Masterthesis - Gerda Tobler
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3. Sofie Honig - eine Spurensuche<br />
Das menschliche Arbeiten, das weltverändernde Wirken, vollzieht sich in drei<br />
Stufen:<br />
1. Die grosse Idee.<br />
2. Die (der grossen Idee entsprechenden) Einzelvorstellungen [...]<br />
3. Die (den Einzelvorstellungen entsprechenden) Einzelausführungen.<br />
Kurz gesagt: Die grosse Idee, die kleinen Ideen, die kleinen Taten. [...]<br />
Diese drei Stufen sollen das Ganze des menschlichen Handelns bilden<br />
Sie bilden das Ganze, sind alles.<br />
Wo bleibt dann die grosse Tat Folgt dann die grosse Tat etwa von selber<br />
Nein. Sie ist schon geschehen.<br />
Ludwig Hohl, 1944 B<br />
Zuerst war da nur der Name, dann folgte die Figur. Sie ist ein veritabler Zufall, den<br />
ich spontan und intuitiv ergriffen habe. Ich mime sie, obwohl sie keine von mir Getrennte<br />
ist, denn sie ist sowohl Ich als auch Nicht-Ich. In der Stille ist sie mein unerschrockenes<br />
Du. In der Begegnung mit Menschen ist sie ein erklärtes Sinnbild für<br />
meine eigene Sehnsucht nach einer grösseren, weiteren Vision ‚der Welt’, der Arbeit,<br />
der Kunst, meiner selbst. Mit dieser Transparenz lade ich meine Gegenüber<br />
dazu ein, abgesteckte Grenzen im Denken zu überwinden und längst abgeschriebene<br />
oder neu keimende Träume und Sehnsüchte mit Tatenpotenzial sichtbar werden zu<br />
lassen. Sofie Honig ist ein Kunstgriff, der beiden dienen will.<br />
Wandlung von <strong>Gerda</strong> <strong>Tobler</strong> ... ... zu Sofie Honig<br />
Die äusserlichen Unterschiede sind diskret: <strong>Gerda</strong> T. trägt oft Hosen, sitzt kaum je<br />
‚normal’ auf einem Stuhl, Sofie H. trägt immer einen gelben Jupe und ein<br />
Ohrgehänge mit Stern. Top und Strümpfe variieren saisonbedingt. Sie sitzt unauffälliger,<br />
wirkt vielleicht insgesamt etwas ‚weiblicher’, damenhafter – ein bisschen<br />
mehr ‚comme il faut’ – nicht gerade aufregend, dafür ohne Irritationen.<br />
B<br />
Hohl 1981, S. 23/24<br />
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