Philosophie 2 Mensch und Gesellschaft
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phi2_10_Reader<br />
Charakterisierungen des <strong>Mensch</strong>en<br />
homo sapiens - der<br />
vernünftige <strong>Mensch</strong><br />
faber m<strong>und</strong>i - der<br />
Schöpfer, Herrscher der<br />
Welt<br />
homo ridens - der lachende<br />
<strong>Mensch</strong><br />
homo educabile – der<br />
erziehbare <strong>Mensch</strong><br />
homo compensator -<br />
das kompensierende<br />
Mängelwesen (Scheler,<br />
Marquard)<br />
homo perfectus – der<br />
vollkommene <strong>Mensch</strong><br />
homo amans – der liebende<br />
<strong>Mensch</strong><br />
zoon politikon – das politische Tier,<br />
das soziale, auf Gemeinschaft angelegte<br />
<strong>und</strong> Gemeinschaft bildende Lebewesen<br />
(Aristoteles)<br />
homo incurvatus –<br />
der sündige <strong>Mensch</strong><br />
viator m<strong>und</strong>i – der<br />
Pilger, Reisende durch<br />
die Welt<br />
homo ludens – der<br />
spielende <strong>Mensch</strong><br />
(Schiller)<br />
homo faber - der<br />
schaffende <strong>Mensch</strong><br />
homo mysticus –<br />
der mystische<br />
<strong>Mensch</strong><br />
homo sociologicus –<br />
der soziale <strong>Mensch</strong><br />
(Dahrendorf)<br />
homo generator - der<br />
sich selbst erzeugende<br />
<strong>Mensch</strong> (Schirmacher)<br />
homo oeconomicus -<br />
der wirtschaftende<br />
<strong>Mensch</strong> (Smith)<br />
homo communicans – der kommunizierende<br />
<strong>Mensch</strong><br />
homo sentiens – der fühlende <strong>Mensch</strong><br />
homo sustinens – der<br />
nachhaltig lebende<br />
<strong>Mensch</strong> (Siebenhüner)<br />
Entscheiden Sie sich für eine Charakterisierung des <strong>Mensch</strong>en, die Sie besonders interessiert.<br />
Schreiben Sie eine kurze Erläuterung des Merkmals <strong>und</strong> nehmen Sie dazu begründet<br />
Stellung. Suchen Sie sich eine zweite Charakterisierung aus <strong>und</strong> überlegen Sie,<br />
was die beiden Charakterisierungen gemeinsam haben.<br />
W. Sombart stellte 1938 in seinem Buch „Vom <strong>Mensch</strong>en“ auf S. 3 ff. u.a. folgende Bestimmungen des <strong>Mensch</strong>en<br />
zusammen:<br />
Platon: zweibeiniges Tier ohne Federn. Aristoteles: sprachbegabtes (vernunftbegabtes) Tier. Stoa: Mikrokosmos.<br />
Cicero: animal hoc providum, sagax multiplex, acutum, memor, plenum rationis et consilii, quod vocamus<br />
hominem. Augustinus: Ebenbild Gottes; a veteribus ita definitum est: homo est animal rationale mortale. Thomas<br />
v. Aquin: horizon et confinium duorum m<strong>und</strong>orum. Nikolaus v. Kues: menschlicher Gott; schaffender Spiegel;<br />
5 quasi nexus universitatis entium. Leibniz: kleiner Gott. Montaigne: La plus calomnieuse et fragile de toutes les<br />
créatures .... et quand et quand la plus orgueilleuse. Pascal: Un roseau le plus faible de la nature, mais un roseau<br />
pensant. Rousseau: un animal dépravé. B. Franklin: a tool making animal. Kant: das Tier, das sich selbst<br />
vervollkommnen kann. Herder: der erste Freigelassene der Schöpfung. Schiller: das Wesen, welches will. Goethe:<br />
das erste Gespräch, das die Natur mit Gott hält. „Was ist der <strong>Mensch</strong>? / Ein hohler Darm / mit Furcht <strong>und</strong><br />
10 Hoffnung angefüllt / dass Gott erbarm“. Schopenhauer: das prügelnde Tier; „Ihm ist das Prügeln so natürlich wie<br />
den reißenden Tieren das Beißen <strong>und</strong> dem Hornvieh das Stoßen“; das Tier, das sich langweilen kann. Nietzsche:<br />
das kranke Tier; das Untier <strong>und</strong> Übertier; das nicht festgestellte Tier; das Tier, das versprechen darf. Marx:<br />
das Tier, das sich durch Arbeit selbst reproduziert. Freud: der Triebverdränger. Scheler: der Nein-sagen-Könner.<br />
Paul Ernst: das Tier, das sich selber belügt. N. Hartmann: das aus sich selbst heraus gefährdete Wesen. H.<br />
15 Plessner: das exzentrische Tier, das lachen <strong>und</strong> weinen kann. A. Gehlen: das Organmängel-kompensierende<br />
Tier. E. Cassirer: animal symbolicum. etc.<br />
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