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Ein Anbieter – alle Möglichkeiten - Musikverein Darmstadt eV

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verein für Dilettanten, wie er immer noch hieß, stand in enger Verbindung<br />

zu der schon erwähnten »Vereinigten Gesellschaft«, die man vielleicht als<br />

dessen wirtschaftlichen Rückhalt ansehen kann. Es gab damals schon aktive<br />

und inaktive Mitglieder des <strong>Musikverein</strong>s. Dabei bestanden sonderbare<br />

Bestimmungen, wie beispielsweise die folgende aus dem Jahre 1840:<br />

Für die vorzutragenden Musikstücke wird angeordnet:<br />

Individuen, welche nicht zu den aktiven Mitgliedern des Vereins<br />

gehören, ist der Vortrag eines Gesangstückes in einem Konzert<br />

nur dann gestattet, wenn sie ihren Wohnsitz außerhalb<br />

<strong>Darmstadt</strong>s haben. <strong>Ein</strong>e Ausnahme kann nur aus besonderen<br />

Gründen gestattet werden.<br />

Nach den Gründen für eine so sonderbare Vorschrift fragen wir heute<br />

vergebens.<br />

Nach Hähnles Ausscheiden als Dirigent des <strong>Musikverein</strong>s <strong>–</strong> er ging in<br />

den Ruhestand <strong>–</strong> tritt eine Persönlichkeit ins Licht, die 50 Jahre lang von<br />

1839 bis 1889 die musikalische Leitung des <strong>Musikverein</strong>s inne hatte. Es ist<br />

der am 8.10.1813 in <strong>Darmstadt</strong> geborene Carl Amand Mangold, Sohn des<br />

Hofmusikdirektors Georg Mangold. Nach einer gediegenen schulischen<br />

und musikalischen Ausbildung kam Mangold 1831 zunächst als Violinist<br />

zur Hofmusik. 1837 hat er eine für seine Entwicklung wichtige Reise nach<br />

London unternommen, wo er mit den großen Oratorien, vor <strong>alle</strong>m Händels,<br />

bekannt wurde. 1836 bis 1839 studierte er in Paris, wurde dort mit Meyerbeer,<br />

dem Schüler Abt Voglers, und mit Jaques Halevy, dem Komponisten<br />

der Oper »Die Jüdin«, bekannt und begann auch selbst zu komponieren.<br />

1839 war Mangold wieder in <strong>Darmstadt</strong> und übernahm die Leitung des <strong>Musikverein</strong>s.<br />

Auf die Kompositionen Mangolds kann in diesem Aufsatz nur<br />

hingewiesen werden. Er aber war es, der den <strong>Musikverein</strong> in langjähriger<br />

zielbewußter Arbeit zu beachtenswerter Höhe führte.<br />

Im Herbst 1855 kam es unterdessen zu einer Trennung zwischen dem<br />

<strong>Musikverein</strong> und der »Vereinigten Gesellschaft«, der anscheinend die finanzielle<br />

Belastung durch die Konzerte zu hoch war. Der <strong>Musikverein</strong> für<br />

Dilettanten nannte sich jetzt, vom 19. November 1855 an, nur noch »<strong>Musikverein</strong>«.<br />

Gleichzeitig schloß sich ihm ein seit 1853 bestehender Verein für<br />

Kirchenmusik in <strong>Darmstadt</strong> an. Die Mitgliederzahl des <strong>Musikverein</strong>s war<br />

entsprechend groß. Im Jahre 1870 gab es 178 aktive Sänger und Sängerinnen.<br />

Ab Spätherbst 1873 fanden dann die Konzerte im neu errichteten Saalbau<br />

(Ecke Saalbau- und Riedeselstraße) statt, dem man heute noch nachtrauern<br />

möchte. Die Komponisten, die unter Mangolds Leitung zu Worte kamen,<br />

waren die folgenden:<br />

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