Palliation respiratorischer Symptome - Netzwerk Palliativmedizin ...
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>> Handlungsempfehlung: <strong>Palliation</strong> <strong>respiratorischer</strong> <strong>Symptome</strong><br />
Morphins (p.os oder s.c. / i.v.) gegenüber der Verwendung retardierter Morphinpräparate der Vorzug<br />
zu geben. Außerdem ist zur Therapie von Dyspnoe mit Opioiden eine höhere Dosis als zur Therapie<br />
von Schmerzen notwendig, das heißt, eine aus analgetischer Indikation bestehende Dosis muss um<br />
mindestens 25% gesteigert werden. Alle Opioide entwickeln auch bei der Behandlung von Dyspnoe<br />
eine rasche Tachyphylaxie, die entsprechend rasche Dosisanpassungen notwendig macht (Abb. 1).<br />
Insgesamt ist diese Substanzgruppe ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Kontrolle <strong>respiratorischer</strong><br />
<strong>Symptome</strong> (s. Husten, Hämoptysen).<br />
Sauerstofftherapie<br />
Bei chronischer Hypoxie ist die Sauerstofflangzeittherapie als effektive Maßnahme etabliert, wobei<br />
sich die Kriterien hier an bekannten Leitlinien orientieren sollten (Leitlinien der DGP zur Sauerstofflangzeittherapie,<br />
Pneumologie 2001; 55: 454-464). Die Datenlage bei <strong>respiratorischer</strong> Insuffizienz<br />
infolge COPD ist hier eindeutig, Studien speziell zu Patienten mit malignen Erkrankungen liegen jedoch<br />
nicht vor. Zur Erhöhung der Belastbarkeit ist bei mobilen Patienten die Verordnung einer mobilen<br />
Sauerstoffquelle sinnvoll. Bei hohen Flußraten kann die transtracheale Applikation bei ausgewählten<br />
Patienten von Vorteil sein. Üblicherweise erfolgt eine Sauerstoffgabe nur bei mittels Pulsoxymetrie<br />
oder arterieller BGA nachgewiesener Hypoxämie. Dies kann in der Palliativsituation nicht gefordert<br />
werden, so dass hier der Patient befragt wird, in welcher Situation die Gabe nasalen Sauerstoffs eine<br />
Linderung der Dyspnoe bewirkt. Das kann intermittierend bedarfsweise oder kontinuierlich sein.<br />
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten reicht eine intermittierende Gabe - vor, während oder<br />
nach - einer geplanten Belastung aus.<br />
Nicht-invasive Beatmung (NIV)<br />
Bei Tumorpatienten wird eine längerfristige Beatmung i.d.R. nicht angestrebt, doch hat sich die<br />
NIV bei chronischer Insuffizienz (insbesondere Versagen der Atempumpe) infolge nicht-maligner<br />
Erkankungen (z.B. neuromuskärer Genese) als wirkungsvolle Maßnahme zur Steigerung von Lebensqualität<br />
herausgestellt. Bei Tumorpatienten muß im Einzelfall entschieden werden. Bei akuter Verschlechterung<br />
infolge Pneumonie oder Exazerbation einer gleichzeitig bestehenden COPD kann NIV<br />
eine Intubation, die unter palliativen Gesichtspunkten möglichst umgangen werden sollte, verhindern<br />
helfen.<br />
Pflegerische Maßnahmen<br />
>> Optimale Lagerung, bevorzugt Oberkörper hochlagern, bei Vigilanzminderung oder Sedierung<br />
in der Terminalphase zusätzlich 30° Seitenlagerung zur besseren Drainage von Sekret.<br />
>> Möglicher Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (Zwerchfellatmung)<br />
>> Mögliche Mobilität gewährleisten => Hilfsmittel anbieten und rechtzeitig zur Verfügung stellen<br />
(Rollstuhl, fahrbarer Toilettenstuhl, elektrisch verstellbares Krankenpflegebett, Badewannenlifter).<br />
>> Alle pflegerischen Maßnahmen in Ruhe und mit Zeit durchführen sowie für eine ruhige<br />
Umgebung und Atmosphäre sorgen.<br />
>> Vertrauen und Kompetenz ausstrahlen und vermitteln.<br />
>> Optimale Mundpflege: Lutschen von gefrorenen Obststückchen, gefrorenen Säften oder Lieblingsgetränken<br />
(optimal: Ananas in der das Enzym Ananase enthalten ist, welches die Schleimhaut<br />
reinigt und regeneriert). Lemonsticks enthalten Wasser bindendes Glycerin, welches zusätzlich<br />
austrocknet. Entfernen von Belägen mit warmem Wasser, Tee oder physiologischer NaCl-Lösung.<br />
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