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2 vatel 01/07 plat principal Männer an den Herd Kochen ist in. Fernsehköche sind inzwischen Popstars. Nachkochen liegt im Trend, ist allerdings nicht so leicht, wie es am Bildschirm scheint. Hinter den appetitlichen Spitzenleistungen stecken beachtliche Herausforderungen, denen sich immer mehr Männer stellen. Vor allem am Wochenende, wenn die Frauen genug Zeit haben, die Küche wieder sauberzumachen. von Gerhard Weissenberger Saurier konnten nicht kochen. Deshalb sind sie ausgestorben. Der Mensch hingegen entdeckte das Feuer, erfand folgerichtig den Herd und zuletzt die Mikrowelle. Konsequenterweise folgten Knoblauchpresse, Stabmixer und Dosenöffner. Damit wurde er zur Krone der Schöpfung. Die Rollenverteilung war wohl überlegt und bewährte sich über Jahrtausende: Das Männchen erfand die Küchengeräte und brachte die Beute. Das Weibchen kochte. Gegessen wurde Punkt zwölf. Doch seit einiger Zeit findet eine Veränderung statt. Immer mehr Mitglieder der Spezies Mann wollen plötzlich kochen können. Zunächst interessiert sie das Kochen als Beruf. Denn damit kann man Karriere machen, zum Drei-Sterne, 20-Punkte oder Vier-Hauben-Koch aufsteigen und via Fernsehen sogar Popstarstatus erreichen. Dabei muss man nicht einmal ordentlich Kochen können. Ähnlich wie das russische Tennis-Pinup Anna Kurnikova. Die kann auch nicht ordentlich Tennis spielen, hat aber die besten Werbeverträge und verdient die meiste Kohle. Die plötzliche Liebe zum Kochen entwickeln viele jedoch nicht ganz freiwillig: Die Zahl der männlichen Singlehaushalte steigt kontinuierlich, nicht zuletzt wegen der 40-prozentigen Scheidungsrate. Weil der Durchschnittsmann – dank einer konservativen Erziehung – meist nicht mehr gelernt hat, als ein Ei zu kochen oder ein Würstel zu sieden, beginnen sich vermehrt Männer fürs Kochen zu interessieren. Aus Selbstschutz und zu dem des Kontos. Denn „auswärts Essen“ kann man sich nach einer erfolgten Scheidung oft nicht mehr wirklich leisten. Andere wiederum lassen sich von ihrer aktuellen Lebensabschnittspartnerin durch den Satz „Mein früherer Freund konnte aber kochen“ in ihrer maskulinen Selbstidentität provozieren. Und was ein richtiger Kerl ist, der nimmt nicht nur Pitralon, sondern stellt sich auch dem kulinarischen Geist seines Vorgängers. Nach dem dritten Kochkurs kann er wirklich alles – und noch mehr. Treffpunkt Herd Und da die Herren der Schöpfung überaus lernfähig sind, haben sie schnell erkannt, dass man(n) noch was anderes als Schweinefilet oder Pilzragout
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