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Nr. 18 / 2012 - Ehemaligen-Vereinigung Pflegeberufsschule Seeland

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EHEMALIGEN<br />

VEREINIGUNG<br />

BIEL<br />

BIELERPOST<br />

<strong>Nr</strong> <strong>18</strong> <strong>2012</strong>


<strong>Ehemaligen</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Pflegeberufsschule</strong> <strong>Seeland</strong><br />

evpbs@gmx.ch<br />

www.ehemalige-pbsseeland.ch<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Bielerpost <strong>Nr</strong>. <strong>18</strong> / <strong>2012</strong><br />

VORWORT DER PRÄSIDENTIN 2<br />

JAHRESBERICHT 2010 / 2011 DER PRÄSIDENTIN 3<br />

19. MITGLIEDERVERSAMMLUNG VOM 4. NOVEMBER 2011 6<br />

ZUSAMMENFASSUNG DES TAGUNGSTHEMAS 8<br />

STIMMUNGSBILD ZUM 4. NOVEMBER 2011 17<br />

FRÜHLINGSAUSFLUG RHEINSALINEN IN PRATTELN 19<br />

TREFFEN MIT DEN KURS-KONTAKTPERSONEN GÄRTNEREI LEONOTIS 21<br />

AKTUELLES AUS DER SCHULE 23<br />

NACHRUF MINNA SPRING 24<br />

NEUES AUS DEM SZB 25<br />

„SCHWELGEN IN ERINNERUNGEN“ / ANLASS 9. MAI <strong>2012</strong> 32<br />

SPENDEN VERDANKEN 35<br />

ERKLÄRUNG ZUM MITGLIEDERBEITRAG 35<br />

INTERVIEW MIT ERNA UND IRENE FIECHTER AUS DEM KURS 1 36<br />

DIE AUSBILDUNG ZUR „PFLEGEFACHFRAU“ IM BEZIRKSSPITAL BIEL VOR<br />

DER SCHULGRÜNDUNG 1947 42<br />

KLASSE-EGGE 48<br />

ADRESSVERZEICHNIS VORSTAND EVPBS 49<br />

Verantwortliche der Redaktion: Priska Lörtscher – Egli, Sonnhalde 6, 3250 Lyss<br />

Druck: Hausdruckerei Spitalzentrum Biel AG


Vorwort der Präsidentin<br />

Liebe Leserinnen<br />

Liebe Leser<br />

Ein Blick aus dem Fenster zeigt, der Herbst macht dem Winter langsam<br />

Platz und bald geht ein weiteres Jahr zu Ende.<br />

Hinter uns liegt eine bewegte Zeit. Seit dem Herbst 2010, befassen wir<br />

uns intensiv mit dem Buchprojekt der Pflegeberufschule. Aus den vielen<br />

wertvollen Dokumenten und Fotos der 64-jährigen Schulgeschichte soll<br />

etwas Bleibendes entstehen. Das Sortieren und ordnen der gesammelten<br />

Unterlagen in der Reihenfolge der geschriebenen Geschichte, war<br />

kein leichtes Unterfangen. Es folgten unzählige Verhandlungen und Gespräche<br />

mit dem Grafiker. Im September konnten wir dem Vorstand den<br />

ersten Buchentwurf vorstellen. Weitere Überarbeitungen mussten gemacht<br />

werden. – Heute, stehen wir kurz vor dem Ziel und wenn alles<br />

nach Plan läuft, wird das Buch bis ende Jahr vollendet sein. Dank dem<br />

motivierten Projektteam, welches immer an das Machbare glaubte, konnte<br />

dieses Erinnerungswerk realisiert werden. Eine immense Arbeit mit<br />

einem grossen Zeitaufwand, steckt dahinter.<br />

Entscheidend war auch die Geldbeschaffung. Die Finanzierung, die innerhalb<br />

der nötigen Frist sichergestellt werden konnte, verdanken wir<br />

unseren grosszügigen Hauptsponsoren, dem Spital Aarberg, dem Spitalzentrum<br />

Biel, der Stiftung Pflegebildung <strong>Seeland</strong>, den Mitgliedern der<br />

<strong>Vereinigung</strong> und allen übrigen Spenderinnen und Spendern. An dieser<br />

Stelle Danke ich Allen, die die Entstehung dieses Buches finanziell, materiell<br />

und ideell unterstützt haben.<br />

Auf Hochtouren laufen gegenwärtig die Vorbereitungen für den Anlass,<br />

9. Mai <strong>2012</strong>, im Weissen Kreuz in Lyss. Der Vorstand gestaltet ein<br />

Rahmenprogramm mit vielen Überraschungen. Dazu nur so viel: Ehemalige<br />

der PBS werden den Anlass musikalisch bereichern. Frau Barthelmy-<br />

Kaufmann Kurs A10, Schweizerin des Jahres 2010, wird auftreten.<br />

Und ein weiterer Höhepunkt ist die Buchvernissage. – Ein Programm<br />

für Jung und Alt. Nutzen Sie die Gelegenheit und nehmen Sie<br />

sich die Zeit, an diesem Tag mit vielen <strong>Ehemaligen</strong> in Erinnerungen zu<br />

schwelgen!<br />

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und freue mich auf zahlreiche persönliche<br />

Kontakte in Lyss.<br />

Margrit Lüthi- Zürcher, Präsidentin<br />

2


Jahresbericht 2010 / 2011 der Präsidentin<br />

«Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit<br />

ist der Erfolg.» (Henry Ford)<br />

Das vergangene Vereinsjahr von aktivem Zusammenarbeiten und vielen<br />

interessanten Gesprächen liegt hinter uns. Mit viel Elan und Herzblut hat<br />

der Vorstand mit der Unterstützung vieler Mitglieder, die aufwändigen<br />

Vorbereitungsarbeiten für den Anlass 9. Mai <strong>2012</strong> und dem Buchprojekt<br />

in Angriff genommen.<br />

Die Vereinstätigkeit im Rückblick<br />

Mitgliederversammlung und Herbsttagung vom 5. November 2010<br />

Die <strong>18</strong>. Vereinsversammlung mit einer durchschnittlichen Beteiligung der<br />

Mitglieder verlief gut.<br />

Neuwahlen sind die Folgen von Rücktritten im Vorstand. Mit Marianne<br />

Knöpfli und Rosmarie Stettler wurden zwei langjährige und verdienstvolle<br />

Vorstandsfrauen aus dem Vorstand verabschiedet. Für die Aufbau- und<br />

Weiterentwicklungs- Arbeiten, die sie zugunsten der <strong>Vereinigung</strong> geleistet<br />

haben, gebührt ihnen an dieser Stelle unser herzlicher Dank. Mit Waltraud<br />

Salzmann konnten wir eine sehr qualifizierte und engagierte Sekretärin<br />

gewinnen.<br />

«Ethikrichtlinien in der Pflege Umsetzen» war das Tagungsthema. Vom<br />

Referentinnen-Team Frau Barth und Frau Hengartner hörten wir, was<br />

Ethik leisten kann und wie Ethikkompetenz der Fachpersonen in Spitälern<br />

und Heimen konkret umgesetzt wird. Dazu die Zusammenfassung in<br />

der letzen Bielerpost.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand blickt auf ein Jahr intensiver Tätigkeit und konstruktiver<br />

Zusammenarbeit zurück. Eine Arbeitsgruppe von <strong>Ehemaligen</strong> investierte<br />

viel Zeit und Ausdauer, um die Adressen aller Kurse zu aktualisieren.<br />

Heute sind rund 1000 Adressen bereitgestellt für die Einladungen zum<br />

Anlass.<br />

Unser Buchprojekt besteht aus drei Teilen. Als erster Teil die geschriebene<br />

Geschichte der Schule. Diese wurde uns von der Schulleitung zur<br />

Verfügung gestellt. Der zweite Teil besteht aus Dokumenten und Fotos<br />

aus dem Nachlass der Pflegeberufschule und aus dem Besitz von <strong>Ehemaligen</strong>.<br />

Die Klassenfotos aus allen Kursen ist im Teil drei zusammengefasst.<br />

Unser Buch ist am Entstehen und auf dem guten Weg in die<br />

Schlussrunde zum Ziel. Die Finanzierung konnte innerhalb der gesetz-<br />

3


ten Frist sicher gestellt werden, dank den grosszügigen Spenden und<br />

nicht zuletzt dank unseren treuen Vereinsmitgliedern.<br />

Das Buch wird an unserem Anlass «Schwelgen in Erinnerungen», am 9.<br />

Mai <strong>2012</strong> veröffentlicht unter dem Titel:<br />

«Geschichte der Pflegeausbildungen im <strong>Seeland</strong>»<br />

1947 - 2011<br />

Alle zwei Jahre organisiert der Vorstand ein Treffen mit den Kurskontakt-Personen<br />

(KK-P). Diesmal mit einer Besichtigung der etwas anderen<br />

Gärtnerei Leonotis in Grossaffoltern. Nach einem überraschungsreichen<br />

Rundgang durch die Kräuterpergola und die Gewächshäuser, luden wir<br />

die 40 KK-Ps zum Zvieri in blumiger Umgebung ein. Eine gute Gelegenheit<br />

sie über unsere bevorstehenden Tätigkeiten zu informieren, d.h. Anlass<br />

und Buch. Mit dem Aufruf, dass sie uns unterstützen und mithelfen<br />

die genannten, aktuellen und wichtigen Mitteilungen an ihre Kurse weiterzuleiten.<br />

Wir wünschen uns, am 9. Mai <strong>2012</strong> mit möglichst vielen<br />

<strong>Ehemaligen</strong> in Erinnerungen schwelgen zu können. Mehr dazu im Bericht<br />

von Waltraud Salzmann und Peter Schranz auf Seite 21. Mit Fotos<br />

auf: www.ehemalige-pbsseeland.ch<br />

Zum letzten Mal vor der Schulschliessung konnte ich den Studierenden<br />

der DII Abschlussklasse in Biel (A+C <strong>18</strong>) unsere <strong>Vereinigung</strong> vorstellen.<br />

Anfang November werden sie diplomiert. Somit werden sie auch in die<br />

Rubrik der <strong>Ehemaligen</strong> eingehen. Als Jahresmitglieder sind sie alle aufgenommen<br />

worden und können damit an den Vereinsaktivitäten teilnehmen.<br />

Unser Ziel muss es sein, die jungen Pflegefachfrauen und Männer<br />

für die <strong>Vereinigung</strong> zu begeistern und für eine Mitgliedschaft zu motivieren.<br />

Seit Dezember 2010 sind die Aufgaben im Vorstand neu verteilt:<br />

Präsidentin: Margrit Lüthi Zürcher Kurs 11<br />

Vizepräsident: Werner Egloff Kurs 28<br />

Sekretariat: Waltraud Salzmann Kurs 42<br />

Protokollführung: Gina Gähwiler-Feletti Kurs 16<br />

Kassier: Peter Schranz Kurs 26<br />

Redaktion Bielerpost<br />

Website<br />

Buchprojekt : Priska Lörtscher- Egli Kurs 33<br />

Frühlingsausflug<br />

Herbsttagung: Vreni Meier-Gugger Kurs 16<br />

4


Mitglieder<br />

Der Mitgliederbestand liegt per 31. August 2011 leicht unter dem Vorjahreswert<br />

von 286 Mitgliedern. Es treten pro Jahr mehr Mitglieder aus als<br />

hinzu gewonnen werden können. Der Grund für die Austritte liegt hauptsächlich<br />

in der Altersstruktur unserer Mitglieder. - Mitglieder zu halten<br />

und zu gewinnen wird auch im nächsten Jahr ein Thema sein. Das heisst<br />

die Rekrutierung von jungen Mitgliedern ist für die <strong>Vereinigung</strong> «lebenswichtig».<br />

Wichtig ist uns, den bestehenden Mitgliedern eine gute Betreuung zukommen<br />

zu lassen. Dazu ist unsere Website immer auf dem neusten<br />

Stand von Informationen und gewährleistet auch gute Erreichbarkeit des<br />

Vorstandes.<br />

Bielerpost<br />

Mit den folgenden Worten von Minna Spring wurde im Juni 1959, die erste<br />

Bielerpost an alle Schwestern der Pflegerinnenschule des Bezirkspitals<br />

verschickt. Ich zitiere: «Noch besitzt unsere Bielerpost kein bestimmtes<br />

Gewändchen, aber was nicht ist kann werden! Inzwischen behilft<br />

man sich eben mit Übergangslösungen».<br />

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Äussere wie das Innere<br />

unseres Kommunikationsmittels gewandelt, verbessert und verjüngt. Mit<br />

stolz dürfen wir unsere Bielerpost 2011 präsentieren, welche hilft die fast<br />

300 Mitglieder zu verbinden wo auch immer das Mitglied zu Hause ist.<br />

Die Berichte, Mitteilungen und Hinweise zeigen unseren Lesern, was in<br />

unserem Verein abläuft. Dem Redaktionsteam, mit der engagierten Leiterin<br />

Priska Lörtscher herzlichen Dank.<br />

Besichtigung der Rheinsalinen in Prattelen<br />

Zum Frühlingsausflug an einem schönen, warmen Maientag trafen sich<br />

die <strong>Ehemaligen</strong> im Sommerpark im Restaurant Solbad. Nach dem langen<br />

Unterwegssein (Anreise) schmeckt das feine Essen ausgezeichnet.<br />

Gespräche, Erinnerungen werden miteinander ausgetauscht, bis Vreni<br />

Meier zum Aufbruch zur Besichtigung ermahnt. Vor der Führung, wurde<br />

uns mittels DVD- Präsentation viel Wissens- und Sehenswertes zur Entstehung,<br />

Gewinnung und Verarbeitung des Salzes präsentiert. Auf dem<br />

Rundgang durch die moderne Betriebsanlage, konnten wir uns vor Ort<br />

ein Bild über die ganze Salzverarbeitung machen. Der Besuch im Salzladen,<br />

eine Vielfalt von salzigen Überraschungen. – Dazu ein Bericht von<br />

Gina Gähwiler in der nächsten Bielerpost.<br />

Herzlichen Dank<br />

Allen Mitglieder für die Unterstützung.<br />

Allen Spendern und Spenderinnen für das Buchprojekt.<br />

5


Allen aktiven Kurskontakt- Personen für die Kurs- Vernetzung.<br />

Der Arbeitsgruppe „Anlass <strong>2012</strong>“ für die Vorarbeiten.<br />

Dem Vorstandskollegium für den grossen Einsatz und die Bereitschaft<br />

Neuerungen mitzutragen und mitzugestalten.<br />

Im Unterwegssein für und mit der <strong>Vereinigung</strong> seid ihr ein tolles Team.<br />

Ich freue mich auf ein gemeinsames, erfolgreiches Vereinsjahr <strong>2012</strong>.<br />

Oktober 2011<br />

Margrit Lüthi -Zürcher, Präsidentin<br />

19. Mitgliederversammlung vom 4. November 2011<br />

Die Präsidentin, Margrit Lüthi, begrüsst die 55 Mitglieder und zwei Gäste.<br />

Speziell begrüsst sie Rita Räss, Irène Fiechter und Erna Fiechter Kurs1.<br />

Entschuldigt haben sich 25 Mitglieder.<br />

6


Finanzen<br />

Dieses Jahr schliesst mit einem Ausgabenüberschuss ab.<br />

Die Jahresrechnung 2010 / 2011<br />

Einnahmen Fr. 11‘477.—<br />

Ausgaben: Fr. 12‘388.85<br />

Ausgabenüberschuss: Fr. 911.85<br />

Das Vereinsvermögen beträgt am 31. August 2011 Fr. 21‘869.10<br />

Das Budget 2011 / <strong>2012</strong> geht von einem Ausgabenüberschuss aus.<br />

Dieser wird verursacht durch die Rückstellungen für den Anlass im Mai<br />

<strong>2012</strong>.<br />

Budget ohne Anlass <strong>2012</strong> und ohne Buchprojekt<br />

Einnahmen Fr. 14‘160.—<br />

Ausgaben Fr. <strong>18</strong>‘021.—<br />

- Fr. 3‘861.—<br />

Die Rückstellungen von total Fr. 10‘000.— für den Anlass im Mai <strong>2012</strong><br />

werden zusammen mit den Einzahlungen der TeilnehmerInnen gemäss<br />

Budget die erwarteten Ausgaben decken.<br />

Das Buchprojekt ist auf gutem Wege. Aufgrund von grosszügigen<br />

Spendeneingängen und dem angenommenen Erlös aus dem Buchverkauf<br />

gehen wir von einem ausgeglichenen Budget aus.<br />

Unverändert bleiben die Mitgliederbeiträge: Einzelmitglieder Fr. 30.—<br />

und Ehepaare Fr. 45.—.<br />

Mutationen<br />

In diesem Vereinsjahr dürfen wir fünf Neumitglieder begrüssen. Daneben<br />

sind neun Austritte zu verzeichnen.<br />

Aktuell zählt der Verein am 31.08.2011 282 Mitglieder und 56 Jahresmitglieder.<br />

Jahresprogramm <strong>2012</strong><br />

Januar / Februar <strong>2012</strong> Versand der Bielerpost <strong>Nr</strong>. <strong>18</strong><br />

9. Mai <strong>2012</strong> „Schwelgen in Erinnerungen“ im Restaurant Weisses Kreuz<br />

in Lyss<br />

Die 20. Mitgliederversammlung muss infolge Terminkollision (Aula ist<br />

schon sehr ausgebucht) auf einen Mittwoch und in den Monat Oktober<br />

verschoben werden! > Mittwoch, 24. Oktober <strong>2012</strong><br />

Tagungsthema: Pflegenotstand – neue Spitalfinanzierung<br />

7<br />

Priska Lörtscher, Kurs 33


Zusammenfassung des Tagungsthemas<br />

„Pflegediagnosen – Modetrend oder taugliches Werkzeug“<br />

Literatur:<br />

Brobst, Ruth et al.: Der Pflegeprozess in der Praxis, Huber, 2007.<br />

Doenges, Marylinn et al: Pflegediagnosen und Massnahmen, Huber, 2002.<br />

Fiechter, Verena et al: Pflegeplanung, Recom, 1987.<br />

Gordon, Marjory: Pflegediagnosen – theoretische Grundlagen, Urban&Fischer,<br />

2001.<br />

Menche, Nicole: Pflege heute, Lehrbuch für Pflegeberufe, Urban& Fischer Verlag,<br />

2009.<br />

Müller Staub, Maria: Seminar Pflegediagnostik, 2009<br />

1. Geschichte der Pflegediagnose<br />

Ein paar Daten aus einer Zusammenstellung von Dr. Maria Müller Staub.<br />

Jahr Ereignis<br />

1929 Ein Beitrag im American Journal of Nursing beschreibt einen<br />

ersten Versuch, pflegerische Probleme und medizinische Probleme<br />

zu unterscheiden, um herauszuschälen, welchen Beitrag<br />

die Pflege zur Rekonvaleszenz des Patienten leistet.<br />

1953 Virginia Fry prägt den Begriff „Pflegediagnose“, indem sie die<br />

Entwicklung einer Pflegediagnose und eines Pflegeplans als<br />

kreativen pflegerischen Ansatz beschreibt.<br />

Im gleichen Jahr verwendet Virginia Henderson erstmals den<br />

Begriff „Pflegeplanung“.<br />

1967 Helen Yura und Mary Walsh veröffentlichen das erste Buch<br />

über den Pflegeprozess (Einschätzen, Planen, Umsetzen,<br />

8


Auswerten). Der Pflegeprozess besteht aus 4 Schritten.<br />

1973 o Erste nationale Konferenz für Pflegediagnosen und Beschluss<br />

für 2-jährliche Treffen. Marjory Gordon wurde Vorsitzende<br />

der Task-Force für nationale Pflegediagnosen-<br />

Konferenzen.<br />

o In Grossbritannien wird der Pflegeprozess durch den National<br />

Health Service „politisch verordnet“<br />

1974 Die Pflegediagnose wird als eigenen Schritt im Pflegeprozess<br />

anerkannt. Der Pflegeprozess erhält einen 5. Schritt.<br />

1975 CH: Einführung des Pflegeprozesses in Kursen der Kaderschule<br />

für Krankenpflege SRK, Zürich<br />

1981 CH: Erstes Buch zur Pflegeplanung (Fiechter, V. & Meier, M.;<br />

Lehrerinnen Kaderschule SRK, Zürich) mit 6 Schritten.<br />

1982 Formelle Gründung der NANDA (North American Nursing Diagnosis<br />

Association), die aber bereits im Jahr 1973 ihren Anfang<br />

nahm.<br />

1990 Neunte NANDA-Konferenz. Die NANDA veröffentlicht die Taxonomie<br />

I, überarbeitete Fassung und die aktuell noch geltende<br />

Arbeitsdefinition für Pflegediagnosen<br />

1992 o Zehnte NANDA-Konferenz: Vorschläge für neue Pflegediagnosen<br />

kommen von Pflegekräften, Lehrkräften, PflegeforscherInnen<br />

und KrankenpflegeschülerInnen. Bevor eine<br />

neue Pflegediagnose in die NANDA-Taxonomie aufgenommen<br />

wird, muss sie einen strengen Beurteilungsprozess<br />

durchlaufen.<br />

o Übersetzung von „Doenges/Moorhouse: Nurse’s Pocket<br />

Guide Diagnoses, Interventions and Rationales“ (Pflegediagnosen<br />

und Maßnahmen) in die deutsche Sprache<br />

o Neue Ausbildungsbestimmungen (SRK) treten in Kraft,<br />

Pflegeprozess wird „offiziell“ als Ausbildungsinhalt festgelegt<br />

1993 Vereinzelter Beginn in der Schweiz, mit PD zu arbeiten<br />

1996 o CH: KVG tritt in Kraft. Die Krankenpflege-Leistungsverordnungen<br />

sehen die „Abklärung des Pflegebedarfs und<br />

des Umfeldes des Patienten und die Planung der notwendigen<br />

Massnahmen zusammen mit Arzt (Ärtzin) und Patient<br />

(Patientin)“ vor.<br />

o CH: ZEFFP (Zentrum für Entwicklung und Forschung Pflege)<br />

lanciert am UniversitätsSpital Zürich das Projekt Pflegediagnostik<br />

(im Rahmen des Modellversuchs Qualitätsmanagement,<br />

GD Kt. ZH)<br />

1997 Im österreichischen Bundesgesetz über Gesundheits- und<br />

9


Krankenpflegeberufe werden als allgemeine Berufspflichten die<br />

Pflegedokumentation beschrieben, welche die Pflegeanamnese,<br />

Pflegediagnose, Pflegeplanung und Pflegemassnahmen zu<br />

enthalten hat.<br />

ca.2000 Biel: Die Pflegediagnosen werden nach dem Schneeballsystem<br />

eingeführt. In der folgenden Zeit arbeiten die Frauenklinik<br />

und die Orthopädie mit standardisierten Pflegediagnosen. Die<br />

anderen Abteilungen müssen wegen Personalengpässen andere<br />

Prioritäten setzen.<br />

2002 NANDA wird umbenannt in NANDA International. Diese Bezeichnung<br />

gilt neu als Markenname für die Internationale Pflegediagnosenklassifikation.<br />

2003 CH: Im Bürgerspital Solothurn startet das erste grosse Projekt<br />

zur Einführung der Pflegediagnostik im Zusammenhang mit<br />

Pflegemassnahmen und Pflegergebnissen.<br />

2006 CH: Die Einführung der Pflegediagnostik – Massnahmen und –<br />

ergebnisse im Bürgerspital Solothurn ist abgeschlossen. Es<br />

wurde wissenschaftlich evaluiert durch M. Müller Staub.<br />

2007 Biel: Einführung der Pflegediagnosen auf Medizin<br />

2009 Biel: Einführung der Pflegediagnosen auf Chirurgie<br />

2010 Biel: Die beiden letzten chirurgischen Abteilungen werden in<br />

Pflegediagnostik eingeführt.<br />

2. Vom Pflegeproblem zur Pflegediagnose<br />

Während in der Schweiz seit den 1980er Jahren der Pflegeprozess vor<br />

allem unter dem Aspekt der Pflegeplanung gelehrt und allmählich in die<br />

Praxis eingeführt wurde, blieb der Begriff der Pflegediagnose im Hintergrund.<br />

Es fand zudem eine Auseinandersetzung über die pflegerische<br />

Fachsprache statt: Sollte man die komplizierte, ungenügend übersetzte<br />

und defizitorientierte Fachsprache aus dem Amerikanischen übernehmen<br />

oder besser selber formulierte Pflegeprobleme benennen, die dann<br />

von allen richtig verstanden wurden. Nicht zuletzt führte diese Auseinandersetzung<br />

zu einer verzögerten Einführung der Pflegediagnosen.<br />

Eine weitere Auseinandersetzung betraf die Rolle der Pflegenden: Steht<br />

es einer Krankenschwester zu, auch Diagnosen zu stellen? Wollen „die<br />

Studierten“ sich nun auf die Ebene der Ärzte stellen? Haben sie das nötig?<br />

Was ist dann der Unterschied zu einer medizinischen Diagnose?<br />

Medizinische Diagnosen benennen Krankheiten, Pflegediagnosen benennen<br />

individuelle Reaktionen eines Patienten auf eine Krankheit oder<br />

Therapie.<br />

10


Definition: Eine Pflegediagnose ist ein klinisches Urteil einer dipl. Pflegefachfrau<br />

über die individuelle Reaktion eines Patienten (oder Angehörigen<br />

oder Gruppe) auf seine Krankheit oder einen Lebensprozess.<br />

Inzwischen haben sich die 167 NANDA-International Diagnosen weitgehend<br />

durchgesetzt, nicht zuletzt dank der 3. überarbeiteten Auflage des<br />

Buchs von Doenges/ Moorhouse.<br />

3. Pflegediagnose als Teil des Pflegeprozesses<br />

Um die Pflegearbeit systematisch abbilden zu können, wurde in den<br />

1980er Jahren das Instrument des Pflegeprozesses eingeführt. Der Pflegeprozess<br />

ist ein systematischer Ansatz, um die Probleme und Ressourcen<br />

eines Patienten zu erkennen und pflegerisch zu handeln, um diese<br />

Probleme zu lösen oder zu lindern. Der Pflegeprozess beruht auf wissenschaftlichen<br />

Grundlagen und bietet eine Struktur, die darauf abzielt,<br />

das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern, zu erhalten oder wiederzuerlangen<br />

(Brobst et al. 2007).<br />

Der Pflegeprozess ist keine Theorie, sondern er beschreibt als Handlungsmodell<br />

oder Arbeitsmethode den Ablauf von zielgerichteter und<br />

systematischer Pflege.<br />

6. Evaluation<br />

1. Anamnese<br />

2. Diagnose<br />

Die Pflegediagnosen oder<br />

Pflegeprobleme beschreiben<br />

Beeinträchtigungen<br />

oder Abhängigkeiten des<br />

Patienten oder mögliche<br />

Reaktionen auf seine Erkrankung.<br />

5. Durchführung<br />

4. Massnahmen<br />

3. Ziele<br />

Die Pflegediagnosen werden<br />

nach dem PES-Format<br />

beschrieben:<br />

P: Problem/ Pflegediagnosetitel<br />

(was?)<br />

E: Einflussfaktor/ Ursache<br />

(warum?)<br />

S: Symptom (wie zeigt sich<br />

das Problem?)<br />

Von allen Schritten im Pflegeprozess haben sich die Pflegediagnosen<br />

am meisten entwickelt. Inzwischen gibt es über <strong>18</strong>8 Pflegediagnosen.<br />

Pflegediagnosen begründen die Pflegetätigkeit (Motto: keine Massnahme<br />

ohne Diagnose) und legitimieren sie.<br />

11


Beispiel: Die medizinische Diagnose lautet: Demenz. Die Pflegediagnose:<br />

beeinträchtigte Gedächtnisleistung bedingt durch Medikamente und<br />

angezeigt durch fehlende kurzzeitige Erinnerung.<br />

Pflegediagnosen dienen der Professionalisierung und Vereinheitlichung<br />

der Pflegefachsprache. Die Pflegefachfrau übernimmt neu die Rolle der<br />

Diagnostizierenden. Sie übt diese Rolle als Teil ihrer Aufgabe aus. Sie<br />

nutzt die Pflegediagnose als Grundlage für die Behandlungsentscheide<br />

in ihrem pflegerischen Fachgebiet und übernimmt die Verantwortung für<br />

die Resultate ihrer pflegerischen Behandlung (z.B. intakter Hautzustand<br />

bei der Entlassung).<br />

Um zu einer korrekten Pflegediagnose zu kommen, befolgt die Pflegefachfrau<br />

die folgenden Schritte:<br />

2.6<br />

PES-<br />

Format<br />

2.5<br />

priorisiere<br />

n<br />

2.1<br />

gruppieren<br />

2.4<br />

streichen<br />

2.2<br />

vermuten<br />

2.3<br />

überprüfen<br />

12<br />

Prozess der Formulierung einer Pflegediagnose:<br />

2.1 Die Pflegephänomene<br />

gruppieren (z.B. Mobilität,<br />

Ausscheidung, kognitive<br />

Prozesse).<br />

2.2 mögliche und vermutete<br />

Pflegediagnosen<br />

aus der Liste auswählen.<br />

2.3 Gemäss der Definition<br />

und den Ursachen<br />

und Symptomen überprüfen.<br />

2.4 Nicht zutreffende<br />

Pflegediagnosen streichen.<br />

2.5. Die wichtigste Pflegediagnose<br />

bestimmen<br />

(ev. mit Rücksprache mit<br />

Pat.)<br />

2.6. Pflegediagnose nach<br />

dem PES-Format formulieren<br />

und dokumentieren.<br />

Beispiel: Beeinträchtigte körperliche Mobilität Grad 3 (P)<br />

bedingt durch verminderte Muskelkraft, Schmerzen, Wahrnehmungsstörungen<br />

(E),<br />

angezeigt durch begrenzte Bewegungsmöglichkeit, verlangsamte Bewegung,<br />

Gangveränderung, Unfähigkeit, sich zielgerichtet zu bewegen (S).


Risikodiagnosen enthalten nur die Elemente P und E, da noch keine<br />

Symptome vorhanden sind.<br />

Beispiel: Gefahr einer Hautschädigung (P) bedingt durch Bettlägerigkeit<br />

und fehlende Muskelkraft, sich im Bett selber zu bewegen (E).<br />

Fallbeispiel<br />

Frau Segmüller ist 77 Jahre alt und wird neu von Ihrer Institution betreut.<br />

Sie ist alleinstehend, ihr Mann ist vor 3 Jahren gestorben. Sie hat eine<br />

Tochter, die in Frankreich lebt. Sie telefoniert jeden Sonntag mit ihr und<br />

hält sie auf dem Laufenden; mit ihr kann sie alles besprechen. Aus der<br />

Krankengeschichte entnehmen Sie, dass Frau Segmüller vor zwei Jahren<br />

gestürzt ist (als Ursache gibt sie auf Nachfrage Schwindel an) und<br />

sich den Oberschenkelhals gebrochen hat. Sie lag damals drei Wochen<br />

im Spital und anschliessend trainierte sie vier Wochen in einer Reha-<br />

Klinik ihre Mobilität. Seither nutzt sie einen Gehstock. Der Appetit von<br />

Frau Segmüller ist seit langem stark vermindert. Zu Hause kocht sie sich<br />

jeden 3. Tag und wärmt die Mahlzeiten in der Zwischenzeit auf. Seit dem<br />

Tod ihres Mannes schläft sie nicht mehr gut. „Wissen Sie, es ist nicht<br />

dasselbe, da fehlt einfach jemand.“ Dabei sammeln sich Tränen in ihren<br />

Augen. Die Körperpflege führt sie selbstständig aus. Nur zum Duschen<br />

benötigt sie Hilfe. Sie achtet sehr auf Sauberkeit, weil sie beim Husten<br />

oder Heben immer ein paar Tropfen Urin verliert. „Manchmal muss ich<br />

dann ganz schnell aufs WC, besonders nachts“. Frau Segmüller ist wegen<br />

Herzbeschwerden in Ihre Institution eingetreten, die sich in den letzten<br />

Monaten verschlechtert haben. Sie hat am Abend stark geschwollene<br />

Füsse. Treppensteigen strengt sie sehr an. Insgesamt nimmt sie weniger<br />

an Aktivitäten teil als noch vor wenigen Jahren.<br />

Aufgabe<br />

Welche Probleme (Pflegediagnosen) weist Frau Segmüller auf?<br />

Welche Pflegediagnose ist wohl die wichtigste, und warum?<br />

Pflegediagnose von Frau Segmüller:<br />

Problem:<br />

Einflussfaktor:<br />

Symptom:<br />

13


Mögliche Fehlerquellen beim Stellen von Pflegediagnosen<br />

o zu viele oder zu wenige Daten<br />

o mangelnde Kenntnisse oder fehlende Erfahrung mit Pflegediagnosen<br />

o Verwendung von untauglichen Daten<br />

o Nichtbeachtung von kulturellen Begebenheiten<br />

o unzutreffende Interpretation der Symptome<br />

o Nichtbeachtung widersprüchlicher Symptome<br />

o falsche Auswahl der Pflegediagnosetitel (Brobst et al. 2007)<br />

Pflegediagnosen werden nach ihrer Priorität geordnet. Die meisten Patienten<br />

haben mehrere Pflegediagnosen. Oft ist es jedoch nicht möglich,<br />

alle aufzuschreiben. Es lohnt sich zu überlegen, welche die wichtigste ist<br />

und diese konsequent zu verfolgen. Oft treten andere Diagnosen somit<br />

in den Hintergrund.<br />

4. Nutzen der Pflegediagnose im pflegerischen Alltag<br />

Der Pflegeprozess mit den Pflegediagnosen dient dazu:<br />

o die aktuellen Gesundheitsprobleme, die behandelt werden können, zu<br />

erkennen<br />

o potenzielle Gesundheitsprobleme, die zu verhüten sind, zu erkennen<br />

o Ressourcen, die gefördert werden können, zu erfassen<br />

Darüber hinaus macht der Pflegeprozess es möglich:<br />

o einen Plan zu entwickeln, der die aktuellen und potenziellen Probleme<br />

des Patienten lindert oder löst<br />

o Art und Umfang der pflegerischen Hilfe zu bestimmen<br />

o mit dem Patienten gemeinsam Ziele zu formulieren und zu erreichen.<br />

Der Pflegeprozess stellt damit die Grundlage der pflegerischen Arbeit<br />

dar und ermöglicht es, eine standardisierte und systematische Pflegeplanung<br />

zu erstellen.<br />

Voraussetzungen und fachliche Fähigkeiten :<br />

Eine Pflegefachfrau benötigt die folgenden Fähigkeiten, um den Pflegeprozess<br />

steuern zu können – diese Fähigkeiten haben sich auch frühere<br />

Generationen von Pflegenden angeeignet und weiterentwickelt:<br />

o Fachwissen, Neugier, Fragen stellen<br />

o beobachten, erkennen<br />

o analysieren, beurteilen und reflektieren<br />

o Beziehung aufbauen, interagieren<br />

o Prioritäten setzen, Entscheidungen treffen<br />

o mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit<br />

o Kompetenzen aus der Familien- und Betreuungsarbeit<br />

14


Folgende Aussagen von Pflegenden sollen einen Einblick in den<br />

Nutzen für die Praxis geben:<br />

„Seit wir mit Pflegediagnosen arbeiten, legen wir vermehrt Wert auf eine<br />

sorgfältige Anamnese.“<br />

„Jeder Patient mit einer Pflegediagnose hat auch eine individuelle Pflegeplanung.<br />

Das heisst, wir alle ziehen am gleichen Strick.“<br />

„Wenn ich eine Pflegediagnose gelesen habe, weiss ich, was der Patient<br />

hat, warum er es hat und wie sich das Problem zeigt. Das heisst, ich habe<br />

ein klareres Bild von ihm, ohne dass ein ausführlicher Rapport nötig<br />

wäre.“<br />

Oder allgemeiner ausgedrückt:<br />

o Alle Pflegediagnosen eines Patienten zusammen beschreiben die<br />

Gründe, warum er Pflege benötigt, sie beschreiben den Pflegebedarf.<br />

o Von den Pflegediagnosen lassen sich die erforderlichen Pflegeleistungen<br />

und Pflegeinterventionen ableiten.<br />

o In den Pflegediagnosen sind die Informationen zusammengefasst,<br />

welche verschiedene an der Pflege Beteiligte benötigen, insbesondere<br />

bei Verlegungen.<br />

o Die Pflegediagnosen ermöglichen eine effektive und effiziente Kommunikation<br />

über den Zustand von Patientinnen aus pflegerischer<br />

Sicht.<br />

5. Pflegewissenschaftliche Erkenntnisse: Es ist erwiesen, dass…<br />

in Bezug auf den Pflegeprozess<br />

o ... dass Pflegediagnostik ermöglicht die Pflege fachlich fundiert und<br />

kontinuierlich umzusetzen.<br />

o ... dass Pflegediagnostik zur Professionalisierung beiträgt, indem sie<br />

Pflegenden erlaubt, ihr Handeln aus der pflegefachlichen Beurteilung<br />

der Patientensituation abzuleiten.<br />

o ... dass dank Pflegediagnosen auch Verbesserungen in der Qualität<br />

der Dokumentation (Ziele und Massnahmen!) erzielt werden.<br />

o ... dass mit dem Messinstrument Q-DIO (Qualität von Pflegediagnosen,<br />

-interventionen und -outcomes) Pflegediagnostik gezielt gemessen<br />

werden kann.<br />

o ... dass die Aufgaben der Dipl. Pflegenden dank Pflegediagnosen<br />

evidenz-basiert beschrieben und das Verantwortungsgebiet „Pflegeprozess“<br />

inhaltlich gefüllt und definiert ist.<br />

in Bezug auf Pflegediagnose-Klassifikation und Klinikinformationssystem<br />

o ... dass NANDA am meisten Klassifikationskriterien erfüllt.<br />

o ... dass die NANDA-Klassifikation fundierte, theoretische Auffassungen<br />

von Pflege abbildet.<br />

15


o ... dass die NANDA-Klassifikation bei jeder Diagnose die Definition<br />

mit Forschungen (z.B. Fallstudien und Konzeptanalysen) belegt und<br />

den ursächlichen Zusammenhang und die Zeichen zuordnet. Damit<br />

liefert sie Pflegefachwissen.<br />

o ... dass NANDA Diagnosen am meisten verwendet werden (in der<br />

Schweiz in 3 Universitätsspitälern sowie in mehr als 60 Spitälern).<br />

Auch international ist die NANDA die am häufigsten umgesetzte und<br />

erforschte Pflegediagnosen-Klassifikation.<br />

o ... dass NANDA Diagnosen eine theoriegeleitete Verbindung zu Pflegezielen,<br />

Massnahmen und Pflegeergebnissen in der elektronischen<br />

Patientendokumentation ermöglicht.<br />

o ... dass die elektronische Unterstützung niemals die klinische Entscheidungsfindung<br />

ersetzen kann.<br />

o ... dass der Einbezug von NANDA-Pflegediagnosen die Aussagekraft<br />

von AP DRG um 30 % erhöht.<br />

o ... dass unter Einschluss von NANDA Diagnosen in DRG die Aufenthaltsdauer,<br />

der Aufenthalt auf der Intensivstation, die Mortalität, der<br />

Austritt (nach Hause oder in Langzeitinstitution) sowie die Behandlungskosten<br />

um 30 % genauer belegt werden.<br />

in Bezug auf Qualität<br />

o ... ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Qualität<br />

der Pflegediagnostik und der von Patientinnen empfundenen Zufriedenheit<br />

gemessen wurde.<br />

o ... ein aufmerksamer und einfühlender Umgang im diagnostischen<br />

Prozess der wichtigste Prädiktor für Patientenzufriedenheit ist.<br />

o ... dass ein blosses Feststellen von Diagnosebezeichnungen nicht<br />

genügt, um den Pflegebedarf und die Bedürfnisse der Patienten genau<br />

zu erfassen.<br />

o ... genau gestellte Pflegediagnosen die Wahl von wirksameren Massnahmen<br />

zur Folge hat und dadurch die Patientenergebnisse signifikant<br />

besser sind<br />

in Bezug auf Schulungen<br />

o ... dass die klinische Urteilsbildung kritisches Denken erfordert. Die<br />

Schulung von kritischem Denken - im Unterschied zu kritisierenden<br />

Äusserungen (!) - und Fachwissen ist von grosser Bedeutung, um<br />

genaue Pflegediagnosen zu stellen<br />

o ... dass Fallbesprechungen, die auf einem breiten Hintergrund bezüglich<br />

Pflegediagnosen nach PES-Format basieren, eine gute Möglichkeit<br />

darstellen, Pflegediagnostik und klinische Urteilsbildung zu schulen.<br />

16


o ... dass Fallbesprechungen folgende Lerneffekte ermöglichen: Pflegeprobleme<br />

werden patientennah erfasst und der Pflegeprozess<br />

wirksam umgesetzt, pflegerische Aufgaben werden gezielter betrachtet<br />

und klarer benannt, Beziehungsgestaltung wird differenzierter<br />

wahrgenommen.<br />

Cornelia Willi<br />

Stimmungsbild zum 4. November 2011<br />

Wetter neblig – trüb, Temperatur zu warm.<br />

Ankunft mit dem Bus vor dem Spitalzentrum.<br />

Erster Rundblick: die Schafe sind noch da, das „Schulhaus“ auch – rein<br />

äusserlich. Was soll das nun wieder heissen…? Die Schule, unsere<br />

Schule, gibt es seit dem 31. Oktober 2011 nicht mehr. Die Ausbidlungsstätte<br />

vieler junger Menschen wurde wegrationalisiert „AUS – FERTIG -<br />

VORBEI“, 64 Jahre Geschichte! Schreibtischtäter haben entschieden.<br />

Ob das zum Wohl der Region ist „darf bezweifelt werden“.<br />

Wie immer beginnt unser Tag im Personalrestaurant mit Kaffee und Gipfeli.<br />

Ein Raumteil ist für uns reserviert. Die Tische sind mit Blumen geschmückt.<br />

Alles ist vorbereitet. Vielen Dank für den netten Empfang!<br />

Langsam steigt das Stimmengewirr, man hat sich viel zu erzählen.<br />

Pünktlich beginnt in der Aula das Programm mit den Tranktanden der<br />

Hauptversammlung. Speditiv wird ein Punkt nach dem anderen behandelt.<br />

Alles liegt im üblichen Rahmen.<br />

Aber jetzt geht’s los: das Buch über die Schule wird vorgestellt. Wir Zuhörer<br />

bekommen grosse Ohren. Ausgangslage: Die Schule ist Vergangenheit.<br />

Über 64 Jahre wurden Dokumente angehäuft und werden irgendwo<br />

eingelagert, sind nicht mehr greifbar. Der Vereinsvorstand kam<br />

auf die gute Idee das Material zu sichten, die Idee ein Buch zu gestalten<br />

war geboren. Eine riesige Aufgabe, mächtig legen sich alle ins Zeug.<br />

17


Während der Präsentation der Arbeiten zum Buch schickt die Sonne die<br />

einzigen Strahlen des Tages auf das bunte Laub der Bäume vor den<br />

Fenstern. Das ist doch bemerkenswert! --- Ich glaube auch Frau Spring<br />

hätte ihre Freude an dem Projekt „Buch“ gehabt. Unter viel Applaus und<br />

Bewunderung für den Einsatz endet der geschäftliche Teil.<br />

Frau Brunner wird erwartet, um uns möglicherweise vom Ende der Schule<br />

zu berichten. Sie ist nicht erschienen, aus welchem Grund auch immer.<br />

Von Interesse wäre es für uns sicher gewesen.<br />

Vor dem Mittagessen der erste Teil der Weiterbildung. Fortsetzung nach<br />

dem Essen.<br />

Pflegediagnose??? – wir wartens ab. Frau Willi trägt vor, dann werden<br />

uns Aufgaben gestellt, um anschliessend diskutiert zu werden. Frau Willi<br />

lenkt die Gespräche gekonnt. Immer wieder vergleichen wir mit früher.<br />

Wir arbeiteten damals mit unseren Sinnen – Hilfsmittel und Medikamente<br />

gab es nur wenig. Heute verfügen wir über eine Menge an Technik und<br />

Unmengen an Medikamenten. Alles hat sich grundlegend geändert und<br />

ist mit unserer Zeit nicht mehr vergleichbar. Von der Zuhörerseite kommt<br />

immer wieder: das haben wir doch auch schon so gemacht….<br />

Interessant ist es allemal so einen Werdegang erklärt zu bekommen. Im<br />

Spital ist die Schulung im Gange.<br />

Pünktlich um 16.00 Uhr endet die Tagung. Es war ein guter Anlass.<br />

Heidi Strebe, Kurs 10<br />

<strong>18</strong>


Frühlingsausflug Rheinsalinen in Pratteln<br />

Margrit und ich sind enttäuscht. Wir haben soeben vernommen, dass die<br />

gedeckten Tische im grossen, von der Morgensonne beschienenen<br />

Raum - kostbare Tischtücher, blütenweisse Servietten, glitzerndes Besteck<br />

und funkelnde Gläser - nicht für unsere Gruppe bestimmt sind. Für<br />

uns wurde ein enger, bescheidener, ein wenig düsterer Raum reserviert,<br />

ein Hinterzimmer, in dem lange nicht alle angemeldeten Teilnehmerinnen<br />

Platz finden werden. Daran hat man auch gedacht. Ein schmuckloser<br />

Tisch in einer Art Vor- oder Zwischenraum, in dem es zieht, wird bestimmt<br />

genügen, sagt die Frau, die uns einen Kaffee serviert hat. Wir befinden<br />

uns im Restaurant Solbad in Pratteln und wir protestieren. Es<br />

nützt nichts. Die Chefin ist noch nicht gekommen, sie hat das so angeordnet.<br />

Wir müssen warten und mit ihr verhandeln. Etwas später erscheint<br />

die Chefin und verschwindet gleich wieder. Sie ist nicht bereit mit<br />

uns zu sprechen. Guter Rat ist teuer.<br />

Die ersten Teilnehmerinnen treffen ein, Kolleginnen aus dem Vorstand.<br />

Ich bin erleichtert. Gemeinsam werden sie bestimmt eine Lösung finden.<br />

Ich begebe mich in den Garten, von hier aus hat man einen guten Überblick<br />

auf die Bushaltestelle. Ich bin neugierig und gespannt, ob ich die<br />

Ankommenden erkenne. Mit jedem Bus kommen neue bekannte Gesichter<br />

an. Alle Anwesenden werden fröhlich begrüsst und dann wird Ausschau<br />

gehalten nach den Kurskolleginnen und nach all jenen, auf die<br />

man sich schon so lange gefreut hat. Fast alle Gartentischchen sind<br />

schon besetzt und die Neuankommenden finden immer sehr rasch „ihr“<br />

Tischchen.<br />

Drinnen im Restaurant wurde in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden.<br />

Vreni Meier raunt sie mir heimlich zu: „Wir haben einen Tisch für uns!“<br />

Mit „wir“ ist der Kurs 16 gemeint. Der ist, wie immer, sehr gut vertreten.<br />

„Wir“ sind es gewohnt, ein wenig abseits zu stehen, zu sitzen oder zu<br />

wohnen, man denke an den Pavillon. Und ein Extrazüglein sind „wir“<br />

auch schon immer ganz gerne gefahren. Eine Lösung ganz nach „unserem“<br />

Geschmack!<br />

Während des Essens wird viel gelacht, geschwatzt, Neuigkeiten ausgetauscht<br />

und Grüsse übermittelt. Frieda geht es gut, sagt Hanne, ihre<br />

Schwägerin. Das freut mich, nur schade, dass sie nicht anwesend ist.<br />

Wir haben viel Zeit füreinander und miteinander. Sogar ein kleiner Verdauungsspaziergang<br />

an den Rhein liegt drin. Das Mittagessen schmeckt<br />

19


allen und der Service verläuft reibungslos. Alle sind zufrieden, niemand<br />

hat von der anfänglichen Verstimmung etwas mitbekommen.<br />

Der Nachmittag ist dem Salz gewidmet, dem weissen Gold. Dass Salz<br />

für den Menschen sehr wichtig ist, haben wir alle schon gewusst. Dass<br />

man es aber unter so vielen verschiednen Aspekten betrachten kann, ist<br />

neu. Salzvorkommen, die Technik der Salzgewinnung früher, die Geschichte<br />

der Salzgewinnung in der Schweiz, ihr Einfluss auf Politik und<br />

Wirtschaft in der Region, die Technik der Salzgewinnung heute. Umweltschutz.<br />

Engpässe in kalten Wintern (Streusalz) und als Abschluss im<br />

Salzladen, die Vielfältigkeit von Produkten aus Salz. „Salz ist kostbarer<br />

als Gold“, heisst ein tschechisches Bilderbuch, das ich mit meinen Kindern<br />

angeschaut und ihnen vorgelesen habe. Heute habe ich viel dazugelernt.<br />

Wenn mir das Buch mal wieder in die Hände kommt, werde ich<br />

es meinen Enkelinnen vorlesen und kann dann noch viel dazu erzählen.<br />

Einige haben eine lange Rückreise vor sich, andere haben heute noch<br />

etwas los. Viele sind schon gegangen, nur noch eine kleine Gruppe begibt<br />

sich in die Gartenwirschaft, die beim Salzladen gleich um die Ecke<br />

liegt. Das Restaurant schliesst um siebzehn Uhr, aber wenn wir gleich<br />

bezahlen, können wir sitzen bleiben solange wir wollen. Eine goldene<br />

Abendsonne scheint durch die Blätter der alten Bäume. Ein Hauch von<br />

Melancholie kommt über den verlassenen Biergarten. Die Gespräche<br />

verstummen. Wir brechen auf.<br />

20


Auf dem Weg zur Bushaltestelle kommen wir am Restaurant Solbad vorbei.<br />

Ich werfe einen Blick durchs Fenster. Die erwartete Gruppe ist nicht<br />

erschienen. Bis zum Abend hätte man alle Zeit gehabt umzudekorieren.<br />

Die Bedienung sitzt gelangweilt im Garten und raucht. Die Tische, die<br />

nicht für uns gedeckt wurden, sehen immer noch genau gleich aus. Oder<br />

doch nicht ganz. Die Gläser sind etwas trüb geworden und die blütenweissen,<br />

gestärkten Servietten sind zusammengefallen, sind schlaff geworden.<br />

Der Raum da drinnen strahlt eine unheimliche, sehr düstere Atmosphäre<br />

aus. Vielleicht gehört die Chefin, die wir nur ganz kurz gesehen<br />

haben, einer fremden Religion an? Vielleicht bereitet sie den Ahnen<br />

einmal im Jahr ein luxuriöses Mahl zu? Oder den im Rhein Ertrunkenen,<br />

oder sonst irgendwelchen Gespenstern? Plötzlich bevölkert sich der<br />

Raum. Seltsame, fast durchsichtige Gestalten tauchen auf, wunderschöne,<br />

engelgleiche, aber auch ein paar mit dämonischen Fratzen sind darunter<br />

und dort kommt sogar ein kleines, listiges Teufelchen. Ein Schauder<br />

läuft mir über den Rücken.<br />

„Hallo“, ruft Margrit von der anderen Strassenseite. „Der Bus kommt in<br />

ein paar Minuten, er fährt bis Liesthal-Bahnhof. Wir müssen nicht umsteigen.“<br />

Gut so. Es wird Zeit, die magisch-realistischen Vorstellungen<br />

aufzugeben und in die Basellandschaftliche Realität zurückzukehren.<br />

Dürrenroth, 31.8.2011 Gina Gähwiler-Feletti, Kurs 16<br />

Treffen mit den Kurs-Kontaktpersonen Gärtnerei Leonotis<br />

Am 17. Juni 2011, einem wunderschönen, heissen Sommertag treffen<br />

wir uns vor dem Eingang der Gärtnerei Leonotis in Grossaffoltern.<br />

In einer duftenden, farbenprächtigen Sommerflordekoration begrüsst<br />

man sich. Herr Hauert, der junge Inhaber der Gärtnerei heisst uns herzlich<br />

willkommen und erklärt uns den Ablauf der Führung, die er und sein<br />

Team vorbereitet haben. Wir teilen uns in zwei Gruppen. Die junge Gärtnerin,<br />

die unsere Gruppe durch die vier Gewächshäuser führt, erklärt<br />

und beschreibt, weiss vieles und auf jede unserer Fragen auch eine<br />

Antwort. Uns wird die Aufzucht von Jungpflanzen erklärt, die Wichtigkeit<br />

von Mutterpflanzen: Aussaat, pikieren, umtopfen. Wir sehen sehr junges<br />

Gemüse, Gewürzpflänzchen und riechen an verschiedensten Kräutern.<br />

Zurück in der Hauptgärtnerei erwartet uns ein kleiner Imbiss: wie in einer<br />

Orangerie stehen und hängen dort blühende, kletternde und rankende<br />

Pflanzen, die sechs Tische mit diversen Sitzgelegenheiten und ein Buffet<br />

21


mit Sandwiches und Getränken umrahmen. Einladend, sich auszuruhen,<br />

zu erfrischen und zu unterhalten.<br />

Darauf begrüsst uns Margrit Lüthi, die Präsidentin des EVPBS. Sie informiert<br />

uns über das Buchprojekt, den bevorstehenden Anlass im Mai<br />

<strong>2012</strong> und bittet uns, Werbung dafür zu machen, um möglichst viele<br />

Ehemalige einladen zu können. Sie bedankt sich für die vielen Spenden<br />

aus den Reihen der Mitglieder der <strong>Vereinigung</strong>. Gleichzeitig weist sie darauf<br />

hin, dass jeder Beitrag noch immer sehr willkommen ist. Sie macht<br />

darauf aufmerksam, dass Neumitglieder jederzeit sehr willkommen sind.<br />

Erfreulicherweise füllt eine Person den Antrag für die Mitgliedschaft<br />

gleich an Ort und Stelle aus.<br />

Nach weiterem Gedanken- und Ideenaustausch löst sich die Veranstaltung<br />

langsam auf. Die ersten verabschieden sich und gehen zielstrebig,<br />

andere suchen sich aus dem Angebot der Fülle die Pflanzen, die ihnen<br />

besonders aufgefallen sind oder suchen ganz zweckmässig Fenchelpflanzen<br />

oder Tomatenstöcklein.<br />

Ein starker Regenguss scheucht auch die letzten Teilnehmerinnen zum<br />

Auto und auf den Heimweg.<br />

Waltraud Salzmann, Kurs 42<br />

Peter Schranz, Kurs 26<br />

22


Aktuelles aus der Schule<br />

Im Februar und im Oktober dieses Jahres haben die beiden letzten Klassen<br />

DN II und Aufbauprogramme DN II in Biel abgeschlossen. Bei Kurs<br />

A / C 17 haben 16 DiplomandInnen erfolgreich das Ziel erreicht, bei Kurs<br />

A / C <strong>18</strong> waren es 13 Abschlüsse; Drei weitere folgen nach Verlängerung<br />

im Dezember 2011 und im März <strong>2012</strong>.<br />

Mit der Diplomfeier vom 4. November durfte der letzte Kurs als erster die<br />

neue Aula im Campus BZ Pflege Ausserholligen einweihen.<br />

Der Schulbetrieb wurde mit viel zusätzlichem Engagement der Lehrpersonen<br />

und der Administration bei guter Qualität bis zum Schluss aufrechterhalten.<br />

Mit einem Abschluss Apéro haben wir uns bei den Praktikumspartnern<br />

bedankt und verabschiedet. Bei milder Abendsonne konnten<br />

wir draussen nochmals den schönen Schulort in Biel mit Sicht auf die<br />

Alpen geniessen.<br />

Eine grosse Herausforderung stellte in den letzten Wochen die Archivierung,<br />

der IT-Abbau und die Räumung des Schulgebäudes dar. Die Schüler-<br />

und Lehrerbibliothek wurde neu inventarisiert und zur Übergabe an<br />

LTT Praxis <strong>Seeland</strong> bereit gemacht. Sie übernahmen auch einiges an<br />

Mobiliar, der Rest musste verkauft, verschenkt (z.B. an Schulen) oder<br />

entsorgt werden. Eine fast unerschöpfliche Aufgabe, so schien es; Dennoch<br />

am 31. Oktober 2011 um 11 Uhr waren wir zur Abnahme des<br />

Schulhauses und zur Abgabe der Schlüssel bereit.<br />

Von nun an gehen die Teammitglieder inklusive Sachbearbeiterinnen ihre<br />

eigenen Wege, sei es weiter am BZ Pflege, an der BFH oder in der<br />

Praxis. – Es war eine gute Zeit!<br />

Rita Brunner, Leiterin Schulort Biel-<strong>Seeland</strong><br />

Biel, 31. 10. 2011<br />

23


Nachruf Minna Spring<br />

„Ich habe Vertrauen in die jungen Menschen!“<br />

Minna Spring erzählt aus ihrem Leben.<br />

Ich habe Jahrgang 1922. Ursprünglich hatte<br />

ich den Wunsch Handarbeitslehrerin zu werden.<br />

Ich habe am Seminar in Thun eine Prüfung<br />

abgelegt und bestanden und hatte schon<br />

meinen Studienplatz.<br />

Aber da ich bei Schulaustritt noch keine 16<br />

Jahre alt war, empfahl mir die Schulleiterin<br />

am Seminar Thun ein Zwischenjahr einzulegen.<br />

Ich fand eine Stelle in Genf, im Hôpital<br />

Butigny. Da ich in diesem ersten Praktikumsjahr<br />

gelegentlich auf den Abteilungen des<br />

Spitals arbeiten durfte und mir diese Tätigkeit sehr gut gefiel, erwachte in<br />

mir der Wunsch den Pflegeberuf zu ergreifen. Ich blieb zwei Jahre in<br />

Genf und ging dann nach Bern ins Diakonissenhaus. Nach einem Vorkurs<br />

begann meine Lehrzeit. Das war 1941, mitten im Krieg. Schon im<br />

zweiten Lehrjahr wurden wir Schülerinnen in auswärtige Spitäler geschickt.<br />

Ich kam, da ich gut Französisch sprach, in die bilingue Stadt<br />

Biel. Das Pasquart-Spital, damals eine chirurgische Klinik, wurde mein<br />

Arbeitsplatz. Die Stadt Biel hat mir damals überhaupt nicht gefallen. Ich<br />

hatte durchaus nicht die Absicht da zu bleiben.<br />

Die Bieler Schule wurde 1947 gegründet. Kurz zuvor hatte das Diakonissenhaus<br />

meine Versetzung nach Interlaken veranlasst. Dr. Huber, den<br />

ich schon im Pasquart kennen gelernt hatte, hat nun eine Anfrage an das<br />

Diakonissenhaus gestellt, ob ich nicht nach Biel zurückkommen könnte.<br />

Dieser Wunsch wurde respektiert. Um mich auf meine neue Tätigkeit<br />

vorzubereiten, besuchte ich das Fortbildungsseminar (Höhere Fachschule)<br />

in Zürich.<br />

1956 wurden alle Diakonissen aus den Spitälern und Schulen zurück ins<br />

Diakonissenhaus gezogen. Ich hätte also die Bieler Schule verlassen<br />

müssen. Ich war aber in der Zwischenzeit Schulleiterin geworden, alles<br />

war gut eingespielt und lief wunderbar. Ich fühlte mich in Biel zu Hause.<br />

Ich gab den Austritt aus der Diakonie, um weiterhin in der Schule tätig<br />

sein zu können. Nach dem Austritt aus der Diakonie wurde ich in Biel als<br />

Schuloberin eingesetzt.<br />

In den 70iger Jahren ist Vieles anders geworden, besonders im Bildungswesen.<br />

Ich war 54 und hatte den Wunsch, mich zu verändern, so-<br />

24


lange dies noch möglich war, darum habe ich meine Stelle als Schuloberin<br />

gekündigt.<br />

Die Stadt Biel hat ein neues Alters- und Pflegeheim am Redernweg gebaut.<br />

Ich wurde angefragt, ob ich die Leitung dieses Heims übernehmen<br />

würde. Ich habe zugesagt. Ich bin in eine Wohnung an der Lienhardstrasse<br />

gezogen, weil ich Tag und Nacht erreichbar sein musste. Ich<br />

hatte den Posten einer Heimleiterin inne. In den folgenden acht Jahren<br />

hatte ich ein erfülltes und interessantes Berufsleben. Es war eine schöne,<br />

aber kampfvolle Zeit. Ich schaue gerne zurück.<br />

Ich habe mich im Jahr 1983, mit einundsechzig Jahren, pensionieren<br />

lassen Nun endlich konnte ich lang Erwünschtes verwirklichen.<br />

Als erstes bin ich gleich sieben Wochen nach Indonesien (in den Vogelkopf)<br />

geflogen. Leider habe ich von dort die Malaria mit nach Hause genommen...<br />

Als ich mich wieder einigermassen erholt hatte, habe ich in Brighton<br />

(England) eine Sprachschule besucht. Noch einmal erlebte ich das Zusammenleben<br />

von jung und alt in derselben Klasse. Es war eine sehr<br />

schöne Zeit.<br />

Im Jahr 1985 bin ich mit drei Kolleginnen, nach Amerika gereist. Wir fuhren<br />

mit dem Auto von Denver nach Las Vegas. Von dort aus bin ich allein<br />

nach Kanada weitergereist. Später habe ich diese Reisen wiederholt.<br />

Ich bin fünfmal in Amerika gewesen, habe viele Menschen kennen<br />

gelernt und, als ich wieder hier war, viel Besuch aus Amerika bekommen.<br />

Ich habe Vieles nachgeholt, habe noch Klettern gelernt und Gletscherwanderungen<br />

unternommen.<br />

Manchmal macht es mir Kummer, dass heute sich alles so schnell verändert.<br />

Aber ich habe Vertrauen in die jungen Menschen.<br />

Ausschnitte aus dem Interview aus dem Jahre 2006<br />

Neues aus dem SZB<br />

Liebe <strong>Ehemaligen</strong>, wieder war viel los im SZB. Ich versuche hier mit einigen<br />

Beiträgen aus den „à propos“ des Jahres 2010 dies zu spiegeln.<br />

In diesem Jahr standen vor allem die Vorbereitungen zur Einführung von<br />

SwissDRG und die damit zusammenhängende Neuorganisation im Vordergrund.<br />

Diese Änderungen lösen auch unter den Mitarbeitenden zum<br />

Teil Ängste und Ungewissheit aus.<br />

25


Gleiches Geld für gleiche Leistung<br />

Die Einführung von SwissDRG-Fallpauschalen im Rahmen der neuen<br />

Spitalfinanzierung soll helfen, die Gesundheitskosten zu senken. Die Risiken<br />

und Nebenwirkungen sind noch umstritten. Im Folgenden einige<br />

Meinungen dazu.<br />

Fallpauschalen:<br />

Die Sicht des ärztlichen Leiters und Chefarzt Chirurgie Prof. Dr. Urban<br />

Laffer:<br />

„Die zukünftige Verrechnung der Behandlungen und Eingriffe bei stationären<br />

Patienten mit SwissDRG-Fallpauschalen wird das gesamte Spitalwesen<br />

einschneidend verändern. Der positive Effekt vorneweg: Die<br />

Leistungen der Akutspitäler werden transparent und wir werden zu mehr<br />

Effizienz angespornt. Das heisst für uns, dass wir überprüfen müssen,<br />

wo und wie wir weitere Produktivitätssteigerungen ohne Qualitätseinbussen<br />

und ohne Beeinträchtigung unserer ethischen Überlegungen vornehmen<br />

können.<br />

Für mich sind Fallpauschalen weder gut noch schlecht, doch braucht es<br />

für die Umsetzung eine Übergangsfrist mit Übergangsbestimmungen.<br />

Auch wünsche ich mir eine Begleitforschung, um das Verhalten der Spitäler<br />

bei der Einführung des neuen Systems rasch zu erfassen. Wird es<br />

zu verfrühten Entlassungen kommen mit häufigen Wiedereintritten als<br />

Folge? Werden die Spitäler um die gewinnbringenden, risikoarmen Patienten<br />

buhlen und solche mit finanziellem Verlustrisiko gnadenlos abweisen?<br />

Diese Verhaltensforschung hätte meiner Meinung nach längst gestartet<br />

werden sollen.<br />

Es ist klar, dass dieses System zu einer Bereinigung der Spitallandschaft<br />

führt. Für gewisse Personen und Institutionen ist dieser Prozess anstrengend<br />

und schmerzhaft.“<br />

Gedanken zu den DRG aus Sicht von Miriam Etter Kommunikationsbeauftragte<br />

Personalkommission:<br />

„Auf die drei Buchstaben DRG reagieren so manche Mitarbeitende im<br />

Spital mit Unwille und Unbehagen; sind sie doch eng verknüpft mit der<br />

seit einiger Zeit herrschenden verschärften Kosten- und Produktivitätsorientierung<br />

der Geschäftsleitung. Die Vorbereitungen für die Verrechnung<br />

der Spitalleistungen mit dem SwissDRG-Tarifsystem ab Januar<br />

<strong>2012</strong> laufen auf Hochtouren: austretendes Personal wird nicht ersetzt,<br />

Stellen werden abgebaut, einigen Mitarbeitenden wurde gekündigt, Bettenabteilungen<br />

wurden zur Effizienzsteigerung zusammengelegt, mit<br />

weniger Personal werden mehr Patienten betreut, der Leistungsdruck<br />

steigt. Viele Mitarbeitende sind verunsichert. Sie fürchten um die Qualität<br />

ihrer Arbeit und den daraus folgenden Konsequenzen. Die Ansprüche<br />

26


werden hinunter geschraubt; man ist froh, wenn man nach Arbeitsschluss<br />

sagen kann, mir ist heute kein Fehler unterlaufen. Doch eigentlich<br />

möchten wir stolz sein auf unsere Tätigkeit, stolz auch auf unser Spital.<br />

Eigentlich ist SwissDRG-Fallpauschalen-Tarifsystem nur ein Instrument<br />

mit dem Ziel einer effizienten Verrechnung der Spitalleistungen,<br />

welche auf Kostenwahrheit basiert und den Vergleich unter den Spitälern<br />

erlaubt. Wie dieses Tarifsystem jedoch angewendet wird - welche Vorgaben<br />

uns die Regierung und die Geschäftsleitung auferlegt - darauf<br />

kommt es an. Folgeschäden, wie eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen,<br />

ständiger Personalmangel, hohe Qualitätseinbussen<br />

bei unseren Leistungen, Stress und Burnout möchten wir verhindern.<br />

Wir möchten deshalb für unsere Mitarbeitenden ein „Gefäss“ einrichten,<br />

in dem wir Erfahrungen, welche die befürchtete Entwicklung bestätigen,<br />

sammeln und dokumentieren. Falls Handlungsbedarf besteht, werden<br />

wir der Geschäftsleitung konkrete Lösungsvorschläge für flankierende<br />

Massnahmen unterbreiten.“<br />

Fallpauschalen: Die Sicht eines Konsiliararztes Walter Keller Facharzt<br />

für Gastroenterologie.<br />

„Ich glaube nicht, dass SwissDRG die Kosten unseres qualitativ hochstehenden<br />

Gesundheitswesens einzudämmen vermag. Das Outsourcing<br />

wird zu einem Kostenanstieg im ambulanten Bereich führen. Hinzu<br />

kommen die Kosten für den Ausbau des Verwaltungsapparates: die<br />

Löhne für die dringend benötigten medizinischen Codier-Spezialisten<br />

und jene für die Controller, welche die Arbeit der Codierer und die Abrechnung<br />

der Spitäler auf ihre Korrektheit überprüfen müssen. Wir können<br />

froh sein, wenn die Systemumstellung für das Schweizer Gesundheitswesen<br />

insgesamt kostenneutral über die Bühne gehen wird. Ein<br />

wirklich kostengünstigeres Gesundheitswesen erreichen wir erst dann,<br />

wenn wir bereit sind, auf vieles zu verzichten.“<br />

Metamorphose Neuorganisation <strong>2012</strong><br />

Auszüge von der Vorstellung der Neuorganisation von Marc Marthaler<br />

Kommunikationsbeauftragter im Spitalzentrum:<br />

Dass sich alles verändert, ist eine Binsenwahrheit. Sprüche wie „die Zeiten<br />

ändern sich“ sind Gemeingut, dennoch wecken bevorstehende Veränderungen<br />

oft Befürchtungen. Zunächst ist das Neue auch das Unbekannte<br />

und damit das Ungewisse. Und Ungewissheit löst Verunsicherungen<br />

aus, das ist verständlich. Jedoch wiegt man sich mit Aussagen<br />

wie „aber das haben wir schon immer so gemacht“ in trügerischer Sicherheit.<br />

Denn mit dem Festhalten an Althergebrachtem trägt man der<br />

Tatsache nicht Rechnung, dass sich ringsum alles wandelt.<br />

27


In einer Landschaft, die sich wirtschaftlich und gesundheitspolitisch stetig<br />

verändert, kann es sich ein Unternehmen wie das Spitalzentrum Biel<br />

nicht leisten, dem Wandel untätig zuzusehen. Daher ist die Neuorganisation<br />

keine Option, sondern schlicht unumgänglich. Vor allem aber sicher<br />

eine Chance, vorhandenes Optimierungspotential auszuschöpfen und<br />

dadurch die Zukunft des SZB als attraktives Spital und attraktiven Arbeitgeber<br />

zu sichern.<br />

Diese Neuorganisation betrifft allem voran die neuen medizinischen<br />

Strukturen. Die bisherigen <strong>18</strong> medizinischen Fachbereiche werden neu<br />

in den vier Departementen Chirurgie, Medizin, Frau&Kind und medizinische<br />

Dienste zusammengefasst.<br />

Die Leitungen der Departemente bestehen neu aus einem Chefarzt, einer<br />

Leiterin Pflege und einem Betriebswirtschafter. Pro Departement<br />

sind also drei massgebliche Interessen vertreten; die medizinischen, die<br />

pflegerischen und die wirtschaftlichen.<br />

Der Einsatz eines Betriebswirtschafters in einem medizinischen Führungsgremium<br />

mag auf den ersten Blick irritieren. Aber es ist kein Geheimnis,<br />

dass Leistungserbringer im Gesundheitswesen einem zunehmenden<br />

Effizienzdruck gewachsen sein müssen.<br />

Die Gefahr, dass der Patient durch dieses stärkere Augenmerk der Medizin<br />

auf wirtschaftliche Aspekte und der medizinischen Behandlung<br />

nicht mehr im Zentrum stehen könnte, besteht nicht. Denn mit der freien<br />

Spitalwahl unterliegt auch das SZB den Spielregeln der Marktwirtschaft.<br />

Und wenn es nicht möglich ist, gleiche Qualität zu günstigeren Preisen<br />

anzubieten, so bleibt nur die Möglichkeit, zu gleichen Preisen bessere<br />

Qualität zu bieten und der Konkurrenz damit den Rang abzulaufen.<br />

Neue Organisation <strong>2012</strong> um die Anforderungen der Zukunft besser<br />

zu meistern.<br />

Auszüge aus dem Interview mit Bruno Letsch Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

- Was möchten Sie mit dieser Neuorganisation der medizinischen Bereiche<br />

erreichen?<br />

Jede Organisation muss sich immer wieder neu überlegen, wie sie ihre<br />

Aufgaben möglichst gut erfüllen kann. Mit neuen Organisationsstrukturen<br />

und Prozessverbesserungen wollen wir uns den Anforderungen der Zukunft<br />

anpassen.<br />

- Welche konkreten Vorteile bietet die neue Struktur?<br />

Indem wir Departemente mit Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten<br />

bilden, erwarten wir eine bessere Führung und die Förderung<br />

28


der interdisziplinären Zusammenarbeit. Damit sollen die Qualität und die<br />

Wirtschaftlichkeit erhöht werden.<br />

Hilfsbereitschaft nicht lehren, sondern erleben.<br />

Bei der ersten Kraniosynosthose-Operation in der Geschichte der Republik<br />

Moldawien waren auch vier Vertreter der Spitalzentrums Biel dabei.<br />

Der 4. Oktober war ein besonderer Tag für die Republik Moldawien.<br />

Erstmals wurde im ärmsten Land Europa eine Kraniosynosthose-<br />

Operation modern durchgeführt. Das Kind, erst <strong>18</strong> Monate alt, litt seit<br />

seiner Geburt an einer Schädeldeformation. Wäre sie nicht frühzeitig<br />

operiert worden, hätte sie zu einer geistigen Behinderung führen können.<br />

Im staatlichen Spital „Center of Mother an Child“ in der moldawischen<br />

Hauptstadt Chisinau wurde dem Kind in einem sechsstündigen Eingriff<br />

Teile der Schädeldecke entfernt und neu wieder eingesetzt, damit sich<br />

das Hirn weiter entwickeln kann.<br />

Das moldawische Ärzteteam wurde dabei von Kollegen aus Italien und<br />

der Schweiz unterstützt, darunter vier Vertreter des Spitalzentrums Biel:<br />

Markus Schily, Leitender Arzt Anästhesie, Markus Bittel, Chefarzt Kinderchirurgie,<br />

Josef Bielek, Oberarzt Kinderchirurgie sowie Eberhard Fink,<br />

Leiter zentraler Sterilgutversorgungs-Abteilung.<br />

Die Operation wurde auf Initiative des „International Anesthesia Teaching<br />

Center“ (IATC) durchgeführt. Das IATC will in Europa die Qualität<br />

und Sicherheit in der Anästhesie verbessern.<br />

Die IATC-Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Die Aktivitäten umfassen<br />

Ausbildung und die Weiterleitung von Sachspenden, die gerade in moldawischen<br />

Krankenhäusern weiterhin dringend notwendig sind.<br />

Für die einzigartige Aktion in Moldawien haben die vier Mitarbeitenden<br />

des Spitalzentrums Ferientage eingesetzt. Ein kleiner Preis, um einem<br />

Kind eine Zukunft zu schenken, so das Quartett.<br />

Dreifacher Vorteil<br />

Die Hausärzte der Stadt Biel und das Spitalzentrum betreiben seit dem 1<br />

April gemeinsam eine Notfallpraxis.<br />

Entstanden ist die Idee bereits vor rund zwei Jahren im Rahmen einer<br />

Arbeitsgruppe des Spitalzentrums. Das oberste Ziel war es, die Notfallstation<br />

zu entlasten. Heutzutage haben viele Leute keinen Hausarzt<br />

mehr und sie kommen in Eigenregie mit Problemen ins Spital, die sehr<br />

gut von einem solchen behandelt werden könnten. Dies führt zu einem<br />

grossen Patientenfluss, der zu lange Wartezeiten führt.<br />

„Es ist selbstverständlich, dass wir uns zuerst um die Patienten mit lebensbedrohenden<br />

Verletzungen oder Krankheiten kümmern müssen“<br />

erklärt Dr. Claudio Jenni, „ viele Menschen erwarten aber heutzutage,<br />

29


sofort behandelt zu werden.“ Deshalb suchte das Spitalzentrum die Zusammenarbeit<br />

mit den Hausärzten. Diese sind im Verein HAND (Hausarzt-Notfalldienst<br />

Biel/Bienne) zusammengeschlossen und bieten nun<br />

diesen Notfalldienst in der neu eröffneten Praxis im Spitalzentrum an.<br />

Dazu werden die rund 40 Generalisten in der neuen Notfallpraxis eingesetzt<br />

und zwar von Montag bis Freitag von 17 bis 22 Uhr sowie am Wochenende<br />

von 12 bis <strong>18</strong> Uhr.<br />

Das Spitalzentrum hat innerhalb des Notfallbereichs Räumlichkeiten eingerichtet.<br />

Die Patienten melden sich am Empfang der Notfallstation, wo<br />

sie administrativ erfasst werden. Eine Notfallpflegefachfrau nimmt anschliessend<br />

die Triage vor. Die Patienten mit leicht zu behandelnden<br />

Krankheiten oder Unfällen kommen zum Hausarzt in die Notfallpraxis. Ist<br />

der Hausarzt nach seiner Anamnese trotzdem der Meinung, der Patient<br />

gehöre auf die Notfallstation, kann er diesen direkt nach nebenan schicken.<br />

Die Notfallpraxis verfügt über eine eigene medizinische Praxisassistentin<br />

sowie ein eigenes Labor für die gängigen Analysen. Weiterführende Untersuchungen<br />

fordert der Hausarzt vom Zentrallabor des Spitalzentrums<br />

an. Gleich nebenan bestellt er eine Röntgenaufnahme im radiologischen<br />

Institut des Spitalzentrums. Ist er im Zweifel, kann der Allgemeinmediziner<br />

die Kollegen des Spitalzentrums um eine Zweitmeinung bitten.<br />

Gesunde Mitarbeitende<br />

Die Fachstelle für ergonomische Arbeitsplatzgestaltung des Spitalzentrums<br />

Biel wurde mit dem 3. Rang mit dem Preis „Gesundheit im Unternehmen“<br />

ausgezeichnet.<br />

Der Preis, der jährlich von der Sektion Schweiz der Europäischen <strong>Vereinigung</strong><br />

für Gesundheitsförderung im Unternehmen vergeben wird, wurde<br />

am 24. Januar in Bern übergeben.<br />

Bessere Kommunikation und weniger Stress dank Wandmalereien<br />

Die Stiftung ANOUK verschönert Spitäler und Heime visuell. Das neuste<br />

Werk: die Patientenzimmer der Kinderklinik.<br />

Kinder und Erwachsene in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen, so<br />

lautet das Ziel der Genfer Stiftung ANOUK.<br />

ANOUK, die Namensgeberin der Stiftung, ist die behinderte Tochter eines<br />

Gönnerpaares, welche der Stiftung kostenlos Büroräumlichkeiten zur<br />

Verfügung stellt. Die beiden freiberuflichen Künstler, Vanessa Friang aus<br />

Marseille und Grégory Reti aus Paris, sind nun bald zehn Jahre in dieser<br />

Mission tätig. Sie haben die ursprüngliche Stiftung mitgeprägt und die<br />

neue Stiftung ANOUK im April 2008 gegründet. Die beiden Geschäftsführerinnen<br />

Beatriz Aristimuno und Vanessa Radicati konnten bereits<br />

damals auf zehn erfahrene Künstlerinnen und Künstler aufbauen.<br />

30


Pro Jahr werden 30 bis 40 Projekte umgesetzt, in Europa und auch in<br />

Israel.<br />

Die beiden Geschäftsführerinnen sowie die beiden Künstler haben die<br />

Kinderklinik vor Malbeginn besucht und zusammen mit dem Pflegeteam<br />

die Sujets entwickelt. „Das Pflegeteam hat Kalligraphie gewünscht“, so<br />

die Künstler, „verbunden mit emotionalen Begriffen in Multikulti-<br />

Ausführung. Wir mussten auch darauf achten, dass wir mit unseren<br />

Werken sowohl Kleinkinder wie Jugendliche und deren Eltern ansprechen.<br />

Als Thema für die Zimmer wurden Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika<br />

gewählt. Ein Zimmer ist dem Ozean gewidmet und Nordund<br />

Südpol durften auch nicht fehlen. Kalligraphisch wurden die emotionalen<br />

Begriffe Glück, Freiheit, Freunde, Begegnung, Träume, Sonne<br />

umgesetzt. Gemalt haben die Künstler auf Leinwände in schmalem<br />

Querformat. Spitalschreiner Fritz Habegger hat die Werke so hoch an<br />

den Wänden angebracht, dass sie auch von liegenden Patienten im Bett<br />

gut betrachtet werden können.<br />

Leichter bewegen leichter Pflegen<br />

Seit zwei Jahren besuchen alle Pflegenden im Spitalzentrum einen<br />

Grundkurs in Kinaesthetics. Hier lernen sie unter anderem, die eigenen<br />

Bewegungsmuster besser wahrzunehmen. Durch diese Erfahrung fällt<br />

es ihnen leichter, Patienten zu unterstützen. Zu wissen, wie Statik, Kraft<br />

und Balance in der Bewegung zusammenspielen, öffnet ganz andere<br />

Perspektiven für Hilfestellungen zu mehr Mobilität.<br />

Heute verfügt im Spitalzentrum jede Abteilung über eine Fachverantwortliche<br />

Kinaesthetics, die einen Aufbaukurs absolviert hat und regelmässige<br />

Vertiefungsnachmittage zur Weiterbildung nutzt. Die Fachverantwortliche<br />

ist Ansprechperson für alle Pflegenden bei Fragen und Unsicherheiten.<br />

Sie überprüft laufend die Anwendung von Kinaesthetics im Pflegealltag,<br />

denn gemeinsam geht es leichter.<br />

Beitrag von Selma Müller<br />

Fehlzeiten vermindern, Belastungsfaktoren wahrnehmen<br />

Das Spitalzentrum Biel führt ein Absenzen-Management ein, um die<br />

Personalzufriedenheit zu steigern und die Kosten zu senken.<br />

Die Statistik belegt, dass den Schweizer Unternehmen durch Krankheit<br />

und Unfall ca. 170 Millionen Arbeitsstunden verloren gehen. Dies entspricht<br />

durchschnittlich sechs Krankheitstagen pro Person und Jahr. Das<br />

Spitalzentrum Biel weist im Vergleich mit andern Betrieben und Spitälern<br />

relativ hohe Absenzen aus. Sie liegen, je nach Monat, zwischen drei und<br />

fünf Prozent der Totalzeit. Durch Krankheit und Unfall fehlen dem Spitalzentrum<br />

durchschnittlich gegen 70 Mitarbeitende pro Arbeitstag. Die<br />

dadurch entstehenden Arbeitsausfälle müssen mehrheitlich durch die<br />

31


anwesenden Mitarbeitenden kompensiert werden, was zu starken Mehrbelastungen<br />

führt und die Gefahr weiterer Absenzen nach sich zieht.<br />

Deshalb steht für die Geschäftsleitung ganz oben auf der Prioritätenliste,<br />

mit einem sinnvollen Absenzen-Management die Kurzabsenzen zu verringern.<br />

Zu diesem Zweck wird im ganzen Spitalzentrum ein einheitliches<br />

System eingeführt. Neu durchlaufen alle Krankheits- und unfallbedingten<br />

Absenzen einen einheitlichen Prozess bezüglich Meldung und Vorgehensweise<br />

sowie unterstützenden Massnahmen. Bei Abwesenheit meldet<br />

sich der Mitarbeitende umgehend beim Vorgesetzten. Die beiden<br />

bleiben in Kontakt und planen gemeinsam die Rückkehr an den Arbeitsplatz.<br />

Bei längerer Absenz reicht der Mitarbeitende wie bisher nach fünf<br />

Tagen ein Arztzeugnis ein. Nach jeder Abwesenheit - unabhängig der<br />

Dauer - führt der Vorgesetzte mit dem Mitarbeitenden ein Gespräch.<br />

Sinn dieses sogenannten Rückkehrgesprächs ist es, den Mitarbeitenden<br />

willkommen zu heissen, sich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen<br />

und ihn über Vorkommnisse während seiner Abwesenheit zu informieren.<br />

Fehlt ein Mitarbeitender weniger als dreimal in sechs Monaten, wird<br />

das Rückkehrgespräch formlos, das heisst ohne schriftliches Protokoll<br />

geführt. Weist ein Mitarbeitender drei Absenzen in sechs Monaten bzw.<br />

fünf innerhalb von zwölf Monaten auf, führt der Vorgesetzte mit ihm ein<br />

Unterstützungsgespräch. Das Unterstützungsgespräch findet normalerweise<br />

am Tag der Wiederaufnahme der Arbeit statt, wird schriftlich festgehalten<br />

und unterschrieben. Der Mitarbeitende hat die Möglichkeit, die<br />

Gründe für sein mehrmaliges Fehlen darzulegen und gemeinsam mit<br />

dem Vorgesetzten Lösungen zu finden. Aus Sicht des Spitalzentrums<br />

geht es vor allem darum, zu klären, ob die häufigen Absenzen mit der<br />

Arbeitssituation zusammenhängen.<br />

Dies waren wieder einige Beiträge aus den “à propos“ 2011<br />

Ich wünsche euch allen ein gutes Jahr bis zum nächsten Bericht<br />

Gruss Heinz Bussinger<br />

„Schwelgen in Erinnerungen“ / Anlass 9. Mai <strong>2012</strong><br />

Der Vorstand der <strong>Ehemaligen</strong>-<strong>Vereinigung</strong> <strong>Pflegeberufsschule</strong> <strong>Seeland</strong><br />

hat sich entschlossen, die Schliessung unserer Schule im Oktober 2011<br />

nicht stillschweigend hinzunehmen. Es war schnell klar, dass es einen<br />

Anlass geben sollte. Aber was für ein Anlass und wie sollte der benannt<br />

werden? Von einem Fest mag niemand reden – zu gross sind die Ent-<br />

32


täuschung und teilweise auch der Schmerz. So sprechen wir vom „Anlass<br />

<strong>2012</strong>“, welcher den Namen „Schwelgen in Erinnerungen“ erhielt. Zu<br />

diesem Anlass sollen alle ehemaligen Lernenden und Studierenden ins<br />

Restaurant „Weisses Kreuz“ in Lyss eingeladen werden. Vorerst musste<br />

eine grosse Adressen-Suche gestartet werden. Naheliegend war, dass<br />

wir zuerst Kontakt mit der Schule aufnahmen. Dabei erhielten wir neben<br />

Adresslisten, welche leider nicht mehr alle aktuell waren, viele Fotos und<br />

Dokumente aus den Jahren 1947 bis 2011. Ebenso erfuhren wir, dass<br />

die Schulleitung den Auftrag erhalten hat, die Geschichte der Schule<br />

aufzuarbeiten.<br />

Ein Team von <strong>Ehemaligen</strong> investierte viele, viele Stunden, um die Adressen<br />

aller Kurse zu aktualisieren. Leider war es bei einigen Kursen<br />

unmöglich die nötigen Unterlagen zu erhalten.<br />

Die Fotos und Dokumente wurden gesichtet und sortiert. Welch ein<br />

Schatz ist da vorhanden! So viel Material liegt einfach in einer Kiste und<br />

ist für niemanden einsehbar. Wir schwelgten wirklich in Erinnerungen<br />

und kamen zur Überzeugung, dass diese umfangreichen und wertvollen<br />

Unterlagen allen Interessierten zugänglich gemacht werden müssen. So<br />

entstand die Idee ein Buch zu machen. Die Schulleitung war von der<br />

Idee angetan und versprach uns, die geschriebene Geschichte zur Verfügung<br />

zu stellen. Diese stellt den ersten Teil unseres Buches dar. Im<br />

zweiten Teil werden von der <strong>Ehemaligen</strong>-<strong>Vereinigung</strong> die Dokumente<br />

und Fotos platziert. Zu finden sind in diesem zweiten Teil zum Beispiel:<br />

Die Kursunterlagen der Schülerinnen des ersten Kurses aus dem Jahre<br />

1947, die Verhandlungspapiere um die Rotkreuzanerkennung, Foto von<br />

Herrn Dr. Huber dem Schulgründer, Anstellungsvertrag und Fotos von<br />

Minna Spring, Schulhausneubau und Einweihung 1957, die diversen<br />

Diplombroschen, Fotos von den Gebäuden mit Innenräumen, verschiedene<br />

Werbeunterlagen, Zusammenschluss mit Aarberg, diverse Presseberichte<br />

gerade auch im Zusammenhang mit der Zentralisierung in Bern<br />

und Vieles mehr. Anhand der Offerte des Grafikers starteten wir die<br />

Spendensuche. Wir sind sehr glücklich und stolz, dass nicht zuletzt dank<br />

unseren treuen Vereinsmitgliedern die Finanzierung der Druckkosten<br />

des Buches sichergestellt werden konnte. UNSER Buch ist am Entstehen!<br />

An unserem Anlass „Schwelgen in Erinnerungen“ wird es veröffentlicht<br />

unter dem Titel<br />

„Geschichte der Pflegeausbildungen im <strong>Seeland</strong>“<br />

1947 bis 2011<br />

ergänzt durch Dokumente und Fotos<br />

33


Selbstverständlich wird es vor Ort zum Kauf angeboten.<br />

Diese Buchvernissage wird auf dem Programm einen wichtigen Platz<br />

einnehmen. Weiter werden verschiedene Personen, welche einen Abschnitt<br />

des Schullebens begleitet haben, auftreten. Ehemalige sorgen für<br />

die musikalische Umrahmung. Ein feines Essen wird nicht fehlen. Natürlich<br />

werden wir an dieser Stelle nicht schon alles ausplaudern. Es soll<br />

auch noch Überraschungen geben.<br />

Wir wünschen uns, am 9. Mai <strong>2012</strong> mit möglichst vielen <strong>Ehemaligen</strong> in<br />

Erinnerungen schwelgen zu können.<br />

Der Vorstand<br />

34


Spenden verdanken<br />

Liebe Ehemalige<br />

Wir danken euch allen herzlich, dass ihr unserem Spendenaufruf für die<br />

Druckkosten des Buches über unsere <strong>Pflegeberufsschule</strong> so grosszügig<br />

gefolgt seid. Wir haben gemeinsam fast Fr. 4‘500.—gesammelt!<br />

Mit eurem wertvollen Beitrag können wir dieses wichtige Projekt realisieren.<br />

Dies ist nicht nur ein Stück Bieler Geschichte, sondern für uns Pflegende,<br />

die im <strong>Seeland</strong> ihre Ausbildung genossen haben, ein Stück Lebensgeschichte.<br />

Zudem soll dieses Buch junge Menschen aus dem <strong>Seeland</strong><br />

motivieren, die Ausbildung zu einem der spannenden Pflegeberufe<br />

zu ergreifen und in Biel zu arbeiten.<br />

Der Vorstand<br />

Erklärung zum Mitgliederbeitrag<br />

Durch die Aufforderung den Mitgliederbeitrag bereits bis im Oktober dieses<br />

Jahres zu begleichen, statt wie bisher bis zum 5. März des kommenden<br />

Jahres, sind teilweise Missverständnisse entstanden. Dies bedauern<br />

wir sehr! Darum kommen wir noch einmal in dieser Bielerpost darauf<br />

zurück. Bekanntlich dauert unser Vereinsjahr vom 1. September bis<br />

31. August. Historisch bedingt wurde der Mitgliederbeitrag bisher erst 6<br />

Monate nach Beginn des neuen Vereinsjahres eingefordert. Nun haben<br />

wir uns entschieden, den Beitrag in Zukunft bei Beginn des Vereinsjahres<br />

in Rechnung zu stellen – zahlbar bis15. Oktober. Wir danken für ihr<br />

Verständnis.<br />

Der Vorstand<br />

35


Interview mit Erna und Irene Fiechter aus dem Kurs 1<br />

Kaum habe ich die Bahnhofshalle verlassen, spüre ich sie schon, die<br />

ganz spezielle, berauschende, billingue Bielerluft. Ich habe noch etwas<br />

Zeit und beschliesse, zu Fuss ins Beaumont zu gehen. Auf dem Weg<br />

vom Bahnhof ins Beaumont gibt es keine Strasse und keinen Platz, die<br />

nicht mit Erinnerungen verbunden sind. An der Zentralstrasse, zum Beispiel,<br />

gab es früher das „Café Libresso“. Dort wurden wir einmal höflich<br />

aber bestimmt aufgefordert, das Lokal zu verlassen. Was zu diesem<br />

Rausschmiss führte, habe ich vergessen, so harmlos muss es gewesen<br />

sein. Vielleicht haben wir nur fünf- oder sechsstimmig gekichert und einen<br />

seriöseren Gast gestört und vergrault.<br />

Bei der Mühlebrücke stand damals eine Verkehrskanzel. Auf die ist Vreni<br />

K., „der Kunz“ genannt, einmal nach einem Kinobesuch gestiegen und<br />

hat den „Verkehr geregelt.“ Es war nach 22.00 Uhr und nicht mehr so<br />

viele Autos unterwegs, aber es ist ihr immerhin gelungen, die aus den<br />

verschiedenen Strassen kommenden Autos alle anzuhalten. Als sie bemerkte,<br />

was das Gefuchtel angerichtet hatte, verliess sie in Panik die<br />

Kanzel, lief durch die Schmiedegasse Richtung Leubringen-Bähnchen<br />

36


und verschwand in einem Gässchen der Altstadt. Wir, eine Clique von<br />

zehn oder mehr jungen Frauen, hatten die „Action“ mit begeisterten Zurufen<br />

angefeuert, standen nach dem abrupten Ende belämmert da und<br />

machten uns, nachdem ein Autofahrer Vorkehrungen traf, uns zur Rede<br />

zu stellen, schleunigst aus dem Staube. Kurz vor der Talstation des<br />

Bähnchens fanden wir wieder zusammen, keuchend, japsend, nach Luft<br />

schnappend und mit Tränen in den Augen. Wir hatten den ganzen Weg<br />

im Eiltempo zurückgelegt und dazu lauthals gelacht.<br />

Und in diesem Haus dort an der Obergasse, in der Nummer 5 oder war<br />

es die Nummer 7…?<br />

Vielleicht habe ich zu genüsslich in Erinnerungen geschwelgt, denn als<br />

ich im Personalrestaurant des Spitalzentrums ankomme, warten Erna<br />

und Irene und Margrit schon auf mich. Obschon ich den beiden Fiechters<br />

nie begegnet bin, habe ich das Gefühl, wir würden uns schon ewig kennen;<br />

am Tisch herrscht eine fröhliche, vertraute und herzliche Atmosphäre.<br />

Papiere und Schulhefte liegen bereit, die die beiden Frauen mitgebracht<br />

haben und ich bin versucht, mir eines herauszugreifen und mich<br />

fest zu lesen, nur ist dafür jetzt nicht die richtige Zeit.<br />

Margrit: Dass wir uns hier treffen, war auch Euer Wunsch. Mich dünkt<br />

das schön, dass ihr zurückgehen möchtet zu den Wurzeln und dass wir<br />

euch dabei begleiten dürfen. Ihr seid beide über 80 Jahre alt?<br />

Erna: Wir sind 82 und 83 Jahre.<br />

Margrit: Ich nehme an, ihr habt beide mit 19 Jahren die Ausbildung begonnen?<br />

Irene: Nein, ich war noch keine <strong>18</strong> und das war das Problem beim Roten<br />

Kreuz. Ich habe meine Lehre mit 17 Jahren und neun Monaten begonnen.<br />

Margrit: Dann gehen wir nun zurück in das Jahr 1947. Warum habt ihr<br />

ausgerechnet Biel als Ausbildungsstätte gewählt?<br />

Erna: Es wurde wohl in den Zeitungen bekannt gegeben, es war die erste<br />

Schule in der Schweiz, in der man kein Schulgeld bezahlen musste.<br />

Irene: Und es war die erste Schule, in der man mit <strong>18</strong> Jahren die Ausbildung<br />

beginnen konnte. In der Pflegerinnenschule (dr Pflägi) in Zürich<br />

musste man damals ein oder sogar zwei Jahre älter sein.<br />

Erna: Bei mir waren die Finanzen der Grund …<br />

Irene: … und bei mir das Alter.<br />

Erna: Ich hatte eine Schwester in der Pflegerinnenschule in Zürich. Sie<br />

sagte zu mir: Aber nein, du gehst doch nicht in so eine nichtsnutzige<br />

Schule, die noch gar nicht richtig strukturiert ist?! Sie konnte mich nicht<br />

von meinem Entschluss abbringen. Meine Schwester musste Geld verdienen<br />

und sparen für die Pflegerinnenschule.<br />

Irene: Ich bin im Kanton Tessin in die Schule gegangen und mein<br />

(schriftliches) Deutsch war mangelhaft. Ich dachte, in Biel, der billinguen<br />

37


Stadt, würde man es verstehen, wenn meine Schriftsprache zu wünschen<br />

übrig liesse.<br />

Margrit: Und warum habt ihr gerade diesen Beruf gewählt:<br />

Irene: Ich hatte im „Leben und Glauben“ einen Artikel und ein Inserat gelesen…<br />

Erna: … und ich hatte zuerst eine Lehre als Keramikmalerin begonnen,<br />

dann ging ich ein Jahr zu einer Haut-Couturière nach Zürich, aber das<br />

war eine böse Lehrmeisterin und mein Vater hat mich dort herausgeholt,<br />

er hat mich gerettet. Dann hatte ich eben die Schwester, in der Pflegerinnenschule<br />

und eine andere Schwester, die nach der Ausbildung zur<br />

Zahntechnikerin noch die Hebammenschule machte. Da es den beiden<br />

gefiel, dachte ich, ich kann es ja auch versuchen und gratis ist es auch<br />

noch.<br />

Irene: Ich war vor der Ausbildung immer zu Hause, machte das Büro und<br />

den Haushalt, einen Geschäftshaushalt, und meine Eltern fanden das<br />

gut so. Sie dachten, ich würde ja dann einmal heiraten … Man sagte mir,<br />

dir gäbe man am besten ein Retourbillet!<br />

Margrit: Und jetzt gehen wir wirklich zum Anfang zurück und ich will von<br />

euch wissen, ob ihr eine Aufnahmeprüfung machen musstet?<br />

Erna: Nein, wir mussten keine Eintrittsprüfung ablegen, aber es gab eine<br />

Probezeit.<br />

Irene: 6 Monate.<br />

Erna: Nach sechs Monaten wurde eine von unserem Kurs als zu wenig<br />

begabt befunden und weggeschickt.<br />

Margrit: Und die Theorie? Wurde die Ausbildung von Anfang an von einem<br />

Theoriekurs begleitet?<br />

Erna: Von Anfang an.<br />

Margrit: Wer waren die Dozenten?<br />

Irene: Die Assistenzärzte…<br />

Erna: … und später die Spezialisten, Neurologen, Gynäkologen, Kinderärzte<br />

…<br />

Margrit: … und Doktor Huber?<br />

Erna: Doktor Huber war Schulleiter und gab keine Kurse.<br />

Irene: Und natürlich die Diakonissen. Alles, was Ethik betraf und die<br />

Pflege am Krankenbett.<br />

Margrit: Die Diakonissen waren bestimmt sehr gute Lehrmeisterinnen …<br />

Erna: Sehr. Beruflich waren alle sehr gut. Daneben … es waren halt<br />

eben auch Menschen …<br />

Margrit: Und hattet ihr auch praktischen Unterricht? Wo war das Schulzimmer<br />

mit dem Bett?<br />

Irene: Das Theorieschulzimmer war im Neuhaus und dort stand ein Bett.<br />

Margrit: Und wann trat Schwester Minna in Aktion?<br />

Erna: Schwester Minna kam erst …<br />

38


Irene: … im dritten Lehrjahr…<br />

Erna: Genau. Das war, glaube ich, vor unserer Diplomierung.<br />

Margrit (zusammenfassend): Die praktische Ausbildung fand also vor allem<br />

am Patientenbett stand. So waren die Anfänge.<br />

Irene: Es wurde viel medizinisches Wissen und viel Ethik vermittelt.<br />

Erna: Ethik bei Schwester Ida Schütz. Ida Schütz war unsere Schulschwester,<br />

eine sehr gute Lehrerin.<br />

Irene: Und die oberste Leitung war Schwester Esther, Schwester Esther<br />

Gerber.<br />

Margrit: Fällt euch noch etwas Prägendes aus dieser ersten Zeit ein?<br />

Irene: Die Disziplin. Die grosse Disziplin. Abends um zehn Uhr war Lichterlösch.<br />

Erna: Dennoch, wir waren alle von Anfang an begeistert.<br />

Margrit: Es gab also um zehn Uhr Lichterlösch. Wohl nicht unbegründet,<br />

denn man musste früh aufstehen. Wie war so ein Tagesablauf?<br />

Irene: Die Arbeit begann um sechs. Unser Bett musste gemacht sein und<br />

das Zimmer aufgeräumt. Frühstück um acht. Die Oberschwester griff in<br />

die Tasten und alle mussten am Platz sein.<br />

Margrit: Das Frühstück begann mit einem Lied und einer Andacht?<br />

Irene: Genau. Wenn man zu spät dran war, musste man draussen das<br />

Ende der Andacht abwarten.<br />

Erna: Beim Essen sass die Schulschwester an unserem Tisch und so<br />

wurden wir auch mit Tischmanieren geschult. Von der Brotscheibe durfte<br />

nicht abgebissen werden. Schön ein Bröckli nach dem anderen abbrechen!<br />

Und so kam unsere liebe Schulschwester Ida zu ihrem Übernahmen:<br />

das Bröckli.<br />

Irene: Nach dem Frühstück ging die Arbeit im Spital weiter bis am Mittag.<br />

Mittagspause nach dem Essen eine Stunde. Am Nachmittag fand der<br />

Schulunterricht im Neuhaus statt. Zum Nachtessenverteilen ging man<br />

wieder auf die Abteilung und arbeitete bis 20.00 Uhr.<br />

Margrit: Ein sehr strenger Tag, körperlich war man sehr gefordert…<br />

Beide: Ja. Es gab auch viel anstrengende Putzarbeit zu erledigen, dies<br />

gehörte einfach dazu.<br />

Margrit: Und wie stand es mit dem Lohn?<br />

Erna: Im ersten Lehrjahr hatten wir dreissig Franken Lohn pro Monat,<br />

plus Kost und Logis, minus AHV. Es war das Jahr 1947, die AHV war<br />

gerade eingeführt worden.<br />

Gina: Und wie ging es am Abend weiter, wenn die Arbeit beendet war?<br />

Erna: Hausaufgaben. Man musste viel büffeln.<br />

Irene: Wir sassen oft im Schulzimmer und schrieben. Wir wohnten ja im<br />

Schulhaus, im Neuhausgut, in Zweier- und Dreierzimmern und hatten es<br />

da oft auch lustig, sehr lustig…<br />

Margrit: Ihr wart ja Lernende, hattet ihr eine Begleitung?<br />

39


Irene: Eigentlich nicht.<br />

Erna: „Lehrmeisterinnen“ hatten wir schon. Die Diakonissen waren unsere<br />

Lehrmeisterinnen. Das dritte Lehrjahr absolvierten wir in Thun. Hier<br />

passierte das Unglück: eine Kurskollegin, Bea, verletzte sich an einem<br />

Schnepper, der nur mangelhaft im Äther desinfiziert worden war und holte<br />

sich die infektiöse Gelbsucht. Sie starb innerhalb zwei Wochen. Das<br />

war für uns eine sehr schlimme Zeit. Sie war für uns ein Familienmitglied,<br />

ihr Tod war unfassbar und unnötig. Das war im Februar und im April<br />

hatten wir die Abschlussprüfung.<br />

Bevor wir nach Biel zurückkehrten sagte uns die Thunerschulschwester,<br />

die Thunerschule würde vom SRK anerkannt. Die Bielerschule hätte diese<br />

Anerkennung noch nicht beantragt und würde nur von der Sanitätsdirektion<br />

anerkannt werden. Wir müssten etwas unternehmen, damit wir<br />

die SRK-Anerkennung auch bekämen. So unternahm ich eines Tages<br />

eine Reise nach Biel, zu Dr. Huber. Aber er hat nichts unternommen<br />

oder es war zu spät. Wir wollten unbedingt die Anerkennung, denn wir<br />

hatten ja das gleiche geleistet wie unsere Kolleginnen in Thun.<br />

Irene: Vor der Abschlussprüfung hatten wir einen Monat Repetitionskurs<br />

in Biel. Da wurde nochmals eifrig die Theorie durchgenommen.<br />

Erna: Und am Schluss wurde das Examen abgenommen und das war<br />

dermassen hochgesteckt! Was wir alles wissen mussten! Man sagte uns<br />

immer: ihr müsst gut sein, ihr baut die Schule auf! Ein Arzt hat uns nach<br />

den Examen gesagt, das sei ja Wahnsinn, das seien ja Ärzteexamen.<br />

Aber dennoch bekamen wir die Anerkennung nicht. Dann kam Schwester<br />

Minna als Schulschwester in die Schule und ab ihrem Eintritt wurde<br />

die Schule in Biel vom SRK anerkannt. Aber von uns wurde verlangt,<br />

dass wir ein Jahr repetieren müssten, um die Anerkennung zu erlangen.<br />

Das war zuviel. Ich war sehr erbost und habe mich geweigert. Nach all<br />

dem, was wir leisten mussten! Ich wollte endlich arbeiten gehen und<br />

nicht nochmals ein Jahr grundlos wiederholen.<br />

Irene: Ich habe den Repetitionskurs auch nicht gemacht, aber eine von<br />

unserem Kurs, Ruth Hänni, hat ihn absolviert.<br />

Margrit: Es ist dokumentiert, dass du dich im Tiefenauspital beworben<br />

hast und…<br />

Erna: Jawohl, ich habe die Stelle nicht bekommen, weil ich „nur“ ein von<br />

der Sanitätsdirektion ausgestelltes Diplom vorzuweisen hatte.*<br />

Margrit: Eine Zwischenfrage, habt ihr beide euch nach dem Diplom getrennt?<br />

Irene: Wir waren noch fast ein Jahr gemeinsam im Zieglerspital Bern, wo<br />

man uns als Ferienablösung angestellt hatte. Wir waren verpflichtet, ein<br />

Jahr im Kanton Bern zu arbeiten, da der Kanton unsere Ausbildung finanziert<br />

hatte. Ich bin das ganze Jahr dort geblieben. Du hast etwas früher<br />

aufgehört…<br />

40


Erna: Als alle aus den Ferien zurückgekehrt waren, sagte uns die Oberschwester,<br />

sie hätte, aus finanziellen Gründen, nur eine Stelle zu vergeben.<br />

Aber sie habe gehört, in Genf, im Kantonsspital sei eine Stelle frei.<br />

Ich ging also nach Genf.<br />

Irene: Und ich bin noch in Bern geblieben und ging danach an die Uniklinik<br />

(damals noch Kantonsspital) nach Zürich. Diese Rotkreuz-Anerkennung<br />

stand in Zürich an der Uniklinik nie zur Diskussion und ich hatte<br />

den gleichen Lohn wie die Kolleginnen von der Pflägi.<br />

Erna: In Genf habe ich mich verlobt und musste dann zwecks Heirat<br />

nach Bern zurückzukehren. Ich meldete mich im Tiefenauspital und dort<br />

kam das angeblich mangelhafte Diplom zur Sprache. Ich bekam keine<br />

Anstellung. Im Zieglerspital wurde ich jedoch mit Freuden wieder in das<br />

Pflegeteam aufgenommen. Zwar hatte ich weniger Lohn als in Genf und<br />

auch eine Stunde weniger frei pro Tag. Nach der Diplomierung betrug<br />

der Durchschnittslohn hundertachzig Franken und Kost und Logis.<br />

Irene: Ich arbeitete im Unispital Zürich als ich heiratete. Ich war 24 Jahre<br />

alt. Als die Kinder kamen pausierte ich sechs Jahre und ging dann zurück<br />

auf den Beruf. Ich arbeitete Teilzeit auf der Chirurgie und konnte die<br />

Kinder als Nachtwache mit ins Spital nehmen. Sie übernachteten in einem<br />

Ärztezimmer. Ich wurde nicht eingearbeitet. Ich bekam am ersten<br />

Abend vor der Nachtwache Rapport und das war`s dann.<br />

Erna: Es war damals wie es heute wieder ist: man sprach von Sparmassnahmen<br />

und es herrschte Mangel an diplomierten Krankenschwestern.<br />

Beispiel Zieglerspital: Die Frischdiplomierten mussten nach Feierabend<br />

im Ops assistieren, dann warten bis die Patienten aufgewacht waren<br />

und das konnte dauern mit den damaligen Narkosen, und am Morgen<br />

mussten sie um sechs wieder zum Dienst erscheinen, egal wie lange<br />

sie in der Nacht noch gearbeitet hatten. Am Tag arbeiteten die<br />

Schwestern allein mit einer Hilfe auf einer Abteilung von zwanzig Patienten.<br />

Eine grosse Überforderung!<br />

Irene: Ich machte dann in der Uniklinik noch die Zusatzausbildung in Intensivpflege.<br />

Diese Ausbildung war recht happig. Ich habe immer auf<br />

dem Beruf gearbeitet, zuletzt im medizinischen Zentrum von Hotel Hof<br />

und Quellenhof in Bad-Ragaz. Im Quellenhof verkehrten die Reichen<br />

und die Promis aus der ganzen Welt. Ich habe Könige und Bundeskanzler<br />

betreut… Der Quellenhof lieferte die Garderobe, stellte eine eigene<br />

Wohnung zur Verfügung und bot die Gelegenheit Kosmetik- und Weiterbildungskurse<br />

zu besuchen. Ich arbeitete bis zum Alter von 63 Jahren<br />

und war, in der ersten Zeit nach der Pensionierung enttäuscht, unausgelastet<br />

und traurig. Aber dann begann ich mich wieder zu freuen, über unser<br />

Ferienhaus in Sedrun, über die langen Wanderungen mit meinem<br />

Mann in den Bündnerbergen, über das Beeren- und Pilzsuchen, über die<br />

Reisen in die weite Welt…<br />

41


Erna: Ab 1958 lebte ich mit meiner Familie während 16 Jahren wieder in<br />

Genf. Als die Kinder gross genug waren, arbeitete ich teilweise wieder im<br />

Hòpital Cantonal und gelegentlich als Quartierkrankenschwester. Letzteres<br />

brauchte allerdings eine Bewilligung des Kantons Genf. Also wieder<br />

einmal Anträge stellen und Bewilligungen einholen! Auch machte ich<br />

während ein paar Jahren wöchentlich eine Nachtwache bei einem Privatpatienten.<br />

1974 zog ich, aus beruflichen Gründen meines Mannes,<br />

nach Bern zurück und in der freiwilligen Betagtenhilfe gestaltete sich<br />

mein Leben langsam ruhiger.<br />

Margrit: Und jetzt sind wir in der Gegenwart angekommen, in der Zeit<br />

danach. Wie geht es euch heute?<br />

Irene: Ich wurde noch lange immer wieder angefragt, ob ich nicht schnell<br />

zurückkommen könnte, ins Hotel, wenn etwas los war. Ich bin froh, dass<br />

ich noch Zeit bekommen habe, für meine Kinder und Schwiegerkinder,<br />

meine Enkel und Urenkel…<br />

Erna: Der Tod meines Mannes vor fünf Jahren hat mein Lebensglück<br />

geschmälert. Dank meiner Familie und guten Freunden wurde ich jedoch<br />

bis jetzt vor Vereinsamung bewahrt, dank guter Gesundheit gehöre ich<br />

immer noch zu den „rüstigen Senioren.“ Dankbar schaue ich auf mein<br />

reiches Leben zurück. Ein Lichtpunkt in den zahlreichen Jahren war<br />

auch meine Zeit in der Pflegerinnenschule des Bezirksspitals in Biel. Und<br />

nun schaue ich mit Spannung, was mein letztes Wegstück für mich noch<br />

bereit hält.<br />

Die Ausbildung zur „Pflegefachfrau“ im Bezirksspital Biel<br />

vor der Schulgründung 1947<br />

Im Jahresbericht des Spitals wird 1910 erstmals eine „Lehrtochter“<br />

erwähnt. Mit Ausnahme der Jahre 1926-1931 werden dann jeweils bis<br />

zur Schulgründung „Lehrtöchter“ in den Jahresberichten aufgeführt.<br />

1932 werden vier „Pflegelehrtöchter“ erwähnt und im Jahr 1937 ein<br />

neuer Lehrplan.<br />

1910 waren für die Spitalpatienten (60 Betten und 20 Betten im Asyl<br />

[=Nachbargebäude] rund 20 Personen angestellt:<br />

12 Diakonissen aus der Anstalt Dändliker-Schnell in Bern (später<br />

SALEM)<br />

1 Rotkreuz-Wärterin<br />

1 Köchin<br />

4 Hausmägde<br />

42


2 Wärter (zugleich Hausknechte)<br />

In diesem Jahr wurden gesamthaft 937 Patienten mit einer durchschnittlichen<br />

Aufenthaltsdauer von 32 Tagen (!) im Spital gepflegt.<br />

Ein Pflegetag kostete damals<br />

Fr. 2.86.<br />

Fr. 1.067 für das Essen<br />

Fr. 0.26 für Medikamente und Verbandsmaterial<br />

Fr. 1.533 für Pflege und medizinische Behandlung<br />

(gemäß Statistik aus dem Jahresbericht des Spitals von 1923)<br />

Mir liegen drei Ausbildungsverträge aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

vor:<br />

05.11.1915 mit Louise Brand von Saanen<br />

15.11.1935 mit Hanna Jakob von Dürrenroth<br />

<strong>18</strong>.03.1939 mit Anna Aeschbacher von Hindelbank<br />

Vertrag über die Ausbildung einer Krankenpflege-Schülerin im Bezirksspital<br />

zu Biel vom 05.11.1915 von Louise Brand aus Saanen<br />

Der Vertrag wurde zwischen dem „Komitee für Krankenpflege des bernischen<br />

Ausschusses für kirchliche Liebestätigkeit“ (=Verein der reformierten<br />

Landeskirche Bern der sich im Sozial- und Gesundheitswesen betätigte)<br />

und der „Direktion des Bezirksspitales in Biel“ abgeschlossen und<br />

von Louise Brand unterzeichnet.<br />

Demnach übergab das „Komitee für Krankenpflege“ der „Direktion des<br />

Bezirksspitales in Biel“ die 22-jährige Louise Brand von Saanen für 1 ½<br />

Jahre zur Erlernung der Krankenpflege unter den nachstehenden Bedingungen:<br />

Art.1 [Dauer]<br />

Die Lehrzeit dauert 1½ Jahre. Der erste Monat gilt als Probezeit. Innerhalb<br />

derselben steht es beiden Parteien frei, von dem Vertrage zurückzutreten.<br />

In einem solchen Fall kommt dem Spital eine Entschädigung<br />

für den Unterhalt der Lehrtochter von Fr. 2.- per Tag zu.<br />

Art.2 [Lehrgeld]<br />

Die Letztere [Louise Brand] hat dem Spital für Verköstigung und Wohnung<br />

im Spital während der ersten zwölf Monate der Lehrzeit Fr. 200.-<br />

zu entrichten, zahlbar zur Hälfte beim Eintritt, zur Hälfte nach sechs Monaten<br />

Lehrzeit. Nach dem Probemonat Austretende haben keinen Anspruch<br />

auf Rückerstattung, sofern nicht wichtige Gründe den Austritt be-<br />

43


dingt haben. Im dritten Halbjahr erhält die Schülerin einen Lohn von<br />

Fr. 30.- per Monat.<br />

Art.3 [Ausbildungsinhalte]<br />

Die Spitaldirektion bietet der Schülerin eine sachgemäße Ausbildung in<br />

der Krankenpflege nach der theoretischen und praktischen Seite.<br />

Sie wird darauf halten, dass Frl. Louise Brand durch die Spitalärzte und<br />

die Oberschwester oder eine der andern Schwestern die nötigen Stunden<br />

in Anatomie, Physiologie, Hygiene, Pflege und Ernährung der Kranken<br />

und über erste Hülfe bei Unglücksfällen erhält. Sie wird auch bei den<br />

Ortsgeistlichen die nötigen Schritte tun, damit die Schülerin in einigen<br />

Stunden über die religiös-sittlichen Pflichten einer Krankenpflegerin orientiert<br />

werde.<br />

Die Schülerin ist nach und nach in allen Spitalabteilungen, inklusive Absonderung,<br />

im Operationssaal und bei den Nachtwachen zu beschäftigen.<br />

Art.4 [Freizeit / Krankheit / Arbeitskleidung]<br />

Der Schülerin kommt täglich eine Freistunde zum Ergehen in frischer<br />

Luft zu. Ebenso hat sie das Recht auf möglichste Sonntagsruhe und einen<br />

freien halben Tag in der Woche. Nach vollzogener Nachtwache ist<br />

ihr am folgenden Tage ausreichende Gelegenheit zum Nachschlafen zu<br />

bieten. Bei Erkrankung gewährt derselben das Spital unentgeltlich Verpflegung<br />

und ärztliche Behandlung während der Dauer mindestens eines<br />

Monates.<br />

Über die mitzubringende Kleiderausstattung hat sie sich vorher mit der<br />

Oberschwester zu verständigen.<br />

Art.5 [Abschlussprüfung]<br />

Nach Absolvierung des Kurses hat sich die Schülerin einer Prüfung zu<br />

unterwerfen, welche von Abgeordneten des Komitees in Verbindung mit<br />

den Spitalbehörden und –Ärzten vorgenommen wird. Von dem Erfolge<br />

dieser Prüfung hängt die Erteilung eines Ausweises über ihre Befähigung<br />

zur Krankenpflege ab.<br />

Art.6 [Pflichten]<br />

Die Schülerin, Frl. Louise Brand verpflichtet sich, den Aufgaben ihres<br />

neuen Berufes gewissenhaft nachzukommen, den Anordnungen ihrer<br />

Vorgesetzten pünktlich Folge zu leisten, in der Pflege der Kranken die<br />

größte Treue zu beweisen und ihr möglichstes zu tun, um die Zufriedenheit<br />

der Spitalleitung zu erwerben und eine tüchtige Krankenpflegerin zu<br />

werden.<br />

44


Art.7 [Konfliktregelung]<br />

Anstände zwischen der Spitalleitung und der Schülerin sind in erster Linie<br />

unter den Beteiligten beizulegen. Sollte dies nicht ohne weiteres<br />

möglich sein, so ist die Angelegenheit durch je einen Vertreter der Spitaldirektion<br />

und des Krankenpflegekomitees zu erledigen.<br />

Art.8 [Unterschriften]<br />

Bemerkungen:<br />

Die Spitalärzte und die Oberschwester waren angehalten den Lernenden<br />

die notwendigen theoretischen Kenntnisse zu vermitteln und die Ortsgeistlichen<br />

hatten die Aufgabe die Schülerinnen über die „religiössittlichen<br />

Pflichten einer Krankenpflegerin“ zu orientieren (Art. 3). Welche<br />

religiös-sittlichen Pflichten wurden wohl vor 100 Jahren von einer Krankenpflegerin<br />

gefordert?<br />

Bemerkenswert erscheint mir auch die sehr unbestimmte Regelung,<br />

dass nach der Nachtwache „ausreichend Gelegenheit zum Nachschlafen“<br />

gewährt werden musste (Art. 4). Wie viele Stunden waren das wohl?<br />

Bei den Abschlussprüfungen (Art.5) wird die Oberschwester nicht mehr<br />

erwähnt. Offensichtlich traute man den Spitalbehörden und Spitalärzten<br />

mehr zu die Absolventin als Pflegefachperson zu beurteilen!<br />

Die Schülerin hatte sich weiter zu verpflichten (Art.6) in der Pflege der<br />

Kranken die größte Treue zu beweisen und ihr möglichstes zu tun, um<br />

die Zufriedenheit der der Spitalleitung zu erwerben!<br />

Im Jahr 1920 verlangte das Diakonissenhaus Bern vom Spital Biel für<br />

jede Schwester:<br />

regelmäßige, zusammenhängende Ruhepausen (Nachtruhe) von<br />

10 Stunden<br />

1 freier Nachmittag pro Woche<br />

1 Freitag pro Monat<br />

4 Wochen Urlaub pro Jahr<br />

1923 beschließt die Spitalkommission dem Abkommen das der Ausschuss<br />

für kirchliche Liebestätigkeit mit den Bezirksspitälern Burgdorf,<br />

Interlaken, Langenthal und Thun betreffs Platzierung und Ausbildung von<br />

Lehrtöchtern abgeschlossen haben, beizutreten.<br />

Der Verfasser des Jahresberichtes bemerkt dazu: „Die Zentralisierung in<br />

einem der Bezirksspitäler wäre zwar vorzuziehen da nur so alleine eine<br />

nach einheitlichen Grundsätzen erfolgende Ausbildung ermöglicht würde.<br />

Jedoch ist auch hier das Bessere der Feind des Guten.“<br />

45


Ausbildungsvertrag des Bezirksspitals Biel mit Fräulein Hanna Jakob<br />

von Dürrenroth vom 15.11.1935<br />

Der Vertrag wurde im Namen des Bezirksspitals vom Verwalter und der<br />

Lehrtochter unterzeichnet.<br />

Art.1 [Dauer]<br />

Neu dauert die Lehrzeit 2 Jahre. Ebenfalls neu wird geregelt: „Wenn<br />

bei einer Lehrtochter nach dem abgelaufenen Probemonat Charakterfehler<br />

oder gesundheitliche Mängel beobachtet werden, welche nach Ansicht<br />

der Verwaltung eine ersprießliche Beendigung der Lehrzeit in Frage<br />

stellen, so ist die Spitalverwaltung auch nach der Probezeit berechtigt,<br />

das Vertragsverhältnis auf 4 Wochen zu kündigen.<br />

Art.2 [Lehrgeld]<br />

Neu wurde das Lehrgeld auf Fr. 300.- angehoben. Der Lohn im<br />

2.Lehrjahr blieb jedoch bei Fr. 30.- pro Monat!<br />

Art.3 [Ausbildungsinhalte]<br />

Neu wird die Lehrtochter nur noch durch die Spitalärzte! in Anatomie,<br />

Physiologie, Hygiene, Pflege und Ernährung der Kranken…unterrichtet.<br />

Art. 4 [Abschlussprüfung]<br />

Neu besteht die Möglichkeit ein „Diplom“ zu erwerben. Dazu musste die<br />

ausgebildete Pflegerin noch ein drittes, sogenanntes „Ausbildungsjahr“ in<br />

einem anderen Spital des Kantons Bern machen. Ausnahmsweise konnte<br />

die Absolvierung des Ausbildungsjahres an einem ausserkantonalen<br />

Spital gestattet werden. Der Lohn des Ausbildungsjahres betrug bei freier<br />

Station (=Kost und Logis) monatlich Fr. 60.-<br />

Art. 5 [Pflichten]<br />

Neu wird die Lehrtochter zur Wahrung des beruflichen Geheimnisses<br />

verpflichtet.<br />

Art. 6 [Freizeit]<br />

Die tägliche Freistunde zum „Ergehen in frischer Luft“ wird nicht mehr<br />

erwähnt.<br />

Art. 7 [Neu: Absenzenregelung]<br />

Wird die 2 jährige Lehrzeit durch Krankheit oder aus anderen Gründen<br />

länger als 4 Wochen unterbrochen, so muss die gesamte ausfallende<br />

Zeit vor Erteilung der Examenbescheinigung nachgeholt werden. Zwei<br />

46


oder mehrere Pausen werden zusammengerechnet. Die Ferien sind davon<br />

nicht berührt.<br />

Art. 8 [Neu: Ferienregelung/Arbeitskleidung]<br />

Die Lehrtochter hat im ersten Lehrjahr 2 Wochen und im zweiten 3 Wochen<br />

Ferien.<br />

Die Lehrtochter hat genügend weiße Ärmelschürzen mitzubringen. Die<br />

zu tragenden weißen Häubchen werden vom Spital geliefert. Ärmelschürzen<br />

und Häubchen werden im Spiral gewaschen.<br />

Lehrvertrag des Bezirksspitals Biel mit Fräulein Anna Aeschbacher<br />

von Hindelbank vom <strong>18</strong>.03.1939<br />

Es ist ein unveränderter Vertrag wie vor vier Jahren.<br />

Der Mangel an (ausgebildetem) Personal macht sich dann vor allem<br />

während des 2. Weltkrieges (1939-1945) bemerkbar.<br />

Dies führte dazu, dass 1946 erstmals ausländische Hilfskräfte und Krankenschwestern<br />

angestellt wurden.<br />

Im gleichen Jahr erwarb das Spital das sogenannte Neuhausgut im<br />

Beaumont für die Eröffnung der Pflegerinnenschule 1947. Als erste<br />

„Schulschwester“ wird Ida Schütz angestellt welche 1950 durch Minna<br />

Spring (1922-2011) ersetzt wurde.<br />

Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt maximal 60 Stunden. In der<br />

Regel 58 Stunden.<br />

4 Wochen Ferien pro Jahr<br />

Kein Lehrgeld mehr!<br />

Lohn: 1.Lehrjahr: Fr. 40.-<br />

2.Lehrjahr: Fr. 60.-<br />

3.Lehrjahr: Fr. 80.-<br />

Mindestalter: 19 jährig<br />

Peter Schranz, Kurs 26<br />

47


Klasse-Egge<br />

Eintritte<br />

02.12.2010 Pfäffli-Schär Margrit, Dählenweg 41, 2503 Biel<br />

Kurs 31<br />

11.01.2011 Frau Berta Zbinden, Altersheim Bühli, 8755 Ennenda<br />

Kurs 9<br />

27.04.2011 Monika Aeschlimann, Beundenweg 1, 2560 Nidau<br />

Kurs 33<br />

17.06.2011 Suter Omejc Mojca, Obermattstr. 8, 2575 Täuffelen<br />

Kurs 38<br />

16.08.2011 Wolf-Hesse Anna Marie, Ahornstrasse 1,<br />

DE 47509 Rheurdt, Kurs <strong>18</strong><br />

Austritte<br />

März 2011 Lucie Schmied, stv. Schulleiterin Biel-Aarberg<br />

März 2011 Bernadette Perrot, Kurs D 09 per 31.08.11<br />

April 2011 Lüem-Langenegger Käthi, Kurs 10 per 31.08.11<br />

April 2011 Lehmann Helen, Kurs C05 per 31.08.11<br />

Juni 2011 Käthi Hertig-Rüfli, Kurs 17 per 31.08.11<br />

Verstorben<br />

25.03.2011 Brigitte Bittner-Fluri, Weststrasse 28, 3005 Bern,<br />

Kurs 21<br />

29.04.2011 Spring Minna, Alters- und Pflegeheim Cristal, 2503 Biel,<br />

erste Schulleiterin<br />

25.05.2011 Graf-Joss Erika, Traubenquartier 2a, 8586 Erlen, Kurs 9<br />

Adressänderungen<br />

Gautschi-Gerber Claudia, Wannenfluhstr. 12, 3770 Zweisimmen,<br />

Kurs 42<br />

Susanne Hermann, Zentrum für Langzeitpflege, Mühlestr.11, 2504 Biel,<br />

Kurs <strong>18</strong><br />

Schlup-Hostettler Ruth, Eikerstrasse 8, 4325 Schupfart, Kurs 32<br />

Weber Kislig Susanne, Föhrenweg 8, 45428 Zuchwil, Kurs 39<br />

Geiser-Gylan Vreni, Bachmatte 6, 1716 Oberschrot Plaffeien, Kurs 4<br />

48


Adressverzeichnis Vorstand EVPBS<br />

Präsidentin: Margrit Lüthi-Zürcher 031 701 20 42 P Kurs 11<br />

Höheweg 12<br />

031 701 36 40 Fax<br />

3507 Biglen 079 795 14 82 N<br />

ma.luethi@bluemail.ch<br />

Vizepräsident: Werner Egloff 031 747 03 53 P Kurs 28<br />

Süri 88<br />

031 740 11 17 G direkt<br />

3204 Rosshäusern 031 740 11 11 G Zentrale<br />

079 372 86 84 N<br />

werner.egloff@bz-laupen.ch<br />

Sekretariat: Waltraud Salzmann 032 653 20 13 Kurs 42<br />

Finkenweg 2<br />

wa.salzmann@bluewin.ch<br />

2543 Lengnau<br />

Protokoll- Gina Gähwiler 062 964 17 33 P Kurs 16<br />

führung: Hubachschächli 114 gaehwilerwerner@bluewin.ch<br />

3465 Dürrenrot<br />

Kassier: Peter Schranz 079 216 01 57 N Kurs 26<br />

Hohlenrain 8<br />

peter.schranz@bluemail.ch<br />

3238 Gals<br />

Redaktion Priska Lörtscher-Egli 032 389 21 02 Kurs 33<br />

Bielerpost Sonnhalde 6 priska.loertscher@bluewin.ch<br />

Website: 3250 Lyss<br />

Mitglied: Vreni Meier-Gugger 032 396 26 83 P Kurs 16<br />

Rütistrasse 1<br />

078 824 30 38 N<br />

2575 Hagneck meier-vr@bluewin.ch<br />

Rechnungs- Sonja Hari-Boss 061 411 37 48 Kurs 15<br />

Revisorin: Plantanenweg 8<br />

4142 Münchenstein<br />

Rechnungs- Anne-Marie Gehri-Aerni 032 396 36 66 Kurs 10<br />

Revisorin: Hauptstrasse 9a pam.gehri@bluewin.ch<br />

2575 Gerolfingen<br />

Ersatz-Revisor: Marcel Iseli 032 342 25 71 Kurs 41<br />

Forellenweg 16<br />

2504 Biel<br />

49

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