download zeitung nr.2, 2011 - WALDBESITZERVERBAND FÃR ...
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aum des<br />
Jahres <strong>2011</strong><br />
Fotos: Arenhövel, Schöler<br />
Wir bitten unsere Mitglieder, sich diese Termine<br />
fest vorzumerken und recht zahlreich zu den<br />
Veranstaltungen zu erscheinen.<br />
Sie können auch zur Entwicklung des Verbandes<br />
beitragen, indem Sie weitere Waldbesitzer zu den<br />
Veranstaltungen mitbringen!<br />
Baumartenempfehlungen<br />
für Thüringen<br />
Teil 10: Elsbeere (Sorbus torminalis (L.) CRANTZ)<br />
Mit der Elsbeere wurde eine Baumart<br />
zum „Baum des Jahres <strong>2011</strong>“ gekürt,<br />
die vielen Menschen weitgehend unbekannt<br />
ist. Mehrfach stand sie schon<br />
auf der Kandidatenliste der „würdigen<br />
Bäume“, bevor ihr jetzt diese Ehrung<br />
zuteil wurde. Mit der Elsbeere wird eine<br />
Baumart herausgehoben, die auch in<br />
Thüringens Wäldern - speziell auf Kalkstandorten<br />
- verbreitet ist und aufgrund<br />
ihrer ökologischen wie ökonomischen<br />
Vorzüge hoch geschätzt wird.<br />
Verbreitung<br />
Das stark zersplitterte natürliche Verbreitungsgebiet<br />
der Elsbeere reicht<br />
vom Kaukasus über die Türkei und den<br />
Balkan bis nach Mitteleuropa. Ihren<br />
Verbreitungsschwerpunkt erreicht sie<br />
in Frankreich. In Deutschland bilden<br />
die Mittelgebirge die nordwestliche<br />
Verbreitungsgrenze. Weiter östlich erreicht<br />
die Elsbeere auch Mecklenburg,<br />
Südschweden und Polen.<br />
Die Elsbeere (Sorbus torminalis (Linne)<br />
Crantz) ist neben der Vogelbeere, der<br />
Mehlbeere und dem Speierling eine<br />
der vier in Thüringen natürlich vorkommenden<br />
Sorbusarten.<br />
Standortsansprüche<br />
Wärme liebend und Trockenheit ertragend,<br />
bevorzugt die Elsbeere südexponierte<br />
Standorte auf möglichst<br />
kalkhaltigen Böden mit hohem Nährstoffgehalt,<br />
Licht- und Wärmeangebot.<br />
Charakteristische Vorkommensbereiche<br />
sind lichte Eichen- und Buchenwaldgesellschaften<br />
des Hügel- und Berglandes.<br />
Waldbau für die Elsbeere<br />
Obwohl der Elsbeere viele Jahre waldbaulich<br />
wenig Beachtung geschenkt<br />
wurde, ist sie in Thüringen doch noch<br />
auf vielen ihr zusagenden Standorten<br />
anzutreffen. Sie ist jedoch oft anderen<br />
Baumarten (insbesondere der Buche<br />
und der Linde) in ihrer Konkurrenzkraft<br />
unterlegen und kann sich ohne gezielte<br />
waldbautechnische Maßnahmen nur<br />
schwer gegen konkurrierende Mischbaumarten<br />
durchsetzen. Die Elsbeere<br />
ist eine der Baumarten, deren Lebensbedingungen<br />
sich durch die Umwandlung<br />
der Mittel- und Niederwälder in<br />
Hochwälder verschlechterten.<br />
Allgemeines Ziel war und ist die verstärkte<br />
Beteiligung der Elsbeere am<br />
naturnahen Waldbau Thüringens zur<br />
ökologischen (wie auch ökonomischen)<br />
Wertsteigerung der Bestände auf geeigneten<br />
Standorten. Im Rahmen des<br />
naturnahen Waldbaus wird darauf<br />
orientiert, in den Waldbeständen vorhandene<br />
Elsbeeren über eine konsequente<br />
Pflege (Freistellung) zu fördern<br />
und vorhandene Naturverjüngung zu<br />
sichern. Nur über eine große Krone ist<br />
eine Elsbeere in der Lage, einen hohen<br />
Durchmesserzuwachs und eine optimale<br />
Fruktifikation zu erzielen.<br />
Da die Elsbeere Wärme, Licht und<br />
Trockenheit verträgt, ist zu erwarten,<br />
dass sie unter den Bedingungen der<br />
sich vollziehenden Klimaerwärmung in<br />
unseren Wäldern auch als Wirtschaftsbaumart<br />
eine größere Bedeutung gewinnen<br />
wird. Bemerkenswert ist, dass<br />
die Elsbeere - auch bedingt durch ihr<br />
intensives Herzwurzelsystem – im Hitze-<br />
und Trockenjahr 2003 im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Baumarten – ihr Dickenwachstum<br />
nicht eingestellt hat.<br />
Zu den „elsbeerenreichsten“ Forstämtern<br />
Thüringens mit hoher Verantwortung<br />
für den Schutz und die Erhaltung<br />
der Baumart, zählen heute Sondershausen,<br />
Oldisleben, Erfurt-Willrode, Hainich-Werratal,<br />
Jena und Bad Berka.<br />
Forstliche Generhaltung<br />
Im Rahmen der „Inventur der seltenen<br />
Baumarten“ der Thüringer Landesforstverwaltung<br />
wurden 1993 insgesamt<br />
lediglich ca. 5000 Elsbeeren nachgewiesen.<br />
Allerdings dürfte diese Zahl<br />
den tatsächlichen Bestand deutlich<br />
unterschätzen. Die Ergebnisse dieser<br />
Erfassung verdeutlichten dennoch<br />
die Notwendigkeit, konkrete Schritte<br />
zur Erhaltung der selten gewordenen<br />
Baumart einzuleiten. Neben der Weißtanne<br />
und der Winterlinde war die<br />
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