliche Bezugsperson bleibt nüchtern und steht den teilnehmenden zur Verfügung.<br />
• Für Fahrzeugführer gilt grundsätzlich die 0,0-Promille-grenze.<br />
• Kein Sponsoring durch Firmen oder Betriebe, die ausschließlich alkoholische getränke oder tabakwaren<br />
vertreiben oder produzieren. Dies gilt insbesondere für Brauereien, Destillerien, Winzereien und ähnliche Betriebe.<br />
Um es noch einmal klar zu sagen: Es soll niemand verteufelt werden, der Lust auf ein Bier hat. Auch ist für die Bundesjugendversammlung<br />
völlig klar, dass ein grundsätzliches „Verbot“ nicht in Frage kommt – und wohl auch nicht sinnvoll wäre. Wir<br />
wollen unsere Kinder und Jugendlichen dazu befähigen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, und dazu gehört auch<br />
ein maßvoller Umgang mit Alkohol. Ein Verbot nimmt ihnen unter Umständen genauso die Chance auf das Einüben verantwortlichen<br />
Handelns wie ein vorgelebter unmäßiger Umgang.<br />
Natürlich ist das alles eine Gratwanderung ohne klare Handlungsanweisung. Aber die kann es eben auch leider nicht geben.<br />
Was wir tun können, ist, einen Rahmen vorzugeben, der letztlich jeweils individuell gefüllt werden muss.<br />
Über dem Beschluss der BJV steht der Satz: „Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze!“. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.<br />
Marcus Blanck<br />
Stimmt es oder stimmt es nicht?<br />
1. Wer Bier getrunken hat, kann eher noch<br />
Auto fahren als wer Schnaps getrunken hat.<br />
2. Alkohol kann man ausschwitzen.<br />
3. Kaffee kann die Wirkungen von<br />
Alkohol abschwächen.<br />
4. eine 80 Kilo schwere Person, die drei gläser Wein<br />
trinkt, hat weniger Promille im Blut als eine 50 Kilo<br />
schwere Person, die drei gläser Wein trinkt.<br />
5. es gibt Medikamente, die die Promille im<br />
Blut senken können.<br />
6. Alkohol wärmt den Körper.<br />
7. Alkohol entzieht dem Körper Wasser.<br />
8. Mit Alkohol schläft man besser.<br />
9. Wer „geeicht” ist, dem kann der Alkohol<br />
weniger schaden.<br />
10. Frauen vertragen Alkohol weniger gut.<br />
11. Alkohol macht dick.<br />
Quelle: Schweizerische Fachstelle für Alkohol<br />
und andere Drogenprobleme, Lausanne<br />
zudem die Fettverbrennung über mehrere Stunden.<br />
11. Stimmt. Alkohol enthält viele Kalorien. Er verringert<br />
chender Enzyme verfügen.<br />
langsamer ab, da sie über eine geringere Menge entspre-<br />
als Männer mit demselben Gewicht. Frauen bauen Alkohol<br />
10. Stimmt. Frauen vertragen Alkohol in der Regel schlechter<br />
die berauschende Wirkung nicht wahrnimmt.<br />
Alkohols wirkt aber als Gift im Körper, auch wenn man<br />
die Wirkung zwar nicht so schnell. Das Abbauprodukt des<br />
9. Stimmt nicht. Wer regelmäßig viel Alkohol trinkt, spürt<br />
der Schlaf ist unruhig.<br />
Alkohol getrunken hat, wacht in der Nacht häufiger auf,<br />
zwar dazu beitragen, dass man besser einschläft. Aber wer<br />
8. Stimmt nicht. Die beruhigende Wirkung von Alkohol kann<br />
bedeutet, alkoholische Getränke sind keine Durstlöscher!<br />
7. Stimmt. Alkohol entzieht dem Körper Wasser. Das<br />
kommt zu einem Wärmeverlust.<br />
Wirklichkeit erweitert Alkohol die Blutgefäße und es<br />
durchblutet ist, entsteht der Eindruck von Wärme. In<br />
6. Stimmt nicht. Weil bei Alkoholkonsum die Haut stärker<br />
tration vermindern kann. Außer die Zeit.<br />
5. Stimmt nicht. Es gibt nichts, das die Blutalkohol kon zen-<br />
Alkoholkonsums bleiben gleich!<br />
koholkonzentrationen. Achtung: Alle anderen Risiken des<br />
führt die gleiche Menge Alkohol zu niedrigeren Blutal-<br />
auch vom Gewicht abhängig. Bei schwereren Personen<br />
4. Stimmt. Die Blutalkoholkonzentration ist unter anderem<br />
nicht vermindern.<br />
3. Stimmt nicht. Kaffee kann die Wirkungen von Alkohol<br />
werden.<br />
über die Haut. Der Hauptteil muss von der Leber abgebaut<br />
genommenen Alkohols „verdunstet” über die Atmung oder<br />
2. Stimmt nicht. Nur ein verschwindend kleiner Teil des auf-<br />
hol zu sich wie jemand, der zwei Gläschen Schnaps trinkt.<br />
Jemand, der zwei Bier trinkt, nimmt etwa gleich viel Alko-<br />
Alkohol in den konsumierten Getränken enthalten ist.<br />
tration ist nicht, was getrunken wird, sondern wie viel<br />
Antworten:<br />
1. Stimmt nicht. Entscheidend für die Blutalkoholkonzen-<br />
harmlos ist<br />
das nicht …<br />
Alkohol und<br />
seine Wirkung<br />
nach dem Fußballtraining ein Bier, in der Disco auch<br />
mal mehr – in unserem gesellschaftlichen Leben ge hört<br />
Alkohol für viele dazu. Und die Deutschen sind „gut<br />
dabei“: Mit einem durchschnittlichen Konsum von<br />
etwa zwölf Litern reinen Alkohols pro Jahr liegen<br />
wir in der Statistik direkt hinter den Wodka liebenden<br />
russen. Doch womit sich so mancher brüsten will, weil<br />
er es so unglaublich cool findet, alkoholisiert zu sein<br />
– das ist nicht immer so ein Spaß. Denn harmlos ist<br />
Alkohol nicht, wie folgende Wirkungen auf den Körper<br />
beweisen.<br />
0,2 Promille<br />
Verschiedene Hirnfunktionen werden beeinträchtigt.<br />
Die Risikobereitschaft steigt. Konzentrations- und<br />
Wahrnehmungsfähigkeit nehmen ab.<br />
0,3 Promille<br />
Entfernungen können nicht mehr gut eingeschätzt<br />
werden. Kritik und Urteilsfähigkeit werden beeinträchtigt.<br />
Das Fahrverhalten wird risikoreicher.<br />
0,5 Promille<br />
Die Reaktionsfähigkeit lässt erheblich nach. Gleichgewichtsstörungen<br />
setzen ein. Man wird hemmungs-<br />
und rücksichtslos, weil man sich selbst überschätzt.<br />
0,8 Promille<br />
Das Gehirn verarbeitet Infos nur noch mangelhaft.<br />
Die Sehleistung wird verringert, der gefährliche<br />
Tunnelblick verengt das Blickfeld.<br />
1,2 Promille<br />
Das Rauschstadium setzt ein. Die Symptome verstärken<br />
sich, Emotionen und Verhalten verändern sich. Zuvor<br />
gute Laune kann plötzlich in große Wut oder Traurigkeit<br />
umschlagen.<br />
1,6 Promille<br />
Man verliert die Orientierung, wird schläfrig.<br />
Es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen.<br />
2 Promille<br />
Das Betäubungsstadium setzt ein. Die Störungen<br />
aller Körperfunktionen sind stark ausgeprägt.<br />
Reaktionsvermögen ist kaum noch vorhanden.<br />
3 Promille<br />
Es kann zu Atemnot oder -lähmung kommen.<br />
Bewusst losigkeit oder sogar Koma sind möglich.<br />
Lebensgefahr für Jugendliche!<br />
Quelle: Schweizerische Fachstelle für Alkohol und<br />
andere Drogenprobleme, Lausanne