Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
UKS<br />
Christian Renelt<br />
Seite 20 Okt 12<br />
SOMMERCAMP<br />
HINTERTUX<br />
2 0 1 2 / 1 3<br />
REPORTAGE<br />
Christian Renelt<br />
AMS<br />
DEM ABGRUND<br />
KNAPP ENT<br />
R O N N E N<br />
Wie jedes Jahr fand auch heuer wieder das Sommer-Trainingscamp<br />
am Hintertuxer Gletscher statt – die ideale Gelegenheit, sich Ende<br />
August auf die kommende Schisaison vorzubereiten.<br />
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet im Hotel Hohenhaus (4<br />
Sterne!!) schleppten wir uns jeden Tag mit drei Gondeln hinauf zum<br />
Gletscher, wo wir vormittags am Olperer-Schlepplift trainierten. Der<br />
dichte Nebel, der die Sonne an den ersten Tagen fast gänzlich<br />
verdeckte, und der wenige Schnee, der durch die warmen<br />
Temperaturen schnell unter unseren Schiern zerschmolz, hinderten<br />
uns nicht am (Wasser-)Schifahren. Doch schon gegen Ende der<br />
Woche erstrahlte der Gletscher zum Glück in traumhafter<br />
Winterlandschaft.<br />
Unser vielfältiges Nachmittagsprogramm reichte vom Laufen,<br />
Wandern, Fußballspielen, Inline-Skaten und Konditionstraining bis<br />
hin zum Schwimmen und Erholen in der Wellness-Oase des Hotel<br />
Hohenhaus. Natürlich durften da auch Squash und Tischtennis nicht<br />
fehlen.<br />
Einer der Höhepunkte war aber sicherlich neben dem Gletscher-<br />
Schifahren das Klettern. Besorgt blickten wir, während wir uns mit<br />
zittrigen Händen an einer Absperrung festhielten, hinunter in eine 25<br />
Meter tiefe Schlucht, die sich in der Nähe der ersten<br />
Gletschergondel befand. Ein gigantischer Wasserfall, der sich<br />
neben uns in eine offene Höhle stürzte, jagte uns allen Angst ein.<br />
„Da hinunter sollen wir uns abseilen?“, schoss es mir durch den<br />
Kopf. Schließlich fassten die ersten von uns genügend Mut, um die<br />
„gefährliche Reise“ nach unten anzutreten. An einem einzigen Seil<br />
angegurtet, tauchte einer nach dem anderen immer tiefer in die<br />
Schlucht hinab. Unsere Angst hatte aber bald ein Ende. Nach einem<br />
kurzen Adrenalin-Stoß konnten wir unseren Augen kaum trauen, als<br />
wir unten angekommen die atemberaubende Felswand<br />
betrachteten. Jetzt aber gab es kein Zurück mehr. Wer glaubte, jetzt<br />
in Sicherheit zu sein, hatte sich ganz schön getäuscht. Ein<br />
dreiviertelstündiges Kletterabenteuer entlang des Gletscherflusses<br />
durch eine Höhle stand uns allen noch bevor. Nur langsam konnten<br />
wir uns an den großen, rutschigen Felsen und Gesteinsbrocken<br />
vorbeitasten. Völlig erschöpft und müde traten wir mit schmutzigem<br />
Gewand und verdreckten Händen nach insgesamt drei Stunden<br />
endlich den Rückweg von der kalten Höhle ins warme, gemütliche<br />
Hotel Hohenhaus an, wissend, dass wir alle diesen einzigartigen<br />
Nachmittag nie vergessen würden.<br />
Der bisher problemlose Kursverlauf setzte sich auch die weiteren<br />
Tage fort. Aufgrund eines starken Wettersturzes reisten wir einen<br />
Tag früher als geplant ab. Eine Mure blockierte an unserem<br />
Abfahrtstag vorübergehend die Hauptstraße vom Zillertal zur<br />
Autobahn, wurde jedoch am späten Vormittag zum Glück wieder<br />
geöffnet.<br />
Im Großen und Ganzen hat der Sommertrainingskurs in Hintertux<br />
allen Beteiligten eine Menge Spaß gemacht und, auch wenn das<br />
Wetter nicht immer perfekt war, haben wir alle, ob Groß oder Klein,<br />
diese neun Tage genossen. Jetzt können wir mit viel Freude und<br />
Engagement die kommende Schisaison beginnen!