Teil 1-3 siehe Batschkaer Spuren 22-24
Teil 1-3 siehe Batschkaer Spuren 22-24
Teil 1-3 siehe Batschkaer Spuren 22-24
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kreuzeinweihung<br />
<strong>Batschkaer</strong> <strong>Spuren</strong><br />
Alle Garaer Kreuze strahlen in neuem Glanz<br />
Feierliche Kreuzeinweihung in Gara<br />
Kreuze, Heligenstatuen prägen die Gemeinde und ihre umliegende Landschaft.<br />
Die Kreuze wurden von der damaligen Bevölkerung als Zeichen ihres<br />
Glaubens errichtet. Ein Wegkreuz, wie der Name es zeigt, ist ein Kreuz an<br />
einer Wegkreuzung, an einem Weg oder einer Straße, am Feldrand oder im<br />
Wald. Die meisten entstanden schon in den vergangenen Jahrhunderten und<br />
wurden von der damaligen Bevölkerung als Zeichen ihres Glaubens errichtet.<br />
Viele Flurkreuze dienten einfach als Wegemarkierungen oder als Hinweis auf<br />
Wegekreuzungen und dienten zur Orientierung. Damals war’s noch üblich,<br />
dass die Frauen sich mit „gelobt sei Jesus Christus“ bekreuzigten und die<br />
Männer ihren Hut zum Gruß, zur Ehre des Kreuzes erhoben.<br />
Nach vielen-vielen Jahren waren die Restaurierungsarbeiten der Garaer<br />
Kreuze überfällig. Als Abschluss dieser etwa 6-jährigen Aktivitäten lud die<br />
Garaer Stiftung für die Aufbewahrung des Architektonischen Erbgutes am<br />
Sonntag, 25. September 2011 zur Einweihung der renovierten Kreuze die<br />
Bewohner aus der Umgebung ein. Beim traumhaften Altweibersommer -<br />
stabiles Wetter und ein warmes Ausklingen des Sommers - kamen viele<br />
heutige und ehemalige Dorfbewohner zur Kreuzeinsegnung, die durch die<br />
katholischen Pfarrern Zoltán Kiss und Imre Polyák vorgenommen wurde.<br />
Dank der gemeinsamen Arbeit der Mithelfer, der zahlreichen Spenden der<br />
jetzigen und der damaligen in- und ausländischen Bewohner der Gemeinde<br />
wurden insgesamt 23 Kreuze renoviert, neu gestaltet, sie strahlen wieder in<br />
neuem Glanz. Zuerst wurde bei der feierlichen Kreuzeinweihung außerhalb<br />
Josef und Stephan Striegl am Kreuz ihrer Großeltern<br />
des Dorfes das nördliche Kreuz, danach die Kreuze der anderen<br />
Himmelsrichtungen eingeweiht. Die Kreuze wurden mit bunten Blumen<br />
wunderschön geschmückt. Über das vom Dorf südlich befindliche Kreuz<br />
sprach der pensionierte Lehrer Stefan Striegl Schwäbisch und Ungarisch mit bewegenden, berührenden, Worten, manchmal<br />
mit versagender Stimme. Das Kreuz ließen seine Großeltern Florian Striegl und Agathe Penz im Jahre 1942 errichten. Im Jahre<br />
1951 haben die Grenzsoldaten das Kreuz geschändigt. Sie haben das Kreuz als Zielscheibe für die Schießübungen benutzt und<br />
danach mit einem Stahlseil herausgerissen. Die Familie Striegl hat die Reste des Kreuzes während der Nacht nach Hause<br />
geschmuggelt - „Mir han tas Kreuz hamkstohle” - und versteckt. Jetzt steht endlich das Eisenkreuz wieder renoviert neben dem<br />
Weg. Mit den restaurierten Kreuzen haben wir Gedenkstätten für alle unsere verstorbenen Verwandten und Ahnen. Die<br />
erinnern auch die nachfolgenden Generationen, die die Kreuze hoffentlich auch pflegen werden. Die Kreuze sollen den<br />
Frieden schaffen und erhalten. Dank und Anerkennung den Ahnen für die Aufstellung. Nicht nur die Kreuze, sondern auch<br />
der Kalvarienberg mit 14 den gemauerten Kreuzwegstationen wurden wunderschön restauriert. Die Kreuze, die<br />
Kalvarienkapelle sollen allen, die hier vorbeikommen, zu einer kurzen Rast und Besinnung einladen. In dieser Feier kam zum<br />
Ausdruck, dass die Dorfgemeinschaft in der heutigen hektischen Zeit ihre Werte, Vergangenheit sowie die kirchlichen und<br />
gesellschaftlichen Traditionen pflegt. Die Kreuze erinnern uns an die schrecklichen Folgen der menschlichen Schicksale der<br />
Weltkriege, Verschleppung, Vertreibung.<br />
Dank der Aktivitäten, Förderungen und Spenden können die Einwohner und die Besucher des Dorfes sich noch lange an den<br />
restaurierten Kreuzen erfreuen können. Mit dem abschließenden Segen und der Einladung zur anschließenden Jause endete die<br />
feierliche Zeremonie und fand einen gemütlichen Ausklang. Vergelt’s Gott.<br />
Josef Gaugesz<br />
Garamer Gesichter Schwoweleit uf tr Bank Fotos: Eva Huber<br />
28