2007 - Gfiarig
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Fügen/Fügenberg<br />
In der Zeit zwischen 1130 und<br />
1140 wurde Fügen als „fugine“<br />
erstmals urkundlich erwähnt.<br />
Es ist wahrscheinlich, dass es<br />
sich dabei um die Urpfarre Fügen<br />
handelte, da 1212 ein Priester<br />
in Fügen genannt wird. Fügen<br />
bildete eine Grenzpfarre und einen<br />
Grenzort zwischen den Bistümern<br />
Salzburg und Brixen, wobei<br />
der Ort auf Salzburger Territorium<br />
lag. Wie bei Urpfarren<br />
üblich, entwickelte sich der Ort<br />
auch zu einem Verwaltungszentrum.<br />
So wurde 1375 ein Gericht<br />
an diesem Standort errichtet.<br />
Da es jedoch in der Abhängigkeit<br />
zu Zell am Ziller stand, handelte<br />
es sich hierbei nur um ein Pflegegericht.<br />
Fügen besaß jedoch<br />
einen eigenen Richter und auch<br />
einen eigenen Pranger. 1670<br />
erhielt das Gericht die Stellung<br />
als Landgericht für das vordere<br />
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Zillertal. Sitz war das alte Gerichtshaus<br />
in Fügen. Das Gericht<br />
Fügen überstand sowohl die<br />
Säkularisierung der geistlichen<br />
Fürstentümer 1803, als auch<br />
die Ausrufung der Republik Österreich<br />
und wurde erst 1923<br />
aufgelöst.<br />
Um 1557 wurde im Fügental begonnen<br />
Eisen abzubauen. In diesem<br />
Zusammenhang ließ einer<br />
der ersten Bergwerksunternehmer<br />
Georg von Keutschach das<br />
Schloss Fügen errichten. 1651<br />
kamen sowohl das Schloss als<br />
auch die Eisenhütten an die Grafen<br />
von Fieger. Das 17. und 18.<br />
Jahrhundert war die Zeit der<br />
höchsten Auslastung vor allem<br />
für die Hütten und das Hammerwerk,<br />
zudem entwickelte sich<br />
Fügen zum „Industriestandort“<br />
des Zillertales. Trotz sinkender<br />
Absätze im 19. Jahrhundert blie-