Leasing (Finanzierungsleasing) Gruppe 3 / L 190 So ... - Wilhelm-Data
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Leasing (Finanzierungsleasing) Gruppe 3 / L 190 So ... - Wilhelm-Data
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<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 1<br />
Wo die Probleme sind:<br />
l Das richtige Konto<br />
l Vertragsarten<br />
l Kriterien fuÈ r wirtschaftliches<br />
Eigentum<br />
l Grundmietzeit<br />
l <strong>Leasing</strong>sonderzahlung<br />
Praxis-Wegweiser:<br />
,,Das richtige Konto``<br />
Kontenbezeichnung:<br />
<strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
Eigener<br />
SKR 03<br />
Kontenplan<br />
4570<br />
IKR<br />
6710 SKR 04<br />
Kostenart 6560<br />
Kostenstelle/<br />
SchluÈ ssel<br />
Praxis-Wegweiser:<br />
,,Das richtige Konto``<br />
Kontenbezeichnung:<br />
Mietleasing<br />
Eigener<br />
SKR 03<br />
Kontenplan<br />
4810<br />
IKR<br />
6710 SKR 04<br />
Kostenart 6840<br />
Kostenstelle/<br />
SchluÈ ssel<br />
<strong>So</strong> kontieren Sie richtig!<br />
Das <strong>Leasing</strong> ist eine Mischung aus<br />
Kauf und Miete, wobei der Aspekt der<br />
Miete jedoch deutlich im Vordergrund<br />
steht (BFH-Urteil vom 5.5.1994, Az.<br />
VI R 100/93). Die einzelnen <strong>Leasing</strong>raten<br />
sind sofort als Betriebsausgaben<br />
zu erfassen. Wenn Sie ein Firmenfahrzeug<br />
leasen, buchen Sie die einzelnen<br />
<strong>Leasing</strong>raten auf das Konto<br />
,,<strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten`` 4570 (SKR<br />
03) bzw. 6560 (SKR 04). Bei andern<br />
<strong>Leasing</strong>gegenstaÈnden buchen Sie die<br />
einzelnen <strong>Leasing</strong>raten auf das Konto<br />
,,Mietleasing`` 4810 (SKR 03) bzw.<br />
6840 (SKR 04).<br />
Buchungssatz:<br />
<strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten/<br />
Mietleasing<br />
ÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐ<br />
an Bank<br />
Bei Bilanzierung ist die <strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung<br />
nicht sofort abziehbar. Sie ist<br />
vielmehr auf die Laufzeit des <strong>Leasing</strong>vertrags<br />
zu verteilen. Der nicht abziehbare<br />
Anteil ist uÈ ber das Konto ,,Aktive<br />
Rechnungsabgrenzung`` 0980 (SKR<br />
03) bzw. <strong>190</strong>0 (SKR 04) zu buchen<br />
und uÈ ber die Laufzeit aufzuloÈ sen.<br />
KA 4/2004
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 2<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
Praxis-Beispiel fuÈ r Ihre Buchhaltung:<br />
Herr Huber hat am 1.8.2004 einen Firmen-PKW geleast, den er auch fuÈr<br />
seine privaten Fahrten verwendet. Der Bruttolistenpreis im Zeitpunkt der<br />
Erstzulassung betraÈgt 40 200 e. Herr Huber handelt einen Rabatt aus, sodass<br />
dem <strong>Leasing</strong>vertrag ein Bruttokaufpreis von 37 120 e zugrunde liegt. Die<br />
monatliche <strong>Leasing</strong>rate ab dem 1.8.2004 betraÈgt 522 e (einschlieûlich 72 e<br />
Umsatzsteuer). Eine <strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung ist nicht vereinbart worden.<br />
Buchungsvorschlag:<br />
SKR 03:<br />
4570 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten 450<br />
1575 Abziehbare Vorsteuer 16% 72 an 1200 Bank 522<br />
SKR 04:<br />
6560 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten 450<br />
1405 Abziehbare Vorsteuer 16% 72 an 1800 Bank 522<br />
Praxis-Tipp fuÈ r Datev-Anwender<br />
Durch Verwendung des SteuerschluÈ ssels 90 wird der Vorsteuerabzug<br />
automatisch ermittelt. Der SchluÈ ssel 93, mit dem der Vorsteuerabzug<br />
auf 50% reduziert wurde, ist seit dem 1.1.2004 nicht<br />
!<br />
mehr zu verwenden.<br />
Seit dem 1.1.2004 ist der Vorsteuerabzug fuÈ r auch privat genutzte Firmenfahrzeuge<br />
nicht mehr auf 50% beschraÈnkt. Seit dem 1.1.2004 steht Ihnen<br />
der Vorsteuerabzug wieder in vollem Umfang zu. DafuÈrmuÈ ssen Sie die private<br />
Nutzung des Firmenfahrzeugs gemaÈû § 3 Abs. 9a UStG der Umsatzsteuer<br />
unterwerfen.<br />
Praxis-Beispiel:<br />
Es liegt dieselbe Situation vor wie im Beispiel zuvor. Da Herr Huber kein<br />
Fahrtenbuch fuÈ hrt, muss er die private Nutzungsentnahme nach § 6Abs. 1<br />
Nr. 4 Satz 2 EStG mit 1% vom Bruttolistenpreis im Zeitpunkt der<br />
Erstzulassung erfassen. Herr Huber wendet die 1%-Methode auch bei der<br />
Umsatzsteuer an. FuÈ r den Anteil der Kosten, bei denen ein Vorsteuerabzug
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 3<br />
nicht moÈ glich ist, darf er pauschal 20% abziehen, so dass er nur fuÈ r den 80%-<br />
Anteil Umsatzsteuer zahlen muss. Die private Nutzung ist daher wie folgt zu<br />
erfassen:<br />
Bruttolistenpreis 40 200 e x 1% = 402 e x12= 4 824,00 e<br />
umsatzsteuerfrei sind 4 824 e x 20% =<br />
964,80 e<br />
der Umsatzsteuer unterliegen 4 824 e x 80% = 3 859,80 e 4 477,27 e<br />
Umsatzsteuer auf den 80%-Anteil =<br />
617,47 e}<br />
Buchungsvorschlag:<br />
SKR 03:<br />
1880 Unentgeltliche<br />
Wertabgaben<br />
4 477,27 an 8920 Verwendung von GegenstaÈnden<br />
fuÈ r Zwecke<br />
auûerhalb des Unternehmens<br />
16% USt<br />
4 477,27<br />
1880 Unentgeltliche<br />
Wertabgaben<br />
964,80 an 8924 Verwendung von GegenstaÈnden<br />
fuÈ r Zwecke<br />
auûerhalb des Unternehmens<br />
ohne USt<br />
964,80<br />
SKR 04:<br />
2130 Unentgeltliche<br />
Wertabgaben<br />
4 477,27 an 4645 Verwendung von GegenstaÈnden<br />
fuÈ r Zwecke<br />
auûerhalb des Unternehmens<br />
16% USt<br />
4 477,27<br />
2130 Unentgeltliche<br />
Wertabgaben<br />
964,80 an 4639 Verwendung von GegenstaÈnden<br />
fuÈ r Zwecke<br />
auûerhalb des Unternehmens<br />
ohne USt<br />
964,80<br />
KA 4/2004<br />
Was bedeutet <strong>Leasing</strong> in der Praxis<br />
Betriebliche Investitionen koÈ nnen mit Eigen- oder Fremdmitteln finanziert<br />
oder geleast werden. Die haÈufigste Form des <strong>Leasing</strong> ist das sogenannte <strong>Finanzierungsleasing</strong><br />
(Finance-<strong>Leasing</strong>). Daneben gibt es noch weitere Formen<br />
des <strong>Leasing</strong>:<br />
Operate <strong>Leasing</strong>: Hier handelt es sich in der Regel um kurz- bis mittelfristige<br />
VertraÈge, die der <strong>Leasing</strong>nehmer jederzeit kuÈ ndigen kann. Es ist eine Art<br />
Mietvertrag, bei dem der <strong>Leasing</strong>geber die objektbezogenen Risiken traÈgt.<br />
<strong>So</strong>lche VertraÈge sind z.B. bei EDV-Anlagen sowie bei allen technisch<br />
schnell veralternden GeraÈten sinnvoll. Konsequenz ist: Die <strong>Leasing</strong>raten<br />
liegen sehr hoch.
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 4<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
Spezial-<strong>Leasing</strong>: Hier wird der <strong>Leasing</strong>gegenstand so speziell auf die BeduÈ<br />
rfnisse des <strong>Leasing</strong>nehmers abgestimmt, dass nach Ablauf der vereinbarten<br />
Grundmietzeit eine andere sinnvolle Nutzung des <strong>Leasing</strong>gegenstands<br />
nicht moÈ glich ist (z.B. bei einer Produktionsmaschine, die nur zur Herstellung<br />
eines bestimmten Produkts geeignet ist und anders nicht eingesetzt<br />
werden kann).<br />
Bei dieser Variante ist der <strong>Leasing</strong>nehmer steuerlich als wirtschaftlicher EigentuÈ<br />
mer anzusehen, der das <strong>Leasing</strong>gut mit den Anschaffungskosten in<br />
seinem AnlagevermoÈ gen ausweisen muss.<br />
Es gibt weitere Untergliederungen, die auf besondere Aspekte des <strong>Leasing</strong>vertrags<br />
herausstellen:<br />
± Sale-and-lease-back: Hier kauft der <strong>Leasing</strong>geber meist einen gebrauchten<br />
Gegenstand und vermietet ihn anschlieûend an den VerkaÈufer<br />
± Second-hand-<strong>Leasing</strong>: Es werden gebrauchte GegenstaÈnde geleast.<br />
± Full-Service-<strong>Leasing</strong>: Der <strong>Leasing</strong>nehmer zahlt ausschlieûlich seine<br />
<strong>Leasing</strong>rate. Alle anderen Kosten, z.B. Wartung, Reparatur, Versicherungen<br />
usw. traÈgt der <strong>Leasing</strong>geber, was natuÈ rlich nur bei einer entsprechend<br />
teuren <strong>Leasing</strong>rate moÈ glich ist.<br />
± Flottenleasing: Der <strong>Leasing</strong>vertrag wird uÈ ber eine Vielzahl von Fahrzeugen<br />
(in der Regel mehr als 10) geschlossen.<br />
Sie muÈ ssen zwischen VollamortisationsvertraÈgen (Full-pay-out-VertraÈge),<br />
die in der Praxis relativ selten sind und den uÈ blichen TeilamortisationsvertraÈgen<br />
(Non-full-pay-out-VertraÈge) unterscheiden.<br />
UÈ bliche <strong>Leasing</strong>vertraÈge<br />
Die nachfolgenden AusfuÈ hrungen stellen auf die uÈ bliche Vertragsvariante<br />
ab, bei der es sich um einen Teilamortisationsvertrag im Rahmen des <strong>Finanzierungsleasing</strong><br />
handelt.<br />
<strong>Finanzierungsleasing</strong> enthaÈlt kaufrechtliche und mietrechtliche Elemente.<br />
Der Aspekt der Miete steht jedoch eindeutig im Vordergrund (Urteil des<br />
Bundesfinanzhofs vom 5.5.1994, Az. VI R 100/93). Die Vertragselemente<br />
beim <strong>Leasing</strong> sehen wie folgt aus:<br />
l Ein Unternehmen (= <strong>Leasing</strong>unternehmen) vermietet<br />
l WirtschaftsguÈ ter (= <strong>Leasing</strong>gegenstaÈnde), die im Wirtschaftsleben frei<br />
gehandelt werden an Dritte (= <strong>Leasing</strong>nehmer)<br />
l fuÈ r eine vertraglich festgelegte Nutzungszeit (= Grundmietzeit) und<br />
l erhaÈlt hierfuÈ r ein regelmaÈûiges Entgelt (= <strong>Leasing</strong>rate) sowie eventuell<br />
eine zusaÈtzliche <strong>So</strong>nderzahlung (= <strong>Leasing</strong>sonderzahlung).
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 5<br />
Kontierungs-Praxis-Tipp:<br />
Die Anziehungskraft des <strong>Leasing</strong> besteht darin, dass kein oder nur wenig<br />
Eigenkapital aufgewendet werden muss. Anders als bei der Finanzierung<br />
ist keine Verbindlichkeit auszuweisen. Dennoch sollten Sie sich nur dann<br />
fuÈ rs <strong>Leasing</strong> entscheiden, wenn es fuÈ r Sie eine wirtschaftlich und steuerlich<br />
sinnvolle LoÈ sung ist. Die schnelle reibungslose Abwicklung<br />
!<br />
allein ist nicht das entscheidende Kriterium.<br />
Was beim Abschluss eines <strong>Leasing</strong>vertrags zu beachten ist<br />
An erster Stelle steht die Investitionsentscheidung, z.B. einen Firmenwagen<br />
einer bestimmten Automarke kaufen zu wollen. Dann kommt die Entscheidung,<br />
ob das Wirtschaftsgut aus eigenen Mitteln gekauft, finanziert oder<br />
geleast wird.<br />
Der Kauf aus eigenen Mittel ist immer die preiswerteste LoÈ sung. Die beste<br />
Steuerersparnis nutzt naÈmlich nichts, wenn man mehr Geld ausgeben muss,<br />
als eingespart werden kann. Die Finanzierung aus eigenen Mitteln ist aber<br />
nur sinnvoll, wenn man uÈ ber genuÈ gend Barmittel verfuÈ gt, um alle laufenden<br />
betrieblichen und privaten Kosten zu bestreiten.<br />
Kontierungs-Praxis-Tipp:<br />
Setzen Sie keine eigenen Mittel ein, wenn Ihnen anschlieûend Kontokorrentzinsen<br />
im Zusammenhang mit Privatentnahmen oder Zinsen fuÈ r private<br />
Darlehen entstehen. Denn diese Zinsen koÈ nnen Sie<br />
!<br />
steuerlich nur eingeschraÈnkt oder uÈ berhaupt nicht<br />
absetzen.<br />
KA 4/2004<br />
Beim <strong>Finanzierungsleasing</strong> handelt es eher um einen langfristigen Mietvertrag,<br />
bei dem eine unkuÈ ndbare Grundmietzeit vereinbart wird, die kuÈ rzer<br />
ist als die betriebsgewoÈ hnliche Nutzungsdauer des jeweiligen <strong>Leasing</strong>gegenstandes.<br />
UÈ blich sind sogenannte TeilamortisationsvertraÈge. Das bedeutet,<br />
dass waÈhrend der Grundmietzeit nur einen Teil der Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten zuruÈ ckgezahlt werden.<br />
Der <strong>Leasing</strong>-Geber hat waÈhrend der Grundmietzeit keine volle Kostendeckung.<br />
Damit der <strong>Leasing</strong>-Geber aber auf seine Kosten kommt, sehen<br />
die <strong>Leasing</strong>vertraÈge besondere Vereinbarungen vor, die bei Vertragsende<br />
wirksam werden:
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 6<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
l<br />
l<br />
l<br />
Der <strong>Leasing</strong>gegenstand muss nach Ablauf der ersten <strong>Leasing</strong>phase weitergeleast<br />
werden (= seltene Regelung).<br />
Der <strong>Leasing</strong>geber hat ein Andienungsrecht. Das bedeutet, dass der <strong>Leasing</strong>geber<br />
den <strong>Leasing</strong>nehmer verpflichtet, den Gegenstand zu einem<br />
vorher vereinbarten Kaufpreis zu erwerben.<br />
Vorsicht Falle: Die <strong>Leasing</strong>kosten erhoÈ hen sich nachtraÈglich, wenn am<br />
Ende der <strong>Leasing</strong>zeit mehr zu zahlen ist, als der Gegenstand auf dem<br />
freien Markt kostet. Ohne Andienungsrecht koÈ nnte der Gegenstand<br />
anderswo billiger erworben werden.<br />
Es wird eine sogenannte MehrerloÈ sbeteiligung vereinbart. Das bedeutet,<br />
dass der Gegenstand nach der Grundmietzeit an einen Dritten veraÈuûert<br />
wird. Ist der VeraÈuûerungserloÈs hoÈ her als der kalkulierte Restwert,<br />
teilen sich <strong>Leasing</strong>geber und <strong>Leasing</strong>nehmer diesen Gewinn, wobei<br />
der <strong>Leasing</strong>nehmer aus steuerlichen GruÈ nden nicht mehr als 75%<br />
vom MehrerloÈ s erhalten darf.<br />
Vorsicht Falle: <strong>Leasing</strong>gesellschaft und HaÈndler sind unterschiedliche<br />
Unternehmen. Kauft der HaÈndler den Gegenstand der <strong>Leasing</strong>gesellschaft<br />
zum kalkulierten Restwert ab, gehen Sie leer aus, selbst wenn<br />
der HaÈndler den Gegenstand mit Gewinn verkauft.<br />
Praxis-Beispiel:<br />
Herr Huber hat einen PKW geleast. Seine <strong>Leasing</strong>rate ist auf der Basis eines<br />
Restwerts von 8 000 e kalkuliert worden. Nach Ablauf der Grundmietzeit<br />
hat der PKW einen tatsaÈchlichen Wert von 12 000 e. Bei einer MehrerloÈsbeteiligung<br />
von 75% hat Herr Huber einen Anspruch auf (4 000 e x<br />
75% =) 3 000 e.<br />
Es ergibt sich aber kein MehrerloÈ s, wenn Herr Huber den PKW an den<br />
HaÈndler zuruÈ ckgibt und dieser den PKW fuÈ r 8 000 e von der <strong>Leasing</strong>gesellschaft<br />
erwirbt. Verkauft der HaÈndler jetzt den PKW fuÈ r 12 000 e, erzielt er<br />
einen Gewinn von 4 000 e, an dem Herr Huber nicht beteiligt ist. Um das<br />
zu vermeiden, haÈtte Herr Huber bereits bei Vertragsabschluss eine entsprechende<br />
Vereinbarung mit dem HaÈndler treffen muÈ ssen.<br />
Wenn der Restwert zu hoch veranschlagt worden ist, um niedrige <strong>Leasing</strong>raten<br />
zu erhalten, erhoÈ hen sich die <strong>Leasing</strong>kosten nachtraÈglich. Kann naÈmlich<br />
die <strong>Leasing</strong>gesellschaft keinen kostendeckenden Preis erzielen, muss<br />
der <strong>Leasing</strong>nehmer die Differenz bis zur HoÈ he des kalkulierten Restwerts<br />
an die <strong>Leasing</strong>gesellschaft zahlen.<br />
Achten Sie beim Abschluss des <strong>Leasing</strong>vertrags insbesondere auf folgende<br />
Punkte:<br />
l Ist der <strong>Leasing</strong>gegenstand ausfuÈ hrlich beschrieben<br />
l Wie sind die Eigentumsrechte geregelt
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 7<br />
l<br />
l<br />
l<br />
l<br />
l<br />
Wie lang ist die Grundmietzeit<br />
Inwieweit hat der <strong>Leasing</strong>geber seine Haftung ausgeschlossen. Bei VerzoÈ<br />
gerungen oder SchaÈden muss der <strong>Leasing</strong>nehmer sich dann mit dem<br />
Lieferanten auseinandersetzen.<br />
Wer traÈgt die Kosten bei Verlust, BeschaÈdigung oder vorzeitigem Verschleiû<br />
Wer muss GewaÈhrleistungsanspruÈ che geltend machen Der <strong>Leasing</strong>geber<br />
oder der <strong>Leasing</strong>nehmer<br />
Wer kann aus welchem Grund eine fristlose KuÈ ndigung aussprechen<br />
Steuerliche Zuordnung des <strong>Leasing</strong>gegenstandes<br />
UÈ blicherweise wird der <strong>Leasing</strong>gegenstand dem rechtlichen EigentuÈ mer zugerechnet.<br />
Falls jedoch der <strong>Leasing</strong>nehmer wirtschaftlicher EigentuÈ mer ist,<br />
wird der Gegenstand ihm zugerechnet. Was bei der Zuordnung zu beachten<br />
ist, zeigt die UÈ bersicht auf Seite 9.<br />
Wird der Gegenstand dem<br />
l <strong>Leasing</strong>geber zugerechnet, kann der <strong>Leasing</strong>nehmer die <strong>Leasing</strong>raten<br />
im Zeitpunkt der Zahlung als Betriebsausgaben abziehen,<br />
l <strong>Leasing</strong>nehmer zugerechnet, muss der gesamte Vorgang wie ein Kauf<br />
mit Finanzierung behandelt werden. Der <strong>Leasing</strong>nehmer schreibt den<br />
Gegenstand ab und kann aus den <strong>Leasing</strong>raten nur den Zinsanteil abziehen.<br />
Wie die folgende UÈ bersicht zeigt, entscheiden die Risikoverteilung und das<br />
VerhaÈltnis von Grundmietzeit und betriebsgewoÈ hnlicher Nutzungsdauer<br />
daruÈ ber, wem der <strong>Leasing</strong>gegenstand zugerechnet wird. Entscheidend fuÈr<br />
die Zuordnung ist daher, was unter den einzelnen Begriffen zu verstehen<br />
ist.<br />
Grundmietzeit: Das ist die vereinbarte Vertragsdauer, waÈhrend der ein Vertrag<br />
nicht gekuÈ ndigt werden kann.<br />
KA 4/2004<br />
BetriebsgewoÈ hnliche Nutzungsdauer: Das ist die Nutzungsdauer, die sich<br />
nach der amtlichen Abschreibungstabelle ergibt, z.B. 6Jahre fuÈ r einen<br />
PKW.<br />
Die Nutzungsdauer wird nach der jeweils guÈ ltigen amtlichen Abschreibungstabelle<br />
beurteilt. Wird nach der Anschaffung oder Herstellung des<br />
<strong>Leasing</strong>gegenstands und nach dem Abschluss des <strong>Leasing</strong>vertrags die amtliche<br />
Abschreibungstabelle geaÈndert, ist fuÈ r die Frage, wem der Gegenstand<br />
zuzurechnen ist, die alte Abschreibungstabelle maûgebend (BMF-Schreiben<br />
vom 13.5.1998, Az. IV B 2 ± S 2170 ± 41/98).
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 8<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
Praxis-UÈ bersicht:<br />
UÈ bersicht: Zurechnung der <strong>Leasing</strong>gegenstaÈnde nach dem VerhaÈltnis von<br />
Grundmietzeit und Nutzungsdauer<br />
VerhaÈltnis von<br />
Grundmietzeit<br />
und Nutzungsdauer<br />
Grundmietzeit betraÈgt<br />
mehr als 90%<br />
der Nutzungsdauer<br />
Grundmietzeit betraÈgt<br />
weniger als<br />
40% der Nutzungsdauer<br />
Grundmietzeit betraÈgt<br />
mindestens<br />
40% und hoÈ chstens<br />
90% der<br />
Nutzungsdauer<br />
Besonderheiten<br />
Annahme des wirtschaftlichen Eigentums,<br />
da unkuÈ ndbare Mietzeit und<br />
Nutzungsdauer des Wirtschaftsguts sich<br />
zumindest in etwa decken.<br />
Es wird allgemein davon ausgegangen,<br />
dass ein Ratenkauf vorliegt, wenn das<br />
Wirtschaftsgut innerhalb einer kurzen<br />
Grundmietzeit voll amortisiert wird;<br />
Vereinbarung eines Optionsrechts ist<br />
ohne Bedeutung.<br />
a) Ohne Vereinbarung eines Optionsrechts<br />
bei Ende der Grundmietzeit<br />
b) Bei Kaufoption zum Zeitwert<br />
(Restbuchwert nach linearer Abschreibung<br />
oder niedrigerer gemeiner<br />
Wert) bzw. bei MietverlaÈngerungsoption<br />
mit uÈ blicher Miete<br />
(mindestens Wertverzehr bei linearer<br />
Abschreibung auf den Restbuchwert<br />
oder niedrigem gemeinen<br />
Wert).<br />
Zurechnung des<br />
Gegenstandes<br />
beim<br />
<strong>Leasing</strong>-Nehmer<br />
<strong>Leasing</strong>-Nehmer<br />
<strong>Leasing</strong>-Geber<br />
<strong>Leasing</strong>-Geber<br />
c) Bei Kaufoption mit einem Preis<br />
unter Restbuchwert nach linearer<br />
Abschreibung oder niedrigerem<br />
gemeinen Wert bzw. bei MietverlaÈngerungsoption<br />
unter uÈ blicher<br />
Miete (unter Wertverzehr bei linearer<br />
Abschreibung auf den Restbuchwert<br />
oder niedrigerem gemeinen<br />
Wert).<br />
<strong>Leasing</strong>-Nehmer
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 9<br />
Wird der <strong>Leasing</strong>gegenstand, z.B. der PKW, dem <strong>Leasing</strong>nehmer zugerechnet,<br />
dann liegt im Ergebnis nichts anderes vor als ein Kauf mit Finanzierung.<br />
Die Anschaffungskosten werden abgeschrieben und die <strong>Leasing</strong>raten<br />
in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt. Es koÈ nnen dann nur der Zinsanteil<br />
der <strong>Leasing</strong>rate und die Abschreibung abgezogen werden, die sich<br />
aus der betriebsgewoÈ hnlichen Nutzungsdauer nach den amtlichen Abschreibungstabellen<br />
ergibt.<br />
<strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung bei Bilanzierung<br />
Wenn Sie bilanzieren, bringt Ihnen die <strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung keinen steuerlichen<br />
Vorteil, weil Sie die <strong>So</strong>nderzahlung gleichmaÈûig auf die gesamte<br />
Laufzeit verteilen muÈ ssen.<br />
Praxis Beispiel:<br />
Herr Huber hat einen Firmen-PKW geleast und eine <strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung<br />
von 8 000 e + 1 280 e USt = 9 280 e vereinbart. Der Vertrag beginnt am<br />
1.7.2004 und die Grundmietzeit betraÈgt 42 Monate. Herr Huber nutzt den<br />
Firmen-PKW auch fuÈ r private Fahrten. Das hat aber seit dem 1.1.2004 keine<br />
Auswirkungen auf den Vorsteuerabzug. Herr Huber macht daher die<br />
Vorsteuer aus der <strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung in vollem Umfang geltend.<br />
Buchungsvorschlag:<br />
SKR 03:<br />
4570 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten 8 000<br />
1575 Abziehbare Vorsteuer 16% 1 280 an 1200 Bank 9 280<br />
SKR 04:<br />
6560 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten 8 000<br />
1405 Abziehbare Vorsteuer 16% 1 280 an 1800 Bank 9 280<br />
Durch die <strong>So</strong>nderzahlung reduziert sich die laufende <strong>Leasing</strong>rate. Die <strong>So</strong>nderzahlung<br />
muss, wenn der Gewinn durch Bilanzierung ermittelt wird, auf<br />
die Laufzeit (Grundmietzeit) verteilt werden. Der im jeweiligen Jahr ,,nicht<br />
verbrauchte`` Anteil der <strong>Leasing</strong>sonderzahlung ist somit uÈ ber aktive Rechnungsabgrenzung<br />
abzugrenzen. Allerdings kann die <strong>Leasing</strong>sonderzahlung<br />
nicht gleichmaÈûig uÈ ber die Laufzeit verteilt werden. Es ist eine Aufteilung<br />
entsprechend der Zinsstaffelmethode vorzunehmen.<br />
KA 4/2004
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 10<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
Die Formel lautet wie folgt:<br />
<strong>Leasing</strong>sonderzahlung<br />
ÐÐÐÐÐÐÐÐÐ<br />
Summe der Zahlenreihe<br />
aller <strong>Leasing</strong>raten<br />
x<br />
Anzahl der restlichen<br />
Raten + 1 =<br />
beruÈ cksichtigender Aufwand<br />
Summe der Zahlenreihe:<br />
Die Summe der Zahlenreihe aller Raten betraÈgt bei 42 Monaten<br />
(1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+ ... usw. =) 903.<br />
Im Beispielsfall fallen im Jahr 2004 insgesamt 6Rate an.<br />
Der abziehbare Aufwand ist fuÈ r jeden Monat einzeln zu berechnen. ZunaÈchst<br />
ermittelt Herr Huber die ,,konstante`` GroÈ ûe nach dem von ihm abgeschlossenen<br />
Vertrag wie folgt:<br />
<strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung<br />
8 000 e<br />
ÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐ = ÐÐÐÐÐÐ = 8,859 (gerundet)<br />
Summe der Zahlenreihe aller<br />
<strong>Leasing</strong>raten<br />
903<br />
Berechnung fuÈ r 6 Monate in 2004:<br />
Jahr 2005<br />
Konstante<br />
siehe oben<br />
restliche<br />
Raten + 1<br />
abziehbarer<br />
Aufwand<br />
Juli 8,859 x 43 = 380,93<br />
August 8,859 x 42 = 372,08<br />
September 8,859 x 41 = 363,22<br />
Oktober 8,859 x 40 = 354,36<br />
November 8,859 x 39 = 345,50<br />
Dezember 8,859 x 38 = 336,64<br />
Summe 2 152,73
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 11<br />
Berechnung fuÈ r 2005:<br />
Jahr 2005<br />
Konstante<br />
siehe oben<br />
restliche<br />
Raten + 1<br />
Januar 8,859 x 37 = 327,78<br />
Februar 8,859 x 36= 318,92<br />
MaÈrz 8,859 x 35 = 310,06<br />
April 8,859 x 34 = 301,21<br />
Mai 8,859 x 33 = 292,35<br />
Juni 8,859 x 32 = 283,49<br />
Juli 8,859 x 31 = 274,63<br />
August 8,859 x 30 = 265,77<br />
September 8,859 x 29 = 256,91<br />
Oktober 8,859 x 28 = 248,05<br />
November 8,859 x 27 = 239,19<br />
Dezember 8,859 x 26= 230,33<br />
Summe 3 348,69<br />
Berechnung fuÈ r 2006:<br />
Jahr 2005<br />
Konstante<br />
siehe oben<br />
restliche<br />
Raten + 1<br />
abziehbarer<br />
Aufwand<br />
abziehbarer<br />
Aufwand<br />
Januar 8,859 x 25 = 221,47<br />
Februar 8,859 x 24 = 212,62<br />
MaÈrz 8,859 x 23 = 203,76<br />
April 8,859 x 22 = 194,90<br />
Mai 8,859 x 21 = 186,04<br />
Juni 8,859 x 20 = 177,18<br />
Juli 8,859 x 19 = 168,32<br />
August 8,859 x 18 = 159,46<br />
September 8,859 x 17 = 150,60<br />
Oktober 8,859 x 16= 141,74<br />
November 8,859 x 15 = 132,88<br />
Dezember 8,859 x 14 = 124,03<br />
Summe 2 073,00<br />
KA 4/2004
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 12<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
Aufgrund der vorstehenden Berechnungen ermitteln Sie jeweils aktuellen<br />
Rechnungsabgrenzungsposten wie folgt:<br />
<strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung zum 1.7.2004:<br />
8 000,00 e<br />
abziehbarer Aufwand in 2004 =<br />
2 152,73 e<br />
= Rechnungsabgrenzungsposten zum 31.12.2004 5 847,27 e<br />
abziehbarer Aufwand in 2005 =<br />
3 348,69 e<br />
= Rechnungsabgrenzungsposten zum 31.12.2005 2 498,58 e<br />
abziehbarer Aufwand in 2006=<br />
2 073,00 e<br />
= Rechnungsabgrenzungsposten zum 31.12.2006= 425,58 e<br />
Der <strong>Leasing</strong>vertrag laÈuft im Dezember 2007 aus, so dass am 31.12.2007<br />
kein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten mehr auszuweisen ist. Der Restbetrag<br />
von 425,58 e ist im Jahr 2007 als <strong>Leasing</strong>aufwand zu buchen.<br />
Herr Huber hat die gesamte <strong>Leasing</strong>rate zunaÈchst auf das Konto ,,<strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten``<br />
gebucht. Er muss also die in 2004 noch nicht abziehbaren<br />
Kosten in einen aktiven Rechnungsabgrenzungsposten einstellen. Diese Buchung<br />
ist spaÈtestens beim Jahresabschluss 2004 vorzunehmen.<br />
Buchungsvorschlag:<br />
SKR 03:<br />
0980 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
SKR 04:<br />
<strong>190</strong>0 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
5 847,27 an 4570 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
5 847,27 an 6560 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
5 847,27<br />
5 847,27<br />
Beim Jahresabschluss fuÈ r das Jahr 2005 ist der aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
in HoÈ he von 3 348,69 e aufzuloÈ sen, so dass der aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
am 31.12.2005 nur noch 2 498,58 e betraÈgt.<br />
Buchungsvorschlag fuÈ r 2005:<br />
SKR 03:<br />
4570 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
3 348,69 an 0980 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
3 348,69<br />
SKR 04:<br />
6560 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
3 348,69 an <strong>190</strong>0 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
3 348,69
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 13<br />
Dadurch, dass Herr Huber als Gegenkonto fuÈ r den <strong>Leasing</strong>aufwand, der in<br />
2005 abziehbar ist, das Konto ,,Aktive Rechnungsabgrenzung`` verwendet,<br />
mindert sich dieser Posten. In der Bilanz werden dann nur noch 2 498,58 e<br />
ausgewiesen.<br />
Buchungsvorschlag fuÈ r 2006:<br />
SKR 03:<br />
4570 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
2 073 an 0980 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
2 073<br />
SKR 04:<br />
6560 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
2 073 an <strong>190</strong>0 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
2 073<br />
Es verbleibt am 31.12.2006nur noch ein Restbetrag von 425,58 e. Dieser<br />
ist im Jahr 2007 als <strong>Leasing</strong>aufwand zu buchen, da der <strong>Leasing</strong>vertrag im<br />
Dezember 2007 auslaÈuft und somit kein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />
mehr auszuweisen ist.<br />
Buchungsvorschlag fuÈ r 2007:<br />
SKR 03:<br />
4570 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
425,58 an 0980 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
425,58<br />
SKR 04:<br />
6560 <strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten<br />
425,58 an <strong>190</strong>0 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
425,58<br />
Damit ist der aktive Rechnungsabgrenzungsposten vollstaÈndig aufgeloÈst<br />
und die <strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung uÈ ber die Laufzeit von 42 Monaten verteilt.<br />
<strong>Leasing</strong>-<strong>So</strong>nderzahlung bei der Einnahmen-UÈ berschuss-Rechnung:<br />
Bei einer Einnahmen-UÈ berschuss-Rechnung koÈ nnen Sie die <strong>So</strong>nderzahlung<br />
sofort als Betriebsausgabe abziehen (BFH-Urteil vom 5.5.1994, Az. VI R<br />
100/93). Die <strong>So</strong>nderzahlung kann in voller HoÈ he auf das Konto<br />
,,<strong>Leasing</strong>fahrzeugkosten`` 4570 beim SKR 03 bzw. 6560 beim SKR 04 gebucht<br />
werden. <strong>So</strong>nderzahlungen bis zu einer HoÈ he von 30% des Kaufpreises<br />
stellen nach diesem Urteil keinen Missbrauch von GestaltungsmoÈ glichkeiten<br />
dar.<br />
KA 4/2004
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 14<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
Einnahme-UÈ berschuss-Rechner koÈ nnen Ihre Situation besonders vorteilhaft<br />
gestalten, wenn Sie kurz vor dem 31.12. den <strong>Leasing</strong>vertrag abschlieûen<br />
und die <strong>So</strong>nderzahlung leisten. Wird fuÈ r den Rest des Jahres davon abgesehen,<br />
den geleasten PKW privat zu nutzen (dokumentiert durch ein<br />
Fahrtenbuch) kann die <strong>So</strong>nderzahlung zu 100% abgezogen werden, ohne<br />
dass ein privater Nutzungsanteil gegengerechnet wird. Es spielt keine Rolle,<br />
wie hoch die Privatnutzung dann im Folgejahr sein wird.<br />
Kontierungs-Praxis-Tipp:<br />
Wenn es gelingt, im Zusammenhang mit der <strong>So</strong>nderzahlung den privaten<br />
Nutzungsanteil gering (moÈ glichst bei 0) zu halten, kann die Steuerbelastung<br />
erheblich reduziert werden. Das ist bei <strong>Leasing</strong>vertraÈgen zum<br />
Jahresende leicht zu praktizieren.<br />
!<br />
Praxis-Beispiel:<br />
Am 20.12.2004 liefert der HaÈndler an Herrn Huber den geleasten PKW aus,<br />
der netto ohne Umsatzsteuer 35 000 e kostet. FuÈ r private Fahrten in der Zeit<br />
vom 20.12.2004 bis 31.12.2004 verwendet Herr Huber sein altes Fahrzeug<br />
bzw. ein Fahrzeug von Verwandten oder Bekannten.<br />
Bei einer vereinbarten <strong>So</strong>nderzahlung von 30% zieht Herr Huber 2004<br />
30% von 35 000 e = 10 500 e<br />
+ 16% Umsatzsteuer 1680e<br />
insgesamt also<br />
12 180 e<br />
als Betriebsausgaben ab. Die Umsatzsteuer kann er ohnehin zu 100% als<br />
Vorsteuer geltend machen.<br />
Ohne Fahrtenbuch ist fuÈ r den Monat Dezember 2004 fuÈ r die Eigennutzung<br />
der Gewinn um 1% von 40 600 DM (35 000 e + 5 600 e Umsatzsteuer) =<br />
406 e zu erhoÈ hen.<br />
Festlegen von Restkaufwert und RatenhoÈhe<br />
<strong>So</strong>ll der PKW, der fuÈ r betriebliche Zwecke geleast wurde, nach Ablauf der<br />
<strong>Leasing</strong>zeit im privaten Bereich verwendet werden, dann ist folgende Gestaltung<br />
interessant:
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 15<br />
Beim Abschluss des <strong>Leasing</strong>vertrags wird der Restwert niedrig kalkuliert<br />
und pro Monat eine hoÈ here <strong>Leasing</strong>rate gezahlt. Mit der <strong>Leasing</strong>gesellschaft<br />
bzw. dem HaÈndler wird vereinbart, dass der <strong>Leasing</strong>nehmer oder<br />
eine andere von Ihm bestimmte Person die MoÈ glichkeit hat, den PKW am<br />
Ende der Laufzeit zu diesem niedrigen Betrag zu uÈ bernehmen (= Gestaltung<br />
mit einem Andienungsrecht).<br />
Die laufenden <strong>Leasing</strong>raten werden als Betriebsausgaben abgezogen und<br />
der PKW nach der Grundmietzeit privat zum Restwert erworben, der deutlich<br />
unter dem Marktpreis liegt. Der PKW wird ins PrivatvermoÈ gen uÈ bernommen,<br />
indem er ausschlieûlich privat genutzt wird. <strong>So</strong> entsteht ein steuerfreier<br />
Vorteil im PrivatvermoÈ gen.<br />
Praxis-Beispiel:<br />
Herr Huber schlieût einen <strong>Leasing</strong>vertrag uÈ ber einen PKW mit einem Neupreis<br />
von 30 000 e ab. Er vereinbart<br />
l moÈ glichst hohe monatliche <strong>Leasing</strong>raten, die aber wirtschaftlich vertretbar<br />
sein muÈ ssen,<br />
l eine Grundmietzeit von 42 Monaten und<br />
l einen Restwert von 20%, zu dem er den PKW uÈ bernehmen kann.<br />
Die laufenden <strong>Leasing</strong>raten zieht er als Betriebsausgaben ab, so dass sich<br />
am Ende der Grundmietzeit folgendes Bild ergibt:<br />
UÈ bernahmewert am Ende der Grundmietzeit:<br />
6000 e<br />
tatsaÈchlicher Wert auf dem Gebrauchtwagenmarkt:<br />
9 000 e<br />
Vorteil durch die UÈ bernahme =<br />
3 000 e<br />
Erwirbt Herr Huber oder sein Ehegatte nach Ablauf der <strong>Leasing</strong>zeit das<br />
Fahrzeug privat zum kalkulierten Restwert, dann braucht er den Gewinn,<br />
den er aus einem anschlieûenden privaten Verkauf erzielt, nicht zu versteuern.<br />
Das ergibt sich aus dem Urteil des Schleswig-Holsteinischen Finanzgerichts<br />
vom 2.10.2003 (Az. 5 K 429/02), wonach ein privat genutzter PKW<br />
kein Wirtschaftsgut ist, das bei der Ermittlung von Spekulationsgewinnen<br />
zu erfassen ist. Das bedeutet, dass nach diesem Finanzgerichtsurteil ein Gewinn<br />
oder Verlust aus der VeraÈuûerung eines privaten PKW innerhalb der<br />
Spekulationsfrist steuerlich ohne Bedeutung ist.<br />
KA 4/2004<br />
UngewoÈ hnliche Fallgestaltungen sind zu vermeiden<br />
Bei ungewoÈ hnlichen Fallgestaltungen kann nach dem Urteil des NiedersaÈchsischen<br />
Finanzgerichts vom 19.6.2002, Az. 2 K 457/99, ein <strong>Leasing</strong>fahrzeug<br />
dem <strong>Leasing</strong>nehmer auch bei einer Grundmietzeit von mehr als<br />
40% der betriebsgewoÈ hnlichen Nutzungsdauer als wirtschaftliches Eigen-
<strong>Gruppe</strong> 3 / L <strong>190</strong><br />
Seite 16<br />
<strong>Leasing</strong> (<strong>Finanzierungsleasing</strong>)<br />
tum zugerechnet werden. Das bedeutet dann, dass der VeraÈuûerungsgewinn,<br />
der sich am Ende der Laufzeit ergibt, dem <strong>Leasing</strong>nehmer zuzuordnen<br />
und bei ihm zu versteuern ist.<br />
Eine ungewoÈ hnliche Fallgestaltung liegt vor, wenn die laufenden <strong>Leasing</strong>raten<br />
sehr hoch und der Restwert des Fahrzeugs am Ende der <strong>Leasing</strong>zeit<br />
sehr niedrig vereinbart worden sind. Sieht dann der Vertrag vor, dass die<br />
VeraÈuûerung zum Restwert am Ende der <strong>Leasing</strong>laufzeit an einen KaÈufer<br />
vorzunehmen ist, der vom <strong>Leasing</strong>nehmer bestimmt wird, liegt nach Auffassung<br />
des Finanzgerichts wirtschaftliches Eigentum des <strong>Leasing</strong>nehmers<br />
vor.<br />
Kontierungs-Praxis-Tipp:<br />
Durch hohe <strong>Leasing</strong>raten, die als Betriebsausgaben abgezogen werden,<br />
kann ein beachtlicher Steuervorteil erzielt werden. Dieser Vorteil geht<br />
verloren, wenn der Zeitwert des <strong>Leasing</strong>fahrzeugs am Ende der <strong>Leasing</strong>zeit<br />
als Betriebseinnahme erfasst werden muss. Die Voraussetzungen des<br />
<strong>Leasing</strong>erlasses der Finanzverwaltung nur formal zu erfuÈ llen, reicht nach<br />
dem Finanzgerichtsurteil nicht aus. Das wirtschaftliche Ergebnis der<br />
Vereinbarungen muss in etwa den formalen Kriterien entsprechen. Wer<br />
nicht uÈ bertreibt, kann sich nach wie vor auch bei <strong>Leasing</strong>gestaltungen<br />
steuerliche Vorteile sichern.<br />
!<br />
Der Vorteil, der durch diese Gestaltung privat erzielt werden kann, ist kein<br />
Wirtschaftsgut, auch kein immaterielles Wirtschaftsgut. Die GrundsaÈtze<br />
der verdeckten GewinnausschuÈ ttung, die bei einer GmbH gelten, koÈ nnen<br />
nicht auf Einzelunternehmer oder Personengesellschaften uÈ bertragen werden.<br />
Diese Gestaltung funktioniert somit nicht bei einer GmbH. Bei einer<br />
GmbH entsteht eine verdeckte GewinnausschuÈ ttung, die Steuern ausloÈ st,<br />
naÈmlich bereits dann, wenn die GmbH einen Vorteil, den sie selbst ausschoÈ<br />
pfen koÈ nnte, einem Gesellschafter uÈ berlaÈsst. FuÈ r eine entsprechende<br />
Betrachtungsweise bei Einzelpersonen oder Personengesellschaften gibt es<br />
allerdings keine gesetzliche Grundlage.<br />
Ein Missbrauch von GestaltungsmoÈ glichkeiten, der es dem Finanzamt erlauben<br />
wuÈ rde, diesen Vorteil zu besteuern, liegt nicht vor, solange die Ausgestaltung<br />
des <strong>Leasing</strong>vertrag wirtschaftlichen UÈ berlegungen entspricht.