Palliation respiratorischer Symptome - Netzwerk Palliativmedizin ...
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>> Handlungsempfehlung: <strong>Palliation</strong> <strong>respiratorischer</strong> <strong>Symptome</strong><br />
gezogen werden. Ihre Erfolgsrate bei der Therapie von Hämoptysen reicht von 83 bis 90%, unabhängig von<br />
der Histologie des Tumors. Ihr Effekt hält etwa 50% der Überlebenszeit der Patienten an. Falls in der<br />
Erkrankungsphase noch indiziert stellen endobronchiale Therapieformen effektive Methoden der Stillung<br />
bronchialer Blutungen dar. Als massive Hämoptysen wird eine Expektoration von über 200 ml Blut innerhalb<br />
von 24 Stunden bezeichnet. In der großen Mehrzahl der Fälle gehen sie vom arteriellen Gefäßsystem aus.<br />
Bei Bronchiektasen, Aspergillomen, Lungenabszess und Infektionen, wie z.B. Tuberkulose kommen sie am<br />
häufigsten vor. Eine maligne Erkrankung ist nur selten die Ursache. Interventionelle Maßnahmen wie<br />
Bronchoskopie, Intubation und arterielle Embolisation sind bei Patienten in der Terminalphase nicht angezeigt.<br />
Daher sollten solche Patienten mit schnellwirksamem Morphin (p.o., s.c., i.v.) bis zur suffizienten antidyspnoeischen<br />
/ antitussiven Wirkung und mit Benzodiazepinen bis zur Anxiolyse titriert werden.<br />
Bzgl. der pflegerischen Maßnahmen gelten die bei der Dyspnoe erwähnten (s.o.). In der Pflege von<br />
Patienten mit Hämoptysen ist es sowohl für den Patienten als auch die Angehörigen sehr hilfreich, rote oder<br />
grüne Tücher zum Auffangen des Blutes zu benutzen.<br />
Terminales Rasseln<br />
In der Terminalphase sind viele Patienten zu schwach, um von der Trachea oder dem Hypopharynx<br />
produzierten Schleim abzuhusten, es resultiert ein rasselndes Atemgeräusch während der In- und Exspiration,<br />
das als terminales Rasseln bezeichnet wird. Der Großteil der Patienten ist sich dieses Geräusches nicht<br />
bewusst, die Angehörigen sind in der Regel aber stark beunruhigt. Die Prävalenz liegt bei 60-90% in der<br />
Terminalphase. Die Therapie ist symptomatisch: Der Patient sollte optimiert gelagert werden um eine<br />
Dränage des Sekrets zu fördern. Das Absaugen der zentralen Atemwege sollte unterlassen werden. Eine<br />
eventuell bestehende parenterale Flüssigkeitszufuhr sollte auf ein Minimum reduziert oder beendet werden.<br />
Zur medikamentösen Therapie werden Anticholinergika eingesetzt. Butylscopolamin und Glycopyrronium<br />
haben den Vorteil, dass sie keine zentralen Nebenwirkungen wie Scopolamin und Atropin besitzen (Abb. 2).<br />
Die Geschwindigkeit des Wirkeintritts von Butylscopolamin ist rascher als nach der Gabe von Glycopyrronium.<br />
Fazit für die Praxis<br />
>> In der Betreuung von Patienten mit respiratorischen <strong>Symptome</strong>n sollte Ruhe bewahrt und<br />
Kompetenz und Vertrauen ausgestrahlt werden. Alle pflegerischen Maßnahmen sollten mit<br />
Pausen durchgeführt werden und eine Hyperaktivität des Patienten sollte vermieden werden.<br />
>> Wichtige Medikamente für eine optimale Kontrolle <strong>respiratorischer</strong> <strong>Symptome</strong> sind Opiate,<br />
Benzodiazepine und evtl. Neuroleptika (Chlorpromazin oder Promethazin). Ihr antizipatorischer<br />
Einsatz bei situativer Dyspnoe (z.B. vor körperlicher Belastung) ist empfehlenswert.<br />
>> Bei bronchialer Hypersekretion sollte zunächst die Flüssigkeitszufuhr auf das notwendige Maß<br />
reduziert werden. Anticholinerge Substanzen können zur Sekretostase eingesetzt werden. Bei<br />
Bronchorrhoe hingegen sind Erythromycin und Clarithromycin die Medikamente der ersten Wahl.<br />
>> Sauerstoff sollte nur den Patienten, die einen eindeutigen klinischen Nutzen haben angeboten<br />
werden<br />
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