05.11.2012 Aufrufe

2007 - Gfiarig

2007 - Gfiarig

2007 - Gfiarig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Zillertaler Eisenhandel<br />

Heute ist das Zillertal vor allem für<br />

seinen Tourismus bekannt. In früheren<br />

Zeiten aber waren sowohl<br />

der Bergbau als auch die Verhüttung<br />

von Metallen eine der wichtigsten<br />

Einnahmequellen im Tal.<br />

Um das Jahr 1404 begann der Abbau<br />

von Eisen im Zillertal. Dies wurde<br />

vor allem durch das Versiegen<br />

des Bergsegens im Silberbergwerk<br />

am Ringenwechsel am Eingang des<br />

Zillertales eingeleitet. Sebastian<br />

von Keutschach, damals Pfleger<br />

des Erzbistums Salzburg im Zillertal,<br />

ließ 1535 den Bergbau intensivieren<br />

und errichtete 2 Blähöfen<br />

(Schmelzöfen).<br />

Bereits 1581 wurde die Verhüttungsanlage<br />

um zwei weitere Öfen<br />

erweitert und ein Hammerwerk<br />

errichtet, welches durch Wasserkraft<br />

angetrieben wurde. Produziert<br />

wurden vor allem Kanonenkugeln,<br />

die nach Bayern verkauft wurden<br />

und Harnischblech, welches<br />

an die Plattnereien in Innsbruck<br />

geliefert wurde. 1651 erzeugte<br />

das Zillertaler Werk, welches in der<br />

36<br />

Zwischenzeit auf 4 Hammerwerke<br />

angewachsen war, 280.000kg<br />

Eisen. Hauptabnehmer waren die<br />

Bergwerke von Hall und Schwaz,<br />

welche daraus Werkzeuge herstellten.<br />

Der Rest wurde von Zillertaler<br />

„Eisenverlegern“ (Händlern) in und<br />

außerhalb Tirols vertrieben. Die besondere<br />

Härte des Eisens machte<br />

es außerordentlich begehrt. 1735<br />

waren die Wälder rund um die<br />

Schmelzöfen in Kleinboden so weit<br />

abgeholzt, dass der Betrieb eingestellt<br />

werden musste. Stattdessen<br />

wurde ein weiteres Hammerwerk<br />

mit Frisch- und Stahlhütte errichtet.<br />

Der Bergsegen in Weitofen<br />

war im Jahre 1778 erschöpft und<br />

der Bergwerksbetrieb wurde eingestellt.<br />

Zeitgleich hatten die „Fieger“<br />

(siehe Geschichte von Fügen/Fügenberg)<br />

ihre Anteile an den Werken<br />

verkauft. In der Folgezeit nahm<br />

die Produktion stetig ab, bis dieser<br />

Industriezweig 1880 endgültig eingestellt<br />

wurde.<br />

(Autor: Mag. Michael Fritz)<br />

Bildquelle: Dr. Wenger Herbert und Anna

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!