2007 - Gfiarig
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Der Zillertaler Eisenhandel<br />
Heute ist das Zillertal vor allem für<br />
seinen Tourismus bekannt. In früheren<br />
Zeiten aber waren sowohl<br />
der Bergbau als auch die Verhüttung<br />
von Metallen eine der wichtigsten<br />
Einnahmequellen im Tal.<br />
Um das Jahr 1404 begann der Abbau<br />
von Eisen im Zillertal. Dies wurde<br />
vor allem durch das Versiegen<br />
des Bergsegens im Silberbergwerk<br />
am Ringenwechsel am Eingang des<br />
Zillertales eingeleitet. Sebastian<br />
von Keutschach, damals Pfleger<br />
des Erzbistums Salzburg im Zillertal,<br />
ließ 1535 den Bergbau intensivieren<br />
und errichtete 2 Blähöfen<br />
(Schmelzöfen).<br />
Bereits 1581 wurde die Verhüttungsanlage<br />
um zwei weitere Öfen<br />
erweitert und ein Hammerwerk<br />
errichtet, welches durch Wasserkraft<br />
angetrieben wurde. Produziert<br />
wurden vor allem Kanonenkugeln,<br />
die nach Bayern verkauft wurden<br />
und Harnischblech, welches<br />
an die Plattnereien in Innsbruck<br />
geliefert wurde. 1651 erzeugte<br />
das Zillertaler Werk, welches in der<br />
36<br />
Zwischenzeit auf 4 Hammerwerke<br />
angewachsen war, 280.000kg<br />
Eisen. Hauptabnehmer waren die<br />
Bergwerke von Hall und Schwaz,<br />
welche daraus Werkzeuge herstellten.<br />
Der Rest wurde von Zillertaler<br />
„Eisenverlegern“ (Händlern) in und<br />
außerhalb Tirols vertrieben. Die besondere<br />
Härte des Eisens machte<br />
es außerordentlich begehrt. 1735<br />
waren die Wälder rund um die<br />
Schmelzöfen in Kleinboden so weit<br />
abgeholzt, dass der Betrieb eingestellt<br />
werden musste. Stattdessen<br />
wurde ein weiteres Hammerwerk<br />
mit Frisch- und Stahlhütte errichtet.<br />
Der Bergsegen in Weitofen<br />
war im Jahre 1778 erschöpft und<br />
der Bergwerksbetrieb wurde eingestellt.<br />
Zeitgleich hatten die „Fieger“<br />
(siehe Geschichte von Fügen/Fügenberg)<br />
ihre Anteile an den Werken<br />
verkauft. In der Folgezeit nahm<br />
die Produktion stetig ab, bis dieser<br />
Industriezweig 1880 endgültig eingestellt<br />
wurde.<br />
(Autor: Mag. Michael Fritz)<br />
Bildquelle: Dr. Wenger Herbert und Anna