BLICK - OPUS - Universität Würzburg
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campus<br />
<strong>BLICK</strong> 0 - 008<br />
newsletter<br />
03/08<br />
Richtfest Alte Chirurgie Der Aus- und<br />
Umbau des ehemaligen Luitpoldkrankenhauses<br />
der <strong>Universität</strong> zu einem Medizin-<br />
Campus schreitet voran. Wo sich in der<br />
ehemaligen Chirurgie früher Ärzte und<br />
Pflegekräfte um ihre Patienten kümmerten,<br />
werden in Zukunft rund 250 Wissenschaftler<br />
über die Grundlagen von Krankheiten<br />
forschen. In den Neubau werden voraussichtlich<br />
2009 das Rudolf-Virchow-Zentrum/DFG-Forschungszentrum<br />
für Experimentelle<br />
Biomedizin und das Institut für<br />
Molekulare Infektionsbiologie einziehen.<br />
Rund 114.000 Kubikmeter Rauminhalt, eine<br />
Historische Handschriften Die Präsidentin<br />
von Irland, Mary McAleese, durfte<br />
bei einem Besuch in der <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />
das Kiliansevangeliar ganz aus der Nähe<br />
anschauen – das Symbol für die Christianisierung<br />
und den Beginn der Buchkultur in<br />
Franken schlechthin. Auch die Paulusbriefe<br />
und das Matthäusevangelium betrachtete<br />
sie mit großem Interesse. Die historischen<br />
Handschriften stammen aus dem sechsten<br />
bis neunten Jahrhundert, der Zeit der Missionierung<br />
Mainfrankens durch die aus Irland<br />
stammenden Frankenapostel um Kilian, Kolonat<br />
und Totnan. Tatsächlich kam mit dem<br />
Christentum auch die lateinische Buchkultur<br />
der katholischen Kirche nach Franken, wie<br />
Dr. Hans-Günter Schmidt, Leiter der Abteilung<br />
Handschriften und Alte Drucke, erläuterte.<br />
„Insofern sind die irischen Missionare<br />
Hörsäle fürs Hubland Im Jahr 2011<br />
entlassen die Gymnasien in Bayern einen<br />
doppelten Abiturjahrgang. Auch an der Uni<br />
<strong>Würzburg</strong> werden sich dann deutlich mehr<br />
Studienanfänger einschreiben – und das bei<br />
ohnehin steigenden Studierendenzahlen<br />
und einer schon jetzt deutlich spürbaren<br />
Raumnot. Darum realisiert die Uni ein neues<br />
zentrales Hörsaal- und Seminargebäude<br />
auf dem Hubland-Campus. Es soll im Norden<br />
der <strong>Universität</strong>sbibliothek entstehen,<br />
gleich bei der Straße Am Galgenberg, die<br />
an der Leighton-Kaserne entlangführt. Die<br />
Pkw-Parkplätze, die sich derzeit auf dem<br />
Areal befinden, werden dann aufgegeben<br />
Nutzfläche von 9600 Quadratmetern, Platz<br />
für Labore auf 3400 Quadratmetern und<br />
Baukosten von 71 Millionen Euro, die sich<br />
Bund und Land teilen. Kein Wunder, dass<br />
Bayerns Innenminister und damit oberster<br />
Bauherr im Freistaat Joachim Herrmann<br />
von einem „bedeutenden Fortschritt für<br />
Forschung und Lehre an der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Würzburg</strong>“ sprach. Herrmann war Festredner<br />
beim Richtfest. Lob für die Wissenschaftler<br />
gab es auch im Grußwort von <strong>Universität</strong>spräsident<br />
Axel Haase „Hier entsteht<br />
ein Leuchtturm der Lebenswissenschaften<br />
von internationalem Rang.“<br />
des sechsten bis neunten Jahrhunderts auch<br />
Vermittler und Lehrer der spätantiken Kultur<br />
in Mitteleuropa.“ Gerade auch davon zeigte<br />
sich Mary McAleese sehr beeindruckt. „Es ist<br />
sehr bewegend“, sagte sie beim Betrachten<br />
der Paulusbriefe, „wie diese Leute hierher kamen:<br />
zu Fuß, mit dem Buch unter dem Arm.<br />
Sie brauchten viel Mut. Sie sind gekommen,<br />
um ihr Wissen, ihre Wissenschaft zu teilen.“<br />
So sind die Paulusbriefe eines der wichtigsten<br />
Zeugnisse für die irische Kloster- und Buchkultur<br />
des achten Jahrhunderts. Weltweit, erklärte<br />
Bibliotheksmitarbeiterin Kerstin Dößel,<br />
gibt es keine andere Handschrift, „die so<br />
deutlich die wissenschaftliche Arbeitsweise<br />
dieser frühen Zeit widerspiegelt“. Zum Abschluss<br />
dankte McAleese der Julius-Maximilians-<strong>Universität</strong>,<br />
dass sie dieses irische Erbe<br />
so fürsorglich bewahre.<br />
– zu Gunsten eines großen Hörsaals mit<br />
570 Plätzen und zweier kleinerer Hörsäle<br />
mit je 190 Plätzen. Vorgesehen sind außerdem<br />
23 Seminarräume für je 30 bis 50<br />
Studierende. Alles in allem entsteht so eine<br />
Infrastruktur für die Ausbildung von rund<br />
2.000 Studierenden; das Gebäude soll fakultätsübergreifend<br />
genutzt werden. Baubeginn<br />
wird voraussichtlich Anfang 2009<br />
sein. Die Nutzfläche des Hörsaalgebäudes<br />
beläuft sich auf rund 3.000 Quadratmeter,<br />
die Baukosten sind mit 15,5 Millionen Euro<br />
veranschlagt. Das Geld stammt aus Sondermitteln,<br />
die der Freistaat eigens für den Ausbau<br />
seiner Hochschulen bereitstellt.