Ein Anbieter – alle Möglichkeiten - Musikverein Darmstadt eV
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Proben aber gingen weiter unter der Leitung des Chordirektors Wolfgang<br />
Perschmann. In der unzerstörten Bessunger Kirche konnte am 14. Juli 1948<br />
als a cappella-Werk die Messe »Sine nomine« von L. Viadana aufgeführt<br />
werden.<br />
Wenig später wurde als neuer Generalmusikdirektor des Landestheaters der<br />
aus einer schlesischen Musikerfamilie stammende Richard Kotz engagiert.<br />
Auch er übernahm die Leitung des <strong>Musikverein</strong>s, dessen Ehrenmitglied<br />
er später wurde. Richard Kotz, der Anfang dieses Jahres in Ludwigshafen<br />
83jährig verstorben ist, hat <strong>alle</strong> Proben selbst abgehalten und sich vorbildlich<br />
für den <strong>Musikverein</strong> eingesetzt. Mit ihm sang der Chor des <strong>Musikverein</strong>s<br />
die ungekürzte Matthäus-Passion in der Stadtkirche, die 9. Symphonie,<br />
die ja immer wiederkehrt, das Mozart-Requiem in der Pauluskirche und<br />
den »König David« von Honegger in der damaligen Stadth<strong>alle</strong>, wo damals<br />
<strong>alle</strong> weltlichen Konzerte stattfanden. In seine Zeit fiel das l25 jährige Jubiläum<br />
des <strong>Musikverein</strong>s, bei dem in der Stadth<strong>alle</strong> Haydns »Schöpfung«<br />
gesungen wurde. Präsident Fritz Dreiheller hielt die Festrede, und Oberbürgermeister<br />
Dr. Ludwig Engel überreichte dem <strong>Musikverein</strong> die höchste<br />
Auszeichnung der Stadt <strong>Darmstadt</strong>, die silberne Verdienstmedaille. Als<br />
Solisten wirkten in diesem Konzert der Bariton Otto Wiener und der Tenor<br />
Ernst Häfliger mit. Während der Amtszeit von Richard Kotz wurde<br />
auch einmal die c-Moll-Messe von Mozart unter der musikalischen Leitung<br />
des hochbefähigten Chordirektors Helmut Franz gesungen. Kotz verließ<br />
<strong>Darmstadt</strong> 1958, und der neue Generalmusikdirektor hieß Hans Zanotelli.<br />
Zanotelli führte mit dem <strong>Musikverein</strong> neben den Standardwerken am 28.<br />
Januar 1962 zum 130. Geburtstag des Vereins Beethovens »Missa solemnis«<br />
und schließlich als letztes Werk seiner Tätigkeit in <strong>Darmstadt</strong> am 26. Mai<br />
1963 die »Hohe Messe« von J. S. Bach auf <strong>–</strong> »mit kühler Distanz«, wie es<br />
damals im »Darmstädter Echo« hieß.<br />
Mit dem seit 1963 in <strong>Darmstadt</strong> wirkenden Generalmusikdirektor Hans Drewanz<br />
hat der <strong>Musikverein</strong> in seiner jüngsten Geschichte einen außerordentlich<br />
fähigen und unermüdlichen Chormeister gewonnen. Hans Drewanz,<br />
dem gebürtigen Dresdener und einstigen Assistenten Georg Soltis, gelang<br />
es, in nun jahrelanger stetiger und sehr intensiver eigener Probearbeit den<br />
Chor zu hervorragenden Leistungen zu führen. Sein Chorprogramm beinhaltet<br />
selbstverständlich die klassische Chormusik, also die Werke von<br />
Bach und Händel, Haydn, Mozart, Beethoven und Brahms. Aber das Programm<br />
ist viel weiter gespannt. Es enthielt als besondere Glanzpunkte<br />
unter anderem die »Marienvesper« von Claudio Monteverdi bereits im<br />
Jahre 1964, »Die Hochzeit« von Igor Strawinsky in russischer Sprache, die<br />
»Glagolitische Messe« von Leos Janáček in der Originalsprache und am 9.<br />
Dezember 1979 Händels »Messias« in englischer Sprache. Hans Drewanz<br />
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