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MIBA<br />

Spezial 42<br />

ENDE<br />

INDEX<br />

HILFE<br />

Klicken <strong>Sie</strong> auf eine Überschrift,<br />

um in den entsprechenden<br />

Artikel zu<br />

gel<strong>an</strong>gen. Wenn <strong>Sie</strong><br />

Beiträge zu bestimmten<br />

Themen, Rubriken und<br />

Stichworten suchen, so<br />

klicken <strong>Sie</strong> auf den Button<br />

„Index“.<br />

INHALT MIBA Spezial 42<br />

Thema : Modellbahn digital<br />

3 Zur Sache<br />

6 Digitaler Pluralismus<br />

18 Digitalbetrieb von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong><br />

20 Konsequent digital<br />

28 Vorfahrt für Vielfalt<br />

32 CV – Configuration Variable<br />

40 Einfacher Selbstblock<br />

46 Der Decoder – das unbek<strong>an</strong>nte Ding<br />

50 Preiswert und klein<br />

52 Ältere „Schätzchen“ mit Decoder<br />

56 Noch mehr Wege zur Digitalisierung<br />

60 PIC-Decoder selbst gebaut<br />

66 Fahrzeugdecoder<br />

72 Preiswert schalten und <strong>melden</strong><br />

76 Digital und mobil<br />

84 Fahrbetrieb im Fahrpl<strong>an</strong>takt<br />

90 LocoNet von Digitrax<br />

96 Schnappschuß


42<br />

MODELLBAHN DIGITAL<br />

SPEZIAL 42<br />

•Free- undShareware fürModellbahner<br />

und und Bildschirmschoner<br />

Bildschirmschoner<br />

•Demoversionen<br />

•Demoversionen<br />

im im pdf-Format<br />

pdf-Format<br />

Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />

Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />

•Topaktuell:<br />

•Topaktuell:<br />

pl<strong>an</strong>en, pl<strong>an</strong>en, fahren,<br />

fahren,<br />

„Digital<br />

„Digital<br />

37 37<br />

steuern“<br />

•MIBA-Spezial<br />

•MIBA-Spezial<br />

(incl. Acrobat Reader)<br />

SPEZIAL 42<br />

Modellbahn digital<br />

Systeme und Produkte<br />

Tips und Ideen<br />

Über Über 80 80 Anwendungen<br />

Anwendungen<br />

auf auf CD-ROM CD-ROM<br />

•Free- undShareware fürModellbahner<br />

(incl. Acrobat Reader)<br />

MIBA-Spezial 42 • November 1999<br />

J 10525 F<br />

DM/sFr 19,80 · S 150,- · Lit 24 000 · hfl 24,50 · lfr 480,http://www.miba.de<br />

Aktuelle Marktüber<strong>sich</strong>ten<br />

Systeme und Produkte<br />

Ein- und Selbstbauten<br />

Fahrzeugdecoder<br />

Anlagen digital gesteuert<br />

Wir machen Betrieb


Einer der ersten Schritte<br />

zum automatisierten Betrieb<br />

ist die Einrichtung<br />

eines Selbstblocksystems,<br />

wie es auch auf<br />

der Trix-Messe<strong>an</strong>lage<br />

„Schiefe Ebene“ für Betrieb<br />

sorgt. Für die komfortableModellbahnsteuerung<br />

werden immer<br />

häufiger Computer eingesetzt.<br />

Der Screenshot<br />

zeigt die Software STP,<br />

deren Darstellung dem<br />

Dr60-Stellpult nachempfunden<br />

ist und viele<br />

Möglichkeiten bietet,<br />

Betriebsabläufe zu steuern.<br />

Foto: gp<br />

42<br />

MODELLBAHN DIGITAL<br />

SPEZIAL 42<br />

für für<br />

-Free-undShareware<br />

-Free-undShareware Modellbahner<br />

Modellbahner<br />

und und<br />

-Demoversionen<br />

-Demoversionen Bildschirmschoner<br />

Bildschirmschoner<br />

im im<br />

Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />

Intellibox-H<strong>an</strong>dbuch<br />

-Topaktuell:<br />

-Topaktuell:<br />

pdf-Format<br />

pdf-Format<br />

„Digital<br />

„Digital pl<strong>an</strong>en,<br />

pl<strong>an</strong>en,<br />

37 37<br />

-MIBA-Spezial<br />

-MIBA-Spezial<br />

fahren, fahren, steuern“<br />

steuern“<br />

Acrobat<br />

Acrobat<br />

(incl. (incl.<br />

Reader4.0)<br />

Reader4.0)<br />

SPEZIAL 42<br />

Modellbahn digital<br />

Systeme und Produkte<br />

Tips und Ideen<br />

Über Über 80 80 Anwendungen<br />

Anwendungen<br />

auf auf CD-ROM CD-ROM<br />

MIBA-Spezial 42 • November 1999<br />

J 10525 F ·<br />

DM/sFr 19,80 · S 150,- · Lit 24 000 · hfl 24,50 · lfr 480,http://www.miba.de<br />

Aktuelle Marktüber<strong>sich</strong>ten<br />

Systeme und Produkte<br />

Ein- und Selbstbauten<br />

Fahrzeugdecoder<br />

Anlagen digital gesteuert<br />

Wir machen Betrieb<br />

Dem Motto „Ich mache Betrieb ...“ folgen<br />

immer mehr Modellbahner, besonders<br />

im Hinblick auf die Möglichkeiten,<br />

die moderne Modellbahnsteuerungen<br />

bieten. Auch Modellbahner, die nach l<strong>an</strong>ger<br />

Zeit der Abstinenz wieder ins Hobby<br />

einsteigen, entscheiden <strong>sich</strong> in sehr vielen<br />

Fällen für eine künftige Digitalisierung<br />

der Modellbahn. Züge in der Vitrine betrachten<br />

ist schön, doch Betrieb machen<br />

ist schöner. Ob die Züge m<strong>an</strong>uell gesteuert<br />

werden oder im Automatikbetrieb für<br />

Verkehr sorgen, ist nicht so entscheidend.<br />

Die Betriebsmöglichkeiten mit einer digitalen<br />

Steuerung sind jedenfalls so vielfältig,<br />

daß jeder seinen Traum verwirklichen<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Einsteigern wird eine Über<strong>sich</strong>t über<br />

Startpackungen gegeben. Sowohl<br />

Komplettstartsets mit Steuergerät, Gleisen<br />

und Zügen, wie auch Systemstartsets<br />

nur mit digitalen Steuergeräten werden<br />

mit den Betriebs- und Ausbaumöglichkeiten<br />

vorgestellt. Die digitale Vielfalt bietet<br />

dem Modellbahner eine Fülle <strong>an</strong> digitalen<br />

Steuergeräten. Für welches System und<br />

welche Zentrale m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> entscheidet,<br />

hängt nicht zuletzt von der Nenngröße<br />

und dem bevorzugten Gleissystem ab.<br />

Funktionalität und Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />

sind wichtige Entscheidungskriterien.<br />

Mit Blick auf den Modellbahnbetrieb<br />

stehen natürlich Fahrzeugdecoder<br />

und deren Einbau immer wieder im Rampenlicht.<br />

Beiträge über den Ein- und<br />

Selbstbau von Lokdecodern und eine<br />

ZUR SACHE<br />

Tips und Kniffe zu<br />

Digital-Themen enthält<br />

dieses Spezial in<br />

Hülle und Fülle. Es ist<br />

aber nicht zu befürchten,<br />

daß „Tippen“<br />

und „Kneifen“ so<br />

wörtlich zu nehmen<br />

ist, wie Lutz Kuhl dies<br />

in seinem Cartoon<br />

dargestellt hat …<br />

aktuelle Über<strong>sich</strong>t schaffen Klarheit.<br />

Durchblick braucht m<strong>an</strong> auch beim Einstellen<br />

von DCC-Decodern mit Hilfe der<br />

CVs (Configuration Variable). Ein Beitrag<br />

klärt die Zusammenhänge.<br />

Dem Sinne unseres Mottos folgen die<br />

vorgestellten Anlagen, die mit ihren<br />

Möglichkeiten Betriebvielfalt gar<strong>an</strong>tieren.<br />

Vom einfachen Selbstblockbetrieb bis<br />

zum computergesteuerten Fahrpl<strong>an</strong>verkehr<br />

ist alles drin.<br />

Wir machen<br />

Betrieb ...<br />

Das alte Sprichwort „Probieren geht<br />

über Studieren“ trifft auf dieses Spezial<br />

in besonderem Maße zu. Statt Software<br />

mit vielen Worten zu beschreiben, sollte<br />

m<strong>an</strong> sie ausprobieren. So finden <strong>Sie</strong> auf<br />

der beigeklebten Heft-CD neben Bildschirmschonern<br />

und Pl<strong>an</strong>ungssoftware<br />

auch Programme für das Modellbahnarchiv<br />

und solche für die Steuerung von Modellbahnen<br />

für viele Systeme. Auch auf<br />

das vergriffene MIBA-Spezial 37 „Digital<br />

pl<strong>an</strong>en, fahren, steuern“ k<strong>an</strong>n per Computer<br />

zugegriffen werden. Gerhard Peter<br />

MIBA-Spezial 42 3


GRUNDLAGEN<br />

Im Mittelpunkt der in der Einleitung<br />

gen<strong>an</strong>nten Diskussionen steht oft die<br />

Frage nach der Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />

eines Digitalsystems, die durch den<br />

verständlichen Wunsch nach einem<br />

„Schutz der Investitionen“ getrieben<br />

ist.<br />

Die Zukunfts<strong>sich</strong>erheit eines Systems<br />

hängt von vielerlei Faktoren ab: Beispielsweise<br />

tragen eine Ausbaufähigkeit<br />

des Systems, die Verwendung<br />

genormter oder st<strong>an</strong>dardisierter<br />

Schnittstellen und Protokolle (Kompatibilität),<br />

die Breite des Angebotes und<br />

das Image der Anbieter sowie eine<br />

Herstellerunabhängigkeit zum Aspekt<br />

Zukunfts<strong>sich</strong>erheit bei. Die einzelnen<br />

Punkte werden im folgenden genauer<br />

betrachtet.<br />

Normen ...<br />

Normen erleichtern in vielen Fällen<br />

den Austausch bzw. den gemeinsamen<br />

Einsatz von Komponenten – falls der<br />

St<strong>an</strong>dard mit hinreichend kleinen Toler<strong>an</strong>zen<br />

definiert ist.<br />

Ist ein St<strong>an</strong>dard jedoch zu restriktiv,<br />

behindert er die Weiterentwicklung<br />

und somit auch die Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />

eines Systems. In solchen Fällen werden<br />

mehr oder minder aufwendige<br />

(und damit teure) Updates erforderlich.<br />

Bei den sogen<strong>an</strong>nten DCC-Digitalsystemen,<br />

die nach der NMRA-Norm<br />

(Verb<strong>an</strong>d der nordamerik<strong>an</strong>ischen<br />

Modellbahner) entwickelt wurden, ist<br />

das elektrische Signal <strong>an</strong> den Gleisen<br />

genormt und somit verbindlich: Alle<br />

mobilen und stationären Decoder nach<br />

dieser Norm lassen <strong>sich</strong> von allen Zentraleinheiten<br />

nach ebendieser Norm<br />

<strong>an</strong>sprechen. Die Einhaltung der<br />

NMRA-Norm wird von einer unabhängigen<br />

Zertifizierungsstelle geprüft, die<br />

auch entsprechende Prüfsiegel vergibt.<br />

... und St<strong>an</strong>dards<br />

Die weiteren Digitalformate wie das<br />

weitverbreitete „Märklin-Motorola-<br />

Format“ oder das FMZ-, Selectrix-,<br />

oder Zimo-Format u.a. sind nicht<br />

genormt, sondern stellen „Industrie-<br />

St<strong>an</strong>dards“ dar – sind also quasi eine<br />

herstellereigene Norm.<br />

Leistungsumf<strong>an</strong>g und Ausbaufähigkeit<br />

Digitaler<br />

Pluralismus<br />

Verfolgt m<strong>an</strong> die Diskussionen <strong>an</strong>läßlich von „Digital-Info-<br />

Tagen“ in Modellbahnfachgeschäften, so kristallisieren <strong>sich</strong> in<br />

vielen Fällen drei zentrale Fragenkomplexe heraus: Ausbaufähigkeit,<br />

Zukunfts<strong>sich</strong>erheit und Preis/Leistungsverhältnis.<br />

Hinzu kommen noch eine g<strong>an</strong>ze Reihe speziellerer Fragen nach<br />

Detailproblemen oder individuellen Lösungs<strong>an</strong>sätzen. Im folgenden<br />

Beitrag versuchen Gerhard Peter und Bernd Schneider<br />

den mitein<strong>an</strong>der verw<strong>an</strong>dten Fragen nach Ausbaufähigkeit und<br />

Zukunfts<strong>sich</strong>erheit nachzugehen. Zw<strong>an</strong>gsläufig stoßen sie dabei<br />

auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Digitalsysteme.<br />

Bild rechts oben:<br />

Wer heute seine<br />

Modellbahn digital<br />

betreiben möchte,<br />

findet eine große<br />

Auswahl verschiedensterGerätschaften.<br />

Vor der Investition<br />

gilt es jedoch zu<br />

klären, welches System<br />

die gewünschtenBetriebsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Fotos: gp<br />

Für die etablierten<br />

Digitalsysteme gibt<br />

es Zentralen von<br />

verschiedenen Anbietern.<br />

Nicht jede<br />

multiprotokollfähige<br />

Zentrale stellt<br />

auch für das Schalten<br />

die erforderlichen,systemtypischen<br />

Steckersystem<br />

zur Verfügung.<br />

*1 = mit externem<br />

Steuergerät<br />

*2 = mit externem<br />

Steuergerät<br />

*3 = mit Keyboard<br />

*4 = nur Adressen<br />

über die Lokmaus<br />

*5 = Loco-Net<br />

*6 = s88-Bus<br />

Hersteller Zentrale Fahradressen Weichen*1<br />

Arnold Central Control 86202 119 –<br />

Digitrax DCS 100/DCS 200 100 999<br />

Lenz LZ100 9999 *2 256<br />

LGB MZS-Zentrale 8 –<br />

Roco Digital-Zentrale 10751 8 512<br />

Trix Central-Control 2000 9/64 *2 –<br />

Uhlenbrock Intellibox 999 1024 *5<br />

256 *6<br />

Zimo MX1 10239 *2 999<br />

Hersteller Zentrale Fahradressen Weichen*1<br />

Arnold Central Control 86202 80 256<br />

Märklin Control Unit 6021 80 256 *3<br />

Uhlenbrock Intellibox 256 1024 *5<br />

Hersteller Zentrale Fahradressen Weichen*1<br />

MÜT Multi-Control 2004 100 1600<br />

Trix Central-Control 2000 9 (100*2) 832*2<br />

Uhlenbrock Intellibox 100 1024 *5<br />

256 *6<br />

6 MIBA-Spezial 42<br />

256 *6<br />

Völkner Zentrale „DS 16“ 16 von 256 –<br />

Zimo MX1 256? 256


Digitale Steuerzentralen (DCC-Format)<br />

Wird dieser St<strong>an</strong>dard offengelegt<br />

und <strong>an</strong>deren erlaubt, ihn zu nutzen, so<br />

entwickeln <strong>sich</strong> „Quasi-St<strong>an</strong>dards“<br />

(wer kennt nicht den Begriff der „IBMkompatiblen<br />

PCs“?).<br />

Solche Quasi-St<strong>an</strong>dards gibt es viele,<br />

beispielsweise die diversen Bus-<br />

Systeme und Netzwerke zur Verbindung<br />

der H<strong>an</strong>dregler mit der Zentrale,<br />

spezielle Rückmelde-Busse etc. Eine<br />

Über<strong>sich</strong>t zeigen die Tabellen in diesem<br />

Beitrag.<br />

Auch beim genormten NMRA-DCC<br />

ist nicht alles genormt, sondern nur<br />

das Signal am Gleis. Alles weitere liegt<br />

in der Ver<strong>an</strong>twortung der Hersteller.<br />

Schnittstellen und W<strong>an</strong>dler<br />

Mit der Wahl eines Digitalsystems ist<br />

m<strong>an</strong> auch <strong>an</strong> das dort verwendete Bus-<br />

System oder Netzwerk gebunden. Um<br />

so wichtiger sind Adapter oder W<strong>an</strong>dler,<br />

die zwischen verschiedenen Bus-<br />

Systemen, Netzwerken oder einzelnen<br />

Bussystem Steuergeräte int. Steuergeräte ext. Programmer Interface Booster Preis<br />

X-Bus, I2C-Bus 1 Fahrregler 31 Steuergeräte, 6 Steuergeräte I2C-Bus – – 3 A 470,–<br />

Loco-Net > 1000 ja ja 5 A/8 A 500,–/550,–<br />

X-Bus, RS-Bus – 31 Steuergeräte ja – – 380,–<br />

Maus-Bus – 8 Lokmäuse ja *4 – 5 A 500,–<br />

Maus-Bus 8 Lokmäuse ja *4 – 2,5 A 230,–<br />

– 1 Fahrregler ca. 200 ja – 2,5 A 270,–<br />

Loco-Net, „Maus-Bus“ 2 Fahrregler ja ( I2C-Bus, ja ja 2 A 700,–<br />

s88, I2C-Bus Loco-Net, Maus-Bus)<br />

CAN-Bus – ca. 20 Steuergeräte ja ja 8 A 1048,–<br />

Digitale Steuerzentralen (Motorola-Format)<br />

Bussystem Steuergeräte int. Steuergeräte ext. Programmer Interface Booster Preis<br />

I2C-Bus, XBus 1 Steuergerät 31 Steuergeräte, 6 Steuergeräte I2C-Bus – – 3 A 470,–<br />

I2C-Bus 1 Steuergerät 16 Keyboards ja – 3 A 420,–<br />

Loco-Net, „Maus-Bus“ 2 Steuergeräte ja ( I2C-Bus, ja ja 2 A 700,–<br />

s88, I2C-Bus Loco-Net, Maus-Bus)<br />

– – 16 mobile Steuergeräte – – – 149,-<br />

CAN-Bus – ca. 20 Steuergeräte ja ja 8 A 1048,–<br />

Digitale Steuerzentralen (Selectrix-Format)<br />

Bussystem Steuergeräte int. Steuergeräte ext. Programmer Interface Booster Preis<br />

Sx-Bus 1 Fahrregler ca. 200 ja ja 2,8 A 480,–<br />

Sx-Bus 1 Fahrregler ca. 200 ja – 2,5 A 270,–<br />

Loco-Net, „Maus-Bus“ 2 Fahrregler ja ( I2C-Bus, ja ja 2 A 700,–<br />

s88, I2C-Bus Loco-Net, Maus-Bus)<br />

MIBA-Spezial 42 7


Komponenten eine Verbindung herstellen<br />

können.<br />

Bei einem Wechsel der Zentrale als<br />

Herz des Digitalsystems reduzieren<br />

solche Adapter, oder Zentralen mit verschiedenen<br />

Schnittstellen den Aufw<strong>an</strong>d<br />

für Ersatzbeschaffungen zugunsten<br />

einer Weiterverwendung vorh<strong>an</strong>dener<br />

„Peripherie-Komponenten“ wie<br />

beispielsweise Rückmeldedecoder.<br />

Marktverbreitung<br />

Exakte Zahlen zu den Verbreitungen<br />

der einzelnen Systeme lassen <strong>sich</strong><br />

kaum ermitteln. Der Marktführer Märklin<br />

dürfte jedoch mit seinem System<br />

die größte Verbreitung gefunden<br />

haben. Das Motorola-System findet<br />

auch immer mehr Freunde unter den<br />

DCC-Fahrern. Preiswerte Schaltdecoder<br />

für Weichen, fertig oder als Bausatz,<br />

und Rückmeldemodule sorgen für<br />

weitere Verbreitung.<br />

An zweiter Stelle steht wohl das DCC-<br />

System durch die Normung in der<br />

NMRA. Dabei spielt natürlich auch das<br />

vorwiegende Einsatzgebiet im Bereich<br />

der H0-Gleichstrom- und Großbahnen<br />

wie der Spurweiten 0, I und II (G wie<br />

Gartenbahn mit dem Haupt<strong>an</strong>bieter<br />

LGB) eine gewichtige Rolle.<br />

Datenformate<br />

Die Systeme bzw. Digitalformate<br />

FMZ und Zimo sind herstellerspezifische<br />

Insellösungen und f<strong>an</strong>den bisher<br />

nicht die nötige Verbreitung. Zimo<br />

schwenkte schon vor ein paar Jahren<br />

mit seiner digitalen Hardware auf das<br />

Datenformate: DCC FMZ Motorola Selectrix Zimo<br />

Hersteller/<br />

Anbieter von Zentralen<br />

Arnold X – X – –<br />

CVP (USA) X – – – –<br />

Digitrax X – X *3 – –<br />

Fleischm<strong>an</strong>n X *1 X – – –<br />

Lenz X – – – –<br />

LGB X – – – –<br />

Märklin – – X – –<br />

MRC (USA) X – – – –<br />

MÜT – – – X –<br />

North Coast Engineering X – – – –<br />

Roco X – – – –<br />

Trix X *2 – – X –<br />

Uhlenbrock X – X X *2 –<br />

W<strong>an</strong>grow/Ramtraxx X – – – –<br />

Zimo X *2 – X *2 – X<br />

ZTC (USA) X – – – –<br />

*1 = voraus<strong>sich</strong>tlich ab 2000<br />

*2 = Datenformat steht nur über den Gleis<strong>an</strong>schluß zur Verfügung<br />

*3 = nur „Chief“<br />

Connection<br />

Bus-/ Verwendungszweck Topologie Anbieter<br />

Netzwerk-System<br />

CAB-Bus H<strong>an</strong>dregler-Anschluß Bus W<strong>an</strong>grow, Ramtraxx,<br />

North Coast Engineering<br />

C<strong>an</strong>-Bus Steuer- und Rückmeldebus Netz Zimo<br />

I2C-Bus Steuer- und Rückmeldebus Bus Arnold, Märklin,<br />

Uhlenbrock<br />

LocoNet Steuer- und Rückmeldebus Netz Digitrax, Uhlenbrock<br />

Maus-Bus (X-Bus Light) Steuerbus Stern LGB, Roco, Uhlenbrock<br />

Px-Bus Booster-Steuerbus Netz Selextrix, MTTM,<br />

MÜT, Rautenhaus<br />

RS-Bus Rückmeldebus Bus Lenz<br />

Sx-Bus Steuer- und Rückmeldebus Netz Selextrix, MTTM,<br />

MÜT, Rautenhaus<br />

s88-Bus Rückmeldebus Bus Märklin, Uhlenbrock<br />

X-Bus Steuerbus Bus Lenz, Arnold, ZTC<br />

DCC- und Motorola-Format um, behielten<br />

aber für ihre Kundschaft das firmeneigene<br />

„Zimo-Format“ bei. Auch<br />

bei Fleischm<strong>an</strong>n mit dem FMZ-Format<br />

findet ein Umbruch statt. Das FMZ-<br />

System wird zwar weiterhin erhältlich<br />

sein, doch setzt m<strong>an</strong> auch hier auf das<br />

DCC-System. Beispielsweise versteht<br />

der neue Fahrzeugdecoder das FMZund<br />

auch das DCC-Format.<br />

Die digitale Mehrzugsteuerung Selectrix<br />

aus dem Hause Trix spielt die<br />

dritte Geige im Reigen der Digitalsysteme.<br />

Durch das technische Knowhow,<br />

insbesondere durch sehr kleine<br />

Fahrzeugdecoder mit Motorregelung,<br />

erl<strong>an</strong>gte das System bei den N- und<br />

einigen H0-Bahnern einen guten Ruf.<br />

Anbieter wie MÜT, Rautenhaus und<br />

MTTM ergänzen das System um interess<strong>an</strong>te<br />

Baugruppen.<br />

Anbieterunabhängigkeit<br />

Wird ein System nur von einem Anbieter<br />

vertrieben, so ist m<strong>an</strong> diesem auf<br />

„Gedeih und Verderb“ ausgeliefert.<br />

Stellt er den Vertrieb des Systems ein,<br />

so befindet m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> auch auf dem<br />

Abstellgleis ...<br />

Offen<strong>sich</strong>tlich scheint es also im<br />

Sinne einer Zukunfts<strong>sich</strong>erheit besser<br />

zu sein, ein System zu wählen, das von<br />

mehreren Anbietern vertrieben wird.<br />

Ob m<strong>an</strong> einem großen Hersteller in<br />

dieser Hin<strong>sich</strong>t weniger vertrauen<br />

sollte als mehreren kleinen Anbietern,<br />

sei dahingestellt und ist im Einzelfall<br />

8 MIBA-Spezial 42


von den Marktverhältnissen und <strong>an</strong>deren<br />

Aspekten abhängig.<br />

Oft wird durch die Konkurrenz auch<br />

ein entsprechender Preisdruck ausgelöst,<br />

der insgesamt zu sinkenden<br />

Kosten für den Anwender führen k<strong>an</strong>n.<br />

Hier lohnt <strong>sich</strong> m<strong>an</strong>chmal auch ein<br />

Blick in die USA und K<strong>an</strong>ada, wo insbesondere<br />

Digitalsysteme nach NMRA-<br />

Norm weit verbreitet sind. Bei Sammelbestellungen<br />

von Lokdecodern o.ä.<br />

lassen <strong>sich</strong> schnell ein paar Mark einsparen<br />

...<br />

Make or buy?<br />

Die Frage nach dem Kaufen oder Selbermachen<br />

ist nicht nur eine Frage der<br />

Anschaffungskosten und des eigenen<br />

h<strong>an</strong>dwerklichen Know-how, sondern<br />

auch ein Aspekt der Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />

des Systems: Selbst d<strong>an</strong>n, wenn der<br />

oder die Hersteller die Produktion einstellen,<br />

k<strong>an</strong>n das System weiter ausgebaut<br />

werden – Verfügbarkeit von<br />

Systemdokumentation etc. vorausgesetzt.<br />

Auch der Erstellung von Komponenten<br />

für spezielle Aufgaben steht<br />

weniger im Wege, wenn die technischen<br />

Merkmale eines Systems „öffentlich“<br />

sind.<br />

Ausbaufähigkeit<br />

Gerade bei einem Wechsel der Anforderungen<br />

des Benutzers ist die Ausbaufähigkeit<br />

eines Systems entscheidend<br />

für den Schutz der getätigten<br />

Investitionen.<br />

Hierbei sind im allgemeinen solche<br />

Digital-Systeme von Vorteil, die mehrere<br />

Schnittstellen, Protokolle usw.<br />

unterstützen. Konkrete Entscheidungen<br />

sind natürlich von den vorh<strong>an</strong>denen<br />

Stückzahlen <strong>an</strong> Komponenten und<br />

den jeweiligen Wünschen des Anwenders<br />

abhängig.<br />

Im folgenden wird <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von drei<br />

fiktiven Fallstudien eine mögliche Entscheidung<br />

erarbeitet.<br />

Fallstudie 1<br />

Steuergeräte<br />

Stationär Mobil Topologie Drahtlos Modus Funktionen/ Preis<br />

Hersteller Steuergerät Weichen ca.<br />

Arnold Control 86210 X – I2C-Bus, X-Bus – F 5/– 300,–<br />

Arnold Keyboard 86220 X – I2C-Bus, X-Bus – S –/256 300,–<br />

Digitrax UT1 – X LocoNet – F 9/– 170,–<br />

Digitrax DT100IR – X LocoNet X F 9/– 270,–<br />

Lenz LH100 X – X-Bus – F/S 9/256 290,–<br />

Märklin Control80f X – I2C-Bus – F 4 290,–<br />

Märklin Keyboard X – I2C-Bus – S 4 260,–<br />

MÜT HC01 – – SX-Bus – F 2 105,–<br />

North Coast Engineering – – – Cab-Bus – – – –<br />

Roco Lok-Maus – X Maus-Bus – F 8 130,–<br />

Roco Weichen-Keyboard – X Maus-Bus, X-Bus – S 256 –<br />

Trix Control-H<strong>an</strong>dy – X SX-Bus – F/S 2/99 270,–<br />

Uhlenbrock Fred – X Loco-Net – F 2 135;–<br />

W<strong>an</strong>grow WCT 11 X – Cab-Bus – – – –<br />

Zimo MX2 – X CAN-Bus – F/S 9/ 500,–<br />

Zimo MX2IF – X CAN-Bus X F/S 9/ 700,–<br />

F = Fahren, S = Schalten, – = keine Angaben<br />

Ein Anwender des alten Arnold-Digitalsystems<br />

betreibt eine größere<br />

Anlage und möchte diese um portable<br />

H<strong>an</strong>dregler (Walk-around Controls,<br />

WAC) ergänzen. Ihm stehen hierbei<br />

mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:<br />

• Anschaffung eines IR-Controls von<br />

Märklin. Dieses läßt <strong>sich</strong> über den I2C-<br />

Gerätebus, den beide Hersteller verwenden,<br />

wie ein normales Fahrgerät<br />

mit der Arnold-Zentrale verbinden.<br />

Über das IR-Control lassen <strong>sich</strong> bis zu<br />

vier „Infrarot-Fernbedienungen“ von<br />

Märklin betreiben. Kommt der Anwender<br />

damit aus, so ist dies <strong>sich</strong>erlich<br />

eine preiswerte Möglichkeit.<br />

• Austausch der alten Arnold-Zentrale<br />

gegen eine Zentrale des neuen<br />

Arnold-Digitalsystems. Die neue Zentrale<br />

bietet einen X-Bus-Anschluß, <strong>an</strong><br />

den u.a. H<strong>an</strong>dregler der Firma Lenz<br />

<strong>an</strong>gesteckt werden können. Somit<br />

ergibt <strong>sich</strong> eine flexible Lösung, da<br />

generell alle Geräte mit X-Bus dar<strong>an</strong><br />

<strong>an</strong>geschlossen werden können. Außerdem<br />

bietet die neue Zentrale auch<br />

gleich noch einen Fahrregler. Eine Verträglichkeit<br />

sollte jedoch zuvor mit dem<br />

Anbieter überprüft werden.<br />

• Austausch der alten Arnold-Zentrale<br />

gegen eine Intellibox von Uhlenbrock.<br />

Diese erlaubt den Anschluß von<br />

bis zu acht Lokmäusen (die per Adapter<br />

übrigens auch <strong>an</strong> den X-Bus<br />

gehängt werden können) und unterstützt<br />

außerdem das LocoNet (siehe<br />

Beitrag auf den Seiten 92 ff in diesem<br />

Spezial). An das LocoNet lassen <strong>sich</strong><br />

H<strong>an</strong>dregler der Firma Digitrax und<br />

auch der „FRED“ (Selbstbau oder von<br />

Uhlenbrock) <strong>an</strong>schließen. Auch <strong>an</strong>dere<br />

MIBA-Spezial 42 9


Komponenten wie Modellzeituhren,<br />

Weichen- und Rückmeldedecoder oder<br />

Computer-Interfaces etc. lassen <strong>sich</strong> <strong>an</strong><br />

das LocoNet <strong>an</strong>schließen.<br />

Fallstudie 2<br />

Ein NMRA-DCC-Fahrer hat bisher nur<br />

den Fahrbetrieb digitalisiert, stellt die<br />

Weichen aber noch konventionell. Erst<br />

als er die Möglichkeit bekommt, preisgünstig<br />

eine größere Stückzahl<br />

gebrauchter Weichendecoder für das<br />

Märklin-Motorola-Format zu erwerben,<br />

pl<strong>an</strong>t er die Umstellung. Er<br />

möchte zukünftig seine Weichen per<br />

PC-basiertem Gleisbildstellpult steuern.<br />

Auch hier ergeben <strong>sich</strong> wieder<br />

eine Reihe von Möglichkeiten:<br />

• Austausch der Zentrale gegen eine<br />

Multiprotokoll-Zentrale für NMRA-DCC<br />

und Märklin-Motorola (Arnold neu,<br />

Digitrax Chief, Intellibox). Setzt der<br />

hier betrachtete Anwender das alte<br />

Arnold-System ein, so k<strong>an</strong>n er seine<br />

weiteren Eingabegeräte sowohl am<br />

neuen Arnold-Digital als auch <strong>an</strong> der<br />

Intellibox weiterverwenden. Verwendet<br />

er eine Digitrax-Zentrale (bspw.<br />

den DT200 mit einem Booster), so können<br />

die Eingabegeräte und H<strong>an</strong>dregler<br />

über das LocoNet sowohl am Chief als<br />

auch <strong>an</strong> der Intellibox eingesetzt werden.<br />

Gute „Connections“<br />

waren schon immer<br />

gut! Eine der positiven<br />

Eigenschaften<br />

der Intellibox sind<br />

die vielen Möglichkeiten,systemübergreifend<br />

Decoder,<br />

Rückmeldebausteine<br />

und Booster<br />

<strong>an</strong>schließen zu können.<br />

• Einsatz eines getrennten Märklin-<br />

Motorola-Digitalsystems aus Zentrale<br />

und Interface für die Weichensteuerung.<br />

Soll mit der Weichensteuerung<br />

per PC auch (später) eine Steuerung<br />

der Fahrzeuge erfolgen, ist d<strong>an</strong>n neben<br />

einem zweiten Interface für das NMRA-<br />

DCC-System auch eine multiportfähige<br />

Software (z.B. Railroad & Co.)<br />

erforderlich. Diese k<strong>an</strong>n über zwei<br />

oder mehr Schnittstellen je ein Digitalsystem<br />

<strong>an</strong>sprechen.<br />

• Einsatz eines DirectDrive-Systems<br />

(z.B. Booster, DirectDrive, DirectTrain,<br />

LOK, XDT u.v.a.), bei dem die Digital-<br />

Signale direkt durch den PC erzeugt<br />

werden. An Hardware wird d<strong>an</strong>n nur<br />

ein Booster benötigt. Dabei ergibt <strong>sich</strong><br />

Die Zimo-Zentrale<br />

bietet bis zu drei<br />

Datenfromate: DCC,<br />

MM und Zimo. Nur<br />

über den CAN-Bus<br />

läßt <strong>sich</strong> die hohe<br />

Funktionalität der<br />

Zentrale MX1 ausnutzen.<br />

Die neue Zentrale Multi-Control 2004 von<br />

MÜT ist das Multitalent der Selectrix-Gemeinde<br />

und bietet neben dem SX- und PX-<br />

Bus den erweiterten Funktions-Bus „EX“.<br />

für das Gleisbildstellpult die Einschränkung,<br />

das viele der DirectDrive-<br />

Systeme nur unter DOS laufen und auf<br />

die Vorzüge einer Windows-Oberfläche<br />

verzichten müssen. Bei einer Steuerung<br />

der Fahrzeuge ergibt <strong>sich</strong> das<br />

Problem, das auch bei der vorhergehenden<br />

Alternative diskutiert wurde.<br />

Fallstudie 3<br />

Der Betreiber (oder sein Sohn/Tochter)<br />

einer digitalisierten Modellbahn hat<br />

sein Herz für computergesteuerte<br />

Abläufe auf der Modellbahn entdeckt.<br />

Nach einigen Versuchen stößt er<br />

jedoch <strong>an</strong> die Grenzen des Systems:<br />

Das Interface scheint einfach zu l<strong>an</strong>gsam<br />

zu sein ...<br />

Die meisten Digitalsysteme (z. B.<br />

Arnold, FMZ, Lenz, Märklin und Zimo)<br />

erlauben nur ein Interface zum<br />

Anschluß eines Computers <strong>an</strong> das Digitalsystem;<br />

Selectrix erlaubt pro Sx-Bus<br />

ein Interface. Bei Verwendung des<br />

Märklin-Interface ist m<strong>an</strong> durch die<br />

„gemächliche“ Übertragungsrate und<br />

den mitunter etwas trägen s88-Bus<br />

zum Auslesen der Rückmeldedecoder<br />

gebremst. Verteilt m<strong>an</strong> einen Teil der<br />

10 MIBA-Spezial 42


Topologien ...<br />

... bezeichnen die Strukturen der-<br />

Verbindungen von Komponenten<br />

unterein<strong>an</strong>der, die einfachste Topologie<br />

ist der Stern. Hierbei hängen<br />

alle Komponenten direkt <strong>an</strong> der<br />

Zentrale – die entsprechend stark<br />

belastet wird. Ein Vorteil ist jedoch<br />

die einfache Erweiterbarkeit duch<br />

simples Anstecken einer zusätzlichen<br />

Verbindung <strong>an</strong> die Zentrale.<br />

Die Identifikation der Komponenten<br />

erfolgt entweder durch die Übertragung<br />

einer eigenen, in der Komponente<br />

vorh<strong>an</strong>denen Identität oder<br />

auf der Basis des Anschlusses <strong>an</strong> die<br />

Zentrale.<br />

Eine solche Topologie findet <strong>sich</strong><br />

beispielsweise beim Anschluß von<br />

Weichen <strong>an</strong> einen Weichendecoder.<br />

Der Weichendecoder hat hierbei die<br />

Funktion der Zentrale, die <strong>an</strong>geschlossenen<br />

Komponenten werden<br />

auf der Basis der Anschlusses <strong>an</strong> der<br />

Zentrale identifiziert bzw. adressiert.<br />

Der Bus ist eine lineare Struktur<br />

ohne Verzweigungen. Die Zentrale<br />

k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> bliebiger Stelle im Bus eingereiht<br />

sein. Bei Erweiterungen<br />

Steuerungsintelligenz in das Märklin-<br />

Fahrstraßenstellpult Memory, so müssen<br />

unter Umständen doppelte Rückmeldedecoder<br />

– je eines für das<br />

Memory und das Interface – eingesetzt<br />

werden. Der Betreiber k<strong>an</strong>n<br />

• ein schnelleres Interface wählen<br />

(falls eines existiert) oder<br />

• eine neue Zentrale beschaffen, die<br />

ein schnelleres Interface unterstützt<br />

(z.B. Intellibox statt Arnold/Märklin).<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />

die für die Steuerung erforderliche<br />

„Intelligenz“ zu verteilen. Dies k<strong>an</strong>n so<br />

geschehen:<br />

• Aufteilen der Anlage in verschiedene<br />

logische Bereiche, zum Beispiel<br />

Schalten und Fahren oder Schattenbahnhof<br />

und Blockstellen<strong>sich</strong>erung. Je<br />

Bereich ist d<strong>an</strong>n ein eigenes Digitalsystem<br />

erforderlich, die Steuerungssoftware<br />

muß multiportfähig sein.<br />

• Verwendung eines oder mehrerer<br />

Interfaces und/oder eines schnelleren<br />

Rückmeldebusses. Hier stellen beispielsweise<br />

der Rückmeldebus (RS-<br />

Bus) von Lenz oder das LocoNet entsprechende<br />

Alternativen dar. Beide<br />

bieten verhältnismäßig flotte Rückmeldungen<br />

und mehrere Interfaces <strong>an</strong>.<br />

k<strong>an</strong>n der Bus aufgebrochen und die<br />

neue Komponente eingeschleift werden.<br />

Die Identifikation der Komponenten<br />

erfolgt entweder auf der Basis einer<br />

eigenen Identität oder aufgrund ihrer<br />

Position im Bus.<br />

Bus-Topologien sind recht verbreitet,<br />

bspw. I2C-Bus (Märklin, Arnold,<br />

Uhlenbrock), X-Bus (Lenz), CAN-Bus<br />

Beim LocoNet können zusätzlich noch<br />

bestimmte Funktionen über die Kaskadierung<br />

der Digitrax DS54-Decoder<br />

realisiert werden. An jedes Interface<br />

k<strong>an</strong>n je ein Computer <strong>an</strong>geschlossen<br />

werden. Problematisch k<strong>an</strong>n unter<br />

Umständen die Aufgabenverteilung<br />

zwischen mehreren <strong>an</strong>geschlossenen<br />

Computern werden ...<br />

• Reicht ein schnelleres Interface<br />

nicht aus, sondern liegt das Problem<br />

der m<strong>an</strong>gelhaften Perform<strong>an</strong>ce auf der<br />

Seite des Computers, so ist der Umstieg<br />

auf ein leistungsfähigeres Modell oder<br />

eine effizientere Software möglich.<br />

Selbst die Möglichkeit, ein g<strong>an</strong>zes Netz<br />

von Computern über ein Interface mit<br />

der Modellbahn zu verbinden, existiert<br />

bei KAM (http://www.kamind.com).<br />

Fazit<br />

Stern Ring<br />

Netz Bus<br />

(Zimo), Cab-Bus (W<strong>an</strong>grow, NCE, Ramtraxx)<br />

etc., bei denen die Komponenten<br />

eine eigene Identität besitzen oder<br />

der s88-Rückmeldebus (Märklin,<br />

Uhlenbrock), bei dem die Komponenten<br />

aufgrund ihrer Position im Bus<br />

identifiziert werden.<br />

Die Ring-Topologie ist quasi ein<br />

Der Versuch, die Zukunfts<strong>sich</strong>erheit<br />

eines Digitalsystems möglichst objektiv<br />

zu bewerten, gelingt nicht vollständig:<br />

Zu unterschiedlich sind die individuellen<br />

Gewichtungen der einzelnen<br />

Aspekte beim Anwender. Ändern <strong>sich</strong><br />

seine Anforderungen oder Bedürfnisse,<br />

so wird dies in vielen Fällen eine<br />

geschlossener Bus. Eine Anwendung<br />

in dieser Reinform findet <strong>sich</strong><br />

beim Stellpultsystem MCS120 von<br />

Roco und beim Rückmeldesystem<br />

„Loop“ von TBI, nicht aber bei den<br />

eigentlichen Digitalsystemen.<br />

Beim Netz h<strong>an</strong>delt es <strong>sich</strong> um die<br />

allgemeinste mögliche Topologie.<br />

Alle <strong>an</strong>deren Topologien lassen <strong>sich</strong><br />

aus dem Netz ableiten. In der Praxis<br />

besitzt das Netz eine Reihe von Vorteilen,<br />

die von einer einfachen<br />

Erweiterbarkeit (eine neue Komponente<br />

k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> beliebiger Stelle mit<br />

<strong>an</strong>deren Komponenten verbunden<br />

werden) bis zu einer hohen Leistungsfähigkeit<br />

reichen. Um die Leistungsfähigkeit<br />

auszunutzen, bedarf<br />

es auf der einen Seite einer gewissen<br />

Intelligenz in den Komponenten<br />

und auf der <strong>an</strong>deren Seite des Ziehens<br />

zusätzlicher Verbindungen.<br />

Beides bewirkt, daß es <strong>sich</strong> beim<br />

Netz um eine vergleichsweise teure<br />

Topologie h<strong>an</strong>delt. Wegen der verhältnismäßig<br />

kurzen Dist<strong>an</strong>zen, die<br />

auf der Modellbahn zu überbrücken<br />

sind, und des einfachen 6adrigen<br />

Flachkabels relativiert <strong>sich</strong> dies. Die<br />

Topologie „Netz“ findet <strong>sich</strong> z.B.<br />

beim LocoNet (siehe auch S. 90 ff)<br />

Zusatz- und/oder Ersatzbeschaffung<br />

nach <strong>sich</strong> ziehen.<br />

Wie die – mitunter bewußt „etwas“<br />

überzogenen – Fallstudien zeigen, bietet<br />

<strong>sich</strong> dabei oft eine breite Sp<strong>an</strong>ne <strong>an</strong><br />

Ansätzen <strong>an</strong>. Die günstigste Lösung<br />

wird dabei – wie so oft – nicht die beste<br />

Lösung sein.<br />

Ein weiteres Problem wird <strong>sich</strong> dem<br />

Modellbahner, der sein System auf<br />

seine speziellen Bedürfnisse erweitern<br />

oder umrüsten möchte, stellen. Wo<br />

bekommt er umfassende Informationen<br />

oder gar Lösungsvorschläge für<br />

seine speziellen Probleme her. Nur<br />

wenige „Spezialisten“ haben den<br />

Durchblick und können objektive Hilfestellung<br />

leisten.<br />

Im allgemeinen stellen <strong>sich</strong> modulare<br />

Systeme beim Umbau kostengünstiger<br />

dar, können aber dafür in der Anschaffung<br />

teurer sein. An einer Kalkulation<br />

wird m<strong>an</strong> nicht vorbei kommen.<br />

Intelligente und herstellerübergreifende<br />

(Quasi-)St<strong>an</strong>dards können hierbei<br />

für mehr Flexibilität, eine breitere<br />

Basis <strong>an</strong> Komponenten unterschiedlicher<br />

Anbieter und somit für (subjektiv?)<br />

mehr Sicherheit der Investition<br />

sorgen. Bernd Schneider/gp<br />

MIBA-Spezial 42 11


MARKTÜBERSICHT<br />

Was bieten Startsets mit Digitalsteuerung?<br />

In vielen Fällen erfolgen die<br />

ersten Schritte ins Modellbahnhobby<br />

mit Hilfe einer<br />

Startpackung. Neben den traditionellen<br />

Startpackungen<br />

(Zuggarnitur, Gleisoval, Regeltrafo)<br />

tauchen in den letzten<br />

Jahren immer mehr Digitalstartsets<br />

in den Sortimenten<br />

der führenden Hersteller auf.<br />

Modellbahneinsteiger, die <strong>sich</strong><br />

hierfür entscheiden, treffen<br />

eine zukunfts<strong>sich</strong>ere Wahl –<br />

wenn sie im Dschungel der<br />

Systeme, Hersteller und Angebote<br />

nicht die Orientierung<br />

verloren haben. Eine Über<strong>sich</strong>t<br />

von Rainer Ippen und Thomas<br />

Hilge.<br />

Logisch: Wer mit dem Hobby Modellbahn<br />

beginnt, fängt meist bei „Null“<br />

<strong>an</strong>. Er/sie benötigt Gleise, zumindest<br />

eine Lokomotive und ein paar Wagen<br />

sowie ein Steuergerät. Was liegt näher,<br />

als auf besonders praktische Angebote<br />

der Hersteller zurückzugreifen: Startsets<br />

enthalten nicht nur alles, um sofort<br />

„loslegen“ zu können, sondern sind<br />

auch recht preisgünstig. Erwirbt m<strong>an</strong><br />

eine klassische Startpackung mit Fahrgerät,<br />

so sind schon beim Einsatz eines<br />

zweiten Zuges isolierte Gleisabschnitte,<br />

Schalter oder „denkende“<br />

Weichen einzubauen, damit die Züge<br />

abwechselnd fahren können.<br />

Einfacher gestaltet <strong>sich</strong> der weitere<br />

Ausbau, wenn die erworbene Startpackung<br />

eine digitale Grundausstattung<br />

enthält. Denn schon mit dieser<br />

lassen <strong>sich</strong> mehrere Züge auf einem<br />

Gleis steuern, ohne daß irgendwelche<br />

Umbaumaßnahmen <strong>an</strong> Gleis oder<br />

Elektrik erforderlich wären. Jede hinzugekaufte<br />

Lok mit Decoder läßt <strong>sich</strong><br />

also ohne weitere Umstände unabhängig<br />

von der vorh<strong>an</strong>denen betreiben.<br />

Zudem können oft noch Funktionen <strong>an</strong><br />

der Lokomotive – z.B. Beleuchtung<br />

oder Signalhorn – geschaltet werden.<br />

Alle bek<strong>an</strong>nten Modellbahnhersteller<br />

haben digitale Startsets im Programm,<br />

m<strong>an</strong>che Anbieter sogar mehrere.<br />

Für die Kaufentscheidung wird<br />

Digitaler Einstieg bei Märklin: Das Delta-<br />

ICE-Set enthält neben dem Schnelltriebzug<br />

auch das Delta-Control und einen<br />

Regeltrafo.<br />

Digitalbetrieb von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong><br />

neben dem Preis vor allem der aus den<br />

Best<strong>an</strong>dteilen der jeweiligen Packung<br />

resultierende „Spielspaß“ ein Rolle<br />

spielen. Bereits bei dieser Grundinvestition<br />

in den Hobbyeinstieg ist zudem<br />

<strong>an</strong> mögliche Erweiterungen zu denken.<br />

Grundsätzlich sind alle Startsysteme<br />

ausbaufähig. M<strong>an</strong>che lassen <strong>sich</strong><br />

jedoch nur mit Komponenten des<br />

jeweiligen Herstellers erweitern,<br />

<strong>an</strong>dere gestatten hingegen den herstellerübergreifenden<br />

Ausbau und<br />

Austausch von Komponenten. Entscheidendes<br />

Merkmal dieser Kompatibilität<br />

ist das Datenübertragungsformat.<br />

Vereinfacht gesagt: Verstehen<br />

Senderbausteine und Decoder die gleiche<br />

„Sprache“, so können sie von verschiedenen<br />

Herstellern stammen.<br />

Märklin H0<br />

Beim Modellbahn-Marktführer gibt es<br />

die digitale Modellbahn in zwei Ausführungen:<br />

Mit dem Delta-Mehrzugsystem<br />

lassen <strong>sich</strong> maximal fünf Loks<br />

unabhängig vonein<strong>an</strong>der auf einem<br />

Stromkreis steuern, die „Profiversion“<br />

Märklin Digital gestattet den gleichzeitigen<br />

Betrieb von bis zu 80 Triebfahrzeugen.<br />

Beide Vari<strong>an</strong>ten sind <strong>an</strong>sonsten<br />

voll kompatibel, weshalb die meisten<br />

Märklin-Loks bereits ab Werk<br />

st<strong>an</strong>dardmäßig mit einem Delta-Deco-<br />

12 MIBA-Spezial 42


der ausgestattet sind. Dies gilt auch für<br />

die Loks in den „konventionellen“<br />

Startsets von Märklin, von denen <strong>sich</strong><br />

vier Stück im aktuellen Programm<br />

befinden (drei mit C-Gleis, eines mit K-<br />

Gleis). Darüber hinaus werden aber<br />

zwei attraktive digitale Startpackungen<br />

<strong>an</strong>geboten, die uns hier interessieren.<br />

MIBA-Tip 1. Eine Neuheit des Jahres<br />

1999, die vor kurzem ausgeliefert<br />

wurde, ist das Delta-Startset mit ICE<br />

(Art.-Nr. 29785). Es wird vor allem den<br />

jugendlichen Modellbahnnachwuchs<br />

<strong>an</strong>sprechen. Enthalten sind ein ICE-2-<br />

Triebzug (bestehend aus Triebkopf,<br />

Steuerwagen sowie einem Zwischenwagen),<br />

ein C-Gleisoval mit zwei<br />

Bogenweichen und Überholgleis<br />

(Größe 184 x 84 cm) sowie Delta-Control<br />

und 32-VA-Regeltrafo. Diverse beigefügte<br />

Informationsschriften geben<br />

erschöpfend über Aufbau und Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Auskunft. Ange<strong>sich</strong>ts<br />

des Inhalts ist der Preis von ca.<br />

DM 470,– als günstig einzustufen.<br />

MIBA-Tip 2. Das im verg<strong>an</strong>genen Jahr<br />

erschienene Premium-Startset (Art.-<br />

Nr. 29845) trägt seinen Namen zu<br />

Recht: Zwei Züge und ein Gleisoval (C-<br />

Gleis) mit zwei Weichen und Überholgleis<br />

sowie die Digital-Zentraleinheit<br />

6021 und der Tr<strong>an</strong>sformator 6002<br />

gehören zum Lieferumf<strong>an</strong>g. Bei der<br />

Ausstattung mit Rollmaterial hat Märk-<br />

Eine Basisausrüstung,<br />

die auch für<br />

größere Anlagen<br />

noch ausreicht, bilden<br />

die Control Unit<br />

und der zugehörige<br />

Tr<strong>an</strong>sformator. Mit<br />

der Zentraleinheit<br />

lassen <strong>sich</strong> 80 Lokadressen<br />

und maximal<br />

256 Magnetartikel<br />

<strong>an</strong>steuern.<br />

lin nicht gespart: Dampflok der Baureihe<br />

03, Diesellok der Baureihe 216,<br />

drei Schnellzugwagen und vier verschiedene<br />

Güterwagen, allesamt in<br />

beliebter Epoche-3-Ausführung –<br />

damit läßt <strong>sich</strong>’s gut spielen. Nebenbei:<br />

So m<strong>an</strong>cher Sammler hat <strong>sich</strong> dieses<br />

Startset schon wegen der beiden Züge,<br />

deren Fahrzeuge es in dieser Ausführung<br />

sonst nicht gibt, geholt.<br />

D<strong>an</strong>k der beiden Züge k<strong>an</strong>n das<br />

Steuerungssystem gut zeigen, was es<br />

zu leisten vermag. Dazu tragen auch<br />

die separat per Zentraleinheit schaltbaren<br />

Zusatzfunktionen bei: Bei der<br />

Diesellok läßt <strong>sich</strong> per Knopfdruck die<br />

Druckluftpfeife auslösen, bei der 03<br />

sind Fahrwerksbeleuchtung und der<br />

bereits eingebaute Raucheinsatz digital<br />

zuschaltbar. Bei einem Ladenpreis<br />

von zumeist knapp unter DM 1000,– ist<br />

Das Premium-Startset von Märklin bietet<br />

den besten Einstieg in die digitalisierte<br />

Modellbahn des Mittelleiter-Wechselstrom-<br />

Systems. <strong>Sie</strong> enthält zwei Züge in Epoche-<br />

3-Ausführung, Weichen und Gleismaterial<br />

(leider nicht ausreichend, denn das Überholgleis<br />

ist zu kurz für den Schnellzug) und<br />

mit Digital-Zentraleinheit und -tr<strong>an</strong>sformator<br />

eine ausbaufähige Basisausstattung des<br />

Märklin-Digitalsystems.<br />

das digitale Premium-Startset für<br />

ambitionierte Märklin-Einsteiger auf<br />

jeden Fall die erste Wahl.<br />

Weiterer Ausbau. Das Delta-System,<br />

welches im ICE-Startset enthalten ist,<br />

ist nur begrenzt ausbaufähig und eignet<br />

<strong>sich</strong> für kleine und mittlere Anlagen.<br />

Mit dem Delta-Control können<br />

maximal vier Triebfahrzeuge unabhängig<br />

vonein<strong>an</strong>der gesteuert werden,<br />

kommt noch der H<strong>an</strong>dregler Delta-<br />

Pilot (Art.-Nr. 6605) hinzu, k<strong>an</strong>n<br />

zusätzlich eine fünfte Lok <strong>an</strong>gewählt<br />

werden. Das digitale Schalten von<br />

Magnetartikeln (Weichen und Signalen)<br />

ist mit dem Delta-System nicht und<br />

das Auslösen von Zusatzfunktionen<br />

nur eingeschränkt möglich. Werden<br />

diese Kapazitäten überschritten, muß<br />

auf Märklin Digital umgestiegen und in<br />

neue Komponenten investiert werden.<br />

MIBA-Spezial 42 13


Das Digital-Control-Startset von Fleischm<strong>an</strong>n<br />

wird in nahezu gleicher Ausstattung<br />

sowohl für die Baugröße N (hier im Bild) als<br />

auch für H0 <strong>an</strong>geboten.<br />

Die Control Unit des Premium-Startsets<br />

ermöglicht dagegen alle Ausbauoptionen<br />

des Märklin-Digital-Systems.<br />

80 zu vergebende Lokadressen, 256<br />

schaltbare Magnetartikel, maximal<br />

fünf schaltbare Lokfunktionen: das<br />

bedeutet genug Potential auch für<br />

größere Anlagen. Ärgerlich: Wer die<br />

vollen Zuglängen nutzen will, kommt<br />

um die sofortige Anschaffung zusätzlicher<br />

Gleise nicht herum, denn das<br />

Überholgleis ist zu kurz – das Märklin-<br />

Verkaufsmarketing wird dies für eine<br />

gute Idee halten, m<strong>an</strong>cher Kunde fühlt<br />

<strong>sich</strong> vermutlich verschaukelt.<br />

Zusammengefaßt. Märklin macht den<br />

digitalen Start ins Mittelleiter-Wechselstrom-System<br />

leicht. Vor allem das<br />

Premium-Set ist sinnvoll zusammengestellt,<br />

gut erweiterbar und äußerst<br />

preisattraktiv. Das von Märklin<br />

gewählte Motorola-Format ist nicht<br />

kompatibel mit den Datenformaten<br />

<strong>an</strong>derer Digitalsysteme. Inwischen gibt<br />

es jedoch auch <strong>an</strong>dere Anbieter, die<br />

Komponenten für das Motorola-Format<br />

<strong>an</strong>bieten.<br />

Fleischm<strong>an</strong>n H0 und N<br />

Der Traditionshersteller aus Nürnberg<br />

hat (auch schon traditionell) viele<br />

Startpackungen im Sortiment. Unter<br />

zwölf H0-Startpackungen und sechs N-<br />

Startsets findet <strong>sich</strong> auch jeweils eines<br />

mit der hauseigenen FMZ-Digitalsteuerung(FMZ=Fleischm<strong>an</strong>n-Mehrzugsteuerung).<br />

Zusammensetzung und<br />

Inhalt in den beiden Baugrößen unterscheiden<br />

<strong>sich</strong> kaum, so daß wir im folgenden<br />

nur das H0-Set näher betrachten<br />

wollen. Hingewiesen sei jedoch<br />

darauf, daß das digitale N-Startset<br />

sowohl in einer Vari<strong>an</strong>te mit Ellok der<br />

Reihe 140 (Art.-Nr. 69370, ca. DM<br />

530,–) als auch mit Diesellok der Reihe<br />

218 (Art.-Nr. 69371, ca. DM 490,–)<br />

erhältlich ist.<br />

MIBA-TIP. Das FMZ-Startset 66374<br />

enthält eine Dampflok der Baureihe 94,<br />

drei Güterwagen, ein Gleisoval mit<br />

zwei Entkupplungsgleisen, zwei<br />

Bogenweichen und Überholgleis<br />

(Größe 145 x 81 cm) sowie Trafo und<br />

Digital Control, das gleichzeitig als<br />

Fahrregler dient. Das Digital Control<br />

6803 C ist de facto die kleine Zentraleinheit<br />

des FMZ-Systems. <strong>Sie</strong> k<strong>an</strong>n insgesamt<br />

119 Adresse vergeben; bis zu<br />

vier Triebfahrzeuge aus diesem<br />

Adressvorrat können gleichzeitig<br />

gesteuert werden, ein fünftes k<strong>an</strong>n mit<br />

dem separat <strong>an</strong>zuschließenden H<strong>an</strong>dregler<br />

6820 bedient werden.<br />

Schon diese kleine Zentrale verfügt<br />

über einige nützliche Extras: die Lokbeleuchtung<br />

k<strong>an</strong>n ein- und ausgeschaltet<br />

werden, Maximal- und Minimalgeschwindigkeit<br />

sind ebenso definierbar<br />

wie die Steuerkennlinie sowie<br />

Anfahrbeschleunigung und Bremsverzögerung.<br />

Auch Doppeltraktionsbetrieb<br />

ist einstellbar. Mit einem Ladenpreis<br />

von ungefähr DM 550,- bietet<br />

auch dieses Startset einen günstigen<br />

Einstieg ins digitale Modellbahnhobby.<br />

Weiterer Ausbau. Wächst die Anlage<br />

und damit die Zahl der Loks und<br />

Magnetartikel, so ist der Umstieg vom<br />

Digital Control 6803 C auf die FMZ-<br />

Zentrale 6800 unvermeidbar. Mit ihr<br />

können maximal 32 Triebfahrzeuge<br />

gesteuert werden, aber auch Magnetartikel,<br />

Weichenstraßen und vieles<br />

mehr. Insgesamt k<strong>an</strong>n die FMZ-Zentrale<br />

bis zu 119 Decoder <strong>an</strong>steuern.<br />

Zusammengefaßt. Fleischm<strong>an</strong>ns digitales<br />

Startset ist flugs aufgebaut und in<br />

Betrieb genommen. Dies gilt auch für<br />

das Steuergerät Digital Control mit seiner<br />

nicht eben modern wirkenden,<br />

aber funktionellen und tatsächlich kinderleicht<br />

zu bedienenden Zweiknopf-<br />

Steuerung. Das FMZ-Format ist inkompatibel<br />

zu <strong>an</strong>deren Digitalformaten,<br />

weshalb es nur zusammen mit FMZ-<br />

Decodern eingesetzt werden k<strong>an</strong>n.<br />

Roco H0<br />

Rocos Digitalsystem nennt <strong>sich</strong> „Digital<br />

is cool“, womit schon signalisiert ist,<br />

daß es vor allem den jugendlichen<br />

Modellbahnnachwuchs <strong>an</strong>sprechen<br />

soll. Rein äußerlich zeigt <strong>sich</strong> dies auch<br />

in der pfiffig gestylten „Lokmaus“, dem<br />

digitalen Steuergerät. Klar, daß <strong>sich</strong><br />

auch im Roco-Programm mehrere<br />

Startpackungen <strong>an</strong>finden, von denen<br />

zwei den digitalen Modellbahneinstieg<br />

ermöglichen. Das „Digi-Startset“<br />

41101 enthält einen von einer 215<br />

besp<strong>an</strong>nten Güterzug, ein Gleisoval mit<br />

H<strong>an</strong>dweiche und Abstellgleis sowie<br />

Trafo, Digitalzentrale und Lokmaus.<br />

MIBA-TIP. Noch mehr zu bieten hat<br />

das Digital-Startset 41210. Es enthält<br />

eine kleine Dampflok der Baureihe 80,<br />

drei Güterwagen, zwei Personenwagen,<br />

ein Gleisoval mit Weiche und<br />

Abstellgleis (Größe 235 x 100 mm),<br />

einen kleinen Bahnüberg<strong>an</strong>g und ein<br />

H<strong>an</strong>dsignal sowie Trafo, Digitalzentrale<br />

und Lokmaus. Zum Clou wird das<br />

14 MIBA-Spezial 42


Gut ausgestattet ist das Roco-Digital-Startset<br />

41210. Neben einer kleinen Dampflok<br />

der Baureihe 80 enthält es zwei Personenund<br />

einen Güterwagen sowie eine Digitalweiche<br />

(rechts unten) nebst Abstellgleis.<br />

Zubehör wie h<strong>an</strong>dgestelltes Signal und kleiner<br />

Bahnüberg<strong>an</strong>g ist ebenfalls dabei. Die<br />

digitale Grundausstattung besteht aus Trafo,<br />

Zentraleinheit und der sogen<strong>an</strong>nten „Lokmaus“.<br />

<strong>Sie</strong> reicht auch aus, um mittlere Anlagen<br />

zu steuern, denn über den Wahlschalter<br />

<strong>an</strong> der Lokmaus können bis zu acht Triebfahrzeuge<br />

oder 16 Weichen bedient werden.<br />

Startset durch zwei Extras: Zum einen<br />

ist in die Dampflok ein Dampfgenerator<br />

eingebaut, der als Sonderfunktion<br />

zuschaltbar ist. Zum <strong>an</strong>deren ist die<br />

Weiche mit Elektro<strong>an</strong>trieb und Decoder<br />

ausgestattet und k<strong>an</strong>n ohne weitere<br />

Umstände per Lokmaus ferngesteuert<br />

werden. Mit ihr können übrigens<br />

maximal noch weitere sieben<br />

Lokomotiven gesteuert werden, wenn<br />

diese mit DCC-Decoder ausgestattet<br />

sind. Mit einem Ladenpreis von um die<br />

DM 400,– ist dieses Startset ein attraktives<br />

Angebot, das die Entscheidung<br />

für den digitalen Einstieg in die Modellbahnerei<br />

leichtmacht.<br />

Weiterer Ausbau. „Digital is cool“ eignet<br />

<strong>sich</strong> vornehmlich für kleinere Anlagen.<br />

Mehr als acht Fahrzeuge lassen<br />

<strong>sich</strong> nicht <strong>an</strong>steuern, selbst wenn m<strong>an</strong><br />

eine zweite Lokmaus <strong>an</strong> die Zentrale<br />

<strong>an</strong>schließt – aber d<strong>an</strong>n können immerhin<br />

zwei „Lokführer“ mitspielen.<br />

Anstelle von Triebfahrzeugen k<strong>an</strong>n die<br />

Lokmaus auch Weichen schalten: Pro<br />

Lokadresse lassen <strong>sich</strong> alternativ auch<br />

zwei Digitalweichen fernbedienen. So<br />

lassen <strong>sich</strong> mit einer Lokmaus also z.B.<br />

fünf Loks und sechs Weichen fernsteuern.<br />

Bis zu 128 Digitalweichen<br />

k<strong>an</strong>n das neue Weichen-Keyboard<br />

10770 <strong>an</strong>steuern, das parallel zur Lokmaus<br />

<strong>an</strong> die Digitalzentrale <strong>an</strong>geschlossen<br />

wird. Wer mehr als acht<br />

Triebfahrzeuge betreiben will, muß auf<br />

Produkte von Lenz digital plus zurückgreifen,<br />

die wie „Digital is cool“ das<br />

DCC-Format verstehen.<br />

Zusammengefaßt. Rocos Digital-Startset<br />

40210 bildet eine sehr sinnvolle,<br />

unterhaltsame und zudem preiswerte<br />

Erstausstattung für den Modellbahn-<br />

Anfänger. Es läßt <strong>sich</strong> rasch und mit<br />

wenig Aufw<strong>an</strong>d ausbauen: mit weiteren<br />

Roco-Line-Gleisen, digitalisierten<br />

Weichen und Loks mit DCC-Decodern.<br />

Hierbei lassen <strong>sich</strong> auch jene Produkte<br />

<strong>an</strong>derer Hersteller einsetzen, die das<br />

DCC-Format einsetzen – Kompatibilität<br />

ist also ein Pluspunkt.<br />

MIBA-Spezial 42 15


Minitrix N<br />

Trix läßt Modellbahn-Einsteiger, die<br />

<strong>sich</strong> der Spur N verschrieben haben,<br />

nicht im Regen stehen: <strong>Sie</strong>ben Startsets<br />

befinden <strong>sich</strong> zur Zeit im Sortiment,<br />

davon zwei mit digitaler Selectrix-Ausstattung.<br />

Kernstück beider Sets ist das<br />

Central-Control 2000, eine Zentraleinheit<br />

mit integriertem Fahrregler. Hiermit<br />

lassen <strong>sich</strong> bis zu neun Triebfahrzeuge<br />

programmieren und steuern.<br />

Das Digitalstartset 11106 enthält<br />

neben der Zentraleinheit nebst Trafo<br />

eine V 60 mit drei Güterwagen sowie<br />

ein Gleisoval (Größe 93 x 42 cm) mit<br />

zwei Weichen und Überholgleis. Wir<br />

haben dieses Startset bereits in MIBA-<br />

Spezial 37 ausführlich vorgestellt.<br />

MIBA-TIP. Ein echter Kracher ist das<br />

Selectrix-Superset 11107, eine 1999er<br />

Neuheit, die in diesen Tagen in den<br />

H<strong>an</strong>del kommen soll. Es ist quasi das<br />

N-Pend<strong>an</strong>t zum digitalen Premium-<br />

Startset von Märklin: enthalten sind<br />

zwei Züge, ausreichend Gleis- und Weichenmaterial<br />

für ein Gleisoval mit<br />

Überholgleis (Größe 114 x 42 cm)<br />

sowie Central-Control 2000 und Trafo.<br />

Die Rollmaterial-Ausstattung ist opu-<br />

Rechts das Selectrix-Startset 11106 für die<br />

Baugröße N (Minitrix). Herzstück der beiden<br />

digitalen Minitrix-Startpackungen ist das<br />

Central Control 2000, eine Zentraleinheit<br />

mit integriertem Fahrregler. Mit ihr können<br />

bis neun Lokomotiven unabhängig vonein<strong>an</strong>der<br />

gesteuert werden, zwei Funktionstasten<br />

sind ebenfalls vorh<strong>an</strong>den. Bei einer<br />

späteren Hochrüstung mit weiteren Selectrix-Komponenten<br />

k<strong>an</strong>n das Digital Control<br />

2000 mit uneingeschränkter Leistung und<br />

Funktionalität weiterverwendet werden.<br />

Weiterer Pluspunkt: Das Gerät verarbeitet<br />

nicht nur das Selectrix-Format, sondern auch<br />

das genormte DCC-Format.<br />

lent: Dampflok der Baureihe 03.10,<br />

Diesellok vom Typ V 160 (die bek<strong>an</strong>nte<br />

„Lollo“), vier Schnellzugwagen der<br />

Bauartgruppe 1928 und vier verschiedenen<br />

Güterwagen – allesamt in<br />

der beliebten Epoche-3-Ausführung.<br />

Schon vom Start weg k<strong>an</strong>n also die<br />

Selectrix-Steuerung zeigen, ob sie<br />

ihrem guten Ruf gerecht wird. Ange<strong>sich</strong>ts<br />

dessen, was die Einzelteile normalerweise<br />

kosten, k<strong>an</strong>n die Preisgestaltung<br />

für das Set nur als äußerst<br />

kundenfreundlich bezeichnet werden:<br />

Für um die DM 750,– soll die Zusammenstellung<br />

über den Ladentisch<br />

gehen.<br />

Weiterer Ausbau. Mit dem Central-<br />

Control 2000 befindet <strong>sich</strong> das Basisgerät<br />

für den weiteren Ausbau des<br />

Selectrix-Systems in den beiden Digital-Startpackungen.<br />

Wer mehr als<br />

neun Loks <strong>an</strong>steuern, Funktionsdecoder<br />

nutzen, Magnetartikel schalten und<br />

zudem den hohen Komfort des Selectrix-Systems<br />

komplett nutzen will, muß<br />

<strong>sich</strong> lediglich noch das Lok-Control<br />

2000 oder ein Control-H<strong>an</strong>dy zulegen<br />

– schon stehen insgesamt 100 Adressen<br />

fürs Fahren und Schalten zur Verfügung.<br />

Zusätzlicher Pluspunkt: Inzwi-<br />

schen verstehen Selectrix-Geräte nicht<br />

mehr nur das hauseigene Datenformat,<br />

sondern auch das genormte und herstellerübergreifend<br />

verwendete DCC-<br />

Format.<br />

Zusammengefaßt. Das Selectrix-<br />

Superset 11107 ist unter den Digital-<br />

Startpackungen absolut die erste Wahl.<br />

Es verbindet eine sehr attraktive Ausstattung<br />

mit allen Vorteilen des Selectrix-Systems<br />

– und das bei einem Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis, welches die<br />

Modellbahn-Einsteiger scharenweise<br />

<strong>an</strong>locken müßte. Vorbildlich: Alle Digitalkomponenten<br />

des Startsets können<br />

bei einem späteren Systemausbau mit<br />

voller Funktionalität weiterverwendet<br />

werden. Weniger vorbildlich: Auch<br />

hier ist das Überholgleis zu kurz – wer<br />

die volle Zuglänge von Beginn <strong>an</strong> nutzen<br />

will, muß <strong>sich</strong> mit der Startpackung<br />

weitere Gleise zulegen.<br />

Arnold N<br />

Im Sortiment des N-Pioniers f<strong>an</strong>den<br />

<strong>sich</strong> bis vor kurzem zwar insgesamt<br />

fünf Startsets, aber keines davon fußte<br />

auf dem hauseigenen Digitalsystem<br />

(dessen neueste Version zugegebener-<br />

Das neue Selectrix-Superstartset<br />

enthält neben Gleisen, Weichen<br />

und der Digitalsteuerung diese<br />

beiden attraktiven Zuggarnituren<br />

nach Epoche-3-Vorbild.<br />

16 MIBA-Spezial 42


maßen auch noch nicht l<strong>an</strong>ge im H<strong>an</strong>del<br />

ist). Daß dies ein M<strong>an</strong>ko ist, haben<br />

auch die Arnold-Marketingstrategen<br />

erk<strong>an</strong>nt und für Spätherbst die Auslieferung<br />

einer großen Digital-Startpackung<br />

<strong>an</strong>gekündigt.<br />

MIBA-TIP. Das Digital-Startset 80360<br />

enthält zwei Zuggarnituren: eine Ellok<br />

der Baureihe 103 mit zwei InterCity-<br />

Wagen 1. Klasse und eine Diesellok der<br />

Baureihe 212 im DB-Cargo-Rot mit<br />

zwei offenen Güterwagen des Typs<br />

Eaos. Außerdem beinhaltet die<br />

Packung ein Gleisoval (94 x 40 cm) mit<br />

zwei Weichen und Überholgleis sowie<br />

– als Herzstück der Steuerung – den<br />

Comm<strong>an</strong>der 9 samt Trafo. Der Comm<strong>an</strong>der<br />

9 ist das Einsteigergerät in das<br />

Arnold-Digitalsystem; es vereinigt die<br />

Funktionen von Zentrale, Fahrpult für<br />

maximal neun Triebfahrzeuge und<br />

Stellpult für bis zu acht Magnetartikel.<br />

Es verfügt zudem über zwei Funktionstasten<br />

(etwa für Spitzenlicht, Lokpfeife<br />

oder Dampfgenerator) und dient<br />

zum Programmieren der Lokdecoder.<br />

Für ca. DM 850,– soll diese Zusammenstellung<br />

in den H<strong>an</strong>del kommen.<br />

Weiterer Ausbau. Überschreiten der<br />

Fahrzeugpark und die Zahl der<br />

Magnetartikel die Kapazität des Comm<strong>an</strong>der<br />

9, so k<strong>an</strong>n auf leistungsfähigere<br />

Komponenten des Arnold-Digitalsystems<br />

zurückgegriffen werden: das<br />

Central Control als Zentraleinheit steuert<br />

bis zu 119 Loks, über das digitale<br />

Keyboard können bis zu 256 Magnetartikel<br />

bedient werden. Leider k<strong>an</strong>n<br />

der Comm<strong>an</strong>der 9 d<strong>an</strong>n nicht mehr in<br />

seiner ursprünglichen Funktion weiterverwendet<br />

werden und dient nur<br />

noch als Bremsbaustein. Das Arnold-<br />

Digitalsystems bedient <strong>sich</strong> des DCC-<br />

Formats und ist daher in hohem Maße<br />

kompatibel zu den Digitalerzeugnissen<br />

<strong>an</strong>derer Hersteller, die ebenfalls dieses<br />

Datenformat einsetzen (z.B. Lenz,<br />

Roco, Digitrax).<br />

Zusammengefaßt. D<strong>an</strong>k der Ausstattung<br />

mit zwei kleinen Zuggarnituren<br />

lassen <strong>sich</strong> mit dem Arnold-Startset die<br />

Vorteile einer digitalen Steuerung von<br />

Beginn <strong>an</strong> ausschöpfen. Weitere Pluspunkte:<br />

Kompatibilität durch Nutzung<br />

des DCC-Formats und einfacher<br />

Umstieg auf leistungsfähigere Digitalkomponenten.<br />

Abzüge gibt es für die<br />

lieblose Fahrzeugzusammenstellung<br />

des Startsets und den zu hohen Preis.<br />

Der N-Pionier Arnold will noch im Spätherbst 1999 dieses digitale Startset ausliefern. Es<br />

enthält neben zwei Zuggarnituren mit dem Comm<strong>an</strong>der 9 gewissermaßen die kleine Zentraleinheit<br />

des Arnold-Digitalsystems.<br />

Und sonst?<br />

Nach den „Ready to run“-Startpackungen,<br />

die neben den Komponenten der<br />

Digitalsteuerung gleich auch Fahrzeuge<br />

und Gleise enthalten, jetzt noch<br />

ein kurzer Blick auf Sets, die nicht den<br />

Komplettstart ermöglichen sollen, sondern<br />

eher den Umstieg von konventioneller<br />

<strong>an</strong>aloger Steuerung auf ein Digitalsystem.<br />

Enthalten sind in derartigen<br />

Startsets lediglich die Digitalkomponenten<br />

der jeweiligen Hersteller, nicht<br />

jedoch Gleis und Fahrzeuge.<br />

LGB-Lenz-Mehrzugsteuerung. Die<br />

„Lokmaus“ findet <strong>sich</strong> auch beim Gartenbahn-Spezialisten<br />

LGB wieder –<br />

zusammen mit einer Digitalzentrale,<br />

einem Trafo und Decodern, die speziell<br />

auf die Bedürfnisse des Großbahnbetriebes<br />

abgestimmt sind. Obwohl<br />

LGB ein Komplett<strong>an</strong>bieter ist, gibt es<br />

im Sortiment keine digitale Startpackung<br />

im üblichen Sinne.<br />

Das LGB-Starterset 55100 enthält<br />

eine Zentraleinheit, eine Lokmaus und<br />

eine bereits mit Decoder ausgerüstete<br />

Schöma-Diesellok (mit zuschaltbarem<br />

Signalhorn als Zusatzfunktion); das Set<br />

ist für ca. DM 900,– zu haben. Das<br />

Grundset 55000 enthält statt der Lok<br />

lediglich einen Decoder und ist mit ca.<br />

DM 600,– dementsprechend günstiger.<br />

Wegen der Lokmaus sind die Grenzen<br />

des Mehrzugbetriebs bei acht Lokomotiven<br />

erreicht; d<strong>an</strong>n muß auf<br />

Komponenten von Lenz digital plus<br />

umgestiegen werden. Lokmaus und<br />

Zentraleinheit dienen d<strong>an</strong>n als Eingabegeräte,<br />

die Komponenten des Lenzschen<br />

Systems müssen komplett<br />

erworben werden.<br />

Digitrax. Das Unternehmen aus den<br />

USA bietet drei Einstiegssets seines<br />

Systems <strong>an</strong>. „Genesis“ enthält die<br />

Komm<strong>an</strong>dostation DB150, einen<br />

H<strong>an</strong>dregler UT2, einen Premium-<br />

Decoder und eine Decoder-Testhilfe<br />

(ca. DM 500,–). „Empire Builder“ beinhaltet<br />

gleichfalls die Komm<strong>an</strong>dostation<br />

DB150 und einen Premium-Decoder<br />

sowie den Infrarot-H<strong>an</strong>dfahrregler<br />

DT100 (ca. DM 590,–). „Chief“ schließlich<br />

– nomen est omen – bezeichnet das<br />

Digitrax-Premium-Startset: Es enthält<br />

die Komm<strong>an</strong>dostationen DCS100 oder<br />

DCS200, den Digital-H<strong>an</strong>dfahrregler<br />

DT100, Premium-Decoder und Decoder-Testhilfe,<br />

Digitrax-Video und<br />

-H<strong>an</strong>dbücher (ca. DM 815,–). Beim<br />

Umstieg unterein<strong>an</strong>der sind die einzelnen<br />

Digitrax-Komponenten kompatibel.<br />

Mit Digitrax lassen <strong>sich</strong> sämtliche<br />

Decoder steuern, die das NMRA-DCC-<br />

Format unterstützen. Der „Chief“ k<strong>an</strong>n<br />

MIBA-Spezial 42 17


Das Set02 von Lenz digital plus soll vornehmlich<br />

jene <strong>an</strong>sprechen, die <strong>sich</strong> mit dem<br />

Ged<strong>an</strong>ken tragen, eine vorh<strong>an</strong>dene Anlage<br />

umzurüsten. Neben dem abgebildeten Booster<br />

LV101 und dem H<strong>an</strong>dregler LH200, der<br />

hier quasi als Digitalzentrale fungiert, enthält<br />

dieses Set auch einen Decoder LE103XF.<br />

Mit dem LH200 lassen <strong>sich</strong> zunächst bis zu<br />

25 Lokomotiven unabhängig vonein<strong>an</strong>der<br />

steuern, der weitere Ausbau erfolgt mit<br />

Komponenten des Lenz-digital-plus-<br />

Systems.<br />

Fotos: Rainer Ippen, gp, Werk<br />

wahlweise sogar Decoder mit dem<br />

Motorola-Format steuern. Infos zu Leistungs-<br />

und Funktionsumf<strong>an</strong>g sowie zu<br />

den konkreten Liefermöglichkeiten<br />

gibt’s beim deutschen Digitrax-Importeur<br />

Case Hobbies, Dorfstr. 28, 33739<br />

Bielefeld, Tel. 05206/915221, Fax<br />

05206/915220.<br />

Lenz digital plus. Der Pionier des<br />

NMRA-DCC-Datenformats will mit dem<br />

Set02 den Digitalein- und -umsteigern<br />

die Entscheidung erleichtern. Es enthält<br />

den Verstärker LV101, der <strong>an</strong><br />

Digitale Komplett-Startsets im Überblick<br />

Hersteller<br />

System<br />

Datenformat<br />

Baugröße<br />

Artikelnummer<br />

Bezeichnung<br />

Steuerungskomponenten<br />

Fahrzeuge<br />

Anlagengröße<br />

Zahl der Lokadressen<br />

Sonderfunktionen<br />

Schaltbare Magnetartikel<br />

Erweiterbar mit<br />

Ungefährer Ladenpreis<br />

Märklin<br />

Delta<br />

Märklin-Motorola<br />

H0<br />

29785<br />

Delta-Startpackung mit<br />

ICE<br />

Delta-Control 6604,<br />

Regeltrafo 6647<br />

ICE 2, dreiteilig<br />

Gleisoval, 2 Weichen,<br />

Überholgleis<br />

(184 x 84 cm)<br />

4, 5 mit Delta-Pilot<br />

0<br />

0<br />

Delta-Pilot, Märklin-Digital-Komponenten,Motorola-kompatibleKomponenten<br />

<strong>an</strong>derer Hersteller<br />

DM 470,–<br />

einen vorh<strong>an</strong>denen Trafo <strong>an</strong>geschlossen<br />

wird, sowie den H<strong>an</strong>dregler LH200<br />

(der hier quasi auch als Digitalzentrale<br />

fungiert) und einen Lokdecoder<br />

LE103XF. Mit dem LH200 lassen <strong>sich</strong><br />

bis zu 25 Lokomotiven steuern, wobei<br />

die Auswahl der Adressen beliebig aus<br />

dem Vorrat von 0001 bis 9999 erfolgen<br />

k<strong>an</strong>n. Das Set läßt <strong>sich</strong> bei Erreichen<br />

der Belastungsgrenze einfach mit weiteren<br />

Lenz-Komponenten erweitern<br />

und ausbauen, etwa mit weiteren<br />

H<strong>an</strong>dreglern, weiteren Verstärkern<br />

Märklin<br />

Märklin Digital<br />

Märklin-Motorola<br />

H0<br />

29845<br />

Premium-Startset<br />

Control Unit 6021, Tr<strong>an</strong>sformator<br />

6002<br />

2 Loks, 3 Schnellzugwagen,<br />

4 Güterwagen<br />

Gleisoval, 2 Weichen,<br />

Überholgleis<br />

(184 x 76 cm)<br />

80<br />

5<br />

256<br />

Märklin-Digital-Komponenten,Motorola-kompatible<br />

Komponenten<br />

<strong>an</strong>derer Hersteller<br />

DM 980,–<br />

Fleischm<strong>an</strong>n<br />

FMZ<br />

FMZ<br />

H0<br />

6 6374<br />

Digital-Control-Startset<br />

Digital Control 6803 C,<br />

Digital-Control-Trafo<br />

1 Lok, 3 Güterwagen<br />

Gleisoval, 2 Weichen,<br />

Überholgleis<br />

(145 x 81 cm)<br />

4, 5 mit FMZ-H<strong>an</strong>dregler<br />

1 (Licht), Doppeltraktion<br />

0<br />

FMZ-H<strong>an</strong>dregler, FMZ-<br />

Komponenten (FMZ-<br />

Zentrale 6800)<br />

DM 550,–<br />

LV101 oder der Zentrale LZ100. Das<br />

Set02 schlägt mit ca. DM 400,– zu<br />

Buche. Infos und Vertriebsnachweis<br />

bei Lenz Elektronik GmbH, Hüttenbergstr.<br />

29, 35398 Gießen, Tel.<br />

06403/900133, Fax 06403/5332.<br />

MÜT. Bei Insidern macht <strong>sich</strong> MÜT<br />

schon seit einiger Zeit einen guten<br />

Namen als Liefer<strong>an</strong>t von Selectrix-<br />

Komponenten; jetzt kommt das Digital-<br />

Startset mit allen Schik<strong>an</strong>en. Für DM<br />

699,– gibt’s die Zentraleinheit multi<br />

control 2004, den H<strong>an</strong>dregler HC01<br />

Fleischm<strong>an</strong>n<br />

FMZ<br />

FMZ<br />

N<br />

6 9370<br />

Digital-Control-Startset<br />

Digital Control 6803 C,<br />

Digital-Control-Trafo<br />

1 Lok, 3 Güterwagen<br />

Gleisoval, 2 Weichen,<br />

Überholgleis<br />

(85 x 45 cm)<br />

4, 5 mit FMZ-H<strong>an</strong>dregler<br />

1 (Licht), Doppeltraktion<br />

0<br />

FMZ-H<strong>an</strong>dregler, FMZ-<br />

Komponenten (FMZ-Zentrale<br />

6800)<br />

DM 530,–<br />

18 MIBA-Spezial 42


Zimo gehört zu den Pionieren des digitalen<br />

Modellbahn-Zeitalters. Neuerdings verstehen<br />

die Geräte nicht nur das hauseigene Format,<br />

sondern sind „multiprotokollfähig“.<br />

Rechts ein Blick auf die Zentrale MX1 und<br />

das Fahrpult MX2, die zusammen mit zwei<br />

Decodern den Inhalt des Anf<strong>an</strong>gssets StartK<br />

bilden. Unten das große Display der Digitasalzentrale<br />

multi control 2004 von MÜT, eine<br />

Gesamt<strong>an</strong><strong>sich</strong>t findet <strong>sich</strong> auf S. 10.<br />

und zwei Selectrix-Decoder 66832. Das<br />

multi control 2004 ist ein wahrer Tausendsassa:<br />

Es ist Zentrale, Fahrregler,<br />

Schaltpult, Interface, Programmer und<br />

Booster in einem und k<strong>an</strong>n jeweils bis<br />

zu 100 Adressen fürs Fahren und<br />

Schalten <strong>an</strong>steuern – leider nur für das<br />

Selectrix-Datenformat. Weitere Infos<br />

direkt bei MÜT GmbH, Neufeldstr. 17,<br />

85232 Bergkirchen, Tel. 08131/71045,<br />

Fax 08131/80760.<br />

Zimo. L<strong>an</strong>ge Zeit hat das Zimo-System<br />

nur das hauseigene Datenformat<br />

Roco<br />

Digital is cool<br />

NMRA-DCC<br />

H0<br />

41101<br />

Digi-Startset<br />

Digitalzentrale, Trafo,<br />

Lokmaus<br />

1 Lok, 3 Güterwagen<br />

Gleisoval, 1 Weiche,<br />

Abstellgleis<br />

(235 x 100 cm)<br />

8<br />

2<br />

16<br />

zweite Lokmaus, Weichen-Keyboard<br />

10770,<br />

DCC-kompatible Komponenten<br />

<strong>an</strong>derer Hersteller<br />

DM 480,–<br />

Roco<br />

Digital is cool<br />

NMRA-DCC<br />

H0<br />

41210<br />

Digital-Startset<br />

Digitalzentrale, Trafo,<br />

Lokmaus<br />

1 Lok, 3 Güterwagen,<br />

2 Personenwagen<br />

Gleisoval, 1 Digitalweiche,<br />

Abstellgleis<br />

(235 x 100 cm)<br />

8<br />

2<br />

16<br />

zweite Lokmaus, Weichen-Keyboard<br />

10770,<br />

DCC-kompatible Komponenten<br />

<strong>an</strong>derer Hersteller<br />

DM 400,–<br />

unterstützt. Inzwischen ist es jedoch<br />

multiprotokollfähig und erlaubt auch<br />

das Ansteuern von Decodern des<br />

Motorola- und des NMRA-DCC-Formats.<br />

Zimo bietet zwei Startsets <strong>an</strong>, die<br />

<strong>sich</strong> in der Leistung des Empfängers<br />

unterscheiden und wahlweise für die<br />

großen (StartG) oder die kleinen Nenngrößen<br />

(StartK) eignen. <strong>Sie</strong> enthalten<br />

die Zentraleinheit MX1 (zum Anschluß<br />

<strong>an</strong> einen vorh<strong>an</strong>denen Trafo), das<br />

Fahrpult MX2, Kabel und Betriebsh<strong>an</strong>dbuch<br />

sowie ein (bei StartG) oder<br />

Minitrix<br />

Selectrix<br />

Selectrix, NMRA-DCC<br />

N<br />

11106<br />

Güterzugpackung mit<br />

digitaler Steuerung<br />

Central Control 2000,<br />

Trafo<br />

1 Lok, 3 Güterwagen<br />

Gleisoval, 2 Weichen,<br />

Überholgleis<br />

(93 x 42 cm)<br />

9<br />

2<br />

0<br />

Selectrix-Komponenten<br />

DM 450,–<br />

Minitrix<br />

Selectrix<br />

Selectrix, NMRA-DCC<br />

N<br />

11107<br />

Selectrix-Superset<br />

Central Control 2000,<br />

Trafo<br />

2 Loks, 4 Schnellzugwagen,<br />

4 Güterwagen<br />

Gleisoval, 2 Weichen,<br />

Überholgleis<br />

(114 x 42 cm)<br />

9<br />

2<br />

0<br />

Selectrix-Komponenten<br />

DM 750,–<br />

zwei Empfängerbausteine. Mit dem<br />

Fahrpult lassen <strong>sich</strong> Züge, Weichen,<br />

Signale, Drehscheiben usw. steuern.<br />

Der Preis dieser Startsets liegt bei DM<br />

DM 1600,–. Komfort, Leistungsvermögen<br />

und Funktionalität des Zimo-<br />

Systems können hier nicht gewürdigt<br />

werden; Interessenten sei die direkte<br />

Kontaktaufnahme empfohlen: Zimo<br />

Elektronik, Schönbrunner Str. 188A,<br />

A-1120 Wien, Österreich, Tel./Fax<br />

0043-1-8131007.<br />

Rainer Ippen/Thomas Hilge<br />

Arnold<br />

Arnold Digital<br />

NMRA-DCC<br />

N<br />

80360<br />

Digital-Startset<br />

Comm<strong>an</strong>der 9, Trafo<br />

2 Loks, 2 Schnellzugwagen,<br />

2 Güterwagen<br />

Gleisoval, 2 Weichen,<br />

Überholgleis<br />

(94 x 40 cm)<br />

9<br />

2<br />

8<br />

Arnold-Digital-Komponenten,<br />

DCC-kompatible<br />

Komponenten <strong>an</strong>derer<br />

Hersteller<br />

DM 850,–<br />

MIBA-Spezial 42 19


20 MIBA-Spezial 42


Als es darum ging, das gemeinsame<br />

Hobby in Form einer großen H0-<br />

Anlage zu verwirklichen, st<strong>an</strong>d auch<br />

die Frage nach einer geeigneten Steuerung<br />

im Raum. Mit Blick in die Zukunft<br />

entschied m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> für die digitale<br />

Steuerung, da sie die Möglichkeiten zu<br />

realisieren versprach, von denen m<strong>an</strong><br />

träumte.<br />

Zur Steuerung der Modellbahn<strong>an</strong>lage<br />

entschied m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> für die Digitalkomponenten<br />

der Firma Zimo, und<br />

zwar in der aktuellen, NMRA-DCCkompatiblen<br />

Ausführung. Da sowohl<br />

im m<strong>an</strong>uellen als auch im Automatik-<br />

Betrieb (auch gemischt) gefahren werden<br />

sollte, wurde die Anlage vollständig<br />

digitalisiert, d.h. sowohl Fahr- als<br />

auch Schaltfunktionen werden über<br />

entsprechende Decoder gesteuert.<br />

Neben der MX1-Digitalzentrale kommen<br />

zwei H<strong>an</strong>dregler MX2, fünf Weichenmodule<br />

MX8 (für je 16 Weichen),<br />

ein Drehscheibenmodul MXDS und<br />

derzeit vier Gleisabschnittsmodule<br />

MX9 (für je 16 Gleisabschnitte) zum<br />

Einsatz. Die Module wurden direkt<br />

unter der Anlage verdrahtet, um die<br />

Verkabelung einfach und überschaubar<br />

zu halten. Als Verbindung zwischen<br />

den Modulen wird im Zimo-<br />

System der CAN-Bus verwendet, ein<br />

auch in der Automobilindustrie häufig<br />

Automatisch oder individuell<br />

verwendetes Kommunikationsmedium.<br />

Das Steuerungsprinzip<br />

Während die Funktionsmodule der<br />

Ansteuerung und Positionsrückmeldung<br />

der Weichen dienen, steuern die<br />

Gleisabschnittsmodule einseitig getrennte<br />

Gleisstücke <strong>an</strong>. Die Gleistrennung<br />

ist einerseits zur Erkennung von<br />

besetzten und freien Abschnitten notwendig<br />

– es wird dabei der Stromverbrauch<br />

von Loks bzw. mit entsprechenden<br />

Achsen ausgerüsteten oder<br />

beleuchteten Waggons gemessen –,<br />

MODELLBAHN-ANLAGE<br />

Schematische Darstellung und Zuordnung der Bahnhöfe. Ungewöhnlich ist die Anordnung<br />

des Schattenbahnhofs. Dieser ist über Zufahrten vom unteren Hauptbahnhof aus zu erreichen.<br />

Zeichnungen: Karl Schernhammer<br />

Ein Traum wurde Wirklichkeit. Der große Bahnhof gliedert <strong>sich</strong> in den „Hauptbahnhof“ auf<br />

der unteren Ebenen und den „Bahnhof Mitte“ eine Etage höher auf. Der R<strong>an</strong>gierbahnhof<br />

befindet <strong>sich</strong> hinter dem Reiterstellwerk. Fotos: gp<br />

Das Bildschirmstellwerk vermittelt zwar nicht die Abmessungen der Anlage, gibt aber Aufschluß<br />

über den Gleispl<strong>an</strong>.<br />

Konsequent digital<br />

Wenn einer eine Anlage baut, d<strong>an</strong>n hat er was zu tun. Allerdings<br />

teilt <strong>sich</strong> der Spaß, wenn drei Generationen gemeinsam<br />

<strong>an</strong> einem Str<strong>an</strong>g ziehen. Familie Schernhammer ging d<strong>an</strong>n konsequent<br />

vor. Der Großvater zeichnet für den Unterbau ver<strong>an</strong>twortlich,<br />

der Vater für Gleis- und L<strong>an</strong>dschaftsbau und der Sohn<br />

für die digitale Steuerung. Das Ergebnis: Betrieb auf 11 x 7 m<br />

im U.<br />

<strong>an</strong>dererseits k<strong>an</strong>n jedem Gleisabschnitt<br />

vom Digitalsystem dadurch<br />

eine bestimmte Maximalgeschwindigkeit<br />

zugeordnet werden. Dieses Verfahren<br />

nennt Zimo die signalabhängige<br />

Zugbeeinflussung.<br />

Über das Fahrpult oder einfacher<br />

natürlich über einen am CAN-Bus<br />

<strong>an</strong>geschlossenen Computer wird dabei<br />

jedem Abschnitt je nach Betriebserfordernis<br />

vor dem Befahren durch den<br />

Zug die für ihn gültige Maximalgeschwindigkeit<br />

zugeordnet. Fährt der<br />

Zug nun laut Reglerstellung schneller<br />

als für diesen Gleisabschnitt vorgesehen,<br />

wird er, durch im Lokdecoder<br />

MIBA-Spezial 42 21


Der Triebwagen Rh 4010 wartet im Hauptbahnhof<br />

auf seine Ausfahrt. Die Fahrstraße<br />

für die Ausfahrt ist auf dem Gleisbildstellpult<br />

gerade gestellt.<br />

einstellbare Bremswerte, auf diese<br />

Maximalgeschwindigkeit heruntergebremst.<br />

Mittels der „MAN“-Taste am<br />

Fahrpult k<strong>an</strong>n diese Beschränkung<br />

jedoch jederzeit wieder aufgehoben<br />

werden – z.B. für freizügigen R<strong>an</strong>gierbetrieb.<br />

Fährt die Lok l<strong>an</strong>gsamer als<br />

die vorgegebene Maximalgeschwindigkeit<br />

tritt, keine Änderung ein.<br />

Gerade diese Freizügigkeit in der<br />

Bedienung war ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />

für die Auswahl<br />

des Digitalsystems und der Steuerungssoftware.<br />

Die Anlage k<strong>an</strong>n auch<br />

komplett ohne Computer, rein über das<br />

Fahrpult gefahren werden. M<strong>an</strong>uelle<br />

Eingriffe wie das Aufgleisen einer<br />

neuen Lok erfordern keinerlei Eingriffe<br />

oder Eingaben am Computer. Auch<br />

nach dem Starten der Anlage müssen<br />

keine Daten erfaßt oder alte Zustände<br />

der Anlage (die <strong>sich</strong> in der Zwischenzeit<br />

geändert haben könnten)<br />

geladen werden Alle notwendigen<br />

Informationen werden direkt von der<br />

Anlage eingelesen.<br />

Das Computerstellpult<br />

Zur optimalen Steuerung der Anlage<br />

werden ein Computer und die Stellpultsoftware<br />

„STP“ eingesetzt. Ein<br />

„echter“ Stelltisch schied wegen des<br />

Platzbedarfs und der m<strong>an</strong>gelnden Flexibilität<br />

von vornherein aus. Folgende<br />

Aufgaben werden über den Computer<br />

durchgeführt:<br />

• Darstellung eines Drucktastenstellwerkes<br />

nach SpDrD60-Norm<br />

• Anzeige von Weichenstellungen und<br />

Besetztzuständen<br />

• Zugnummer<strong>an</strong>zeigen<br />

• M<strong>an</strong>uelles Schalten von Weichen<br />

und Signalen<br />

• Stellen von Fahr- und R<strong>an</strong>gierstraßen<br />

mit allen Sicherungsfunktionen<br />

• automatischer Blockbetrieb zwischen<br />

den Bahnhöfen<br />

• Getrennt zu- und abschaltbarer<br />

Automatikbetrieb für alle Bahnhöfe<br />

der Anlage<br />

Die Steuersoftware „STP“ orientiert<br />

<strong>sich</strong> in Aufbau und Bedienung stark <strong>an</strong><br />

Drucktastenstellwerken, wie sie in den<br />

letzten Jahrzehnten bei uns üblich<br />

waren und auch heute noch in vielen<br />

Bahnhöfen im Einsatz sind. Durch die<br />

direkte Einbindung des Computers in<br />

den Zimo-CAN-Bus sind alle Änderungen<br />

auf der Anlage auch sofort am Bildschirm<br />

<strong>sich</strong>tbar. Da alle Module im<br />

Zimo-System eigene „Intelligenz“<br />

besitzen, muß der Computer diese<br />

nicht ständig nach Änderungen abfragen,<br />

sondern die Daten werden ereignisorientiert<br />

übertragen.<br />

Zimo-Lokdecoder besitzen außerdem<br />

die Möglichkeit, ihre eigene<br />

Adresse auszusenden, welche durch<br />

Prinzipieller Aufbau der Zimo-Steuerung.<br />

Der CAN-Bus verbindet alle erforderlichen<br />

Digitalbausteine. Der PC ist mit der Schnittstelle<br />

der MX1-Zentrale verbunden.<br />

22 MIBA-Spezial 42


Der Triebwagen Rh 4010 überfährt das<br />

Blocksignal in Richtung Bergbahnhof. Im<br />

Bahnhof „Mitte“ wurde für den Erzzug und<br />

den Rh 1014 die Ausfahrt gezogen.<br />

Einsatz einer kleinen Empfängerplatine<br />

in ein Gleisabschnittsmodul <strong>an</strong><br />

einen Computer gemeldet werden<br />

k<strong>an</strong>n. Sobald ein Fahrzeug auf einen<br />

solchen Gleisabschnitt gestellt wird,<br />

erscheint auch schon die Decoderadresse<br />

am Stellpult. Durch eine Fahrzeugzuordnungsliste<br />

in „STP“ k<strong>an</strong>n<br />

statt der Decoderadresse auch eine bis<br />

zu sechsstellige L<strong>an</strong>gbezeichnung,<br />

oder – wie beim Vorbild – die Zugnummer<br />

z.B. „R10453“ für den Regionalzug<br />

mit der Kursbuchnummer 10453 dargestellt<br />

werden. Für diese Anzeige ist<br />

keine zusätzliche Verdrahtung <strong>an</strong> der<br />

Anlage oder im Fahrzeug notwendig.<br />

Besonders praktisch hat <strong>sich</strong> diese<br />

Anzeige für den Schattenbahnhof<br />

erwiesen, da auf einen Blick die St<strong>an</strong>dorte<br />

der einzelnen Züge erk<strong>an</strong>nt werden<br />

können.<br />

Prinzipdarstellung der signalabhängigen<br />

Zugbeeinflussung, wie sie das ZIMO-System<br />

ermöglicht. So ist auch der m<strong>an</strong>uelle Betrieb<br />

durch den PC ge<strong>sich</strong>ert.<br />

MIBA-Spezial 42 23


Unser Triebwagen Rh 4010 nähert <strong>sich</strong> dem<br />

Bergbahnhof. Dort hat die Selbststellautomatik,<br />

wie auf dem Gleisbild zu erkennen,<br />

die Einfahrtstraße aktiviert. Der Erzzug<br />

nähert <strong>sich</strong> aus der Gegenrichtung dem<br />

Bergbahnhof.<br />

Integrierte Fahrstraßenlogik<br />

Die Bedienung des Stellpultes erfolgt<br />

mittels Maus, obwohl eine Fahrstraßenaktivierung<br />

auch mittels Tastatur<br />

möglich ist. Durch Anklicken der<br />

(roten) Fahrstraßentaster in der Reihenfolge<br />

Startpunkt–Zielpunkt läuft die<br />

entsprechende Fahrstraße ein. Dabei<br />

stellt der Computer nach Überprüfung<br />

der Sicherheitsbedingungen – zu befahrene<br />

Abschnitte sind frei, keine<br />

kreuzenden Fahrstraßen sind vorh<strong>an</strong>den<br />

usw. – alle Weichen, Schutzweichen<br />

und Signale und schaltet die<br />

betroffenen Gleisabschnitte auf die<br />

jeweils gültigen Maximalgeschwindigkeiten.<br />

Die Fahrstraße wird weiß im<br />

Stellpult ausgeleuchtet, bei den Weichen<br />

leuchten die Verschlußmelder<br />

aus, und die Zugbewegung wird durch<br />

eine rote Besetztmeldung entl<strong>an</strong>g der<br />

Fahrstraße dargestellt. Hat der Zug die<br />

Fahrstraße durchfahren, wird diese<br />

selbsttätig aufgelöst, d.h., die Weichenverschlüsse<br />

werden aufgehoben,<br />

und die Ausleuchtung verschwindet.<br />

Neben Fahrstraßen, welche über die<br />

roten Taster im Stellpult aktiviert werden,<br />

sind auch R<strong>an</strong>gierstraßen stellbar.<br />

Diese sind durch graue Taster gekennzeichnet<br />

und weisen neben dem Stel-<br />

len <strong>an</strong>derer Signale auch unterschiedliche<br />

Sicherungsüberprüfungen auf. So<br />

k<strong>an</strong>n in ein besetztes Gleis keine Fahr-,<br />

sehr wohl aber eine R<strong>an</strong>gierstraße<br />

gestellt werden. Aus Platzgründen sind<br />

im Stellpult noch nicht alle notwendigen<br />

R<strong>an</strong>giertaster plaziert, dies wird<br />

jedoch in naher Zukunft nachgeholt.<br />

Von Automatik bis M<strong>an</strong>uell<br />

Da das Stellen der Fahrstraßen für<br />

einen umf<strong>an</strong>greichen Betrieb recht<br />

arbeitsreich sein k<strong>an</strong>n, sollten Teile der<br />

Anlage auch vollautomatisch betrieben<br />

werden können. Hier kommt die<br />

Selbststellfunktion von „STP“ zum Tragen.<br />

Dieses auch vom Vorbild übernommene<br />

Verfahren bedeutet, daß die<br />

Software bei der Annäherung eines<br />

Zuges <strong>an</strong> einen Bahnhof selbsttätig<br />

versucht, eine Fahrstraße aus einer<br />

vorgegebenen Liste zu stellen. Diese<br />

Suche läuft, bis eine gültige Fahrstraße<br />

gestellt werden k<strong>an</strong>n. Sind alle Gleise<br />

im Bahnhof besetzt, wird der Zug am<br />

Einfahrtsignal <strong>an</strong>gehalten, bis ein Gleis<br />

frei wird.<br />

24 MIBA-Spezial 42


Nach der Einfahrt in den Bahnhof<br />

k<strong>an</strong>n eine minimale Haltezeit vorgegeben<br />

werden, nach der im selben<br />

Schema versucht wird, eine Ausfahrtstraße<br />

zu stellen. Auch Abhängigkeiten,<br />

ein einfahrender Zug schickt automatisch<br />

den am Nachbargleis wartenden<br />

Gegenzug auf die Reise, sind damit<br />

machbar. Alle Bahnhöfe sind mit<br />

Selbststellautomatiken für bestimmte<br />

Gleise ausgestattet. Je nach Lust und<br />

Laune können so auf einen Mausklick<br />

hin die Fahrdienstleitertätigkeiten <strong>an</strong><br />

den Computer delegiert werden.<br />

Durch die unterschiedlichen Gleislängen<br />

in den Bahnhöfen tritt dabei das<br />

Problem auf, daß nicht jeder Zug in<br />

jedes Gleis einfahren darf. Beim Vorbild<br />

wird dies über den sogen<strong>an</strong>nten<br />

Zuglenkbetrieb gesteuert. Im Prinzip<br />

ist es ein Selbststellbetrieb, bei dem die<br />

Zugnummer bei der automatischen<br />

Gleisauswahl mit berück<strong>sich</strong>tigt wird.<br />

Dieselbe Funktionalität ist auch in<br />

„STP“ verwirklicht, wobei die Zugnummernerkennung<br />

des Zimo-Systems<br />

natürlich die optimale Basis liefert.<br />

Dabei werden die Decoder-<br />

Aufgrund der kurzen vierstelligen Zugnummern<strong>an</strong>zeige<br />

im Bergbahnhof wird die<br />

Durchfahrt des Triebwagens nur mit seiner<br />

Fahrzeugadresse <strong>an</strong>gezeigt.<br />

adressen zu sogen<strong>an</strong>nten Fahrzeuggruppen<br />

zusammengefaßt und können<br />

d<strong>an</strong>n in den Fahrstraßen ein- oder ausgeschlossen<br />

werden: Elloks dürfen z.B.<br />

nur in Gleise mit Oberleitung, l<strong>an</strong>ge<br />

Züge nicht in kurze Gleise usw.<br />

Während des Betriebs k<strong>an</strong>n die Zuordnung<br />

eines Fahrzeuges zu einer Fahrzeuggruppe<br />

geändert werden.<br />

MIBA-Spezial 42 25


„Tage später“ begegnen<br />

<strong>sich</strong> die „ROLA“ und<br />

unser Triebwagen<br />

Rh 4010 nicht auf freier<br />

Strecke, sondern im<br />

Bahnhof „Mitte“. Auf<br />

dem Gleisbild erkennt<br />

m<strong>an</strong>, daß die „ROLA“<br />

gerade von einem<br />

„br<strong>an</strong>deiligen“ Kesselzug<br />

überholt wird.<br />

Unser Zug nähert <strong>sich</strong> Bahnhof „Mitte“. Die<br />

eingestellte Selbststellautomatik hat schon<br />

die Einfahrtstraße gezogen. Die „Rollende<br />

L<strong>an</strong>dstraße“ ist mit Ausfahrt aus Gleis 10 in<br />

Richtung Bergbahnhof unterwegs. Das<br />

Streckengleis verfügt noch nicht über eine<br />

Zugnummern<strong>an</strong>zeige.<br />

26 MIBA-Spezial 42


Eine Ringleitung mit dickem Querschnitt<br />

speist alle paar Meter den digitalen Fahrstrom,<br />

abhängig von den Überwachungsabschnitten,<br />

neu ein.<br />

Anschluß eines 16fach-Weichenmoduls.<br />

Zukünftige Erweiterungen<br />

Die von der Software und dem Zimo-<br />

System bereitgestellten Möglichkeiten<br />

sind auf unserer Anlage bei weitem<br />

noch nicht ausgeschöpft. Folgende<br />

Funktionen sollen in der weiteren<br />

Zukunft noch realisiert werden:<br />

• Weiterer Ausbau der R<strong>an</strong>gierstraßen<br />

• Ansteuerung der Drehscheibe über<br />

den Computer<br />

• Einbindung von Geräuschdateien<br />

zur Simulation von Einfahrtsweckern,<br />

Bahnsteigsdurchsagen,<br />

Abfahrtspfiffen usw.<br />

• Bedienung des Nebenbahnhofes<br />

über ein externes, am Computer<br />

<strong>an</strong>geschlossenes Drucktastenstellwerk<br />

Eine Schmalspurbahn darf nicht fehlen. Diese wird erst später auf digitalen Betrieb umgestellt.<br />

Jetzt herrscht noch gemütliche Beschaulichkeit.<br />

Zugbegegnung zwischen Burgrom<strong>an</strong>tik und<br />

Großstadthektik. „In ein paar Minuten“fährt<br />

der Triebwagen unter der im Vordergrund<br />

<strong>sich</strong>tbaren Oberleitung her.<br />

• Anschluß eines zweiten Computers<br />

zum Betrieb mit zwei Fahrdienstleitern<br />

Mit der Entscheidung Pro Digital fahren<br />

wir mit unserer Anlage auf dem<br />

richtigen Gleis. Hätten wir uns damals<br />

für eine herkömmliche <strong>an</strong>aloge Steuerung<br />

mit Gleichstrom entschieden,<br />

wären wir noch nicht mit der Verkabelung<br />

fertig, die Ged<strong>an</strong>ken <strong>an</strong> fahrende<br />

Züge und Fahrstraßensteuerungen<br />

wären noch reine Visionen. Es gibt<br />

aber trotz allem noch viel zu tun. Aber<br />

was wäre das Hobby Modelleisenbahn,<br />

wenn ein fertiges Stadium erreicht<br />

würde ...? Karl Schernhammer<br />

MIBA-Spezial 42 27


GRUNDLAGEN<br />

In diesen rechten Bahnhofskopf eines Kleinstadtbahnhofs<br />

mündet eine Nebenbahn ein.<br />

Die Verbindungen zwischen den beiden Gleisen<br />

der Hauptstrecke müßten bei konventionellen<br />

Gleissystemen ohne Mittelleiter<br />

gegenein<strong>an</strong>der isoliert werden, um gleichzeitig<br />

Betrieb nach links und rechts zu<br />

ermöglichen. Die Nebenbahn, deren<br />

Anschluß die Zufahrt in sämtliche Bahnhofsgleise<br />

erlaubt, erhöht diesen Aufw<strong>an</strong>d <strong>an</strong><br />

Isolierstellen beträchtlich. Bei Digitalbetrieb<br />

können sämtliche Isolierstellen entfallen.<br />

In MIBA-Spezial 37 hatte ich 1998 in<br />

meinem Artikel „Faszination Fahrbetrieb“<br />

ausführlich die Grundlagen<br />

der Digitaltechnik erläutert und die<br />

neuen Steuerungsmöglichkeiten mit<br />

vielen Beispielen aus dem Fahrbetrieb<br />

meiner H0-Modellbahn<strong>an</strong>lage beschrieben.<br />

Den faszinierenden Fahrbetrieb wird<br />

nur derjenige realisieren und auf seiner<br />

Anlage erleben können, der mehr<br />

als nur die digitale Mehrzugsteuerung<br />

und die vereinfachte Schalttechnik nutzen<br />

will. Er sollte auch seinen PC und<br />

leistungsstarke Steuerungssoftware<br />

mit einbeziehen. Dies gibt ihm viel<br />

mehr Möglichkeiten und ist insgesamt<br />

auch viel preiswerter, was ich in o.g.<br />

Artikel <strong>an</strong> mehreren Anlagenbeispielen<br />

nachgewiesen habe.<br />

Auch die Auswirkungen der neuen<br />

Technik auf die Gleispl<strong>an</strong>ung sind vielen<br />

Modellbahnfreunden nicht bewußt.<br />

Das betrifft sowohl Gleissysteme mit<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung bei digitalem Automatikbetrieb<br />

Vorfahrt für Vielfalt<br />

als auch ohne Mittelleiter. In Kenntnis<br />

der neuen digitalen Fahr- und Steuerungsmöglichkeiten<br />

ist es natürlich<br />

leichter, komplexe Gleispläne zu entwerfen,<br />

ohne vorher sämtliche Isolierstellen<br />

berück<strong>sich</strong>tigen zu müssen.<br />

Weitere Voraussetzung ist aber auch,<br />

daß m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> vom stromkreisgebundenen,<br />

<strong>an</strong>alogen Denken in „Ovalformen“<br />

befreit.<br />

Wegen der Gefahr kollidierender<br />

Züge vermied m<strong>an</strong> bisher kreuzende<br />

Fahrstraßen und Zweirichtungsverkehr<br />

auf eingleisigen Strecken. Aber<br />

gerade das ist <strong>an</strong>zustreben, da der<br />

Fahrbetrieb damit recht beeindrukkend<br />

wird und ein solcher Verkehr bei<br />

geeigneter Steuerungssoftware (z.B.<br />

Softlok) gefahrlos möglich ist.<br />

Fünf, acht oder mehr gleichzeitig<br />

fahrende Züge, umf<strong>an</strong>greiche R<strong>an</strong>gierfahrten<br />

mit An- und Abkuppeln und<br />

mit Fahrten über die Drehscheibe,<br />

Lokwechsel im Bahnhof, Zugkreuzun-<br />

Selbst bei einer wesentlich einfacheren Einmündung bzw. Durchführung einer eingleisigen in<br />

eine zweigleisige Strecke muß bei Gleissystemen ohne Mittelleiter der gesamte Bereich zu<br />

den jeweiligen Streckengleisen hin isoliert werden, will m<strong>an</strong> nicht auf wesentliche Betriebsabläufe<br />

verzichten. Zudem erfordern die isolierten Abschnitte jeweils eine separate, polrichtig<br />

zuschaltbare Stromversorgung. Der hieraus resultierende Verkabelungsaufw<strong>an</strong>d ist nicht<br />

nur immens, sondern muß die später erfolgenden Betriebsabläufe auch genau vorhersehen.<br />

Nachträgliche Änderungen sind nur mit erhöhtem Aufw<strong>an</strong>d möglich.<br />

Wer auf seiner Anlage abwechslungsreichen Betrieb realisieren<br />

möchte, muß die notwendigen Gleisformationen sorgfältig bedenken.<br />

Rüdiger Eschm<strong>an</strong>n verrät uns, mit welchen Tricks m<strong>an</strong><br />

auch nicht von vornherein absehbare Betriebssituationen schon<br />

bei der Pl<strong>an</strong>ung von Schattenbahnhof und <strong>sich</strong>tbarem Anlagenteil<br />

berück<strong>sich</strong>tigen k<strong>an</strong>n.<br />

gen auf Bergstrecken usw. sind im digitalen<br />

Automatikbetrieb leichter realisierbar,<br />

sofern die hierfür notwendigen<br />

Gleise, Gleisverbindungen und Magnetartikel<br />

gleich bei der Pl<strong>an</strong>ung mit<br />

berück<strong>sich</strong>tigt werden.<br />

Drei Tips vorab:<br />

1.Pl<strong>an</strong>en <strong>Sie</strong> maßstäblich und nicht<br />

nur mit groben H<strong>an</strong>dskizzen! PC-<br />

Programme unterstützen <strong>Sie</strong> dabei.<br />

Aber auch diese können nicht Erfahrung,<br />

Ph<strong>an</strong>tasie und gute Ideen für<br />

den Fahrbetrieb ersetzen.<br />

2.Pl<strong>an</strong>en <strong>Sie</strong> g<strong>an</strong>zheitlich! Das heißt,<br />

pl<strong>an</strong>en <strong>Sie</strong> Ihre gesamte Modellbahn<strong>an</strong>lage<br />

mit allen Gleisen und<br />

Brücken und auch schon mit Straßen<br />

und Wegen. Machen <strong>Sie</strong> nicht den<br />

weitverbreiteten Fehler, erst einmal<br />

nur einen Schattenbahnhof aufzubauen,<br />

in der Hoffnung, alles <strong>an</strong>dere<br />

werde <strong>sich</strong> schon irgendwie ergeben.<br />

Das muß zu unbefriedigenden<br />

Ergebnissen und Enttäuschungen<br />

führen. Ein Totalabriß ist meist die<br />

Folge. Schade um die viele Arbeit!<br />

3.Gute Pl<strong>an</strong>ung benötigt Zeit! Es sind<br />

ja möglichst alle Betriebswünsche zu<br />

berück<strong>sich</strong>tigen, und alles muß auch<br />

l<strong>an</strong>dschaftsgerecht passen. Diese<br />

Zeit ist gut investiert. F<strong>an</strong>gen <strong>Sie</strong><br />

bitte nicht vorher mit dem Gleisbau<br />

<strong>an</strong>. Denn später Änderungen vorzunehmen<br />

ist meist nicht oder nur noch<br />

mit großem Aufw<strong>an</strong>d möglich, vor<br />

allem d<strong>an</strong>n, wenn schon mit der<br />

L<strong>an</strong>dschaftsgestaltung begonnen<br />

wurde.<br />

28 MIBA-Spezial 42


Pl<strong>an</strong>ung ohne Mittelleiter<br />

Im Zweileiter-Gleichstromsystem wird<br />

ein Fahrtrichtungswechsel einer Lokomotive<br />

– wie bek<strong>an</strong>nt – durch das Umpolen<br />

des zugeführten Gleichstroms<br />

erreicht. Die Fahrtrichtung einer digitalen<br />

Lok wird dagegen durch einen<br />

Stromimpuls <strong>an</strong> den eingebauten<br />

Decoder gesteuert. Dies ermöglicht<br />

viele neue und interess<strong>an</strong>te Zugfahrten<br />

im Bahnhofsbereich und auf der freien<br />

Strecke.<br />

M<strong>an</strong> muß bei der Pl<strong>an</strong>ung nur darauf<br />

achten, daß der jeweilige Pol des Fahrstroms<br />

(ein relativ hochfrequenter<br />

Wechselstrom) stets auf der gleichen<br />

Seite der Gleisführung bleibt. Unabhängig<br />

von der Stromzuführung und<br />

seiner Polarität sind nun Fahrten quer<br />

über eine Weichenstraße einer Bahnhofseinfahrt<br />

und Kreuzungen einer<br />

Nebenstrecke über eine zweigleisige<br />

Hauptbahn problemlos möglich.<br />

Dabei k<strong>an</strong>n auf jedwede Isolierung<br />

zwischen den Gleisabschnitten verzichtet<br />

werden. Es sind nicht einmal<br />

isolierte Halteabschnitte <strong>an</strong> Signalen<br />

erforderlich. Bei PC-gesteuertem Betrieb<br />

brauchen die Signale keinerlei<br />

Schaltfunktionen zu haben, m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n<br />

daher auf die preiswerten Lichtsignale<br />

ohne Zugbeeinflussung zurückgreifen.<br />

Bahnhofsgleise, die laut der Bahnhofsfahrordnung<br />

in beiden Richtungen<br />

befahren werden, benötigen auch in<br />

beiden Fahrtrichtungen Signale. Das<br />

belebt den Fahrbetrieb erheblich. Der<br />

PC gewährleistet auch in diesem Fall<br />

einen kollisionsfreien Betrieb.<br />

Die oft gemiedenen Kehrschleifen,<br />

aus optischen Gründen höchstens im<br />

Schattenbereich der Anlage eingepl<strong>an</strong>t,<br />

sind heute durch Schaltrelais<br />

(z.B. Viessm<strong>an</strong>n 5552) leicht realisierbar.<br />

Die Relais werden von den Loks<br />

selbst <strong>an</strong>gesteuert, was die H<strong>an</strong>dhabung<br />

wesentlich erleichtert. Da die<br />

Umpolung des Fahrstroms am Fahrverhalten<br />

der Loks nicht erkennbar ist,<br />

können Kehrschleifen auch im <strong>sich</strong>tbaren<br />

oder – aus optischen Gründen –<br />

teilweise <strong>sich</strong>tbaren Bereich eingepl<strong>an</strong>t<br />

werden.<br />

Schattenbahnhof als Basis<br />

Oft sieht m<strong>an</strong>, daß ein Parallelgleis<br />

über eine Wendel in einen Schattenbahnhof<br />

führt und der Zug nach einiger<br />

Zeit über die gleiche Wendel wieder<br />

nach oben kommt. Was auch sinnvoll<br />

sein k<strong>an</strong>n, denn ein Zug, der nach<br />

einer Himmelsrichtung abgefahren ist,<br />

Eine Gleiswendel ermöglicht neben dem Gewinn <strong>an</strong> Streckenhöhe auch die Verteilung auf<br />

diverse Strecken. Die normalerweise starre Kreisform der Gleiswendel ist hier aufgelöst.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n so die Züge auf einer Steigungsstrecke mit Weichen und auf einer weit ausladenden<br />

Brückenrampe fahren sehen. Zusammen mit den Tunnelportalen im Berg und den Stützpfeilern<br />

der Brücke ist dies ein herrlicher Anblick.<br />

Beim Gleissystem ohne Mittelleiter ist die Kehrschleife elektrisch zu isolieren (Markierung<br />

mit Dreiecken) und <strong>an</strong> einen Fahrstromumschalter <strong>an</strong>zuschließen. Wegen des symmetrischen<br />

Aufbaus des Mittelleiter-Systems k<strong>an</strong>n diese besondere Schaltung entfallen – ein wesentlicher<br />

Vorteil dieses Systems.<br />

MIBA-Spezial 42 29


Beispiel für einen einfachen Verteilerkreisel in Mittenlage. Er bildet zwei Kehrschleifen<br />

und ermöglicht die Weiterfahrt der Züge in jede gewünschte Richtung.<br />

Die Gleisführung ist allerdings nur im Mittelleitersystem …<br />

… ohne zusätzlichen Aufw<strong>an</strong>d machbar. Bei Gleissystemen ohne Mittelleiter<br />

würden die Gleisdreiecke (elektrisch gleichartig mit Kehrschleifen) jeweils eine<br />

eigene Kehrschleifenschaltung erfordern.<br />

kommt nach dem Wenden im Zielbahnhof<br />

aus derselben Himmelsrichtung<br />

wieder zurück.<br />

Je nach Anlagengröße empfehle ich<br />

aber, im automatisierten Digitalbetrieb<br />

statt eines großen Wende-Schattenbahnhofs<br />

zwei oder drei kleinere<br />

Durchg<strong>an</strong>gs-Schattenbahnhöfe <strong>an</strong>zulegen<br />

und diese sinnvoll mitein<strong>an</strong>der<br />

zu verbinden. Damit hält m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> die<br />

Möglichkeit offen, daß der gleiche Zug<br />

nicht immer wieder aus der gleichen<br />

Tunnelöffnung herauskommen muß,<br />

sondern – je nach Lust und Laune –<br />

auch <strong>an</strong>dere Strecken befahren k<strong>an</strong>n.<br />

Übrigens ist es sinnvoll, die Ausfahrweichen<br />

eines Schattenbahnhofes<br />

nicht aufschneiden zu lassen, sondern<br />

mit einem Antrieb zu versehen. In der<br />

Praxis erweist es <strong>sich</strong> immer wieder als<br />

vorteilhaft, in diesem Bereich einen<br />

Zug problemlos und gezielt zurücksetzen<br />

zu können.<br />

Weiterhin finde ich es wesentlich<br />

interess<strong>an</strong>ter, die starre Kreisform von<br />

Gleiswendeln aufzulösen und die Züge<br />

auf Steigungs-/Gefällestrecken mit<br />

schönen Tunnelportalen fahren zu<br />

sehen oder gar attraktive Brücken mit<br />

einzubauen. Diese Ch<strong>an</strong>ce, die Anlage<br />

optisch aufzuwerten, wird leider nur<br />

selten genutzt.<br />

Pl<strong>an</strong>ung im Mittelleitersystem<br />

Bei diesem Gleissystem sind natürlich<br />

viel gewagtere Gleisführungen möglich,<br />

da beide Außenschienen elek-<br />

trisch Masse sind und der Mittelleiter<br />

den Fahrstrom führt. Durch diese Symmetrie<br />

sind Fehlpolungen nicht möglich.<br />

Auch die Fahrstromübertragung<br />

ist durch die größere Anzahl von Rad-<br />

Schiene-Kontakten viel <strong>sich</strong>erer, was<br />

<strong>sich</strong> gerade bei l<strong>an</strong>gsamen R<strong>an</strong>gierfahrten<br />

als besonders vorteilhaft erweist.<br />

Diese Vorteile werden durch den<br />

realitätsfremden Mittelleiter und durch<br />

die Geräusche der Mittelschleifer<br />

erkauft. Für Puristen ein Unding!<br />

Trotzdem sind die praktischen Vorteile<br />

enorm.<br />

Beispiel mit Kreisel<br />

Die beim Mittelleitersystem mögliche<br />

gewagtere Gleisführung kommt vor<br />

allem in den von mir bevorzugten „Verteilerkreiseln“<br />

zum Ausdruck. Diese<br />

erfreuen <strong>sich</strong> zunehmender Beliebtheit,<br />

weil sie und ihre zahlreichen Vari<strong>an</strong>ten<br />

sehr viele Fahrmöglichkeiten<br />

erlauben. Aus den Gleispl<strong>an</strong>ausschnitten<br />

als Beispiele für den Mittel- und<br />

Eckbereich einer Anlage ist dies leicht<br />

nachzuvollziehen.<br />

Auch Zu- und Abfahrten innerhalb<br />

einer Gleiswendel erlauben interess<strong>an</strong>te<br />

Fahrvari<strong>an</strong>ten. Mit etwas baulichem<br />

Geschick wird das in Kombination<br />

mit der zuvor beschriebenen Auflösung<br />

der Gleiswendel vorteilhaft<br />

gelingen.<br />

Die Abstellgleise des einen Schattenbahnhofs<br />

in der rechts gezeigten Zeich-<br />

nung haben unterschiedliche Längen,<br />

weil auch Züge in der Regel unterschiedlich<br />

l<strong>an</strong>g sind. Durch die Harfenform<br />

des <strong>an</strong>deren Schattenbahnhofs<br />

ergeben <strong>sich</strong> optimal l<strong>an</strong>ge Gleise<br />

für die l<strong>an</strong>gen Zuggarnituren.<br />

In Kombination mit Verteilerkreisel<br />

und Gleiswendel können in unserem<br />

Beispiels-Schattenbahnhof bis zu vier<br />

Züge gleichzeitig starten. Denkbar sind<br />

auch viele <strong>an</strong>dere Fahrkombinationen,<br />

denn von jedem Schattenbahnhofsgleis<br />

aus k<strong>an</strong>n in jedes <strong>sich</strong>tbare Strekkengleis<br />

ein- und ausgefahren werden.<br />

Durch die kurzen Fahrwege zwischen<br />

Abstellgleis und Tunnelöffnung<br />

erscheinen die Züge außerdem schneller<br />

im <strong>sich</strong>tbaren Bereich der Anlage<br />

und sind auch in kürzerer Zeit wieder<br />

auf ihrem Platz im Schattenbahnhof.<br />

Das gestaltet den gesamten Fahrbetrieb<br />

sehr viel zügiger. L<strong>an</strong>ge Wartezeiten<br />

bis zum Erscheinen eines Zuges<br />

im <strong>sich</strong>tbaren Bereich entfallen für den<br />

Betrachter.<br />

Innerhalb der Kreisel und auch <strong>an</strong><br />

sonstigen größeren Flächen, die nicht<br />

von Gleisen bedeckt sind, sollte m<strong>an</strong><br />

Eingriffsöffnungen in der Grundplatte<br />

vorsehen. Die herausgesägten Stücke<br />

werden mittels Klavierb<strong>an</strong>d als nach<br />

unten absenkbare und verriegelbare<br />

Klappen wieder eingebaut. Ebenso<br />

30 MIBA-Spezial 42<br />

Zug A


verschließen Klappen den Bereich zwischen<br />

der oberen und unteren Ebene.<br />

Der Zugriff ist also gewährleistet, und<br />

die Züge sind trotzdem wesentlich<br />

<strong>sich</strong>erer aufgehoben und auch besser<br />

gegen Staub geschützt als bei der oft<br />

bevorzugten offenen Rahmen- und<br />

Trassenbauweise.<br />

Der PC paßt auf<br />

Eine solche Streckenführung im verdeckten<br />

Bereich erscheint auf den<br />

ersten Blick etwas verwirrend. Die<br />

Vielzahl der Fahrmöglichkeiten scheint<br />

auch eine Vielzahl von Unfallschwerpunkten<br />

in <strong>sich</strong> zu bergen. Doch hier<br />

besteht keinerlei Gefahr, da ja der PC<br />

jede Zugfahrt regelt.<br />

Die Einteilung der Modellbahngleise<br />

in Blöcke und Blockstrecken erfolgt<br />

derart, daß, wenn der PC einem Zug<br />

einen von diesem <strong>an</strong>geforderten Fahrweg<br />

mit Weichen und Kreuzungen, zur<br />

freien Fahrt zugeteilt hat, ein <strong>an</strong>derer<br />

Zug diesen Fahrweg nicht eher befahren<br />

oder kreuzen k<strong>an</strong>n, bis der erste<br />

Zug die einzelnen Fahrweg-Bereiche<br />

freigegeben hat und diese dem nächsten<br />

Zug vom PC wieder zugeteilt worden<br />

sind. Und da der erste Zug diese<br />

Bereiche erst d<strong>an</strong>n dem PC freimeldet,<br />

wenn er sie vollständig verlassen hat,<br />

Zug B<br />

besteht selbst bei der gewagtesten<br />

Gleisführung keinerlei Kollisionsgefahr,<br />

vorausgesetzt: Digitalorg<strong>an</strong>isation<br />

und Blockstreckeneinteilung stimmen.<br />

Dieser Vorg<strong>an</strong>g von Anfordern und<br />

Freigeben (über eingebaute Gleiskontakte<br />

und Rückmeldemodule !) wiederholt<br />

<strong>sich</strong> d<strong>an</strong>n immerfort. Die Züge<br />

regeln somit über den PC ihre Fahrt<br />

gegenseitig. Eigentlich ein g<strong>an</strong>z schlüssiges<br />

und einfaches Prinzip. M<strong>an</strong> muß<br />

<strong>sich</strong> nur richtig hineindenken und es<br />

konsequent umsetzen.<br />

Auf zusätzliche, elektronische Schaltungen<br />

und Geräte, wie Gleisbesetztmelder,<br />

Fahrstraßensteller, L<strong>an</strong>gsamfahrtregler,<br />

Widerstände für stromlose<br />

Gleisabschnitte usw. k<strong>an</strong>n komplett<br />

verzichtet werden. Das vereinfacht die<br />

Anlagenpl<strong>an</strong>ung wie den späteren Bau<br />

g<strong>an</strong>z erheblich.<br />

Hat m<strong>an</strong> diese Fahrmöglichkeiten<br />

von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> berück<strong>sich</strong>tigt, k<strong>an</strong>n der<br />

Fahrbetrieb darüber hinaus jederzeit<br />

über die Software des PC frei verändert,<br />

erweitert oder – bei entsprechendem<br />

Ehrgeiz – raffinierter gestaltet<br />

werden, ohne Gleisführung oder Verkabelung<br />

der Anlagen verändern zu<br />

müssen.<br />

<strong>Sie</strong> werden <strong>sich</strong>erlich längst erk<strong>an</strong>nt<br />

haben, daß der abgebildete Gleispl<strong>an</strong><br />

Beispiel für die vielfältigen Fahrmöglichkeiten im verdeckten Anlagenbereich, wenn<br />

m<strong>an</strong> Gleiswendel und Verteilerkreisel mitein<strong>an</strong>der kombiniert. Zwischen Verteilerkreisel<br />

und Gleiswendel liegen gleich zwei, betrieblich unabhängige Schattenbahnhöfe.<br />

Jeweils ein Gleis der Schattenbahnhöfe ist als Durchfahrgleis reserviert. Durch<br />

die Verbindungen k<strong>an</strong>n von jedem Gleis aus jede Tunnelöffnung erreicht werden. Bis<br />

zu vier Züge können dabei gleichzeitig starten und ohne große Umwege den <strong>sich</strong>tbaren<br />

Bereich der Anlage erreichen.<br />

Zeichnungen: Rüdiger Eschm<strong>an</strong>n<br />

des Schattenbahnhofs sehr leicht variiert<br />

und den eigenen räumlichen Gegebenheiten<br />

und Wünschen <strong>an</strong>gepaßt<br />

werden k<strong>an</strong>n. Lassen <strong>Sie</strong> also Ihrer<br />

Ph<strong>an</strong>tasie freien Lauf. Wenn <strong>Sie</strong> den<br />

abwechslungsreichen Fahrbetrieb<br />

mögen, erschließen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> durch<br />

unkonventionelle Gleisführungen und<br />

digitalen Automatikbetrieb viele neue<br />

Möglichkeiten, die mit Sicherheit<br />

begeistern werden.<br />

Fazit:<br />

Die Digitaltechnik hat nicht nur erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Verkabelung<br />

der Gleis<strong>an</strong>lage, sondern gibt<br />

auch zusätzlichen Verteilerstrecken im<br />

verdeckten Anlagenbereich neuen<br />

Sinn. Die scheinbar gewagten Gleisverbindungen,<br />

der kreuzende Gegenverkehr<br />

und eine automatisierte PC-<br />

Zugsteuerung mit sinnvoller Digitalorg<strong>an</strong>isation<br />

machen den Fahrbetrieb<br />

lebendiger und vielseitiger.<br />

Vor allem bringt der Fahrbetrieb so<br />

dauerhaften Spielspaß, ohne L<strong>an</strong>geweile<br />

aufkommen zu lassen. Und der<br />

ist zur Eigenmotivation wichtig, weil es<br />

normalerweise Jahre braucht, bis eine<br />

Anlage einen vorzeigbaren Bauzust<strong>an</strong>d<br />

erreicht. Und den wünschen wir uns<br />

doch alle. Rüdiger Eschm<strong>an</strong>n<br />

Zug C Zug D<br />

MIBA-Spezial 42 31


GRUNDLAGEN Decoder optimal einstellen<br />

Wenn <strong>Sie</strong> einen fabrikneuen<br />

NMRA-konformen Decoder in<br />

ein Fahrzeug eingebaut haben, werden<br />

<strong>Sie</strong> wahrscheinlich nur hin und wieder<br />

mit den Fahreigenschaften zufrieden<br />

sein. Ursache dafür sind werksseitige<br />

St<strong>an</strong>dardeinstellungen, die zunächst<br />

dafür sorgen, daß <strong>sich</strong> ein Fahrzeug<br />

überhaupt bewegt. Ihnen bleibt es<br />

überlassen, die Decoder nach dem Einbau<br />

auf Ihre Wunschvorstellungen hin<br />

zu trimmen. Dieser Vorg<strong>an</strong>g wird l<strong>an</strong>dläufig<br />

als Decoderprogrammierung<br />

bezeichnet. Das ist etwas irreführend,<br />

denn die eigentliche Ablaufsteuerung<br />

ist vom Hersteller fest vorgegeben, und<br />

dar<strong>an</strong> ist nichts zu rütteln. <strong>Sie</strong> können<br />

jedoch mit der „Programmierung“,<br />

besser ist Einstellung, eine g<strong>an</strong>ze Reihe<br />

von Parametern verändern, die das<br />

Verhalten des Decoders beeinflussen.<br />

Letztlich beschreiben <strong>Sie</strong> das Umfeld<br />

bzw. die Konfiguration, auf die <strong>sich</strong> der<br />

Decoder einstellen soll. Folgerichtig<br />

werden diese Parameter als Konfigurationsvariable<br />

bezeichnet, abgekürzt<br />

CV (engl. Configuration Variable).<br />

Damit nun nicht jeder Hersteller sein<br />

eigenes Süppchen kocht und neue<br />

Variablen erfinden muß, hat die NMRA<br />

in den Recommended Practices 9.2.2<br />

eine g<strong>an</strong>ze Reihe von Konfigurationsvariablen<br />

samt Inhalt dokumentiert.<br />

Und wer seine Decoder NMRA-konform<br />

nennen möchte, muß <strong>sich</strong> defacto<br />

<strong>an</strong> diese St<strong>an</strong>dards halten. Das bedeutet<br />

nicht, daß ein Decoder alle Konfigurationsvariablen<br />

unterstützen muß,<br />

ein paar CVs sind jedoch Pflicht. Dazu<br />

gehören:<br />

• CV#1 enthält die Decoderadresse<br />

• CV#7 Decoder Versionskennzeichnung<br />

(nicht veränderbar)<br />

• CV#8 Herstelleridentifikation (nicht<br />

veränderbar)<br />

• CV#29 Decoderbasiskonfiguration<br />

Nicht gerade überwältigend, die meisten<br />

Decoder unterstützen jedoch weitaus<br />

mehr Variablen. Und weil es hier<br />

viel Konfusion gibt, welche CV wofür<br />

zuständig ist, und wie die CVs <strong>sich</strong><br />

gegenseitig beeinflussen, wurde versucht,<br />

etwas Klarheit in diese teilweise<br />

doch komplexe Materie zu bringen.<br />

Alle Konfigurationsvariablen bestehen<br />

aus 8 Bits, die je nach Variablentyp<br />

unterschiedlich interpretiert werden.<br />

Im CV#1 steht die Adresse des<br />

Decoders, alle 8 Bits repräsentieren<br />

hier einen numerischen Wert. CV#29<br />

CV – Configuration<br />

Variable<br />

In den seltensten Fällen ist m<strong>an</strong> nach Einbau des Fahrzeugdecoders<br />

mit den Fahreigenschaften oder sonstigen Optionen<br />

zufrieden. DCC-Decoder bieten eine Fülle von Einstellmöglichkeiten,<br />

damit Lokomotiven vorbildgetreu gefahren werden können.<br />

Die Liste der einstellbaren Möglichkeiten ist recht groß.<br />

Was <strong>sich</strong> hinter den CVs verbirgt, zeigt Wolfg<strong>an</strong>g Körner auf.<br />

enthält Konfigurationsschalter, in diesem<br />

Fall ist jedem einzelnen Bit eine<br />

spezielle Bedeutung zugeordnet.<br />

Damit die Konfigurationsvariablen<br />

auch nach Abschalten der Anlage<br />

beliebig l<strong>an</strong>ge erhalten bleiben, dürfen<br />

sie nicht in einen normalen Arbeitsspeicher<br />

geschrieben werden. In den<br />

Decodern sind für diesen Zweck nichtflüchtige<br />

Speicherbereiche vorgesehen,<br />

in denen die einmal eingegebenen<br />

Werte bis zur nächsten Änderung<br />

<strong>sich</strong>er aufgehoben sind. Für den<br />

Zugriff auf diese Speicherbereiche stehen<br />

mehrere Programmiermethoden<br />

zur Auswahl. Bevor <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> das Ändern<br />

von Konfigurationsvariablen gehen,<br />

lesen <strong>Sie</strong> bitte in der Decoderbeschreibung,<br />

welche Programmierungsvari<strong>an</strong>ten<br />

vom Hersteller unterstützt werden!<br />

Die aufgeführten CV-Wertebereiche<br />

sind Empfehlungen! Bei älteren Decodern<br />

können diese Bereiche eingeschränkt<br />

sein. Konsultieren <strong>Sie</strong> deshalb<br />

in jedem Fall die zugehörige Decoderbeschreibung!<br />

Normalerweise<br />

müssen <strong>sich</strong> Werte, die das Steuerprogramm<br />

des Decoders nicht verarbeiten<br />

k<strong>an</strong>n, auch wieder zurücksetzen lassen.<br />

Eine gesunde Skepsis scheint<br />

jedoch <strong>an</strong>gebracht zu sein.<br />

CVs lassen <strong>sich</strong> komfortabel mit einer geeigneten Software einstellen.<br />

32 MIBA-Spezial 42


Lokdecoder Konfigurationsvariable<br />

mit NMRA-Konvention<br />

In diesem Abschnitt werden die von<br />

der NMRA abgesegneten Konfigurationsvariablen<br />

für Lokdecoder vorgestellt.<br />

D<strong>an</strong>eben gibt es einen freien<br />

Bereich, den die Hersteller nach eigenem<br />

Gusto belegen können. Soweit<br />

bek<strong>an</strong>nt, werden die betroffenen CVs<br />

im Anschluß beh<strong>an</strong>delt.<br />

CV#1, Primäre Decoder Adresse<br />

Die Bits 0-6 der CV#1 enthalten die<br />

Decoderadresse im Bereich von 1 bis<br />

127. Vor<strong>sich</strong>t: Ältere Decoder der Fa.<br />

Lenz lassen nur Werte von 1-99 zu. Mit<br />

den neuen XF-Decodern gibt es diese<br />

Einschränkung nicht mehr. Bei m<strong>an</strong>chen<br />

Decodern können <strong>Sie</strong> die Primäradresse<br />

auf 0 setzen, damit ist der<br />

Decoder nicht mehr mit den digitalen<br />

NMRA-Befehlen steuerbar. Gleichzeitig<br />

wird in CV#12 die gewünschte Steuerungsmethode<br />

<strong>an</strong>gegeben. Die meisten<br />

Decoder kennen allerdings als Alternative<br />

nur den <strong>an</strong>alogen Betrieb<br />

(Gleichsp<strong>an</strong>nung), oder verfügen über<br />

einen Autodetectmode und erkennen<br />

ein <strong>an</strong>deres Datenformat selbsttätig.<br />

CV#2, Anfahrsp<strong>an</strong>nung<br />

Der Wert in CV#2 muß so <strong>an</strong>gepaßt<br />

werden, daß die Lok bei Fahrstufe 1<br />

gerade <strong>an</strong>fährt. Der Wertebereich geht<br />

von 0-255, wird jedoch von den meisten<br />

Herstellern eingeschänkt, siehe<br />

CV-Tabelle. Wenn <strong>Sie</strong> eigene Geschwindigkeitstabellen<br />

benutzen, wird<br />

je nach Hersteller der CV#2-Wert mit<br />

einbezogen, bitte nachlesen!<br />

CV#3, Beschleunigungswert<br />

Der numerische Wert in CV#3 legt fest,<br />

wie schnell der Decoder intern von<br />

einer Fahrstufe zur nächsten weiterschaltet.<br />

Der Wertebereich geht meist<br />

von 0 bis 31, wobei höhere Werte für<br />

einen l<strong>an</strong>gsameren Beschleunigungsvorg<strong>an</strong>g<br />

stehen. Wenn <strong>Sie</strong> Null <strong>an</strong>geben,<br />

wird die Fahrstufenveränderung<br />

sofort wirksam, und der Motor reagiert<br />

ruckartig.<br />

Die Weiterschaltung zur nächsten<br />

Stufe soll mit einer Rate von ca. 0,9 x<br />

CV#3-Wert/Fahrstufen<strong>an</strong>zahl geschehen.<br />

Beispiel: Bei CV#3 = 6 wird im 28-<br />

Fahrstufenmodus alle 0,2 Sekunden<br />

auf die nächste Stufe umgeschaltet. Die<br />

Lok erreicht nach ca. fünf Sekunden<br />

ihre Höchstgeschwindigkeit.<br />

CV#4, Bremsverzögerung<br />

Der numerische Wert in CV#4 legt fest,<br />

wie schnell der Decoder beim Bremsvorg<strong>an</strong>g<br />

von einer Fahrstufe zur nächsten<br />

zurückschaltet. Wertebereich und<br />

Funktionsweise wie bei CV#3.<br />

CV#5, Maximale Motorsp<strong>an</strong>nung<br />

Mit CV#5 können <strong>Sie</strong> die Maximalgeschwindigkeit<br />

bei der höchsten Fahrstufe<br />

herabsetzen. Der Wert wird in<br />

Schritten von 1/255 <strong>an</strong>gegeben. Ein<br />

dezimaler Wert von 255 legt bei der<br />

höchsten Fahrstufe die volle Sp<strong>an</strong>nung<br />

<strong>an</strong> den Motor, ein Wert von 192<br />

begrenzt die Sp<strong>an</strong>nung auf 3/4, die<br />

übrigen Fahrstufen werden vom Decoder<br />

<strong>an</strong>gepaßt. Die Funktion wird mit<br />

Werten von 0 oder 1 abgeschaltet.<br />

CV#6, Motorsp<strong>an</strong>nung für mittlere<br />

Fahrstufe<br />

Mit CV#6 können <strong>Sie</strong> die Motorsp<strong>an</strong>nung<br />

für die mittlere Fahrstufe festlegen.<br />

Wie bei CV#5 geben <strong>Sie</strong> die Sp<strong>an</strong>nung<br />

in Schritten von 1/255 <strong>an</strong>.<br />

Zusammen mit CV#2 und 5 können <strong>Sie</strong><br />

die vom Hersteller festgelegte Geschwindigkeitskennliniezurechtbiegen.<br />

Eine individuelle Anpassung können<br />

<strong>Sie</strong> mit einer eigenen Tabelle vornehmen<br />

(siehe CV#67–94), die CVs #5 und<br />

6 sind in diesem Fall unwirksam.<br />

In dem folgenden Beispiel wurde die<br />

Anfahrsp<strong>an</strong>nung mit CV#2 auf 20%<br />

gesetzt. CV#5 enthält den Wert 255 für<br />

Die gepunktete Linie entspricht der St<strong>an</strong>dardtabelle<br />

des Decoders DH140 von<br />

Digitrax. Die durchgezogene Linie gibt die<br />

benutzerdefinierte Kurve wieder. Die<br />

Anfahrsp<strong>an</strong>nung mußte etwas höher<br />

gewählt werden, weil die Lok nicht mehr so<br />

g<strong>an</strong>z neu war, normalerweise genügen für<br />

die CV#67 Werte um 10.<br />

Zeichnung: Wolfg<strong>an</strong>g Körner<br />

die maximale Fahrsp<strong>an</strong>nung. Die CV#6<br />

enthält zur Demonstration den Wert<br />

204. Dadurch wird die Geschwindigkeitskennlinie<br />

bis zur mittleren Fahrstufe<br />

14 steiler. In der Praxis werden<br />

<strong>Sie</strong> für die CV#6 einen Wert kleiner 128<br />

wählen, damit erzielen <strong>Sie</strong> eine feinere<br />

Abstufung bei den niedrigen Fahrstufen.<br />

CV#7 Versionsnummer<br />

des Decoder<br />

CV#7 enthält die Decoder-Versions-<br />

Nummer des Herstellers, sie k<strong>an</strong>n<br />

nicht verändert werden.<br />

CV#8 Herstelleridentifikation<br />

CV#8 enthält die Herstelleridenitikation,<br />

sie k<strong>an</strong>n ebenfalls nicht verändert<br />

werden.<br />

CV#9 Dauer der PWM-Periode<br />

Mit CV#9 läßt <strong>sich</strong> die Dauer der Periode<br />

für die Pulsweiten-Modulation<br />

(PWM) einstellen. Die Drehzahl der<br />

Lokmotoren wird geregelt, indem m<strong>an</strong><br />

in festgelegten Abständen den Motor<br />

kürzer oder länger <strong>an</strong> die volle Versorgungssp<strong>an</strong>nung<br />

schaltet.<br />

Bei kurzen Einschaltimpulsen dreht<br />

der Motor l<strong>an</strong>gsam; wenn die Impulsdauer<br />

gleich der Periodenlänge ist,<br />

läuft der Motor mit Maximalgeschwindigkeit.<br />

Auf diese Art der Drehzahlregelung<br />

reagieren jedoch die verschiedenen<br />

Motorentypen unterschiedlich. Die<br />

meisten drei- und fünfpoligen Aus-<br />

MIBA-Spezial 42 33


Unterstützte Konfigurationsvariablen mit den zulässigen Wertebereichen<br />

Unterstützte Konfigurationsvariablen mit den zulässigen Wertebereichen<br />

CV# Bedeutung Lenz Lenz Digitrax Arnold ESU<br />

LE130 LE103XF DH140 81200 Loksound<br />

1 Adresse 1–99 1–127 1–127 1–119 1–127<br />

2 Anfahrsp<strong>an</strong>nung 1–15 1–15 0–255 0–255 0–255<br />

3 Beschleunigung 1–15 1–31 0–31 0–255 0–64<br />

4 Bremsverzögerung 1–15 1–31 0–31 0–255 0–64<br />

5 Motorsp<strong>an</strong>n. max 1–10 – 0–255 0–255 0–255<br />

6 Motorsp<strong>an</strong>n. Mitte – – 0–255 – 0–255<br />

7 Version 51 4 106 – 5<br />

8 Hersteller 99 99 129 – 151<br />

9 PWM-Periode 0–15 – – – 0–204<br />

13 Funktionen <strong>an</strong>alog – – 0–255 –<br />

17 Erweiterte Adressierung 0,192–231 0,192–231 0,192–231 – 0,192–231<br />

18 0–255 0–255 0–255 – 0–255<br />

19 Consist Adresse 0–255 0–255 0–255 – 0–255<br />

23 Korrektur Beschleunigung – 0–255 – – –<br />

24 Korrektur Bremsverzögerung – 0–255 – – –<br />

29 Konfiguration * * * * *<br />

30 Fehlerinformation * – – – –<br />

33–40 Funktionszuordnung – – – – *<br />

49 – – Lichteffekte Konfig. II Konfig. II<br />

50 Konfig II Lichteffekte 0–255 Fahrsound<br />

51 – Lichteffekte Lichteffekte – „<br />

52 – Lichteffekte Lichteffekte – Dampfstoß<br />

53–56 – – Lichteffekte – Geräusche<br />

57–59 – – – – Regelung<br />

60 Konfig. II – – – Dimmer<br />

61 – – Konfig. II – Volume<br />

64 – – – – Märklinadr.<br />

65 Kick-Start – – 1–255 – –<br />

66 Korrektur vorwärts – – 0–255 – –<br />

67–94 Geschwind.-Tabelle Anm. 1 0–255 0–255 0–255 Anm. 2<br />

95 Korrektur rückwärts – – 0–255 – –<br />

105–106 Benutzer-Id – * * – –<br />

Ein * bedeutet, daß die betreffende CV einzelne Bitschalter enthält.<br />

Anmerkungen:<br />

1. Die Geschwindigkeitstabelle hat nur 14 Einträge CV#67–80, der Wertebereich geht von 0 bis 63<br />

2. Die ESU-Geschwindigkeitstabelle hat 14 Einträge (CV#67–80), der Wertebereich geht von 0 –255<br />

führungen sind mit Wiederholraten<br />

der Impulse von ca. 70 Hertz zufrieden.<br />

Für den optimalen Lauf von Glocken<strong>an</strong>kermotoren<br />

sind jedoch höhere Frequenzen<br />

(ab ca. 300 Hz) notwendig.<br />

Aus diesem Grund läßt <strong>sich</strong> bei einigen<br />

Decoderfabrikaten (W<strong>an</strong>grow benutzt<br />

CV#95 statt CV#9!!) die Periodendauer<br />

(der reziproke Wert der Frequenz) mit<br />

der CV#9 einstellen.<br />

CV#10 Abschaltung der Lastregelung<br />

Mit einem Wert von 1–128 k<strong>an</strong>n bei<br />

Decodern mit automatischer Lastregelung<br />

(EMF) spezifiziert werden, ab welcher<br />

Fahrstufe die Lastregelung abgeschaltet<br />

werden soll.<br />

CV#11 Paket Time-out<br />

Normalerweise werden Pakete für Lokdecoder<br />

vom Steuergerät so oft wie<br />

möglich wiederholt, auch wenn bei<br />

gleichbleibender Fahrstufe nur identische<br />

Pakete geschickt werden. Mit dem<br />

Wert in CV#11 k<strong>an</strong>n festgelegt werden,<br />

w<strong>an</strong>n der Decoder abschalten soll,<br />

wenn er aufgrund einer Fehlerbedingung<br />

(im Steuergerät) keine <strong>an</strong> ihn<br />

gerichteten Pakete mehr empfängt.<br />

CV#12 Alternative<br />

Decoder<strong>an</strong>steuerung<br />

CV#12 wird in Verbindung mit CV#1<br />

benutzt. Wenn <strong>Sie</strong> die Adresse des<br />

Decoders auf 0 setzen, ist er mit<br />

Die nachfolgende Tabelle soll einen<br />

Überblick über die bei einigen Dekodern<br />

unterstützten Konfigurationsvariablen und<br />

deren zulässigen Wertebereich geben. Für<br />

die Programmierung sollten <strong>Sie</strong> aber ausschließlich<br />

die aktuellste Beschreibung des<br />

Dekoderherstellers benutzen!<br />

NMRA-Befehlen nicht mehr steuerbar.<br />

In der CV#12 können <strong>Sie</strong> jedoch alternative<br />

Protokolle <strong>an</strong>geben. Im einfachsten<br />

Fall können <strong>Sie</strong> den Analogmodus<br />

spezifizieren, d<strong>an</strong>n fährt die Lok mit<br />

Gleichstrom. D<strong>an</strong>eben gibt es <strong>an</strong>dere<br />

Werte, mit denen z.B. das Selectrix-<br />

Protokoll aktiviert werden k<strong>an</strong>n.<br />

CV#12 hat nur noch historische<br />

Bedeutung, die meisten Decoder schalten<br />

heute automatisch auf Analogbetrieb<br />

um (CV#29 Bit 2). Einige Decoder<br />

(Arnold, ESU) passen <strong>sich</strong> selbständig<br />

<strong>an</strong> das gelieferte Protokoll <strong>an</strong>, die<br />

CV#12 ist hier überflüssig.<br />

CV#13 Funktionsstatus im<br />

Analogmodus<br />

CV#13 steuert die Funktionen F1–F8,<br />

wenn der Decoder mit Gleichstrom<br />

betrieben wird (Analogmodus). Bit 0<br />

der CV#13 steht für Funktion 1, Bit 7<br />

für Funktion 8. Der Bitwert 0 schaltet<br />

die entsprechende Funktion aus, eine<br />

1 schaltet die Funktion ein.<br />

CV#17 und 18 Erweiterte<br />

Adressierung<br />

Mit dem Wert in CV#1 k<strong>an</strong>n ein Decoder<br />

nur im Bereich von 1–127 adressiert<br />

werden. Die zwei Byte l<strong>an</strong>ge<br />

Adresse in CV#17 und 18 erweitert den<br />

Bereich auf über 10 000. Die Bits 0–5<br />

in CV#17 enthalten den höherwertigen<br />

Teil der Adresse, die Bits 6 und 7 müssen<br />

auf den Wert 1 gesetzt sein (Erweitertes<br />

Adressierungschema für Fahrzeugdecoder).<br />

CV#18 enthält den niederwertigen<br />

Teil der Adresse. Vergessen<br />

<strong>Sie</strong> nicht, Bit 5 in CV#29 auf 1<br />

zu setzen, sonst wird die erweiterte<br />

Adresse ignoriert!<br />

CV#19 Consist-Adresse für<br />

Mehrfachtraktion<br />

Neueren Decodern k<strong>an</strong>n für Mehrfachtraktionen<br />

eine zusätzliche Steueradresse<br />

verpaßt werden. Die Kopplung<br />

von mehreren Basis- oder erweiterten<br />

Adressen im Steuergerät (per Software)<br />

sowie die damit verbundene<br />

Beschränkung auf 4–8 Fahrzeuge entfällt.<br />

Beim Zusammenstellen der Mehr-<br />

34 MIBA-Spezial 42


Mit der STP-Software P.F.u.Sch. (Weissenberg 23, A-4053 Haid) lassen <strong>sich</strong> alle CVs und auch<br />

die Geschwindigkeitskennlinie in den DCC-Decodern komfortabel einstellen und verwalten.<br />

fachtraktion werden den betroffenen<br />

Decodern eine 7 Bit l<strong>an</strong>ge Consist-<br />

Adresse und die relative Fahrtrichtung<br />

zugewiesen. D<strong>an</strong>ach wird der Lokverb<strong>an</strong>d<br />

nur noch mit dieser Adresse<br />

gefahren. Die Consist-Adresse wird in<br />

den Bits 0–6 der CV#19 abgespeichert,<br />

Bit 7 enthält die Fahrtrichtung. Aus<br />

diesem Grund können <strong>Sie</strong> nur Consist-<br />

Adressen im Bereich 1–127 verwenden.<br />

Wenn der Decoder auf seine<br />

ursprüngliche Adreßeinstellung (primäre<br />

oder erweiterte Adresse) reagieren<br />

soll, muß die CV#19 den Wert 0<br />

enthalten.<br />

Mit br<strong>an</strong>dneuen Steuergeräten können<br />

<strong>Sie</strong> Mehrfachtraktionen während<br />

des Betriebs bilden, der Ausflug auf das<br />

„Programmiergleis“ entfällt!<br />

CV#21 und 22 Funktionssteuerung<br />

bei Mehrfachtraktion<br />

Wenn <strong>Sie</strong> eine Mehrfachtraktion mit<br />

der Consist-Adresse betreiben, können<br />

<strong>Sie</strong> die Funktionen der Decoder weiterhin<br />

über die Basisadressen bedienen.<br />

Falls jedoch die Funktionen ebenfalls<br />

von der Consist Adresse gesteuert<br />

werden sollen, müssen <strong>Sie</strong> das in<br />

CV#21 und 22 <strong>an</strong>geben. Das k<strong>an</strong>n<br />

sinnvoll sein, wenn <strong>Sie</strong> z.B. mit einem<br />

Befehl den Schornstein der ziehenden<br />

und der schiebenden Lok rauchen lassen<br />

möchten. Sollen die Funktion 1–8<br />

von der Consist-Adresse bedient werden,<br />

müssen <strong>Sie</strong> in der CV#21 die Bits<br />

0–7 auf 1 setzen. Bits mit dem Wert<br />

Null bedeuten, daß die korrespondierende<br />

Funktion nur über die Basisadresse<br />

gesteuert wird.<br />

Die Reaktion von Funktion Null wird<br />

mit den Bits 0 und 1 in CV#22 festgelegt.<br />

Wenn Bit 0 auf 1 steht, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n<br />

Funktion Null geschaltet werden, wenn<br />

die Lok vorwärts fährt, Bit 1 ist für die<br />

Rückwärtsfahrt zuständig. Der automatische<br />

Lichtwechsel bei Richtungsumschaltung<br />

ist davon nicht betroffen!<br />

CV#23 Beschleunigungs<strong>an</strong>passung<br />

Den Beschleunigungswert für eine Lok<br />

haben <strong>Sie</strong> individuell in der CV#3 festgelegt.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> ausnahmsweise <strong>an</strong><br />

diese Lok einen gewaltigen Zug <strong>an</strong>hängen<br />

oder eine Mehrfachtraktion fahren,<br />

wird die eingestellte Beschleunigung<br />

mit der Realität nichts mehr zu<br />

tun haben. Mit der CV#23 können <strong>Sie</strong><br />

jedoch solche Situationen in den Griff<br />

bekommen, in dem <strong>Sie</strong> einen Wert zwischen<br />

0 und 255 spezifizieren.<br />

Der Decoder rechnet <strong>sich</strong> aus den<br />

Bits 0–6 eine Korrekturgröße aus, die<br />

je nach dem Vorzeichen in Bit 7 den<br />

Beschleunigungswert aus CV#3 verändert.<br />

Werte größer 128 erhöhen die<br />

Beschleunigung, Werte kleiner 128<br />

sorgen für eine gemächlichere<br />

Beschleunigung. CV#23 = 0 oder<br />

CV#23 = 128 lassen die Beschleunigung<br />

in CV#3 unverändert.<br />

Bei Lenz FX-Decodern müssen <strong>Sie</strong><br />

zusätzlich Bit 1 in der CV#50 einschalten,<br />

damit CV#23 (und CV#24) wirksam<br />

werden!<br />

CV#24 Anpassung der Bremsverzögerung<br />

CV#24 dient zur Korrektur des CV#4-<br />

Wertes. Die Funktion und der Werte-<br />

bereich entsprechen den Angaben<br />

unter CV#23.<br />

CV#25 Auswahl der Geschwindigkeitstabelle<br />

Die CV#25 dient der Auswahl von<br />

Geschwindigkeitstabellen bzw. der<br />

Zuordnung der mittleren Motorsp<strong>an</strong>nung<br />

zu einer bestimmten Fahrstufe<br />

(ähnlich CV#6). Werte zwischen 2 und<br />

126 wählen eine aus 125 vom Hersteller<br />

vordefinierten Geschwindigkeitstabellen<br />

aus. Werte von 128 bis 154 legen<br />

fest, bei welcher Fahrstufe der Motor<br />

mit halber Kraft laufen soll. Derzeit ist<br />

kein Decoder bek<strong>an</strong>nt, der diese CV<br />

unterstützt.<br />

CV#29 Decoder-Konfiguration<br />

Mit den Bits der CV#29 werden grundlegende<br />

Verhaltensweisen des Decoders<br />

spezifiziert.<br />

• Bit 0 kehrt die normale Fahrtrichtung<br />

einer Lok um. Auch die richtungsabhängige<br />

Beleuchtung wird mit<br />

umgeschaltet. <strong>Sie</strong> können dieses Bit auf<br />

1 setzen, wenn <strong>Sie</strong> z.B. die Motor<strong>an</strong>schlüsse<br />

vertauscht haben.<br />

• Bit 1 gibt <strong>an</strong>, wo die Information für<br />

die Steuerung von Funktion 0 zu finden<br />

ist. Wenn Bit 1 auf 0 steht, wird die<br />

Funktion 0 mit Bit 4 des Fahrbefehls<br />

geschaltet, das ist die richtige Einstellung<br />

für Decoder mit 14 oder 27 Fahrstufen.<br />

Bei 28 Fahrstufen und mehr<br />

müssen <strong>Sie</strong> dieses Bit auf 1 setzen,<br />

d<strong>an</strong>n wird die Funktion 0 mit Befehlen<br />

aus der Funktionsgruppe 0 bedient.<br />

• Bit 2 legt fest, ob der Decoder außer<br />

dem digitalen NMRA-Format auch<br />

<strong>an</strong>dere Signale akzeptiert. Das können<br />

<strong>an</strong>dere Protokolle (einstellbar mit<br />

CV#12) oder schlichter Gleichstrom<br />

sein. Normalerweise ist diese Konvertierungsfunktion<br />

eingeschaltet. Wenn<br />

<strong>Sie</strong> Bremsgleisabschnitte mit Gleichstrombetrieb<br />

benutzen, müssen <strong>Sie</strong><br />

das Bit auf 0 setzen, sonst fährt die Lok<br />

gemütlich weiter! Bei Lenz XF-Decodern<br />

auch CV#50 Bit 2 beachten!<br />

• Bit 3 definiert, auf welche Weise ein<br />

Decoder Befehle quittieren soll. Zur<br />

Zeit ist nur das „basic acknowledgement“<br />

beschrieben (Bit 3 = 0). Im Fahrbetrieb<br />

gibt es seitens des Decoders<br />

keine Bestätigung von Befehlen.<br />

Anders sieht es bei der Decoderprogrammierung<br />

aus. Speziell beim Auslesen<br />

von Speicherinhalten ist eine<br />

Reaktion des Decoders gefragt. Der<br />

Begriff „Auslesen“ ist etwas übertrieben.<br />

Bei dieser Aufgabe wirft das Steu-<br />

MIBA-Spezial 42 35


Herstellerspezifische Konfigurationsvariable<br />

Außer den von NMRA festgeschriebenen<br />

Variablen gibt es den freien<br />

Bereich von CV#49 bis 64, über den<br />

die Hersteller verfügen können, um<br />

spezielle Eigenschaften in die Decoder<br />

einzubinden. Nachfolgend sind<br />

einige Beispiele für die aktuelle<br />

Bedeutung dieser CV-Gruppe nach<br />

Herstellern aufgelistet. Bits, für die<br />

es keine Beschreibung gibt, sollten<br />

auf 0 verbleiben!<br />

Lenz XF-Decoder<br />

Lenz benutzt für seine XF-Decoder<br />

die CV-Nummern 50–52, um eigene<br />

Funktionen zu implementieren.<br />

CV#50 Erweiterte Decoder<br />

Konfiguration<br />

• Bit 0 wird nicht benutzt.<br />

• Bit 1 regelt die Verwendung der<br />

Variablen CV#23 und 24. <strong>Sie</strong> sind<br />

für die temporäre Modifikation von<br />

Beschleunigung und Bremsverzöge-<br />

ergerät dem Decoder Befehle mit<br />

wechselnden CV-Werten vor, die dieser<br />

mit seinem Speicherinhalt vergleicht.<br />

Ein positives Vergleichsresultat quittiert<br />

der Decoder mit erhöhter Stromaufnahme.<br />

Ein Stromsensor im Steuergerät<br />

registriert den Strom<strong>an</strong>stieg<br />

und bricht die Aussendung weiterer<br />

Befehle ab, denn jetzt ist klar, daß das<br />

Datenbyte des letzten Befehls den<br />

gesuchten CV-Wert enthält. Zukünftig<br />

soll es ein „adv<strong>an</strong>ced acknowledgement“<br />

geben, das universell auch bei<br />

der Programmierung auf dem normalen<br />

Schienennetz funktioniert. D<strong>an</strong>n<br />

dürfen <strong>Sie</strong> das Bit 3 auf 1 setzen.<br />

• Bit 4: Wenn Bit 4 den Wert „0“ hat,<br />

wird für die Zuordnung der Motorsp<strong>an</strong>nung<br />

zu den Fahrstufen die vom<br />

Hersteller vorbereitete Geschwindigkeitstabelle<br />

benutzt. In vielen Decodern<br />

können <strong>Sie</strong> eine eigene Tabelle<br />

(mit CV#67 bis 94) definieren. Für ihre<br />

Aktivierung muß Bit 4 den Wert 1 enthalten.<br />

• Bit 5 spezifiert den Adressierungmodus.<br />

Wenn Bit 5 auf „0“ steht, zieht<br />

der Decoder für den Adressenvergleich<br />

den Wert in CV#1 her<strong>an</strong>, im <strong>an</strong>deren<br />

Fall wird die erweiterte Adresse in<br />

CV#17 und 18 benutzt<br />

• Bit 6: Die Bedeutung von Bit 6 ist zur<br />

rung z.B. bei Doppeltraktionen zuständig.<br />

Der Bitwert „0“ ignoriert die beiden<br />

CVs, mit Bitwert „1“ werden sie in<br />

die Berechnung einbezogen. Wenn <strong>Sie</strong><br />

die Doppeltraktion wieder auflösen,<br />

brauchen <strong>Sie</strong> nicht die CV#23 und 24<br />

zurückzusetzen, um die ursprünglichen<br />

Fahreigenschaften einer Lok wiederherzustellen.<br />

Es genügt, wenn <strong>Sie</strong><br />

das Bit 1 auf 0 setzen.<br />

• Bit 2 ist für die Decodersteuerung<br />

auf Bremsgleisabschnitten vorgesehen.<br />

Wenn eine Lok vor einem Haltsignal<br />

automatisch abbremsen soll, muß<br />

der betreffende Gleisabschnitt normalerweise<br />

mit digitalen Bremspaketen<br />

(Rundrufpakete mit Fahrstufe 0)<br />

beschickt werden. Bei XF-Decodern<br />

können <strong>Sie</strong> auf die Bremspakete verzichten<br />

(dazu ist ein extra Generator<br />

und ein Booster fällig), der Bremsgleisabschnitt<br />

darf aus einer vergleichsweise<br />

billigen Gleichsp<strong>an</strong>nungsquelle<br />

gespeist werden. Ein vom Signal<br />

gesteuertes Umschaltrelais ist natürlich<br />

auch hier für das Umschalten not-<br />

Zeit nicht festgelegt.<br />

• Bit 7 identifiziert den Decodertyp.<br />

Der Bitwert „0“ ist für Lok-, der Wert<br />

„1“ für Schaltdecoder vergeben.<br />

CV#30, Fehlerinformation<br />

In der CV#30 k<strong>an</strong>n der Decoder Informationen<br />

über Fehler ablegen, die er<br />

z.B. beim Selbsttest festgestellt hat. Die<br />

Bedeutung der Fehlercodes ist herstellerspezifisch.<br />

Fa. Lenz benutzt die<br />

CV#30, um Verdrahtungsfehler beim<br />

Decodereinbau zu signalisieren.<br />

CV#33–42, Zuordnung von<br />

Decoderausgängen zu Funktionen<br />

Mit CV#33–42 k<strong>an</strong>n nach Einbau des<br />

Decoders die Zuordnung der Funktionsausgänge<br />

zu den Funktionen 0–8<br />

variiert werden. Auch die Steuerung<br />

mehrerer Ausgänge mit einer Funktion<br />

ist möglich. Details entnehmen <strong>Sie</strong><br />

bitte der Decoderbeschreibung.<br />

CV#65 Zusätzliche Anfahrsp<strong>an</strong>nung<br />

Mit dem Wert in der CV#65 k<strong>an</strong>n die<br />

wendig. Damit der Decoder mit Gleichstrom<br />

nicht weiterfährt, sondern s<strong>an</strong>ft<br />

abbremst, müssen <strong>Sie</strong> in CV#29 das Bit<br />

2 auf 0 setzen. Anschließend stellen <strong>Sie</strong><br />

Bit 2 der CV#50 auf 1, um die Bremsfunktion<br />

mit Gleichstrom zu aktivieren.<br />

Dieses Verfahren wird derzeit nur<br />

von wenigen Decodern (z.B. XF-Serie<br />

von Lenz und Digitrax) unterstützt!<br />

CV#51 Lichteffekte<br />

Mit der CV#51 k<strong>an</strong>n die Funktion von<br />

Stirn- und Rückbeleuchtung verändert<br />

werden.<br />

• Wenn Bit 0 den Wert 0 hat, werden<br />

Stirn- und Rücklicht richtungsabhängig<br />

umgeschaltet, das ist die St<strong>an</strong>dardeinstellung.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> Bit 0 auf 1 setzen,<br />

d<strong>an</strong>n steuert Funktion 0 die Stirnbeleuchtung<br />

und die Funktion 1 das<br />

Rücklicht.<br />

• Mit Bit 1 wird festgelegt, ob die Helligkeit<br />

von Front- oder Rücklicht abgesenkt<br />

werden soll.<br />

• Mit den Bits 2 und 3 k<strong>an</strong>n noch ausgewählt<br />

werden, ob die Absenkung der<br />

Helligkeit mit der Funktion 4 gesteuert<br />

werden k<strong>an</strong>n.<br />

Anfahrsp<strong>an</strong>nung beim Wechsel von<br />

Fahrstufe 0 nach 1 erhöht werden.<br />

CV#65 wird in Verbindung mit selbstdefinierten<br />

Geschwindigkeitstabellen<br />

benutzt. Die Anwendung ist allerdings<br />

nicht klar geregelt, einige Decoderversionen<br />

ziehen für diesen Zweck die<br />

bek<strong>an</strong>nte CV#2 her<strong>an</strong>, <strong>an</strong>dere nehmen<br />

die CV#65, deshalb bitte die Beschreibung<br />

durchlesen!<br />

CV#66 Geschwindigkeits<strong>an</strong>passung<br />

Fahrtrichtung vorwärts<br />

Die CV#66 wird verwendet, um benutzerdefinierteGeschwindigkeitskennlinien<br />

zu verbiegen, wenn der Decoder<br />

keinen automatischen Lastausgleich<br />

vorsieht. Wenn <strong>Sie</strong> eine Lok stark belasten,<br />

wird sie nicht die Geschwindigkeit<br />

erreichen, die <strong>Sie</strong> einer Fahrstufe<br />

zugeordnet haben. Mit der CV#66 können<br />

<strong>Sie</strong> eine lastabhängige Korrektur<br />

einführen, indem <strong>Sie</strong> einen Wert zwischen<br />

1 und 255 definieren. Diesen<br />

Wert dividiert der Decoder durch 128,<br />

das Resultat wird mit dem entsprechenden<br />

Eintrag der Geschwindigkeitstabelle<br />

multipliziert und für die Motor<strong>an</strong>steuerung<br />

verwendet.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> in der CV#66 einen Wert<br />

von 128 <strong>an</strong>geben, entspricht das einem<br />

36 MIBA-Spezial 42


CV#52 Helligkeitssteuerung<br />

Mit dem numerischen Wert in CV#52<br />

wird die Helligkeitsabsenkung steuern.<br />

Ein Wert von 0 läßt den Scheinwerfer<br />

dunkel, 255 steht für maximale Helligkeit.<br />

CV#53–56 Lichteffekte<br />

Mit den CVs 53–56 lassen <strong>sich</strong> Lichteffekte<br />

für die vorbildgerechte Beleuchtung<br />

amerik<strong>an</strong>ischer Lokomotiven realisieren.<br />

Arnold 821xx Decoder<br />

Arnold verwendet für die erweiterte<br />

Konfiguration die CV#49.<br />

• Bit 0 schaltet die automatische Lastregelung<br />

ein oder aus.<br />

• Bit 1 legt fest, w<strong>an</strong>n der Kurzschlußtest<br />

aktiviert ist.<br />

• Mit Bit 3 läßt <strong>sich</strong> der Analogbetrieb<br />

des Decoders abschalten.<br />

• Bit 4 spezifiziert, ob der Decoder<br />

auch das Motorola-Format verarbeiten<br />

soll<br />

Die CV#50 enthält Werte für die Puls-<br />

Korrekturfaktor von 1, die Einträge aus<br />

der Tabelle werden demnach unverändert<br />

übernommen. Bei CV#66 = 255<br />

werden alle Tabelleneinträge mit 2<br />

multipliziert, die Geschwindigkeitskurve<br />

wird steiler, und der Motor erhält<br />

bei jeder Fahrstufe doppelt soviel Saft.<br />

Voraussetzung ist natürlich, daß die<br />

ursprüngliche Geschwindigkeitstabelle<br />

nicht bereits 100% Motorsp<strong>an</strong>nung<br />

vorsah. Die CV#66 ist nur für die<br />

Anpassung bei Vorwärtsfahrt zuständig,<br />

die Rückwärtsfahrt wird mit der<br />

CV#95 getrimmt.<br />

Anmerkung: Bei Digitrax-Decodern<br />

DH140 Version x„6A“ ergibt ein Wert<br />

von 128 einen Korrekturfaktor von<br />

1/2!<br />

CV#67–94 Benutzerdefinierte<br />

Geschwindigkeitstabelle<br />

Jeder Decoder enthält für die Geschwindigkeitssteuerung<br />

eine St<strong>an</strong>dardtabelle,<br />

die meist eine lineare<br />

Zuordnung von Motorsp<strong>an</strong>nung zu<br />

Fahrstufe enthält. Mit CV#2 wird die<br />

Anfahrsp<strong>an</strong>nung definiert, das führt zu<br />

einer Anhebung der Sp<strong>an</strong>nung bei<br />

niedrigen Fahrstufen. Bei m<strong>an</strong>chen<br />

Decodern haben <strong>Sie</strong> die Möglichkeit,<br />

auch die Höchstgeschwindigkeit mit<br />

weite bei Analogbetrieb bzw. Parameter<br />

für die Lastregelung.<br />

ESU Loksound–Decoder<br />

Der Hersteller ESU belegt fast den<br />

gesamten für Hersteller reservierten<br />

CV-Bereich (CV#49–64) mit vielfältigen<br />

Einstellmöglichkeiten für die Geräuscherzeugung.<br />

Die Steuerung der<br />

Lichteffekte und der Funktionszuordnungen<br />

übernehmen bei diesen Decodern<br />

die St<strong>an</strong>dard-CVs 33–40.<br />

• CV#49 enthält Angaben für die<br />

Decoderkonfiguration. Damit k<strong>an</strong>n die<br />

Lastregelung ein- oder ausgeschaltet<br />

werden, außerdem k<strong>an</strong>n ein Funktionsausg<strong>an</strong>g<br />

statt mit Dauerstrom mit<br />

Impulsen (ca. 87 Hz) betrieben werden<br />

• Mit CVs 50 und 51 läßt <strong>sich</strong> die<br />

Lautstärke der Fahrgeräusche bei<br />

niedriger und bei maximaler Geschwindigkeit<br />

beeinflussen<br />

• Mit CV#52 und 53 wird die zeitliche<br />

Abfolge der Dampfstöße eingestellt<br />

• CV#54 und 55 bestimmen die Zeitabstände<br />

für einen Zufallsgenerator,<br />

mit dem einzelne Geräusche aktiviert<br />

werden können.<br />

der CV#5 und die Geschwindigkeit bei<br />

der mittleren Fahrstufe mit CV#6 zu<br />

beeinflussen. Wenn nach diesen Maßnahmen<br />

das Fahrverhalten immer<br />

noch zu wünschen übrigläßt, müssen<br />

<strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> wohl eine eigene Tabelle<br />

„schnitzen“, die individuell <strong>an</strong> das entsprechende<br />

Fahrzeug <strong>an</strong>gepaßt wird.<br />

Der erste Versuch ist meist etwas mühsam,<br />

aber die Mühe lohnt!<br />

Aus den Erläuterungen zu CV#9 wissen<br />

<strong>Sie</strong>, daß die Drehzahlregelung des<br />

• Mit CV#56 bis CV59 werden<br />

Parameter für die automatische<br />

Lastregelung eingestellt.<br />

• CV#60 steuert eine Dimmerfunktion<br />

für Lichtausgänge.<br />

• Mit CV#61 wird die Lautstärke<br />

der Geräuschwiedergabe eingestellt.<br />

• CV#64 enthält die Decoder<br />

Adresse beim Betrieb mit Motorola-<br />

Protokoll.<br />

Digitrax FX Decoder<br />

Digitrax FX-Decoder benutzen die<br />

CVs 49 bis 56 für spezielle Lichteffekte<br />

bei den Funktionsausgängen<br />

F0 bis F6. Die Werte für die einzelnen<br />

CVs setzen <strong>sich</strong> aus zwei Teilen<br />

zusammen. Die niederwertigen vier<br />

Bits bestimmen die Effektvari<strong>an</strong>te.<br />

Das Angebot reicht vom einfachen<br />

Blinklicht bis zur Leuchtfeuersimulation.<br />

Die höherwertigen 4 Bits<br />

legen fest, ob und wie die gewünschte<br />

Effektbeleuchtung mit der<br />

Fahrtrichtung verkoppelt wird. Einzelheiten<br />

hierzu entnehmen <strong>Sie</strong><br />

zweckmäßigerweise der Decoderbeschreibung.<br />

Die Einstellung der CV-Werte mit dem Lenz-H<strong>an</strong>dreglers LH 100. Foto: gp<br />

Motors mit einer Pulsweitenmodulation<br />

vorgenommen wird. Je kürzer der<br />

Einschaltimpuls pro Periode ist, desto<br />

l<strong>an</strong>gsamer dreht der Motor und umgekehrt.<br />

Die Geschwindigkeit wird also<br />

durch das Verhältnis von Impuls- zu<br />

Periodendauer bestimmt. Die Periodendauer<br />

selbst spielt dabei keine<br />

Rolle. Wenn <strong>Sie</strong> eine eigene Geschwindigkeitstabelle<br />

definieren wollen, besteht<br />

Ihre Aufgabe darin, jeder Fahrstufe<br />

das gewünschte Impuls-/Peri-<br />

MIBA-Spezial 42 37


odendauer-Verhältnis zuzuordnen.<br />

Nun müssen <strong>Sie</strong> nicht mit unh<strong>an</strong>dlichen<br />

Brüchen umgehen, die PWM-<br />

Technik kommt Ihnen da zu Hilfe.<br />

Zunächst wird hier eine Periode in eine<br />

feste Anzahl von Zeitabschnitten aufgeteilt,<br />

dieser Wert wird auch als<br />

(interne) Auflösung der PWM-Steuerung<br />

bezeichnet. Für die Erzeugung<br />

der variablen Impulslängen brauchen<br />

<strong>Sie</strong> d<strong>an</strong>n nur noch die Anzahl der Zeitabschnitte<br />

<strong>an</strong>zugeben, während der<br />

der Motor eingeschaltet sein soll. Bei<br />

den meisten Decodern beträgt die<br />

Anzahl der Zeitabschnitte 255, bei älteren<br />

Decodern ist sie teilweise auf 63<br />

begrenzt. Der Maximalwert ergibt <strong>sich</strong><br />

aus dem zugelassenen Wertebereich<br />

für die Variablen CV#67–94.<br />

• Beispiel: Wenn der Wertebereich<br />

von 0 bis 255 zugelassen ist, ergibt ein<br />

Wert von 128 das Impuls-/Periodenverhältnis<br />

von 1:2. Die Impulsdauer ist<br />

also gleich der Pausendauer, und der<br />

Motor wird mit 50% der Versorgungssp<strong>an</strong>nung<br />

betrieben. Beim Wert 255<br />

sind Impuls- und Periodendauer<br />

gleich, es gibt keine Pausen mehr, der<br />

Motor läuft mit Maximalgeschwindigkeit.<br />

Soweit die Theorie, die Geschwindigkeitskennlinie<br />

und die zugehörigen<br />

Definitionen in der Tabelle sollen <strong>Sie</strong><br />

bei Ihren praktischen Versuchen unterstützen.<br />

Die Geschwindigkeitskurve<br />

Konfigurationsvariable für<br />

Schaltdecoder<br />

Nicht so bek<strong>an</strong>nt ist die Tatsache,<br />

daß für Schaltdecoder ebenfalls<br />

Konfigurationsvariable spezifiziert<br />

sind. Mit ihnen können spezielle<br />

Eigenschaften der Ausgänge festgelegt<br />

werden. Für sie ist der Bereich<br />

von 513 bis 1024 reserviert.<br />

Tatsächlich benutzt werden nur 10<br />

CVs.<br />

CV#513 Schaltdecoder-<br />

Adresse<br />

Die Schaltdecoderadresse belegt<br />

insgesamt 9 Bits. CV#513 soll die<br />

niederwertigen 6 Bits der Decoderadresse<br />

enthalten, der Rest wird in<br />

CV#521 in invertierter Form untergebracht.<br />

Beim Lenz LS100 k<strong>an</strong>n<br />

die CV#513 Adressen von 0–255<br />

aufnehmen, das erspart Ihnen das<br />

Aufdröseln und das Invertieren der<br />

Bits für die CV#521.<br />

wurde für eine R<strong>an</strong>gierlokomotive<br />

(BR 160/DR) entworfen, besonderer<br />

Wert wurde auf eine feinfühlige Steuerung<br />

bei niedrigen Fahrstufen gelegt.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> für die Berechnung der CV-<br />

Werte lieber die prozentuale Motorsp<strong>an</strong>nung<br />

her<strong>an</strong>ziehen möchten, brauchen<br />

<strong>Sie</strong> nur die Prozentzahl mit 2,55<br />

zu multiplizieren und das gerundete<br />

Resultat in die entsprechende Variable<br />

eintragen.<br />

Benutzerdefinierte Tabellen sind<br />

natürlich auch beim Betrieb der Decoder<br />

mit 14 oder 128 Fahrstufen verwendbar.<br />

Der Decoder interpoliert aus<br />

den 28 Tabelleneinträgen die entsprechenden<br />

Zwischenwerte.<br />

Wem die gegebenenfalls wiederholte<br />

Programmierung von 28 Tabellenwerten<br />

mit dem H<strong>an</strong>dregler zu l<strong>an</strong>gweilig<br />

ist, sollte <strong>sich</strong> die Anschaffung eines<br />

Programmiergeräts mit PC-Unterstützung<br />

überlegen. Entsprechende Programme<br />

und Utilities (siehe CD-ROM)<br />

erlauben eine komfortable Einstellung<br />

der CVs und auch eine über<strong>sich</strong>tlichere<br />

Einstellung der Geschwindigkeitskennlinie.<br />

Software mit benutzerfreundlicher<br />

Oberfläche bieten z.B.<br />

Busch, Viessm<strong>an</strong>n, Digitrax, ESU etc.<br />

<strong>an</strong>.<br />

ESU bietet für seine Loksound-Decoder<br />

ebenfalls eine komfortable Software<br />

und einen Programmieradapter<br />

<strong>an</strong>. In der derzeitigen Version ist<br />

CV#514 Aktivierung von Decoderausgängen<br />

über zusätzliche<br />

Eingänge<br />

Wenn der Decoder zusätzliche Eingänge<br />

zum Schalten von Ausgängen<br />

besitzt, k<strong>an</strong>n mit CV#514 festgelegt<br />

werden, welche Ausgänge davon<br />

betroffen sein sollen. Die Ausgänge<br />

können d<strong>an</strong>n sowohl mit einem digitalen<br />

Befehl als auch über den zugehörigen<br />

Hilfseing<strong>an</strong>g gesteuert werden.<br />

CV#515–518 Schaltzeiten für<br />

die Ausgänge 1 bis 4<br />

Mit den CVs 515–518 läßt <strong>sich</strong> das<br />

Schaltverhalten für die Ausgänge festlegen.<br />

Werte größer null bestimmen<br />

die Einschaltzeit nach einem Aktivierungsbefehl;<br />

wenn sie abgelaufen ist,<br />

wird der Ausg<strong>an</strong>g automatisch wieder<br />

abgeschaltet. Beim Wert null ist zum<br />

Abschalten ein extra Befehl nötig. Beim<br />

Lenz LS100 dienen Werte von 0–15<br />

jedoch die Geschwindigkeitstabelle leider<br />

auf 14 Einträge begrenzt.<br />

CV#95 Geschwindigkeits<strong>an</strong>passung<br />

Fahrtrichtung rückwärts<br />

Mit CV#95 k<strong>an</strong>n die Geschwindigkeitstabelle<br />

für die Rückwärtsfahrt <strong>an</strong>gepaßt<br />

werden. Die Funktionsweise ist<br />

bei CV#66 beschrieben. Bei Fa. W<strong>an</strong>grow<br />

wird mit CV#95 die Wiederholfrequenz<br />

der PRM-Perioden spezifiziert<br />

(entspricht CV#9).<br />

CV#105 und 106,<br />

Benutzerfelder<br />

Die CV#105 und 106 sind für den<br />

Benutzer vorgesehen, <strong>Sie</strong> können diese<br />

CVs für eigene Zwecke (z.B. Dokumentation<br />

etc.) verwenden.<br />

Atmen <strong>Sie</strong> tief durch, <strong>Sie</strong> haben die<br />

letzte CV-Hürde eben hinter <strong>sich</strong> gelassen.<br />

Gönnen <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> erst eine Pause,<br />

bevor <strong>Sie</strong> alle CVs in Ihren Decodern<br />

beharken. Denken <strong>Sie</strong> dar<strong>an</strong>, Ihre<br />

Änderungen zu dokumentieren! Nach<br />

einem Jahr erinnert m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> nur<br />

schwerlich <strong>an</strong> Einzelheiten. Wenn m<strong>an</strong><br />

d<strong>an</strong>n die CVs aus dem Decoder erneut<br />

auslesen muß, kommt nicht gerade<br />

Freude auf. Und wenn etwas nicht auf<br />

Anhieb funktioniert, sollten <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong>erheitshalber<br />

noch mal im H<strong>an</strong>dbuch<br />

nachschlagen. Wolfg<strong>an</strong>g Körner<br />

zum automatischen Abschalten, mit<br />

Werten von 33–47 können <strong>Sie</strong> ein<br />

Blinklicht am Bahnüberg<strong>an</strong>g realisieren.<br />

Der Wert 32 unterdrückt die<br />

automatische Abschaltung.<br />

CV#519–520, Herstelleridentifikation<br />

CV#519 enthält die Versionsnummer,<br />

CV#520 die Herstelleridentifikation.<br />

CV#521, Schaltdecoder-<br />

Adresse<br />

<strong>Sie</strong> enthält die höherwertigen drei<br />

Adreßbits in invertierter Form.<br />

CV#541, Schaltdecoder-<br />

Konfiguration<br />

Die CV#541 entspricht der CV#29<br />

bei Lokdecodern. Nur das Bit 7 hat<br />

eine Bedeutung. Es zeigt <strong>an</strong>, daß es<br />

<strong>sich</strong> um einen Schaltdecoder h<strong>an</strong>delt.<br />

38 MIBA-Spezial 42


MODELLBAHN-ANLAGE<br />

Simple und wirkungsvolle Blocksteuerung mit Selectrix<br />

Einfacher Selbstblock<br />

Ein erster Schritt bei größeren Anlagen in Richtung Mehrzugbetrieb<br />

bzw. Automatisierung ist der Selbstblockbetrieb. Bei<br />

Gleich- und Wechselstrombahnen verwendet m<strong>an</strong> Schaltgleise,<br />

über Relais abschaltbare Gleisabschnitte vor dem jeweiligen<br />

Blocksignal oder auch spezielle Blockbausteine mit integrierten<br />

Anfahr- und Bremsregelungen. Das digitale Mehrzugsystem<br />

Selectrix ermöglicht einen einfachen vorbildorientierten Blockbetrieb.<br />

Eine auf Messen und Ausstellungen<br />

vielbesuchte Anlage ist die „Schiefe<br />

Ebene“ auf dem Märklin/Trix-St<strong>an</strong>d.<br />

Die Züge fahren im Blockabst<strong>an</strong>d<br />

durch die N-L<strong>an</strong>dschaft der Fränkischen<br />

Schweiz. Groß und klein bestaunen,<br />

wie die kleinen Züge vor haltzeigenden<br />

Signalen s<strong>an</strong>ft abbremsen, um<br />

d<strong>an</strong>n, wenn der vorhergehende Block<br />

frei ist, wieder s<strong>an</strong>ft zu beschleunigen.<br />

Daß für den vorbildorientierten Betriebsablauf<br />

nur ein geringer elektronischer<br />

Aufw<strong>an</strong>d betrieben wurde,<br />

wird dem interessierten Beobachter<br />

nicht bewußt.<br />

Messe- und Ausstellungs<strong>an</strong>lagen<br />

unterliegen stärkeren Belastungen als<br />

Heim<strong>an</strong>lagen. Alles muß für den robusten<br />

Auf- und Abbau, für die Lagerung<br />

in kalten, feuchten oder heißen Räumen<br />

und für den reibungslosen Dauerbetrieb<br />

ausgelegt sein. So verfügt die<br />

N-Anlage „Schiefe Ebene“ nicht über<br />

einen Schattenbahnhof. Die Züge fahren<br />

auf der zweigleisigen Strecke im<br />

Selbstblockbetrieb, der <strong>sich</strong> auch auf<br />

den Bahnhof Neuenmarkt erstreckt. In<br />

Neuenmarkt zweigt noch eine eingleisige<br />

Nebenstrecke ab, die im Pendelzugbetrieb<br />

befahren wird.<br />

Sechs Blöcke für fünf Züge<br />

Die zweigleisige Hauptstrecke ist in<br />

jede Richtung in sechs Blockabschnitte<br />

unterteilt. Damit die Züge in einer<br />

Richtung fahren können, muß ein Zug<br />

einen freien Block voraus haben. Daraus<br />

ergibt <strong>sich</strong> bei sechs Blockabschnitten<br />

der Einsatz von maximal fünf<br />

Zügen.<br />

Gesteuert wird die Anlage mit dem<br />

digitalen Mehrzugsystem Selectrix.<br />

Alle Lokomotiven sind mit einem Decoder<br />

ausgestattet. Als zentrale Steuereinheit<br />

dient das Central-Control 2000.<br />

Mit ihm wäre die Steuerung von 9<br />

Lokomotiven möglich. Um aber die<br />

zehn Züge auf der zwei-, und die zwei<br />

Züge auf der eingleisigen Strecke in<br />

Betrieb nehmen zu können, sowie Signale<br />

und Weichen schalten zu können,<br />

ist noch das multifunktionale<br />

Steuergerät Lok-Control erforderlich.<br />

Mit ihm lassen <strong>sich</strong> auch die Adressen,<br />

das Anfahr- und Bremsverhalten usw.<br />

der Lokdecoder ändern und einstellen.<br />

Die gesamte Anlage ist in drei Stromkreise<br />

für den digitalen Fahrstrom eingeteilt.<br />

Ein Stromkreis wird von der<br />

Central-Control versorgt, zwei weitere<br />

über Power-Packs (Booster); jeweils ein<br />

Richtungsgleis der zweigleisigen<br />

Hauptstrecke, sowie die Nebenbahn<br />

und das Bw des Bhf. Neuenmarkt. Das<br />

Stromlosschalten der Halteabschnitte<br />

vor den Blocksignalen und Signalen in<br />

den Bahnhöfen übernehmen zugbeeinflussende<br />

Signale und im verdeckten<br />

Bereich Relais.<br />

Die Blockfreigabe und auch das Auf-<br />

Halt-Schalten des vorhergehenden<br />

Blocksignals geschieht über Reedkontakte.<br />

Diese sind über das Eingabegerät<br />

„Encoder A“ mit der Central-Control<br />

verbunden. Auf diesem Weg gel<strong>an</strong>gen<br />

die Schaltimpulse von den<br />

Reedkontakten zu den Funktionsdecodern.<br />

Bild links: Wo viele Züge fahren, ist immer<br />

ein gewisser elektronischer Aufw<strong>an</strong>d nötig,<br />

damit alles reibungslos läuft. Ein Schnellzug<br />

fährt aus dem Bahnhof Neuenmarkt aus.<br />

Bild rechts: Die Trix-Ausstellungs<strong>an</strong>lage<br />

„Schiefe Ebene“ in N wird im Selbstblocksystem<br />

mit der digitalen Mehrzugsteuerung<br />

Selectrix gesteuert. Der Aufw<strong>an</strong>d ist dabei<br />

recht gering. Fotos: MK/gp<br />

40 MIBA-Spezial 42


Anschlüsse des<br />

Funktionsdecoders<br />

Prinzipdarstellung der Blocksteuerung<br />

einer Richtung. Die Bahnhofsgleise<br />

sind nicht mit einbezogen.<br />

M<strong>an</strong>uell können die Züge bei der<br />

Einfahrt auf <strong>an</strong>dere Gleise geleitet<br />

und wieder in den Blockbetrieb<br />

zurückgeführt werden.<br />

Einer der Vorteile des Selectrixsystems<br />

ist der Sx-Bus. Über diese Leitung<br />

werden sowohl die Steuerimpulse<br />

zum Schalten wie auch die Rückmeldeimpulse<br />

von Belegtmeldern und<br />

Funktionsdecodern geschickt. Die Leitung<br />

darf dabei nach Lust und Laune<br />

verzweigt werden, was bei <strong>an</strong>deren<br />

Systemen nicht immer der Fall ist.<br />

Über den Sx-Bus werden also alle Steuergeräte,<br />

Funktionsdecoder, Eingabebausteine<br />

und Belegtmelder <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Das Eingabegerät „Encoder A“ muß<br />

auf die gleiche Adresse wie der <strong>an</strong>zu-<br />

Einteiliger Signalhalteabschnitt<br />

Abschnitt zum Bremsen und Halten<br />

Einteiliger Signalhalteabschnitt<br />

Bremsabschnitt Halteabschnitt<br />

Der Sx-Bus verbindet bis auf die<br />

Booster alle Selectrix-Komponenten<br />

und ist für die Übertragung der<br />

Steuer- und Rückmeldeinformationen<br />

ver<strong>an</strong>twortlich.<br />

Zeichnung: Wolfg<strong>an</strong>g Hauff<br />

sprechende Funktionsdecoder eingestellt<br />

sein. Die Weiche am ersten Ausg<strong>an</strong>g<br />

des Funktionsdecoders reagiert,<br />

wenn am ersten Eing<strong>an</strong>g des „Encoders<br />

A“ eine Taste betätigt wird. Unabhängig<br />

davon können aber auch z.B.<br />

die Weichen am ersten Decoderausg<strong>an</strong>g<br />

von dem Steuergerät Lok-Control<br />

oder Control-H<strong>an</strong>dy <strong>an</strong>gesprochen<br />

werden. So läßt <strong>sich</strong> m<strong>an</strong>uell auch ein<br />

Blocksignal auf Halt stellen, um einen<br />

Zug gewollt <strong>an</strong>zuhalten. Die nachfolgenden<br />

fahren natürlich nicht auf, da<br />

keine Freigabe des Blockabschnitts<br />

erfolgt.<br />

Reedkontakte<br />

Anschlüsse des<br />

Encoder A<br />

Adresse<br />

Geräte<strong>an</strong>schluß<br />

Signalhalteabschnitte<br />

Eine besondere Eigenschaft des Selectrix-Systems<br />

ist Einrichtung der Signalhalteabschnitte.<br />

Bei Gleich- oder<br />

Wechselstrom<strong>an</strong>lagen wird der Gleisabschnitt<br />

vor einem Signal bei „Halt“<br />

zeigendem Signal stromlos geschaltet.<br />

Auf diese Weise würde m<strong>an</strong> auch eine<br />

Lok mit Decoder jeden Systems abrupt<br />

zum Stehen bekommen; kein weiches<br />

Halten oder Wieder<strong>an</strong>fahren.<br />

Um Züge im Gleichstrombetrieb vor<br />

„Halt“ zeigenden Signale s<strong>an</strong>ft abzubremsen<br />

und <strong>an</strong>zuhalten, sind Elek-<br />

Selectrix erlaubt den problemlosen Aufbau eines Selbstblocksystems.<br />

Dazu werden die aus dem <strong>an</strong>alogen Betrieb bek<strong>an</strong>nten Halteabschnitte<br />

verlängert und wie in den links abgebildeten Zeichnungen<br />

verschaltet. Für den einteiligen Halteabschnitt k<strong>an</strong>n der Schaltkontakt<br />

der Zugbeeinflussung des Signals ausgenutzt werden. Beim<br />

zweiteiligen Abschnitt ist ein Relais mit zwei Kontakten erforderlich,<br />

das parallel <strong>an</strong> den Funktionsdecoder <strong>an</strong>geschlossen wird.<br />

Die Steuerung erledigt<br />

der Decoder,<br />

wenn er wie dargestellt<br />

<strong>an</strong>geschlossen<br />

wird.<br />

Zeichnungen: gp<br />

42 MIBA-Spezial 42<br />

Sx-Bus


Freie Fahrt! Der<br />

nächste Blockabschnitt<br />

ist frei. Mit<br />

Schub geht es weiter<br />

die Rampe hinauf.<br />

Auch der Zug<br />

aus der Gegenrichtung<br />

hat frei.<br />

Der Gegenzug entpuppt<br />

<strong>sich</strong> als Güterzug,<br />

der kurz vor der<br />

oberen Aufnahme<br />

die Blockstelle<br />

erreicht.<br />

Weiter geht es mit<br />

Schub die Rampe<br />

hinauf. Der gesamte<br />

Zugverkehr läuft im<br />

Selbstblockbetrieb.<br />

Damit es nicht l<strong>an</strong>gweilig<br />

wird, muß die<br />

Schublok per m<strong>an</strong>ueller<br />

Steuerung den<br />

Schnellzug über die<br />

Schiefe Ebene nachschieben.<br />

MIBA-Spezial 42 43


tronikbausteine einzubauen, ebenso<br />

um die Züge wieder vorbildgerecht zu<br />

beschleunigen. Bei Lokomotiven mit<br />

Decodern funktionieren diese Bausteine<br />

nicht in der gewünschten Weise.<br />

Die Entwickler von Selectrix waren<br />

jedoch findig. Das Abbremsen und<br />

Beschleunigen der Fahrzeuge ist<br />

sowieso als einstellbare Größe in den<br />

Decoder eingebaut. Um eine Lok mit<br />

Selectrix-Decoder vor einem haltzeigenden<br />

Signal zum Bremsen zu zwingen,<br />

wird der Schaltkontakt des Signals<br />

oder eines Relais mit einer Diode überbrückt.<br />

Der Lokdecoider bekommt nur<br />

ein Hälfte des Digitalfahrstroms.<br />

Dadurch wird im Decoder der Bremsvorg<strong>an</strong>g<br />

eingeleitet. Je nach eingestelltem<br />

Bremsverhalten bremst der Zug<br />

kräftiger oder s<strong>an</strong>fter ab und bleibt vor<br />

dem Signal stehen.<br />

Bedingungen für das punktgenaue<br />

Halten vor dem Signal sind: Alle Signalhalteabschnitte<br />

müssen gleich l<strong>an</strong>g<br />

und das Bremsverhalten im Decoder<br />

muß auf die Geschwindigkeit des Zuges<br />

und die Länge des Halteabschnitts<br />

abgestimmt sein.<br />

Um auch bei widrigen Betriebsbedingungen<br />

gewappnet zu sein, läßt <strong>sich</strong><br />

im Decoder, so wie die Adresse oder die<br />

Höchstgeschwindigkeit, der oben beschriebene<br />

einteilige Signalhaltabschnitt<br />

einstellen, und auch ein zweiteiliger<br />

Signalhalteabschnitt. Der zweiteilige<br />

Signalhalteabschnitt besteht aus<br />

einem Bremsabschnitt, der über die<br />

Diode gespeist wird, und einen Halteabschnitt,<br />

der g<strong>an</strong>z herkömmlich<br />

einen ungefähr fahrzeugl<strong>an</strong>gen Abschnitt<br />

stromlos schaltet. Ist der Decoder<br />

auf den zweiteiligen Halteabschnitt<br />

eingestellt, bremst der Zug mit den im<br />

Decoder eingestellten Verzögerungswerten<br />

bis auf Schleichfahrt ab und<br />

bleibt kaum merklich im Halteabschnitt<br />

stehen. Bekommt der Zug wieder<br />

freie Fahrt, wird die Diode überbrückt,<br />

und der Halteabschnitt bekommt<br />

wieder digitalen Fahrstrom.<br />

Wie gesagt funktioniert das nur mit<br />

Selectrix-Decodern. Noch ein kleiner<br />

Wermutstropfen: Werden beleuchtete<br />

Reisewagen im Zug mitgeführt, verlängern<br />

sie den Bremsweg des Zuges.<br />

Das liegt dar<strong>an</strong>, daß die Räder mit den<br />

Stromabnehmern die Bremsdiode zeitweise<br />

überbrücken und unwirksam<br />

machen.<br />

Ein Schnellzug ist von Marktschorgast in<br />

Richtung Neuenmarkt unterwegs.<br />

Die idyllische Nebenbahn k<strong>an</strong>n entweder im automatischen Pendelbetrieb für den nötigen<br />

Betrieb sorgen oder aber auch m<strong>an</strong>uell betrieben werden.<br />

V 60 hat umgesetzt und macht <strong>sich</strong> mit ihrem PmG fahrpl<strong>an</strong>mäßig auf den Rückweg.<br />

44 MIBA-Spezial 42


Ein Markenzeichen der Ausstellungs<strong>an</strong>lage<br />

„Schiefe Ebene“ ist die Weitläufigkeit des<br />

Geländes.<br />

Hinter dem Bahnhofsgebäude von Marktschorgast<br />

führt die Gegenstrecke zur<br />

„Schiefen Ebene“ wieder hinab.<br />

Es gibt noch eine dritte Vari<strong>an</strong>te, den<br />

Zug vorbildgerecht und <strong>sich</strong>er vor<br />

einem Signal zum Stehen zu bekommen.<br />

Das Gleis wird im Bereich des<br />

Signals als zweiteiliger Halteabschnitt<br />

eingerichtet, die Lok aber auf den einteiligen<br />

Halteabschnitt eingestellt.<br />

Dabei fungiert der Halteabschnitt als<br />

Sicherheitsbereich für den Fall, daß die<br />

Länge des Bremswegs trotz aller Maßnahmen<br />

nicht ausreicht. Hält die Lok<br />

nicht im Bremsabschnitt vor dem Signal,<br />

wird sie im stromlosen Abschnitt<br />

im Bereich des Signals gebremst.<br />

Der Selbstblockbetrieb des Selectrixsystems<br />

ermöglicht auf der einen Seite<br />

einen automatischen Verkehr, auf der<br />

<strong>an</strong>deren Seite läßt er bequem m<strong>an</strong>uelle<br />

Eingriffe zu. So k<strong>an</strong>n per H<strong>an</strong>dregler<br />

ein Zug über die Rampe nachgeschoben<br />

oder ein Güterzug aus dem Blockbetrieb<br />

auf ein Gütergleis herausgezogen<br />

werden. Ebenso läßt <strong>sich</strong> auch ein<br />

Lokwechsel durchführen. Der Zug läßt<br />

<strong>sich</strong> d<strong>an</strong>ach wieder problemlos in den<br />

Blockbetrieb einreihen. gp<br />

Im Bw macht <strong>sich</strong> natürlich die Freizügigkeit<br />

der digitalen Steuerung im m<strong>an</strong>uellen Betrieb<br />

besonders bemerkbar.<br />

MIBA-Spezial 42 45


GRUNDLAGEN<br />

Anschlußvielfalt der Fahrzeugdecoder<br />

Der Decoder –<br />

das unbek<strong>an</strong>nte Ding<br />

Obwohl schon die meisten der neuen Lokomotiven mit einer<br />

Schnittstelle zum schnellen Einbau eines Decoder vorgesehen<br />

sind, oder einige schon generell mit einem Decoders ausgeliefert<br />

werden, müssen zumeist die älteren „von H<strong>an</strong>d“ nachgerüstet<br />

werden. M<strong>an</strong>gelnde Kenntnisse über Decoder stellen m<strong>an</strong>chen<br />

Modellbahner beim Umrüsten der Loks vor große Probleme.<br />

Wir wollen die verschiedenen Decoder und Einsatzgebiete<br />

und auch einige Grundregeln für den Einbau durchleuchten.<br />

Schön wäre es – zumindest für recht<br />

viele Modellbahner –, wenn die<br />

Hersteller serienmäßig in die Loks<br />

Decoder einbauen würden. Die genormte<br />

Digitalschnittstelle erleichtert<br />

wenigstens den Einbau. Leider verfügen<br />

aber nicht alle Loks – schon gar<br />

nicht die älteren – über eine Schnittstelle.<br />

Wer nun eine Lok ohne Schnittstelle<br />

hat, aber einen Decoder des Her-<br />

Nur die Licht- und<br />

eine Sonderfunktion<br />

sind über die<br />

Anschlüsse des<br />

Schnittstellensteckers<br />

geführt.<br />

Schwarz<br />

Rot<br />

Blau<br />

Gelb<br />

F 0<br />

7 2 6 3<br />

4<br />

8<br />

Gleichrichter<br />

Weiß<br />

F 1<br />

Grün<br />

Schaltausgänge<br />

Decoder<br />

stellers „X“ in eine Lok des Herstellers<br />

„Y“ einbauen möchte, steht häufig auf<br />

dem Schlauch „Z“ wie „ziemlich“ ...<br />

Versuchen wir einmal den Decoder,<br />

ohne große wissenschaftliche Abh<strong>an</strong>dlung,<br />

verständlich darzustellen. Daß<br />

der Decoder – auch als Fahrzeugempfänger<br />

bezeichnet – auf eine Adresse<br />

eingestellt werden muß, hat <strong>sich</strong> mittlerweile<br />

wohl unter den interessierten<br />

F 2<br />

Lila<br />

F 3<br />

Fahrregler<br />

Braun<br />

Blockschaltbild und Anschlüsse eines<br />

Decoders mit Schnittstellenstecker. Die<br />

runden Kreise mit den Zahlen kennzeichnen<br />

den Stecker mit der entsprechenden<br />

Pinbelegung. Der Anschluß gilt prinzipiell<br />

für alle Decoder, egal ob DCC,<br />

Motorola oder Selectrix. Illustration: gp<br />

Das blaue Kabel führt<br />

„Plus-Potential“ und<br />

versorgt alle Verbraucher<br />

der Sonderfunktionen.<br />

Die Funktionen ab<br />

„F 2“ müssen extra<br />

verkabelt werden.<br />

1<br />

5<br />

Or<strong>an</strong>ge<br />

Modellbahnern herumgesprochen und<br />

ist auch für die nachfolgenden Ausführungen<br />

und den Einbau nicht entscheidend.<br />

Digitalsystem<br />

Die für einen erfolgreichen Decodereinbau<br />

nötigen Spielregeln gelten für<br />

alle Digitalsysteme. Mit einem Gleichstromfahrpult<br />

steuert m<strong>an</strong> eine Lok mit<br />

Gleichstrommotor, mit einem Wechselstromfahrpult<br />

eine Lok mit Wechselstrommotor.<br />

Bei Einsatz eines Digitalsystems<br />

stimmt diese Regel nicht mehr.<br />

So k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> mit dem Märklin/<br />

Motorola-System Loks fahren, die<br />

sowohl mit einem Wechsel- wie auch<br />

mit einem Gleichstrommotor ausgerüstet<br />

sind. Gleiches gilt für das DCC- wie<br />

auch für das Selectrix-System. Bei der<br />

Wahl des Decoders muß also darauf<br />

geachtet werden, welches Datenformat<br />

er versteht und welche Art von Motor<br />

er betreiben k<strong>an</strong>n.<br />

Die Blackbox<br />

Der Decoder ist für den Modellbahner<br />

eine elektronische Blackbox. Wir<br />

bedienen ja auch unseren Videorecorder,<br />

ohne zu wissen, wie das Gerät<br />

funktioniert. Im konventionellen<br />

Betrieb, egal ob Gleich- oder Wechselstrom,<br />

ob mit oder ohne Mittelleiter,<br />

gel<strong>an</strong>gt der Fahrstrom über Gleise,<br />

Räder und Radschleifer zum Motor und<br />

wird dort in Bewegungsenergie umgesetzt.<br />

Die Lok fährt.<br />

Bei den digitalen Mehrzugsteuerungen<br />

ist es kaum <strong>an</strong>ders. Der digitale<br />

Fahrstrom nimmt den gleichen Weg<br />

mit dem kleinen Unterschied, daß zwischen<br />

Radschleifer und Motor unser<br />

Decoder als Blackbox hängt. Der digitale<br />

Fahrstrom gel<strong>an</strong>gt also in diesem<br />

Fall über Gleise, Räder und Radstromabnehmer<br />

zum Decoder, und nicht zum<br />

Motor. Das ist übrigens unabhängig<br />

vom verwendeten Digitalsystem, von<br />

der Art der Stromabnahme – Mittelleiter-<br />

bzw. Zweileitersystem – und vom<br />

Motor.<br />

Beim Einbau sollte m<strong>an</strong> darauf achten,<br />

daß die Kabel von den Stromabnehmern<br />

nur mit den entsprechenden<br />

Anschlüssen des Decoders verbunden<br />

sind.<br />

Motor<strong>an</strong>schluß<br />

Im Decoder wird aus dem „digitalen<br />

Fahrstrom“ der Strom für den Motor<br />

bereitgestellt. Je nach eingestellter<br />

46 MIBA-Spezial 42<br />

Grau<br />

M


Umschaltrelais,<br />

Umschaltelektronik<br />

blau = Lokchassis,<br />

gemeinsamer Pol<br />

für alle Verbraucher<br />

wie Motor, Stirnbeleuchtung<br />

usw.<br />

Skischleifer<br />

M<br />

Verkabelung einer Wechselstromlok mit Umschaltrelais. Das<br />

Lokchassis dient als gemeinsamer Rückleiter (Masse). Nicht<br />

berück<strong>sich</strong>tigt ist der Relaiskontakt für die fahrtrichtungsabhängige<br />

Beleuchtung.<br />

Gelb<br />

F 0<br />

Weiß<br />

Decoder<br />

St<strong>an</strong>dard<strong>an</strong>schluß eines Motorola-Decoders,<br />

wie z.B. der 6080 von Märklin, in eine Lok<br />

mit Feldspulenmotor.<br />

Fahrtrichtung und Geschwindigkeit<br />

am Steuergerät bekommt der Motor<br />

vom Decoder den nötigen Motorstrom.<br />

Damit es aber nicht zu Fehlfunktionen<br />

kommt, darf zwischen den Anschlußklemmen<br />

der Stromabnehmer<br />

und denen der Motor<strong>an</strong>schlüsse keine<br />

elektrische Verbindung bestehen. Eine<br />

mögliche Verbindung eines Motorausg<strong>an</strong>ges<br />

mit den Stromabnehmern hätte<br />

zur Folge, daß digitaler Fahrstrom <strong>an</strong><br />

den Motorausg<strong>an</strong>g gel<strong>an</strong>gt. Die relativ<br />

hohe Sp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n zum schnellen<br />

Ableben der Motorelektronik führen.<br />

Häufig werden beim Aktivieren der<br />

Funktionen weitere Teile des Decoders<br />

zerstört.<br />

Es ist g<strong>an</strong>z besonders wichtig, darauf<br />

zu achten, daß kein Motor<strong>an</strong>schluß<br />

mit dem Lokchassis eine elektrische<br />

Verbindung hat. Löten <strong>Sie</strong> mögliche<br />

Blau<br />

Grün<br />

M<br />

Feldspulen<br />

Das Kabel<br />

vom Mittelschleifer<br />

führt<br />

nur bis zum<br />

Decoder.<br />

Decoder<br />

Wechselstrom Digitaler Fahrstrom<br />

Blau<br />

Gelb<br />

F 0<br />

Weiß<br />

F 1<br />

Grün<br />

MIBA-Spezial 42 47<br />

F 2<br />

Lila<br />

Decoder<br />

Anschluß eines Decoders, wie z.B. der Lok-<br />

Sound von ESU, in eine Lok mit Feldspulenmotor.<br />

Kabel bzw. ziehen <strong>Sie</strong> entsprechende<br />

Steckkontakte von den Motor<strong>an</strong>schlüssen<br />

ab. Mit einem Multimeter im<br />

niederohmigen Bereich prüfen, ob<br />

nicht doch noch über eine versteckte<br />

Leitung oder einen versteckten Kontakt<br />

einer der Motor<strong>an</strong>schlüsse Kontakt<br />

zum Chassis oder zu den rechten oder<br />

linken Radschleifern hat. Notfalls muß<br />

die Lok weiter zerlegt werden, um<br />

sämtliche Verbindungen aufzutrennen.<br />

Um auf der einen Seite eine einw<strong>an</strong>dfreie<br />

Funktion des Decoders zu<br />

gewährleisten und auf der <strong>an</strong>deren<br />

Seite einer Zerstörung vorzubeugen,<br />

kommt m<strong>an</strong> um den Einsatz eines Multimeters<br />

nicht umhin. Dieses ist neben<br />

geeigneten Schraubendrehern und<br />

Lötkolben das wichtigste Utensil und<br />

sollte auf alle Fälle in den Investitionspl<strong>an</strong><br />

aufgenommen werden.<br />

F 3<br />

Braun<br />

Blau<br />

Grün<br />

M<br />

M<br />

Blau<br />

Gelb<br />

F 0<br />

Weiß<br />

F 1<br />

Grün<br />

F 2<br />

Lila<br />

Decoder<br />

F 3<br />

Braun<br />

Power für den Motor<br />

Feldspulen<br />

Verkabelung einer älteren Wechselstromlok mit einem Lokdecoder.<br />

Wird der Motor weiterhin mit Feldspulen betrieben, kommen<br />

als Decoder z.B. der 6080 von Märklin in Frage. Das Lokchassis<br />

dient als gemeinsamer Rückleiter (Masse). Illustrationen: lk/gp<br />

Or<strong>an</strong>ge<br />

Grau<br />

Anschluß eines Decoders für Gleichstrommotoren<br />

<strong>an</strong> einen Feldspulenmotor mit<br />

Dioden für die Drehrichtung.<br />

Moderne Autos verfügen über ein elektronische<br />

Motorm<strong>an</strong>agement, zum<br />

Senken des Treibstoffverbrauchs und<br />

des Schattstoffausstoßes. Fahrzeugdecoder<br />

verfügen ebenfalls über ein<br />

Motorm<strong>an</strong>agement. Dieses bestimmt,<br />

welche Art von Motor der Decoder<br />

betreiben k<strong>an</strong>n. Moderne Decoder bieten<br />

die Möglichkeit, das Motorm<strong>an</strong>agement<br />

<strong>an</strong> die Beschaffenheit des<br />

Motors <strong>an</strong>zupassen. So können<br />

Glocken<strong>an</strong>ker- sowie drei- oder mehrpolige<br />

Motoren mit gerade- oder<br />

schräggenuteten Ankern <strong>an</strong>geschlossen<br />

und optimal betrieben werden.<br />

Welcher Motor im speziellen mit welchem<br />

Decoder betrieben werden k<strong>an</strong>n,<br />

entnehmen <strong>Sie</strong> am besten den Betriebs-<br />

bzw. Einbau<strong>an</strong>leitungen.<br />

M


Oberhalb des Motors der BR 216 von Röwa wurde Platz für den Decoder geschaffen. Die grünen<br />

Kabel kommen jeweils von den rechten und linken Radschleifern. Die elektrische Verbindungen<br />

zum Motor sind gekappt.<br />

Die grünen Kabel von den rechten und linken Radschleifern führen zum Decoder. Die drei<br />

Kabel für die Beleuchtung führen zum „Lichtkasten“ der BR 216. Das graue und or<strong>an</strong>ge<br />

Kabel führen nur zu den Motor<strong>an</strong>schlüssen.<br />

Beleuchtung und sonstiges<br />

Ein weiteres heikles Kapitel ist die Verkabelung<br />

der Stirnbeleuchtungen und<br />

sonstigen Zubehörs wie Rauchentwickler,<br />

Sound usw. Diese elektrischen<br />

Verbraucher benötigen wie der Motor<br />

auch zwei Leitungen; eine Hin- und<br />

eine Rückleitung. Wie aus den Illustrationen<br />

zu erkennen ist, dient das Lokchassis<br />

als gemeinsamer elektrischer<br />

Pol für die Rückleitung.<br />

Das Chassis dient aber häufig nicht<br />

nur der Beleuchtung als Rückmeldung,<br />

sondern auch dem Motor. Dieser darf,<br />

wie schon eing<strong>an</strong>gs erwähnt, nicht mit<br />

dem Lokchassis verbunden sein. Auf<br />

eine strikte Trennung ist zu achten.<br />

Einen generellen Tip für den<br />

Anschluß der Beleuchtung k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

nicht geben. Dieser ist von Decoder zu<br />

Decoder verschieden. Wer <strong>sich</strong>ergehen<br />

möchte, verdrahtet die Lämpchen<br />

mit den Decoder<strong>an</strong>schlüssen neu.<br />

Bei einigen Lokomotiven geht es allerdings<br />

nicht, da ein Pol der Lampenfassung<br />

mit dem Lokchassis identisch ist.<br />

In diesem Fall geht m<strong>an</strong> wie folgt vor:<br />

Das Lokchassis darf weder zu den<br />

Stromabnehmern noch zu den Motor<strong>an</strong>schlüssen<br />

eine elektrische Verbindung<br />

haben. In dem einen oder <strong>an</strong>dern<br />

Fall darf bzw. muß, wie beim Selectrix-<br />

Decoder, eine Seite der Stromabnehmer<br />

mit dem entsprechenden Decoder<strong>an</strong>schluß<br />

verbunden sein.<br />

DCC-Decoder verfügen in der Regel<br />

über ein blaues Anschlußkabel. Dieses<br />

wird mit dem Lokchassis <strong>an</strong> geeigneter<br />

Stelle verbunden. Die geeignete<br />

Stelle k<strong>an</strong>n ein Schraub<strong>an</strong>schluß oder<br />

eine Verbindung über ein Lötpad einer<br />

Gleichstrom<br />

Lokplatine sein. Nun brauchen nur<br />

noch die Lampen mit dem gelben bzw.<br />

weißen Kabel verbunden zu werden.<br />

Mit dem Anschluß von Rauchentwicklern<br />

oder <strong>an</strong>deren Sonderfunktionen<br />

verhält es <strong>sich</strong> ebenso. Für die<br />

Ansteuerung von Soundbausteinen<br />

k<strong>an</strong>n keine allgemeingültige Aussage<br />

getroffen werden. In dem einen Fall<br />

können die Ausgänge des Decoders<br />

direkt mit entsprechenden Anschlüssen<br />

des Soundmoduls verbunden werden,<br />

in einem <strong>an</strong>deren ist es zweckmäßig,<br />

Relais zur galv<strong>an</strong>ischen Entkopplung<br />

zwischenzuschalten.<br />

Kleinrelais können aber auch nötig<br />

sein, wenn die Schaltleistung eines<br />

Decoderausg<strong>an</strong>gs nicht ausreicht, eine<br />

Sonderfunktion mit höherer Stromaufnahme<br />

zu schalten.<br />

Dioden, Kondensatoren und<br />

<strong>an</strong>derer „Kram“<br />

Einige Hersteller bauen für die<br />

Beleuchtung statt Glühlämpchen LEDs<br />

in die Fahrzeuge. Sollten die LEDs trotz<br />

korrektem Anschluß nicht leuchten,<br />

sind diese falsch herum <strong>an</strong>geschlossen.<br />

<strong>Sie</strong> verhalten <strong>sich</strong> wie Dioden für den<br />

Lichtwechsel im herkömmlichen<br />

Gleichstrombetrieb. <strong>Sie</strong> lassen den<br />

Strom nur in eine Richtung durch. In<br />

diesem Fall in die falsche. Tauschen <strong>Sie</strong><br />

die Anschlüsse der Beleuchtungsplatine,<br />

da <strong>sich</strong> die winzigen LEDs meist<br />

nicht ohne Defekt umlöten lassen.<br />

48 MIBA-Spezial 42<br />

M<br />

Verdrahtungsbeispiel einer Gleichstromlok.<br />

Das Lokchassis dient als Rückleiter<br />

für alle Verbraucher und ist mit den in<br />

Vorwärtsfahrtrichtung rechten Rädern<br />

verbunden. Illustrationen: lk/gp


M<br />

Decoder<br />

Digitaler Fahrstrom<br />

Einbau eines Decoders in eine Lok, deren in<br />

Fahrtrichtung rechte Räder eine konstruktiv<br />

bedingte feste elektrische Verbindung mit<br />

dem Lokchassis haben. Das blaue Kabel des<br />

Decoders wird nicht <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Dioden für die fahrtrichtungsabhängige<br />

Beleuchtung bei herkömmlichen<br />

Glühlampen können entfernt werden.<br />

Ähnlich verhält es <strong>sich</strong> mit den Bauteilen<br />

zur Funkentstörung. Diese sind in<br />

den älteren Loks auf den Betrieb ohne<br />

M<br />

Decoder<br />

Digitaler Fahrstrom<br />

Sitzen die Lokräder beider Seiten isoliert auf<br />

der Achse, können die Anschlüsse der Radschleifer<br />

direkt am Decoder <strong>an</strong>geschlossen<br />

werden. Vor<strong>sich</strong>t vor versteckten Verbindungen<br />

zwischen Chassis und Schleiferplatine.<br />

Decoder abgestimmt. Läßt m<strong>an</strong> die<br />

Bauteile drin, k<strong>an</strong>n es eine erhöhte Leistungsabgabe<br />

des Decoders zur Folge<br />

haben. Es k<strong>an</strong>n auch sein, daß beim<br />

Einstellen des Decoders (Programmieren)<br />

oder auch beim Betrieb Funkti-<br />

Einbau des Selectrix-Decoders 66832 in den Triebwagen VT 62. Ein dünner Plastikstreifen<br />

isoliert den Motor<strong>an</strong>schluß gegen das Chassis. Das Kabel vom Decoder ist direkt <strong>an</strong> den<br />

Motor<strong>an</strong>schluß <strong>an</strong>gelötet. Fotos: gp<br />

Anschlußschaltbild des Selectrix-Decoders<br />

66832. Die Stromversorgung der<br />

Funktionen wird über die Chassismasse<br />

<strong>sich</strong>ergestellt. Illustration: gp Chassismasse<br />

Decoder<br />

Digitaler Fahrstrom<br />

MIBA-Spezial 42 49<br />

M<br />

Das Lokchassis hat keine leitende Funktion.<br />

Stromabnahme, Stirnbeleuchtung<br />

und Motor sind nur mit den entsprechenden<br />

Anschlüssen des Decoders verbunden<br />

(z.B. BR 58/Roco, BR 216/Röwa).<br />

onsstörungen auftreten können. Sollte<br />

<strong>sich</strong> der Nachbar über einen gestörten<br />

Fernseh- oder Rundfunkempf<strong>an</strong>g<br />

beschweren, ist in diesem Fall der<br />

Fachm<strong>an</strong>n bzw. der Hersteller der<br />

Lokomotive gefragt. gp<br />

Einige Einbau-Tips<br />

• Lok muß im herkömmlichen Gleichoder<br />

Wechselstrombetrieb ohne Probleme<br />

fahren.<br />

• Stromaufnahme der Lokomotive im<br />

Leerlauf und unter Vollast – also bei<br />

schleudernden Rädern – messen. Nach<br />

dem Ergebnis richtet <strong>sich</strong> die Wahl des<br />

Decoders. Liegt die Stromaufnahme<br />

deutlich über dem Durchschnitt – für<br />

z.B. N mehr als 300 mA und für H0 mehr<br />

als 500 mA –, den Motor prüfen. Im Einzelfall<br />

können höhere Ströme fließen.<br />

• Verkabelung soweit wie möglich entfernen.<br />

Bleiben sollte die Verkabelung<br />

zu den Stromabnehmern <strong>an</strong> den Rädern<br />

bzw. bei Märklin zum Mittelschleifer.<br />

• Mit einem Multimeter prüfen, ob die<br />

richtige Seite der Radschleifer eine Verbindung<br />

zum Lokchassis hat.<br />

• Keine Verbindung zwischen Motor<strong>an</strong>schlüssen<br />

und Lokchassis.<br />

• Nach dem Einbau des Decoders erst<br />

die Werte einlesen und bei Bedarf neu<br />

einstellen. Lassen sie <strong>sich</strong> nicht einlesen,<br />

liegt meistens ein Fehler in Form<br />

einer falschen elektrischen Verbindung<br />

vor.


WERKSTATT<br />

Auch in kleinere Lokomotiven läßt <strong>sich</strong> der<br />

DCC-Decoder T 120 aus der Werkstatt von Thorsten Kühn problemlos einbauen.<br />

Neuer Anbieter von Decodern für das DCC-Format<br />

Preiswert und klein<br />

Auf der Suche nach einem geeigneten Lokdecoder stießen Uwe<br />

Kempkens und Rolf Knipper auf den „T 120“ aus der Werkstatt<br />

von Torsten Kühn. Eine preiswerte Alternative – absolut<br />

einbaufreundlich, wie unsere Autoren zu berichten wissen.<br />

Der Decoder T 120 von Thorsten<br />

Kühn ist ein leistungsfähiger,<br />

äußerst preiswerter Lok-Decoder. Er<br />

ist kompatibel zum NMRA-St<strong>an</strong>dard<br />

(z.B. Lenz, Uhlenbrock, Arnold, Märklin=,<br />

Digitrax oder Zimo). Durch seine<br />

geringe Baugröße (13,9 x 21,9 x 5,1<br />

mm) paßt er in fast jede H0-Lok.<br />

Der maximale Motorstrom beträgt<br />

1,0 Ampere, ist also auch für gößere<br />

Maschinen vollkommen ausreichend.<br />

Die beiden Funktionsausgänge sind<br />

mit je 0,125 Ampere belastbar. Nutzbar<br />

wären sie für richtungsabhängige<br />

Beleuchtung oder eine Zusatzfunktion.<br />

Die Motor- und Funktionsausgänge<br />

sind kurzschlußfest.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n den Decoder sehr flexibel<br />

auf 14, 28 oder gar 128 Fahrstufen<br />

programmieren. Zudem ist er ohne<br />

Änderungen auch im Analogbetrieb<br />

einsetzbar. Dabei verringert <strong>sich</strong> aber<br />

die Geschwindigkeit recht deutlich. Bei<br />

vielen, eigentlich zu schnellen Fahrzeugen<br />

dürfte dieser Umst<strong>an</strong>d aber<br />

recht willkommen sein.<br />

Vor dem Einbau der Decoder sind<br />

alle elektrischen Verbindungen zwi-<br />

schen den Motor<strong>an</strong>schlüssen und den<br />

Radschleifern zu entfernen. Bei einigen<br />

Fleischm<strong>an</strong>n-Loks muß auf dem<br />

Motorschild eine Leiterbahn getrennt<br />

werden. Bei Maschinen mit separaten<br />

Stromverteilungsplatinen sind einige<br />

Leiterbahnen aufzutrennen.<br />

Die Beleuchtung darf nicht mit der<br />

Masse des Fahrgestells verbunden<br />

sein. Andernfalls muß m<strong>an</strong> die Birne<br />

durch eine isolierte Glühbirne ersetzen<br />

(z.B. Faller Micro-Kabelbirne Nr. 671).<br />

Der ideale Platz für den Baustein<br />

liegt bei unserer Beispielslok, einer BR<br />

55 von Fleischm<strong>an</strong>n, im Bereich des<br />

Stehkessels. Da Motor, ein Teil der<br />

Stromabnehmer und die rückwärtige<br />

Beleuchtung im Tender liegen, müssen<br />

sechs Drähte zur notwendigen Stromversorgung<br />

dorthin verlegt werden.<br />

Diese lassen <strong>sich</strong> bequem durch die<br />

Kupplungsdeichsel zwischen Tender<br />

und Lok führen, welche im Hinblick auf<br />

die FMZ-Version dieses Modells hierzu<br />

bereits vorbereitet ist. Kabelfarben und<br />

Verdrahtungsschema entsprechen der<br />

NMRA-Norm.<br />

Zu den Eigenschaften des Kühn-<br />

Decoders zählen neben hervorragenden<br />

Fahreigenschaften besonders die<br />

Beleuchtungseffekte. Im Falle der BR<br />

55 wurde der übliche, fahrtrichtungsabhängige<br />

Lichtwechsel realisiert.<br />

Aber der Kühn-Decoder unterstützt<br />

entsprechend der nicht zwingenden<br />

DCC-Empfehlungen auch eine Dimmung<br />

per CV-Programmierung. Zu<br />

grelle Beleuchtungskörper können auf<br />

diese Weise nach persönlichem Geschmack<br />

eingestellt werden.<br />

D<strong>an</strong>eben hat m<strong>an</strong> zwei Formen des<br />

Blinkens realisiert (Phase A und B).<br />

Gerade für schweizerische R<strong>an</strong>gierfahrzeuge<br />

ist dies als Sonderfunktion<br />

ideal. Die Zykluszeiten der Effekte lassen<br />

<strong>sich</strong> über CV#55 von 0,5 (Wert 0)<br />

bis 2,4 Sekunden (Wert 7) einstellen.<br />

Wechselstrommotoren mit Feldspulen<br />

lassen <strong>sich</strong> im DCC-Format ebenfalls<br />

<strong>an</strong>sprechen. Dazu sind zwei<br />

Dioden (z.B. 1N4007) erforderlich. Im<br />

beiliegenden Einbauheft ist dieser Einbau<br />

im Detail beschrieben. Doch<br />

zurück zu unserer 55er!<br />

Nachdem nun der Einbau des Decoders<br />

abgeschlossen und alle Verbindungen<br />

auf ihre Richtigkeit überprüft<br />

waren, konnten die Einstellungen vorgenommen<br />

werden. Da dem Decoder<br />

eine sehr ausführliche Beschreibung<br />

beilag, gel<strong>an</strong>g die Einstellung der einzelnen<br />

CVs relativ leicht.<br />

Die Menüstruktur der „Intelli-Box“<br />

von Uhlenbrock wurde dazu auf den<br />

Programmiermodus eingestellt. Über<br />

die DCC gel<strong>an</strong>gt m<strong>an</strong> in die Option „CV-<br />

Prog.-byteweise“. Im Display erscheint<br />

CV Prog: CV...1=- - -<br />

50 MIBA-Spezial 42


Bei Fleischm<strong>an</strong>n-Loks muß die Masseverbindung des linken Motor<strong>an</strong>schlusses<br />

durch Wegkratzen der Leiterbahn unterbrochen werden.<br />

Dieses bedeutet: CV 1 (Basisadresse)<br />

= 1 - 127 (Decoderadresse)<br />

Nach Eingabe der Decoderadresse<br />

k<strong>an</strong>n nun unter CV 2 bis CV 6 Anf<strong>an</strong>gssp<strong>an</strong>nung,<br />

Beschleunigung, Verzögerung,<br />

Maximal- und Mittelsp<strong>an</strong>nung<br />

eingestellt werden und zwar g<strong>an</strong>z nach<br />

eigenem Geschmack. Die optimalen<br />

Fahreigenschaften lassen <strong>sich</strong> aber nur<br />

durch Versuche ermitteln.<br />

In CV 29 wird die Nutzung der 28<br />

bzw. 128 Fahrstufen, sowie der Analogmodus<br />

mit einem Wert von „6“ eingestellt.<br />

Die fahrtrichtungsabhängige<br />

Beleuchtung hat in CV 49 und CV 50<br />

einen entsprechenden Wert von 128.<br />

Ist nun alles eingegeben und willig von<br />

der Zentrale bestätigt, k<strong>an</strong>n unsere<br />

gute alte 55er mit neuester Technik auf<br />

große Fahrt gehen. Uwe Kempkens<br />

Bezugsquellen und Preise<br />

• Direktbezug des T 120 bei:<br />

Thorsten Kühn,<br />

Floßweg 61a,<br />

53604 Bad Honnef,<br />

Tel.: 0 22 24/7 99 53<br />

Völkner: Art.-Nr.: 061-582-2<br />

Conrad: Art.-Nr.: 212 164<br />

• Einzelpreis: DM 44,90<br />

• Sechserpack: je DM 39,90<br />

• T 120 mit Schnittstellenstecker<br />

(erhältlich nur direkt bei Kühn)<br />

• als T 121 mit zwei, als T 140 mit vier<br />

frei programmierbaren Funktionsausgängen<br />

• als N 020 mit den Abmessungen 15,0 x<br />

10,0 x 3,8 mm, Motorstrom: 500 mA<br />

Um die Beleuchtung<br />

beim T 120 massefrei<br />

<strong>an</strong>schließen zu<br />

können, werden<br />

Kabelbirnchen von<br />

Faller eingebaut.<br />

Die Lok-Tender-<br />

Deichsel k<strong>an</strong>n sechs<br />

Kabel aufnehmen.<br />

Das Anleitungsheft ist sehr ausführlich und<br />

läßt auch beim gerade eingestiegenen<br />

Digital-Umbauer keine Fragen offen.<br />

Größenvergleich des T 120 mit und ohne<br />

NEM-Stecker mit einem Preiserlein.<br />

Ein Beispiel für enge Platzverhältnisse: In<br />

der V 60 von Roco sind d<strong>an</strong>k der geringen<br />

Abmessungen praktisch keine Änderungen<br />

am Ballastgewicht notwendig, um den T 120<br />

im Führerhaus unterzubringen.<br />

Fotos: Rolf Knipper<br />

Bei unserer Beispielslokomotive, die es werkseitig auch in FMZ-Ausführung<br />

gibt, ist der Decoderplatz im Stehkessel bereits vorgesehen.<br />

MIBA-Spezial 42 51


Fotos:<br />

Dieter Ruhl<strong>an</strong>d,<br />

Helmut Probst<br />

Decodereinbau in Märklin-Loks<br />

Ältere „Schätzchen“<br />

mit Decoder<br />

In Dieter Ruhl<strong>an</strong>ds bisherigen Ausführungen über den Digitalumbau<br />

von Lokomotiven (MIBA-Spezial 37, MIBA 6/99) gab er<br />

überwiegend Tips für den Gleichstrombahner. Der Digitalvirus<br />

hat aber – d<strong>an</strong>k Märklin als Vorreiter mit der entsprechenden<br />

Reklame – den Wechselstrombereich schon sehr stark befallen.<br />

Hier daher zunächst einige Hinweise zum Decodereinbau in<br />

Märklin-Wechselstromloks.<br />

Seit 1984 können „Wechselstrombahner“<br />

ihre Lokomotiven digitalisiert<br />

betreiben, was im übrigen auch<br />

für die Spur 1 gilt. Z-Bahnern blieb bisher<br />

– trotz Minidecoder von Selectrix –<br />

der Eintritt ins Digitalzeitalter verwehrt.<br />

Nur Spezialisten wagten <strong>sich</strong><br />

hier <strong>an</strong> den Einbau.<br />

G<strong>an</strong>z <strong>an</strong>ders sieht es bei den H0-<br />

Lokomotiven aus: Ein Schlaraffenl<strong>an</strong>d<br />

für den geübten Umbauer, denn Platz<br />

gibt es meistens massenhaft, um die<br />

Decoder richtig plazieren zu können,<br />

so daß der Fräser schon mal in die<br />

Ecke gestellt werden k<strong>an</strong>n.<br />

Beginnen wollen wir mit einem Zitat<br />

aus dem Märklin-Katalog: „Es gibt<br />

immer mehr Modelle mit immer mehr<br />

Funktionen“. Übertragen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

das natürlich auch auf die Decoder,<br />

denn ohne die gibt es keine Funktionen.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n mit bestimmten Märklin-Decodern<br />

mittlerweile bis zu fünf<br />

Funktionen auslösen. Dazu wurden in<br />

letzter Zeit ein neues „Delta-Modul“<br />

(Best.-Nr. 66031) und eine neue „Hochleistungs-Elektronik“<br />

(Best.-Nr. 60902)<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Bevor wir uns jedoch mit dem Einbau<br />

näher beschäftigen, muß ich leider<br />

Unsere beiden „K<strong>an</strong>didaten“ für den<br />

Decodereinbau stammen bereits aus älterer<br />

Produktion – für jeden Sammler sind<br />

die beiden Märklinmodelle begehrte<br />

„Schätzchen“. Doch auch sie eignen<br />

<strong>sich</strong> nicht nur zum Digitalisieren,<br />

sie gewinnen sogar<br />

noch <strong>an</strong> Fahrkultur!<br />

noch einen Wermutstropfen vergießen.<br />

Märklin gibt nur d<strong>an</strong>n eine Gar<strong>an</strong>tie<br />

auf seine Decoder, wenn diese durch<br />

einen autorisierten Fachh<strong>an</strong>del eingebaut<br />

wurden. Wenn <strong>Sie</strong> also meine<br />

Anregungen in die Tat umsetzen wollen,<br />

gehen <strong>Sie</strong> ein gewisses Risiko ein.<br />

Dies gilt es auf alle Fälle abzuwägen.<br />

Ich k<strong>an</strong>n Ihnen leider auch keine<br />

Gar<strong>an</strong>tie <strong>an</strong>bieten. Da ich aber aus<br />

Erfahrung weiß, daß viele Hobbyisten<br />

trotzdem Decoder von Märklin selbst<br />

einbauen wollen, schreiten wir nun<br />

endlich zur Tat.<br />

Zuerst erscheint es mir wieder sehr<br />

wichtig zu erwähnen, daß <strong>Sie</strong> nicht<br />

vergessen dürfen, <strong>sich</strong> zu erden. Wenn<br />

kein potentialfreier Arbeitsplatz zur<br />

Verfügung steht, nutzen <strong>Sie</strong> die bl<strong>an</strong>ke<br />

Stelle der Heizung, um <strong>sich</strong> von elektrischen<br />

Aufladungen zu befreien. Erst<br />

d<strong>an</strong>n sollten <strong>Sie</strong> die Decoder aus der<br />

Verpackung nehmen, wobei <strong>Sie</strong> bitte<br />

immer darauf achten, daß Berührungen<br />

von Metallteilen des Decoders<br />

unbedingt zu vermeiden sind.<br />

Für den Umbau habe ich eine der<br />

bek<strong>an</strong>ntesten Loks von Märklin, die<br />

Güterzuglokomotive Be 6/8 „Krokodil“<br />

der SBB ausgesucht.<br />

Wie wohl allgemein bek<strong>an</strong>nt ist,<br />

haben die Schweizer Loks das rechte<br />

untere Licht als Schlußlicht geschaltet.<br />

Ein oft nicht einfaches Unterf<strong>an</strong>gen,<br />

diese Schaltung bei einer digitalisierten<br />

Lok zu verwirklichen! Dies sollte<br />

52 MIBA-Spezial 42


m<strong>an</strong> beim Umbau von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> mit<br />

berück<strong>sich</strong>tigen.<br />

In unserer Lok soll die Hochleistungs-Elektronik<br />

6090 von Märklin<br />

eingebaut werden. Dabei h<strong>an</strong>delt es<br />

<strong>sich</strong> um einen Decoder, der für Märklin-Loks<br />

mit Trommelkollektor-Motoren<br />

vorgesehen ist. Bei diesem Decoder<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> durch zwei Schrauben<br />

die Anfahr- und Bremsverzögerung<br />

sowie die Höchstgeschwindigkeit einstellen.<br />

Zu diesem Zweck hat der Decoder<br />

eine lastabhängige Drehzahlregelung.<br />

Zum Einbau des Decoders müssen<br />

einige Umbauten am Motor vorgenommen<br />

werden. Dazu bauen <strong>Sie</strong> als erstes<br />

den mech<strong>an</strong>ischen oder elektronischen<br />

Umschalter samt seiner Verkabelung<br />

aus. Ich entferne in der Regel immer<br />

sämtliche Drähte, weil zum einen alles<br />

viel über<strong>sich</strong>tlicher wird und m<strong>an</strong> zum<br />

<strong>an</strong>deren nicht Gefahr läuft, einen<br />

Draht zu verwechseln und so leichtfertig<br />

einen Kurzschluß zu produzieren.<br />

Dazu entfernt m<strong>an</strong> auch sämtliche Verdrahtungen<br />

<strong>an</strong> den Lampen. Bei dieser<br />

Gelegenheit k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch gleich prüfen,<br />

ob <strong>sich</strong> die Birnen für den Digitalbetrieb<br />

mit 16 Volt eignen.<br />

D<strong>an</strong>n beginnt der eigentliche<br />

Motorumbau. Dazu werden zuerst die<br />

Kohlen entfernt, um d<strong>an</strong>n das Motorschild<br />

abzuschrauben. Außer dem<br />

Motorschild werden d<strong>an</strong>n auch noch<br />

der Anker und die Feldspule ausgebaut.<br />

Aus dem Bausatz 6090 werden<br />

der Perm<strong>an</strong>entmagnet und der 5polige<br />

Anker eingesetzt. Sollten <strong>Sie</strong> bereits in<br />

der Lok einen 5poligen Anker gehabt<br />

haben, müssen <strong>Sie</strong> diesen trotzdem<br />

austauschen, da m<strong>an</strong> im Digitalbetrieb<br />

mit 6090 einen <strong>an</strong>deren 5poligen<br />

Anker benötigt. D<strong>an</strong>n wird ein neues<br />

Motorschild <strong>an</strong>gesetzt und mit den<br />

alten Schrauben fixiert. Bei näherem<br />

Betrachten sehen <strong>Sie</strong>, daß das neue<br />

Motorschild etwas dünner ist als das<br />

alte – letztlich der Grund für die Austauschaktion.<br />

Vor dem Zusammenschrauben<br />

sollten <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> den Anker<br />

und das Motorschild einen Tropfen Öl<br />

geben, bei völliger „Dürre“ sollten auch<br />

die Zahnräder nicht vergessen werden.<br />

Nun werden noch seitlich die in der<br />

Packung beiliegenden Kohlen eingesetzt.<br />

Fertig ist der Motorumbau.<br />

Eigentlich haben wir ja jetzt einen<br />

Gleichstrommotor. Der 6090-Decoder<br />

ist somit ein Gleichstromdecoder,<br />

jedoch nur im Märklin-Digitalsystem<br />

verwendbar.<br />

Vor dem Einbau des Decoders haben<br />

wir außerdem noch ein großes Pro-<br />

blem zu lösen. Wenn die Lok fertig ist<br />

und <strong>Sie</strong> diese testen, werden <strong>Sie</strong> in der<br />

Regel feststellen, daß das Licht leicht<br />

flackert bzw. pulsiert. Dieser Effekt tritt<br />

erst seit kurzem auf und liegt wohl <strong>an</strong><br />

den neueren Decodern in Verbindung<br />

mit der neuen Gerätegeneration. Stört<br />

<strong>Sie</strong> solch ein Flackerlicht nicht (mich in<br />

der Regel schon), können <strong>Sie</strong> mit dem<br />

Einbau des Decoders beginnen.<br />

Die Unzufriedenen können Abhilfe<br />

schaffen. Dies ist allerdings nur für<br />

Fortgeschrittene geeignet, denn es gilt<br />

am Decoder einen Draht <strong>an</strong>zulöten. <strong>Sie</strong><br />

müssen wissen, daß Lötarbeiten am<br />

Decoder nur mit entsprechenden Lötkolben,<br />

am besten mit Hilfe einer Lötstation<br />

mit regelbarer Wärme-Einstellung,<br />

durchgeführt werden sollten.<br />

Überhaupt sind Lötungen am Decoder<br />

immer ein großes Risiko, da <strong>Sie</strong>, wenn<br />

nicht vollkommen exakt gearbeitet<br />

wird, diesen schnell völlig zerstören<br />

können. Und die Gar<strong>an</strong>tie, siehe oben,<br />

ist ja praktisch schon beim Auspacken<br />

verwirkt.<br />

WERKSTATT<br />

Nun, was gibt es zu tun? Das Problem<br />

ist die Masseleitung der Birnen.<br />

Es nützt nichts, diese mit der Masseverbindung<br />

der Lok zu verkabeln. Wir<br />

benötigen eine eigene Masseverbindung<br />

zum Decoder. Dazu löten wir<br />

einen Massedraht <strong>an</strong> den Decoder <strong>an</strong>,<br />

mit dem d<strong>an</strong>n alle Lampen ihren Masse<strong>an</strong>schluß<br />

erhalten. In diesem Fall<br />

können also nur Lampen verwendet<br />

werden, die natürlich nicht auf Masse<br />

mit dem Chassis verbunden sind. Lampen<br />

mit Masseverbindungen, z.B.<br />

Schraubbirnen, müßten d<strong>an</strong>n durch<br />

Abisolieren massefrei gemacht werden.<br />

Am besten eignen <strong>sich</strong> somit Birnen,<br />

die zwei Anschlußdrähte haben,<br />

wobei einer als Masseleitung und der<br />

<strong>an</strong>dere für die Lichtleitung zum Decoder<br />

verwendet werden k<strong>an</strong>n.<br />

Bei abgenommenem Gehäuse erkennt m<strong>an</strong> die notwendigen Umbaumaßnahmen beim Märklin-„Krokodil“.<br />

Mit Hilfe des Bausatzes 6090 wird zunächst der Motor auf das Digitalsystem<br />

umgestellt (Perm<strong>an</strong>entmagnet, 5poliger Anker, neues Motorschild).<br />

MIBA-Spezial 42 53


Masse<strong>an</strong>schluß für Beleuchtung<br />

Decoder 6090<br />

Prinzipdarstellung eines Decoders 6090: Um eine eigene<br />

Masseverbindung zu den Birnchen zu bekommen, wird <strong>an</strong><br />

der Rückseite des Decoders ein Draht <strong>an</strong>gelötet.<br />

Der Draht wird <strong>an</strong> der Rückseite<br />

(siehe die Skizze oben) des Decoders,<br />

der vorher aus seiner Plastikschutzhülle<br />

genommen wird, <strong>an</strong>gelötet. Dazu<br />

den Draht – nehmen <strong>Sie</strong> am besten eine<br />

Farbe, die am Decoder noch nicht vertreten<br />

ist, z.B. Or<strong>an</strong>ge – mittels Lötfett<br />

und Lötzinn verzinnen und d<strong>an</strong>n vor<strong>sich</strong>tig<br />

<strong>an</strong>löten. Ist der Draht zugfest,<br />

wird der Decoder wieder vor<strong>sich</strong>tig in<br />

die Plastikschutzhülle zurückgeführt.<br />

Nun wird der Decoder <strong>an</strong> der Stelle<br />

in der Lok plaziert, wo <strong>sich</strong> ehemals<br />

der Umschalter bef<strong>an</strong>d. Am besten<br />

befestigt m<strong>an</strong> ihn mit einem Doppelklebeb<strong>an</strong>d.<br />

Leider lassen <strong>sich</strong>, im<br />

Gegensatz zu den Deltadecodern,<br />

weder der C80-Decoder noch der<br />

6090-Decoder festschrauben. Also kleben<br />

<strong>Sie</strong> ihn fest!<br />

Nun beginnt die Verkabelung. Dazu<br />

betrachten wir zuerst die Farbbelegung<br />

der Kabel. Die grünen und blauen<br />

Kabel werden <strong>an</strong> die Bürstenführungen<br />

des Motorschildes <strong>an</strong>gelötet. Zwischen<br />

den beiden Kabeln und dem<br />

Motorschild muß jeweils eine der beiden<br />

beiliegenden Entstördrosseln eingelötet<br />

werden. Dies k<strong>an</strong>n direkt am<br />

Motorschild geschehen oder, wenn der<br />

Platz zu klein ist und Gefahr besteht,<br />

daß das Drehgestell durch die „Drosseln“<br />

verk<strong>an</strong>ten k<strong>an</strong>n, bauen <strong>Sie</strong> diese<br />

<strong>an</strong> eine freie Stelle im Lokgehäuse und<br />

führen den Draht d<strong>an</strong>n weiter zum<br />

Motorschild. Beim Einbau können die<br />

Drähte der „Drosseln“ entsprechend<br />

gekürzt werden und d<strong>an</strong>n mit einer<br />

der beiliegenden Plastikschutzhüllen<br />

oder mit entsprechendem Schrumpfschlauch<br />

gegen Kurzschluß ge<strong>sich</strong>ert<br />

werden. Die blauen und grünen Drähte<br />

sollten immer genügend Länge am<br />

Motorschild haben, so daß <strong>sich</strong> die<br />

Drehgestelle ungezwungen bewegen<br />

können. Enge „Zügel“ bewirken sonst<br />

gewisse ungewollte Geradeausfahrten<br />

mit „neuer Trassenführung“ in Kurven.<br />

Als nächstes verbinden <strong>Sie</strong> den roten<br />

Draht entweder direkt mit dem Schleifer<br />

oder über den Umschalter zum P<strong>an</strong>tographen.<br />

Im übrigen empfiehlt es<br />

<strong>sich</strong> immer, die Drähte auf die<br />

benötigte Länge zu kürzen, um die<br />

Über<strong>sich</strong>t zu bewahren und Schädigungen<br />

während des Fahrbetriebs zu<br />

vermeiden. Das braune Kabel wird <strong>an</strong><br />

eine Masseverbindung der Lok <strong>an</strong>gelötet.<br />

Am besten ist es, wenn <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> eine<br />

der Schrauben am Motorschild eine<br />

kleine Lötfahne <strong>an</strong>bringen und <strong>an</strong><br />

diese d<strong>an</strong>n das Kabel <strong>an</strong>löten.<br />

Was bleibt, ist das Licht. Wie oben<br />

schon erwähnt, ist das Schlußlicht<br />

unten rechts. Bei dieser Lok haben wir<br />

dazu eine eigene Birne. Diese Birne<br />

muß also bei der Vorwärts- und Rückwärtsfahrt<br />

brennen. In diesem Fall<br />

Der Decoder sitzt <strong>an</strong> der Stelle, wo <strong>sich</strong> ursprünglich der Umschalter<br />

bef<strong>an</strong>d. Die Kabel müssen so geführt (ggf. gekürzt) werden, daß sie<br />

den Ausschlag von Drehgestellen etc. nicht behindern.<br />

habe ich die Lampe konst<strong>an</strong>t geschaltet,<br />

das heißt einen Draht mit dem<br />

masseführenden Lokchassis verbunden<br />

und den <strong>an</strong>deren direkt mit dem<br />

Schleifer. Brennt diese eine Lampe im<br />

Betrieb zu hell, könnten <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> mit<br />

einem entsprechenden Vorwiderst<strong>an</strong>d,<br />

den <strong>Sie</strong> zwischen der Birne und dem<br />

Schleifer<strong>an</strong>schluß einlöten, behelfen.<br />

Die zweite Birne, die das obere und<br />

untere linke Licht beleuchtet, muß<br />

d<strong>an</strong>n mit dem Decoder verbunden werden.<br />

Dazu löten <strong>Sie</strong> <strong>an</strong> den einen Draht<br />

der Lampenbirnchen jeweils das gelbe<br />

und das weiße Kabel <strong>an</strong>. Der zweite<br />

Draht der Birnen wird d<strong>an</strong>n jeweils mit<br />

dem von Ihnen neu am Decoder<br />

<strong>an</strong>gelöteten Draht verbunden.<br />

Ob die Anschlüsse der gelben und<br />

weißen Drähte richtig sind, sehen <strong>Sie</strong><br />

erst bei der Testfahrt, <strong>an</strong>sonsten müssen<br />

<strong>Sie</strong> die Drähte gegenein<strong>an</strong>der austauschen.<br />

Nun wird noch die richtige<br />

Adresse – <strong>Sie</strong> kennen ja mein Nummernschema,<br />

hier also die Nr. 68 – eingestellt.<br />

Wir sind nun fertig und stellen die<br />

Lok auf das Gleis. Am besten zuerst<br />

ohne eingeschaltete Lichtfunktion,<br />

denn wenn irgendwo ein Kurzschluß<br />

entsteht, könnte das eingeschaltete<br />

Licht den Lichtausg<strong>an</strong>g zerstören.<br />

Gelingt die Probefahrt ohne Probleme,<br />

können <strong>Sie</strong> auch das Licht dazu ein-<br />

54 MIBA-Spezial 42


schalten. Nun noch das Lokgehäuse<br />

aufgesetzt und schon geht es digitalisiert<br />

durch die Schweizer Pappmaché-<br />

Alpen.<br />

Als nächstes wollen wir uns eine<br />

etwas ältere Dampflok der BR 75 von<br />

Märklin betrachten. <strong>Sie</strong> hat schon ein<br />

paar Jahre hinter <strong>sich</strong>, und doch eignet<br />

auch sie <strong>sich</strong> für einen Digitalumbau.<br />

Gerade bei den älteren Lokomotiven<br />

empfiehlt es <strong>sich</strong>, vor dem Umbau,<br />

diese auf ihre Funktionsfähigkeit zu<br />

testen. Vergessen <strong>Sie</strong> dabei nicht, auf<br />

die Lampen zu achten.<br />

Beginnen wir damit, daß wir den<br />

alten mech<strong>an</strong>ischen Umschalter ausbauen.<br />

Als Besonderheit hatte dieses<br />

Modell eine Elektronik, insbesondere<br />

für den Lichtwechsel, die wir jetzt auch<br />

nicht mehr benötigen und deshalb<br />

ebenso entfernen.<br />

Normalerweise würde es <strong>sich</strong> <strong>an</strong>bieten,<br />

einen Märklin-Decoder C80 einzubauen.<br />

Hier ergibt <strong>sich</strong> aber ein kleines<br />

Platzproblem. Ob <strong>Sie</strong> ihn nun auf den<br />

Kopf stellen oder die Plastikumm<strong>an</strong>telung<br />

(in diesem Fall müßte das<br />

Gehäuse zum Decoder abisoliert werden)<br />

entfernen – ohne Fräsen paßt er<br />

einfach nicht in das Gehäuse. Doch wir<br />

haben ja Alternativen! Hier bietet <strong>sich</strong><br />

der Einbau eines Uhlenbrock-Decoders<br />

DAL 770 <strong>an</strong>; er läßt <strong>sich</strong> sehr einfach<br />

<strong>an</strong> der Stelle, wo <strong>sich</strong> ehemals der Umschalter<br />

bef<strong>an</strong>d, mit einem Doppelklebeb<strong>an</strong>d<br />

einkleben. D<strong>an</strong>k seiner kleinen<br />

Abmessungen ist dies kein Problem.<br />

Die rote Leitung des Decoders wird<br />

direkt mit dem Schleifer verbunden,<br />

die braune Leitung wird <strong>an</strong> die Masse<br />

<strong>an</strong>geschlossen. Dazu wird <strong>an</strong> eine der<br />

Motorbefestigungsschrauben eine kleine<br />

Lötfahne <strong>an</strong>gebracht. Die grüne und<br />

blaue Leitung des Decoders wird <strong>an</strong> die<br />

beiden Feldspulen<strong>an</strong>schlüsse <strong>an</strong>gelötet.<br />

Achten <strong>Sie</strong> bei dieser Lötarbeit darauf,<br />

daß <strong>Sie</strong> nicht zu l<strong>an</strong>ge löten, sonst<br />

wird Ihnen die Plastikhalterung der<br />

Feldspule wegschmelzen.<br />

Die <strong>an</strong> einer Seite am Kollektor<strong>an</strong>schluß<br />

des Motors befindliche Entstördrossel<br />

verbleibt <strong>an</strong> ihrer Stelle und<br />

wird mit der schwarzen Leitung verbunden.<br />

Sollte die Entstördrossel am<br />

Motorschild „stören“, können <strong>Sie</strong> sie<br />

<strong>an</strong> einer <strong>an</strong>deren Stelle plazieren und<br />

mit Hilfe eines Kabels mit dem Motorschild<br />

verbinden. Die gelbe Leitung des<br />

Decoders ist für das hintere Licht und<br />

die graue Leitung für die vordere<br />

Beleuchtung vorgesehen. Sollten die<br />

Lampen nicht in der jeweiligen Fahrtrichtung<br />

leuchten, vertauschen <strong>Sie</strong> nur<br />

die grüne und blaue Leitung <strong>an</strong> der<br />

Um etwaigen Kurzschlüssen vorzubeugen, sollte m<strong>an</strong> <strong>an</strong> besonders gefährdeten Stellen entsprechende<br />

Isolierungen vorsehen. Zum Schluß kommt die Verkabelung für die Beleuchtung,<br />

wobei das SBB-Schlußlicht (rechts unten) besondere Maßnahmen erfordert.<br />

Feldspule, denn dadurch ändert <strong>sich</strong><br />

die Fahrtrichtung. Der zweite Pol der<br />

Lampen wird mit dem Masse<strong>an</strong>schluß<br />

(Lötfahne) am Motor verbunden.<br />

Die Besonderheit des Decoders,<br />

nämlich die zweite Sonderfunktion z.B.<br />

für Telexkupplung oder Rauchgenerator,<br />

wird bei diesem Umbau nicht<br />

benötigt. Deshalb wird das or<strong>an</strong>ge<br />

Kabel vom Decoder abgezwickt.<br />

<strong>Bitte</strong> achten <strong>Sie</strong> auch bei diesem<br />

Umbau darauf, daß die Kabel nur so<br />

l<strong>an</strong>g sind, wie sie benötigt werden, und<br />

daß alle gelöteten Kabelverbindungen<br />

mit einem Schrumpfschlauch abge<strong>sich</strong>ert<br />

sind. Nur diese Schrumpfschläuche<br />

gewähren eine dauerhafte Abisolierung.<br />

Bei den Isolierbändern besteht<br />

immer die Gefahr, daß sie z.B. durch<br />

Erwärmung abgehen und bl<strong>an</strong>ke Stellen<br />

zutage treten.<br />

Jetzt ist es <strong>an</strong> der Zeit, die Lok für<br />

eine Testfahrt auf das Gleis zu stellen<br />

und dabei auch die Beleuchtung zu<br />

überprüfen. Ist alles in Ordnung, können<br />

<strong>Sie</strong> die Lok wieder vor<strong>sich</strong>tig verschließen.<br />

<strong>Sie</strong> sehen also, daß <strong>sich</strong> auch etwas<br />

ältere Märklin-Lokomotiven zum Digitalisieren<br />

eignen, ohne daß sie etwas<br />

von ihrer Qualität einbüßen. Ich bin<br />

sogar der Meinung, sie gewinnen <strong>an</strong><br />

Fahrkultur. Dieter Ruhl<strong>an</strong>d<br />

Unser zweiter „Umbau-K<strong>an</strong>didat“, die Märklin-75,<br />

erhält einen Uhlenbrock-Decoder.<br />

MIBA-Spezial 42 55


WERKSTATT<br />

Neben dem Triebzug „Pendolino“<br />

von Fleischm<strong>an</strong>n sind in dieser Folge<br />

auch zwei etwas ältere Roco-Modelle zur<br />

Umrüstung auf Digitalbetrieb <strong>an</strong> der Reihe.<br />

Umbaumöglichkeiten bei Gleichstromloks<br />

Noch mehr Wege<br />

zur Digitalisierung<br />

Viele Leser haben, wie uns zahlreichen Zuschriften zeigen, die<br />

beiden vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Artikel von Dieter Ruhl<strong>an</strong>d zum Umbau<br />

von Gleichstromloks (in MIBA-Spezial 37 und MIBA 6/99)<br />

mit großem Interesse aufgenommen. Dort ging es um Digitalumbauten<br />

von gängigen und neueren Lokmodellen. Der folgende<br />

Artikel bietet weitere Beispiele, um für Elektronik-Freaks den<br />

Weg zum perfekten Digital-Umbauer noch weiter zu ebnen.<br />

Bevor wir uns mit etwas älteren<br />

Maschinen beschäftigen, möchte<br />

ich ein Thema beh<strong>an</strong>deln, das in der<br />

Praxis immer wieder große Probleme<br />

aufwirft:<br />

Wie digitalisiere ich einen Triebzug?<br />

Triebzüge (z.B. VT 628, alle Arten von<br />

ICE), gleichgültig ob zwei- oder mehrgliedrig,<br />

sind in der Regel nicht schwer<br />

umzubauen, haben sie doch meist<br />

genügend Platz, um einen Decoder im<br />

Innenraum des Fahrzeugs plazieren zu<br />

können. Doch sie konfrontieren einen<br />

stets mit einem nicht unerheblichen<br />

Problem: Wie verwirklicht m<strong>an</strong> den<br />

perfekten Lichtwechsel zwischen den<br />

oftmals weit ausein<strong>an</strong>derliegenden<br />

Triebköpfen?<br />

Lichtwechsel bei Triebzügen<br />

Dazu gibt es aus meiner Sicht folgende<br />

drei Lösungsmöglichkeiten:<br />

1. Wenn <strong>Sie</strong> immer in eine Richtung<br />

fahren, d<strong>an</strong>n bauen <strong>Sie</strong> am Schluß des<br />

Zuges das weiße Licht, durch Entfernen<br />

der Glühbirne oder Auslöten der<br />

Leuchtdiode, aus und schalten das rote<br />

Licht auf Dauerbeleuchtung. Beachten<br />

<strong>Sie</strong> dabei, daß Ihre Lampen den Dauerstrom<br />

von 16 Volt aushalten müssen.<br />

2. <strong>Sie</strong> führen quer durch den g<strong>an</strong>zen<br />

Zug ein entsprechendes Lichtkabel,<br />

denn <strong>Sie</strong> müssen ja die Glühbirnen mitein<strong>an</strong>der<br />

verbinden, um so den Lichtwechsel<br />

zu ermöglichen. Der größte<br />

Nachteil dabei ist aber, daß der Zug<br />

<strong>an</strong>schließend nicht mehr getrennt werden<br />

k<strong>an</strong>n, sofern <strong>Sie</strong> nicht zwischen<br />

den Zügen mit Steckverbindungen<br />

arbeiten, die <strong>sich</strong> aber meistens aus<br />

Platzgründen gar nicht <strong>an</strong>bringen lassen.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> nun z.B. einen mehrgliedrigen<br />

ICE, sagen wir, mit 6 Zwischenwagen<br />

haben, können <strong>Sie</strong> diesen<br />

nie mehr vom Gleis heben, außer <strong>Sie</strong><br />

wollen den Familienrat einberufen und<br />

allesamt beschäftigen.<br />

Ein weiterer wesentlicher Nachteil<br />

bei dieser Lösung sind die Kabel selbst.<br />

Damit m<strong>an</strong> gut um die Kurven kommt,<br />

brauchen die Kabel zwischen den<br />

Wagen ein gewisses Spiel. <strong>Sie</strong> werden<br />

d<strong>an</strong>n in den besagten Kurven gesp<strong>an</strong>nt.<br />

Je enger die Radien in ihrer<br />

Anlage sind, um so mehr müssen sie in<br />

Fotos:<br />

Dieter Ruhl<strong>an</strong>d,<br />

Helmut Probst<br />

den Kurven Spiel geben und um so<br />

mehr hängen die Kabel daher in den<br />

geraden Gleisabschnitten durch. Dies<br />

bedeutet wiederum, daß der Zug<br />

<strong>an</strong>dauernd, z.B. bei Weichen, über<br />

seine „eigenen Füße“ stolpern k<strong>an</strong>n,<br />

was gleichbedeutend mit Entgleisung<br />

ist. Damit ist dies zwar eine Lösungsmöglichkeit<br />

für den Lichtwechsel, nur<br />

leider keine allzu glückliche.<br />

3. Die aus meiner Sicht einzig vernünftige<br />

– wenn auch teuerste – aller drei<br />

Lösungen ist die Digitalisierung mit<br />

zwei Decodern, wobei der 2. Decoder<br />

nur für den Lichtwechsel im nichtmotorisierten<br />

Teil des Zuges zuständig ist.<br />

Anh<strong>an</strong>d eines „Pendolinos“ von<br />

Fleischm<strong>an</strong>n möchte ich die praktische<br />

Durchführung der dritten Lösung<br />

Schritt für Schritt vorstellen.<br />

Beispiel Fleischm<strong>an</strong>n-Pendolino<br />

Als erstes digitalisieren wir den motorisierten<br />

Teil des zweigliedrigen Zuges.<br />

Dazu entfernen wir das mit zwei<br />

Schrauben befestigte Gehäuse des<br />

Zuges und löten <strong>an</strong>schließend alle<br />

Drähte vom Motorschild ab. Die Entstördrossel<br />

und der winzige Kondensator<br />

werden dabei auch gleich entfernt.<br />

Mit dem bereits geübten Blick<br />

des Lesers der vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Artikel<br />

stellen <strong>Sie</strong> schnell fest, daß das<br />

Motorschild massefrei ist, wenn m<strong>an</strong><br />

den Verbindungssteg unten links, bei<br />

der Motorbefestigungsschraube, mit<br />

einem scharfen Messer durchtrennt.<br />

Denn nur ein massefreies Motorschild<br />

gewährleistet einen Digitalbetrieb (<strong>Sie</strong><br />

haben den Hinweis doch <strong>sich</strong>er schon<br />

vermißt: Rauchgefahr am Decoder!!).<br />

Massefrei bedeutet hier, daß die<br />

Motor<strong>an</strong>schlüsse keine Verbindung zu<br />

den Strom<strong>an</strong>schlüssen haben. Dabei<br />

gilt zu berück<strong>sich</strong>tigen, daß das Lokgehäuse<br />

oft selbst als Stromleitung verwendet<br />

wird. Deshalb wird der oben<br />

gen<strong>an</strong>nte „Steg“ durchtrennt.<br />

56 MIBA-Spezial 42


Als nächstes bereiten wir den Lichtwechsel<br />

vor. Dazu werden <strong>an</strong> der kleinen<br />

Platine, die mit einer Schraube <strong>an</strong><br />

der Unterseite des Lokgehäuses befestigt<br />

ist und mit deren Hilfe die<br />

Glühlampen gehalten werden, alle<br />

Drähte abgelötet. Der kleine Metallstift,<br />

der in eine der Leiterbahnen eingelötet<br />

ist, wird <strong>sich</strong>erheitshalber auch<br />

gleich mit entfernt. Anschließend<br />

schrauben wir die Platine von der Lok<br />

und biegen vor<strong>sich</strong>tig die Laschen der<br />

Halter der Siliziumscheiben auf. Vor<strong>sich</strong>tig<br />

deshalb, weil diese kleinen<br />

Metallklammern die schlechte Angewohnheit<br />

haben, leicht abzubrechen.<br />

Die Siliziumscheiben werden entfernt<br />

und die Klammern wieder in ihre<br />

ursprüngliche Lage zurückgebogen.<br />

Jetzt ist es <strong>an</strong> der Zeit, die Platine wieder<br />

am Lokgehäuse <strong>an</strong>zuschrauben.<br />

So gut vorbereitet, können wir mit<br />

dem Decodereinbau beginnen. Wir<br />

müssen uns nur noch überlegen, wo<br />

der Decoder plaziert werden soll. Da<br />

wir kein geschlossenes Lokgehäuse<br />

haben, sollte er zumindest so eingebaut<br />

werden, daß er nicht auf den<br />

ersten Blick von außen erkennbar ist.<br />

In Höhe des hinteren Toilettenfensters<br />

wäre so ein Platz. Dagegen<br />

spricht allerdings, daß <strong>Sie</strong> somit sämtliche<br />

Leitungen, und das sind hier<br />

immerhin 7 Stück, nach vorne zum<br />

Motor verlegen müssen. Da aber die<br />

Länge der Decoderkabel dafür nicht<br />

ausreichend ist, müßten diese auch<br />

noch mit Hilfe eines Schrumpfschlauches<br />

verlängert werden. Bedingt durch<br />

die Konstruktion des Unterteils des<br />

Zuges lassen <strong>sich</strong> diese Kabel dort<br />

nicht verstecken. Deshalb empfehle<br />

ich, den Decoder <strong>an</strong> der Rückseite des<br />

Führerst<strong>an</strong>des zu befestigen. Nur ein<br />

scharfes Auge wird ihn dort entdecken,<br />

und die Kabel haben dabei eine Länge,<br />

die uns das Arbeiten sehr erleichtert.<br />

Nun geben die Kabelfarben des<br />

Decoders den Ton <strong>an</strong>, und somit kom-<br />

men <strong>an</strong> die Motor<strong>an</strong>schlüsse das graue<br />

und das or<strong>an</strong>ge Kabel. Das schwarze<br />

Kabel wird mit dem vorderen Radschleifer<br />

auf dem Motorschild und mit<br />

dem Stromkabel (hier blau) des hinteren<br />

Drehgestells verbunden. Das rote<br />

Kabel und das 2. Stromkabel des hinteren<br />

Drehgestells (hier schwarz) treffen<br />

<strong>sich</strong> bei der besagten linken Motorbefestigungsschraube.<br />

Schon ist der Motor digitalisiert. Nun<br />

aber r<strong>an</strong> <strong>an</strong> das Licht! Dazu führen wir<br />

das gelbe und weiße Lichtkabel nach<br />

vorne zu unserer Platine. Angelötet<br />

werden die Kabel jeweils auf die<br />

Metallhalterungen. Würden sie, wie<br />

ursprünglich, <strong>an</strong> die Leiterbahnen<br />

<strong>an</strong>gelötet werden, würde das Licht in<br />

der Regel seinen Dienst versagen, da<br />

durch die entfernten Siliziumscheiben<br />

kein Kontakt mehr bestünde. Um die<br />

Masseleitung <strong>sich</strong>erzustellen, wird<br />

daher das blaue Decoderkabel auch<br />

nach vorne geführt und <strong>an</strong>gelötet.<br />

Die Länge der Drähte sollte immer<br />

entsprechend gekürzt werden. Achten<br />

<strong>Sie</strong> allerdings darauf, daß die Kabel<br />

nicht zu kurz sind, denn d<strong>an</strong>n nehmen<br />

<strong>Sie</strong> den Pendolino „<strong>an</strong> die Zügel“, und<br />

es ist aus mit dem Pendeln in der<br />

Kurve. Wenn <strong>Sie</strong> Pech haben, pendelt<br />

er sogar in der Kurve geradeaus. Sind<br />

sie zu l<strong>an</strong>g, stolpert der Pendolino, wie<br />

Oben: Die Verteilung<br />

der beiden Decoder<br />

– wegen des optimalen<br />

Lichtwechsels! –<br />

im motorisierten und<br />

(rechts d<strong>an</strong>eben) im<br />

nichtmotorisierten<br />

Teil des Pendolinos<br />

von Fleischm<strong>an</strong>n.<br />

Die beiden Decoder<br />

werden unauffällig<br />

plaziert. Die Inneneinrichtung<br />

wird<br />

nicht beeinträchtigt.<br />

oben schon mal erwähnt, vielleicht<br />

über die eigenen Füße, was auch wiederum<br />

dem Geradeauspendeln gleichkommt.<br />

Etwas zu l<strong>an</strong>ge Drähte lassen<br />

<strong>sich</strong> kürzen, indem sie mit Hilfe einer<br />

Pinzette eingedreht werden. Nur nicht<br />

zu stark eindrehen, sonst reißen sie ab!<br />

Mehrere Kabel binde ich oft mit Kabelresten<br />

und 2 Knoten zusammen. Der<br />

Knoten k<strong>an</strong>n bei Bedarf noch mit<br />

Sekundenkleber ge<strong>sich</strong>ert werden.<br />

Jetzt stellen <strong>Sie</strong> den Zug auf das Programmiergleis,<br />

testen ihn und geben<br />

die gewünschte Decoderadresse (Vorschlag<br />

von mir: Nr. 61) ein. Nun gleich<br />

testen und feststellen, daß das Licht<br />

verkehrt herum leuchtet (Erfahrungswert).<br />

In diesem Fall werden die beiden<br />

Lichtkabel gegenein<strong>an</strong>der ausgetauscht,<br />

und schon sind wir fertig –<br />

zumindest mit dem 1. Teil des Zuges.<br />

Wir öffnen nun den nicht motorisierten<br />

Teil des Pendolinos und löten von<br />

der schon besagten kleinen Platine die<br />

beiden Drähte und den Metallstift ab.<br />

Die Siliziumscheiben w<strong>an</strong>dern den<br />

ersten hinterher, und die Platine kehrt<br />

zurück zum Untergestell.<br />

Ja, und jetzt wohin mit dem 2. Decoder?<br />

Ich meine, hier muß m<strong>an</strong> mal<br />

etwas <strong>an</strong>deres machen, und deshalb<br />

wird der Decoder auf dem vorderen<br />

Drehgestell plaziert. „Flach“ geht übri-<br />

MIBA-Spezial 42 57


gens nicht, da er zu breit ist und deshalb<br />

in Kurven <strong>an</strong> den Rahmen stoßen<br />

würde, also bleibt nur „hochk<strong>an</strong>t“.<br />

Befestigt wird er mit einer Heißklebepistole.<br />

Aber vor<strong>sich</strong>tig, denn der<br />

Klebstoff kommt mit ca. 170° Celsius<br />

aus der Pistole und könnte Elektronikteile<br />

des Decoders zerstören.<br />

Nun verbinden wir, wenn der Decoder<br />

unverrückbar auf dem Drehgestell<br />

thront, das rote und schwarze Decoderkabel<br />

mit den jeweiligen Stromkabeln<br />

des hinteren Drehgestells. Vorne<br />

wird leider kein Strom abgenommen.<br />

Geübte können auch die Stromkabel,<br />

wie hier gezeigt, gleich direkt <strong>an</strong> den<br />

Decoder <strong>an</strong>löten. Das weiße, gelbe und<br />

blaue Kabel werden wie bei dem motorisierten<br />

Teil auf die Platine <strong>an</strong>gelötet.<br />

Das graue und or<strong>an</strong>ge Kabel werden<br />

nicht benötigt und vom Decoder entfernt.<br />

Jetzt auch den „Steuerwagen“ aufs<br />

Programmiergleis stellen, testen und<br />

auch hier die Decoderadresse des<br />

motorisierten Teiles des Zuges, Nr. 61,<br />

eingeben.<br />

Als hoffentlich letzten Arbeitsg<strong>an</strong>g<br />

stellen wir beide Teile des Triebzuges<br />

aufs Gleis und testen, ob bei Fahrt der<br />

Lichtwechsel richtig funktioniert (Erfahrungswert<br />

sagt uns: meistens<br />

nicht). Funktioniert er nicht so, wie es<br />

sein sollte, müssen <strong>Sie</strong> lediglich die<br />

beiden Lichtkabel im nichtmotorisierten<br />

Teil vertauschen.<br />

So gewährleisten die beiden parallel<br />

geschalteten Decoder einen einw<strong>an</strong>dfreien<br />

und perfekten Lichtwechsel,<br />

denn durch das Aufrufen der Decoderadresse<br />

werden beide Decoder <strong>an</strong>gesprochen.<br />

Um das Licht zu schalten,<br />

empfiehlt es <strong>sich</strong>, einen kostengünstigen<br />

Decoder, z.B. von Roco, zu verwenden.<br />

<strong>Sie</strong> können dafür natürlich<br />

auch einen reinen Funktionsdecoder<br />

kaufen, der aber oftmals mehr kostet,<br />

ohne dafür einen wesentlichen Vorteil<br />

zu bieten.<br />

Beispiel Roco 150<br />

Ein Blick ins „Innenleben“ der umgerüsteten Roco-150. Die<br />

Stromkabel der beiden Drehgestelle müssen verbunden sein.<br />

Als nächstes wollen wir eine etwas<br />

ältere Lokomotive der BR 150 betrachten.<br />

Ein oftgehörtes Argument gegen<br />

den Umstieg auf digital ist der Besitz<br />

von vielen älteren Loks. Doch in der<br />

Regel lassen <strong>sich</strong> mit etwas Einfallsreichtum<br />

und Geschick auch diese Loks<br />

mit einem Digitalbaustein versehen.<br />

Der erste Blick auf den Motor, nachdem<br />

das Gehäuse durch Spreizen und<br />

das Ballastgewicht durch Abschrauben<br />

abgenommen wurden, sagt uns, daß<br />

diese Art von Motor potentialfrei ist.<br />

Somit steht einem sofortigen Umbau<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Zuerst werden sämtliche Drähte zu<br />

den Lampen entfernt und d<strong>an</strong>n die<br />

Lampenhalterungen ausgebaut. Diese<br />

werden durch eine Schraube, die allerdings<br />

etwas schwer zugänglich ist, am<br />

Lokchassis fixiert. Nach dem Ausschrauben<br />

entfernen wir die schwarze<br />

Plastikhalterung, in der <strong>sich</strong> die kleinen<br />

runden Siliziumscheiben befinden.<br />

Diese werden nur für den Lichtwechsel<br />

im Analogbereich benötigt. Diese<br />

Siliziumscheiben bauen wir aus und<br />

biegen das Metallteil in der Plastikhalterung<br />

so, daß nur noch eine Lampe<br />

davon berührt wird. Als nächstes wird<br />

aus der Motorplatine die Entstördrossel<br />

ausgebaut und der Motor mittels<br />

Durchtrennen der Leiterbahn von dem<br />

Strom<strong>an</strong>schluß abgetrennt.<br />

Achten <strong>Sie</strong> darauf, daß die Stromkabel<br />

der beiden Drehgestelle verbunden<br />

sind, notfalls müssen <strong>Sie</strong> sie mit einem<br />

zusätzlichen Kabel verbinden. Jetzt<br />

können <strong>Sie</strong> schon die Motor- und<br />

Strom<strong>an</strong>schlüsse des Decoders <strong>an</strong>löten.<br />

Aufmerksam sollten <strong>Sie</strong> bei dieser<br />

Arbeit die Metallzungen zum Motor<br />

beäugen, damit diese auch wirklich<br />

<strong>an</strong>liegen. Hier entstehen oft Fehlerquellen,<br />

die einen bei der Fehlersuche<br />

verzweifeln lassen können. Denn häufig<br />

sind es die „mech<strong>an</strong>ischen“ Fehler,<br />

die eine umgebaute Lok nicht funktionieren<br />

lassen.<br />

An den noch ausgebauten Lampen<br />

werden die Licht<strong>an</strong>schlüsse, zusammen<br />

mit jeweils einem l<strong>an</strong>gen Kabel für<br />

die rückwärtigen Lampen, <strong>an</strong>gelötet.<br />

Dazu wird das jeweilige Lampenkabel<br />

abisoliert, mit einem 2. Draht zusammengelötet<br />

und die Lötstelle auf entsprechende<br />

Länge gekürzt. Ein „Drahtpaar“<br />

lötet m<strong>an</strong> <strong>an</strong> das Metallteil <strong>an</strong>,<br />

das zweite „Drahtpaar“ wird direkt <strong>an</strong><br />

die Lampe <strong>an</strong>gelötet, die nicht von dem<br />

Metallteil berührt wird. Doch Vor<strong>sich</strong>t<br />

beim Anlöten <strong>an</strong> der Lampe, damit<br />

ihnen diese nicht durch zu l<strong>an</strong>ges<br />

Löten wegschmilzt. Hier sind Eile und<br />

präzises Arbeiten geboten!<br />

Der zweite Draht wird nach hinten<br />

geführt, entsprechend gekürzt und <strong>an</strong><br />

den Lampen auf der gleichen Seite<br />

<strong>an</strong>gebracht. Jetzt können <strong>Sie</strong> die beiden<br />

Lampenhalterungen wieder einschrauben.<br />

Sollte später der Lichtwechsel<br />

nicht in der richtigen Richtung<br />

funktionieren, brauchen <strong>Sie</strong> nichts <strong>an</strong><br />

den Lichtkabeln zu verändern, sondern<br />

nur die Motor<strong>an</strong>schlußkabel<br />

gegenein<strong>an</strong>der auszutauschen. Die<br />

nicht benötigten blauen und grünen<br />

Kabel werden am Decoder abgeschnitten.<br />

Wir kommen nun zum üblichen Test<br />

und Programmiervorg<strong>an</strong>g. Ist alles in<br />

Ordnung, folgt der schwierigste Teil –<br />

der Zusammenbau der Lok. Dazu bringen<br />

wir zuerst das Ballastgewicht wieder<br />

<strong>an</strong> die vorgesehene Stelle, indem<br />

wir es vor<strong>sich</strong>tig zwischen den Kabeln<br />

hindurchführen und mit den zwei<br />

Schrauben fixieren.<br />

Der Decoder wird nun auf das Ballastgewicht<br />

gelegt; er soll in der Dachhaube<br />

des Gehäuses seinen Platz finden.<br />

Dazu wird die metallene Verbindung<br />

zwischen den P<strong>an</strong>tographen, die<br />

ja im Digitalbereich zur Stromaufnahme<br />

gar nicht benötigt wird, ausgeschraubt.<br />

58 MIBA-Spezial 42


Jetzt wird ungefähr die Lage für den<br />

Decoder austaxiert und die Kabel links<br />

und rechts vom Ballastgewicht hinabgeführt.<br />

Überdies bietet es <strong>sich</strong> <strong>an</strong>, die<br />

Kabel zu den Lampen vor<strong>sich</strong>tig mit<br />

der Heißklebepistole zu fixieren. So<br />

vermeidet m<strong>an</strong>, daß das Drehgestell in<br />

seiner Funktion behindert wird.<br />

Nun klipsen wir das Lokgehäuse vor<strong>sich</strong>tig<br />

auf das Chassis. Achten <strong>Sie</strong><br />

dabei auf die richtige Richtung. Der<br />

Metallstreifen für die Oberleitung darf<br />

in keinem der Fenster <strong>sich</strong>tbar sein.<br />

Zusätzlich können <strong>Sie</strong> natürlich den<br />

Decoder mit einem Doppelklebeb<strong>an</strong>d<br />

auf das Ballastgewicht kleben.<br />

Sperrt <strong>sich</strong> das Lokgehäuse, klemmen<br />

meistens die Drähte. Ordnen <strong>Sie</strong><br />

diese neu, und in der Regel funktioniert<br />

es d<strong>an</strong>n. Im übrigen zeigt <strong>sich</strong> auch<br />

hier wieder, daß es bei den neuen<br />

Lenz-Decodern, hervorgerufen durch<br />

den Kabelstecker, immer wieder Platzprobleme<br />

gibt. Würden <strong>Sie</strong> den flachen<br />

Arnold-Decoder nehmen, wäre das<br />

Aufklipsen des Lokgehäuses ein Kinderspiel.<br />

Aber ich wollte es mir selbst<br />

auch nicht g<strong>an</strong>z so leicht machen und<br />

habe bei diesem Einbau einen Lenz<br />

LE130 verwendet.<br />

Beispiel Roco 103<br />

Als nächstes wollen wir in der Konstruktionszeit<br />

noch etwas weiter<br />

zurückgehen. Wir betrachten eine fast<br />

schon ehrwürdige BR 103 von Roco –<br />

leicht erkennbar <strong>an</strong> dem schon etwas<br />

„ergrauten“ Motor. Eigentlich hat diese<br />

Lok, bedingt durch den Mittelmotor<br />

und die beiden <strong>an</strong>getriebenen Drehgestelle,<br />

keinen Platz für einen Decoder.<br />

Zur Kunstruktionszeit dachte m<strong>an</strong><br />

<strong>sich</strong>erlich noch nicht <strong>an</strong> die Digitalisierung.<br />

Auch eine Dachhaube findet<br />

<strong>sich</strong> bei dieser Maschine nicht. Also<br />

was tun?<br />

Ich habe mir dafür eine kleine Hilfskonstruktion<br />

ausgedacht. Dafür be-<br />

nötigen wir einen kleinen Metallwinkel<br />

(entweder selber biegen oder im Baumarkt<br />

kaufen). Diesen kleben wir,<br />

betrachten <strong>Sie</strong> hierzu die Fotos unten,<br />

auf die Platine. Diese haben wir vorher<br />

von all den bek<strong>an</strong>nten, nicht benötigten<br />

Dingen wie Entstördrossel, Dioden<br />

usw. befreit. Die Strom<strong>an</strong>schlüsse links<br />

und rechts der beiden Drehgestelle<br />

wurden jeweils mitein<strong>an</strong>der auf entsprechenden<br />

Leiterbahnen verbunden.<br />

Achten <strong>Sie</strong> darauf, daß der Motor keinen<br />

Kontakt zu den Stromkabeln der<br />

Drehgestelle hat, auch hier müssen <strong>Sie</strong><br />

beim linken Motor<strong>an</strong>schluß die silberne<br />

Leiterbahn durchtrennen, um<br />

einen massefreien Motor zu erhalten.<br />

Doch zurück zu unserem Metallwinkel.<br />

Bevor wir ihn einbauen, wird er<br />

mit Hilfe eines Isolierb<strong>an</strong>des auf der<br />

Unterseite abisoliert. Damit verhindert<br />

m<strong>an</strong>, daß durch das Metall die Leiterbahnen<br />

mitein<strong>an</strong>der verbunden werden<br />

und somit ein Kurzschluß (ja,<br />

genau, hier ist sie wieder: die Rauchgefahr)<br />

eintritt, der – wie <strong>Sie</strong> ja wissen<br />

– den Decoder zerstören k<strong>an</strong>n. Den<br />

Winkel können <strong>Sie</strong> sehr gut mit einer<br />

Heißklebepistole einkleben, besonders<br />

wenn <strong>Sie</strong> einen Lochwinkel verwenden,<br />

der somit genügend Klebestellen<br />

hat, um ihn auch richtig st<strong>an</strong>dfest zu<br />

machen. Da der Winkel wirklich pl<strong>an</strong><br />

auf der Platine aufliegen sollte, ist es<br />

sinnvoll, darauf zu achten, daß kein<br />

Lötzinn dies verhindert. Überstehen-<br />

Zum Umrüsten der Roco-103 verwendete der Verfasser einen selbstgefertigten<br />

Metallwinkel; unten der mit Hilfe des eingeklebten Winkels<br />

im Inneren der Lok plazierte Lenz-Decoder.<br />

des Lötzinn sollte d<strong>an</strong>n sauber entfernt<br />

werden. Die Höhe des Winkels ist dem<br />

des Decoders, hier Lenz LE130, <strong>an</strong>zupassen.<br />

Ist unser Kleber in den Zust<strong>an</strong>d der<br />

Unverrückbarkeit übergeg<strong>an</strong>gen, können<br />

wir auch schon den Decoder mit<br />

Hilfe eines Doppelklebeb<strong>an</strong>des in den<br />

Winkel einbauen. Auch hier gilt natürlich,<br />

daß Elektronikteile des Decoders<br />

kein Metall berühren dürfen. Eventuell<br />

sollten <strong>Sie</strong> d<strong>an</strong>n noch einmal das Isolierb<strong>an</strong>d<br />

hervorholen. Die Verkabelung<br />

selbst ist d<strong>an</strong>n wiederum sehr einfach<br />

und entspricht im großen und g<strong>an</strong>zen<br />

dem der vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen BR 150. Die<br />

Kabel selbst sind dabei so zu verlegen,<br />

daß sie die Kard<strong>an</strong>wellen nicht behindern.<br />

Auch hier k<strong>an</strong>n die Heißklebepistole<br />

wieder gute Dienste leisten.<br />

Hat bei Programmierung und Testlauf<br />

alles richtig funktioniert, so haben<br />

wir jetzt eine zwar etwas ältere, aber<br />

digitalisierte Lok, die technisch durchaus<br />

der heutigen Zeit entspricht.<br />

<strong>Sie</strong> sehen also: Auch etwas ältere<br />

Loks, von denen m<strong>an</strong> auf den ersten<br />

Blick meint, sie gar nicht umbauen zu<br />

können, eignen <strong>sich</strong> zur Digitalisierung.<br />

M<strong>an</strong> braucht nur etwas Ph<strong>an</strong>tasie<br />

und Einfallsreichtum, und meist<br />

findet <strong>sich</strong> ein Weg. Also gehen <strong>Sie</strong> r<strong>an</strong><br />

<strong>an</strong> Ihre alten Loks und bringen <strong>Sie</strong> sie<br />

auf den neuesten technischen St<strong>an</strong>d.<br />

Ihre Modelleisenbahn d<strong>an</strong>kt es Ihnen.<br />

Dieter Ruhl<strong>an</strong>d<br />

MIBA-Spezial 42 59


WERKSTATT<br />

Das Märklin-Digital-System<br />

hat den großen Vorteil, daß<br />

m<strong>an</strong> viele Komponenten auf<br />

recht einfache Weise selbst<br />

bauen k<strong>an</strong>n. Es existieren eine<br />

Vielzahl von Umbau<strong>an</strong>leitungen<br />

für kommerzielle Gerätschaften<br />

sowie Bau<strong>an</strong>leitungen<br />

für allerlei Decoder, Rückmeldemodule,Steuereinheiten,<br />

Booster usw. In Sachen<br />

Lokdecoder jedoch sah es bisl<strong>an</strong>g<br />

recht „duster“ aus.<br />

Programmierbarer Lokdecoder für Märklin/Motorola<br />

PIC-Decoder<br />

selbst gebaut<br />

Um Fahrzeugdecoder bei entsprechender<br />

Funktionalität klein zu<br />

halten, bedarf es Spezial-ICs oder den<br />

heute erhältlichen PICs. Letztere bilden<br />

die Basis für kompakte und programmierbare<br />

Decoder. Die beiden Dänen<br />

Bo Brændstrup und Fr<strong>an</strong>kie Frederiksson<br />

entwickelten einen sehr leistungsfähigen<br />

Lokdecoder, der aufgrund<br />

seiner Herkunft in eingeweihten<br />

Kreisen als „Wikinger“-Decoder bek<strong>an</strong>nt<br />

ist. Im Vergleich mit kommerziellen<br />

Produkten braucht er keinen Vergleich<br />

zu scheuen.<br />

Eigenschaften<br />

Der Decoder ist ausschließlich für den<br />

Digitalbetrieb im Motorola-Format<br />

(Märklin Digital) entwickelt. Alle Parameter<br />

werden über die Zentraleinheit<br />

eingestellt (programmiert), ohne daß<br />

die Lok vom Gleis genommen werden<br />

muß. Darüber hinaus k<strong>an</strong>n der PIC –<br />

zentraler Steuerbaustein des Decoders<br />

– auch im eingebauten Zust<strong>an</strong>d neu<br />

bzw. reprogrammiert (z.B. bei Updates)<br />

und hierdurch zusätzliche Ände-<br />

Eigenschaften des „Wikinger“-Decoders<br />

– 255 Adressen<br />

– Primäre und sekundäre Adresse<br />

– Altes und neues Datenformat des Märklin-Digitalsystems<br />

– 14 und 27 Fahrstufen<br />

– Interne 128 Fahrstufen<br />

– Programmierbare Geschwindigkeitstabelle<br />

– Alternative, programmierbare Geschwindigkeitstabelle<br />

– Programmierbare Anfahr- und Bremsverzögerung<br />

– Programmierbare Höchstgeschwindigkeit<br />

– Programmierbare, bidirektionale Sonderfunktion<br />

– Optionale programmierbare Lichtfunktion<br />

– 4 Extrafunktion, EF3 und EF4 programmierbar<br />

– Optionaler, programmierbarer und<br />

geschwindigkeitsabhängiger Rauchgenerator-Ausg<strong>an</strong>g<br />

– Dauerhafte Speicherung von Geschwindigkeit und Richtung bei Stromausfall<br />

– Schnellprogrammier-Modus<br />

– PIC k<strong>an</strong>n eingebaut neu bzw. reprogrammiert werden<br />

– maximaler Motorstrom: 1,5 A<br />

– maximaler Strom der Sonderfunktionsausgänge: 200 mA<br />

– maximaler Strom der Extrafunktionsausgänge: 1 A<br />

– maximaler Gesamtstrom des Decoders: 1,5 A<br />

rungen vorgenommen werden. Die<br />

Eigenschaften des Decoders können<br />

aus der obenstehenden Tabelle entnommen<br />

werden. Als Ergänzung zur<br />

Tabelle noch einige Erläuterungen.<br />

Der Decoder k<strong>an</strong>n unter Ausnutzung<br />

aller Kombinationen auf 255 Adressen<br />

eingestellt werden. Gegenwärtig sind<br />

aber nur die IntelliBox von Uhlenbrock<br />

und meine Software „LOK“ in der Lage,<br />

die zusätzlichen Adressen über 80/81<br />

<strong>an</strong>zusteuern.<br />

Der „Wikinger“-Decoder k<strong>an</strong>n auf<br />

eine primäre und eine sekundäre<br />

Adresse eingestellt werden. Dadurch<br />

k<strong>an</strong>n die Lok unter zwei Adressen<br />

<strong>an</strong>gesprochen werden, was bei z.B.<br />

Fahrten mit Doppeltraktion nützlich<br />

ist. Will m<strong>an</strong> nur eine Adresse benutzen,<br />

so schaltet m<strong>an</strong> die sekundäre<br />

Adresse aus oder stellt sie auf die<br />

primäre Adresse ein.<br />

Der Decoder versteht sowohl das alte<br />

wie auch das neue Motorola-Format,<br />

und reagiert somit auch auf das absolute<br />

Richtungskomm<strong>an</strong>do und verfügt<br />

über die vier Extrafunktionen EF1 bis<br />

EF4 des neuen Formats.<br />

Die recht grobe Geschwindigkeitseinteilung<br />

in 14 Fahrstufen wird schon<br />

seit l<strong>an</strong>gem als nicht zeitgemäß kritisiert.<br />

Der „Wikinger“-Decoder verfügt<br />

über 13 weitere Fahrtstufen, die „zwischen“<br />

den Fahrtstufen <strong>an</strong>gesiedelt<br />

sind und eine wesentliche feinere<br />

Geschwindigkeitseinstellung ermöglichen.<br />

Gegenwärtig ist aber nur meine<br />

Software „LOK“ in der Lage, diese<br />

zusätzlichen Fahrtstufen einzustellen.<br />

Da die Realisierung sehr einfach ist,<br />

wird vielleicht auch z.B. die IntelliBox<br />

demnächst diese Zwischenfahrtstufen<br />

<strong>an</strong>steuern können. Diese zusätzlichen<br />

13 Fahrtstufen können per Programmierung<br />

abgeschaltet werden.<br />

Die internen 128 Fahrtstufen sorgen<br />

für eine feine Abstufung bei Programmierung<br />

der Geschwindigkeitstabelle<br />

und insbesondere für gleitende<br />

Verzögerungen bei Beschleunigung<br />

und Abbremsung.<br />

Besonders bei ungeregelten Decodern<br />

ist eine einstellbare Geschwindigkeitstabelle<br />

von Vorteil, weil hierdurch<br />

das oftmals wenig befriedigende<br />

Verhalten insbesondere der „Wechselstrom“-Motoren<br />

von Märklin korrigiert<br />

werden k<strong>an</strong>n. Bei optimaler Einstellung<br />

läuft der Motor schon bei der<br />

ersten Fahrtstufe <strong>an</strong> und folgt mehr<br />

oder weniger linear den Geschwindigkeitskomm<strong>an</strong>dos.<br />

So k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> z.B. eine logarithmisch verlaufende<br />

Kennlinie einstellen, mit der im<br />

ersten Drittel des gewünschten<br />

Geschwindigkeitsbereichs 3/4 der verfügbaren<br />

Fahrtstufen „fein“ gesteuert<br />

60 MIBA-Spezial 42


werden k<strong>an</strong>n und in den höheren<br />

Geschwindigkeitsbereichen nur noch<br />

wenige Abstufungen zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Den 14 St<strong>an</strong>dard-Fahrtstufen können<br />

beliebige Geschwindigkeitswerte<br />

von 0–127 zugewiesen werden, wobei<br />

die Eingabe aufgrund des nur begrenzten<br />

Adreßbereichs der Control Unit von<br />

Märklin aber nur mit Werten von 1–63<br />

erfolgen k<strong>an</strong>n; der PIC verdoppelt die<br />

eingestellten Werte, so daß die<br />

Geschwindigkeitswerte faktisch in 2er-<br />

Schritten eingegeben werden. Die<br />

optionalen 13 weiteren Fahrtstufen<br />

werden nicht programmiert, sondern<br />

automatisch aus den eingegebenen<br />

Werten der 14 St<strong>an</strong>dard-Fahrtstufen<br />

errechnet.<br />

Über die Extrafunktion EF3, wenn<br />

diese entsprechend programmiert ist,<br />

k<strong>an</strong>n mit „EF3=<strong>an</strong>“ in den R<strong>an</strong>gierg<strong>an</strong>g<br />

geschaltet werden. Dabei h<strong>an</strong>delt<br />

es <strong>sich</strong> um eine alternative Geschwindigkeitstabelle,<br />

die ein besonders feinfühliges<br />

R<strong>an</strong>gieren ermöglicht. Diese<br />

Geschwindigkeitstabelle ist fest einprogrammiert<br />

und k<strong>an</strong>n nur im Rahmen<br />

einer Neu-/Reprogrammierung<br />

des PIC geändert werden und ist nur im<br />

neuen Format verfügbar.<br />

Wie auch der 6090-Decoder von<br />

Märklin oder der 750/755-Decoder von<br />

Uhlenbrock k<strong>an</strong>n auch beim „Wikinger“-Decoder<br />

eine Anfahr- und Bremsverzögerung<br />

eingestellt werden. Diese<br />

Verzögerung beträgt je nach Einstellung<br />

über alle Fahrstufen 0,5 bis 38<br />

Sekunden.<br />

Über die Extrafunktion EF4 k<strong>an</strong>n die<br />

Verzögerung aus- bzw. eingeschaltet<br />

werden. Dies ist bei größeren Verzögerungswerten<br />

zu einem feinfühligen<br />

R<strong>an</strong>gieren vorteilhaft. Das Ausschalten<br />

der Verzögerung ist nur im neuen Format<br />

möglich.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit wird<br />

durch die Programmierung der<br />

Geschwindigkeitstabelle eingestellt.<br />

Die Sonderfunktion für das Licht<br />

k<strong>an</strong>n so umprogrammiert werden, daß<br />

sie entweder ständig oder nur<br />

während des Fahrens aktiviert ist. Im<br />

neuen Format hat dies den Verlust der<br />

Sonderfunktion zur Folge. Die<br />

Ansteuerung der Lichter erfolgt wie<br />

gewohnt über die Ausgänge der Sonderfunktion.<br />

Anders im alten Format:<br />

Hier ist die Lichtfunktion eine zusätzliche<br />

Funktion, die die Sonderfunktion<br />

nicht beeinträchtigt. Die Lichter werden<br />

auch hier <strong>an</strong> den Sonderfunktionsausgängen<br />

<strong>an</strong>geschlossen. Die Sonderfunktion<br />

wird dafür über die EF1-<br />

Der Vergleich zeigt es:<br />

Kleiner einstellbarer<br />

Fahrzeugdecoder für<br />

das Märklin-Motorola-<br />

Format. Baubar auf einseitiger<br />

und doppelseitiger<br />

Platine. Fotos: gp<br />

Den Decoder k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

auch im zusammengebauten<br />

Zust<strong>an</strong>d mit<br />

einer neuen Software<br />

versehen. Einstellen,<br />

sprich programmieren,<br />

läßt er <strong>sich</strong> im eingebauten<br />

Zust<strong>an</strong>d.<br />

und EF2-Ausgänge geschaltet, die ja<br />

im alten Format nutzlos sind. Da die<br />

Sonderfunktion weiterhin normal verfügbar<br />

ist, k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> EF1 und EF2 z.B.<br />

eine Telex-Kupplung <strong>an</strong>geschlossen<br />

werden. Die optionale Lichtfunktion ist<br />

richtungsabhängig.<br />

Wird der Decoder mit dem neuen<br />

Format betrieben, so verfügt er über<br />

alle vier neuen Extrafunktionen EF1<br />

bis EF4. Diese können für beliebige<br />

Schaltaufgaben verwendet werden.<br />

Die Extrafunktionen EF3 und EF4<br />

können aber auch für <strong>an</strong>dere/spezielle<br />

Zwecke programmiert werden:<br />

EF3 k<strong>an</strong>n so programmiert werden,<br />

daß mit „EF3=<strong>an</strong>“ auf die alternative<br />

Geschwindigkeitstabelle umgeschaltet<br />

wird, oder aber der Ausg<strong>an</strong>g EF 3 eine<br />

spezielle Funktionalität für den <strong>an</strong>zuschließenden<br />

Rauchgenerator aufweist.<br />

Der Rauchentwickler k<strong>an</strong>n unabhängig<br />

von der gewählten Geschwindigkeit<br />

in zwei Stufen eingestellt<br />

werden.<br />

Im alten Format ist der EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />

in diesem Fall entsprechend des ausgewählten<br />

Modus ständig aktiviert.<br />

EF4 k<strong>an</strong>n so programmiert werden,<br />

daß bei „EF4=<strong>an</strong>“ die Anfahr- und<br />

Bremsverzögerung ausgeschaltet wird<br />

(siehe einstellbare Anfahr- und Bremsverzögerung).<br />

Der PIC speichert die aktuelle Richtungs-<br />

und Geschwindigkeitsinformation<br />

in einem internen EEPROM und<br />

behält diese Information auch ohne<br />

Stromversorgung auf Dauer. Brændstrup<br />

und Frederiksson haben dafür<br />

gesorgt, daß bei Kontaktproblemen die<br />

eingestellten Verzögerungen nicht<br />

wirksam werden und die Lok weder<br />

ruckelt noch zum Stehen kommt. Nach<br />

Wiederherstellung des Kontakts wird<br />

mit der zuletzt eingestellten Geschwindigkeit<br />

weitergefahren. Eine evtl. eingestellte<br />

Verzögerung bleibt ohne Wirkung.<br />

Wenn m<strong>an</strong> mehrere Decoder m<strong>an</strong>uell<br />

programmieren will, k<strong>an</strong>n dies aufgrund<br />

der Vielzahl der Parameter in<br />

echte Arbeit ausarten. Daher k<strong>an</strong>n die<br />

Programmierung auch unter Verzicht<br />

auf Rückmeldungen und Wartezeiten<br />

erfolgen. Auch dies wird durch einen<br />

bestimmten Parameter eingestellt.<br />

D<strong>an</strong>ach k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Programmierung<br />

z.B. automatisch <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d entsprechender<br />

Konfigurationsdaten vornehmen<br />

lassen. Die hierfür erforderli-<br />

MIBA-Spezial 42 61


Obere Layoutseite Obere Bestückungsseite<br />

Platinenlayout<br />

des einseitig<br />

bestückten<br />

„Wikinger“-<br />

Decoders<br />

Untere Layoutseite<br />

che Software müßte m<strong>an</strong> allerdings<br />

selbst schreiben.<br />

Schaltung<br />

Der Fahrzeugdecoder ist für den Einsatz<br />

in Loks mit Wechselstrommotoren<br />

fertig. Eine Version mit Lastregelung<br />

für AC-Motoren soll folgen. Der Schaltpl<strong>an</strong><br />

des vorgestellten AC-Decoders<br />

ohne Lastregelung ist vergleichsweise<br />

simpel aufgebaut, was auch dar<strong>an</strong><br />

liegt, daß er nur für den Digitalbetrieb<br />

Untere Bestückungsseite<br />

Bestückungspl<strong>an</strong><br />

des einseitigen<br />

„Wikingers“<br />

und nicht auch für den Analogbetrieb<br />

geeignet ist.<br />

Zentrale Schaltstelle ist der PIC. Er<br />

bezieht seine Informationen aus der<br />

Digitalsp<strong>an</strong>nung am Gleis (J9/Schleifer<br />

und J11/Chassis) und steuert über entsprechende<br />

Ausgänge die Treibertr<strong>an</strong>sistoren<br />

für Motor (U3), Licht (Q1) und<br />

sonstige Funktionen (Q2 bis Q5). Der<br />

Motor wird <strong>an</strong> J6 bis J8 <strong>an</strong>geschlossen.<br />

An J8 liegt die positive Versorgungssp<strong>an</strong>nung<br />

<strong>an</strong>. An ihr werden auch die<br />

Lampen zur Vermeidung des bek<strong>an</strong>n-<br />

ten Flackereffekts <strong>an</strong>geschlossen,<br />

soweit sie aufgrund ihrer Konstruktion<br />

nicht mit dem Chassis verbunden sind.<br />

Die Sonderfunktion (z.B. Licht) liegen<br />

<strong>an</strong> J1 und J2 <strong>an</strong>. Die vier Extrafunktionen<br />

EF1 bis EF4 sind <strong>an</strong> J3 bis J5 und<br />

J10 herausgeführt.<br />

Die Digitalsp<strong>an</strong>nung wird durch D1<br />

bis D3 und D6 gleichgerichtet und für<br />

den PIC über D7 und Q6 auf 5V stabilisiert.<br />

Die Beschaltung um Q7 sorgt für<br />

den ordnungsgemäßen Reset des PIC.<br />

Mit R7 und C3 wird die Taktfrequenz<br />

Schaltpl<strong>an</strong> des<br />

„Wikinger“-Decoders<br />

für das Motorola-Format.<br />

Der<br />

Schaltpl<strong>an</strong> ist für<br />

den reinen Digitalbetrieb<br />

ausgelegt.<br />

Um den PIC „U1“<br />

herum gruppieren<br />

<strong>sich</strong> relativ wenig<br />

Bauteile.<br />

Zeichnungen:<br />

Dr. M. König<br />

62 MIBA-Spezial 42


Stückliste und Bezugsquellen<br />

Nr. Menge Bezeichnung Wert/Typ/Baugröße Alternative<br />

1 1 C1 330 nF S0805 ggfs auch S1206<br />

2 1 C2 10 µF/6,3 V S1206<br />

3 1 C3 22 pF/1% S0805 22 p/5%/NPO S0805<br />

4 6 D1 - D6 BYD17D, auch A/B/C (Philips) BYD77A/B/C/D<br />

5 1 D7 5V6 SOT23<br />

17 1 Q1 NDC7002 Nat. Semi.<br />

18 4 Q2 - Q5 NDS351N Fairchild NDS351AN Fairchild,<br />

BSH102/Philips<br />

19 1 Q6 BC847, SOT23 BC848, BC849,<br />

A-, B,- oder C-Typen<br />

20 1 Q7 BC857 SOT23<br />

21 3 R1,R3,R6 10 k S0805<br />

22 1 R2 270 k S0805<br />

23 1 R4 1 k S0805<br />

24 1 R5 3k9 S0805<br />

25 1 R7 4k7/1% S0805<br />

26 1 U1 PIC 16C84 /16F84 SO18<br />

27 1 U3 SI9955 Siliconix SO8 SI9945<br />

Mit Ausnahme der BYD-Dioden sind alle Bauteile bei Farnell erhältlich. Die BYD-<br />

Dioden liefert z.B. Eurodis Texim Electronics, bzw.<br />

Farnell, Grünwalder Weg 30, 82041 Deisenhofen<br />

Obere Bestückungsseite Untere Bestückungsseite<br />

des PIC eingestellt. Diese Bauteile müssen<br />

eng toleriert bzw. recht genau und<br />

temperaturbeständig sein.<br />

Sämtliche Schaltfunktionen werden<br />

durch FET vorgenommen, die je nach<br />

Typ recht hohe Schaltströme bewältigen.<br />

Für die Lichtfunktion wird aus<br />

Platzgründen der Doppel-FET NDC<br />

7002 (Q1) verwendet. Die Treibertr<strong>an</strong>sistoren<br />

für die Extrafunktionen sind<br />

FETs vom Typ NDS351 (Q2 bis Q5), die<br />

trotz ihrer kleinen Bauform relativ<br />

hohe Ströme schalten können. Der<br />

Motor wird über den auf vielen kommerziellen<br />

Decodern verwendeten leistungsfähigen<br />

Doppel-MOSFET SI9945<br />

mit Strom versorgt.<br />

Da sämtliche Einstellungen elektronisch<br />

über die Control Unit erfolgen,<br />

k<strong>an</strong>n er sehr klein aufgebaut werden.<br />

Für den Decoder existieren zwei Platinenlayouts.<br />

Die einseitige Platine<br />

mißt nur 31,4 x 22 mm, die doppelseitige<br />

Platine sogar nur 18,7 x 22 mm.<br />

Die geringen Abmessungen werden<br />

erst durch den Einsatz von SMD-Bauteilen<br />

und durch elektronischen Einstellbarkeit<br />

möglich.<br />

Für den 4k7/1%-Widerst<strong>an</strong>d k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> auch einen selektierten normalen<br />

5%-Typ nehmen, d.h. aus einem Haufen<br />

„normaler“ 5%-Typen mittels Multimeter<br />

denjenigen heraus „messen",<br />

der höchstens 1% von den 4k7<br />

abweicht (also 4.650 bis 4.750 Ohm).<br />

Anstelle des 22p/1% k<strong>an</strong>n auch ein<br />

NPO-Kondensator 22p/5% verwendet<br />

werden. Der 330-nF-Kondensator<br />

k<strong>an</strong>n auch durch einen größeren Typ<br />

ersetzt werden; m<strong>an</strong> muß nur darauf<br />

achten, daß er noch auf die Platine<br />

paßt und ohne ungewollte Verbindungen<br />

<strong>an</strong>gelötet werden k<strong>an</strong>n. Je nach<br />

Bezugsquelle und vor allem Bestellmenge<br />

k<strong>an</strong>n der Gesamtpreis deutlich<br />

unter DM 40,– liegen.<br />

Aufbau<br />

Zuallererst sollten bei der doppelseitigen<br />

Platine die fünf Durchkontaktierungen<br />

vorgenommen werden. Sofern<br />

noch nicht vorh<strong>an</strong>den bohrt m<strong>an</strong> in<br />

den fünf runden Pads (links oberhalb<br />

und unterhalb von U1) jeweils ein kleines<br />

Loch von 0,5–1 mm. M<strong>an</strong> steckt<br />

jeweils ein passendes Stückchen Draht<br />

durch, knickt es um, längt die überstehenden<br />

Enden beidseitig auf 0,5–1 mm<br />

ab und verlötet sie beidseitig. Will m<strong>an</strong><br />

die Anschlüsse für eine spätere Reprogrammierung<br />

des PIC vorsehen, läßt<br />

m<strong>an</strong> die entsprechenden Drahtstücke<br />

(0,6 mm) ca. 2–3 mm über den Lötpunkt<br />

hinaus überstehen.<br />

Die Lage der Bauteile selbst ergibt<br />

<strong>sich</strong> aus den Bildern 7 (einseitige Platine)<br />

und 5 und 6 (doppelseitige Platine).<br />

<strong>Sie</strong> sind mit den üblichen Kürzeln,<br />

wie sie auch aus dem Schaltpl<strong>an</strong><br />

und der Bestückungsliste hervorgehen,<br />

gekennzeichnet.<br />

Bei Q1 befindet <strong>sich</strong> auf einer Seite<br />

ein Strich; dieser muß in Richtung PIC<br />

weisen. Ich persönlich löte zunächst<br />

die ICs und Tr<strong>an</strong>sistoren – hier auch D7<br />

im Gehäuse SOT23 – auf, da es bei<br />

deren Anschlußpins etwas enger<br />

zugeht und evtl. Fehler leichter korrigiert<br />

werden können. Der Dual-FET Q1<br />

ist aufgrund der sehr engen Pinbelegung<br />

vorzuziehen. Bei U1 und U3<br />

erkennt m<strong>an</strong> die richtige Lage <strong>an</strong> der<br />

Position der Einkerbung; diese befindet<br />

<strong>sich</strong> „oben“. Außerdem habe ich<br />

Pin 1 mit einem Kreis markiert; meist<br />

weist das Gehäuse <strong>an</strong> dieser Stelle eine<br />

Markierung auf.<br />

D<strong>an</strong>ach sind die <strong>an</strong>deren Bauteile <strong>an</strong><br />

der Reihe. Bei den Dioden muß unbedingt<br />

auf die korrekte Polung geachtet<br />

werden: Der eingezeichnete Strich<br />

entspricht der Strichmarkierung auf<br />

der Diode und stellt die Kathode der<br />

Diode da. Beim Elko C2 hingegen stellt<br />

der Strich die Markierung auf der<br />

Anodenseite dar.<br />

Hin<strong>sich</strong>tlich des SMD-Lötens darf ich<br />

auf die Anleitung zum C-Weichen-<br />

Decoder in MIBA 4/99, S. 32 ff verweisen.<br />

Die Erfahrung lehrt, daß es hilfreich<br />

ist, die Lötpads zuvor mit SMD-<br />

MIBA-Spezial 42 63


Der Decoder wird wie folgt<br />

<strong>an</strong>geschlossen:<br />

J9/red: An den Schleifer/rot<br />

J11/brown: An das Lok-Chassis/braun<br />

J8/black: Hier liegt Decoder-Plus <strong>an</strong>;<br />

hier<strong>an</strong> werden die Rückleitungen<br />

der Lampen oder<br />

des Rauchgenerators<br />

(sofern nicht bereits fest mit<br />

dem Chassis verbunden),<br />

von TELEX usw. sowie der<br />

Rotor-Anschluß des „Wechselstrom“-Motors<br />

(schwarz<br />

mit Drosselspule)<br />

<strong>an</strong>geschlossen.<br />

J7/green/REV:<br />

Motor/rückwärts/grün<br />

J6/blue/FWD:<br />

Motor/vorwärts/blau<br />

Hier werden die beiden Spulen<br />

des „Wechselstrom“-<br />

Motors für rückwärts und<br />

vorwärts <strong>an</strong>geschlossen.<br />

J3/F1, J4/F2, J5/F3, J10/F4:<br />

Die Ausgänge der Extra-<br />

Funktionen EF1, EF2, EF3<br />

und EF4.<br />

J1/grey/AUXF:<br />

Sonderfunktion (Licht) vorwärts/grau<br />

J2/yellow/AUXR:<br />

Sonderfunktion (Licht) rückwärts/gelb<br />

J1 und J2 sind die richtungsabhängigen<br />

Ausgänge der Sonderfunktion bzw. der<br />

Lichtfunktion (rückwärts und vorwärts).<br />

Üblicherweise werden hier die Lampen<br />

<strong>an</strong>geschlossen.<br />

Lötpaste zu benetzen, daß dies den<br />

Lötvorg<strong>an</strong>g beschleunigt und unterstützt.<br />

Auf diesen Platinen geht es<br />

etwas enger zu als auf der Weichendecoder-Platine.<br />

Sorgfältiges Löten ist<br />

daher erforderlich. Dies gilt besonders<br />

für den Doppel-Tr<strong>an</strong>sistor Q1, dessen<br />

Anschlußpins besonders eng benachbart<br />

sind. Das Zusammenlöten dauert<br />

je nach Erfahrung, Geschick und Zahl<br />

der herunterfallenden Bauteile ein bis<br />

zwei Stunden.<br />

Anschlüsse<br />

Bei Einbau gibt es keine Besonderheiten<br />

zu beachten. Ein Einpacken in Plastik<br />

oder Schrumpfschlauch erscheint<br />

mir wegen der verschlechterten Wärmeabfuhr<br />

wenig geeignet. Ich ziehe es<br />

vor, den Decoder <strong>an</strong> geeigneter Stelle<br />

mittels doppelseitigem Klebeb<strong>an</strong>d oder<br />

Heißkleber zu fixieren – und zwar so,<br />

daß er beim Lösen eines der Klebepunkte<br />

noch durch <strong>an</strong>dere gehalten<br />

wird. Die Wikinger empfehlen, den<br />

Decoder mit doppelseitigem Klebeb<strong>an</strong>d<br />

(Teppichklebeb<strong>an</strong>d) auf dem PIC<br />

zu befestigen. Konkretere Hinweise<br />

sind nicht möglich, da dies vom Einzelfall<br />

abhängt.<br />

Alle Schaltausgänge schalten aktiv<br />

Masse (Decoder-Masse) <strong>an</strong>. Der <strong>an</strong>dere<br />

Anschluß des Verbrauchers sollte am<br />

Plus-Anschluß des Decoders liegen.<br />

Liegt er am Chassis, wie bei vielen<br />

Lampen älterer Loks, hat dies ein<br />

Flackern der Beleuchtung bzw. geringere<br />

Rauchentwicklung zur Folge.<br />

Zwar sind die Gleichrichterdioden<br />

bis 1,5 A spezifiert. Wegen der dabei<br />

<strong>an</strong>fallenden nicht unerheblichen Wärmeentwicklung<br />

sollte m<strong>an</strong> diesen<br />

Grenzbereich aber möglichst meiden<br />

und <strong>sich</strong> bemühen, den Decoder mit<br />

nicht mehr als 1 A zu belasten. Dies<br />

bedeutet, daß m<strong>an</strong> bei Loks mit besonders<br />

stromhungrigen Motoren entweder<br />

auf eine sehr gute Kühlung achten<br />

oder einen separaten Gleichrichter mit<br />

3-A-Dioden vorsehen sollte; es liegt auf<br />

der H<strong>an</strong>d, daß dieser einigen Platz<br />

benötigt.<br />

Programmierung<br />

Die oben beschriebenen Eigenschaften<br />

bzw. Parameter können entsprechend<br />

der Programmierung der Uhlenbrock-<br />

Decoder auf einfache Weise eingestellt<br />

werden. Hierfür ist nur eine (alte) Control<br />

Unit oder ein ähnliches Steuergerät<br />

(z.B. die IntelliBox oder auch LOK)<br />

erforderlich.<br />

Die Lok k<strong>an</strong>n hierbei auf dem Gleis<br />

stehenbleiben, m<strong>an</strong> benötigt also kein<br />

spezielles Programmiergleis. Allerdings<br />

muß zuvor der Refresh der Control<br />

Unit ausgeschaltet werden. Hierzu<br />

löst m<strong>an</strong> einen Reset aus. Außerdem<br />

sollte möglichst auf das alte Format<br />

umgestellt werden.<br />

Das Einstellen der Decodereigenschaften<br />

erfolgt, indem m<strong>an</strong> den einzustellenden<br />

Parameter entsprechend<br />

seiner nachfolgend aufgeführten Kennziffer<br />

mit der Adreßeinstellung der<br />

Control Unit auswählt und den Fahrtrichtungsumschalter<br />

einmal betätigt.<br />

Der Decoder quittiert dies mit einem<br />

Blinken der Lichter entsprechend des<br />

Werts der eingestellten Adresse.<br />

Sod<strong>an</strong>n stellt m<strong>an</strong> mit dem<br />

Adreßeinsteller der Control Unit den<br />

gewünschten Wert ein und betätigt<br />

erneut den Fahrtrichtungsumschalter.<br />

Der Decoder quittiert auch dies mit<br />

einem kurzen Blinken und zeigt<br />

dadurch <strong>an</strong>, daß dieser Parameter<br />

erfolgreich eingestellt wurde.<br />

War der Wert unzulässig, so reagiert<br />

der Decoder mit einem l<strong>an</strong>gen Blinken<br />

der Lichter. Der Parameter muß erneut<br />

eingegeben werden. Mit Ausnahme der<br />

Einstellung der Geschwindigkeitstabelle<br />

befindet m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> d<strong>an</strong>ach wieder<br />

im Hauptmenu, von dem aus weitere<br />

Parameter ausgewählt und eingestellt<br />

werden können.<br />

Einstellmodus starten<br />

Zuerst muß der Decoder in den Programmiermodus<br />

geschaltet werden.<br />

Hierzu stellt m<strong>an</strong> die Control Unit auf<br />

die aktuelle primäre Adresse des Decoders<br />

ein, betätigt den Fahrtrichtungsumschalter<br />

und hält ihn für etwa 8<br />

Sekunden gedrückt, bis der Decoder<br />

das Einschalten des Programmier-<br />

Modus durch ein zehnmaliges Blinken<br />

der Lichter bestätigt.<br />

M<strong>an</strong> beendet das Programmieren<br />

übrigens durch Ausschalten des Programmier-Modus,<br />

indem m<strong>an</strong> die<br />

Adresse 80 <strong>an</strong> der Control Unit einstellt<br />

und einmal kurz den Fahrtrichtungsumschalter<br />

betätigt. Auch hier<br />

bestätigt der Decoder das Zurückschalten<br />

in den normalen Betriebsmodus<br />

durch ein zehnmaliges Blinken der<br />

Lichter.<br />

Ich habe oben bereits erwähnt, daß<br />

zuvor ein Reset ausgelöst werden muß,<br />

da der PIC die Zahl der Fahrtrichtungsumschaltkomm<strong>an</strong>dos<br />

des alten<br />

Formats, die während der Betätigung<br />

des Fahrtrichtungsumschalters gesendet<br />

werden, zählt. Der aktive Refresh<br />

würde hierbei stören. Für die Programmierung<br />

einer Software zum Einstellen<br />

des Decoders dürfte von Interesse<br />

sein, daß der Decoder eine ununterbrochene<br />

Folge von insgesamt 256<br />

Doppelpaketen mit dem Fahrtrichtungsumschaltbefehl<br />

erwartet. Wenn<br />

die Control Unit durch einen PC simuliert<br />

wird, muß der Fahrtrichtungsumschaltbefehl<br />

16mal <strong>an</strong> die Control Unit<br />

gesendet werden, da die Control Unit<br />

bei jeder Fahrtrichtungsumschaltung<br />

16 Doppelpakete aussendet.<br />

Der Decoder ist nun bereit, die Parameterwerte<br />

zu empf<strong>an</strong>gen und zu speichern.<br />

Dieser Status stellt das Hauptmenü<br />

dar. Aus ihm heraus können alle<br />

Parameter adressiert und eingestellt<br />

werden. Die einstellbaren Parameter<br />

können der nebenstehenden Tabelle<br />

entnommen werden.<br />

64 MIBA-Spezial 42


Einstellen des „Wikingers“<br />

1. Parameter: Primäre Adresse<br />

• Adresse „01“ <strong>an</strong> der Control Unit (CU) einstellen.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Kurzes Blinken abwarten.<br />

• Gewünschte neue Adresse einstellen.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Kurzes Blinken abwarten.<br />

2. Parameter: Anfahr- und Bremsverzögerung<br />

• Adresse „02“ <strong>an</strong> der CU einstellen.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Zweimaliges Blinken abwarten.<br />

• Gewünschte Verzögerung als Adresse einstellen.<br />

• Zulässige Werte sind 1 bis 79. Dies entspricht<br />

0,5 bzw. 38 Sekunden von Fahrtstufe<br />

0 bis Fahrtstufe 127. Wert (Adresse)<br />

80 hat eine Verzögerung von 2 Minuten zur<br />

Folge.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Kurzes Blinken abwarten.<br />

3. Parameter: Geschwindigkeitstabelle<br />

• Adresse „03“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Dreimaliges Blinken abwarten.<br />

• Nun befindet m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> im Untermenü der<br />

Geschwindigkeitstabelle.<br />

• Einzustellende Fahrtstufe als Adresse einstellen.<br />

• Zulässige Werte sind 2 bis 15.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Blinkfolge entsprechend des Werts der ausgewählten<br />

Fahrtstufe abwarten.<br />

• Gewünschte Geschwindigkeit als Adresse<br />

einstellen.<br />

Nachdem m<strong>an</strong> allen Fahrtstufen die<br />

gewünschten Geschwindigkeitswerte<br />

zugewiesen hat, gel<strong>an</strong>g m<strong>an</strong> mit einstellen<br />

der Adresse „80“ und einmaligem<br />

Betätigen des Fahrtrichtungsumschalters<br />

zurück ins Hauptmenü. Der<br />

Decoder quittiert dies mit einem kurzen<br />

Blinken.<br />

Beenden des Einstellmodus<br />

Das Einstellen des Decoders wird<br />

durch Ausschalten des Programmier-<br />

Modus beendet, indem die Adresse 80<br />

<strong>an</strong> der Control Unit eingestellt und einmal<br />

kurz der Fahrtrichtungsumschalter<br />

betätigt wird. Der Decoder bestätigt<br />

das Zurückschalten in den Betriebsmodus<br />

durch zehnmaliges Blinken.<br />

• Zulässige Werte sind 1 bis 63.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Kurzes Blinken abwarten.<br />

• Weitere Fahrtstufen auswählen und einstellen<br />

oder ins Hauptmenü zurückkehren mit:<br />

• Adresse „80“ einstellen.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Kurzes Blinken abwarten.<br />

Der Wert jeder Fahrtstufe k<strong>an</strong>n individuell ausgewählt<br />

und eingestellt werden. Dadurch k<strong>an</strong>n<br />

die Geschwindigkeitstabelle/-kurve auf den<br />

betreffenden Motor maßgeschneidert werden.<br />

4. Parameter: Licht-Funktion<br />

• Adresse „04“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Viermaliges Blinken abwarten.<br />

• Gewünschten Modus als Adresse einstellen.<br />

• Zulässige Werte:<br />

– 1 für Modus 1: Die Lichter sind ständig aktiviert.<br />

– 2 für Modus 2: Die Lichter sind nur während<br />

der Fahrt aktiviert.<br />

– 3 für Modus 3: Der Lichtausg<strong>an</strong>g wird über<br />

die Sonderfunktion gesteuert.<br />

• Fahrtrichtungsumschalter einmal betätigen.<br />

• Kurzes Blinken abwarten.<br />

5. Parameter: EF4-Funktionalität<br />

• Adresse „05“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />

• Zulässige Werte:<br />

– 1 für Modus 1: EF4 schaltet den EF4-Ausg<strong>an</strong>g.<br />

– 2 für Modus 2: EF4 schaltet die Anfahr- und<br />

Bremsverzögerung <strong>an</strong> bzw. aus.<br />

6. Parameter: Sekundäre Adresse<br />

• Adresse "06" <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />

Will m<strong>an</strong> die sekundäre Adresse nicht verwenden,<br />

so muß sie mit dem 7. Parameter ausgeschaltet<br />

oder auf denselben Wert wie die<br />

primäre Adresse eingestellt werden.<br />

7. Parameter: Sekundäre Adresse <strong>an</strong>und<br />

ausschalten<br />

• Adresse „07“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

Programmierung des PIC<br />

Wer in der Lage und willens ist, den PIC<br />

selbst zu programmieren, k<strong>an</strong>n mit<br />

geeigneter Software und einem PIC-<br />

Programmer alle Parameter und auch<br />

die Software des PIC (Firmware)<br />

ändern bzw. „updaten“. So sind auch<br />

individuelle Veränderungen, die nicht<br />

über die Einstellroutine erfolgen können,<br />

realisierbar. Programmierte PICs,<br />

Platinen und Spezialbauteile sind bei<br />

Bo Brændstrup erhältlich. Nähere Infos<br />

zum „Wikinger“-Decoder sind auf meinen<br />

Web-Seiten zu finden.<br />

Die Um- bzw. Neuprogrammierung<br />

des PIC wird Gegenst<strong>an</strong>d eines Beitrags<br />

in einer Monatsausgabe der<br />

MIBA sein. Dr. Michael König<br />

• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />

• Zulässige Werte:<br />

– 1 für Modus 1: Sekundäre Adresse ist ausgeschaltet.<br />

– 2 für Modus 2: Sekundäre Adresse ist<br />

<strong>an</strong>geschaltet.<br />

8. Parameter: EF3-Funktionalität<br />

• Adresse „08“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />

• Zulässige Werte:<br />

– 1 für Modus 1: EF3 schaltet den EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />

normal.<br />

– 2 für Modus 2: EF3 schaltet den EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />

zur Ansteuerung des Rauchgenerators<br />

mit der Einstellung für wenig Rauchentwicklung.<br />

– 3 für Modus 3: EF3 schaltet den EF3-Ausg<strong>an</strong>g<br />

zur Ansteuerung des Rauchgenerators<br />

mit der Einstellung für viel Rauchentwicklung.<br />

– 4 für Modus 4: EF3 schaltet zwischen der<br />

normalen und der alternativen Geschwindigkeitstabelle<br />

um.<br />

9. Parameter: 13 zusätzliche Fahrtstufen<br />

(13FS/27FS) <strong>an</strong>- und ausschalten<br />

• Adresse „09“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />

• Zulässige Werte:<br />

– 1 für Modus 1: 13 zusätzliche Fahrtstufen<br />

sind ausgeschaltet (14FS-Modus).<br />

– 2 für Modus 2: 13 zusätzliche Fahrtstufen<br />

sind eingeschaltet (27FS-Modus).<br />

15. Parameter: Schnellprogrammier-Modus<br />

• Adresse „15“ <strong>an</strong> der Control Unit einstellen.<br />

• Weiteres Vorgehen wie oben.<br />

• Zulässige Werte:<br />

1 für Modus 1: Normale Programmierung<br />

mit optischer Rückmeldung.<br />

- 2 für Modus 2: Schnellprogrammier-<br />

Modus ohne optische Rückmeldung.<br />

Kontaktadressen:<br />

Bo Brændstrup,<br />

H.C. Ørstedsvej 56, 2.tv,<br />

DK 1879 Frederiksberg C, Dänemark,<br />

email bbr@emi.dtu.dk,<br />

http://microwave.emi.dtu.dk/bbr/<br />

Fr<strong>an</strong>kie Frederiksson,<br />

Dyndevej 20,<br />

DK 3721 Østermarie, Dänemark,<br />

email formula.micro@get2net.dk,<br />

http://hjem.get2net.dk/formula.micro/<br />

indexeng.html<br />

RA Dr. Michael König<br />

email: drkoenig@dr.koenig.de<br />

Weitere Infos:<br />

http://www.drkoenig.de<br />

MIBA-Spezial 42 65


MIBA zum Kennenlernen<br />

Name/Vorname<br />

<strong>Sie</strong> wollen mehr über die MIBA und weitere MIBA-Produkte<br />

wissen? G<strong>an</strong>z einfach: Ihren Wunsch <strong>an</strong>kreuzen, diese Seite<br />

ausdrucken und <strong>an</strong> den MIBA-Verlag schicken bzw. faxen.<br />

❐ Ja, bitte schicken <strong>Sie</strong> mir das MIBA-Verlagsprogramm<br />

❐ Ja, bitte lassen <strong>Sie</strong> mir ein aktuelles Probeheft der<br />

Zeitschrift „MIBA-Miniaturbahnen“ zukommen.<br />

❐ Ja, Ich möchte „MIBA-Miniaturbahnen“ testen.<br />

Das MIBA-Schnupperabo: 3 Ausgaben für nur DM 24,90.<br />

Als D<strong>an</strong>keschön erhalte ich eine praktische Mini-Datenb<strong>an</strong>k<br />

oder einen formschönen Kugelschreiber. Wenn <strong>Sie</strong> „MIBA-<br />

Miniaturbahnen“ <strong>an</strong>schließend weiter beziehen möchten,<br />

brauchen <strong>Sie</strong> nichts zu tun und erhalten 12 Ausgaben MIBA<br />

und eine Ausgabe MIBA-Messeheft zum Preis von DM 138,-.<br />

Andernfalls genügt innerhalb einer Woche nach Bezug des<br />

2. Heftes eine Mitteilung <strong>an</strong> den MIBA-Verlag.<br />

Unser D<strong>an</strong>keschön dürfen <strong>Sie</strong> aber in jedem Fall behalten.<br />

Dieses Angebot gilt nur innerhalb Deutschl<strong>an</strong>ds.<br />

vth Verlag für Technik<br />

und H<strong>an</strong>dwerk GmbH<br />

MIBA-Miniaturbahnen<br />

Bestellservice<br />

Senefelderstraße 11<br />

90409 Nürnberg<br />

Fax: 0911/519 65-40<br />

Tel.: 0911/519 65-0<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

Mein Schnupperabo bezahle ich per:<br />

B<strong>an</strong>keinzug Rechnung Kreditkarte<br />

B<strong>an</strong>kbezeichnung/Kartenart<br />

Konto-Nummer/Kartennummer BLZ/gültig bis<br />

Datum, Unterschrift<br />

Als D<strong>an</strong>keschön hätte ich gerne<br />

❐ den Füller<br />

❐ die Mini-Datenb<strong>an</strong>k<br />

Vertrauensgar<strong>an</strong>tie: Ich weiß, daß diese Bestellung erst<br />

wirksam wird, wenn ich sie nicht binnen einer Woche ab<br />

Absendung dieses Formulars schriftlich beim vth Verlag für<br />

Technik und H<strong>an</strong>dwerk GmbH MIBA-Miniaturbahnen,<br />

Senefelderstr. 11, 90409 Nürnberg widerrufe, und bestätige<br />

dies mit meiner zweiten Unterschrift.<br />

Datum, 2. Unterschrift


Über<strong>sich</strong>t aktueller Lokdecoder (St<strong>an</strong>d Oktober 1999)<br />

Decoder Hersteller/ Datenformat Adreßumf<strong>an</strong>g Motor- Last- Überlast-<br />

Bezeichnung (Fahrstufen) strom regelung schutz<br />

Arnold DCC (14, 28)/ 127 1500 mA ja ja<br />

81200/201 Motorola (14) 80<br />

Arnold DCC (14, 28)/ 127 750 mA ja ja<br />

81210 Motorola (14) 80<br />

Arnold DCC (14, 28)/ 127 300 mA ja ja<br />

81220 Motorola (14) 80<br />

Digitrax DCC 9999 3500 mA nein ja<br />

DG380 (14, 28, 128)<br />

Digitrax DCC 99 1500 mA nein ja<br />

DH 120 P/<br />

DH 121<br />

(14, 28, 128)<br />

Digitrax DCC 9999 1000 mA nein ja<br />

DH140/DH140P (14, 28, 128)<br />

Digitrax DCC 99 1000 mA nein ja<br />

DZ120/DZ 121 (14, 28, 128)<br />

ESU DCC (14, 28, 128) 9999 900 mA ja ja<br />

LokSound ® Motorola (14)<br />

Fleischm<strong>an</strong>n FMZ (15) 119 800 mA nein ja<br />

6842/6843 DCC (14, 28, 128) 9999<br />

Kühn DCC 1000 mA nein ja<br />

T120/T120-P/ (14, 28, 128) 99<br />

T121/T121-P (14, 27, 28, 128) 99<br />

T 140 (14, 27, 28, 128) 99<br />

Lenz DCC 9999 300 mA nein nein<br />

LE003XF (14, 27, 28, 128)<br />

Lenz DCC 99 700 mA ja nein<br />

LE030 (14, 27, 28)<br />

Lenz DCC 99 600 mA ja nein<br />

LE040 (14, 27, 28)<br />

Lenz DCC 99 600 mA nein nein<br />

LE080XS (14, 27, 28, 128)<br />

66 MIBA-Spezial 42


Analog- Motor- Funktionen Schnittstellen- Maße (mm) Preis in DM<br />

betrieb typ stecker L x B x H Bezug<br />

ja *1 Gleichstrom 2 *3 nein/ja 26 x 16 x 2,8 85,–<br />

je 100 mA FH<br />

ja *1 Gleichstrom 2 *3 nein 15,5 x 11,5 x 3,5 85,–<br />

je 100 mA FH<br />

ja *1 Gleichstrom 2 *3 nein 11,5 x 9 x 4,2 109,–<br />

je 100 mA FH<br />

ja *1 Gleichstrom 4 *3 ja 36,8 x 17 x 6,3 138.–<br />

4 FX-Funktionen<br />

3 je 1000 mA<br />

5 je 200 mA<br />

FH<br />

ja *1 Gleichstrom 2 *4 ja 30,4 x 16,7 x 6,3/ 84.–/<br />

je 200 mA 26,7 x 17 x 6,4 45,–<br />

ja *1 Gleichstrom 4 *3 (FX-Funkt.) nein/ja 25,4 x 9,1 x 4,5 108,–/118,–<br />

je 125 mA FH<br />

ja *1 Gleichstrom 2 *4 nein 17,1 x 9,6 x 4,5 106,–/<br />

je 100 mA/ 14,6 x 9,1 x 4 98,–<br />

je 125 mA FH<br />

ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 + Sound 43 x 16 x 8 249,–<br />

Gleichstrom je 100 mA FH<br />

ja *1 Gleichstrom 2 *3 ja 21,9 x 13,9 x 5,1 –<br />

je 125 mA NEM 651/<br />

NEM 653<br />

FH<br />

ja *1 Gleichstrom je 125 mA nein 25,4 x 9,1 x 4,5 FH<br />

2 *3 44,50<br />

2 *5 44,50<br />

4 *5 49,50<br />

ja *2 Gleichstrom – nein 11 x 12 x 1,6 –<br />

FH *6<br />

ja *2 Gleichstrom 2 *4 nein 35,5 x 11,5 x 3,3 85,–<br />

je 100 mA FH<br />

ja*2 Gleichstrom 2 *4 nein 16 x 14,5 x 4,5 100,–<br />

je 100 mA FH<br />

ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 4 *3 nein 40,5 x 17 x 3,3 59,–<br />

Gleichstrom 100 – 500 mA FH<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

Multifunktionelle<br />

Betriebsmöglichkeiten<br />

Fahrzeugdecoder<br />

Die Entwicklung elektronischer<br />

Bauteile wie Prozessoren<br />

und Speicherelemente<br />

macht <strong>sich</strong> nirgends so stark<br />

bemerkbar wie in der Computerbr<strong>an</strong>che.<br />

Heute noch topaktuell,<br />

morgen schon wertloses<br />

Alteisen. Ähnlich, aber<br />

längst nicht so drastisch verhält<br />

es <strong>sich</strong> bei Fahrzeugdecodern.<br />

Fast schon traditionell<br />

bietet unsere Decoderliste<br />

einen Überblick über aktuelle<br />

Fahrzeugdecoder.<br />

Die Wunscheigenschaften eines Lokdecoders<br />

gleichen eher denen<br />

einer eierlegenden Wollmilchsau. Er<br />

muß klein sein, große Leistung bringen,<br />

viele Funktionen haben, alle<br />

Datenformate verstehen und darf<br />

zudem kaum etwas kosten. Immer kleinere<br />

SMD-Bauteile, <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen bei<br />

Tr<strong>an</strong>sistoren, Widerständen bis hin zu<br />

Spezial-ICs, lassen eine immer fortschreitendere<br />

Miniaturisierung zu. Der<br />

neue „Mini“ von Arnold oder auch der<br />

LE003XF von Lenz sind hier ideale<br />

Beispiele. M<strong>an</strong>che Bauteile sind nicht<br />

viel größer als eine Stecknadelspitze.<br />

Die Miniaturisierung erlaubt natürlich<br />

auch, Decoder mit zwei- oder gar drei<br />

Datenformaten für einen freizügigen<br />

Betrieb mit den gängigen Digitalsystemen<br />

auszustatten. Diese Technologie<br />

hat natürlich ihren Preis und ist nicht<br />

für ’nen Appel und ’n Ei zu haben.<br />

Abgesehen von einigen Sonder<strong>an</strong>geboten,<br />

um ältere Decoder <strong>an</strong> den<br />

MIBA-Spezial 42 67<br />

FH


Über<strong>sich</strong>t aktueller Lokdecoder (St<strong>an</strong>d Oktober 1999)<br />

Decoder Hersteller/ Datenformat Adreßumf<strong>an</strong>g Motor- Last- Überlast-<br />

Bezeichnung (Fahrstufen) strom regelung schutz<br />

Lenz DCC 9999 1000 mA nein nein<br />

LE103/104XF (14, 27, 28, 128)<br />

Lenz DCC 9999 1000 mA nein nein<br />

LE105XF (14, 27, 28, 128)<br />

Lenz DCC 99 1000 mA nein ja<br />

LE110/111 (14, 27, 28) thermisch<br />

Lenz DCC 99 1200 mA nein ja<br />

LE122* (14, 27, 28) thermisch<br />

Lenz DCC 99 1000 mA ja ja<br />

LE130/131 (14, 27, 28) thermisch<br />

Lenz DCC 99 1300 mA ja ja<br />

LE135 (14, 27, 28) thermisch<br />

Lenz DCC 99 2500 mA ja ja<br />

LE230 (14, 27, 28) thermisch<br />

Lenz Motorola 80 1000 mA nein ja<br />

LE900 14 thermisch<br />

Märklin Motorola Delta (4) 800 mA nein nein<br />

Delta-Decoder 14 Märklin<br />

66031 Digital (15)<br />

Märklin Motorola 80 800 mA nein nein<br />

6080 14<br />

Märklin Motorola 80 800 mA ja –<br />

60901 14<br />

68 MIBA-Spezial 42


Analog- Motor- Funktionen Schnittstellen- Maße (mm) Preis in DM<br />

betrieb typ stecker Bezug<br />

ja *2 Gleichstrom 2 *5 nein/ja 40,5 x 17 x 4,5 40,–/45,–<br />

je 100 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 4 *5 nein 40,5 x 17 x 4,5 –<br />

je 100 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 2 *4 nein/ja 25,5 x 17 x 7 80,–/85,–<br />

100 – 500 mA FH<br />

ja *2 Allstrom 4 *3 nein 34 x 17 x 6,5 85,–<br />

100 – 500 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 4 *3 nein/ja 26,5 x 17 x 6,5 75,–<br />

100 – 500 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 3 *3 ja 28,4 x 21 x 5,5 115,–<br />

200/500mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 6 *3 nein 70 x 30 x 12 130,–<br />

300/500/100 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 3 *3 ja 27 x 18 x 6,5 80,–<br />

je 200 mA FH<br />

ja *2 Allstrom 2 *4 nein 36 x 21 x 9 70,–<br />

je 200 mA FH<br />

ja *2 Allstrom 2 *4 nein 36 x 21 x 9 100,–<br />

je 200 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 2 *4 /4 *4 nein 36 x 21 x 9 175,–<br />

je 200 mA FH<br />

Modellbahner zu bringen, ist von<br />

einem technologisch bedingten Preisverfall<br />

nichts zu bemerken. Es werden<br />

zwar immer mehr Decoder verkauft,<br />

aber die Stückzahlen reichen längst<br />

nicht, um den Preis zu drücken. Einige<br />

rührige kleinere Hersteller versuchen<br />

natürlich über Know-how und einen<br />

günstigeren Preis Markt<strong>an</strong>teile zu<br />

gewinnen.<br />

Positiv ist jedenfalls, daß Fleischm<strong>an</strong>n<br />

mit einem neuen, bilingualen<br />

Fahrzeugdecoder versucht, die Kurve<br />

zu kriegen. So werden mit dem neuen<br />

Schmuckstück die FMZ-Fahrer zufriedengestellt<br />

und die Weichen für das<br />

DCC-Format gestellt. Zudem wartet der<br />

Decoder mit einem kurzschlußfesten<br />

Motorausg<strong>an</strong>g auf, mit Lastregelung,<br />

119 Adressen für FMZ und erweiterten<br />

vierstelligen Adressen für DCC. Zudem<br />

wird der Decoder mit Stecker für die<br />

M- und S-Schnittstelle geliefert.<br />

Verschiedene Hersteller (z.B. Digitrax,<br />

Rautenhaus, TBI) bieten Einbaudecoder<br />

<strong>an</strong>, die gegen die eingebaute<br />

Elektronik- bzw. Stromverteilerplatine<br />

ausgetauscht werden. Bei den Decodern<br />

h<strong>an</strong>delt es <strong>sich</strong> technisch um jene<br />

aus dem St<strong>an</strong>dardprogramm, die nur<br />

vom Platinenlayout <strong>an</strong> die jeweilige<br />

Lokomotive <strong>an</strong>gepaßt sind.<br />

Pro und Kontra Lastregelung<br />

Lastgeregelte Lokdecoder sind aufgrund<br />

zusätzlicher elektronischer Bauteile<br />

erheblich teurer als die ungeregelten<br />

Lokdecoder. Es stellt <strong>sich</strong> daher<br />

die Frage: „Benötige ich einen lastgeregelten<br />

Decoder ?“<br />

Ein wichtiges Argument für die Lastregelung<br />

ist das Konst<strong>an</strong>thalten der<br />

Geschwindigkeit eines Zuges bei Bergund<br />

Talfahrt. Der Lokdecoder übernimmt<br />

damit die Aufgabe des Lokführers<br />

– oder möchte lieber der Modellbahner<br />

der Lokführer sein? In der Realität<br />

mußte <strong>sich</strong> der Heizer einer<br />

Dampflok vor einer Steigung stark ins<br />

Zeug legen und ordentlich Dampf<br />

machen. Der Bediener einer Lok mit<br />

ungeregeltem Decoder muß vor einer<br />

Steigung auch eine Stufe hochschalten<br />

– das Fahrverhalten entspricht somit<br />

dem Vorbild, oder? In modernen E-<br />

Loks ist allerdings ein Tempomat eingebaut,<br />

ein lastgeregelter Decoder ist<br />

in solchen Modellen vorbildgerecht.<br />

Im R<strong>an</strong>gierbetrieb mit Schrittgeschwindigkeit<br />

bieten lastgeregelte<br />

Decoder die besten Fahreigenschaften.<br />

Bei ungeregelten Decodern sind für<br />

gute R<strong>an</strong>giereigenschaften die Einstel-<br />

MIBA-Spezial 42 69


Über<strong>sich</strong>t aktueller Lokdecoder (St<strong>an</strong>d J<strong>an</strong>uar 1999)<br />

Decoder Hersteller/ Datenformat Adreßumf<strong>an</strong>g Motor- Last- Überlast-<br />

Bezeichnung (Fahrstufen) strom regelung schutz<br />

MÜT Selectrix 104 3000 mA ja ja<br />

Lok-Booster 3A 31 thermisch<br />

Roco DCC 99 1000 mA nein nein<br />

10742 (14, 27, 28)<br />

Baugleich mit Lenz LE130 Roco DCC 99 1000 mA ja ja<br />

10745 (14, 27, 28) thermisch<br />

Selectrix Selectrix 104 500 mA ja ja<br />

66830 31 thermisch<br />

Selectrix Selectrix 104 1200 mA ja ja<br />

66832/66833 31 thermisch<br />

Selectrix Selectrix 104 300 mA ja ja<br />

66835 31 thermisch<br />

TBI/Iten DCC 999 1300 mA ja ja<br />

PicLoc 6.13 (14, 27, 28, 128) thermisch<br />

Motorola (14) 80<br />

TBI/Iten DCC 999 4000 mA ja ja<br />

PicLoc 6.4 (14, 27, 28, 128) thermisch<br />

Motorola (14) 80<br />

Uhlenbrock Motorola 80 900 mA nein nein<br />

75100 (alt 770) 14<br />

Uhlenbrock Motorola 80 700 mA nein nein<br />

75400 (alt 750) 14<br />

Uhlenbrock Motorola 80 1200 mA ja ja<br />

DGR 755 14 thermisch<br />

Uhlenbrock Motorola 80 1200 mA ja ja<br />

DGF 756 14 thermisch<br />

Zimo DCC 9999 800 mA ja ja<br />

MX61/N (14, 28, 126)<br />

Zimo DCC 9999 3000 mA ja ja<br />

MX65S (14, 28, 126)<br />

Zimo DCC 9999 3000 mA ja ja<br />

MX65V (14, 28, 126)<br />

70 MIBA-Spezial 42


Analog- Motor- Funktionen Schnittstellen- Maße (mm) Preis in DM<br />

betrieb typ stecker Bezug<br />

ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 nein 70 x 45 x 27 159,–<br />

Gleichstrom je 3000 mA FH/Direkt<br />

ja *2 Gleichstrom 2 *4 ja 25,5 x 19 x 6,5 –<br />

250 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 4 *3 nein/ja 25,5 x 17 x 6,5 –<br />

100 – 500 mA FH<br />

ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 2 *4 ja 14 x 9 x 2,5 135,–<br />

Gleichstrom 100 mA FH<br />

ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 ja/nein 37,5 x 12,5 x 3 95,–<br />

Gleichstrom 300 mA FH<br />

ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 ja 22 x 11 x 4 80,–<br />

Gleichstrom 300 mA FH<br />

ja *2 Gleichstrom 6 *3 ja *7 28 x 13 x 11 ca. 150,–<br />

250 mA FH/Direkt<br />

ja *2 Gleichstrom 6 *3 ja *7 43 x 16 x 16 200,–<br />

250 mA FH/Direkt<br />

ja *1 Allstrom 3 *3 nein/ja 19 x 16 x 5 83,–<br />

300 mA FH<br />

ja *1 Gleichstrom 2 *4 nein/ja 19 x 16 x 5 93,–<br />

300 mA FH<br />

ja *1 Gleichstrom 4 *3 ja 26,5 x 15 x 4,5 129,–<br />

1000 mA FH<br />

ja *1 Glocken<strong>an</strong>ker/ 4 *3 nein 26,5 x 15 x 4,5 129,–<br />

Gleichstrom 1000 mA FH<br />

ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 3 *3 ja 25 x 16 x 4,5 96,–<br />

Gleichstrom 200 mA<br />

ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 8 *5 nein 45 x 25 x 10 158,–<br />

Gleichstrom 500 mA<br />

ja *2 Glocken<strong>an</strong>ker/ 8 *5 nein 45 x 25 x 10 158,–<br />

Gleichstrom 500 mA<br />

mit regelb. Niedervoltausg<strong>an</strong>g<br />

lungen für die Start- und, wenn vorh<strong>an</strong>den,<br />

für die Mittengeschwindigkeit<br />

(CV#2, CV#6) lokspezifisch <strong>an</strong>zupassen.<br />

Auch die betrieblichen R<strong>an</strong>dbedingungen<br />

spielen eine Rolle. Für den<br />

mauellen Fahrbetrieb reichen Lokdecoder<br />

ohne Lastregelung. Beim softwaregesteuerten<br />

Betrieb ist es hingegen<br />

schon wünschenswert, wenn der<br />

Decoder eine Lastregelung aufweist.<br />

Der Zug wird berechenbar. M<strong>an</strong> benötigt<br />

weniger Gleiskontakte oder<br />

-belegtmelder. Es gibt also keine Empfehlung,<br />

jeder Modellbahner sollte also<br />

nach seinen Bedürfnissen den passenden<br />

Lokdecoder aus dem reichhaltigen<br />

Angebot auswählen.<br />

Glocken<strong>an</strong>kermotoren<br />

Glocken<strong>an</strong>kermotoren diverser Hersteller<br />

(z.B. Faulhaber, Maxxon, Escap)<br />

bieten aufgrund ihres massearmen<br />

Rotors besonders im unteren Geschwindigkeitsbereich<br />

sehr gute<br />

Fahreigenschaften. Bei den üblichen<br />

Motor<strong>an</strong>steuerfrequenzen von Lokdekodern<br />

(ca. 60 bis 70 Hertz) k<strong>an</strong>n der<br />

massearme Rotor den Ansteuerimpulsen<br />

folgen. Die mech<strong>an</strong>ischen Bewegungen<br />

machen <strong>sich</strong> durch ein Knarren<br />

bemerkbar. Je nach Art der Lok<br />

und des Getriebes fallen die Knarrgeräusche<br />

mehr oder weniger auf. Bei<br />

höheren Ansteuerfrequenzen ab<br />

10 kHz (z.B. Lokdecoder der Firmen<br />

Lenz, Zimo, Selectrix) sind keine<br />

Geräusche des Rotors mehr hörbar.<br />

Einflüsse der unterschiedlichen Ansteuerfrequenzen<br />

auf die Lebensdauer<br />

von Glocken<strong>an</strong>kermotoren sind zwar<br />

vorh<strong>an</strong>den, fallen aber in bezug auf die<br />

Lebensdauer von Lokgetriebe, Stromabnehmern<br />

und St<strong>an</strong>dardmotoren<br />

nicht ins Gewicht.<br />

Torsten Kühn/gp<br />

Zeichenerklärung:<br />

*1 = m<strong>an</strong>uell einstellbar<br />

*2 = Automatisch<br />

*3 = inclusive fahrtrichtungsabhängiger<br />

Beleuchtung<br />

*4 = nur fahrtrichtungsabhängige<br />

Beleuchtung<br />

*5 = frei programmierbare Funktionsausgänge<br />

*6 = Auslieferung Ende 1999 laut<br />

Hersteller<strong>an</strong>gaben<br />

*7 = Auslieferung Anf<strong>an</strong>g 2000 laut<br />

Hersteller<strong>an</strong>gaben<br />

– = Daten lagen bei Drucklegung noch<br />

nicht vor<br />

MIBA-Spezial 42 71


WERKSTATT<br />

Schaltdecoder für das Motorola-Format<br />

Preiswert schalten<br />

und <strong>melden</strong><br />

Zwei Decoderausführungen mit unterschiedlichen Endstufen<br />

und ein S-88-kompatibler Rückmelder im Motorola-Format<br />

entstehen zur Zeit in der Werkstatt von Gerhard Dallwitz. Er<br />

schildert heute die Entstehungsgeschichte dieser nützlichen<br />

und universell einsetzbaren Komponenten.<br />

Wie in MIBA-Spezial 37 (Wie sag‘<br />

ich es meinem Decoder) beschrieben,<br />

haben wir uns für künftige<br />

Gemeinschafts<strong>an</strong>lagen schon Anf<strong>an</strong>g<br />

1998 zur digitalen Weichen- und Signalsteuerung<br />

für den Einsatz von Decodern<br />

im Motorola-Datenformat entschieden.<br />

Die Anzahl der heute auf<br />

dem Markt verfügbaren Decoder in<br />

diesem Format bestätigt diese Entscheidung.<br />

Durch den hohen Verbreitungsgrad<br />

existiert eine Fülle <strong>an</strong> interess<strong>an</strong>ten<br />

Publikationen, so z. B. in<br />

MIBA 4/99 von Dr. König und Mario<br />

Binder oder im Internet auf diversen<br />

Homepages.<br />

Die Vorgaben<br />

Die verschiedenen, inzwischen auf<br />

dem Markt erhältlichen Decoder im<br />

Motorola-Format haben wir im Probebetrieb<br />

getestet und sind mit den Ergebnissen<br />

zufrieden. Da wir im Laufe<br />

unserer Digitalpl<strong>an</strong>ungen für unsere<br />

im Bau befindliche Gemeinschafts<strong>an</strong>lage<br />

noch einige Anforderungen definierten,<br />

die nicht durch Kaufdecoder<br />

erfüllt werden konnten, haben wir uns<br />

entschlossen, die Decoder nach folgenden<br />

Kriterien selbst zu bauen:<br />

• Kosten: Verzicht auf ein Gehäuse und<br />

Einsparung des DIP-Schalters zur<br />

Adressenauswahl<br />

• Qualität: Universelle Einsatzmöglichkeit<br />

für Weichen<strong>an</strong>triebe (Spule<br />

und Motor) und Signale (Spule oder<br />

LED)<br />

• Einspeisung einer Hilfssp<strong>an</strong>nung (14<br />

bis 16V AC), um den Digitalstrom zu<br />

entlasten<br />

• Zuverlässige, robuste und gleichzei-<br />

Oben: Neben Viessm<strong>an</strong>n bietet auch Völkner<br />

inzwischen äußerst preiswerte Funktionsdecoder<br />

im Motorola-Format <strong>an</strong>. Noch billiger<br />

geht es eigentlich nur noch im Selbstbau,<br />

vorausgesetzt m<strong>an</strong> besitzt die erforderliche<br />

Infrastruktur, wie Gerhard Dallwitz z.B. von<br />

Berufs wegen. Er beschreibt heute nur g<strong>an</strong>z<br />

kurz seine Komponenten und deren Funktionen.<br />

Foto: Rolf Knipper<br />

Prinzipieller Aufbau des Motorola-kompatiblen<br />

Schaltdecoders UNI 2. Nach diesem<br />

Prinzip arbeiten auch die industriell gefertigten<br />

Funktionsdecoder.<br />

Zeichnung: Gerhard Dallwitz<br />

72 MIBA-Spezial 42


tig kostengünstige Steckverbindungen<br />

• Impuls oder Dauerstrom für die vier<br />

Ausgänge eines Decoders individuell<br />

wählbar<br />

Die Umsetzung<br />

Auf einer Leiterplatte der Größe 95 x<br />

55 mm sind die benötigten Bauteile<br />

überwiegend in SMD-Bauform untergebracht.<br />

Die sechs Anschlüsse zur<br />

Außenwelt sind mit dreipoligen Leiterplattendirektverbindern<br />

ausgeführt,<br />

passend zur Roco-Steckern (Best. Nr.<br />

10603).<br />

Ist „Stecken” nicht zwingend erforderlich,<br />

können die Litzen direkt auf<br />

die entsprechenden Steckflächen der<br />

Leiterplatte gelötet werden. Durch die<br />

elektrischen Anforderungen <strong>an</strong> die<br />

Ausgänge unterscheiden wir zwei Decoderausführungen:<br />

• Decoder UNI 1: Ansteuerung von Motor<strong>an</strong>trieben<br />

oder Lichtsignale mit-<br />

tels bistabilen Relais (kompatibel zu<br />

Märklin K 84)<br />

• Decoder UNI 2: Impulsausg<strong>an</strong>g oder<br />

Dauerstrom (wählbar mittels Steckbrücke)<br />

für Spulen<strong>an</strong>triebe und LED,<br />

z.B. auch für Lichtsignale, mittels<br />

Darlington-Tr<strong>an</strong>sistoren (mindestens<br />

kompatibel zu Märklin K 83)<br />

Einsatz auf der Anlage<br />

Den Einsatz von UNI-1-Decodern beschränken<br />

wir aus Kostengründen auf<br />

die Ansteuerung von Motorweichen,<br />

denn im Anlagenteil von Uwe Kempkens<br />

wird die Verwendung unumgänglich<br />

werden. Für den größten Teil der<br />

Weichen kommen übliche Spulen<strong>an</strong>triebe<br />

zum Einsatz, die mit den UNI-2-<br />

Decodern <strong>an</strong>steuerbar sind.<br />

Die optimale Auslastung der Decoderausgänge<br />

wird durch den gemischt<br />

wählbaren Modus erzielt, da beispielsweise<br />

<strong>an</strong> einer Stelle zwei Ausgänge<br />

auf „Dauer“ (Lichtsignal) und<br />

Das Blockschaltbild der Rückmeldung „S 88kompatibel“.<br />

Seine Funktion entspricht<br />

ebenfalls den bek<strong>an</strong>nten im H<strong>an</strong>del erhältlichen<br />

Rückmeldedecodern. Mit dem Motorola-Format<br />

hat es eigentlich nichts zu<br />

tun.<br />

Zeichnung: Gerhard Dallwitz<br />

Unten links: Der selbstkonstruierte „S 88“<br />

im Vergleich mit seinem Viessm<strong>an</strong>n-Bruder.<br />

Das sechspolige Bus-Kabel verbindet beide<br />

mit der Zentrale. Aus Kostengründen wurde<br />

auf ein Gehäuse verzichtet.<br />

Neben dem „S 88“ wurden noch ein Busmelder<br />

(BM1) und ein Funktionsdecoder (UNI1)<br />

entworfen. Das Rückmelde-Buskabel (S 88)<br />

stammt von Viessm<strong>an</strong>n und ist natürlich mit<br />

seinem sechspoligen Stecker kompatibel.<br />

Fotos: Rolf Knipper<br />

zwei auf „Impuls“ (Weichenspulen) gesetzt<br />

sind. Wäre diese Option nicht<br />

möglich, müßte m<strong>an</strong> den doppelten<br />

Aufw<strong>an</strong>d betreiben, und je ein halber<br />

Decoder wäre ungenutzt.<br />

Eine <strong>an</strong>dere Möglichkeit wäre, die<br />

nächstgelegenen Weichen und/oder<br />

Signale <strong>an</strong>zusteuern, aber l<strong>an</strong>ge Kabelverbindungen<br />

(womöglich noch<br />

über Modul-Trennstellen hinweg) passen<br />

nicht in unser „Verdrahtungskonzept<br />

der Zukunft“.<br />

Der Rückmelder<br />

Das von Märklin entwickelte Rückmelde-System<br />

„S 88“ soll auch weiterhin<br />

bei uns zum Einsatz kommen. Wie ein<br />

S-88-Rückmelder funktioniert, ist im<br />

Blockschaltbild dargestellt. Verbindet<br />

m<strong>an</strong> einen der Eingänge auf der linken<br />

Seite mit dem Bezugspotential (Masse),<br />

wird der entsprechende K<strong>an</strong>al über<br />

das Buskabel <strong>an</strong> die Zentrale als „besetzt“<br />

gemeldet.<br />

MIBA-Spezial 42 73


Im Märklin-typischen Mittelleitersystem<br />

erreicht m<strong>an</strong> das mit einfachsten<br />

Mitteln: An eine Außenschiene<br />

wird Masse gelegt. Im zu überwachenden<br />

Abschnitt wird die zweite Außenschiene<br />

nach beiden Seiten isoliert und<br />

mit einem der 16 Eingänge eines „S<br />

88“ verbunden. Fährt jetzt ein Zug in<br />

diesen Bereich, verbinden die Achsen<br />

die Außenschienen mitein<strong>an</strong>der und<br />

Masse liegt am Eing<strong>an</strong>g von „S 88“.<br />

Im Zweischienensystem gibt es mehrere<br />

Möglichkeiten, aber der Schaltungsaufw<strong>an</strong>d<br />

ist in jedem Fall größer:<br />

Bringt m<strong>an</strong> <strong>an</strong> der Unterseite von Lokomotiven<br />

und/oder Wagen einen Magneten<br />

<strong>an</strong>, k<strong>an</strong>n mit Reedschaltern unterhalb<br />

der Gleisabschnitte (die muß<br />

m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n nicht isolieren!) die Masse<br />

zum „S 88“ schalten. Leider ist die Zuverlässigkeit<br />

von Reedschaltern nicht<br />

sehr groß.<br />

Der Funktionsdecoder „UNI<br />

1“ wird mit Roco-Steckern<br />

vernetzt. Die Leiterbahnen<br />

sind direkt auf der Platine. Die<br />

schwarzen „Kästen“ auf der<br />

„UNI 1“-Platine sind die bistabilen<br />

Relais zur Schaltung<br />

von Lichtsignalen oder<br />

Weichenmotoren.<br />

Die Platine des „UNI 2“ ist<br />

noch nicht fertiggestellt. Ein<br />

Roco-Stecker läßt <strong>sich</strong> zur Zeit<br />

noch nicht aufstecken. Der<br />

Decoder steuert im Endzust<strong>an</strong>d<br />

z.B. normale Weichen<strong>an</strong>triebe<br />

<strong>an</strong>. Fotos: Rolf Knipper<br />

Das Verdrahtungsschema der kompletten<br />

Rückmeldung auf Basis der „S 88“ und<br />

dem „BM 1“ im Zusammenspiel mit der<br />

Intellibox wird hier noch einmal deutlich<br />

(vergl. mit der Zeichnung S. 79 im Artikel<br />

„Digital und mobil“). Der <strong>an</strong>aloge Rückmelder<br />

„BM 1“ benötigt übrigens keine<br />

eigene Versorgungssp<strong>an</strong>nung mehr und<br />

überwacht stets zwei Isolierabschnitte.<br />

Zeichnung: Gerhard Dallwitz<br />

Der „BM 1“ besitzt <strong>an</strong> beiden Seiten jeweils<br />

drei Lötflächen zum Anschluß der<br />

Litzen. Die Verdrahtung erfolgt gemäß<br />

der Skizze.<br />

Foto: Rolf Knipper<br />

Für unser Projekt haben wir uns für<br />

eine Strommessung entschieden. In die<br />

isolierten Gleisabschnitte wird hierzu<br />

eine kleine Platine eingeschleift, die als<br />

Ausg<strong>an</strong>gsstufe einen Optokoppler beinhaltet.<br />

Dieser schaltet die „S 88“-Eingänge<br />

nach Masse, wenn in der Eing<strong>an</strong>gsstufe<br />

ein Strom fließt. Dieser<br />

k<strong>an</strong>n durch den Motor selber, beleuchtete<br />

Wagen oder Leitlack über den isolierten<br />

Achsen gewährleistet werden.<br />

Das Prinzip ist aus der Analogtechnik<br />

bereits bek<strong>an</strong>nt.<br />

Die ersten Prototypen der Serie UNI<br />

1 und UNI 2 werden auf der Zechen<strong>an</strong>lage<br />

(Herbede) von Rolf Knipper ihre<br />

Feuertaufe bestehen müssen. Über<br />

unsere Erkenntnisse werden wir <strong>Sie</strong><br />

natürlich auch weiterhin in der MIBA<br />

informieren. Gerhard Dallwitz<br />

Bezugsquellen und Preise<br />

Auch wer keine Möglichkeit zum Selbstbau<br />

von Decodern hat, k<strong>an</strong>n preiswert<br />

schalten. Hier einige Beispiele:<br />

• Weichendecoder K 83-kompatibel<br />

Viessm<strong>an</strong>n 5211 DM 68,50<br />

als Bausatz 5291 DM 36,–<br />

Völkner 016-271-822 DM 39,95<br />

als Bausatz 016-270-922 DM 29,95<br />

• Schaltdecoder K 84-kompatibel<br />

Viessm<strong>an</strong>n 5213 DM 92,20<br />

als Bausatz 5293 DM 59,90<br />

Völkner 013-864-822 DM 59,95<br />

als Bausatz 013-863-922 DM 49,95<br />

• Rückmelder S 88-kompatibel<br />

Viessm<strong>an</strong>n 5217 DM 87,10<br />

(zur Zeit nur Fertiggerät lieferbar)<br />

Völkner 014-387-422 DM 49,95<br />

(ohne Optokoppler, nur Bausatz)<br />

Völkner 014-388-322 DM 69,95<br />

(mit Optokoppler, nur Bausatz)<br />

• Bezug:<br />

Völkner, Marienberger Straße 10,<br />

38095 Braunschweig<br />

Viessm<strong>an</strong>n: über den Fachh<strong>an</strong>del<br />

74 MIBA-Spezial 42


Computergesteuerter Ausstellungsbetrieb<br />

Digital und mobil<br />

Wie soll m<strong>an</strong> eine komplexe Ausstellungs<strong>an</strong>lage am besten<br />

schaltungstechnisch konzipieren? Eines st<strong>an</strong>d schon fest –<br />

„digital“ sollte es werden. Das sagt aber noch nichts über die<br />

Wahl des Systems oder dessen Einsatz auf der Anlage aus.<br />

Wie m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> rationell und effektiv dieser Problematik nähert,<br />

schildert „Protokollchef“ Rolf Knipper, derweil Uwe Kempkens<br />

und Gerhard Dallwitz <strong>sich</strong> der praktischen Seite widmeten.<br />

Zunächst stellte <strong>sich</strong> die Frage, was<br />

wir eigentlich wollten – oder besser<br />

gefragt: was ist denn schon vorh<strong>an</strong>den?<br />

Die zur Digitalisierung vorgesehene<br />

Anlage befindet <strong>sich</strong> derzeit im<br />

Aufbau, wobei der „Bf Sprockhöfel“ mit<br />

der Zeche „Alte Haase“ bereits in<br />

MIBA-Spezial 41 als Anlagenentwurf<br />

vorgestellt wurde. Hier ist „Zechenspezialist“<br />

Harald Sydow bereits fleißig <strong>an</strong><br />

der Arbeit. Dar<strong>an</strong> schließt <strong>sich</strong> als<br />

Die Praktiker bei der Arbeit. Gerhard Dallwitz<br />

(links) und Uwe Kempkens bauen<br />

gerade hochkonzentriert Lokdecoder ein.<br />

Ein böswilliges Gerücht ist es allerdings, daß<br />

die Glimmstengel als Rauchentwickler<br />

zweckentfremdet werden sollen ...<br />

Alle Komponenten einer variablen Digitalsteuerung<br />

auf einen Blick. Dominierend<br />

präsentiert <strong>sich</strong> hier die Intellibox von<br />

Uhlenbrock als „zentraler Punkt“ im<br />

wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Fotos: Rolf Knipper<br />

Grundelement der „Bf Herbede“ mit<br />

der Zeche „Martha“ <strong>an</strong> – dieser Anlagenteil<br />

dürfte inzwischen hinreichend<br />

bek<strong>an</strong>nt sein. Der Schattenbahnhof<br />

mußte bei diesem Aufbau völlig neu<br />

konzipiert werden; besonderes Anliegen<br />

war dabei die separate Gleisführung<br />

der Zechenbahn. Völlig neu<br />

präsentiert <strong>sich</strong> auch die zweigleisige<br />

Hauptstrecke auf einer zusätzlichen<br />

unteren Ebene vor dem Bf Herbede.<br />

Auf der linken Seite schließen <strong>sich</strong><br />

völlig neue Anlagensegmente von Uwe<br />

Kempkens <strong>an</strong>. Auch hier geht es um<br />

das „Tal der Ruhr“; im Mittelpunkt<br />

steht hier das Kohlekraftwerk nach<br />

dem Vorbild „Cuno“ bei Herdecke. Dieser<br />

besitzt immer noch eigene Loks<br />

und verfügt natürlich über diverse<br />

Gleis<strong>an</strong>schlüsse. Der umf<strong>an</strong>greiche<br />

Komplex liegt am Bergh<strong>an</strong>g auf mehreren<br />

Ebenen verteilt direkt <strong>an</strong> der aufgestauten<br />

Ruhr.<br />

Diese drei Hauptteile werden zwar<br />

gemeinsam gebaut, da es <strong>sich</strong> aber um<br />

„Privat<strong>an</strong>lagen“ h<strong>an</strong>delt, werden sie<br />

aber nur zu Ausstellungszwecken<br />

gemeinsam aufgestellt. Es galt also ein<br />

möglichst variables Steuerkonzept zu<br />

entwickeln, mit dem <strong>sich</strong> auch die verschiedenen<br />

Interessen unter einen Hut<br />

bringen ließen. Recht früh fiel die Wahl<br />

auf das gängige DCC-System, zumindest<br />

hin<strong>sich</strong>tlich des „Fahr-Bus“. Aber<br />

d<strong>an</strong>n wurde es kompliziert! Eigentlich<br />

läßt <strong>sich</strong> mit Märklin-Motorola-System<br />

bestens schalten und walten, aber<br />

nicht so freizügig fahren, wie wir es<br />

wollten. M<strong>an</strong> müßte es also schaffen,<br />

die Märklin-Motorola-Komponenten<br />

(Decoder, Bus und Rückmeldebus s 88)<br />

mit dem DCC Fahrbus verknüpfen. Die<br />

positiven Erfahrungen mit Selectrix<br />

und dem PC-Steuerprogramm SoftLok<br />

machten natürlich Appetit auch in dieser<br />

Richtung. Das sind nun schon eine<br />

Masse beachtenswerter Kriterien!<br />

Fahren wollten wir unbedingt im<br />

DCC-Format, denn mit einem Start-Set<br />

von Roco konnte auch jeder von uns<br />

preiswert den Einstieg schaffen. Das<br />

Spielen machte einfach Spaß! Rocos<br />

V 60 mit fernsteuerbarer Entkupplung<br />

zum R<strong>an</strong>gieren – das war es doch, was<br />

Generationen Modellbahner immer<br />

vermißten. Der „Fahr-Bus“ st<strong>an</strong>d<br />

76 MIBA-Spezial 42


Das Aufbauschema der mobilen Digital<strong>an</strong>lage. Bis auf das Kraftwerk<br />

„Kuno“ befinden <strong>sich</strong> inzwischen alle Teile bereits im Bau.<br />

Die unterschiedlichen Farbdarstellungen rühren von den Boostereinspeisungen<br />

nach unserem Verdrahtungskatalog her. Am Block<br />

„Heide“ ist bereits eine Erweiterungsmöglichkeit vorgesehen.<br />

damit also fest. Nach wie vor sollten<br />

mit Märklin-Motorola die Weichen<br />

gestellt und auch rückgemeldet werden.<br />

Die <strong>an</strong>fängliche Ab<strong>sich</strong>t, mit dem PC<br />

und Märklin-kompatibler Software wie<br />

SoftLok über das entsprechende Interface<br />

die mit DCC-Decodern ausgestatteten<br />

Loks (allerdings d<strong>an</strong>n nur mit 14<br />

Fahrstufen!) <strong>an</strong>zusprechen, konnte<br />

nicht der Weisheit letzter Schluß sein,<br />

zumal m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> mit 80 Adressen nach<br />

oben hin stark begrenzt. Über den<br />

grundsätzlichen Einsatz des PC<br />

best<strong>an</strong>d im Team Einvernehmen, doch<br />

wir mußten noch die geeignete Zentrale<br />

und einem Programm Ausschau<br />

halten.<br />

Nicht g<strong>an</strong>z einfach, denn die Intellibox<br />

von Uhlenbrock brauchte eine<br />

gehörige Portion zusätzlicher Entwicklungszeit,<br />

bis sie endlich im H<strong>an</strong>del<br />

erhältlich war. Für uns sollte sie <strong>sich</strong><br />

aber als genau richtig erweisen: Zwei<br />

Fahrregler, Booster und die Möglichkeit,<br />

weitere H<strong>an</strong>dregler wie etwa die<br />

Lokmaus <strong>an</strong>zuschließen, dazu ein sehr<br />

schnelles Interface – das war genau<br />

das, was wir suchten.<br />

Die Intellibox macht mit<br />

Als Uhlenbrock seine Intellibox auf den<br />

Markt brachte, bekundeten die mir<br />

bek<strong>an</strong>nten Fachleute eher zurückhaltenden<br />

Optimismus. In unserem Team<br />

war eigentlich klar, daß wir ihre Möglichkeiten<br />

zunächst einmal ausführlich<br />

selbst testen mußten, um zu sehen, ob<br />

sie unseren Ansprüchen gerecht<br />

würde. Wir mußten letztendlich unseren<br />

Grundlagenkatalog im Auge behal-<br />

ten. Sehr überrascht waren wir von der<br />

Option, auch Selectrix-Lokdecoder<br />

<strong>an</strong>sprechen zu können. Es funktioniert<br />

tatsächlich, m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sie mit ihren<br />

DCC-Brüdern sehr wohl gleichzeitig<br />

betreiben. Also, bei uns laufen jetzt Selectrix,<br />

DCC (Roco, Lenz, Kühn usw.)<br />

und Märklin aus einer „Box“ – na, ist<br />

das etwa nichts? Funktions- und Rückmeldedecoder<br />

von Selectrix k<strong>an</strong>n sie<br />

allerdings nicht verarbeiten. Na ja, das<br />

war bei uns auch nicht vorgesehen,<br />

also abgehakt.<br />

Auch Rocos Lokmaus k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> die<br />

Intellibox <strong>an</strong>geschlossen werden. Nun<br />

werden <strong>Sie</strong> vielleicht mit Recht bemerken,<br />

daß dort nur acht Adressen einstellbar<br />

sind. Das ist richtig, doch mit<br />

der „Box“ k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> der „Maus“ spezifische<br />

Adressen zuweisen. Ein Beispiel<br />

dazu: In unserem Team gibt es mehrere<br />

Loks der BR 78 von Fleischm<strong>an</strong>n.<br />

Da die Intellibox eine vierstellige Lokadresse<br />

zuläßt, erhielt meine Lok die<br />

„7801“ als Adresse, diejenige von Uwe<br />

Kempkens bekam die „7804“ (so bleibt<br />

zudem die Möglichkeit offen, weitere<br />

Maschinen dieser Baureihe einzurei-<br />

WERKSTATT<br />

hen ...). Die „7801“ oder „7804“ k<strong>an</strong>n<br />

nun wiederum den Adressen 1 bis 8<br />

der Lokmaus zugeordnet werden. Je<br />

nach Notwendigkeit läßt <strong>sich</strong> die<br />

Adressenzuteilung immer wieder den<br />

Erfordernissen <strong>an</strong>passen – gerade im<br />

Ausstellungs- oder Vorführbetrieb eine<br />

beachtliche Bedienungserleichterung!<br />

Wir können Ihnen bestätigen, daß alles<br />

bestens funktioniert.<br />

Noch ein Punkt sollte in Sachen Komfort<br />

nicht unerwähnt bleiben: Über ein<br />

doppelseitig isoliertes Gleis in der<br />

Anlage läßt <strong>sich</strong> ein Programmierabschnitt<br />

aktivieren. Die einzustellende<br />

Lok muß nicht von der Anlage heruntergenommen<br />

werden, sondern wird<br />

auf dieses Gleisstück gefahren; dort<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n im entsprechenden<br />

Modus seine Einstellungen vornehmen.<br />

Auch unbek<strong>an</strong>nte Adressen lassen<br />

<strong>sich</strong> dort herauslesen.<br />

In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g hatten<br />

wir ein bemerkenswertes Erlebnis. Die<br />

BR 55 von Fleischm<strong>an</strong>n erhielt einen<br />

DCC-Decoder von Kühn (s. S. 54 in diesem<br />

Spezial) und wurde programmiert.<br />

Plötzlich erk<strong>an</strong>nte der Decoder nicht<br />

mehr seine Adresse und meldete lapidar<br />

„Fehler“. Wir ahnten zunächst<br />

Böses von wegen zu heißer Lötkolben<br />

... Aber mit einer neuen Adresse, g<strong>an</strong>z<br />

normal im Programmiermodus der<br />

„Box“ eingegeben, nahm er auch wieder<br />

alle Parameter willig <strong>an</strong> – warum,<br />

wissen wir auch nicht! Daß m<strong>an</strong> aber<br />

g<strong>an</strong>z einfach so aus einer vermeintlichen<br />

Misere herauskommt, mag doch<br />

beruhigend stimmen.<br />

Nun steht mit der Intellibox auch<br />

direkt ein „Keyboard“ nach Märklin-<br />

M<strong>an</strong>ier zur Verfügung. Bei einem Test<br />

Die Rückseite der „schlauen<br />

Kiste“ ist recht über<strong>sich</strong>tlich<br />

beschriftet. Da k<strong>an</strong>n eigentlich<br />

nichts schiefgehen!<br />

Die neunpolige Buchse rechts<br />

stellt die Verbindung „PC –<br />

Interface“ dar. Eine fünfpolige<br />

DIN-Buchse steht für den<br />

Anschluß der Lokmaus zur Verfügung.<br />

Insgesamt lassen <strong>sich</strong><br />

aber acht „Mäuse“ mit den<br />

entsprechenden Y-Stücken von<br />

Roco <strong>an</strong>schließen.<br />

MIBA-Spezial 42 77


So sah unser Versuchsaufbau zum<br />

Testen der Intellibox und der Computersteuerung<br />

mit dem Programm<br />

RailWare aus. Die Rückmeldungen<br />

am Gleis übernehmen die bek<strong>an</strong>nten<br />

Platinen von Uwe Kempkens und<br />

können d<strong>an</strong>n von den s-88-kompatiblen<br />

Rückmeldedecodern (hier von<br />

Viessm<strong>an</strong>n) über eine Relaiskarte<br />

übernommen werden (alternativ sind<br />

aber auch Optokoppler einsetzbar).<br />

Aus diesem Grund ist ein zweiter<br />

Trafo im Hintergrund als Sp<strong>an</strong>nungsliefer<strong>an</strong>t<br />

für die Relais zu sehen.<br />

ließen <strong>sich</strong> die Märklin-Motorola-kompatiblen<br />

Funktionsdecoder problemlos<br />

<strong>an</strong>sprechen. Gerade beim Aufbau einer<br />

Anlage ist oft hilfreich, daß m<strong>an</strong> direkt<br />

die Funktionsdecoder nebst Weichen<br />

oder Signale testen k<strong>an</strong>n. Allerdings<br />

k<strong>an</strong>n diese Ansteuerung auch über das<br />

integrierte Interface mit dem PC<br />

erfolgen. Hier sind mehrere Übertragungsraten<br />

wählbar; gegenüber dem<br />

Märklin-Interface ist eine deutlich<br />

höhere Rate möglich. Nur muß d<strong>an</strong>n<br />

auch das gewählte PC-Programm mitmachen!<br />

Unsere Wahl fiel dabei auf das<br />

neue Programm RailWare (dh-Software,<br />

Andrea Hinz, Friedrich-Wilhelm-Str.<br />

75, D-12103 Berlin, Tel.(030)<br />

75707254).<br />

Zunächst gilt es, die Intellibox dem<br />

verwendeten PC zuzuordnen. Für<br />

unseren Testlauf st<strong>an</strong>den mehrere<br />

Computer mit verschiedenen Umge-<br />

Der Versuchsaufbau wird vom Programm „RailWare“<br />

in dieser Form auf dem Bildschirm dargestellt.das<br />

rechte Gleis wird von der S-Bahn besetzt und ist rot<br />

ausgeleuchtet.<br />

Links ist eine Zugfahrt zu sehen. Die interne Sicherheitsabfrage<br />

des Systems verhindert unzulässige<br />

Bewegungen, und so kommt es zum „Nothalt“, da im<br />

folgenden Gleisabschnitt noch die S Bahn steht.<br />

Worauf es uns <strong>an</strong>kam<br />

● Volle Unterstützung durch die Intellibox<br />

von Uhlenbrock (Nutzung der aktuellen<br />

Features)<br />

● Fahren im „km/h“-Modus (Unabhängigkeit<br />

von verschiedenen Decodern und<br />

Protokollen)<br />

● Ereignissteuerung (durch Nutzer oder<br />

Automatik, z.B. Besetztmelder, ausgelöst,<br />

sogar Sound!)<br />

● Fahren auf exakte Entfernungs<strong>an</strong>gabe<br />

(Ein Meldeabschnitt z.B. für Blockstreckenbetrieb)<br />

● Tr<strong>an</strong>spondererkennung von Helmo<br />

● Fahrpl<strong>an</strong>betrieb (d<strong>an</strong>eben H<strong>an</strong>dbetrieb<br />

auf hohem Niveau möglich)<br />

● Einstellen der Fahrparameter (Darstellung<br />

per „Kurve“)<br />

● Sonderoptionen (z.B. Roco-Kräne,<br />

synchron mit Sound, Datenb<strong>an</strong>k zur Fahrzeugsammlung)<br />

● Virtuelle Fahrregler (unbegrenzt)<br />

● Joystick als Fahrregler oder Kr<strong>an</strong>steuerung<br />

● Einfache Erstellung der Gleisbilder<br />

(verschiedene Symbolgrößen möglich)<br />

● Zuordnung der Funktion (z.B. Gleismelder-Mehrfachnutzung)<br />

im Gleisbild<br />

● Achszähler (haben wir uns aber noch<br />

nicht <strong>an</strong>gesehen – klingt aber schlüssig!)<br />

● Netzwerkfähig (eine Zentrale und<br />

beliebig viele Terminals mit Komminikationssystem)<br />

● Besetztmelder <strong>sich</strong>ern Zugfahrten<br />

(auch im H<strong>an</strong>dbetrieb)<br />

● Nothalt<br />

● Zentraluhr mit variabler Modellzeit<br />

● Analoges Stellpult (Stelltafel) über<br />

den Rückmeldebus (s 88) zusätzlich<br />

<strong>an</strong>schließbar<br />

● Speicherung des letzten Betriebszust<strong>an</strong>des<br />

(besonders wichtig für Digitalbetrieb<br />

im Märklin-Format!)<br />

78 MIBA-Spezial 42


Die Zuordnung der einzelnen Decoder und<br />

vor allem die Trennung von dem „Fahr-Bus“<br />

wird <strong>an</strong> dem Schema deutlich. Der Bus für<br />

die Funktionsdecoder k<strong>an</strong>n sternförmig in<br />

der Anlage verlegt sein (das gilt nur für mit<br />

dem Motorola-Format) kompatible Systeme.<br />

bungen auf dem Programm. Die unterste<br />

Ebene bildet dabei ein Pentium I<br />

(120 Mhz getaktet) mit Windows 98.<br />

Die Anpassung der „Com“-Verbindung,<br />

also von Stecker und Buchse am PC,<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> im Programm „Geräte-<br />

M<strong>an</strong>ager“ unter „COM-Anschluß“<br />

erreichen. Unter Umständen sind<br />

einige Versuchsaufrufe erforderlich,<br />

um den richtigen Stecker zu finden. Die<br />

meisten PC besitzen in der Regel zwei<br />

bis vier davon, und so bleibt die Sache<br />

recht über<strong>sich</strong>tlich.<br />

Unter „Anschlußeinstellungen“ läßt<br />

<strong>sich</strong> die Baud-Rate einstellen, also die<br />

„Bits pro Sekunde“. Wir haben 2400<br />

gewählt, dies entspricht genau der<br />

Baud-Rate des Märklin-Interface. Wir<br />

wollten das PC-Programm darunter<br />

starten, da ja Weichenschaltungen und<br />

Rückmeldungen im Motorola-Format<br />

vorgesehen sind. Die endgültige Version<br />

von RailWare arbeitet aber mit der<br />

Software der Intellibox zusammen;<br />

m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n daher die Übertragungsrate<br />

entsprechend hoch setzen. Uhlenbrock<br />

wie auch dh-Software bieten zudem<br />

ihre Updates über das Internet <strong>an</strong>. Ein<br />

äußerst lästiges Versenden der Zentrale<br />

entfällt damit.<br />

Wohin und woher<br />

Die Intellibox bildet also das Herz<br />

unserer Anlagensteuerung. Alle Tests,<br />

zumindest die, die uns im Moment<br />

wichtig erschienen, hatte sie mit Bravour<br />

best<strong>an</strong>den. Nun galt es entsprechende<br />

Decoder für die verschiedenen<br />

Anwendungsbereiche zu finden. Wir<br />

wollten die Weichendecoder direkt aus<br />

der „Box“ versorgen und den Fahr-Bus<br />

separat mit einem Booster speisen. Auf<br />

diese Weise sind die beiden doppelpoligen<br />

Busleitungen vonein<strong>an</strong>der<br />

getrennt. Wenn das Stellen der Weichen<br />

im Märklin-Motorola-Format<br />

erfolgen soll, sind dazu nicht unbedingt<br />

Produkte der Göppinger erforderlich.<br />

So hat Viessm<strong>an</strong>n mittlerweile zu allen<br />

benötigten Komponenten preiswerte<br />

Alternativen entwickelt.<br />

Dazu hat m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> noch etwas g<strong>an</strong>z<br />

Geniales einfallen lassen – die für jeden<br />

Decoder separat zuschaltbare Stellsp<strong>an</strong>nung.<br />

Das ist zwar nicht immer<br />

erforderlich, aber gerade mit k-84-<br />

kompatiblen Decodern (mit integrierten<br />

bistabilen Relais) lassen <strong>sich</strong> so<br />

problemlos Motoren und Lichtsignale<br />

<strong>an</strong>sprechen. Über den zweipoligen<br />

Weichen-Bus (braun/rot) können diese<br />

sternförmig in der gesamten Anlage<br />

vernetzt werden. Gerade für unseren<br />

Aufbau, quasi eine Mischung aus stationären<br />

und modularen Teilen, ist dieser<br />

Umst<strong>an</strong>d geradezu ideal. Im Lenz-<br />

System darf beispielsweise ein<br />

bestimmter gerader Verlauf der Busleitung<br />

nirgends abzweigen, für uns<br />

also völlig uninteress<strong>an</strong>t!<br />

Natürlich kommt zu der g<strong>an</strong>zen<br />

Geschichte noch die Rückmeldung<br />

dazu. Mit ihr lebt eine jede Steuerung,<br />

vor allem wenn <strong>sich</strong> d<strong>an</strong>n noch ein<br />

Computer dazugesellt. s 88 heißt das<br />

von Märklin eingeführte Zauberwort.<br />

Es h<strong>an</strong>delt <strong>sich</strong> hier um einen Rückmeldedecoder,<br />

der eigentlich aber die<br />

Rückmeldung selber auswertet und<br />

d<strong>an</strong>n dem Digitalsystem übergibt.<br />

Beim Betrieb mit dem Mittelleiter-<br />

Wechselstromsystem k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf<br />

diese Weise g<strong>an</strong>z einfach durch Auftrennen<br />

einer Masseschiene den Kontakt<br />

über die leitende Achse herstellen.<br />

So ist das natürlich bei uns nicht möglich,<br />

obwohl auch weiterhin der „Massekontakt“<br />

erforderlich ist.<br />

Im Programm von RailWare lassen<br />

<strong>sich</strong> die „Mäuseklavier“-Einstellungen<br />

durch Eingabe der gewünschten<br />

Adresse ermitteln. Natürlich müssen<br />

diese d<strong>an</strong>n per H<strong>an</strong>d noch am Decoder<br />

selber vorgenommen werden.<br />

Unten: Leider k<strong>an</strong>n der s 88 kein Signal<br />

von der (Zweileiter-) Schiene<br />

ohne Hilfe auswerten. Daher wurde<br />

ein zusätzlicher Besetztmelder eingesetzt;<br />

er wertet über den Motor oder<br />

Wagenbeleuchtung ein mögliches<br />

Fahrzeug in dem isolierten Gleisabschnitt<br />

aus.<br />

MIBA-Spezial 42 79


Natürlich lassen <strong>sich</strong> bei der<br />

Intellibox auch die Funktionsdecoder<br />

für das<br />

Motorola-Format über das<br />

„Keyboard“ im Display aufrufen.<br />

Unten: Schalt- und Weichendecoder<br />

bietet Viessm<strong>an</strong>n<br />

sehr preisgünstig für das<br />

Motorola-Format <strong>an</strong>. Mit<br />

ersterem lassen <strong>sich</strong> auch<br />

ohne Zusatzrelais Lichtsignale<br />

direkt <strong>an</strong>steuern. Das<br />

„Mäuseklavier“ ist bequem<br />

von außen zu erreichen. Die<br />

Buchsen eignen <strong>sich</strong> auch für<br />

die Märklin-B<strong>an</strong><strong>an</strong>enstecker.<br />

Über das Display der Intellibox lassen <strong>sich</strong><br />

über die „CV-Werte“ Parameter der Fahrzeugdecoder<br />

nach eigenen Vorstellungen<br />

programmieren. Jede gute Dekoderbeschreibung<br />

sollte darüber hinreichend Auskunft<br />

geben.<br />

Links: Diese Decoder kamen bei uns zum Einsatz.<br />

Links von Lenz, in der Mitte Selectrix<br />

und rechts ist ein preiswerter DCC-Decoder<br />

von Roco mit Schnittstellenstecker zu sehen.<br />

Uwe Kempkens steuerte für unseren<br />

Laboraufbau eine seiner bek<strong>an</strong>nten<br />

Blockplatinen bei. <strong>Sie</strong> arbeitet ähnlich<br />

wie auch die Produkte von Uhlenbrock<br />

oder Völkner. Beim s 88 muß die<br />

Kontaktübermittlung potentialfrei erfolgen.<br />

Zu diesem Zweck haben wir<br />

zunächst eine Relaisplatine aufgebaut.<br />

<strong>Sie</strong> wird aber zukünftig in der Anlage<br />

von Optokopplern ersetzt werden.<br />

Diese Dinger kosten nicht viel, brauchen<br />

keine Versorgungssp<strong>an</strong>nung und<br />

lassen <strong>sich</strong> leicht einbauen. Bei Völkner<br />

ist übrigens ein s 88-kompatibler<br />

Decoder mit Optokopplern erhältlich.<br />

Unsere Befürchtung war, daß gerade<br />

die Rückmeldung teuer werden<br />

könnte, aber mit den aufgezeigten<br />

Möglichkeiten bleibt alles im wohldosierten<br />

Rahmen. Für uns wird <strong>sich</strong><br />

auch hier wieder Gerhard Dallwitz ins<br />

Zeug legen und einen eigenen Rückmelder<br />

entwickeln.<br />

Die Intellibox hat die Anschlußmöglichkeit<br />

von 31 s 88-kompatiblen Decodern<br />

mit jeweils 16 Anschlüssen. Das<br />

dürfte wohl reichen. Ein Problem ist<br />

derweil noch die sechspolige Busleitung.<br />

<strong>Sie</strong> soll nach Hersteller<strong>an</strong>gaben<br />

möglichst nicht die Länge von zwei<br />

Metern überschreiten – nicht gerade<br />

üppig! Doch die Zuleitungen vom Gleis<br />

zum Decoder sind in unbegrenzter<br />

Länge möglich.<br />

Die Basis<br />

Gerade wenn m<strong>an</strong> ein Anlagenprojekt<br />

mit mehreren Modellbahnfreunden in<br />

Angriff nimmt, sollte im Vorfeld eine<br />

Art Pflichtenheft zur Grundlage der<br />

Arbeiten werden. Wir haben stundenl<strong>an</strong>g<br />

die Köpfe zusammengesteckt und<br />

versucht, alles Mögliche zu erfassen.<br />

Als erstes haben wir auf Basis der Bur-<br />

Module die Kopfstücke mit vier Öffnungen<br />

für die diversen Leitungen definiert.<br />

Meinen Erfahrungen beim Anlagenbau<br />

nach ist es empfehlenswert,<br />

bestimmte Farben der Kabel und einen<br />

fixen Durchmesser festzulegen, in<br />

unserem Fall konsequent 1,5 mm. Das<br />

erscheint zwar sehr reichlich, aber<br />

eine solide Reserve ist ratsam, da<br />

gerade im Digitalbereich Sp<strong>an</strong>nungsabfälle<br />

verheerende Auswirkungen<br />

haben können.<br />

Mindestens alle zwei Meter erfolgt<br />

eine Fahrstromeinspeisung. Diese Leitungen<br />

(DCC-Fahr-Bus 1-4) müssen<br />

separat und mindestens 2,5 cm von<br />

<strong>an</strong>deren Kabeln verlegt werden. Auch<br />

dieser Umst<strong>an</strong>d hat seine Ursache im<br />

Digitalsystem: In Kabelbäumen kön-<br />

80 MIBA-Spezial 42


nen <strong>sich</strong> gegenseitige Sp<strong>an</strong>nungfelder<br />

aufbauen und entsprechend gegenseitig<br />

stören. Anders als bei Märklin<br />

führen die „braunen“ Kabel keine<br />

Masse, die m<strong>an</strong> wie gewohnt auf eine<br />

Sammelschiene legen könnte. Jede<br />

Fahrsp<strong>an</strong>nung, hier als „Fahr-Bus“<br />

bezeichnet, muß zweipolig verlegt werden.<br />

Wir haben uns entschlossen, alle<br />

bisher definierten Bus-Leitungen dieser<br />

Art durch jedes Modul zu verlegen,<br />

um die Booster später im Bereich der<br />

Zentrale plazieren zu können. Auf<br />

diese Weise erhalten wir die wohl<br />

umf<strong>an</strong>greichste Aufbauvariation.<br />

Das strikte Farbschema vermindert<br />

aber auch die Fehlerquote ungemein,<br />

denn ein Decoder ist schnell „abgeschossen“.<br />

Kurzschlußfest sind die<br />

Dinger in aller Regel schon, aber wenn<br />

sie einen <strong>an</strong>deren „Strom“ bekommen,<br />

hilft kein werksseitiger Schutz mehr!<br />

Wir haben zudem noch eine optische<br />

Hilfe vorgesehen. Die Rückmeldeabschnitte<br />

(bei uns grüne Kabel) liegen<br />

stets auf der hinteren Seite der Anlagensegmente.<br />

Wo nicht gemeldet wird,<br />

befinden <strong>sich</strong> dem „Fahr-Bus“ zugeordnete<br />

braune Kabel für die Einspeisungen.<br />

Die <strong>an</strong>dere Schiene erhält<br />

d<strong>an</strong>n die „Bus“-spezifische Zuleitung<br />

nach unserem Katalog. K<strong>an</strong>n doch gar<br />

nicht schiefgehen, oder? Wir halten<br />

dieses Schema jedenfalls für praxisreif<br />

und rüsten entsprechend die Anlagenteile<br />

aus.<br />

Eine gewisse Schwierigkeit entsteht<br />

dagegen bei dem „Rückmeldebus“,<br />

denn hier ist die sechspolige Datenleitung<br />

in der Länge von Decoder zu<br />

Decoder auf zwei Meter begrenzt.<br />

Damit müssen wir zunächst einmal<br />

leben. Wie dicht die s 88 tatsächlich<br />

plaziert werden und was <strong>sich</strong> vor allem<br />

für den Anlagenaufbau als praktikabel<br />

erweist, müssen wir noch herausfinden.<br />

Aber auch für diesen Bus ist eine<br />

Öffnung für die Kabelführung im Modul<br />

vorgesehen.<br />

Die Erkennung der Decoderreihenfolge<br />

ordnet die Intellibox intern. Eine<br />

Art „Monitorfunktion“ läßt für den<br />

Anwender eine Kontrolle im Display<br />

zu. Über das Programm RailWare<br />

sind zudem die Benennungen und<br />

Zuordnungen der Meldekontakte im<br />

Gleisbild möglich. Eine Speiseleitung<br />

mit normalem Wechselstrom (den<br />

„Energiebus“) werden wir durch den<br />

gesamten Anlagenaufbau führen. Zum<br />

einen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> hier Leuchten und<br />

Signale, zum <strong>an</strong>deren auch Stellstrom<br />

für Weichen <strong>an</strong>zapfen. Falls erforderlich<br />

ließe <strong>sich</strong> vor Ort durch Gleich-<br />

Rechts: Zur Zeit sind bei uns<br />

zwischen dem Besetztmelder<br />

Marke Eigenbau von Uwe<br />

Kempkens und dem s-88kompatiblen<br />

Decoder von<br />

Viessm<strong>an</strong>n noch Relais als<br />

Puffer erforderlich.<br />

Bei dem sechspoligen Kabel,<br />

das die Decoder mitein<strong>an</strong>der<br />

verbindet, muß m<strong>an</strong> auf die<br />

Länge achten, denn diese<br />

sollte zwei Meter nicht überschreiten.<br />

richtung zudem Gleichstrom herstellen,<br />

etwa für Motor<strong>an</strong>triebe. Ein vierter<br />

Kabelschacht dient zur Aufnahme<br />

der fünfpoligen Ringleitung für die Lokmaus.<br />

Natürlich sollten auch „Loco-<br />

Net“-Anschlüsse nicht aus den Augen<br />

verloren werden, für die zusätzlich<br />

eine sechspolige Ringleitung benötigt<br />

würde. Priorität hat aber bei uns die<br />

„Maus“!<br />

Wer steuert was<br />

Das Programm RailWare konnten wir<br />

bisher nur als Vorausmuster in der<br />

sogen<strong>an</strong>nten Beta-Version ausprobieren.<br />

Viele Dinge waren uns hier noch<br />

So lassen <strong>sich</strong> mehrere<br />

Anlagen mitein<strong>an</strong>der<br />

verbinden und<br />

trotzdem unabhängig<br />

vonein<strong>an</strong>der steuern.<br />

Für uns stellt die<br />

Netzwerkfähigkeit<br />

des Programms Rail-<br />

Ware eine äußerst<br />

faszinierende Angelegenheit<br />

dar.<br />

Viessm<strong>an</strong>n liefert auch<br />

einen s-88-kompatiblen<br />

Rückmeldedecoder<br />

für das Motorola-Format;<br />

unterein<strong>an</strong>der<br />

werden sie mit einem<br />

sechspoligen Flachb<strong>an</strong>dkabel<br />

verbunden.<br />

von dem Vorgängerprogramm Winbahn<br />

desselben Entwicklers bek<strong>an</strong>nt.<br />

Bei diesem wurden wir seinerzeit auf<br />

die „Clubversion“ aufmerksam, mit der<br />

m<strong>an</strong> gemeinsam Steuerungen aufbauen<br />

konnte. Mit dem Erscheinen dieses<br />

Heftes wird wohl nach Aussagen<br />

der Entwickler die endgültige Version<br />

von „RailWare“ auf dem Markt <strong>an</strong>geboten.<br />

Derzeit interessierte uns das Konzept<br />

des Programms und vor allem die<br />

Sicherheitsabfragen für den Automatikbetrieb.<br />

RailWare läßt zunächst<br />

einen reinen H<strong>an</strong>dbetrieb zu, jede Lok<br />

k<strong>an</strong>n mit der Intellibox, den PC-internen<br />

„Fahrpulten“ oder auch der Lok-<br />

MIBA-Spezial 42 81


Die in MIBA-Spezial 6 vorgestellten Besetztmeldekarten<br />

von Uwe Kempkens ließen <strong>sich</strong><br />

auch für die aktuelle Verwendung nutzen.<br />

Uhlenbrock oder Völkner haben vergleichbare<br />

Produkte im Programm.<br />

Unten: Die Optokoppler können die Funktion<br />

der Relais übernehmen. <strong>Sie</strong> benötigen keine<br />

eigene Versorgungssp<strong>an</strong>nung.<br />

maus g<strong>an</strong>z individuell <strong>an</strong>gesprochen<br />

werden. Der nächste Schritt wäre die<br />

Installation von Fahrstraßentasten<br />

im Gleisbild. Damit lassen <strong>sich</strong><br />

bestimmte Fahrwege durch Anklicken<br />

mit der Maus oder den Einzelaufruf<br />

aus der Menüleiste „Fahrstraße“ aktivieren.<br />

In dem definiertem Fahrweg<br />

können alle Weichen und Signale aus<br />

ihrer zuvor zugeordneten Grundstellung<br />

in die erforderliche Lage gebracht<br />

werden. Mittels Mausklick auf einem<br />

der (aktiv gelb leuchtenden) Fahrstraßentastern<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Fahrstraße<br />

wieder auflösen; mit dem seitlich<br />

links im Gleisbild befindlichen<br />

„Grundstellungsbutton“ lassen <strong>sich</strong> alle<br />

Elemente wieder in ihre <strong>an</strong>gestammte<br />

Lage bringen.<br />

Im nächsten Schritt können nun zwischen<br />

den Zugnummern<strong>an</strong>zeigern<br />

Automatiken installiert werden. Dabei<br />

sind auch Fahrstraßen möglich. Voraussetzung<br />

dafür ist aber auf jeden Fall<br />

eine aktivierte Besetztmeldung; wichtig<br />

ist dabei der Umst<strong>an</strong>d, daß ein Zug<br />

am Schild eingelesen wird. Gibt m<strong>an</strong><br />

jetzt keine Bezeichnung ein, setzt das<br />

Programm von <strong>sich</strong> aus „Zugfahrt“.<br />

Auf diese Art und Weise lassen <strong>sich</strong><br />

„U-Boote“ praktisch sofort erkennen.<br />

Außerdem werden reguläre Fahrten<br />

durch die Option „Nothalt“ geschützt;<br />

Der Schattenbahnhof von Herbede<br />

wurde bereits vor unserer<br />

„Normung“ verdrahtet. Die Verbindung<br />

zwischen den einzelnen<br />

Segmenten übernehmen stabile<br />

Stecker und Buchsen von Farnell,<br />

die im einschlägigen Fachh<strong>an</strong>del<br />

erhältlich sind.<br />

Im Versuchsaufbau hatten wir<br />

Viessm<strong>an</strong>n-Trafos eingesetzt.<br />

Einer war für die Intellibox<br />

zuständig; natürlich muß auch<br />

jeder zusätzliche Booster ein<br />

eigenes Netzteil haben.<br />

die Fahrzeuge werden also niemals als<br />

„Zugfahrt“ aufein<strong>an</strong>der zurasen.<br />

Damit ist eine große Sicherheitsabfrage<br />

gewährleistet, welche bereits im<br />

H<strong>an</strong>dbetrieb schon wirkt. Voraussetzung<br />

dafür ist aber eine relativ großzügige<br />

Verwendung von Besetztmeldern<br />

über den s 88-Bus. Dazu bietet dh-Software<br />

recht preiswert eine separate<br />

Ansteckkarte (serielle Schnittstelle) mit<br />

einem Steckernetzteil für den PC <strong>an</strong>,<br />

mit der die s 88 direkt mit dem Computer<br />

vernetzt werden können. Wer<br />

<strong>an</strong>alog fahren will, k<strong>an</strong>n diese Option<br />

ohne Verwendung einer Digitalzentrale<br />

einsetzen. Damit ist das Programm<br />

nicht zw<strong>an</strong>gsläufig auf „digitales Fahren“<br />

ausgerichtet. Eine ähnliche Karte<br />

gab es für den Weichen-Bus für das<br />

Motorola-Format. Diese wird m<strong>an</strong> aber<br />

wahrscheinlich zukünftig nicht mehr<br />

herstellen. Am besten erkundigen <strong>Sie</strong><br />

<strong>sich</strong> einmal direkt beim Hersteller in<br />

Berlin. Es wäre schade, wenn diese<br />

Alternative nicht mehr <strong>an</strong>geboten<br />

würde. Gerade bei den Rückmeldern<br />

ist der Märklin s 88-Bus aufgrund<br />

seiner perm<strong>an</strong>enten Abfragen l<strong>an</strong>gsam,<br />

für sehr große Anlagen vielleicht<br />

sogar zu l<strong>an</strong>gsam! Wir werden nach<br />

Erhalt der (Rückmelde-) Karte diese<br />

nochmals genau unter die Lupe nehmen.<br />

Überhaupt bleibt <strong>an</strong> dieser Stelle<br />

noch viel über RailWare unbesprochen,<br />

zum einen fehlt derzeit bei uns<br />

noch die komplette Anlage mit allen<br />

ihren Erfordernissen, und zum <strong>an</strong>deren<br />

liegt die endgültige Programmversion<br />

noch nicht vor.<br />

Was kommt noch?<br />

Was RailWare dem Modellbahner<br />

noch alles bescheren wird, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

nur erahnen. Mit unserer Entscheidung,<br />

die Anlage mit einer multifunktionellen<br />

Intellibox und einem intelligenten<br />

PC-Programm auszurüsten,<br />

bereiteten wir uns quasi auf die kommenden<br />

Ereignisse bestens vor, denn<br />

Neuerungen lassen <strong>sich</strong> als Update<br />

ohne Probleme per Internet oder sonstiger<br />

Software einspielen. Wir stehen<br />

praktisch erst am Anf<strong>an</strong>g dieser Entwicklungen,<br />

und je mehr Modellbahner<br />

<strong>sich</strong> dafür entscheiden, desto eher purzeln<br />

auch die Preise für die Einzelkomponenten.<br />

In ein paar Jahren<br />

könnte eine <strong>an</strong>aloge Lok teurer sein als<br />

eine werksseitig mit einem Decoder<br />

ausgerüstete Maschine ...<br />

Zudem sollte m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> frühzeitig auf<br />

ein gemeinsames Format einigen.<br />

Also, das NMRA- und DCC-Format<br />

82 MIBA-Spezial 42


werden neben Märklin-Motorola auchkünftig<br />

den Markt beherrschen – dazu<br />

muß m<strong>an</strong> kein großer Prophet sein. Die<br />

Uhlenbrock’sche Intellibox wurde<br />

bereits <strong>an</strong> diese Entwicklung <strong>an</strong>gepaßt.<br />

Auch die weiteren Entwicklungen im<br />

Softwarebereich sollte m<strong>an</strong> aufmerksam<br />

verfolgen. So wird m<strong>an</strong> etwa in<br />

RailWare auf dem Bildschirm über eine<br />

Kurve seine Lokparameter eingeben<br />

können. Zum <strong>an</strong>deren gibt es einigen<br />

liebenswerten Schnickschnack wie das<br />

Kr<strong>an</strong>steuerelement für das Roco-<br />

Modell. Neben der wirklichkeitsnahen<br />

Darstellung des Kr<strong>an</strong>cockpits ist<br />

natürlich auch eine Soundoption gegeben.<br />

Der Junior war jedenfalls (wie wir<br />

selber aber auch!) hochgradig begeistert<br />

„...voll geil, äy“. Eines der bemerkenswerten<br />

Programmoptionen stellt<br />

aber auf jeden Fall die Netzwerkfähigkeit<br />

von RailWare dar. Gerade für einen<br />

Anlagenbau in der von uns gewählten<br />

Weise eröffnen <strong>sich</strong> g<strong>an</strong>z neue Steuerungsmöglichkeiten.<br />

Inwiefern <strong>sich</strong><br />

das alles nachher in der Praxis auswirken<br />

wird – nun, hier ist noch einiges<br />

offen. Aber daß wir demnächst<br />

übers Internet auf fremde Anlagen via<br />

PC und Monitor eingreifen werden, ist<br />

nur ein übles Gerücht von wild gewordenen<br />

Zeitgenossen! rk<br />

So präsentieren <strong>sich</strong> die einzelnen Teile unserer Anlage bei dem Programm RailWare<br />

auf dem Bildschirm. Oben ist der Schattenbahnhof von Herbede zu sehen, der in dieser<br />

Form bereits fertiggestellt ist.<br />

Der <strong>sich</strong>tbare Teil von Herbede könnte in der unten gezeigten Form dargestellt werden;<br />

auch die Drehscheibe f<strong>an</strong>d Berück<strong>sich</strong>tigung.<br />

Das Kraftwerk „Kuno“ ist als tatsächliche Anlage<br />

noch nicht existent – wir haben daher hier zunächst<br />

einmal die wichtigsten Gleise berück<strong>sich</strong>tigt ...<br />

Links: Zum in MIBA-Spezial 41<br />

vorgestellten Projekt<br />

„Sprockhöfel“ gehört dieses<br />

Gleisbild; der Schattenbahnhof<br />

konnte gleich mit dargestellt<br />

werden. Die breiten<br />

Beschriftungsmelder können<br />

mit individuellen Zugnummern,<br />

etwa nach DB-Norm<br />

(z.B. Ng 4711), versehen werden.<br />

Durch die Besetztmelder<br />

nimmt jede Fahrt ihre<br />

Bezeichnung zum nächsten<br />

Feld mit.<br />

MIBA-Spezial 42 83


MODELLBAHN-ANLAGE<br />

Der PC als nützlicher Helfer<br />

Fahrbetrieb im Fahrpl<strong>an</strong>takt<br />

Bereits seit 1985 ist das Programm „Modellbahn-Steuerung“<br />

von Heinrich O. Maile auf dem Markt – und damit eines der<br />

ersten Programme auf diesem Sektor. Am Beispiel der ersten<br />

Bemo-Messe<strong>an</strong>lage gibt Harald Ehret einen Einblick in den<br />

Ablauf und den erforderlichen Aufw<strong>an</strong>d zur fachgerechten<br />

Steuerung einer Modellbahn<strong>an</strong>lage.<br />

Vielfach wird der Wert einer computergesteuerten<br />

Anlage nicht<br />

erk<strong>an</strong>nt oder schlichtweg unterschätzt.<br />

Auch bekommt m<strong>an</strong> sehr häufig zu<br />

hören, daß bei dem Einsatz eines PC<br />

mit einem Steuerprogramm der Spieleffekt<br />

verlorengeht. Diesen Aussagen<br />

möchte ich widersprechen! Nein, ich<br />

möchte jetzt niem<strong>an</strong>den von seinem<br />

Stellpult oder sonstigen Weichenschaltern<br />

entfernen, geschweige denn<br />

davon überzeugen, wie toll es sein<br />

k<strong>an</strong>n, mit dem PC zu spielen ...<br />

Für das hier verwendete Programm<br />

„Modellbahnsteuerung“ war die komplette<br />

Anlage zu digitalisieren. Dies ist<br />

zugegebenermaßen ein Kraftakt für<br />

den ohnehin meistens viel zu schmalen<br />

Modellbahnetat, aber wer diesen Weg<br />

geht, wird ihn selten bereuen. Für die<br />

„Modellbahn-Steuerung“ kommt ausschließlich<br />

das Digitalsystem Selectrix<br />

in Frage. Hier waren alle positiven<br />

Oben: Der Bahnhof Gstaad auf der Messe<strong>an</strong>lage<br />

von Bemo, die nach Vorbildern der MOB<br />

entst<strong>an</strong>d. Gesteuert wird sie mit dem Computerprogramm<br />

„Modellbahn-Steuerung“<br />

und dem Digitalsystem Selectrix.<br />

Links: Der Bauzug auf der kleinen Brücke,<br />

die oberhalb der linken Bahnhofseinfahrt<br />

von Gstaad zu finden ist.<br />

Fotos: T. Wendtl<strong>an</strong>d<br />

84 MIBA-Spezial 42


Aspekte der Digitaltechnik bereits seit<br />

dem ersten Erscheinen vorh<strong>an</strong>den. Die<br />

Lokdecoder mit 31 Fahrstufen weisen<br />

eine Lastregelung auf; sowohl die<br />

Überwachung von Gleisabschnitten als<br />

auch die Ansteuerung von Magnetartikeln<br />

und Lichtsignalen ist möglich.<br />

Dies alles erreicht m<strong>an</strong> mit den entsprechenden<br />

Bauteilen.<br />

Digital mit Selectrix<br />

Die Haupteinheit ist selbstverständlich<br />

das Central-Control 2000 als Zentrale,<br />

dazu kommt noch das Control-H<strong>an</strong>dy<br />

2000. Zum Schalten der Magnetartikel<br />

gibt es Funktionsdecoder, mit welchem<br />

m<strong>an</strong> auch Lichtsignale <strong>an</strong>steuern<br />

k<strong>an</strong>n. Die letzteren lassen <strong>sich</strong> aber<br />

auch über den sogen<strong>an</strong>nten „Encoder<br />

B“ <strong>an</strong>steuern. Zur Gleisüberwachung<br />

kommen logischerweise die Besetztmelder<br />

zum Einsatz. Die Datenübertragung<br />

zwischen der Schnittstelle des<br />

heimischen PCs und dem Central-Control<br />

2000 übernimmt das Interface.<br />

Und für die Lokomotiven nehmen wir<br />

selbstverständlich die entsprechenden<br />

Lokdecoder.<br />

Als konkretes Beispiel möchte ich<br />

hier nun die Messe<strong>an</strong>lage von Bemo<br />

nach dem Vorbild der MOB vorstellen.<br />

<strong>Sie</strong> entst<strong>an</strong>d bereits 1996. Der Gleispl<strong>an</strong><br />

der Anlage wurde in insgesamt<br />

16 Blockabschnitte eingeteilt. Dabei<br />

entfallen elf Blöcke auf den Schmalspurbereich<br />

(H0m) und fünf Blockabschnitte<br />

auf den normalspurigen Teil<br />

der Anlage. Es sind 12 Weichen vorh<strong>an</strong>den;<br />

dazu kommen sieben schaltbare<br />

Signale mit Vorsignalen sowie<br />

zwei lichtzeichenge<strong>sich</strong>erte Bahnübergänge.<br />

Für den normalen Betrieb auf<br />

der Anlage werden fünf Zuggarnituren<br />

eingesetzt.<br />

Dies k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> mit den heute zur<br />

Verfügung stehenden Komponenten<br />

von Trix abdecken: zwei Belegtmelder,<br />

zwei Funktionsdecoder für die Magnetartikel<br />

und einen Encoder B (oder<br />

einen Funktionsdecoder) für die Darstellung<br />

der verschiedenen Signalbilder.<br />

Dazu kommen fünf entsprechende<br />

Lokdecoder für die Triebfahrzeuge<br />

(Achtung: für Modelle mit zwei Motoren<br />

werden auch zwei Decoder empfohlen!).<br />

Der Gleispl<strong>an</strong> auf dem Bildschirm<br />

Wenn die Blockeinteilung feststeht,<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in den Gleisen die entsprechenden<br />

Trennstellen einfügen. Es<br />

werden dabei keine separaten Brems-<br />

Im Bahnhof Gruben stehen auf Gleis 16 und 17 jeweils ein Personenzug (GmP) zur Abfahrt<br />

bereit ...<br />

... und so sieht dies d<strong>an</strong>n auf dem Bildschirm aus. Zug 1 hat Ausfahrt aus Gleis 16, Fahrstraße<br />

ist bereits gestellt nach Gleis 19, Bahnüberg<strong>an</strong>g wird gerade in Betrieb genommen, Ausfahrtsignal<br />

steht noch auf Halt. Alle <strong>an</strong>deren Züge warten noch auf Ihre Abfahrtszeit. ICE 2<br />

(Zug 4) dreht seine Runde mit 152 km/h, er beschleunigt noch (grün dargestellt). Güterzug<br />

(Zug 5) möchte auf Gleis 2 ausfahren, ist jedoch noch belegt (unten).<br />

oder Halteabschnitte benötigt. Mit dem<br />

Programm können d<strong>an</strong>n auf dem Bildschirm<br />

der entsprechende Gleispl<strong>an</strong><br />

erstellt und dabei die entsprechenden<br />

Haltestellen <strong>an</strong> den Signalen definiert<br />

werden. Zum Schluß sollten noch einmal<br />

alle erfaßten Daten sorgfältig<br />

geprüft werden.<br />

Wenn die gesamte Gleisgeometrie<br />

der Anlage steht, können alle zum<br />

Betrieb notwendigen Informationen<br />

<strong>an</strong>gezeigt werden: Gleise mit Gleis-<br />

nummer, Zugnummer und den Signalen.<br />

Außerdem können noch abweichende<br />

Zuggeschwindigkeiten beim<br />

Befahren von Weichenstraßen und<br />

Streckengleisen erfaßt werden. Alle<br />

weiteren Informationen zu den Lokomotiven<br />

oder den Zuginformationen<br />

wie Betriebszeit, Hauptuntersuchungszeit,<br />

gefahrene Kilometer, gelaufene<br />

Zeit können zudem separat<br />

während des Betriebes abgerufen werden.<br />

MIBA-Spezial 42 85


Auf den H0-Gleisen braust gerade der ICE<br />

2 vorbei, auf dem Gleis 9 des Bahnhofs<br />

Gstaad steht ein Personenzug abfahrbereit.<br />

Auf der Strecke steht der Bauzug für<br />

Wartungsarbeiten.<br />

Und so sieht diese Situation d<strong>an</strong>n auf<br />

dem Computerbildschirm aus. Gleis 1<br />

wird gerade von ICE 2 (Zug 5) mit 109<br />

km/h durchfahren. Der Bauzug (Zug 2)<br />

steht <strong>an</strong> der Gleisbaustelle, der Personenzug<br />

(Zug 3) steht abfahrbereit in Gleis<br />

9 nach 14, nachdem der Bauzug noch<br />

steht, ist die Strecke noch nicht freigegeben.<br />

Zug 1 setzt <strong>sich</strong> gerade im Bahnhof<br />

Gruben von Gleis 17 aus in Bewegung.<br />

Zug 4 ist nicht gestartet.<br />

Der H0-Güterzug (Zug 4) durchfährt gerade mit 99 km/h das Gleis 1, der<br />

H0m-Güterzug (Zug 6) ist auf Block 14 (Grubenbachviadukt) mit 49 km/h<br />

unterwegs. Auf Gleis 9 hat der Personenzug (Zug 3 aus Gleis 17) freie Einfahrt.<br />

Das Gleis ist bereits reserviert. Zug 2 und 5 warten auf Ihre Abfahrt.<br />

Rechts: Der Güterzug der MOB (Zug 6) fährt gerade über das Grubenbachviadukt<br />

in Richtung Gruben, auf dem normalspurigen Gleis 1 des Bahnhofs<br />

Gstaad ist der Güterzug der SBB (Zug 4) zu sehen.<br />

Eine Zugfahrt auf dem<br />

Computer<br />

So, lassen wir nun einmal probeweise<br />

den Crystal P<strong>an</strong>oramic-Express von<br />

Gstaad in Richtung Osten nach Gruben<br />

abfahren – vorerst nur über die Tastatur<br />

und noch ohne Fahrpl<strong>an</strong>. Der Zug<br />

steht bereits in Gleis 9. Die Strecke<br />

führt über eine Weichenstraße und die<br />

beiden Streckenblöcke 32 und 33 nach<br />

Gstaad. Hier ist die Möglichkeit einer<br />

Zugbegegnung gegeben. Ich gebe in<br />

den Computer nun den Befehl ein, die<br />

Fahrstraße in Richtung Ost von Gleis<br />

13 nach Gleis 32 stellen. Es werden<br />

automatisch alle notwendigen Weichen<br />

gestellt, ebenso die erforderlichen<br />

Signale. Nach der Freigabe erfolgt vom<br />

Programm automatisch eine Überprüfung<br />

dieses Gleises und dessen Reservierung,<br />

wenn es noch frei sein sollte.<br />

Ansonsten wird der Eingabebefehl<br />

abgewiesen. Ebenfalls sperrt das Programm<br />

zur gleichen Zeit eine automatische<br />

Ausfahrt aus dem Bahnhof Gruben<br />

in Richtung West, da es <strong>sich</strong> ja um<br />

86 MIBA-Spezial 42


Der MOB-Güterzug (Zug 6) passiert<br />

gerade die Gleisbaustelle kurz vor dem<br />

Tunnelportal. Im Bahnhof Gstaad steht<br />

der Personenzug (Zug 3) abfahrtbereit<br />

auf Gleis 9, während der Bauzug (Zug 2)<br />

schon l<strong>an</strong>gsam nach Gleis 11 einrückt.<br />

Der ICE 2 (Zug 4) hat auf Gleis 1 des Bahnhofs<br />

Gstaad <strong>an</strong>gehalten, um die Urlauber aussteigen zu<br />

lassen. Während dessen wartet auf Gleis 8 der<br />

MOB-Personenzug, in den diese umsteigen können<br />

(das sieht m<strong>an</strong> jetzt auf dem Bildschirm natürlich<br />

nicht!). Der Bauzug r<strong>an</strong>giert gerade in Richtung<br />

West zum Umsetzen nach Gleis 8, während Zug 1<br />

nach Gleis 16 unterwegs ist.<br />

Links: Der H0m-Güterzug (Zug 6) hat<br />

gerade die Gleisbaustelle in Gleis 15<br />

mit 42 km/h passiert. Der Personenzug<br />

(Zug 3) hat um 03:54 Ausfahrt aus Gleis<br />

9 Richtung Gruben, und Bauzug (Zug 2)<br />

r<strong>an</strong>giert in sein Abstellgleis 11 mit 10<br />

km/h ein.<br />

Blick auf den Bahnhof Gruben. Der<br />

GmP (Zug 1) hat jetzt wieder Gleis 16<br />

erreicht, und der g<strong>an</strong>ze Fahrpl<strong>an</strong>zyklus<br />

könnte wieder von vorn beginnen.<br />

Wem das zu l<strong>an</strong>gweilig ist, der k<strong>an</strong>n<br />

aber freilich auch eine g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere<br />

Zugreihenfolge wählen oder auch<br />

völlig ohne Automatik fahren ...<br />

MIBA-Spezial 42 87


Hier ist das Gleisbild weiterhin <strong>sich</strong>tbar, die Zugdaten werden jedoch von den zwei<br />

eingeblendeten H<strong>an</strong>dreglern verdeckt. Diese sind voll funktionsfähig mit integrierter<br />

Massesimulation, Licht- und Hornfunktion.<br />

Unten: Die Darstellung mit dem Fahrpl<strong>an</strong> von Zug 1. Es sind lediglich die Gleisfolge,<br />

Ausweichgleise und Haltezeiten zu erfassen. Alles <strong>an</strong>dere (Weichen, Signale,<br />

Geschwindigkeit, Anfahr- und Bremsverzögerung) wird automatisch vom Programm<br />

geschaltet und gesteuert.<br />

eine eingleisige Strecke h<strong>an</strong>delt. Eine<br />

Zugbegegnung wäre doch fatal ...<br />

Sicherung für Fahrstraßen<br />

und Strecken<br />

Durch die Freigabe des ersten Fahrbefehls<br />

wird der Weichen- und Streckenbereich<br />

als reserviert am Bildschirm<br />

<strong>an</strong>gezeigt. Er k<strong>an</strong>n von keinem <strong>an</strong>deren<br />

Zug <strong>an</strong>gefordert werden. Logischerweise<br />

stellt m<strong>an</strong> über die Tastatur<br />

die komplette Fahrstraße bis Gruben<br />

durch. Da es <strong>sich</strong> um ein Startgleis<br />

und drei Richtungsgleise h<strong>an</strong>delt, sind<br />

vier Eingabeschritte notwendig.<br />

In einem Fahrpl<strong>an</strong> sieht dies d<strong>an</strong>n so<br />

aus: „09, 14, 15, 17, H2“. Das H2 steht<br />

für einen Aufenthalt von zwei Modell-<br />

bahnminuten. Das Gleisbild zeigt jetzt<br />

drei blinkende gelbe Streckengleise <strong>an</strong>.<br />

Fährt der Zug in die Weichenstraße<br />

ein, so ändert <strong>sich</strong> die Farbe in hellrot<br />

blinkend, ebenso bei den Blöcken.<br />

Befindet <strong>sich</strong> der Zug komplett in<br />

dem neuen Block, so wird dessen<br />

Anzeige dunkelrot ausgeleuchtet und<br />

blinkt nicht mehr. Somit ist immer zu<br />

erkennen, ob <strong>sich</strong> ein Zug noch komplett<br />

in einem Block befindet oder ob er<br />

bereits in den nächsten einfährt. Hat<br />

der Zug den letzten Block verlassen, so<br />

erfolgt eine Überprüfung, ob dieser<br />

Block auch wirklich leer ist. Ist dies der<br />

Fall, so wird der Block oder die Fahrstraße<br />

für einen <strong>an</strong>deren Zug wieder<br />

freigegeben und auf dem Bildschirm<br />

nun grau <strong>an</strong>gezeigt.<br />

Nachdem die Fahrstraßen gestellt<br />

sind, können wir am Bildschirm verfolgen,<br />

wie der Zug beschleunigt wird.<br />

Hier werden d<strong>an</strong>n folgende Werte<br />

<strong>an</strong>gezeigt: die Zug- und die Gleisnummer,<br />

die Geschwindigkeit, die Fahrstufe,<br />

die erlaubte Höchstgeschwindigkeit<br />

in diesem Gleis, die Zielgeschwindigkeit<br />

am Ende des Gleises sowie die<br />

Dist<strong>an</strong>z zum nächsten Signalpunkt.<br />

Alle diese Werte werden perm<strong>an</strong>ent<br />

aktualisiert. Anh<strong>an</strong>d der Informationen<br />

ist beispielsweise zu erkennen,<br />

daß die Ausfahrt mit höchstens<br />

70 km/h erlaubt ist. Dies hält der Zug<br />

auch ein. Erst nach Durchfahrt der<br />

kompletten Weichenstraße wird der<br />

erlaubte Wert auf 90 km/h erhöht.<br />

Nachdem der Zug den Bahnhof Gruben<br />

erreicht hat, reduziert er seine<br />

Geschwindigkeit entsprechend wieder.<br />

Das Ausfahrsignal steht hier auf Rot,<br />

denn der Gegenzug muß noch abgewartet<br />

werden. Außerdem steht auf<br />

Gleis 18 auch schon der Bauzug bereit,<br />

um in die Baustelle <strong>an</strong> Gleis 15 einzufahren.<br />

Sobald die Strecke jetzt wieder<br />

frei ist, k<strong>an</strong>n über die Tastatur die<br />

nächste Fahrstraße gestellt werden.<br />

Ausg<strong>an</strong>gspunkt ist diesmal Block 17<br />

(dies war ja unser Ankunftsblock).<br />

Nachdem das Programm die Sicherungs<strong>an</strong>lage<br />

des Bahnüberg<strong>an</strong>gs in<br />

Betrieb genommen hat, k<strong>an</strong>n das Ausfahrtsignal<br />

auf Grün gestellt werden.<br />

Halt am Bahnsteig<br />

Die weitere Fahrt führt über den Tunnelstreckenblock<br />

19 direkt wieder in<br />

den Bahnhof Gstaad in das Gleis 9 zum<br />

weiteren Verweilen des Zuges. Nachdem<br />

der Zug im Tunnelportal verschwunden<br />

ist, können wir ihn nur<br />

noch hören – Geschwindigkeit sowie<br />

St<strong>an</strong>dort lassen <strong>sich</strong> dafür am Bildschirm<br />

verfolgen. Zwischenzeitlich hat<br />

das Programm auch die Sicherungs<strong>an</strong>lage<br />

des Bahnüberg<strong>an</strong>gs am Ende von<br />

Block 19 in Betrieb genommen. Nachdem<br />

der Zug wieder <strong>an</strong> der Tunnelausfahrt<br />

im Einfahrbereich des Bahnhofs<br />

Gstaad <strong>an</strong>s Tageslicht kommt,<br />

reduziert das Programm seine<br />

Geschwindigkeit entsprechend den<br />

Vorgaben; punktgenau hält er in der<br />

Mitte des Bahnsteigs <strong>an</strong>.<br />

Ich habe mich entschieden, diesen<br />

Zug noch einmal fahren zu lassen.<br />

Hierzu stelle ich die Fahrstraße erneut<br />

wie vor beschrieben. Unser Crystal<br />

P<strong>an</strong>oramic-Express setzt <strong>sich</strong> wieder<br />

in Bewegung und fährt über den Grubenbachviadukt<br />

seine Runde. Gemüt-<br />

88 MIBA-Spezial 42


lich durchfährt er seinen Block, mit<br />

vorgegebener Geschwindigkeit die<br />

Weichenstrasse und hält vor dem<br />

Signal mit der Hoffnung, bald wieder<br />

auf Strecke gehen zu können ...<br />

In der Zwischenzeit konnten parallel<br />

zu meiner Spielaktion zwei weitere<br />

Zugeinheiten ungestört ihre Runden<br />

drehen, aber auch ihre R<strong>an</strong>gierfahrten<br />

durchführen. Niem<strong>an</strong>d kam <strong>sich</strong> dabei<br />

ins Gehege; alles wurde vom PC und<br />

der Modellbahn-Steuerung überwacht.<br />

Alle Zuggarnituren werden selbstverständlich<br />

vorbildgerecht l<strong>an</strong>gsam<br />

<strong>an</strong>gefahren- und abgebremst; es<br />

erfolgt immer einer komplette Überwachung<br />

der Anlage über das Programm.<br />

Das wesentliche ist dabei jedoch, daß<br />

ich selbst entscheiden k<strong>an</strong>n, welche<br />

Zuggarnituren fahren, wie der Fahrpl<strong>an</strong><br />

genau aussieht und ob m<strong>an</strong>uell<br />

oder automatisch gefahren wird. Fahrpläne<br />

lassen <strong>sich</strong> binnen Minuten<br />

schreiben oder ändern. Hierzu sind<br />

keine Änderungen bei den Gleisblöcken<br />

notwendig, es müssen keine<br />

Relais geändert und keine Kabel mehr<br />

umgelötet werden, keine Anfahr- und<br />

Bremsabschnitte korrigiert werden.<br />

Habe ich damit nicht einen sehr optimierten<br />

Zust<strong>an</strong>d erreicht, der mir Zeit<br />

zum Spielen gibt? Als Kind träumte ich<br />

immer davon, meine Züge in Bewe-<br />

Weitere Informationen zu diesem Thema<br />

können unterhttp://home.tonline.de/home/<br />

ehret.modellbahn/ehret01.htm nachgeschlagen<br />

werden. Fragen können <strong>an</strong> die<br />

E-Mail-Adresse ehret.modellbahn@tonline.de<br />

gerichtet werden werden.<br />

Das Programm Modellbahn-Steuerung<br />

von Heinrich O. Maile k<strong>an</strong>n unter folgender<br />

Adresse bezogen werden:<br />

Modellbahn-Digital-Vers<strong>an</strong>d-Radtke<br />

Unterbruch 91, D-47877 Willich<br />

Tel. (02154) 951318, Fax (02154) 951319<br />

gung zu sehen, kontrolliert mit der<br />

geringsten Anzahl <strong>an</strong> Fehlern.<br />

Der PC verlagert auch keineswegs<br />

die Arbeit des Kabelziehens von der<br />

Anlage auf den Bildschirm. Hier ist ist<br />

vielmehr das Denken gefragt, um die<br />

Gleisgruppen und Fahrstraßen zu bilden,<br />

die günstigsten Zuggeschwindigkeiten<br />

festzulegen und die Fahrpläne<br />

zu optimieren, Und vor allen Dingen<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in allen Variationen spielen<br />

oder einfach nur zuschauen.<br />

Harald Ehret<br />

Oben links: Hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die abgerufenen<br />

Daten sehen: Zug 1 ist aktiv und im Fahrpl<strong>an</strong>betrieb,<br />

er befindet <strong>sich</strong> auf Gleis 14 in<br />

Richtung Ost (+), er ist Lok Nr. 9 besp<strong>an</strong>nt,<br />

mit der Decoderadresse 9 in aktueller Fahrstufe<br />

18. Es ist keine zweite Lokomotive am<br />

Zug. Die mögliche Wageninnenbeleuchtung<br />

ist nicht aktiviert, die Zuglänge ist 101 cm,<br />

und die Vmax in beide Richtungen beträgt<br />

110 km/h.<br />

Oben rechts: Blau, eine von den vier Möglichkeiten<br />

für die Farbe des Bildschirmes;<br />

die <strong>an</strong>deren sind Grün, Grau und Braun.<br />

MIBA-Spezial 42 89


DIGITALPRAXIS<br />

Eine Universal-Crimp-Z<strong>an</strong>ge (vom Conrad-<br />

Vers<strong>an</strong>d) für vier-, sechs- und achtpolige RJ-<br />

Steckverbinder. Damit lassen <strong>sich</strong> auch mal<br />

ein Telefonhörer<strong>an</strong>schluß oder ein ISDN-<br />

Kabel inst<strong>an</strong>d setzen. Im Bild ein RJ-12-<br />

Stecker nebst passend abisoliertem Kabel.<br />

Beim Zusammendrücken der Z<strong>an</strong>ge arretiert<br />

die unten <strong>an</strong>gebrachte „Nase“ sowohl die<br />

Zugentlastung als auch die Kontakte. Beim<br />

Zudrücken sollte m<strong>an</strong> nicht zimperlich vorgehen,<br />

um gute Verbindungen mit geringen<br />

Überg<strong>an</strong>gswiderständen zu erzielen!<br />

Rechts die drei Schritte zum fertigen Loco-<br />

Net-Kabel: unten das passend abisolierte<br />

Kabel, in der Mitte ist das Kabel lose in den<br />

RJ-12-Stecker gesteckt. Diese „Einheit“ wird<br />

in die Crimp-Z<strong>an</strong>ge eingesetzt, und nach<br />

einem weiteren H<strong>an</strong>dgriff entsteht das oben<br />

abgebildete fertige Kabel. Die einzelnen<br />

Adern werden übrigens nicht abisoliert. Falls<br />

die Crimp-Z<strong>an</strong>ge keinen Anschlag für das<br />

Entfernen der äußeren Isolierung besitzt,<br />

sollte hierbei nicht zu großzügig gearbeitet<br />

werden, da die Isolierung im wesentlichen<br />

für die Zugentlastung und somit die Stabilität<br />

des Kabels sorgt.<br />

Die meisten Digitalsysteme bestehen<br />

aus verschiedenen Komponenten:<br />

Zentrale, Booster, stationäre und<br />

mobile Regler sowie Decoder, Interface,<br />

Stellpulte und mehr, die allesamt<br />

irgendwie mitein<strong>an</strong>der zu verbinden<br />

sind. Dazu bieten die Digitalsysteme<br />

unterschiedliche Möglichkeiten <strong>an</strong>, die<br />

zumeist der Computer- bzw. Netzwerktechnik<br />

entstammen.<br />

Grundlagen<br />

Beim NMRA-Digitalsystem ist zwar<br />

einiges genormt, ein „Gerätebus“ zur<br />

Verbindung von Ein- und Ausgabegeräten<br />

gehört aber nicht dazu. Er liegt<br />

vielmehr in der Ver<strong>an</strong>twortung der<br />

Hersteller. Entsprechend vari<strong>an</strong>tenreich<br />

sind die verwendeten Systeme.<br />

Recht alt ist schon der I2C-Bus aus den<br />

bek<strong>an</strong>nten Märklin- und Arnold-Geräten.<br />

Der I2C-Bus wird auch von der<br />

Intellibox von Uhlenbrock unterstützt.<br />

D<strong>an</strong>eben gibt es noch den X-Bus von<br />

Lenz und darauf basierende ähnliche<br />

Bus-Systeme, beispielsweise der Bus<br />

für die h<strong>an</strong>dlichen Lokmäuse. Eine<br />

ähnliche technische Basis, aber mit<br />

einem völlig <strong>an</strong>deren Protokoll verwenden<br />

W<strong>an</strong>grow/Ramtraxx und<br />

Northcoast Engineering (NCE) in ihrem<br />

Netzwerk für Digitalbetrieb<br />

Cab-Bus. Schließlich sollte auch der<br />

CAN-Bus des Zimo-Systems nicht<br />

unerwähnt bleiben.<br />

Die erwähnten Systeme sind „echte“<br />

Bus-Systeme, während es <strong>sich</strong> beim<br />

LocoNet um ein Netzwerk h<strong>an</strong>delt.<br />

Doch auch Bus ist nicht gleich Bus:<br />

Hier unterscheiden <strong>sich</strong> die Systeme<br />

zumeist nach der „Intelligenz“, die die<br />

Peripherie (z.B. die H<strong>an</strong>dregler)<br />

besitzt. Die verschiedene Topologien<br />

Aus einigen RJ-Buchsen und einem Platinenrest<br />

entsteht eine kleine Verteilerplatine.<br />

Neben den RJ-Buchsen sind hier auch noch<br />

Schraub<strong>an</strong>schlüsse für dickere Kabelquerschnitte<br />

vorgesehen. Unten: Da die Bohrungen<br />

in den Lochrasterplatinen im Rastermaß<br />

2,54 mm <strong>an</strong>geordnet sind, die RJ-Buchsen<br />

aber Anschlußfahnen im Rastermaß 1,27 mm<br />

besitzen, sind die Anschlußbeinchen in die<br />

jeweils benachbarte Spalte zu verlegen.<br />

LocoNet von Digitrax<br />

Die Firma Digitrax ist einer der Wegbereiter des NMRA-Digitalsystems.<br />

<strong>Sie</strong> liefert mittlerweile verschiedene Familien von<br />

Digitalsteuerungen. Zur Kommunikation der einzelnen Komponenten<br />

unterein<strong>an</strong>der wurde ein hauseigenes Verbindungssystem<br />

entworfen, das <strong>sich</strong> <strong>an</strong> der Technologie moderner Computernetzwerke<br />

orientiert. Anstatt die Entwicklung nur für <strong>sich</strong> zu<br />

nutzen, machte Digitrax die Technologie für alle zugreifbar.<br />

Grundprinzipien und was das „Netz der Netze“ für den Modellbahner<br />

bringt, beleuchtet Bernd Schneider.<br />

werden <strong>an</strong> <strong>an</strong>derer Stelle in diesem<br />

Spezial (auf Seite 11) vorgestellt.<br />

Busse und Netze<br />

Offen<strong>sich</strong>tlich bietet die Topologie<br />

„Netz“ die größte Flexibilität bei der<br />

Verkabelung und bei der Ergänzung<br />

bestehender Installationen, da <strong>an</strong><br />

beliebiger Stelle Verzweigungen eingebaut<br />

werden können. Der Vorteil eines<br />

90 MIBA-Spezial 42


Verteiler mit Frontplatte: Das UP-1 von Digitrax verfügt neben den<br />

RJ-Buchsen auch über DIN- und Klinkenbuchsen. Das Innenleben des<br />

UP-1 (unten) zeigt die hinteren Anschlüsse ebenso wie die zusätzlichen<br />

Anschlüsse zur Schonung der Batterien in den Digitrax-H<strong>an</strong>dreglern<br />

bei abgeschalteter Anlage.<br />

Netzes, auch bei Ausfall einzelner Verbindungen<br />

noch funktionsfähig zu<br />

sein, beruht auf der redund<strong>an</strong>ten bzw.<br />

mehrfachen Verbindung der einzelnen<br />

Komponenten. Da bei der Modellbahn<br />

keine so hohen Anforderungen <strong>an</strong> die<br />

Ausfall<strong>sich</strong>erheit gestellt werden – verglichen<br />

mit nichtleitenden Herzstücken<br />

und dem un<strong>sich</strong>eren Rad-Schiene-<br />

Kontakt ist alles weitere vergleichsweise<br />

ausfall<strong>sich</strong>er –, k<strong>an</strong>n eine redund<strong>an</strong>te<br />

Verkabelung in der Regel unterbleiben.<br />

Somit steht der Vorteil der<br />

beliebig gestalteten und frei erweiterbaren<br />

Verkabelung bei der Topologie<br />

„Netz“ im Vordergrund.<br />

Jedoch ist nicht nur die Topologie<br />

allein, sondern auch das darauf verwendete<br />

Protokoll und natürlich die<br />

Eigenschaften der Knoten relev<strong>an</strong>t. Mit<br />

der Anschaffung eines Digitalsystems<br />

legt <strong>sich</strong> der Modellbahner dabei auf<br />

ein System fest. Um so wichtiger<br />

erscheint hierbei ein flexibles und<br />

„zukunfts<strong>sich</strong>eres Design“.<br />

Das LocoNet<br />

Beim LocoNet von Digitrax h<strong>an</strong>delt es<br />

<strong>sich</strong> um eine Technologie, die der Netzwerktechnik<br />

der Datenverarbeitung<br />

ähnelt. Es h<strong>an</strong>delt <strong>sich</strong> um ein soge-<br />

n<strong>an</strong>ntes Peer-to-Peer-Netzwerk, also<br />

um ein Netzwerk ohne einen zentralen<br />

Server oder Sender. Jede am Netzwerk<br />

<strong>an</strong>geschlossene Komponente k<strong>an</strong>n von<br />

<strong>sich</strong> aus senden und empf<strong>an</strong>gen. Das<br />

M<strong>an</strong>agement wird von den jeweils <strong>an</strong><br />

der Kommunikation beteiligten Komponenten<br />

vorgenommen.<br />

Diese Technik läßt <strong>sich</strong> am Beispiel<br />

der Telefonnetze illustrieren: Jeder<br />

Teilnehmer (Komponente) ist gleichberechtigt<br />

und darf jeden <strong>an</strong>deren Teilnehmer<br />

(Komponente) <strong>an</strong>rufen. Konflikte<br />

in der Form, daß ein Teilnehmer<br />

beschäftigt (busy) ist, werden dem<br />

Anrufer signalisiert. Jedes Endgerät,<br />

das gewisse Regeln befolgt (z.B. das<br />

definierte Ton- oder Impulswahlverfahren<br />

unterstützt), darf als Komponente<br />

<strong>an</strong> das Netz <strong>an</strong>geschlossen werden.<br />

Durch den Verzicht auf jegliche<br />

zentrale Netzwerk-Komponente ergibt<br />

<strong>sich</strong> einerseits ein hohes Leistungsvermögen<br />

und <strong>an</strong>dererseits eine große<br />

Flexibilität.<br />

Prinzipiell sind alle Komponenten<br />

gleichberechtigt. Die nicht existierende<br />

zentrale Netzwerk-Komponente darf<br />

im übrigen nicht mit der Zentraleinheit<br />

des Digitalsystems verwechselt werden,<br />

die für die Signalerzeugung am<br />

Gleis zuständig ist.<br />

Im Elektronik-Fach- und Vers<strong>an</strong>dh<strong>an</strong>del<br />

findet m<strong>an</strong> auch RJ-Buchsen in Aufputzoder<br />

Unterputzausführung, die <strong>sich</strong> gleichermaßen<br />

für den Einsatz im LocoNet<br />

eignen. Die rückseitigen Anschlüsse sind<br />

jedoch Schraub<strong>an</strong>schlüsse. Hier lassen<br />

<strong>sich</strong> übrigens auch die sog. 8/8-Buchsen<br />

einsetzen, jedoch müssen d<strong>an</strong>n die Kontaktsperren<br />

für die beiden äußeren Positionen<br />

eingesetzt werden.<br />

Verbindungen<br />

Das eigentliche Netzwerk besteht aus<br />

den Knoten, die über Verbindungen<br />

mitein<strong>an</strong>der in Kontakt stehen. Diese-<br />

Verbindungen bestehen beim LocoNet<br />

vorzugsweise aus sechsadrigem Flachoder<br />

Rundkabel. Der Anschluß <strong>an</strong> die<br />

„Knoten“ erfolgt über gleichfalls sechspolige<br />

RJ-12-Stecker.<br />

Diese RJ-Stecker und -Buchsen sind<br />

aus der Computer- und Telefontechnik<br />

bek<strong>an</strong>nt: Die kleinen durch<strong>sich</strong>tigen<br />

Steckerchen mit der Arretierungslasche,<br />

die zum Abziehen der Stecker<br />

gedrückt werden muß, finden <strong>sich</strong><br />

mittlerweile <strong>an</strong> vielen Geräten. Für den<br />

Einsatz im LocoNet ist unbedingt darauf<br />

zu achten, daß sogen<strong>an</strong>nte 6/6-<br />

Buchsen und -Stecker verwendet werden,<br />

bei denen alle sechs Pole auch mit<br />

Kontakten belegt sind – im Gegensatz<br />

zu den hier nicht verwendbaren 6/4-<br />

Steckern und -Buchsen, die bei gleichen<br />

Abmessungen unbelegte äußere<br />

Kontakte aufweisen.<br />

Die Stecker werden ausschließlich<br />

„gecrimped“, Löten oder Schrauben ist<br />

nicht möglich. Zum Crimpen wird das<br />

Kabel passend von der gemeinsamen<br />

Isolierung befreit, in die Steckeröffnung<br />

eingeführt und <strong>an</strong>schließend mit-<br />

MIBA-Spezial 42 91


Von vorne sieht's aus wie eine Intellibox, von hinten fehlt jedoch die<br />

gewohnte Schnittstellenvielfalt: das zusätzliche Steuergerät Intelli-<br />

Control. Alle Fotos: Bernd Schneider<br />

tels Crimp-Z<strong>an</strong>ge auf die Kontaktfahnen<br />

gepreßt. Offen<strong>sich</strong>tlich zahlt <strong>sich</strong><br />

hier – wie auch bei den meisten <strong>an</strong>deren<br />

Arbeiten – Gewissenhaftigkeit und<br />

gutes Werkzeug aus.<br />

Was <strong>sich</strong> hier als „neumodisches<br />

Ritual“ darstellt, ist tatsächlich schon<br />

recht alt: Kabelschuhe, Aderendhülsen<br />

und <strong>an</strong>deres werden schon seit l<strong>an</strong>gem<br />

durch Quetschen mit den Adern verbunden.<br />

Netzwerk-Knoten<br />

Wo <strong>sich</strong> zwei oder mehr Netzwerk-<br />

Kabel treffen, befindet <strong>sich</strong> ein Netzwerk-Knoten<br />

– dies ist im einfachsten<br />

Fall nichts <strong>an</strong>deres als eine „Mehrfachsteckdose“<br />

aus parallel geschalteten<br />

RJ-Buchsen. Digitrax bietet solche<br />

Verteiler als fertige Baugruppe <strong>an</strong>, die<br />

mit einer Frontplatte ausgerüstet sind.<br />

In der Frontplatte selbst befinden <strong>sich</strong><br />

Anschlüsse für H<strong>an</strong>dregler etc. An den<br />

hinteren Anschlüssen können <strong>an</strong>kommende<br />

und abgehende LocoNet-Kabel<br />

<strong>an</strong>gesteckt werden. Entsprechende<br />

Boxen ohne Frontplatte gibt es beispielsweise<br />

von LoysToys.<br />

Auch der Selbstbau der Verteiler-Platinen<br />

ist leicht möglich: Es reicht, die<br />

gewünschte Anzahl <strong>an</strong> RJ-Buchsen in<br />

Parallelschaltung auf einen Rest<br />

Lochrasterplatine zu löten. Professioneller<br />

und einfacher ist natürlich der<br />

Aufbau auf einer maßgeschneiderten<br />

Platine. In Erm<strong>an</strong>gelung eines entsprechenden<br />

Angebots wird diese<br />

beispielsweise vom Freundeskreis<br />

europäischer Modellbahner (Fremo) in<br />

kleiner Serie hergestellt. Auch die Weichendecoder<br />

DS54 von Digitrax verfügen<br />

über RJ-Buchsen zur weiteren Verteilung<br />

des LocoNet.<br />

Zentrale<br />

Die Zentrale stellt die Verbindung zwischen<br />

dem LocoNet und den dar<strong>an</strong><br />

<strong>an</strong>geschlossenen Eingabegeräten und<br />

den stationären und mobilen Decodern<br />

her. Wie in jedem Digitalsystem ist<br />

auch hier nur genau eine Zentrale<br />

zulässig. Zur Zeit bieten zwei Hersteller<br />

Zentralen: Zum einen die Zentralen/Booster<br />

DB150 und DCS100 vom<br />

LocoNet-Erfinder Digitrax und zum<br />

<strong>an</strong>deren die Intellibox von Uhlenbrock.<br />

Aber auch der Selbstbau der Zentralen<br />

ist möglich. So existieren beim Fremo<br />

gleich mehrere Ansätze, eine LocoNet-<br />

Zentrale auf der Basis eines PC zu realisieren.<br />

Die Digitrax-Zentralen besitzen<br />

Der H<strong>an</strong>dregler<br />

DT200 von Digitrax<br />

ist eine vollwertige<br />

Zentraleinheit. Wird<br />

er <strong>an</strong> einen Booster<br />

<strong>an</strong>geschlossen, reicht<br />

es schon für den Digitalbetrieb.<br />

Werden<br />

mehrere DT200 <strong>an</strong><br />

einem LocoNet<br />

betrieben oder wird<br />

die Aufgabe der Zentrale<br />

von der Intellibox<br />

übernommen,<br />

k<strong>an</strong>n der Modus<br />

„Zentrale“ am DT200<br />

abgeschaltet werden.<br />

Dieser H<strong>an</strong>dregler k<strong>an</strong>n sowohl stationäre Decoder <strong>an</strong>sprechen als<br />

auch den einfacheren H<strong>an</strong>dregler-Ausführungen Lokomotiven zuweisen.<br />

Digitrax bietet auch H<strong>an</strong>dregler-Vari<strong>an</strong>ten <strong>an</strong>, die per Infrarot<br />

oder Funk die Verbindung zum LocoNet aufrechterhalten. Hierbei ist<br />

die Freizügigkeit des Einsatzes natürlich noch erheblich höher.<br />

Auf eine Initiative des Fremo geht der FRED (FRemos Einfacher Drehregler,<br />

links) zurück, der <strong>sich</strong> in ähnlicher Ausführung im Angebot von<br />

Uhlenbrock wiederfindet. Durch die Beschränkung auf die Steuerung<br />

nur einer Lokomotive bzw. Mehrfachtraktion und das Zuweisen der<br />

Adresse von einer Zentrale aus konnte auf eine g<strong>an</strong>ze Reihe von<br />

Bedienungselementen verzichtet werden. Er k<strong>an</strong>n als Pend<strong>an</strong>t zum<br />

UT1 von Digitrax gesehen werden.<br />

selbst keine Bedienungselemente für<br />

Lokomotiven oder stationäre Decoder.<br />

Dafür lassen <strong>sich</strong> per LocoNet verschiedene<br />

H<strong>an</strong>dregler <strong>an</strong>stecken, die<br />

die eigentlichen Bedienungsfunktionen<br />

realisieren. Demgegenüber ist die<br />

Intellibox aufgrund ihrer Bauform nur<br />

für den stationären Einsatz gedacht.<br />

Dafür bietet sie aber einen erheblich<br />

höheren Bedienungskomfort durch<br />

den Verzicht auf mehrfach belegte<br />

Tasten sowie ein mehrzeiliges Display.<br />

Die Intellibox überzeugt auch als<br />

Zentrale im LocoNet: Werden die Booster<br />

nicht <strong>an</strong> das LocoNet, sondern <strong>an</strong><br />

die Intellibox <strong>an</strong>geschlossen, so behält<br />

sie ihre Multiprotokoll-Fähigkeit. Mit<br />

<strong>an</strong>deren Worten: Über die Digitrax-<br />

H<strong>an</strong>dregler lassen <strong>sich</strong> nicht nur<br />

NMRA, sondern auch Lokomotiven mit<br />

Märklin- und Selectrix-Decodern<br />

<strong>an</strong>steuern.<br />

Intellicontrol<br />

Auf den ersten Blick sieht sie aus wie<br />

eine Intellibox: die gleichen Bedieneinheiten<br />

im identischen Gehäuse. Erst<br />

auf der Rückseite offenbart sie den<br />

Unterschied. Anstelle der von der Intellibox<br />

bek<strong>an</strong>nten Schnittstellenvielfalt<br />

findet m<strong>an</strong> hier nur zwei RJ-Buchsen<br />

92 MIBA-Spezial 42


Das LocoNet-Interface von Digitrax ist so klein, daß es gleich im<br />

Steckergehäuse Platz findet. Aus der Sicht des LocoNet ist das Interface<br />

eine „stinknormale“ Komponente, so daß auch mehrere Interfaces<br />

– und somit auch mehrere Computer – <strong>an</strong> einem LocoNet<br />

betrieben werden können. Die Fremo-Modellbahner haben ein ähnliches<br />

Interface entwickelt, das aber zusätzlich noch über eine galv<strong>an</strong>ische<br />

Trennung von Computer und Modellbahn verfügt.<br />

Der Weichendecoder DS54 von Digitrax (rechts): Er k<strong>an</strong>n nicht nur<br />

über das LocoNet und den normalen „Digital-2-Draht“ <strong>an</strong>gesteuert<br />

werden, sondern auch Eingaben <strong>an</strong> das LocoNet weitergeben und so<br />

Rückmeldungen realisieren und sogar weitere DS54 <strong>an</strong>steuern.<br />

Mehr über dieses und <strong>an</strong>dere „Multi-Talente“ in einer der nächsten<br />

MIBA-Ausgaben …<br />

für den Anschluß <strong>an</strong> das LocoNet. Von<br />

der Bedienung her entspricht sie voll<br />

und g<strong>an</strong>z der Intellibox.<br />

H<strong>an</strong>dregler<br />

Die Digitrax-H<strong>an</strong>dregler lassen <strong>sich</strong> <strong>an</strong><br />

beliebiger Stelle <strong>an</strong> das LocoNet <strong>an</strong>und<br />

abstecken – g<strong>an</strong>z im Sinne eines<br />

Walk-around-control, bei der der Lokführer<br />

mit dem H<strong>an</strong>dregler seinem Zug<br />

am Anlagenr<strong>an</strong>d folgt. Angeboten werden<br />

einfache Regler ohne Adreßeingabe,<br />

denen eine Lokomotive von<br />

einem „richtigen“ Regler oder der Zentrale<br />

zugewiesen werden muß. Dies auf<br />

den ersten Blick wiedersinnige Vorgehen<br />

hat gerade beim Betrieb einer<br />

Anlage mit mehreren Personen viele<br />

Vorteile: Nur die Lokomotiven, die vom<br />

„Dispatcher“ oder der „Betriebsleitstelle“<br />

freigegeben (also einem H<strong>an</strong>dregler<br />

zugewiesen) wurden, sind in<br />

Betrieb. Dies schränkt die Sp<strong>an</strong>ne der<br />

Fehlbedienungen und daraus resultierender<br />

„Betriebsrisiken“ erheblich ein.<br />

Wegen der geringeren Anzahl <strong>an</strong><br />

Tasten und (Fehl-)Bedienungsmöglichkeiten<br />

sind diese Regler auch gut für<br />

Kinder oder weniger geübte Besucher<br />

geeignet.<br />

Die Kontaktbelegung der Stecker und<br />

die Farbcodes der Kabel, hier am Beispiel<br />

der Digitrax-Farben und der Farben<br />

des Kabels vom Conrad-Vers<strong>an</strong>d.<br />

Die Belegung ist symmetrisch, so daß<br />

sowohl „gerade“ als auch „gekreuzte“<br />

Kabel als Verbinder eingesetzt werden<br />

können. Nur wenn mehrfache Verbindungen<br />

zwischen Knoten aufgebaut<br />

werden (Schleifen oder „Loops“), ist<br />

auf eine einheitliche Polung zu achten.<br />

Andere Digitrax-Regler verfügen<br />

über die Möglichkeit der Adreßeingabe<br />

und können <strong>sich</strong> „ihre“ Lokomotive<br />

selber holen. Die DT-Regler von<br />

Digitrax können gleichzeitig zwei<br />

Lokomotiven im direkten Zugriff halten.<br />

Die Grundbedienung erfolgt über<br />

acht Tasten in Doppelbelegung,<br />

während die Eingabe der Adressen<br />

über die Drehregler, die auch zur<br />

Geschwindigkeitssteuerung verwendet<br />

werden, erfolgt. Natürlich lassen <strong>sich</strong><br />

auch Weichen und Signale vom H<strong>an</strong>dregler<br />

aus betätigen.<br />

Etwas gewöhnungsbedürftig ist<br />

jedoch die Eingabe der Adressen und<br />

Konfigurationswerte in der Form von<br />

Hex-Zahlen: Hex-Zahlen sind ein in der<br />

Computertechnik gebräuchliches Zahlensystem,<br />

bei dem zur Darstellung von<br />

Zahlwerten nicht nur die Ziffern 0 bis<br />

9, sondern auch die Zeichen A bis F<br />

verwendet werden. Der „Zehnerwechsel“<br />

findet somit erst beim Dezimalwert<br />

16 entsprechend der Hexadezimal-<br />

Zahl 10 statt.<br />

Die Digitrax-Regler UT1 und UT2<br />

verfügen demgegenüber über einen<br />

großen Drehknopf zur Geschwindigkeitsregelung<br />

sowie zwei kleine Drehschalter<br />

mit 10 Stellungen, über die die<br />

Lok-Adressen aus dem Bereich 00 bis<br />

99 eingestellt werden können. Der<br />

„Buddy-Throttle“ BT2 besitzt keinerlei<br />

Möglichkeit der Adreßeingabe und<br />

erhält seine Adresse von einem <strong>an</strong>deren<br />

H<strong>an</strong>dregler zugewiesen.<br />

Nach demselben Bedienungsprinzip<br />

funktionieren die FREDs. FRED steht<br />

für FRemos Einfacher Drehregler und<br />

ist LocoNet-kompatibel. Wer den<br />

Selbstbau der H<strong>an</strong>dregler scheut, k<strong>an</strong>n<br />

die auf die entsprechende, industriell<br />

gefertigte Vari<strong>an</strong>te von Uhlenbrock<br />

zurückgreifen. Ein weiterer H<strong>an</strong>dregler<br />

ist von Itelec erhältlich.<br />

Interface<br />

Alle Befehle lassen <strong>sich</strong> auch per Computer<br />

<strong>an</strong> das LocoNet und von dort<br />

über die Zentrale zu den Boostern und<br />

schließlich den Befehlsempfängern<br />

senden. Als Befehlsempfänger kommen<br />

nicht nur mobile (Lok-)Decoder<br />

oder stationäre Decoder in Betracht,<br />

sondern genauso H<strong>an</strong>dregler oder weitere<br />

Interface-Bausteine.<br />

Das Interface von Digitrax ist im<br />

Prinzip nur ein Pegelw<strong>an</strong>dler und findet<br />

im Gehäuse eines 25-poligen Sub-<br />

D-Steckers Platz. Aus der Sicht des<br />

LocoNet ist das Interface nur eine weitere<br />

Komponente im gesamten Netz,<br />

MIBA-Spezial 42 93


Adressen und Bezugsquellen<br />

Digitrax-Produkte<br />

Bezug über CaseHobbies, Dorfstraße 28,<br />

33739 Bielefeld<br />

casehobby@aol.com<br />

http://www.digitrax.com<br />

(inkl. Infos und Links zu LocoNet)<br />

Itelec (H<strong>an</strong>dregler)<br />

Meisenwiesstrasse 10,<br />

CH-8444 Henggart<br />

http://www.itelec.ch<br />

KAM Industries (div. Software)<br />

computer@kamind.com<br />

http://www.kamind.com<br />

Railroad & Co (Software)<br />

Jürgen Freiwald, Lerchenstrasse 63,<br />

85635 Höhenkirchen<br />

http://www.freiwald.com<br />

info@freiwald.com<br />

Uhlenbrock (u.a. Intellibox, Intellicontrol,<br />

H<strong>an</strong>dregler)<br />

Mercatorstr. 6, 46244 Bottrop<br />

Bezug über den Fachh<strong>an</strong>del<br />

http://www.uhlenbrock.de<br />

Digitoys (Software WinLok 2.1)<br />

Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />

digitoys@bluewin.ch<br />

http://www.digitoys-systems.com<br />

Logic Rail Technologies (Modellzeit-Uhr)<br />

PMB 287, 21175 Tomball Parkway,<br />

Houston, TX 77070, USA<br />

http://freeweb.pdq.net/lgcrail1/<br />

Fremo (FRED, Erfahrungsberichte, Vergleiche,<br />

Bau<strong>an</strong>leitungen)<br />

Postfach 100 536, 64205 Darmstadt<br />

http://www.fremo.org/digital/<br />

LoysToys (diverse „Hardware“)<br />

P.O. Box 88, Wesley, AR 72733, USA<br />

http://www.loystoys.com<br />

John Kabat's LocoNet-Seiten<br />

(div. Software)<br />

http://users.l<strong>an</strong>minds.net/~sljkrr/<br />

Conrad Elektronik (Crimp-Z<strong>an</strong>gen,<br />

Stecker, Buchsen, Kabel etc.)<br />

Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau<br />

htttp://www.conrad.de<br />

Reichelt Elektronik (Crimp-Z<strong>an</strong>gen,<br />

Stecker, Buchsen, Kabel etc.)<br />

Elektronikring 1, 26452 S<strong>an</strong>de<br />

htttp://www.reichelt.de<br />

somit steht dem Einsatz mehrerer<br />

Interfaces nichts im Wege.<br />

Stationäre Decoder<br />

Der Betrieb aller DCC-NMRA-Decoder<br />

ist möglich, bei Einsatz der Intellibox<br />

oder des Digitrax Chief lassen <strong>sich</strong><br />

auch Motorola-Decoder <strong>an</strong>steuern. Der<br />

volle Leistungsumf<strong>an</strong>g wie kaskadierte<br />

Stellbefehle, Abfragen von Rückmeldungen<br />

etc. gelingt jedoch nur mit dem<br />

Digitrax-Decoder DS54.<br />

Neu im Lieferprogramm von Digitrax<br />

ist ein reiner Rückmeldedecoder<br />

(BDL16), der die Gleisbesetztmeldungen<br />

per LocoNet <strong>an</strong> die Zentrale oder<br />

<strong>an</strong>dere Endgeräte übermittelt. Wenn<br />

nicht nur Informationen über den<br />

Gleisstatus (belegt/frei) gewünscht<br />

werden, sondern auch über die<br />

Adresse der in einem Block befindlichen<br />

Lokomotive, helfen die gleichfalls<br />

neuen Tr<strong>an</strong>sponderbausteine RX4 und<br />

RX8, die zusammen mit dem BDL16<br />

eingesetzt werden können.<br />

Software<br />

LocoNet-kompatible Software führen<br />

mehrere Anbieter. Die Sp<strong>an</strong>ne reicht<br />

von komplexen Steuerungsprogrammen<br />

wie WinLok oder Railroad & Co<br />

über einfache, aber nützliche Hilfsprogramme<br />

zur Programmierung von<br />

Decodern (PR-1) von Digitrax und<br />

<strong>an</strong>deren Aufgabenstellungen. Insbesondere<br />

die Freeware-Programme von<br />

John Kabat sind hierbei erwähnenswert.<br />

Auch von KAM Industries wird<br />

mit dem EngineComm<strong>an</strong>der ein Loco-<br />

Net-kompatibles Software-Paket <strong>an</strong>geboten.<br />

Die obengen<strong>an</strong>nte Software findet<br />

<strong>sich</strong> übrigens auch als Demo- bzw.<br />

Freeware-Version auf der Spezial-CD-<br />

ROM vorne in dieser Ausgabe.<br />

Technische Grenzen<br />

Netzwerklängen von mehreren hundert<br />

Metern lassen <strong>sich</strong> mit dem Loco-<br />

Net realisieren – ordentliche<br />

Anschlüsse und der Verzicht auf<br />

unnötige Flickstellen vorausgesetzt.<br />

Dies reicht für Modul-Arr<strong>an</strong>gements<br />

von mehreren hundert Metern<br />

Streckenlänge, wie sie bei Fremo-Treffen<br />

gelegentlich <strong>an</strong>zutreffen sind, und<br />

damit allemal für Heim- und Club<strong>an</strong>lagen.<br />

Doch auch d<strong>an</strong>n, wenn m<strong>an</strong> <strong>an</strong> die<br />

Grenzen stößt, hilft die Analogie zu den<br />

Computernetzen: Die Unterteilung des<br />

Gesamtnetzes in separat versorgte<br />

Teilnetze und die Einspeisung der Digi-<br />

talsignale über zu „Repeatern“<br />

umfunktionierte Booster ist möglich.<br />

Entsprechende Geräte sind beim<br />

Fremo als Prototypen realisiert.<br />

Sollte bei vielen H<strong>an</strong>dreglern, Decodern<br />

und <strong>an</strong>deren Zusatzmodulen wie<br />

Modellzeituhren die Übertragungskapazität<br />

nicht ausreichen, hilft auch hier<br />

eine Segmentierung des Gesamtnetzes<br />

weiter. Wird als „Bridge“ ein PC mit<br />

mehreren seriellen Schnittstellen und<br />

LocoNet-Interfaces verwendet, k<strong>an</strong>n<br />

auch die Kapazität erhöht werden,<br />

indem der PC nur die segmentübergreifenden<br />

Befehle weitergibt und die<br />

segmentinterne Kommunikation zurückhält.<br />

94 MIBA-Spezial 42<br />

Fazit<br />

Im Gegensatz zu Digitalsystemen mit<br />

mehreren getrennten Bussen oder Netzen<br />

für Bedieneinheiten, Rückmeldedecoder<br />

etc. gestattet das LocoNet<br />

einen einfacheren bzw. sparsameren<br />

und damit über<strong>sich</strong>tlichen Aufbau. Die<br />

weitgehende Unempfindlichkeit gegen<br />

elektrische oder magnetische Störungen<br />

von außen erlaubt einen Verzicht<br />

auf abgeschirmte oder verdrillte Kabel.<br />

Schließlich erlaubt das LocoNet beliebige<br />

(Verdrahtungs-)Topologien.<br />

Die verfügbaren Bedienungsgeräte<br />

von Digitrax und Uhlenbrock bieten ein<br />

hohes Maß <strong>an</strong> Flexibilität bei unterschiedlichem<br />

Bedienungskomfort –<br />

auch resultierend aus unterschiedlichen<br />

Benutzerprofilen. Seine Stärken<br />

zeigt das LocoNet insbesondere beim<br />

Betrieb mit H<strong>an</strong>dreglern, die beliebig<br />

<strong>an</strong>- und abgestöpselt werden können.<br />

Das beim LocoNet verwendete Protokoll<br />

ist Gar<strong>an</strong>t für ein zukunfts<strong>sich</strong>eres<br />

System: Erweiterungen des Befehlsumf<strong>an</strong>ges,<br />

der beispielsweise<br />

durch neue Endgeräte erforderlich<br />

wird, erfolgt auf der Protokoll-Ebene.<br />

Somit bleiben vorh<strong>an</strong>dene Geräte auch<br />

beim erweiterten Protokoll einsatzfähig<br />

– sie verstehen nur einige, für sie<br />

unbedeutende „Sätze“ nicht.<br />

Schließlich ist auch die realisierbare<br />

Herstellerunabhängigkeit ein interess<strong>an</strong>ter<br />

Aspekt: So findet m<strong>an</strong> auf den<br />

Fremo-Internet-Seiten Baubeschreibungen<br />

aller Komponenten, die für den<br />

Aufbau und den Betrieb eines Digitalsystems<br />

auf LocoNet-Basis erforderlich<br />

sind. Bernd Schneider<br />

Der Autor d<strong>an</strong>kt Armin Mühl vom<br />

Fremo für die Unterstützung und seine<br />

konstruktiven Hinweise bei der Ausarbeitung<br />

dieses Beitrags.


Premiere: MIBA-Spezial mit CD-Rom-Edition<br />

Schnappschuß<br />

Nach der großen Reson<strong>an</strong>z auf die Marktüber<strong>sich</strong>ten in MIBA-<br />

Spezial 37 ist die Zeit mal wieder reif für ein Update – g<strong>an</strong>z im<br />

Trend der Software-Industrie. Anstatt einer rein „papierbedruckten“<br />

Auflistung gibt’s in dieser MIBA-Spezial-Ausgabe alle<br />

Programme als Demosoftware, Share- oder Freeware auf der<br />

vorne eingeklebten CD-Rom.<br />

Zuglisten und<br />

Streckennetz bilden<br />

die Grundlage für<br />

den Fahrpl<strong>an</strong>editor<br />

von Stef<strong>an</strong> Borm<strong>an</strong>n.<br />

Listenartige Fahrpläne<br />

und natürlich<br />

Bildfahrpläne können<br />

d<strong>an</strong>n daraus berechnet<br />

werden.<br />

Anwendungen auf der MIBA-Spezial-CD-Rom<br />

Rubrik Name Hersteller/Vertrieb<br />

Dabei wurde auf die bewährte<br />

Unterteilung in Gleispl<strong>an</strong>ungsprogramme,<br />

Steuerungs- und Hilfsprogramme,<br />

Betriebsprogramme sowie<br />

Datenb<strong>an</strong>ken zurückgegriffen. Zusätzlich<br />

haben wir noch einzelne Dokumentationen<br />

sowie die Rubrik Spiele +<br />

Unterhaltung aufgenommen.<br />

Die Über<strong>sich</strong>t auf diesen Seiten und<br />

der Inhalt der Begleit-CD-Rom zielt<br />

diesmal in eine etwas <strong>an</strong>dere Richtung:<br />

auf Demo-, Free- oder Shareware-Programme<br />

– Software also, die mit<br />

Erlaubnis des Autors weiterverbreitet<br />

werden darf und zum Teil über einen<br />

eingeschränkten Funktionsumf<strong>an</strong>g<br />

oder eine zeitliche Begrenzung der<br />

(rechtmäßigen) Benutzung verfügt.<br />

Allen Programmautoren sei <strong>an</strong> dieser<br />

Stelle für ihre Unterstützung und<br />

Kooperation ged<strong>an</strong>kt, ohne die dieses<br />

Projekt nicht hätte realisiert werden<br />

können. Bei Lob, Fragen und Kritik zu<br />

den Programmen möge <strong>sich</strong> der Leser<br />

bitte <strong>an</strong> die Autoren der jeweiligen<br />

Software wenden.<br />

Installation<br />

Die Installation gestaltet <strong>sich</strong> einfach<br />

und unkompliziert: Falls <strong>Sie</strong> bereits<br />

den Acrobat Reader installiert haben<br />

Betriebsprogramme CarCards Albion Software, P.O. Box 127, Russell, PA 16345, USA<br />

Betriebsprogramme Ship It! Lite Albion Software, P.O. Box 127, Russell, PA 16345, USA<br />

Betriebsprogramme DPS Train Scheduler DPS Systems, P.O.Box 702, Holbrook, NY. 11741, USA<br />

Betriebsprogramme Fahrpl<strong>an</strong>-Editor Stef<strong>an</strong> Borm<strong>an</strong>n, Triftweg 53, 38118 Braunschweig<br />

Datenb<strong>an</strong>ken Railbase Professional Albion Software, P.O. Box 127, Russell, PA 16345, USA<br />

Datenb<strong>an</strong>ken RailData 1.1 Information Systems Services, P.O.Box 2640, K<strong>an</strong>sas City, KS. 66110, USA<br />

Datenb<strong>an</strong>ken Verwaltungsprogramm Ursula Z<strong>an</strong>der, Karl-Arnold-Str. 83, 52511 Geilenkirchen<br />

Datenb<strong>an</strong>ken WINiCAT Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />

Dokumentation Abracadata Software-Katalog Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402, USA<br />

Dokumentation Lenz SET02 Lenz Elektronik GmbH, Hüttenbergstraße 29, 35398 Gießen<br />

Dokumentation MIBA-Spezial 37 MIBA-Verlag, Senefelderstraße 11, 90409 Nürnberg<br />

Dokumentation H<strong>an</strong>dbuch Uhlenbrock-Lokdecoder Uhlenbrock Elektronik GmbH, Mercatorstraße 6, 46244 Bottrop<br />

Dokumentation Intellibox-Simulator Uhlenbrock Elektronik GmbH, Mercatorstraße 6, 46244 Bottrop<br />

Dokumentation Intellibox-Simulator Uhlenbrock Elektronik GmbH, Mercatorstraße 6, 46244 Bottrop<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung TrainCAD<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung 3D Railroad Concept & Design Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402, USA<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung 3D Railroad Concept & Design Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402, USA<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung PC Rail für Windows BUSCH Modellspielwaren, Heidelberger Straße 26, 68519 Viernheim<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung DPS Rail Layout Designer DPS Systems, P.O.Box 702, Holbrook, NY. 11741, USA<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung 3rd Pl<strong>an</strong>It El Dorado Software, C&E Inc. , Basaltweg 56, 22395 Hamburg<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung WinRail 3.1 Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung WinRail 4.1 Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung XTrkCad Sillub Technologies, 416 Avondale Ave., Ottawa ON, K2A 0S3, K<strong>an</strong>ada<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung RAILY für Windows Target Software Vertriebs GmbH, Brunnfeld 2-4, 93133 Burglengenfeld<br />

Gleispl<strong>an</strong>ung WinTrack Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />

96 MIBA-Spezial 42


(beispielsweise von einer der MIBA-<br />

Jahrbuch-CDs), reicht es, das Dokument<br />

intro.pdf auf der CD-Rom zu starten.<br />

Ist der Acrobat Reader noch nicht<br />

installiert, starten <strong>Sie</strong> bitte das Programm<br />

install.exe, das <strong>Sie</strong> durch die<br />

weiteren Schritte führt, und öffnen <strong>Sie</strong><br />

d<strong>an</strong>n das Dokument intro.pdf. Es<br />

beschreibt jedes der auf der CD-Rom<br />

befindlichen Programme und verweist<br />

auf vorh<strong>an</strong>dene Dokumentationen und<br />

auf das Programm selbst. Je nach Art<br />

des Programmes läßt <strong>sich</strong> dies direkt<br />

von der CD-Rom starten (es k<strong>an</strong>n aber<br />

auch m<strong>an</strong>uell auf die Festplatte Ihres<br />

Computers kopiert werden) oder erfordert<br />

eine Installation, die jedoch in<br />

allen Fällen menügeführt ist.<br />

Gleispl<strong>an</strong>programme<br />

Schon mehrfach wurden in der MIBA<br />

Gleispl<strong>an</strong>programme für die zweiund/oder<br />

dreidimensionale Anlagenpl<strong>an</strong>ung<br />

(u.a. in MIBA-Spezial 37 und<br />

41, MIBA 6/98) vorgestellt. Vergleicht<br />

m<strong>an</strong> die aktuellen Versionen mit den<br />

Versionen des Vorjahres, so ist der<br />

Trend in Richtung 3D genauso deutlich<br />

zu erkennen wie der Ausbau vorh<strong>an</strong>-<br />

Pfad Programmname System<br />

albion/ carsetup.exe PC/Windows<br />

albion/ shpsetup.exe PC/Windows<br />

DPSsys/train/ rrsched.exe PC/Windows<br />

fahrpl<strong>an</strong>/ fahrpl<strong>an</strong>.exe PC/Windows<br />

albion/ rbsetup.exe PC/Windows<br />

raildata/ disk1/setup.exe PC/Windows<br />

z<strong>an</strong>der/ start_d.exe PC/Windows<br />

winicat/ PC/Windows<br />

abracadata/ catalog.pdf PDF<br />

lenz/ set02.pdf PDF<br />

miba/ 37sp.pdf PDF<br />

uhlenbrock/ h<strong>an</strong>dbuch.pdf PDF<br />

uhlenbrock/ibox/ start.exe PC/Windows<br />

uhlenbrock/ neu99.pdf PDF<br />

traincad/ traincad.exe PC/Windows<br />

abracadata/3drcd/ setup.exe PC/Windows<br />

abracadata/ 3DRRMacDemo.sit Mac<br />

busch/ pcrwin.exe PC/Windows<br />

DPSsys/rail/ dpsrail.exe PC/Windows<br />

3pl<strong>an</strong>it/ g400006.exe PC/Windows<br />

blumert/winrail31/ setup.exe PC/Windows<br />

blumert/winrail41/ setup.exe PC/Windows<br />

sillub/ PC/Windows/Linux<br />

raily/ railydemo.exe PC/Windows<br />

wintrack/ setup.exe PC/Windows<br />

SOFTWARE<br />

Recht neu auf dem Markt ist das<br />

AM-Lokpad von Andreas M<strong>an</strong>nstein.<br />

Kleine Lokomotiv-Ikonen<br />

erleichtern die schnelle Identifikation.<br />

Die Schieberegler sind<br />

platzsparend auf dem Bildschirm<br />

darstellbar. Die Einstellungsmöglichkeiten,<br />

die Koploper (links)<br />

für Lokomotiven <strong>an</strong>bietet, sind<br />

recht umf<strong>an</strong>greich, hier dargestellt<br />

für eine Lokomotive mit<br />

Selectrix-Decoder.<br />

dener Bibliotheken. Während die 2D-<br />

Anlagenpl<strong>an</strong>ung dem „Zeichnen auf<br />

Papier“ entspricht, wird bei der 3D-<br />

Anlagenpl<strong>an</strong>ung ein mehr oder minder<br />

räumliches Abbild der Modellbahn im<br />

Rechner konstruiert. Dieses Modell<br />

k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>schließend von allen Seiten<br />

und Positionen betrachtet werden.<br />

Gestaltete L<strong>an</strong>dschaften und das<br />

„Besiedeln“ der künstlichen Welt mit<br />

Gebäuden, Fahrzeugen und Personen<br />

wird meist durch Bibliotheken erleichtert,<br />

deren Objekte einfach in den eigenen<br />

Anlagenpl<strong>an</strong> kopiert werden können.<br />

Ein Gag der besonderen Art ist die<br />

Möglichkeit, über die konstruierte<br />

Anlage Züge fahren zu lassen – der<br />

Schritt zur Simulation einer Bahnwelt<br />

vollzieht <strong>sich</strong> nahezu fließend. Einige<br />

Programme ermöglichen es sogar,<br />

beim „Befahren“ des Anlagenpl<strong>an</strong>s zu<br />

prüfen, ob etwa vorgegebene Minimalradien<br />

oder Maximalsteigungen eingehalten<br />

wurden.<br />

Steuerungsprogramme<br />

Vielfältige Verbesserungen erfuhren in<br />

den letzten Jahren die Steuerungsprogramme,<br />

wobei die Trends erfreulicherweise<br />

zu mehr Robustheit, Fehlertoler<strong>an</strong>z<br />

und Flexibilität der Programme<br />

gehen. Mehr Flexibilität<br />

bedeutet in der Regel aber auch mehr<br />

Komplexität: Entweder sind mehr Einstellungen<br />

(neudeutsch: Customizing)<br />

vorzunehmen, oder Abläufe können<br />

gleich in einer eingebauten Programmiersprache<br />

selbst erstellt werden. In<br />

beiden Fällen sind sogen<strong>an</strong>nte Assistenten<br />

hilfreich – sie müssen ja nicht<br />

gleich so aufdringlich wie Microsofts<br />

Büroklammer sein. Hat m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> mit<br />

der Programmierung <strong>an</strong>gefreundet,<br />

geht sie eigentlich recht „zügig“ von<br />

der H<strong>an</strong>d. Wer d<strong>an</strong>n noch mehr Unabhängigkeit<br />

wünscht und beispielsweise<br />

MIBA-Spezial 42 97


Rubrik Name Hersteller/Vertrieb<br />

Spiele + Unterhaltung 3D Railroad Master Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />

Spiele + Unterhaltung Design Your Own Railroad Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />

Spiele + Unterhaltung Design Your Own Railroad Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />

Spiele + Unterhaltung Train Engineer Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />

Spiele + Unterhaltung Train Engineer Deluxe Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />

Spiele + Unterhaltung Train Engineer Deluxe Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />

Spiele + Unterhaltung Train-Teasers Jigsaw Puzzles Abracadata, P.O.Box 2440, Eugene, OR 97402 USA<br />

Spiele + Unterhaltung DSW Dortmunder Stadtwerke, Deggingstraße 40, 44141 Dortmund<br />

Spiele + Unterhaltung Stellwerk Altona Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />

Spiele + Unterhaltung Stellwerk Neumünster Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />

Spiele + Unterhaltung Bahn 3.58 J<strong>an</strong> Bochm<strong>an</strong>n, Postfach 32 02 53, 01014 Dresden<br />

Spiele + Unterhaltung Railsim Jens Schubert, Dammstraße 12, 70806 Kornwestheim<br />

Spiele + Unterhaltung Stellwerksimulation John Dennis, PO Box 27, Cromer Norfolk NR27 0HA, United Kingdom<br />

Spiele + Unterhaltung Stellwerksimulation John Dennis, PO Box 27, Cromer Norfolk NR27 0HA, United Kingdom<br />

Spiele + Unterhaltung Railway Scene Mark Goodspeed<br />

Spiele + Unterhaltung Bahndemo Martin Meyer, Eskilstunastr. 30, 91054 Erl<strong>an</strong>gen<br />

Spiele + Unterhaltung MiBaZug98 Michael Baier, Bühler Straße 46, 57258 Freudenberg<br />

Spiele + Unterhaltung Eisenbahn.exe Software Untergrund, Galv<strong>an</strong>istraße 14, 60486 Fr<strong>an</strong>kfurt/Main<br />

Steuerung WinDigital 7.1 Abbink-Software, Lauerstraße 42, 41812 Erkelenz<br />

Steuerung AM-Lokpad Andreas M<strong>an</strong>nstein<br />

Steuerung DTC Axel Hagel<br />

Steuerung Train Carsten Meyer, c/o Heise GmbH Verlag, Helstorfer Str. 7, 30625 H<strong>an</strong>nover<br />

Steuerung RocoKr<strong>an</strong> dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />

Steuerung Video-Fahrpult dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />

Steuerung WinBahn dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />

Steuerung Digitalis digitalis Software, R. Zöbeli, Im Koller 1, CH-8706 Feldmeilen<br />

Steuerung WinLok 2.1 DigiToys AG, H<strong>an</strong>sruedi T<strong>an</strong>ner, Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />

Steuerung MpCD Gahler & Ringstmeier, Gabelsberger Straße 2 a, 44652 Herne<br />

Steuerung DigiBahn Joachim Baum<strong>an</strong>n, Echterdinger Str. 5, 72135 Dettenhausen<br />

Steuerung Railroad & Co. Jürgen Freiwald, Lerchenstraße 63, 85635 Höhenkirchen<br />

Steuerung Stellwerk 9.0 Jürgen Schwarz, Goslarsche Str. 5 , 30419 H<strong>an</strong>nover<br />

Steuerung GBSwin Martin Meyer, Eskilstunastr. 30, 91054 Erl<strong>an</strong>gen<br />

Steuerung Koploper PaHaSoft<br />

Steuerung DigiControl 300 Ralf Novender, Haubachstr. 1, 10585 Berlin<br />

Steuerung H<strong>an</strong>Dig Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

Steuerung PCTreinControl Ronald Helder, Prinsenweer 44, NL-3363 JK Sliedrecht<br />

Steuerung LineSc<strong>an</strong> Sergej Iv<strong>an</strong>ov, Bosslerstr. 54, 73734 Esslingen<br />

Steuerung WinDigiPet Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />

Steuerung SOFT-LOK Wolfg<strong>an</strong>g Schapals, Fr<strong>an</strong>z-Wunner-Str. 24, 87719 Mindelheim<br />

SW-Zentralen DirectTrain Dr. Konrad Froitzheim, Fakultät f. Informatik, Oberer Eselsberg, 89069 Ulm<br />

SW-Zentralen C80prox Peter Worboys<br />

SW-Zentralen LOK Dr. Michael König, Antoniter-Weg 11, 65843 Sulzbach/Ts.<br />

SW-Zentralen Booster 1.1 Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

SW-Zentralen Extended DirectTrain Torsten Vogt, c/o Lehrstuhl für Praktische Informatik 1, 68131 M<strong>an</strong>nheim<br />

Hilfsprogramme Tr<strong>an</strong>sponder Leser Helmo Abbink-Software, Lauerstraße 42, 41812 Erkelenz<br />

Hilfsprogramme Tr<strong>an</strong>sponder Leser Holterm<strong>an</strong>n Abbink-Software, Lauerstraße 42, 41812 Erkelenz<br />

Hilfsprogramme Switch dh-Software, Friedrich-Wilhelm-Straße 75, 12103 Berlin<br />

Hilfsprogramme PR1 für Windows DigiToys AG, H<strong>an</strong>sruedi T<strong>an</strong>ner, Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />

Hilfsprogramme ShowDCC DigiToys AG, H<strong>an</strong>sruedi T<strong>an</strong>ner, Eggliweg 19, CH-8832 Wilen-Wollerau<br />

Hilfsprogramme Lok-Nummern Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />

Hilfsprogramme Wagennummern Gunnar Blumert, Hochdonner Chaussee 16, 25712 Burg<br />

Hilfsprogramme Gleis-Rechner Peter Kügler<br />

Hilfsprogramme AsynMon 1.7 Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

Hilfsprogramme Calibrate 0.4 Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

Hilfsprogramme DigiAPI Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

Hilfsprogramme DigiScope Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

Hilfsprogramme MKL Sniffer Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

Hilfsprogramme UhlTool Rob Hamerling, Hogel<strong>an</strong>dseweg 67, NL-4132 CV Vi<strong>an</strong>en<br />

Hilfsprogramme P.F.u.Sch. STP-Software, Weißenberg 23, A-4053 Haid<br />

Hilfsprogramme WiniPro2 Viessm<strong>an</strong>n Modellspielwaren GmbH, Am Bahnhof 1, 35116 Hatzfeld<br />

98 MIBA-Spezial 42


Pfad Programmname System<br />

abracadata/3drmst/ setup.exe PC/Windows<br />

abracadata/rrdos/ install.exe PC/DOS<br />

abracadata/ rrmacsit.hqx Mac<br />

abracadata/trainen/ setupdos.exe, setupwin.exe PC/DOS, Windows<br />

abracadata/trained/ setup.exe PC/Windows<br />

abracadata/ MacTedDemo.sit Mac<br />

abracadata/jsdemo/ setup.exe PC/Windows<br />

dsw dsw_iw32.exe, dsw_mac.hqx PC/Windows, Mac<br />

blumert/altona/ setup.exe PC/Windows<br />

blumert/neumünster/ setup.exe PC/Windows<br />

bahn358/ install.exe PC/DOS<br />

railsim/ Rs270dby.exe PC/DOS<br />

pcrail/dos/ PC/DOS<br />

pcrail/win/ PC/Windows<br />

railscen/ PC/Windows<br />

bahndemo/ install.exe PC/Windows<br />

mibaone/ setup.exe PC/Windows<br />

eisenbahn/ setup.exe PC/Windows<br />

abbink/ wd71demo.exe PC/Windows<br />

amlokpad/ setup.exe PC/Windows<br />

dtc/ train.exe PC/DOS<br />

stack/ stack.hqx Mac<br />

railware/rocokr<strong>an</strong>/ setup.exe PC/Windows<br />

railware/video/ setup.exe PC/Windows<br />

railware/winbahn/ setup.exe PC/Windows<br />

digitalis/ setup.exe PC/Windows<br />

winlok21/ setup.exe PC/Windows<br />

mpc/ gbs.exe PC/DOS<br />

digibahn/ setup.exe PC/Windows<br />

railroad/ setup.exe PC/Windows<br />

stellwerk/ setup.exe PC/Windows<br />

GBSLOK/ install.exe PC/Windows<br />

koploper/ setup.exe PC/Windows<br />

dc300/ demo.exe PC/DOS<br />

robtools/h<strong>an</strong>dig23/ h<strong>an</strong>dig.exe PC/DOS<br />

Pctrein/ Pctrein.exe PC/DOS<br />

linesc<strong>an</strong>/ dgt.exe PC/Windows<br />

WDigiPet/ setup.exe PC/Windows<br />

softlok/lenz/, softlok/maerklin/ install.bat PC/DOS<br />

delta/ delta.com PC/DOS<br />

c80/ C80prox.exe PC/DOS<br />

lok/ lokt20d.exe PC/DOS<br />

robtools/booster11/ bmode.exe PC/OS2<br />

xdt/ xdt_0898.exe PC/DOS<br />

abbink/ helmo101.exe PC/Windows<br />

abbink/ holte101.exe PC/Windows<br />

railware/ switch.exe PC/Windows<br />

winpr1/ winpr1.exe PC/Windows<br />

showdcc/ showdcc.exe PC/Windows<br />

blumert/nummern/ dbnum.exe PC/Windows<br />

blumert/nummern/ wagennum.exe PC/Windows<br />

traccalc/ traccalc.exe PC/DOS<br />

robtools/asymon17/ asynmon.exe PC/DOS<br />

robtools/calibrate/ calibrat.exe PC/DOS, OS/2<br />

robtools/digiapi/ PDF<br />

robtools/DigiScop/ DigiScope.exe PC/OS2<br />

robtools/sniffer/ MKLSNiff.exe PC/OS2<br />

robtools/uhltool/ ut.exe PC/DOS, OS/2<br />

pfusch/ pfusch.exe PC/Windows<br />

winipro2/ winipro2.exe PC/Windows<br />

eigene Eingabe- oder Steuergeräte<br />

oder allgemein <strong>an</strong>dere Benutzeroberflächen<br />

erstellen möchte, k<strong>an</strong>n auf<br />

Funktionsbibliotheken zurückgreifen<br />

oder auch nur die Programmierschnittstellen<br />

nutzen.<br />

Leider befindet <strong>sich</strong> zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt die Software von KAM<br />

(http://www.kamind.com) in einer<br />

Redesign-Phase, so daß eine Aufnahme<br />

auf die CD-ROM nicht möglich<br />

war. Wir werden aber bei Erscheinen<br />

der neuen Version davon berichten.<br />

Software-Zentralen<br />

Schaut m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> das Innenleben der<br />

Zentraleinheit einer Mehrzugsteuerung<br />

<strong>an</strong>, so entdeckt m<strong>an</strong> als Kern oft<br />

einen oder mehrere Mikroprozessoren.<br />

<strong>Sie</strong> nehmen die Eingaben entgegen<br />

und generieren daraus das Digitalsignal,<br />

das <strong>an</strong> das Gleis gesendet wird.<br />

Dabei werden die einzelnen Informationen<br />

sequentiell ausgegeben. Daraus<br />

leitet <strong>sich</strong> schon fast die Idee der Software-Zentralen<br />

ab: Über einen Mikroprozessor<br />

verfügen die Computer allemal,<br />

und eine serielle Schnittstelle zur<br />

Verbindung mit der Außenwelt ist auch<br />

meist vorh<strong>an</strong>den.<br />

Dieses Prinzip der Signalerzeugung<br />

direkt im Computer wird vielfach als<br />

„DirectDrive“ bezeichnet und wird<br />

mittlerweile in einigen Systemen eingesetzt.<br />

Für entsprechend „Saft“ auf<br />

dem Gleis sorgen nachgeschaltete Booster.<br />

Die Programme laufen meist unter<br />

DOS und weisen mehr oder weniger<br />

gelungene Benutzeroberflächen auf.<br />

Meist können über ein GamePort, <strong>an</strong><br />

den normalerweise zwei Joysticks<br />

<strong>an</strong>geschlossen werden, ein oder mehrere<br />

einfache (Selbstbau-)H<strong>an</strong>dregler<br />

<strong>an</strong>gesteckt werden.<br />

M<strong>an</strong> darf gesp<strong>an</strong>nt sein, welche Entwicklungen<br />

diese Programme in<br />

Keine Ph<strong>an</strong>tasieprodukte, sondern nur vorbildgerechte<br />

Zugkompositionen weist der<br />

Bildschirmschoner von Michael Baier auf.<br />

Die Vorbilder stammen von den Eisenbahnfreunden<br />

Betzdorf und der Westerwaldbahn.<br />

MIBA-Spezial 42 99


Die Eisenbahnsimulation Eisenbahn.exe verfügt<br />

über schöne grafische Darstellungen.<br />

WinBahn-Fahrpult mit verschiedenen<br />

Buttons für vordefinierte Geschwindigkeiten<br />

bzw. Funktionen.<br />

Datenb<strong>an</strong>k, Decoderverwaltung und Decoder-Programmierwerkzeug<br />

bietet WiniPro.<br />

Die Abbilder der Digital-Bedienungsgeräte<br />

von Winlok 2.1 sind platzsparend realisiert.<br />

Zukunft nehmen; erste Ansätze sind<br />

bereits multiprotokoll- und/oder multiportfähig.<br />

<strong>Sie</strong> können also Signale verschiedener<br />

Digitalsysteme parallel<br />

erzeugen oder gestatten den gleichzeitigen<br />

Betrieb über mehrere Schnittstellen.<br />

Betriebsprogramme<br />

Wenig wirklich Neues gibt es in dieser<br />

Rubrik zu beobachten. Die betriebsintensiven<br />

Wagenkarten- und Ladungskartensysteme<br />

haben immer noch<br />

ihren Schwerpunkt in Nordamerika.<br />

Jedoch findet m<strong>an</strong> jetzt auch in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d vermehrt Fahrpl<strong>an</strong>-Editoren<br />

– ein Verdienst des Fremo? Eine<br />

Verbindung von Fahrpl<strong>an</strong>- und Steuerungssystem<br />

gibt es jedoch bisher noch<br />

nicht – vielleicht ein Zeichen der unterschiedlichen<br />

Interessen.<br />

Tools und Hilfsprogramme<br />

Die Sp<strong>an</strong>ne der Hilfsprogramme und<br />

Helferlein ist mittlerweile recht groß<br />

geworden. Einen Schwerpunkt stellen<br />

jedoch die Systeme zur Programmierung<br />

von Lok- und Weichendecodern<br />

dar. Bei einem umf<strong>an</strong>greichen Fahrzeugpark<br />

mit entsprechend unterschiedlichen<br />

Decodertypen ist die Programmierung<br />

aller Funktionen eines<br />

modernen Decoders eine „harte Nuß“<br />

für den Modellbahner – insbesondere<br />

bei einem kleinen Display und nur<br />

wenigen, aber dafür mehrfach belegten<br />

Tasten. Eine Datenb<strong>an</strong>k mit den<br />

Decodertypen und eine (automatische)<br />

Auswahl der passenden Programmiermethode<br />

sind da äußerst hilfreich.<br />

Fehlt eigentlich nur noch eine Integration<br />

mit den Programmen der folgenden<br />

Rubrik, die einerseits gleich festhalten,<br />

welcher Decodertyp in welchem<br />

Fahrzeug eingebaut ist, und<br />

<strong>an</strong>dererseits über einen Katalog der<br />

aktuellen Decoder mit ihren technischen<br />

Angaben verfügen.<br />

Datenb<strong>an</strong>ken und Kataloge<br />

Auch hier wird das Angebot immer<br />

reichhaltiger, wobei die Qualität sowie<br />

der Innovationsgrad und somit der<br />

Nutzen der <strong>an</strong>gebotenen Programme<br />

m<strong>an</strong>chmal fragwürdig ist. Erfreulich<br />

ist aber ein Ausbau des Angebotes <strong>an</strong><br />

Datenmaterial als „Futter“ für die Programme<br />

– seien es Explosions- und<br />

Ersatzteilblätter zu den Fahrzeugen<br />

oder entsprechend aufbereitete Kataloge<br />

verg<strong>an</strong>gener Jahre.<br />

Dokumentation<br />

Keine Software im engeren Sinne verbirgt<br />

<strong>sich</strong> hinter dieser Rubrik: Vielmehr<br />

wurden hier Kataloge oder<br />

Beschreibungen neuer Hardware<br />

zusammengefaßt – nicht zu vergessen<br />

die digitale Ausgabe des MIBA-Spezials<br />

37.<br />

Spiele, Unterhaltung und<br />

Bildschirmschoner<br />

Über die berühmt-berüchtigten Pausenfüller<br />

bzw. Bildschirmschoner<br />

berichtete die MIBA schon in der Juni-<br />

Ausgabe 1999. Ein großes Angebot ist<br />

mittlerweile <strong>an</strong> Simulationsprogrammen<br />

zu finden: seien es reine Führerst<strong>an</strong>ds-Mitfahrten<br />

nach Sicht, Fahrpl<strong>an</strong><br />

oder LZB – die Darstellungsqualität<br />

und der Unterhaltungswert haben<br />

inzwischen ein beachtliches Niveau<br />

erreicht. Eingebaute Editoren erlauben<br />

das Anlegen eigener Strecken, die<br />

natürlich auch mit <strong>an</strong>deren ausgetauscht<br />

werden können. Der St<strong>an</strong>dard<br />

von Flugsimulatoren – ein Mitspieler<br />

sitzt im Tower und zig <strong>an</strong>dere als Piloten<br />

im Flieger, alle per Internet mitein<strong>an</strong>der<br />

vernetzt – existiert aber hier<br />

(noch) nicht.<br />

Das neue Produkt Eisenbahn.exe<br />

interpretiert die Eisenbahnsimulation<br />

noch weiter: Es gestattet den Blick auf<br />

eine virtuelle Welt – von einem beliebigen<br />

St<strong>an</strong>dort aus und nicht nur aus<br />

dem Führerst<strong>an</strong>d. Bald k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf<br />

das Schrauben und Gipsen im Keller<br />

wirklich verzichten …<br />

100 MIBA-Spezial 42<br />

Fazit<br />

Viele Programme sind in Details verbessert<br />

und erweitert worden –<br />

„Modellpflege“ eben. Wir Modellbahner<br />

müssen jedoch nach wie vor<br />

auf eine Integration der verschiedenen<br />

Konzepte in einem modularen Programm<br />

verzichten: In der Sammlungsverwaltung<br />

werden die Fahrzeuge für<br />

den Betriebseinsatz entsprechend<br />

gekennzeichnet, das Programmierwerkzeug<br />

kennt den in der Lok eingebauten<br />

Decoder und unterstützt den<br />

Benutzer beim Vornehmen der entsprechenden<br />

Einstellungen. Derartige<br />

Überlegungen lassen <strong>sich</strong> auch beim<br />

Zusammenspiel von Gleispl<strong>an</strong>ung,<br />

Steuerungssoftware und Fahrpl<strong>an</strong>bearbeitung<br />

<strong>an</strong>stellen. Potential für viele<br />

Verbesserungen und Updates ist also in<br />

Mengen vorh<strong>an</strong>den.<br />

Bernd Schneider

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