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Palliation respiratorischer Symptome - Netzwerk Palliativmedizin ...

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>> Handlungsempfehlung: <strong>Palliation</strong> <strong>respiratorischer</strong> <strong>Symptome</strong><br />

Salbeitee bei trockenem Mund vermeiden, trocknet zusätzlich aus. Wenn der Patient nicht in<br />

der Lage ist den Mund selbstständig zu spülen empfiehlt sich ein Auswischen des Mundes mit<br />

in Tee oder dem Lieblingsgetränk getauchten Watteträgern. Die Lippen mit Fettcreme oder Honig<br />

geschmeidig halten, Bestreichen der Zunge mit Butter oder Olivenöl.<br />

>> Für frische Luft im Raum sorgen.<br />

>> Nähe-Distanz Konflikt erkennen und abwägen; Gespräche mit dem Patienten und den Angehörigen.<br />

>> Reflektierte O2-Gabe; bei erfolgreichem Vermitteln von Ruhe, Vertrauen, Kompetenz häufig<br />

nicht erforderlich; dient der psychischen Unterstützung und Beruhigung des Patienten und<br />

kann antizipatorisch im Rahmen körperlicher Aktivität erfolgen.<br />

>> Gespräche mit dem Patienten und den Angehörigen auch zur Vorbereitung auf denkbare<br />

Komplikationen<br />

Physiotherapie bei Dyspnoe<br />

Atemerleichternede Stellungen: Alle Stellungen, die das Gewicht des Schultergürtels vom Thorax nehmen,<br />

erleichtern das Atmen. Der Kutschersitz ist dabei die bekannteste Stellung. Hierbei sitzt der Betroffene auf<br />

dem Stuhl, der Thorax wird nach vorne geneigt und die Ellenbogen auf den Knien abgestützt.<br />

Lippenbremse: Durch die Lippenbremse kommt es zum Gegendruck im Bronchialsystem. So kann es<br />

nicht zum Bronchialkollaps kommen. Die Ausatmung wird so verlängert und gleichzeitig ein Reiz zum<br />

einfacheren, tiefen Einatmen gesetzt. COPD- Patienten, die Schwierigkeiten mit der Expiration haben, werden<br />

so angehalten automatisch länger auszuatmen. In Atemnot sollte der Betroffene, in Kombination mit einer<br />

atemerleichternden Stellung, als aller erstes die Lippenbremse anwenden.<br />

Packegriff: Durch Abziehen einer Hautfalte beim Einatmen im Bereich des unteren Rippenbogens wird<br />

der Einatemwiderstand geringer (kurzfristiger Effekt) und erleichtert so das Atmen.<br />

Ausstreichungen der Intercostalräume: In der Intercostalmuskulatur entstehen bei häufiger Atemnot<br />

Myogelosen oder andere Verspannungen, die durch Ausstreichungen mit den Fingern gelöst werden können<br />

und so die Atmung erleichtern.<br />

Kontaktatmung: Durch Auflegen der Hände am Thorax beim Betroffenen signalisiert man, dass dieser<br />

nicht alleine mit seinem Problem ist. Man kann in der Expiration unterstützend manuelle Vibrationen setzen.<br />

Eventuell kann so auch zusätzlich Sekret gelöst werden, was die Atemwege verstopft.<br />

Husten<br />

Die Prävalenz von Husten bei Palliativpatienten liegt zwischen 29 und 83%. Tumorbedingte Risikofaktoren<br />

für die Entwicklung eines Hustens sind: Bronchialbefall, mediastinale Tumorlokalisation, obere Einflussstauung,<br />

Pleuraerguss und/oder Pleurakarzinose, Perikarderguss, tracheobronchiale Fisteln und Lebermetastasen.<br />

Nicht tumorbedingte Risikofaktoren für die Entstehung eines Hustens sind: bronchiale Obstruktion,<br />

Bronchiektasen, Infektionen, Lungenembolie, Herzinsuffizienz, gastro-ösophagealer Reflux. Unkontrollierter<br />

Husten kann zum Auftreten von Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erbrechen, Hämoptysen, Rippenfrakturen<br />

und zur Synkope führen. Die Behandlung von Husten erfolgt nach denselben Prinzipien wie die der<br />

Dyspnoe, d.h. die zugrunde liegende Ursache sollte, wenn möglich, behandelt werden. Bronchosekretolytika<br />

sollen bei bronchialer Hypersekretion die Expektoration erleichtern, indem sie die Viskosität des Bronchialschleims<br />

vermindern. Sie können oral als Tabletten- oder Brausetabletten eingenommen oder auch<br />

vernebelt werden. Sie besitzen keine antitussive Wirksamkeit und es existieren keine Untersuchungen, die<br />

ihre Wirksamkeit als Komedikation in der Behandlung des Hustens belegen.<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Palliativmedizin</strong> Essen Tel. 02 01 / 174-1273 info@netzwerkpalliativmedizin-essen.de<br />

Henricistr.92 | 45136 Essen Fax. 02 01 / 174-1112 www.netzwerkpalliativmedizin-essen.de<br />

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